3000km Solo Wandertour zum Nordkap - Eure Meinung

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  • Fritsche
    Alter Hase
    • 14.03.2005
    • 2817
    • Privat

    • Meine Reisen

    3000km Solo Wandertour zum Nordkap - Eure Meinung

    Hallo,

    ich stehe kurz vor dem letzten Schritt für die Realisierung meiner Halbjahres-Solowanderung. Ich stelle diese Euch mal vor und hoffe auf reichlich Kritik, Anregungen und Tips!

    Die Sache sollte in etwa so aus sehen:

    Kündigung diesen Dezember, austreten aus dem Betrieb Ende März. Dann gehts Mitte/Ende April los: Europawanderweg von
    Braunschweig nach Kiel (250km, 2 Wochen), sozusagen zum Warmlaufen, dort Übersetzen nach Göteborg. Von Göteborg auf Straßen bis in Höhe südlichem Kungsleden, dort sollte ich etwa Anfang/Mitte Juni ankommen. Bis dahin hat sich auch geklärt, ob das Wetter den südlichen Kungsleden um diese Zeit erlaubt. Wenn nicht, dann gehts auf Straßen weiter Richtung Norden (Orientierung nach kleinräumigen Karten - also werde ich meistens kleine Straßen nehmen statts der Fernstraßen).
    Mitte Juli sollte ich dann am nördlichen Kungsleden ankommen, gehe dann diesen bzw. den Padjelantleden (beide laufen ja eh +- parallel), und dann weiter auf dem Nordkalottleden. An dessen Ende (bzw. Nordzipfel) weiter Richtung Nordkap, soweit wie das Wetter zuläßt, wenns keinen Weg gibt eben auf Straßen.

    Nachfolgend genauere Erläuterungen zu wichtigen Punkten. Wem das zu viel Text ist, der möge bitte mit Punkt 8 fortfahren!

    1. Thema Wegwahl: Wo es geht, werde ich Wanderwege nehmen, aber da bin ich nicht wählerisch, ich gebe mich auch mit Nebenstraßen zufrieden. Ohnehin wird sich die Detailroute vor Ort ergeben. D.h., die oben erwähnten Wanderrouten liegen in meiner Richtung, also kann ich diese mitnehmen; wenns nicht klappt (z.B. weil zu früh im Jahr oder weiter im Norden schon zu spät), tuts auch die Nebenstraße. Oder es findet sich in der "Fjällakorten" o.ä. ein passender Wald-Feld-Sonstwasweg-oder Pfad.
    Ich lege mich nicht jetzt schon im Detail fest, das Beste ergibt sich aus Erfahrung immer vor Ort.
    Trotzdem habe ich schon eine Route auf Nebenstraßen festgelegt, diese Route dient aber mehr zum groben Ermitteln der Entfernung. Wens
    Interessiert -> eine Liste der Eckpunkte kann ich hier reinstellen.

    Die Süd->Nordrichtung habe ich gewählt, um mit dem Sommer laufen zu können und somit den nutzbaren Zeitraum auszudehnen.

    Geschlafen wird im Zelt.

    2. Thema Weglänge: bis zum Nordkap sind es auf dieser Strecke ca. 3000km. Mai-September sind 5 Monate, macht 20km pro Tag - da ich aber nicht jeden Tag gehen werde (Müßiggang, Krankheit etc.), wird es knapp bis zum Nordkap, was aber auch egal ist. Mir gehts eher ums Wandern als ums Ankommen. Wenn ich das Nordkap nicht erreiche, ist es auch egal.
    Generell gehe ich von durchschnittlichen 16km/Tag aus; bei Tagen an denen ich wandere, sollten es im Gelände 25 bis 35 sein, wenn ich Straßen nehme, können es auch 40 werden. Ich denke, mit dieser Einschätzung liege ich eher auf der sicheren Seite, durch Training, welches sich unweigerlich einstellen wird, wird die tägliche Laufleistung eher höher ausfallen.

    3. Thema Solotour: da will ich bitte keine Diskussion vom Zaun brechen was Solotouren im Gelände angeht: es ist nicht meine erste Solotour, wahrscheinlich auch nicht die risikoreichste, wohl aber die längste.

    4. Thema Gesundheit/Kondition: seit 2 Jahren mache ich Lauftraining; Rucksackwanderungen mache ich seit meinem 15 Lebensjahr ich bin jetzt 35) mehr oder weniger regelmäßig. Notwendige Arztbesuche wie zum Beispiel Zahnsanierung/Orthopäde habe ich gerade hinter mir.
    Alleinesein macht mir erwiesenermassen nichts aus. Gegen Kälte-Wetter-Schmutz-wenig Essen-Mücken usw. war ich bisher ziemlich resistent. Wanderstrecken mit Rucksack in Tagesetappen wie oben erwähnt sind auch kein Problem.
    Ja und wann, wenn nicht jetzt, soll ich diese oder eine ähnliche Tour machen? In 10 Jahren brauche ich es gar nicht erst versuchen....

    5. Thema Ausrüstung: Beim Probepacken kam ich auf 18 Kilo Rucksackgewicht (ohne Spiritus, ohne Essen, aber mit 4l Wasser).

    Das Rucksackgewicht wird also zwischen 16kg und 25 kg pendeln - eine Gewichtsklasse, mit der ich erfahrungsgemäß gut
    zurechtkomme (mein Jetzt-hört-der-Spaß-aber-langsam-auf-Bereich fängt ab 25kg an) - allerdings darf man nicht vergessen, daß ich nach ein paar Wochen Tour mit Rucksack so viel wiegen werde wie jetzt ohne....Zur Packliste: Lowe Cerro Torre, Ajungilak Tyn, Hilleberg Akto, Trangia Spiritus, Meindl Perfect (oder neue Island, weiß noch nicht, die Perfect sind schon eingelatscht), Karten und Kompaß, Sommer-wie Winterklamotten. GPS ist noch ein Fragezeichen (ich hasse Elektronik wie die Pest und bin bisher mit Karte/Kompass immer bestens zurechtgekommen). Den Kleinkram führe ich hier nicht auf - ausser es interessiert sich jemand dafür.

    6. Thema Berufsleben/Finanzen: ich werde meine Ingenieursstelle kündigen ohne was neues in Petto zu haben - nach 5 Jahren ist eh ein Jobwechsel angesagt, vor allem weils mir inzwischen auf den Nerv geht. Was das Suchen und Finden einer neuen Stelle angeht - meine Ausbildung (und meine bisherige Arbeitserfahrung) ist gesucht und wird es in Zukunft noch mehr. Da mache ich mir keine besonderen Sorgen.
    Die weiteren finanziellen Punkte wie Versicherungen etc sind gedeckt. Da ich eh keine Familie in Deutschland habe, wird auch konsequenterweise die Wohnung gekündigt und das bißchen Krempel, das ich habe, bei einer Spedition untergestellt. Es fallen also keine Mietkosten an in dieser Zeit.
    Neuanfang=egal wo...

    7. Probleme: natürlich ergibt sich prinzipiell ein arbeitssuchend-Problem danach, gefragte Ausbildung/Berufserfahrung hin oder her. Auch habe ich noch keinen vernünftigen Backup-Plan falls irgendein gesundheitlicher Quatsch passiert (was weiß ich nicht alles - von Haxen brechen über Gelenkverschleiß (Orthopäde hat nichts gegen meine Tour einzuwenden) bis was einem nicht sonst so alles passieren kann im Laufe des Lebens. Backup-Plan im Sinne von: jetzt habe ich Wohnung und Job gekündigt und humpel mit nem Gips rum, Arschkarte gezogen (mir wäre natürlich unbezahlter Urlaub lieber, dann würde ich 3 Monate Island und Ostgrönland machen, aber so zivilisiert sind die Entscheidungsträger in Deutschland noch nicht: großes NJET vom Betriebsrat).
    Nicht zu vergessen, dass ich meine Freundin wohl das halbe Jahr über nicht sehen werde...Punkt 7 in der Summe bin ich aber dennoch gewillt, in Kauf zu nehmen.

    8. meine Fragen:

    -Möglichkeiten, auf den großen Wanderrouten im Fjell über Flüsse und Seen überzusetzen, bestehen von Mitte Juni bis Ende September. Stimmt das?

    -erwanderbarer Zeitraum im Fjell ist (Juni)-Juli-August-September-(Oktober). Stimmt das?

    -Wie sehen die nördlichen Straßen im Oktober aus? Liegt da schon Schnee, oder kann man da noch gehen?

    -von meiner Radeltour zum Nordkap vor etlichen Jahren weiß ich noch, dass die Strassen im Norden erstens wenig befahren und zweitens oft sehr breit sind, habt Ihr andere Erfahrungen gemacht? Wie siehts diesbezüglich in Mittelschweden aus?

    -was haltet ihr von meiner Routenwahl?

    -was haltet ihr von der Idee generell?

    -wißt Ihr von Risiken, die ich eurer Meinung nach vergessen oder vernachlässigt habe?

    -habt ihr Tips bzgl. Wanderwegen in Süd-Nord-Richtung jenseits von Kungsleden, Padjelantleden, Nordkalottleden? Ich würde
    natürlich lieber Wanderwege nehmen als die Straße, selbst wenn ich länger brauche und dann deshalb nicht ganz oben ankomme.

    -und besonders: habt ihr Antworten auf Fragen, die ich vergessen habe zu stellen?

    Auf Eure Meinung bin ich gespannt,

    Grüße,

    MF

  • Carsten010

    Fuchs
    • 24.06.2003
    • 2074
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Ich sag nur eins

    DO IT

    Allerdings würde ich als Weitwanderer ein deutlich niedrigeres
    Rucksackgewicht anstreben. Basisgewicht zwischen 8-10 Kilo
    ist für mich persönlich akzeptabel.

    :-)

    Carsten, der 2006 auch mal wieder 4240km am Stück laufen wird :-)
    Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

    Kommentar


    • Robiwahn
      Fuchs
      • 01.11.2004
      • 2099
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Moin

      Auch von mir nur ein: Viel Spass dabei.

      Die Strassen in Mittelschweden sind auch sehr wenig befahren, besonders die kleinen. In den Fjellkartan gibt es so durchgezogene schwarze Linien, das sind die Forstwege, optimal zum wandern und dabei schnell vorankommen. Da wird auch geschoben. Dann gibt es noch die Wintermarkierungen fuer SChneemobile (ein liegendes rotes Kreuz, wie der Untergrund ohne Schnee ausssieht, kann ich dir aber leider nicht sagen.
      Falls du in Goerdalen an der norw. Grenze noerdlich vom Fulufjell (suedlicher Kungsleden) vorbeikommst, da gibt es an der Buswendeschleife eine kleine Kneipe und da sitzt nachmittags wenn der Schulbus aus Idre oder Saerna kommt und die Zeitung mitbringt meist ein alter MAnn mit einem dt. Drahthaar-Jagdhund. Das ist Losch Petersen, ein Rentner, der jetzt viel jagen geht und die Gegend wie seine Westentasche kennt. Ein sehr netter Typ, bestell ihm mal Gruesse von dem dt. Foerster aus Dresden, der immer im Maerz zum Skilaufen vorbeikommt.

      Sehr viel mehr braucht man dir wahrscheinlich eh nicht erzaehlen, da hast du anscheinend genug Erfahrung.

      Viel Glueck, Robert
      quien se apura, pierde el tiempo

      Kommentar


      • Hannes1983
        Dauerbesucher
        • 15.07.2003
        • 835
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        HI Fritsche!!!

        Hab mich nur mal kurz in dein Vorhaben eingelesen. Also ich finds ne super Idee. Es gibt einfach Dinge die man machen muss, wenn man Sie sich in den Kopf gesetzt hat :-).
        Das es sich hierbei um eine Solotour handelt finde ich nicht schlimm, da du dich noch in Gefildern befindest, wo dir immernoch mal jemand über den Weg läuft, der dir helfen kann, wenn dir was passiert sein sollte.

        Also von mir erhälts de ein eindeutiges: Ja

        Gruß Hannes
        PS: Hau rein!!

        Kommentar


        • Kanem
          Dauerbesucher
          • 28.07.2004
          • 639

          • Meine Reisen

          #5
          Auch in Südschweden gibt es einige Wanderwege in Nord-Süd-Richtung, wie z.B. der Bohusleden im Westen oder der Tjust, Ostkusten- und Sörmlandsleden im Osten.

          Wenn spät im Jahr im Norden schon Schnee liegt könntest du ja vielleicht darüber nachdenken, deine Tour auf Skiern zu Ende zu bringen.

          Kanem
          Kann Spuren von Nüssen enthalten!

          Kommentar


          • Fjaellraev
            Freak
            Liebt das Forum
            • 21.12.2003
            • 13981
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Auch von mir ein klares DO IT. Don't dream your life, live your dream.

            Zu den Punkten wo ich was dazu sagen kann :wink:

            Bootsverkehr ist in etwa gleich wie die Hüttenöffnungszeiten, meistens bis Mitte September offizieller Verkehr. Danach muss man halt schauen ob man irgendeinen Anwohner findet der einen rüberbringt.

            Wanderzeit im Fjäll bis September sicher OK, Oktober geht dann doch schon in Richtung Winter und was ich so mitbekomen habe (Keine eigene Erfahrung), können die Herbststürme zu der Zeit ziemlich heftig sein.

            Auch wenn du die Übernachtungen im Zelt planst, überleg dir eine Mitgliedschaft im DNT
            und besorg dir den Hüttenschlüssel, dann hast du die Hütten als Backup, und sei es nur um die Ausrüstung mal wieder zu trocknen.
            Und in den STF Fjällhütten hast du mit der DNT Mitgliedschaft auch den Mitgliederpreis.

            Ach ja: Von den Winterwegmarkierungen lass die Füsse, die können ganz schön durch den Sumpf gehen....

            Gruss
            Henning
            Es gibt kein schlechtes Wetter,
            nur unpassende Kleidung.

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            • Bernie
              Erfahren
              • 01.03.2004
              • 130

              • Meine Reisen

              #7
              Go !

              Du holst Dir damit ganz wesentliche Erinnerungen in Deinem Leben. Von denen und dem berechtigten Stolz ziehst Du lange.

              Praktische Tips brauchst Du ja wohl kaum

              Ich bin sicher, das gibt eine mehr als interessante Tourenbeschreibung hier im Forum.

              Kommentar


              • mash71
                Erfahren
                • 07.06.2005
                • 178

                • Meine Reisen

                #8
                Re: 3000km Solo Wandertour zum Nordkap - Eure Meinung

                Zunächstmal muss ich mich meinen Vorrednern anschließen: DO IT, viel Spaß dabei und sei dir versichert: mein Neid wird dich bis zum Nordkap begleiten :wink:

                Nur eine Anmerkung hab ich, die aber gar nichts mit deinen Fragen zu tun hat:

                Zitat von Fritsche
                ich bin jetzt 35
                [...]
                Ja und wann, wenn nicht jetzt, soll ich diese oder eine ähnliche Tour machen? In 10 Jahren brauche ich es gar nicht erst versuchen....
                Wie so nicht? Ich habe Anfang des Monats einen Holländer auf dem Jakobsweg in Frankreich getroffen, der schon seit einem Monat unterwegs war und plante bis zum Ende durchzulaufen (also alles in allem etwas über 3000km). Er war über 50, Frührentner, der bis vor einigen Jahren sogar laut eigener Aussage Extremraucher gewesen ist. Du siehst, du kannst noch mindestens 20 Jahre wandern

                Aber lass dich davon blos nicht abhalten, in 20 Jahren kannst du ja nochmal so eine Tour machen.

                Gruß
                Markus
                \"Zum Glück ist das Denken nicht ansteckend.\" - zugeschrieben Oscar Wilde

                Kommentar


                • Gast-Avatar

                  #9
                  Dito @ Mash
                  Kumpel von meinem Dad hat mit 56 den Jakobusweg von Esslingen aus (glaub ich) gelaufen. Er hat sich Zeit gelassen und fands echt toll.

                  Aber ebenso, dito .. ich zieh echt meinen Hut vor der Entscheidung und dem Mut. Hoffe, dass ich den später, wenn ich mal in Deinem Alter bin, auch noch habe ...
                  Auch mein Neid wird Dich verfolgen .. ja, sogar bis zum Nordkap.

                  Hoffe, dass Du dem Forum mit Deinen Berichten treu bleiben wirst und uns regelmässig auf dem neusten Stand hälst.

                  JUST DO IT ...

                  Kommentar


                  • Bernie
                    Erfahren
                    • 01.03.2004
                    • 130

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Re: 3000km Solo Wandertour zum Nordkap - Eure Meinung

                    Zitat von Fritsche
                    ich bin jetzt 35
                    [...]
                    In 10 Jahren brauche ich es gar nicht erst versuchen....

                    Danke, da bin ich mit meinen 48 ja wohl schon zwischen scheintot und Verwesung ???

                    Quatsch, knapp trocken hinter den Ohren geworden, wird sich der junge Herr wohl ja noch nicht aufs "nicht mehr Können" einschiessen - oder


                    Mein Vater war mit knapp 94 noch nahezu jeden Tag 4 bis 6 km unterwegs.
                    Du wirst zwar irgendwann langsamer, der Tageskilometerzähler schraubt sich nicht mehr ganz so hoch rauf und die Lasten dürften etwas geringer ausfallen dafür geniesst Du's mindestens ebenso.


                    Nochmals:
                    Go- geniess es - und schreib gefälligst Deinen Bericht nachher :P


                    Bernie

                    Kommentar


                    • Taube
                      Erfahren
                      • 05.02.2005
                      • 146
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Ich weiß nicht ob du die Seite nordskandinavien.de kennst, fals nicht würde ich die mir mal anschauen.

                      Taube

                      Kommentar


                      • Fritsche
                        Alter Hase
                        • 14.03.2005
                        • 2817
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Packliste

                        Keine Kritik bisher, keine Einschränkungen - das gefällt mir :-)

                        [quote="Carsten010"]Ich sag nur eins

                        ...Basisgewicht zwischen 8-10 Kilo
                        ...quote]

                        @ Carsten

                        8-10kg Trockengewicht? Gilt das für Einzelgänger oder zu zweit? Für Einzelgänger klingt das schwer zu erreichen, meiner Meinung nach.

                        Ich habe mir mal die Tips bzgl Gewichtsreduktion auf Deiner HP angeschaut; hier meine Packliste, vielleicht fällt Dir oder jemand anderem noch Einsparpotential ein.

                        Das gleich unten aufgeführte Zeugs habe ich im wesentlichen beim Probepacken eingepackt, von diesen Dingen denke ich, dass sie kaum verzichtbar sind. Ganz unten im Text kommen dann die Dinge, von deren Notwendigkeit ich nicht überzeugt bin:

                        -Gut, mein Lowe C. Torre ist mit 2,9kg nicht der leichteste...

                        -Das Hilleberg Akto ist dagegen schon am leichteren Ende der Skala (1,6kg? oder so)...

                        -Der Tip mit dem Abspecken des Trangia ist gut, werde ich mir überlegen!

                        -1 Trangiatopf, 1 Alutasse, 1 Löffel

                        -2 Alumatten (dieses beschichtete Noppenfolienzeugs, ich kann sehr gut auf hartem Boden schlafen, oft nehme ich nur ne Plastiktüte gegen die Nässe, und wenn der Boden kalt war, reichte mir bisher eine dieser Alumatten), beide wiegen zusammen weniger als ne Schaumstoffmatte und sind genauso gut (jedenfalls gut genug für mich).

                        -Schlafsack: für 5 Monate Skandinavien möchte ich einen nässeresistenten Schlafsack dabei haben (ich hatte mal in zwei Monaten Lappland 61 Tage Regen, und das bei Nachtfrost im Juli/August...) - daher kommt für mich nur KuFa in Frage. Und da fällt der Ajungilak Tyn nicht zu schwer aus.

                        -Unterwäsche: ich weiß noch nicht, ob 2 oder 3 Paar U-Hosen und T-Shirts (Probegepackt habe ich mit 3 Paar aus schwerer Baumwolle), auf jeden Fall wird ein Paar aus Baumwolle sein (das KuFa Zeugs mag ich nicht, jedenfalls kenne ich noch keines welches sich für mich akzeptabel anfühlt (bin Neurodermitiker)). Mindestens 3 Paar Socken (2 Paar dünne, ein Paar warme, eventuell 2 Paar warme). Microfaserhandtuch.

                        -Oberbekleidung: Wanderhose, Regenhose, Poncho, Fleece Hosen, zwei warme Microfaserhemden sowie eine Fleece Jacke und eine warme Weste (Kunstfell von LD-Jagd: Uralt, schweinewarm, nimmt viel Platz weg, ist aber leicht - ich glaube in "Gewicht pro Isolation" besser als Fleece), Handschuhe, Mütze und Halstuch.

                        -Der Rest besteht aus ein paar Medikamenten (Tramal, Aspirin (?), Wundsalbe (?), Asthmaspray (!), Micropur, Verbandmaterial und Pflaster, Zahnseide, Zahnbürste- und -pasta, Seife, 1 Bic-Rasierer), 10m Schnur (was kleines leichtes zum Abspannen, kein Abschleppseil!), 2 Feuerzeuge, Kompaß (Mißweisung einstellbar), Nähnadel (Zahnseide ist das beste und stabilste Garn!), Victorinox Spirit (=Taschenmesser+Dosenöffner+Topfhalter, die Bits lasse ich natürlich zu Hause), Messer, Handy (Alcatel one touch - funktioniert mit den gleichen Batterien wie die Stirnlampe), LED-Stirnlampe Petzl, Watschuhe (=Laufschuhe, 700g; seit ich mir beim Waten in Island ein paar Zehen angefroren habe, werde ich nur noch mit Schuhen waten, d.h. keine Sandalen! Darüberhinaus kann man notfalls mit diesen Schuhen auch gehen), Armbanduhr (natürlich Mechanik!), 4-L Wassersack und 0,5L Plastikwasserflasche (die gleichzeitig als TRichter für den Wassersack dient), Geldbörse.

                        -Kartenmaterial. Geplant ist, dass ich mir in Göteborg alle 1:100 000 Karten für die Gesamtstrecke zulege und nach jedem Verlassen des Kartenbereichs die Karten in einer Hütte lasse. Dazu habe ich noch eine große Übersichtskarte von Schweden und Norwegen (auf der schon einige Wanderwege dargestellt sind).

                        Damit bin ich dann etwa bei 15kg Trockengewicht...

                        -Worauf ich ungern verzichten will, sind: ein paar Reclam Heftchen (klein und leicht) für einsame Abende (die ganzen Klassiker die ich noch nicht gelesen habe, ich denke mal, "Faust" macht sich im Sumpf ganz gut...). Diese werden mit der Zeit sowieso weniger und damit leichter (Gelesenes wird in Hütten gelassen). Dazu Papier und Stift zwecks Tagebuch. Der MP3-Player wiegt eh nix, und das Ding benutzt die gleichen Batterien wie Handy und Petzl (ich bin überzeugt, dass auf einer langen Solotour solche Dinge keine Komfortsachen sind, sondern wesentlich zur Erhaltung der Moral beitragen!). Eine Backup Regenjacke (was ganz einfaches, ohne Taschen ohne nix, also auch leicht) sowie Gamaschen (ich glaube, die sind nützlicher als man denkt).

                        -Mit Fragezeichen verbunden: GPS (mit Lithium AA-Batterien wiegt das sehr wenig), alternativ zum GPS ein Altimeter (Ich mag Mechanik), Seide Innenschlafsack (100g ); ein weiterer Kochtopf, Gabel, Kamera (wenn Kamera, dann schicke ich die Filme bei jeder Gelegenheit nach Hause), 5 Kabelbinder (klasse Zeug zum Reparieren von Zelt, Rucksack etc!), 1 Kunststoffsieb (für Nudeln, Tee), 1 Topfhalter

                        Jetzt die Frage: Worauf würdest Du verzichten?

                        Grüße,

                        Michael

                        Kommentar


                        • chaoskind
                          Anfänger im Forum
                          • 19.06.2005
                          • 16

                          • Meine Reisen

                          #13
                          also den innensack aus seide für den schlafsack würd ich mitnehmen bei der länge der tour wird der schlafsack irgendwann wahrscheinlich stinken und die seide kannst du schneller mal waschen als den schlafsack
                          nur wer losgeht kann auch ankommen

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                          • Fjaellraev
                            Freak
                            Liebt das Forum
                            • 21.12.2003
                            • 13981
                            • Privat

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                            #14
                            Noch eine Idee zur Routenplanung.
                            Zum 100-Jahrjubiläum der Unionsauflösung wurde ein "neuer" Weg ins Leben gerufen, der Grenzsaum (Grensesømmen/Gränssöm) der auf bestehenden Wegen entlang der schwedisch-norwegischen Grenze verläuft, vielleicht ist der eine oder andere Abschnitt für dich interessant. Infos dazu findest du auf der schon in meinem letzten Posting verlinkten DNT Seite, aber eben nur auf norwegisch. Das dort erwähnte Buch findest du hier , aber ebenfalls nur auf norwegisch.
                            Zu deiner Packliste: Willst du dir das mit den Karten wirklich antun? Es gibt durchaus auch unterwegs die Möglichkeit Karten zu kaufen, auch wenn die einzelne Karte nur 90g wiegt kommt doch ein ziemliches Gewicht zusammen.

                            Gruss
                            Henning
                            Es gibt kein schlechtes Wetter,
                            nur unpassende Kleidung.

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                            • Carsten010

                              Fuchs
                              • 24.06.2003
                              • 2074
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                              #15
                              HI Fritsche,

                              wenn man sich die Packliste so durchliest hört sich das für mich alles
                              nicht verkehrt an, bis auf die 15kg

                              Natürlich würde ich persönlich niemals nie Baumwolle mit auf Tour nehmen, als Neurodermitiker mag das anders aussehen.

                              Generell kann man Tipps zur Gewichtsreduktion nur geben, wenn ich die
                              Gewichtsangaben Deiner Ausrüstung auch kenne. Davon mal abgesehen
                              ist es wichtig, dass Du mit der Ausrüstung glücklich bist.

                              Man kann aber gerade auf langen Touren, die womöglich durch
                              verschiedene Temperaturzonen verlaufen, Pakete an Versorgungs-
                              stationen schicken. Und man kann unterwegs auch Material heim-
                              schicken, wenn es dann doch zuviel ist.

                              Ein Beispiel: Wir benötigen nächstes Jahr ab Meile 700 auch Eispickel.
                              Die tragen wir natürlich nicht die ersten 700 Meilen zum Spaß mit, sondern
                              holen die bei Meile 700 bei nem Postamt ab.

                              CU

                              Carsten

                              P.S. Du hast aber auch bis zum Start nächstes Jahr genug Wochenenden,
                              um Ideen anderer Leute anzutesten und zu schaun, ob das für Dich
                              Sinn macht. Ich nehm auch nicht jeden Grammjägerwahn einfach so an.
                              Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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                              • Dominik

                                Lebt im Forum
                                • 11.10.2001
                                • 9176
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Jap, gutes Projekt - viel Erfolg und Spaß!

                                @Carsten
                                wie lange habt ihr für die Wanderung eingeplant?
                                Und warum kannst du dir schon wieder eine Auszeit nehmen?

                                Gruß
                                Dom
                                Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

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                                • Gast-Avatar

                                  #17
                                  Wie, noch in Deutschland? Na los, verschwinde, hau endlich ab! :wink:

                                  Na zum Rucksackgewicht kann ich was beitragen: 20 kg gehn auch, ist zwar nicht angenehm, aber irgendwann "gewöhnt" man sich auch daran. Vorausgesetzt du leidest nicht an empfindlichen Knien oder hast Malheur mit dem Rücken. Bei mir warns zwischen 18 und 23 kg bei 36 Km/tag über 2000 km am Stück, kein Tag Pause. Weder Knie- noch sonstige Beschwerden.

                                  Die Tour würd ich auch liebend gerne machen, allerdings mit dem Fahrrad. Aber wann kommt man als schwer arbeitender Student dazu?

                                  Achso: 2. Paar Schuhe einplanen! Nicht mitnehmen, aber mit dem Gedanken vertraut machen, dass man sich dann evtl. ab dem Polarkreis mal nach Schuhläden umschauen könnte. Meine Lowas waren nach ca. 1800 km bis aufs Leder durchgescheuert, durch die goretexmembran durch. Die Sohle machte auch an den Hacken ziemlich bald einen schlechten Eindruck, bei dem Gepäck und vielen Strassen- und Geröllabschnitten auch kein Wunder.-> Geld für Schuhe nicht vergessen!

                                  Aber sonst: Absolut wunderbare Idee, wäre sofort dabei. Und: Alleine wandern ist am besten!
                                  Viel Freude!

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                                  • Carsten010

                                    Fuchs
                                    • 24.06.2003
                                    • 2074
                                    • Privat

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                                    #18
                                    @dominik

                                    Wir planen 4,5 bis 5 MOnate und ich kann mir keine Auszeit nehmen,
                                    sondern nehme mir sie einfach. Wie beim AT werde ich meinen
                                    Job kündigen müssen und zusehen, dass ich wieder was bekomme,
                                    wenn ich wieder da bin.

                                    Hört sich nach ner schwierigen Entscheidung an, aber ich hab da ja
                                    Erfahrung

                                    CU

                                    Carsten
                                    Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

                                    Kommentar


                                    • Thomas75
                                      Erfahren
                                      • 02.10.2004
                                      • 477

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Hi,

                                      nochmal bzgl. der Wanderwege: Im Grenzbereich zwischen Norwegen und Schweden gibt es eigentlich ein recht dichtes Netz an Wegen, Grensesømmen wurde ja schon genannt. Ausserdem ist das schöne an Skandinavien, dass man (oberhalb der Baumgrenze) auch recht gut ohne Wanderweg wandern kann.

                                      Der DNT gibt jedes Jahr ein Buch heraus, das alle markierten Wege in Norwegen beschreibt ("Til Fots i Norge"), vielleicht gibt es ja etwas ähnliches vom STF?

                                      Das wird sicher eine Spitzentour! Viel Spass - und halt uns auf dem Laufenden.

                                      Viele Grüsse,
                                      Thomas

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                                      • Erny
                                        Gesperrt
                                        Alter Hase
                                        • 05.05.2005
                                        • 2763

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                                        #20
                                        Der STF hat eine relativ gute Internetseite, wo auch durchaus, zumindest die großen Wanderwege beschrieben sind.

                                        Gruß
                                        Erny

                                        Kommentar

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