Wer hier schon länger mitliest hat wahrscheinlich mitbekommen das ich meine Pentax Fotoausrüstung heiß und innig liebte.
So manchen Strauss focht ich mit einigen Foris aus die mitleidig von ihrem Canon oder Nikon Hochsitz auf mein Nischenprodukt schauten. Es konnte kommen was wollte, ich bleibe bei Pentax, das war meine feste Meinung!
Tja, war. Nun ist es nämlich passiert.
Ich hab meine geliebte K7 mit meinen schönen Limited Festbrennweiten verkauft.
Wie kam das??
Vier Jahre lang haben mir die Kameras K10, K20 und K7 mehr oder weniger zuverlässiger ihre Dienste geleistet. Alle soweit prima, ich war zufrieden. Etwas zu meckern gibt es immer und eigentlich störten mich nur zwei Dinge.
Ich bildete mir ein das ein paar Farbfehler zu viel in meinen Bildern sei. Das alte Thema AF kam auch wieder auf die Tagesordnung als mir eine Reihe Bilder mißlangen weil das doch recht große mittlere AF-Feld meiner Kamera sich nach hinten verirrte. Ein Wechsel auf K5 kam aufgrund diverser Gründe nicht in Frage (unter anderem die Farbfehler mit meinem geliebten Immerdrauf FA43 werden nach Auskunft von eines Freundes der die K5 nutzt eher mehr als weniger und die Größe des AF der K5 ist genauso groß wie bei der K7).
Als sich nach einer Datenanalyse in meinem Lightroom herausstellte das ich mittlerweile eigentlich nur noch mit dem DA21 und dem FA43 meine Bilderkes machte, kam der alte Gedanke nach einer Messsucherkamera oder ähnlichem wieder auf.
Leica M9 kam aus Preisgründen und wegen dem großen unhandlichen Gehäuse nicht in Frage. Obwohl ich schon immer neidisch auf die tollen M-Objektive schielte.
Die unglaubliche reizvolle Fuji X100 und ihr Leica Vorbild X1 gefielen mir sehr gut. Die Beschränkung auf eine Brennweite war mir allerdings nicht genug. Etwas mit Weitwinkel und Normalbrennweite musste her. Allerdings mit APS-C Sensor. Kleiner sollte der Sensor nicht sein.
Als ich so mein persönliches Pflichtenheft füllte (Aps-C Sensor, Klein, bokehstarke Objektive, gute Makrofähigkeit, möglichst Rauschfrei und am besten noch Leica M-Objektiv tauglich) kam auf einmal ein Kamera Aussenseiter ins Blickfeld: Die Ricoh GXR.
Ricoh GXR?? Ist das nicht diese bekloppte Kleinkamera wo die armen Hansels mit jedem Objektiv auch einen Sensor plus Elektronik kaufen müssen, und wo es nur einen elektronischen Aufstecksucher gibt??
Genau die!
Denn, gerade weil der Sensor ganz speziell auf nur eine Linse ausgelegt werden kann hat man die besten Vorraussetzungen eine optimale Kombination zu schaffen. Genauso funktioniert der Leica Killer Fuji X100.
Dachte ich mir zumindest...
Eine Internetsuche brachte erstaunliche, subjektive Kommentare zu der GXR zutage:
Zitat: "I think my heart would want the Leica X1 but my brain would tell me to go with the Ricoh GXR."
http://www.stevehuffphoto.com/2010/1...m-vs-leica-x1/
Zitat:"Das kleinbildäquivalente 50mm Objektiv zeigt eine Topp-Performance und aus meiner Erfahrung heraus ist es noch besser wie das hervorragende Pentax DA 35 Limited, bei Offenblende noch eine Spur schärfer, weniger CA’s. Ich behaupte die Ricohlinse kann den Vergleich mit ELMARIT und SUMMICRON selbstbewusst aufnehmen."
http://photoblossoms.wordpress.com/2...der-ricoh-gxr/
Besser als mein alter Liebling DA35?!?
Ähnlich Elmarit und Summicron?!?
Als ich dann noch diese Bilder von der Adaption eines M-Objektives sah:
http://www.youtube.com/watch?v=ln91Hk_gccE
und ich gleichzeitig eine 2000 Euro Ricoh GXR Ausrüstung im kaum gebrauchten Zustand für 1250 Euro angeboten bekam, da war es passiert:
Ich hab mir die bekloppte Kamera gekauft...
Vorab nochmal ein Kommentar zum Quervergleich Ricoh-Pentax. Mir liegt nichts ferner als Pentax schlecht zu machen. Kann ich auch gar nicht. Viel zu stark ist Pentax mittlerweile mit seinen aktuellen DSLR K5 aufgestellt. Wer da Geld in die Hand nimmt und starke Objektive dazu kauft, der ist im Bereich DSLR im Markt mit auf dem Treppchen. Nur für mich, der doch nur ein gutes Weitwinkel Objektiv und ein bokehstarkes Normal Objektiv in kleinstmöglicher Bauform am Mann haben möchte, gibt es interessantere Alternativen.
Lasst Bilder sprechen:
50er Modul.
f3.5, iso 400, 1/1600
Schärfe in der Kamera auf 0, im LR3 leicht angeschärft 25/1,0/25/0
100% Crop daraus
Ja, der AF ist von der Geschwindigkeit nur Durchschnitt. Sssst-klack bis er packt vergeht schon mal eine halbe Sekunde. Das für mich allerdings völlig überraschende Resultat: 95% aller Bilder sind auf dem Punkt da scharfgestellt wo ich es haben wollte. Eine Tatsache die mich als K7 mit FA Limited User verwirrt. War ich es doch jahrelang gewohnt wichtige Bilder lieber dreimal anzufertigen damit ein wirklich scharfes dabei ist. Und zwar wirklich da scharf wo ich es im Gesicht der Zielperson haben wollte. Sprich, nicht irgendwo "Hauptsache Kopp scharf", sondern exakt da auf den Augen wo ich hinwollte!
Und ausserdem darf man ja auch nicht vergessen das das 50er Modul ein Makro ist:
Die Bedienung der Kamera ist ein Traum. Alle wichtigen Menüpunkte lassen sich völlig frei auf ein halbes Dutzend Knöpfe und Schalterstellungen konfigurieren. Nach wenigen Tagen geht das in Fleisch und Blut über. So läßt sich auch die Umstellung AF in MF und die Aktivierung des 50mm Objektives in den Makro Modus mit einem Knopfdruck hinterlegen und ausführen.
Auch die verpönte Nutzung des Bildschirmes als Sucher ermöglicht das unauffällige Street Fotografieren.
In einer dunklen Kirche geht der Spaß weiter.
f4, Iso 1600, 1/30
28mm Modul.
f4, Iso 1600, 1/60
50mm Modul.
f2.5, Iso 800, 1/90
100% Crop daraus.
Mal ehrlich. Ich hab seit 2002 mit DSLRs von Canon, KoMi, Sony und Pentax fotografiert. Aber was dieses kleine Kasterl da auf aus dem Sensor haut ist für mich sensationell! Knackscharf von der Offenblende an.
Dreimal Offenblende 2.5:
Und immer wieder ab ins Blumenfeld:
Noch nie hatte ich Objektive die offen so wenig Farbfehler aufweisen! Nix CAs im Unschärfebereich:
Aber am meisten beeindruckt mich das Bokeh (sprich der harmonische Verlauf der Unschärfe beim Freistellen) gepaart mit sehr hoher Grundschärfe:
Offenblende und 100% Crop:
Blende 2.8 und 100% Crop
Blende 3.2 und 100%Crop
Die Rauschfreiheit ist gut, wie man sie von einer modernen Kamera erwartet.
Iso 1600, weder in der Kameraeinstellung noch im Lightroom entrauscht
Iso 3200, weder in der Kameraeinstellung noch im Lightroom entrauscht
Mein Fazit nach drei Wochen:
Das Konzept einen modernen APS-C Sensor (Hersteller Sony, der gleiche den Nikon in der D300 verbaut) mit bekannt guten Ricoh Objektiven zu paaren und in einer festen Einheit zu verschmelzen geht auf. Der Monitor (bekannt aus der Nikon D700) ist klasse. Beste Bildqualität in einem wenige hundert Gramm leichten Body ist also machbar. Wer wie ich keine Telefotografie betreibt, der kann hier glücklich werden. Alternativ gibt es übrigens zwei Zoom Module mit 24-70mm, bzw. 28-300mm Brennweite. Die sind allerdings nicht mit einem APS-C sensor verbaut sondern mit einem kleineren Sensor. Soll auch entsprechend gut sein, kenne ich aber persönlich nicht.
In vier Wochen kommt von Ricoh übrigens ein reines Leica M-Modul auf den Markt. Dort lassen sich ohne Adapter sämtliche Leica, Zeiss, Voigtländer u.a. MF Objektive mit M-Bajonett direkt ansetzen. Das steht auf meinem Einkaufszettel. Mit einem schönen Leica 50mm f2.0 Summicron ergibt das eine feine 75mm (KB) Linse...
Beste Grüße,
Rainer
So manchen Strauss focht ich mit einigen Foris aus die mitleidig von ihrem Canon oder Nikon Hochsitz auf mein Nischenprodukt schauten. Es konnte kommen was wollte, ich bleibe bei Pentax, das war meine feste Meinung!
Tja, war. Nun ist es nämlich passiert.
Ich hab meine geliebte K7 mit meinen schönen Limited Festbrennweiten verkauft.
Wie kam das??
Vier Jahre lang haben mir die Kameras K10, K20 und K7 mehr oder weniger zuverlässiger ihre Dienste geleistet. Alle soweit prima, ich war zufrieden. Etwas zu meckern gibt es immer und eigentlich störten mich nur zwei Dinge.
Ich bildete mir ein das ein paar Farbfehler zu viel in meinen Bildern sei. Das alte Thema AF kam auch wieder auf die Tagesordnung als mir eine Reihe Bilder mißlangen weil das doch recht große mittlere AF-Feld meiner Kamera sich nach hinten verirrte. Ein Wechsel auf K5 kam aufgrund diverser Gründe nicht in Frage (unter anderem die Farbfehler mit meinem geliebten Immerdrauf FA43 werden nach Auskunft von eines Freundes der die K5 nutzt eher mehr als weniger und die Größe des AF der K5 ist genauso groß wie bei der K7).
Als sich nach einer Datenanalyse in meinem Lightroom herausstellte das ich mittlerweile eigentlich nur noch mit dem DA21 und dem FA43 meine Bilderkes machte, kam der alte Gedanke nach einer Messsucherkamera oder ähnlichem wieder auf.
Leica M9 kam aus Preisgründen und wegen dem großen unhandlichen Gehäuse nicht in Frage. Obwohl ich schon immer neidisch auf die tollen M-Objektive schielte.
Die unglaubliche reizvolle Fuji X100 und ihr Leica Vorbild X1 gefielen mir sehr gut. Die Beschränkung auf eine Brennweite war mir allerdings nicht genug. Etwas mit Weitwinkel und Normalbrennweite musste her. Allerdings mit APS-C Sensor. Kleiner sollte der Sensor nicht sein.
Als ich so mein persönliches Pflichtenheft füllte (Aps-C Sensor, Klein, bokehstarke Objektive, gute Makrofähigkeit, möglichst Rauschfrei und am besten noch Leica M-Objektiv tauglich) kam auf einmal ein Kamera Aussenseiter ins Blickfeld: Die Ricoh GXR.
Ricoh GXR?? Ist das nicht diese bekloppte Kleinkamera wo die armen Hansels mit jedem Objektiv auch einen Sensor plus Elektronik kaufen müssen, und wo es nur einen elektronischen Aufstecksucher gibt??
Genau die!
Denn, gerade weil der Sensor ganz speziell auf nur eine Linse ausgelegt werden kann hat man die besten Vorraussetzungen eine optimale Kombination zu schaffen. Genauso funktioniert der Leica Killer Fuji X100.
Dachte ich mir zumindest...
Eine Internetsuche brachte erstaunliche, subjektive Kommentare zu der GXR zutage:
Zitat: "I think my heart would want the Leica X1 but my brain would tell me to go with the Ricoh GXR."
http://www.stevehuffphoto.com/2010/1...m-vs-leica-x1/
Zitat:"Das kleinbildäquivalente 50mm Objektiv zeigt eine Topp-Performance und aus meiner Erfahrung heraus ist es noch besser wie das hervorragende Pentax DA 35 Limited, bei Offenblende noch eine Spur schärfer, weniger CA’s. Ich behaupte die Ricohlinse kann den Vergleich mit ELMARIT und SUMMICRON selbstbewusst aufnehmen."
http://photoblossoms.wordpress.com/2...der-ricoh-gxr/
Besser als mein alter Liebling DA35?!?
Ähnlich Elmarit und Summicron?!?
Als ich dann noch diese Bilder von der Adaption eines M-Objektives sah:
http://www.youtube.com/watch?v=ln91Hk_gccE
und ich gleichzeitig eine 2000 Euro Ricoh GXR Ausrüstung im kaum gebrauchten Zustand für 1250 Euro angeboten bekam, da war es passiert:
Ich hab mir die bekloppte Kamera gekauft...
Vorab nochmal ein Kommentar zum Quervergleich Ricoh-Pentax. Mir liegt nichts ferner als Pentax schlecht zu machen. Kann ich auch gar nicht. Viel zu stark ist Pentax mittlerweile mit seinen aktuellen DSLR K5 aufgestellt. Wer da Geld in die Hand nimmt und starke Objektive dazu kauft, der ist im Bereich DSLR im Markt mit auf dem Treppchen. Nur für mich, der doch nur ein gutes Weitwinkel Objektiv und ein bokehstarkes Normal Objektiv in kleinstmöglicher Bauform am Mann haben möchte, gibt es interessantere Alternativen.
Lasst Bilder sprechen:
50er Modul.
f3.5, iso 400, 1/1600
Schärfe in der Kamera auf 0, im LR3 leicht angeschärft 25/1,0/25/0
100% Crop daraus
Ja, der AF ist von der Geschwindigkeit nur Durchschnitt. Sssst-klack bis er packt vergeht schon mal eine halbe Sekunde. Das für mich allerdings völlig überraschende Resultat: 95% aller Bilder sind auf dem Punkt da scharfgestellt wo ich es haben wollte. Eine Tatsache die mich als K7 mit FA Limited User verwirrt. War ich es doch jahrelang gewohnt wichtige Bilder lieber dreimal anzufertigen damit ein wirklich scharfes dabei ist. Und zwar wirklich da scharf wo ich es im Gesicht der Zielperson haben wollte. Sprich, nicht irgendwo "Hauptsache Kopp scharf", sondern exakt da auf den Augen wo ich hinwollte!
Und ausserdem darf man ja auch nicht vergessen das das 50er Modul ein Makro ist:
Die Bedienung der Kamera ist ein Traum. Alle wichtigen Menüpunkte lassen sich völlig frei auf ein halbes Dutzend Knöpfe und Schalterstellungen konfigurieren. Nach wenigen Tagen geht das in Fleisch und Blut über. So läßt sich auch die Umstellung AF in MF und die Aktivierung des 50mm Objektives in den Makro Modus mit einem Knopfdruck hinterlegen und ausführen.
Auch die verpönte Nutzung des Bildschirmes als Sucher ermöglicht das unauffällige Street Fotografieren.
In einer dunklen Kirche geht der Spaß weiter.
f4, Iso 1600, 1/30
28mm Modul.
f4, Iso 1600, 1/60
50mm Modul.
f2.5, Iso 800, 1/90
100% Crop daraus.
Mal ehrlich. Ich hab seit 2002 mit DSLRs von Canon, KoMi, Sony und Pentax fotografiert. Aber was dieses kleine Kasterl da auf aus dem Sensor haut ist für mich sensationell! Knackscharf von der Offenblende an.
Dreimal Offenblende 2.5:
Und immer wieder ab ins Blumenfeld:
Noch nie hatte ich Objektive die offen so wenig Farbfehler aufweisen! Nix CAs im Unschärfebereich:
Aber am meisten beeindruckt mich das Bokeh (sprich der harmonische Verlauf der Unschärfe beim Freistellen) gepaart mit sehr hoher Grundschärfe:
Offenblende und 100% Crop:
Blende 2.8 und 100% Crop
Blende 3.2 und 100%Crop
Die Rauschfreiheit ist gut, wie man sie von einer modernen Kamera erwartet.
Iso 1600, weder in der Kameraeinstellung noch im Lightroom entrauscht
Iso 3200, weder in der Kameraeinstellung noch im Lightroom entrauscht
Mein Fazit nach drei Wochen:
Das Konzept einen modernen APS-C Sensor (Hersteller Sony, der gleiche den Nikon in der D300 verbaut) mit bekannt guten Ricoh Objektiven zu paaren und in einer festen Einheit zu verschmelzen geht auf. Der Monitor (bekannt aus der Nikon D700) ist klasse. Beste Bildqualität in einem wenige hundert Gramm leichten Body ist also machbar. Wer wie ich keine Telefotografie betreibt, der kann hier glücklich werden. Alternativ gibt es übrigens zwei Zoom Module mit 24-70mm, bzw. 28-300mm Brennweite. Die sind allerdings nicht mit einem APS-C sensor verbaut sondern mit einem kleineren Sensor. Soll auch entsprechend gut sein, kenne ich aber persönlich nicht.
In vier Wochen kommt von Ricoh übrigens ein reines Leica M-Modul auf den Markt. Dort lassen sich ohne Adapter sämtliche Leica, Zeiss, Voigtländer u.a. MF Objektive mit M-Bajonett direkt ansetzen. Das steht auf meinem Einkaufszettel. Mit einem schönen Leica 50mm f2.0 Summicron ergibt das eine feine 75mm (KB) Linse...
Beste Grüße,
Rainer
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