[DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

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    [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

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    Eine Forumspaddeltour hat viele Realitäten. Während die meisten Beteiligten heute noch unterwegs waren und der harte Kern noch den morgigen Tag zur Verfügung hat, fange ich schon mal an, meine Eindrücke zu schildern und hoffe, dass die anderen folgen werden und nicht nur die gemeinsam erlebten Tage ergänzen, sondern auch das, was ich verpasst habe.

    Nun, los geht es.


    09.05.2018 Anreise.
    Großspurig hatte ich angekündigt, früh anzukommen und das Auto ans Ziel zu stellen, um Umsetzdiskussionen aus dem Weg zu gehen. Das glückt beides nicht, Letzteres erfreulicherweise, ich hätte das Auto ans falsche Ziel gestellt. Verzögerungen beim Packen und eine übervolle Autobahn mit lustigen Baustellen lässt mich per Navi durch Landschaft gondeln und den Harz besichtigen. Sieben Stunden Fahrt sind der Lohn. Dass ich meine Kamera vergessen habe, überrascht nicht, leider fällt mir das erst nach 300 Kilometern auf.
    Irgendwann am späteren Abend ist Jena erreicht und meine Nerven flattern, als ich zwar den richtigen Verein finde, dann auch Itchy und Tim identifiziere, aber Tims Schlüssel nicht passt. Der Bolzen hat Löcher für zwei Schlösser und jemand hat jetzt so abgeschlossen, dass wir mit unseren Schlüssel zwar ein Schloss öffnen können, aber leider das Falsche. Die Vorstellung, das Boot jetzt über den Zaun zu heben, lässt meine Psyche kollabieren. Tim hat (wie immer) die Ruhe weg (Achtung: Wortspiel). Das kriegen wir schon hin. Aber als ich hinter ihm hinter den Bäumen eine Frau entdecke, die am Kofferraum eines Autos hantiert und ins Gebäude läuft, sind wir gerettet. Sie war die Übeltäterin, die uns ausgesperrt hatte, sie wusste das mit den zwei Schlössern nicht, sie feiern dort morgen ein Fest.
    Die Tür ist nun offen, ich lade mein Boot ab, die Ausrüstung und baue das Zelt auf. Ein schöner Zeltplatz. Edoran hat bereits das Grillen übernommen und fragt mich, was ich essen will. Ich begrüße solarperplexus und erkenne ihn nicht wieder, er war auch beim Forumscamp gewesen, anscheinend lässt mein Gedächtnis nach. Cellofuchs ist bereits zum Konzertieren gegangen, aber er hat für uns Fleisch und Wurst gekauft, das auf dem Grill landet, danke noch einmal dafür, lecker, lecker. Der Abend ist lau, man hört keinen Verkehr, idyllisch. Als es schon dunkel ist, weit nach der angekündigten Zeit, taucht plötzlich Benny auf, die Tür ist geschlossen, wir haben ihn nicht gehört, so ist er über den Zaun geklettert. Das Wohnmobil wird nun auf seinen Platz gestellt, die Hunde von Shalea und ihm begrüßt, und wir sitzen noch kurz zusammen, dann verziehe ich mich in meinen Schlafsack und schlafe mit angenehmen Träumen die Nacht durch.
    Zuletzt geändert von Torres; 16.05.2018, 07:56.
    Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

  • Itchy ST
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    #2
    AW: Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

    09.05.

    War den Abend vorweg angereist.

    Der Zeltplatz ist zwar idylisch, es führen allerdings Bahngleise durch das Tal und somit bin ich um 4.00 Uhr bei den ersten Zügen wach.
    Hubschrauber überfliegen die Gegend. In der Nähe fällt ein Schuß. Okay, ich sehe es ein.
    Zeit zum Aufstehen.

    Zweieinhalb Stunden später bin ich auf dem Wasser. Bei der ersten Umtrage fluche ich innerlich. Ich muss den Trolley abschnallen, die schwere Gepäcktasche rauswuchten, dann Gepäcktasche auf Trolley, Nahrungsbeutel (der ist groß und schwer, da ich verfressen bin, ebenso wie manchmal mein Hund) muss mit und passt ohne große Umpackaktion nicht mehr mit Gepäcktasche auf den Trolley. Trekraft und Paddel wollen auch noch mitgenommen werden. Nach ein paar Metern gebe ich auf. So funktioniert es nicht.
    Also einiges umgepackt, dann gehts. So einigermaßen. Das Trekraft ins Wasser lassen und etwas mühselig Gepäckstasche und
    Trolley darauf zurecht fummeln bleibt.

    Die zweite Umtrage klappt besser. Muss nur einmal laufen, mir fällt kein Boot aus der Hand, kippt der Trolley um oder sonstiges.

    Da ich so früh gestartet bin, trödel ich auf dem Wasser rum, lande öfter an um oben besser etwas Landschaft schauen zu können.
    Als Flachlandbewohner erfreut mich alles über 150 m Höhe und ich kann mich erstmal gar nicht satt sehen.

    Trotz aller Trödelei und einem kleinen Nickerchen zwischendurch bin ich frühzeitig in Jena. Habe ein wenig verpeilt wo der SV Schott nun genau zu finden ist. Deswegen bekomme ich Sorge als ich an den ersten Vereinen vorbei paddel etwas übersehen zu haben und evtl. zurück paddeln zu müssen. Also rufe ich Cellofuchs an. Er erklärt mir wo ich aussetzen muss, ist nur ein kleines Stück weiter und das er gleich vorbei schaut. Kurze Zeit später treffen wir uns auf dem Vereinsgelände. Bald muss Cellofuchs erstmal wieder los. Ich baue mein Zelt auf, trinke einen Kaffe, überlege was ich in den nächsten Stunden machen soll.
    Da kommt Timforb. Auch früher als geplant. Timforb baut sein Zelt und Boot auf und wir gehen eine Runde am Saaleufer spazieren. Dabei geht es durch einen Park und an einem Sportplatz vorbei. Ein paar junge Leute spielen ein Spiel.
    Stehen sich gegenüber, bewaffnet mit Morgenstern oder Langstock, weil es moderne Zeiten sind nur als weich gepolsterte Nachbildung und auf Kommando eines Typen, der mit einer Trommel den Takt angibt, stürmen sie aufeinander los.
    Erinnert mich an eine Schlacht, die früher einmal im Jahr von zwei verfeindeten Stadteilen in Berlin gekämpft wurde. Nur mit dem Unterschied, dass zu Spielkriegskleidung und Bewaffnung noch vergammelte Orangen und ähnliches geworfen wurde. War ein Riesengaudi, solange man keine vergammelte Orange abbekam. Glaube mittlerweile haben sich beide Stadtteile vertragen und deshalb gibt es diese Schlacht nicht mehr.
    Wir schauen uns das drei Spielrunden an und gehen dann weiter. Bald wieder am Vereinsgelände angekommen trudeln die nächsten ODSler ein. Ich gehe früh ins Zelt. Und wache am nächsten Morgen, obwohl keine Hubschrauber fliegen und kein Schuss fällt, die Züge wesentlich leiser zu hören sind um 4.00 Uhr auf und bin hellwach....


    Ergänzung: Ein aufmerksamer Leser schickte mir einen Link bezgl. des Spieles:

    http://jugger.de/was-ist-jugger.php

    Desweiteren mal gegoogelt zu meiner Anspielung auf Berliner Schlachten:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gem%C3...lacht_(Berlin)
    Zuletzt geändert von Itchy ST; 13.05.2018, 22:30.

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    • Torres
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      #3
      AW: Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

      Donnerstag, 10.05.2018 (Himmelfahrt)


      Die Sonne weckt mich.





      Bald versammeln wir uns zum Frühstück und timforb ist wieder so nett, für mich Wasser zu kochen. Morgens darf man mich noch nicht an einen Kocher lassen, nicht vor dem ersten Kakao. Als Startzeit wurde von Cellofuchs spätestens 10.20 Uhr ausgegeben, aber der erfahrene ods-Paddler weiß, dass das höchstens klappt, wenn ausschließlich die schnelle Truppe dabei ist. Da diese aber fast komplett fehlt, werden erste Wetten auf eine leichte Verspätung abgeschlossen. Die Hunde erkunden die Umgebung, dann werden die Boote aufgebaut.





      Ziz kommt kurz nach zehn, ebenso Cellofuchs, der seinen neuen Klepper das erste Mal aufbaut. Nicht so einfach, anscheinend. Es ist jetzt halb elf. Fachmännisch wird das Holzgestänge eingefügt, der Zusammenbau bedarf Kraft. An der Wohnmobilfront passen die Hunde auf die Boote auf. Itchy startet mit ihrem Packcraft, ebenso Edoran. Wir werden sie nicht einholen.





      Unterdessen sitzen andere auf der gemütlichen Sitzbank, es ist jetzt 11.15 Uhr.





      Tiefe Entspannung macht sich breit.





      Kurz nach halb zwölf ist es dann plötzlich so weit. Es geht los. Leider nicht weit. Schon nach ein paar Metern ist das erste Wehr zu sehen.





      Also gleich wieder raus und Bootswagen auspacken. Meine linke Hand ist dank einer ungeschickten Bewegung bei einer handwerklichen Betätigung seit einem Monat schmerzhaft angeknackst, und ich kann das schwere Boot nicht heben. Danke schon mal im Voraus an alle, die mir geholfen haben.





      Kaum sind wir wieder im Wasser kommt das nächste Wehr.





      Der Steg ist sehr hoch, zu hoch für meine Ausstiegskünste und so schlage ich mich rechts davon in einen Seitenarm. Böse Falle. Alles voller Schmodder, ich komme mit dem Boot nicht an die Graskante. Man muss mir helfen, ich kann dort nicht wie erhofft aussteigen, ich würde mit den Beinen im Schlick versinken. So ist mein Ausstieg mal wieder oscarverdächtig und das Boot tragen andere, meine Hände schaffen das nicht.





      Bis wir alle durch sind, dauert etwas. Solarperplexus ist als erster in Fahrt.





      Jena Paradies. Hier ist auch ein Bahnhof.





      Meine Kamera fehlt mir und so beginne ich, mit den Handy zu fotografieren: Zitternd aus der Otterbox pulen, beten, dass ich das Handy nicht ins Wasser fallen lasse, Foto, zitternd wieder einpacken. Es wird alles gut gehen.





      Der Wasserstand ist niedrig und so muss man aufpassen, dass man die richtige Strömung erwischt.





      Was hier noch gut geht, endet für mich kurz danach im Kiesbett. Zwar hatte jemand wohl linke Seite gerufen, aber ich hatte das nicht gehört und folge dem zweiten Scubi nach rechts. Als es aufsetzt, ist es für mich schon zu spät, ich komme nicht mehr nach links rüber und fahre mich fest. Natürlich sitzen Leute am Ufer und schauen zu. Während das Scubi über die Steine gezogen wird, entwickele ich Ehrgeiz. Wie auf der Regentour gelernt, greife ich ins Wasser und rüttele das Boot zurecht. Mal seitlich, mal rückwärts schlängelt sich mein Boot in Richtung linke Spur. Gefühlt fünf Minuten später bin ich wieder in der Strömung und schließe auf, was Ziz zu der Bemerkung veranlasst: Wie, Du hinter uns? Meine Sonnenbrille hat sich bei der Aktion verabschiedet, sie war preiswert, aber mich ärgert, dass ich das Wasser mit Müll verschmutzt habe. Nicht zu ändern. Schnee rieselt auf uns herab, kleine Samensternchen. Die Stadt lassen wir nun hinter uns.





      Cellofuchs weist mich auf einen Berg hin, oben ist eine Restauration und ein schöner Ausblick, so fotografiere ich, zittrige Hände und so, das sagte ich ja schon. Es ist der Jenzig, ein Muschelkalkberg, 385,3 Meter hoch.





      Bald teilt sich die Saale an einem Kraftwerk, timforb, Cellofuchs und ich überlegen, ob wir den Seitenarm fahren. Er soll mehr Wasser führen und spritziger sein. Tim lehnt ab, sein Boot ist zu lang. Also steigen wir linkerhand zum Umtragen aus. Erste Regentropfen fallen auf uns nieder. Zwei Kajakfahrer tauchen auf, sie wollen durch das Wehr fahren, ich warne, ohne auf den Jübermann zu schauen. Als timforb zurückkommt, gibt er das okay, anscheinend kann man heute (aber nicht immer!) durchfahren, muss aber einem Baum ausweichen. Also steige ich wieder ein und tatsächlich, es geht, man muss den Kopf einziehen. Cellofuchs wird hinterher erzählen, dass das Wehr oft komplett überschwemmt ist und das Wasser oben drüber läuft. Auch die Wiesen stehen dann völlig unter Wasser. Am Wehr Schilder, dass die Durchfahrt strengstens verboten ist. Upps. Der Jübermann dagegen gibt bei Niedrigwasser die Zustimmung, und wir haben Niedrigwasser.





      Der Himmel türmt Wolken auf und man hört leichten Donner. Ein Gewitter wäre ungünstig, dann müssten wir aus dem Wasser heraus. Cellofuchs will spätestens 16.00 Uhr am Zeltplatz sein. Das wird eng.





      Aber wir werden verschont.





      Und wieder heißt es: Umtragen. Die Umtragestellen sind durchweg grausam. Gebaut für Menschen mit Kraft. Es sind zwar stabile Aussteigsstellen aus Gestein, meist bestehend aus Treppen, aber sie haben den Nachteil, dass man bepackte Boote mit viel Kraft aus dem Wasser ziehen muss. Leer könnte ich mein Boot ja noch heben. Aber mit der Ausrüstung geht das nicht.





      Wir sind jetzt in Porstendorf. Auch hier ist ein Campingplatz, aber nicht ganz der ruhige Ort, den man sich als Paddler vorstellt. Unmengen Radfahrer und jede Menge trinkfreudige „Väter“ sind vor Ort.





      Es nieselt etwas. Nein, das Bier ist nicht von uns. Bootswagen auspacken und schieben. Vätergruppen am Horizont, Bierflasche in der Hand.





      Diese Steine galt es zu umtragen.





      Kräftemäßig bin ich hier relativ down (nicht vom Paddeln, sondern vom Umtragen), so dass man mir als Erstes ins Boot hilft. So habe ich Zeit für Fotos.





      Es dauert, bis alle wieder im Wasser sind.





      Es ist jetzt zehn vor drei.

      Ich habe das Bedürfnis, mein Handgelenk zu testen und erhöhe die Schlagzahl. Nicht ganz schmerzfrei, aber anscheinend tut die Belastung der Hand gut, und ich fliege dahin. Wieder Samenstaub. In der Ferne leuchtet der Raps. Es ist wunderschön hier.











      Timforb und Cellofuchs sind hinter mir.





      In den Blick kommen nun die Dornburger Schlösser.








      Oben auf steilem Felsen thronen sie. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie man dort lebt, was man fallen lässt, stürzt metertief ab. Und schon nähert sich die nächste Umtragestelle. Ganz besonders fies, steil, Treppen, man muss das Boot heben und tragen. Cellofuchs und timforb helfen, und schnell bin ich wieder im Wasser. Nun wird es aber unübersichtlich. Die Strömung ist stark, und ich suche Kehrwasser. Ich finde Müll. Und treibe ab, als ich nach dem Handy krame. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Was diese Ente wohl erzählen kann?





      Ich wechsele nun die Seite. Das Wehr.





      Die anderen.





      Gar nicht so leicht, in der Strömung Fotos zu machen, der Fluss fließt hier schnell.





      Cellofuchs steigt ein.





      Aha, denke ich. Nun geht es weiter. Aber Cellofuchs saust an mir vorbei. „Ich fahre jetzt vor, ich muss meinen Zug bekommen“. Es ist jetzt fünf vor vier.

      Ich lasse ihn ziehen und versenke mich in die Brücke. Radfahrer eilen hinüber.





      Ein Nebenarm taucht auf und hier ist das Wasser strömungslos. Foto.





      Auf der gegenüberliegenden Seite guckt ein Hahn provizierend zu mir. Vatertag, ich weiß. Beziehungsweise Herrentag.





      Wieder die Brücke.





      So langsam wird mir langweilig. Cellofuchs ist seit gut 15 Minuten durch. Ist etwas passiert? Ich paddele gegen die Strömung zurück. Man pausiert. Ich rufe hinüber und etwas peinlich berührt kommt die Antwort „Wir dachten, Du wärst schon weg!“. „Wir sind doch eine Gruppe“, erwidere ich leicht irritiert, wende und gebe Gas. Dann halt nicht.

      Nach ca. 30 Minuten bin ich in Döbritschen, ist ja Strömung, aber die Zeit ist okay für 6 Kilometer. Der Ausstieg ist erfreulich, man hat Gummi auf den Steg gelegt, und so komme ich nicht nur gut raus, sondern kriege das Boot locker an Land gezogen und auf den Bootwagen gehoben. Energiegeladen rolle zum Zeltplatz. Es ist voll, viele Gruppen sind da, aber wir zelten in der ersten Reihe.





      Nach und nach kommen jetzt auch die anderen.

















      Cellofuchs ist kurz nach meiner Ankunft zum letzten möglichen Zug gesprintet, der nächste fährt 1,5 Stunden später. Hotdog und Freunde sind schon da, und hotdog lässt sich überreden, Benny und mich nach Jena zu fahren, damit Benny seinen Schlafplatz, und ich mein Auto holen kann. Danke noch einmal dafür. Als ich um 19.02 mit meinem Auto an der Bahnschranke vor Döbritschen stehe, um den Zug, den ich hätte nehmen müssen, passieren zu lassen, bin ich ausgesprochen dankbar. Der Ort ist alt, ein Fachwerkbauernhof dominiert den Ort, die Straßen scheinen noch auf Pferde ausgerichtet zu sein, nicht auf Autos, denn sie sind sehr eng. Die Parkplätze sind überfüllt. Entgegen meiner Befürchtung fehlen die Exzesse. Alle Gruppen sind friedlich und fröhlich. Ein angenehmer Ort, Himmelfahrt zu verbringen.

      Wir setzen uns an Tische und auf Bänke und kochen. Qwertzui und ihr Mann kommen. Der Abend ist milde. Wir unterstützen die Gastronomie vor Ort, essen leckere Pommes, trinken Bier und verbraten das restliche Fleisch. Ein schöner Ausklang für einen schönen Paddeltag. Und die Truppe ist nun komplett.


      Zuletzt geändert von Torres; 14.05.2018, 18:40.
      Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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        #4
        AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

        Ich war auch in Thüringen zu der Zeit, schau schau .
        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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          #5
          AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

          ... eine Weile zwinge ich mich noch liegen zu bleiben, dann wird der Kaffeedurst zu groß.
          Halb sieben ist alles gepackt, die ersten der anderen werden wach.

          Habe Hummeln im Hintern. Möchte bald los, die Strecke ist mit 25 km und vier Umtragen sportlich für meine Trekrafter Verhältnisse.
          An einigen Stellen fließt die Strömung zwar sehr flott, aber es gibt längere Strecken mit fast stehenden Gewässer oder minimaler Strömung.

          Kurze Zeit später geht es für mich los. Ich bin in dem Glauben, dass die anderen mich spätestens auf halber Strecke eingeholt haben werden.

          Bald sind die ersten zwei Umtragen geschafft, ebenso wie ich.
          Alles ist ruhig und beschaulich, die Stadt Jena schläft noch. Ich paddel vor mich hin, erfreue mich an den Schwallstrecken. Was am Vortag noch etwas Herzklopfen auslöste wird jetzt schon mit einer gewissen Routine durchpaddelt.

          Als ich mich einmal verschätze wird es wieder aufregend. An einem Brückenschwall wirbelt das Trekraft hoch, knallt voll auf einen Stein, rutscht davon runter und weiter gehts.
          Nun bin ich froh, nicht das Scubi XL genommen zu haben. Da hätte es bestimmt einen Gestängebruch gegeben.

          Viel schneller als gedacht bin ich an der Umtrage vom Kraftwerk.
          Gestern war die Rede davon gewesen, den Seitenarm zu nehmen.
          Ich setze rechts aus, schnappe mir mein Boot und gehe zum Seitenarm. Dort am Ufer campieren ein paar entpannte Typen.
          Sie meinen, sie seien selber Paddler und es wäre unmöglich den Seitenarm zu paddeln, selbst für ein Luftboot, da der Wasserstand zu niedrig ist.
          Ich lasse mein Trekraft zu Wasser, an Land ist es zu heiß, es liegen zu lassen.
          Überlege. Was nun?
          Erstmal zurück zum restlichen Gepäck an der Aussetzstelle.
          Dort ist mittlerweile eine dreiköpfige Armeeschlauchbootbesatzung angekommen. Auf Nachfrage meinen sie, sie paddeln diese Tour jedes Jahr und das ginge mit dem Wasserstand.

          Hadere noch mit mir, wo lang jetzt.. Schaue die Saale hoch, vielleicht sind die anderen schon zu erblicken.
          Leider nein, statt dessen viele bunte Punkte, die schnell vor Ort sind.
          Boote. Nicht eines, zwei oder drei. Nein, auf den ersten Blick um die 25.
          Große Schlauchboote, Kanadier, Doppelkajaks.
          Herrentag, es geht los. Die Leute sind wach.
          An der Umtrage gegenüber fängt es an sich zu stauen.

          Als die erste angetrunkene Kanadierbelegschaft anfängt mit mir zu flirten, ist mir klar, ich muss hier weg.
          Schnell!

          Gepäck geschnappt. Dem Armeeschlauchboot hinterher. Zügig setzen sie ein und starten. Ich schaue ihnen nach, ob sie vorwärts kommen. Scheint, wie sie sagten zu klappen und kurze Zeit später folge ich ihnen.

          Auf dem Seitenarm herrscht himmlische Ruhe. Die Schwallstrecken sind gemütlich. Wenn ich aufsetze reicht es mich nach hinten zu lehnen und der Fluss spült mich weiter.

          Unter einer Brücke im Bau soll es sehr flach werden. Als ich dort ankomme sind ein paar Radfahrer gerade dabei mit geschulterten Rädern den Fluss zu überqueren. Anhand ihrer Einsinktiefe beim queren erkenne ich die für mich passende Stelle und komme ohne aufzusetzen durch.

          Irgendwann bin ich wieder auf dem Hauptarm. Es ist Trubel auf dem Wasser, verteilt sich jedoch gut. Alles sehr entspannt und fröhlich.

          Bei einem kurzen Landgang erblicke ich Edoran mit seinem Packraft. Schnell wieder auf´s Wasser. Wir paddeln gemeinsam weiter, mit seinem Tempo kann ich allerdings kaum mithalten.

          Ein paar Tropfen Regen fallen, im Hintergrund donnert es. Gewitter!? Ich frage ein Paar mit Kind im Schlauchboot, ob sie hier aus der Gegend kämen und wie sie das Wetter gerade beurteilen. Sie geben mir Auskunft, dass man das hier nie wissen kann, ihre Wetter App allerdings Gewitter für die nächste Stunde anzeigt.

          Der Campingplatz ist nicht mehr weit, ca. 2 km. Da ich mich auf Edorans Bugwelle setzen kann, habe ich eine Antriebshilfe und kann eine Weile sein Tempo halten. Der Rest des Weges ist schnell geschafft.

          Beim Ausstieg am Campingplatz erörtern wir noch kurz meine Umtragetechnik. Edoran hat eindeutig die bessere Technik mit Rucksack auf dem Boot geschnallt und zwar so, dass er das Boot befestigt am Rucksack mit einem Ruck aus dem Wasser holt, sich den Rucksack aufsetzt, los geht und dabei das Packraft mit dem Paddel stabilisiert.
          Kurzer Test ergibt, müsste auch mit dem Trolley oben drauf ähnlich klappen, so dass ich die Ladung in einem Gang rollern könnte. Bin allerdings zu müde um das ausgiebiger zu testen.

          Auf dem Campingplatz ist Partystimmung. Das ist mir erst zu viel, aber nachdem gesagt wurde, dass es ab 18.00 Uhr deutlich ruhiger werden wird, werde ich auch ruhiger und überlege nicht mehr, mir was anderes für die Nacht zu suchen.
          Zudem erklingt Musik von einer der Zeltgruppen, die mir gefällt. Von einem Gewitter ist nichts mehr zu sehen. Tobt sich woanders aus.
          Wie am Vortag. Da gab es beim Grillstart ein paar Tropfen, einmal Grummeln und das war es.

          Es dauert gefühlt ewig, bis alle anderen da sind. Wir verbringen den Abend zusammen in gemütlicher Runde.



          edit: Ergänzung
          Zuletzt geändert von Itchy ST; 14.05.2018, 11:59.

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          • DerNeueHeiko
            Alter Hase
            • 07.03.2014
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            #6
            AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

            Das klingt ja, als hättet ihr alle ein wunderbares mehr oder weniger langes Wochenende in Thüringen verbracht

            Und ich bin schon ganz gespannt: Wie oft und wie viele nasse Hunde gab es?

            Bitte schnell weiter schreiben und möglichst viele Fotos

            Grüße aus Indochina-Zeit,
            Heiko

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              • 02.07.2015
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              #7
              AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

              Bin gespannt, wie es weitergeht.

              Meine Bilder und Text kommen später.

              Zitat von Torres Beitrag anzeigen
              Was hier noch gut geht, endet für mich kurz danach im Kiesbett. Zwar hatte jemand wohl linke Seite gerufen, aber ich hatte das nicht gehört und folge dem zweiten Scubi nach rechts. Als es aufsetzt, ist es für mich schon zu spät, ich komme nicht mehr nach links rüber und fahre mich fest. Natürlich sitzen Leute am Ufer und schauen zu.
              Zu diesem Zeitpunkt gab es nur ein Scubi (meines) und ich bin nicht aufgesetzt!
              Nein.

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              • Torres
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                #8
                AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                Freitag, 11.05.2018

                Am Morgen rauscht das Wehr, und ich löse mich von meinen Träumen. Es ist still auf dem Platz. Anscheinend wird ein sonniger Tag. Das Unwetter ist ausgeblieben und timforbs optimistische Wetterapp verspricht Sonnenschein. Eine gute Gelegenheit, unter die Dusche zu gehen, solange der halbe Platz noch schläft. Als ich zurückkomme, herrscht bereits Leben im Camp.





                K. hat angeboten, die Autofahrer nach Schönburg zu begleiten und wieder zurückzufahren, da das Auto am Sonntag per Fahrrad geholt werden soll. So packe ich flott und warte am Frühstückstisch auf die anderen. Hotdog und Freunde müssen sich erst einmal sortieren, weil nicht alles mit ins Boot soll, und ich unterhalte mich ein wenig.








                Dann streife ich über den Platz.







                Es ist jetzt halb neun.


                Gegen 10.00 Uhr (sic!) wird K. unruhig, und ich blicke mich suchend nach hotdog um. Nicht zu sehen. „Die sind vorhin zum Auto gegangen“. Aha. Telefonat. „Wir fahren gerade nach Schönburg“. Nicht wahr, oder? „Ich habe gesagt, dass ich jetzt gehe“. Das mag ja sein, nur habe ich davon nichts gehört. Hoffentlich erfährt Ziz davon nichts, er liiieebt Umsetzdiskussionen. Also eilen K. und ich zu den Autos, auch Benny fährt nun nicht mit, er pausiert. Die Fahrt ist lang, in Naumburg ist Stau, wir sind eine Dreiviertelstunde unterwegs.

                In Schönburg stelle ich mein Auto ab, und in einem zweiten Auto warten die Freunde auf hotdog. Hotdog hat sich mit einem Linienbus angelegt, sie hatten beide versucht, die gleiche Straße zu nutzen und die war eindeutig zu eng. Es ist kein Schaden entstanden, sie haben sich nur festgefahren und das kostet Zeit, viel Zeit. Auf diese Weise ist sie allerdings erst nach uns da. Fünf Minuten später biegt dann auch hotdog auf den Parkplatz ein. Die Freunde sind überrascht, dass K. uns fährt, freuen sich aber. Alle Autos sind nun dort. Perfekt.
                Ein Supermarkt wird geentert, ich kaufe mir weißen Spargel und Brot für den netten „Wasserkocher“, die anderen spendieren Magnum Mandel. So muss ein Tag beginnen.

                Nach einer Ewigkeit sind wir zurück und gegen 12.00 Uhr sind die ersten auf dem Wasser.





                Es dauert eine gewissen Zeit, die ich mit netten Gesprächen verbringe, bis klar wird, dass hotdog und Freunde noch das Boot oder die Boote aufbauen müssen. Itchy fährt heute im Ally mit.





                Nun, wat mutt, dat mutt.





                Wir haben Spaß.





                Um ein rekordverdächtiges halb eins geht es los. Mittlerweile ist das Wetter richtig schön. Nach vier Kilometern die nächste Umtragestelle bei Camburg.








                Wieder von allen Seiten Hilfe (während ich nur dumm rumstehe und Fotos mache....), und der Transport mit Bootswagen klappt prima. Ich scheine den richtigen Schwerpunkt an meinem Boot gefunden zu haben.











                Die armen Allyfahrer müssen erst alles rausräumen, dann das Boot aus dem Wasser holen, dann alles zur Einstiegsstelle tragen und wieder einräumen.





                Moin.





                Kurz vor der Einstiegsstelle ein Lokal, die Rastatt. Es klingt laut und feuchtfröhlich. Auf dem Rasen steht ein orangefarbener Landrover, und einen Tag später werde ich mir den Kopf zerbrechen, wo ich das Auto schon gesehen habe, das in Bad Kösen auf den Platz fährt. Hier!





                Ich hüpfe schnell in das Waldstück, um das Wehr zu fotografieren.











                Und schon sind wir wieder unterwegs. Zwischen den Bäumen zeigt sich Burg Camburg.




                Blick nach vorne.





                Leider treibe ich ein wenig ab. Also noch einmal die Burg.





                Mein Interesse gilt nämlich ihr. Eine alte Fabrik. Was sich hinter der Mauer wohl für Schicksale verbergen?





                Nun geht es flott voran.











                Bis ich meinen Augen nicht traue. Ausgerechnet Hamburg ist der Maßstab? Mal abgesehen davon, dass es glatt gelogen ist, so einen Tag vor dem ersten Abstieg des HSV ist das schon irritierend. Es geht um das Banner.








                Immer wieder ist Zeit für ein Foto oder ein Schwätzchen.








                Nette Schwallstrecken findet man auch.








                Und dann bin ich leichtsinnigerweise vorne und ahne schon mein Unglück. Genau hier, am letzten Biergarten vor Hamburg, ist nämlich eine starke Strömung, und als ich auf die anderen warten will, treibe ich ziemlich blöde ab.





                Die Ausstiegsmauern sind auch nicht meine Kragenweite. Allerdings muss ich feststellen, dass die anderen Anstalten machen, hier anzuhalten, und so kämpfe ich mich gegen die Strömung an den Anleger heran. Und da hänge ich nun. Alle anderen kommen irgendwie aus dem Boot, ich klammere mich an den Steinen fest, um nicht abgetrieben zu werden. Dann eben ohne mich.





                Immerhin hat timforb mal wieder die Übersicht, und so ziehen solarperplexus und er mich in eine günstigere Position, damit auch ich aussteigen kann.





                Oben erwartet uns ein junges Team, das Bier und Holunderfassbrause kredenzt. Auch die Feuerwehr ist da und legt auf der Straße einen langen Feuerwehrschlauch in Ringe und verziert ihn mit pinkfarbenen Bändchen. Es wird ein Hochzeitspaar erwartet.





                Die Sonne scheint und die Stimmung ist gut.


                Ich muss auf die Toilette und diese ist wohl am Weingut. Finde ich nicht. Eine alte Frau sitzt an der Kreuzung, und ich frage nach dem Weg. „Kommen Sie mit“, sagt sie und führt mich in ihr Haus zur Toilette. Ein Haus, das man einmal als typisches deutsches Haus bezeichnet hätte, Einbauküche, schwere Sofas mit dicken Polstern, Frotteebezug auf dem Toilettensitz, Schrankwand. Eine untergehende Welt. Als ich zurückkomme und mich bedanke, sagt sie nur „Ich kenne das, ich weiß, wie das ist, wenn es drückt.“ und damit ist das Gespräch beendet. Erste Anzeichen von Demenz, vermute ich, bin ihr aber sehr dankbar. Ein Ehepaar, das an einer Bank sitzt, lacht mich an.








                Immer mehr sommerlich gekleidete junge Frauen mit kleinen Kindern nähern sich. Meine Hoffnung, das Brautpaar zu sehen, erfüllt sich aber nicht. Wir starten. Cellofuchs freut sich nun schon, er mag den kommenden Teil ganz besonders.





                Und das liegt an den Burgen und der Felslandschaft.

















                Himmelreich steht an dem Haus. Über den Felsen fliegen Schwalben.





                Die Sonne hat sich etwas verzogen, und ich mache meine Schwimmweste zu. Etwas frisch hier. Irgendwann auf dieser Strecke mündet die Ilm in die Saale.




















                Und dann heißt es wachsam sein. Erst läuf die Bahnstrecke parallel, dann biegt sie ab und dann ist auf der rechten Seite – recht unscheinbar – der Ausstieg zum Campingplatz, hatte Cellofuchs erzählt. Also fahre ich nach Karte und siehe da, ich finde den Ausstieg. Ein Mann entschuldigt sich für die Ausstiegsstelle, es ist einfach zu wenig Wasser da, man kommt an die Treppe gar nicht heran. Aber der Untergrund ist steinig, und so steige ich im Wasser aus. Tim zieht sein Boot über den Hang und anschließend meines hinterher. Danke schön.
                Bald machen wir es uns auf der uns zugewiesenen Zeltwiese gemütlich. (Kurz darauf kommt eine große Gruppe Autofahrer, die sich auf der gegenüberliegenden Seite hinstellt, in der Mitte der besagte orangene Landrover. Sie werden uns aber nicht stören).





                Die meisten versammeln sich mittig zwischen den Zelten, um zu kochen, und nun kommt auch die Sonne wieder heraus.





                Keine Stechmücken, sondern die Samen der Bäume, die im Licht tanzen.





                Ich mache meinen Spargel, der tatsächlich den Tag gut überlebt hat und teile meinen Reis mit timforb, da waren die Augen größer als der Mund. Im Reis sind Cashewnüsse, auch die hatte ich morgens gekauft, aber leider übersehen, dass es sich um eine 500gr XXL Packung handelt. Wieder mal an UL gescheitert, nie kriege ich das hin.

                Während hotdog und Freunde an ihren Zelten kochen, entscheiden sich Quertzui, K. und Cellofuchs, in dem Ort zu essen. Cellofuchs erklärt mir den Weg, der Ort soll sehenswert sein. Immer geradeaus zum Gradierwerk, guter Ausblick inklusive, und über die Brücke.

                Als Itchy, timforb, Edoran, Ziz und ich zur Ortsbesichtigung starten, ist das die einzige Information, die wir haben. Jede Menge Radfahrer- und Wanderschilder verwirren uns nicht, wir laufen die Straße entlang und geradeaus. Bei der nächsten Brücke biegen die anderen selbstbewusst links ab, während ich geradeaus bevorzugen würde. Ich werde überstimmt.




                Aber bekanntlich führen ja viele Weg nach Rom.





                Von der Brücke aus sehen wir einen Biber schwimmen. Ziz Foto wird sicherlich besser geworden sein.





                Zunächst stehen wir aber erst einmal an einer Hauptstraße und müssen nach rechts. Direkt am Bahnhof ist ein Haus in den Felsen gebaut, recht von uns sind Mehrparteienhäuser, und wir unterhalten uns über Bahnhofsnähe, Straßenbahnlärm, Vibrationen und Wohnqualität. Passend kommt ein Regionalzug, er ist leise. Der folgende Güterzug dagegen nicht. Immerhin haben die Häuser an der Straße den Garten zur Saale.
                Als wir um die Ecke biegen, befinden wir uns am Eingang eines Parkes. Der Ort scheint hübsch zu sein.





                Einen Kastanienbaum hat es teilweise zerlegt.





                Wir würden gerne das Gradierwerk auf der anderen Flussseite besichtigen und suchen nun nach einer Brücke. Wir finden den geschlossenen Fähranleger,





                ein Thermalbad und den Zoo.


                Madame (Edit: Ziz sagt, es sei auch ein Monsieur. Ich ignoriere das).





                Monsieur.





                Madame et Monsieur.





                Kunst.





                Der Weg endet an einer Hauptverkehrsstraße und dort ist die zentrale Brücke des Ortes. Blick auf das Wehr, das wir morgen umtragen werden.





                Ziz routet uns nun zum Gradierwerk. http://www.gradierwerk-bad-koesen.de/. In dem Gebäude links ist der Soleschacht, aber ich interessiere mich eher für das alte Haus, während timforb die Holzkonstruktionen bewundert.








                Eine beeindruckende Anlage.





                Die Anlage knistert und knastert, als würde sie leben.





                Hier sind auch die Aussichtspunkte. Da unten waren wir vorhin.








                Ganz hinten liegt die Rudelsburg.





                Es wird nun dunkel. Uns steht der Sinn nach Natur, und so biegen wir mit Ziz Routingunterstützung in Richtung Saaleradweg ab. Ein kleiner Pfad führt uns in den Wald. Zu dunkel für gute Bilder. Schön hier, ausgesprochen schön.








                Auf dem Platz haben sich alle bei hotdog und Freunden versammelt, und wir setzen uns noch dazu. Fast alle haben ihre Helinox dabei und als es kühl wird, bekomme ich den Bierkasten als Sitzunterlage. Die ersten Mordpläne werden geschmiedet. Dennoch hält es mich dort nicht sehr lange. Ich bin müde und morgen wird wieder ein aufregender Tag.
                Zuletzt geändert von Torres; 17.05.2018, 12:15.
                Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                  #9
                  AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                  Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                  Madame et Monsieur.
                  Äh, nein.

                  Eher bunter und weißer Monsieur.
                  Nein.

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                    #10
                    AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                    Ach was. Man wird doch noch träumen dürfen.


                    Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                      #11
                      AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                      Ach was. Man wird doch noch träumen dürfen.


                      Aber jetzt, wo ich drüber nachdenke, gibt es in solchen Zoos immer überdurchschnittlich viele männliche Pfaus.
                      Nein.

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                      • Itchy ST
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                        #12
                        AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                        Nächster Tag:

                        Ausgeschlafen und erst um 8.00 Uhr wieder wach (der 4.00 Uhr Aufstehdrang wurde diesmal erfolgreich ignoriert), kann ich mir Zeit lassen. Ich paddel heute im Ally von hotdog mit. Zur Abwechslung für mich (), sind wir heute die letzten, welche starten.
                        Die anderen warten schon auf dem Wasser, bis wir loskommen. Die Packerei hat ein wenig gedauert.

                        Wir sitzen zu dritt im Boot. Hotdogs Begleitung vorne, hotdog hinten, ich in der Mitte.
                        Die Saale ist mir nun schon irgendwie vertraut. Die Schwälle ein Heidenspaß.
                        Da hotdog und ich schon mal gemeinsam im Ally gepaddelt sind, die Begleitung öfter mit hotdog unterwegs ist, weiß ich, dass ich mir keine Gedanken über evtl. mangelnde Bootsbeherschung machen muss. Kann von daher voll entspannen, genieße die Paddelei, sowie gemeinsame Pause mit den anderen an einer Gaststätte. Bei der Pause habe ich Gelegenheit Ebby (Hund von Shalea) mit Apfel zu füttern, ohne das meine Hündin eifersüchtig wacht und/oder zickig wird. Die ist nämlich müde, nutzt die Pause für ein Nickerchen und bekommt vom drumherum nicht viel mit.
                        Die Zeit vergeht wie im Flug und schon sind wir am nächsten Übernachtungsplatz.

                        Die Route ist heute kürzer gewesen, es war zudem nur eine Umtrage zu bewältigen und es bleibt genug Zeit und Energie um abends zu viert eine Runde durch Bad Kösen zu drehen. Spannend finde ich zwei hübsche weiße Pfauen, die im Tierpark leben und sich im Eingangsbereich aufhalten, so dass wir sie bewundern können.
                        Weiter geht es zum Gradierwerk. Am letzten Teil des Weges dorthin, steht ein altes, leeres Haus.
                        Ein kurzer Anfall von Lost Places Fieber erfasst mich. Da aber ein neues Fenster eingebaut ist, sehe ich von einer näheren Besichtigung ab. Schade für mich, trotzdem finde ich es gut, wenn zukünftig jemand dort wohnen wird. Wäre schade, wenn das Haus unbewohnt weiter vor sich hin rotten würde.
                        Das Gradierwerk ist nett anzusehen.
                        Zurück geht es mit einbrechen der Dunkelheit durch einen kleinen Wald. Wald und Dunkelheit finde ich immer gut. Später sitzen wieder alle in der Runde auf der Wiese des Übernachtungsplatzes und wir lassen den Abend gemeinsam ausklingen.

                        Ergänzung: Nachdem ich Torres´s Bericht gelesen habe: Stimmt, wir waren zu fünft abends unterwegs gewesen. Hatte mich selber nicht mitgezählt.
                        Zuletzt geändert von Itchy ST; 14.05.2018, 22:32.

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                        • hotdog
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                          • 15.10.2007
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                          #13
                          AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                          Zum Glück gibt es ja immer mehrere Versionen zu bestimmten Sachverhalten. Bezüglich der Umsetzdiskussion geht meine so:

                          Wir sitzen alle beim Fühstück und die Autofahrer diskutieren eine Weile darüber, wer welche Autos am besten so an der Strecke positioniert, dass nicht jeden Tag alle hin- und herfahren müssen. Die Diskussion kommt zu keinem Ergebnis und da das Wohnmobil sowieso jeden Tag umgesetzt werden muss und Torres und fredo diesbezüglich schon eine Vereinbarung getroffen hatten, kümmere ich mich weiter um den Abbau unserer Zelte und halte an meinem ursprünglichen Plan fest, das Umsetzen unserer beiden Autos selbst zu regeln. Mir ist bewusst, dass wir heute am längsten brauchen würden und schließlich müssen wir auch noch das eine Auto nach Schönburg bringen. Als wir endlich fertig sind, sage ich in der Runde Bescheid, dass wir jetzt fahren. Keine Reaktion. Nun gut, denke ich, und eile davon.
                          Dass in der Zwischenzeit der Vorschlag von KlausW kam, den Shuttleservice zu übernehmen, habe ich schlicht nicht mitbekommen, weil ich zu dem Zeitpunkt schon mit dem Einpacken beschäftigt war.
                          Ein klassisches Kommunikationsproblem, sowas passiert. Und am Ende hat ja niemand Schaden genommen, niemand musste deswegen umsonst fahren.

                          Als wir gegen Mittag endlich zurück waren, war das Scubi netterweise schon aufgebaut worden. Danke an dieser Stelle dafür! So mussten wir nur noch das Ally aufbauen und waren schon um halb eins auf dem Wasser
                          Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                          • Ziz
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                            #14
                            AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                            Zitat von hotdog Beitrag anzeigen
                            Als wir gegen Mittag endlich zurück waren, war das Scubi netterweise schon aufgebaut worden. Danke an dieser Stelle dafür!
                            Aus naheliegenden Gründen war ich dafür prädestiniert. Auch wenn das alte Modell ein paar Dinge anders gemacht hat. Man kann die Schläuche falschrum (oben mit unten verwechseln) einbauen, was ich prompt tat. Ich habs dann fast fertig auf halbem Druck gelassen, falls der/die Paddler_in (wusste z.B. nicht, dass S. am Ende fährt) noch den Abstandssack einbauen will. Und Scubi auf vollem Druck an Land rumliegen lassen, muss auch nicht sein, wenn ich nicht weiß, wann ihr eintrudelt.

                            Scheinbar müssen wir uns auf zukünftigen Touren Nachrichten schreiben, das mit der akustischen Kommunikation klappt einfach nicht.
                            Nein.

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                              #15
                              AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                              Stimmt, Schriftform schadet nicht. :-). Ich erinnere mich nämlich genau, dass ich hotdog freudestrahlend mitgeteilt habe, dass K. uns alle fahren kann und hotdog meinte, sie bräuchten aber noch etwas Zeit, und ich sagte, kein Problem, wir warten.

                              Passiert. Aber hat ja dann alles super geklappt.
                              Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                              • ronaldo
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                                #16
                                AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                                Schön, dass ihr so viel Bilders mitgebracht habt, war wohl ne tolle Tour.
                                ..
                                Und ich vermute schon, wo das auf den Axtmord hinausläuft...

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                                • Shalea
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                                  • 17.06.2013
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                                  #17
                                  AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                                  Also zu dem "Wir sind doch eine Gruppe!" will ich ja schon eine Anmerkung machen. Wenn jemand sonst immer deutlich weiter vorne und außerhalb der Sichtweite paddelt, dann wundert sich keiner in der Gruppe, wenn er dich nicht sieht. Woher hätten wir wissen sollen, dass du da bist und auf uns wartest? Hellseherische Fähigkeiten haben wir nicht.
                                  Du hast weder am Regen, noch auf dieser Tour großartig am Ende mitgepaddelt, muss ja auch nicht, aber du kannst halt auch nicht erwarten, dass wir hellsehen können, wann du das doch mal vorhast.

                                  Und peinlich berührt war auch keiner, eher verwundert, dass du da bist und auf uns wartest.
                                  LG
                                  Shalea

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                                  • GemeinsamDraussen
                                    Fuchs
                                    • 02.01.2015
                                    • 1714
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                                    #18
                                    AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                                    Lese hier interessiert mit und freue mich, dass ihr eine schöne Tour hattet. Durch den Bericht über den Regen hab ich lernen können, wie sehr die dort beschriebenen Ereignisse von dem abwichen, was Susi und ich so erlebt hatten. Inzwischen kenne ich ja einige der Mitpaddler persönlich, da kann man sich ein bisschen zusammenreimen, was von den unterschiedlichen Berichten zu halten ist.

                                    In der Gruppe, mit der ich Ostern paddeln fahre, haben wir uns angewöhnt, morgens ganz kurz eine "Besprechung" für den Tag zu machen über die folgende Etappe, incl. Hindernisse, Autos nachholen u. ä., das hat die Kommunikation deutlich verbessert. OT: (Dieses Jahr wahren wir auf der Ohře/Eger - klickhier)

                                    Dass man dort an der Saale (mal abgesehen vom WoMo) überhaupt mit den Autos hin- und her fährt, statt sie per Bahn nachzuholen, wundert mich. Der Zug benötigt z. B. von Weißenfels nach Jena nur unschlagbare 37 Minuten und fährt stündlich. Das ist doch per Auto kaum zu toppen.
                                    (www.)gemeinsam-draussen.de = Susi & Ralf. Der User "GemeinsamDraussen" ist Ralf.

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                                    • Ziz
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                                      • 02.07.2015
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                                      #19
                                      AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                                      Zitat von GemeinsamDraussen Beitrag anzeigen
                                      Dass man dort an der Saale (mal abgesehen vom WoMo) überhaupt mit den Autos hin- und her fährt, statt sie per Bahn nachzuholen, wundert mich. Der Zug benötigt z. B. von Weißenfels nach Jena nur unschlagbare 37 Minuten und fährt stündlich. Das ist doch per Auto kaum zu toppen.
                                      Und genauso hat es der Tim auch gemacht.

                                      Aber um mal eine Lanze für unsere motorisierten Mitpaddĺer_innen zu brechen: Zum einen gibt es oft einen nicht unbeachtlichen Fußweg zwischen Unterkunft und Bahnhof (in Weißenfels waren es z.B. ~3km), dann kommen die Züge "nur" stündlich und zu guter letzt musste Bennys Auto z.B. täglich nachgeholt werden. Weiterhin sind wir nicht alle in Jena gestartet und bei weitem nicht alle in Weißenfels ausgestiegen. In Schönburg kam man ohne ordentlichen Fußmarsch nach Naumburg z.B. gar nicht mit Öffentlichen weg. Wenn man 2h Gemeinschaftserlebnis am Abend und morgen nicht für ÖPNV opfern will, kann ich nachvollziehen, dass motorisierte Lösungen gesucht und gefunden wurden.
                                      Nein.

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                                        #20
                                        AW: [DE] Sonne satt und ein Axtmord - Forumspaddeltour Saale

                                        Zitat von Ziz Beitrag anzeigen
                                        Wenn man 2h Gemeinschaftserlebnis am Abend und morgen nicht für ÖPNV opfern will, kann ich nachvollziehen, dass motorisierte Lösungen gesucht und gefunden wurden.
                                        Wenn motorisierte Lösungen schneller sind, kann ich es auch nachvollziehen. Zeit opfert man jedoch auch, wenn man Auto per Auto nachholt. Deshalb nutzen wir ÖPNV zum Auto nachholen dort, wo der Bahnhof in der Nähe ist, die kurzen Reststrecken sind dann schnell per Auto (ggf. auch Fahrrad) überbrückt.
                                        (www.)gemeinsam-draussen.de = Susi & Ralf. Der User "GemeinsamDraussen" ist Ralf.

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