alte breite Kabelbindung auf neue schmale BC-Ski?

[Marian]

Hi zusammen,

ich habe vor kurzem versucht, eine alte Kabelbindung von einem breiten alten Holzski auf einen schmaleren neuen Kunstoffski (Atomic Mountain BC) zu transferieren. Leider ist das ganze an fehlendem Schraubenkleber und v.a. den zu weit außen liegenden Schraubenlöchern gescheitert. Beim Versuch gestern früh (Sonnenschein, mit dem Rad in den nahen Wald geradelt, Ski angeschnallt, ersten Schritt gemacht und die Bindung saß am Fuß, aber nicht mehr am Ski :bash: ) kam ich mir echt blöd vor ... Bin noch ein wenig durch den Wald gerutscht, aber so langsam lösten sich alle Schrauben ...

Mittlerweile habe ich gelernt, dass man die Schrauben tunlichst mit 2-Komponentenkleber einkleben sollte, aber was mache ich mit den Schraubenlöchern?

Die eigentliche Bindung wird mit 4 Schrauben befestigt: die beiden vorderen sitzen gut (ca. 1cm zum Rand), die beiden hinteren Schraubenlöcher sind genau am Skirand.

Lösungsansatz 1: neue hintere Schraubenlöcher in die Bindung bohren (sieht mir aber ein wenig nach Guß aus, keine Ahnung ob das Bohren verträgt).

Lösungsansatz 2: Metallplatte (welches Metall? - Edelstahl?, dickes Alu?) auf Ski schrauben, daran die hinteren Schraubenaufnahmen per Maschinenschloßschrauben festschrauben.

Lösungsansatz 3: auf die Atomic verzichten und breitere Ski kaufen.

Lösungsansatz 4: auf die Bindung verzichten, Löcher am Atomic zukleben und eine andere Bindung (Rottefella NNN BC oder Telemark oder Telemark Nato drauf, je nach Schuhpassform).

4. wäre am teuersten, aber vielleicht das beste?

Was meint Ihr?

Achja, ich habe mit der Bindung und den alten Holzski und normalen Wanderschuhen diverse Wintertouren in Mittelschweden unternommen und finde es supergut, mit den vertrauten Wanderschuhen auf Tour gehen zu können - deshalb auch die Kabelbindung. Würde also nur ungern darauf verzichten ...

Cheers und danke,
Marian

[Fjaellraev]

Zu 1: Ob da Guss im Spiel ist wage ich eher zu bezweifeln, und wenn dann solcher der eine gewisse Beanspruchung verträgt. Sonst wäre er eh ungeeignet. Neue Löcher bohren sollte eigentlich kein Problem sein.

Zu 2: Nimm Alublech. Es ist leichter als Edelstahl und Biegung muss es ja nicht allzuviel aufnehmen, es sollte ja die Grösse des ganzen Bindungsvorderteils haben und wird folglich auch durch die beiden vorderen Schrauben auf den Ski gezogen...

Zu 3 und 4: Natürlich die komfortabelsten, aber auch teuersten Lösungen....

Gruss
Henning

[Dieter]

Lösungsansatz 4: auf die Bindung verzichten, Löcher am Atomic zukleben und eine andere Bindung (Rottefella NNN BC oder Telemark oder Telemark Nato drauf, je nach Schuhpassform).

Ein weiterer Fehlversuch wäre noch teurer denn Jede Bohrung schwächt den Ski. Einen Versuch hast Du noch Alte Löcher mit Plastikdübel (Propfen) verschließenund verkleben uns dann eine passende Bindung drauf.

Dieter

[Robiwahn]

Hi Marian

Ich würde auch zu Lösung 1 tendieren. Wenn die schiefgeht, kannst du ja immer noch zu Lösung 4 greifen. Obwohl die Unterplatte auch keine schlechte Idee ist.

Grüße, Robert

PS: Wieso nutzt du eigentlich nicht weiter deinen Holzski. Den Exotenbonus hättest du damit hier bestimmt :wink:

[Marian]

So, ich tendiere jetzt eher zu einer komplett neuen Bindung, da ich mir mit jedem weiteren Kabelbindungsversuch neue Löcher im Ski einhandele.

Neue Löcher in die Bindung zu bohren würde zu Langlöchern (Erweiterung der bestehenden Löcher) führen, was m.E. zu einem Stabilitätsverlust führt. Ich habe gestern lange probiert (Bindung auf einen alten Karton "geschraubt"), aber ich habe nicht genügend Platz für komplett neue Löcher.

Evtl. denke ich nochmal über die Unterlegplatte nach.

Heute war ich jedoch mal im Globi Berlin und habe dort diverse Schuhe anprobiert (Andrews * Expedition, Alpina * BC, Salomon X-Adventure 8 (das alte Modell von ca. 2003/2004). Mir gefiel vom Gesamteindruck der Salomon am besten (obwohl ich vorher Salomon als vermeintliches Exotensystem ausgeschlossen hatte):
Gehfähigkeit (ich kann nur einen Schuh auf Tour mitnehmen), Isolationsgefühl und Tragekomfort waren am besten.
Den Schuh und die X-Adventure Bindung würde ich zum Set-Preis bekommen, dazu noch eine kostenlose Montage, für insgesamt ca. 110 EUR.
Klingt relativ verlockend, obwohl ich eigentlich gerade kein Geld habe.

Kann jemand zu SNS-BC raten oder nicht raten?

PS: Wieso nutzt du eigentlich nicht weiter deinen Holzski. Den Exotenbonus hättest du damit hier bestimmt

Hmm, der hat leider im Laufe der Jahre seine Vorspannung komplett verloren, hat keine Stahlkanten, ist ein Wachsski (ich bin ein echter Steigwachstrottel und kann als Flachländer einfach nicht genügend Erfahrung sammeln).
Die Vorspannung hatte ich durch Skifolterung (oben und unten zusammengespannt, in die Mitte einen ca. 10cm dicken Keil gesetzt) im Sommer versucht wiederherzustellen, hat nicht wirklich ausreichend geklappt.
Ich werde wohl die Kabelbindung wieder auf den Holzski montieren, für Genußtouren im 3 Gehminuten entfernten Park Sanssouci oder so ...


Cheers,
Marian

[alaskawolf1980]

http://nrk.no/monsen/

und unter Bilder.. die letzten die Lars Monsen gemacht hat, zeigen so eine alte Seilzugbindung wo man wohl mit jedem Stiefel reinkommt. Sehr interessant.

[ich]

Da gibts ja noch das Modell "Nato 100" von Rottefella...

[fotograf]

Kenne die Seilzugbindungen von früher, habe auch noch mehrere Paare Ski und einzelne Seilzüge rumliegen. Mit allen Stiefeln kommst du da nicht rein. Stiefel, die vorne sehr breit und gleichzeitig hoch sind passen nicht. Kriegst dann den Riemen nicht mehr drüber. Nicht-Skistiefel kannst du dir in den Bindungen kaputt machen, da an dem Metallteil zwei kleine Klemmkeile sind, die ins Leder reindrücken. Kann ich jetzt schwer beschreiben. Besser lassen sie sich auf jeden Fall mit richtig schweren Skistifeln benutzen, solche die sich auch zum Telemark eignen. Falls du dir sowas zulegen willst, schau auf ostdeutschen Flohmärkten oder am Straßenrand, wenn Sperrmüll abgeholt wird.