1 Woche wandern im Norden Finnlands

[Funner]

Da es in diesem Jahr keineswegs absehbar ist, dass die Schneemassen im nördlichen Norwegen/Schweden Anfang August weg sein werden und wir schon immer mal nach Finnland wollten, würde mich interessieren wo man in Finnland, am liebsten für weite Teile oberhalb der Baumgrenze, ca. 1 Woche bzw ~100km wandern kann. Wir könnten nach Ivalo oder Kittilä fliegen und würden von dort aus dann gern mit dem Bus irgendwohin starten.
Bei meinen Recherchen habe ich eigentlich nur Tagestouren gefunden, ein richtiges für weite Wanderungen geeignetes Wegnetz konnte ich nicht entdecken. Gibt es das im Norden Finnlands tatsächlich nicht oder habe ich nur falsch gesucht? Im Urho-Kekkonen-Nationalpark hab ich diese Route gefunden, dazu gibts auch Reiseberichte im Forum. Mit 4 bis 5 Tagen wäre die aber etwas kurz und sieht recht oft begangen aus. Wir mögen es lieber etwas einsamer. Könnte man die Route noch um 2, 3 Tage ausbauen und dafür in entlegeneren Ecken unterwegs sein?

Durch die Regeln der Nationalspark steige ich auch noch nicht ganz durch. Ist eine Übernachtung im Zelt, entfernt von den Hütten, überhaupt erlaubt oder muss man zwangsweise neben/in einer Hütte schlafen?

[vobo]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Wie wäre es mit dem Kevo Trail von Norden her kommend, je nachdem wie weit durch den Canyon (Kevonseinä hieß glaube ich der Aussichtspunkt), dann zum Guivi und dann durch die Paistunturi Wilderness Area zurück bis zum Utsjoki Trail, müssten so rund 100 km sein. Rund um den Guivi und danach dürfte kaum jemand unterwegs sein.

Zumindest am Track darfst Du dort überall zelten, im Kevo dürfen allerdings im Sommer nur die markierten Wege benutzt werden.

[Zz]

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Hallo,
für das Naturschutzreservat Kevo gilt u.a.:
- die markierten Wege dürfen nicht verlassen werden
- Zelten und Feuermachen (Waldbrandwarnstufen beachten) nur an den markierten Plätzen
Der Wanderpfad ist ca. 63 km lang, kann aber um eine Variante erweitert werden.
Gruß Z

[Funner]

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Kevo sieht in der Tat sehr gut aus, hatte ich vorher nie auf dem Schirm.
Wie muss man sich die markierten Zeltplätze vorstellen, sind die weitläufig oder zeltet man da dicht an dicht? Grundsätzlich wäre das kein Problem, aber wir wollen schon unsere Ruhe und weitgehend allein sein.

[Inarijoen Peter]

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Durch die Regeln der Nationalspark steige ich auch noch nicht ganz durch. Ist eine Übernachtung im Zelt, entfernt von den Hütten, überhaupt erlaubt oder muss man zwangsweise neben/in einer Hütte schlafen?

Diese Regeln in den Nationalparks gelten nur für das Kerngebiet. Außerhalb, also im Wildnis Gebiet bist Du frei und kannst das Zelt aufstellen wo Du willst.

Im Norden Finnlands gibt es diverse Wildnis Gebiete oberhalb der Baumgrenze.

Da wäre zB. die Kaldoaivi Wilderness Area zwischen Nuorgam und Sevettijärvi. Da gibt es ab Ivalo auch eine Busverbindung nach Nuorgam und Sevettijärvi. Ein paar Bilder.

Ein ebenfalls einsames Gebiet liegt zwischen Karigasniemi und Tirro, nämlich die Muotkatunturi Wilderness Area. Tirro liegt etwas abseits und das erreicht man mit dem Taxi von/nach Inari. Karigasniemi hat ÖV.
Ein paar Bilder und ein Video aus dem Netz, damit Du einen Eindruck bekommst, von diesem eher unbekannten Gebiet.

Hier wirst Du sicher etwas finden.

[vobo]

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Kevo sieht in der Tat sehr gut aus, hatte ich vorher nie auf dem Schirm.
Wie muss man sich die markierten Zeltplätze vorstellen, sind die weitläufig oder zeltet man da dicht an dicht? Grundsätzlich wäre das kein Problem, aber wir wollen schon unsere Ruhe und weitgehend allein sein.

Hier findest Du einen Bericht, der auch meine Inspiration für 2013 war.
Abseits der 10 km von der Straße weg wurde es deutlich leerer. An den "Zeltplätzen", besser den Feuerstellen, kann ich mir kaum vorstellen dass sich mehr als 3 Zelte zur Nacht finden und die verteilen sich irgendwie auf dem Gelände. Auf dem Weg zum Guivi wurde es total ruhig, da ist mir ein Päarchen begegnet (Mitte August). Im Hüttenbuch von Guivi fand sich praktisch kaum ein Eintrag der aus Richtung Paistunturi kam oder der schrieb dass es dorthin geht (solange ich es lesen konnte ).
Der Kevo-Canyon ist halt eine für Finnland ungewöhnliche Landschaft.

Ich glaube aber auch, dass Kaldoaivi nochmal deutlich leerer ist.

[Funner]

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Sieht alles sehr gut aus. Zum ganz hohen Norden hatte ich vorher überhaupt nichts gefunden, wenn man jetzt aber gezielt danach sucht finde ich auch was.
Den Flug hab ich Gestern noch gebucht bevor die Award Plätze weg sind (jetzt sind sie es). Wir landen an einem Sonntag Vormittag in Ivalo und fliegen eine Woche später Montag Abend wieder ab. Sind also 7 volle Wandertage plus je ein 3/4 Tag für An- und Abreise mit dem Bus.
Die Busse fahren ja auch Sonntags überall hin und die Supermärkte sollten auch auf sein, sodass die Anreise am Sonntag kein Problem sein sollte.
Wir müssen dann mal recherchieren wo es genau hingehen soll. Danke schonmal für die Anregungen!

[blackteah]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Falls es nicht zu weit weg ist oder in den Schneemassen-Bereich fällt, könntet ihr auch mal in der Gegend zwischen Kilpisjärvi und Haiti schaun obs was gibt. Da waren wir vor drei Jahren auf dem Nordkalottleden ca eine Woche unterwegs und es war (bis auf die elendigen Mücken) sehr schön.
Auf dem Weg sind nur ein paar Finnen unterwegs die auf den Haiti (höchster Berg Finnlands) wollen^^... Ansonsten war es schön einsam.

[GandalftheGrey]

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...Haiti...

OT: Meinst du nicht eher den Halti?

In der Ecke muss man aber sehr aufpassen, dass man außerhalb von finnischen Ferien bleibt. In den Ferien ist da mehr los als am Kungsleden, weil gefühlt ganz Finnland dort unterwegs ist (finnisches Mekka; jeder Finne muss in seinem Leben mindestens einmal auf dem Halti gewesen sein)

[Juhla]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Ich war vor einigen Jahren zur Ruska im Herbst dort, es war wirklich sehr voll! Wobei es mir egal war, unterwegs ein paar Menschen mehr oder weniger zu treffen. Es macht nur einen Unterschied ob man eine Hütte fast alleine benutzen kann oder sie überfüllt ist und man kaum kochen und schlafen kann. Da ich Zeit ohne Ende und ein Zelt hatte bin ich dann etwas nach Osten ausgewichen und durch den norwegischen Nationalpark Reisa gelaufen - dort war dann kein Mensch mehr.

[blackteah]

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OT: Meinst du nicht eher den Halti?

OT: Ähm... ja Das kommt davon wenn man kein Namensgedächtnis hat und anscheinend auch nicht richtig lesen kann...

Wir kamen vom Reisadalen und sind nach Süden gewandert. Es stimmt schon, dass dort dann mehr los war, aber überfüllt war es bei weitem nicht. Vielleicht hatten wir auch nur eine gute Zeit erwischt, kann schon sein.

Es gab nur eine Hütte wo (mir deutlich zu) viel los war, bei allen anderen haben wir keine oder nur ein vereinzelt Menschen getroffen. Sobald man mit dem Zelt flexibel ist kann man sich eh menschenleere Rastplätze suchen.

Wobei die finnischen Hütten schon absolute Spitze und vor allem umsonst sind! Wir sind irgendwann auf sie ausgewichen weil man es im Zelt vor Hitze und draußen vor Mücken nicht mehr ausgehalten hat...

[Juhla]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Ergänzung zu meinem vorherigen Beitrag:

Richtig voll war die Strecke Kilpisjärvi-Halti, ich hatte es auf die kurze Ruska-Zeit von ca. 14 Tagen in der sich alles konzentriert und den Mekka-Effekt geschoben, es waren in meiner Erinnerung lärmende kegelclubähnliche Gruppen dort.

Kevo war danach auch dran, merkwürdigerweise auch mehrmals am Tag andere Wanderer getroffen Ende September, aber deutlich angenehmer.

[Funner]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Kilpisjärvi-Halti macht wenig Sinn für uns, da kommt man sicher von Tromso aus deutlich schneller hin als von Ivalo. Unsere Flüge haben wir ja bereits gebucht.

Ich schwanken zwischen Nuorgam-Sevettijärvi (Kaldoaivi Wilderness Area) und Kevo, wobei ich allein von der Anreise Kevo angenehmer finde. Zur Kaldoaivi Wilderness Area könnte man ja auch in späteren Jahren noch über Kirkenes kommen. Es macht ja mehr Sinn ein Gebiet zu besuchen welches man von anderen Startpunkten aus eher schwierig erreicht, wenn wir schon nach Ivalo fliegen.

[Inarijoen Peter]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Ich schwanken zwischen Nuorgam-Sevettijärvi (Kaldoaivi Wilderness Area) und Kevo, wobei ich allein von der Anreise Kevo angenehmer finde.

Beim Kevo stellt sich höchstens die Frage, auf welcher Seite man beginnt. Wenn Du beim Kevo in Kenesjärvi beginnst, sitzt Du im selben Bus, bis Nuorgam dauert es halt noch etwas länger (+1.5/h). Beginnst Du in Sulaoja ist dies ein anderer Bus.

Ich würde die Wahl zwischen Kevo oder Kaldoaivi Wilderness Area auf die Verfügbarkeit der Busse für die Abreise ausrichten, außer es steht genügend Zeit zur Verfügung.

[Funner]

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Ich würde die Wahl zwischen Kevo oder Kaldoaivi Wilderness Area auf die Verfügbarkeit der Busse für die Abreise ausrichten, außer es steht genügend Zeit zur Verfügung.

Das hatte ich mir schon angeguckt. Wenn man matkahuolto.fi trauen kann werden alle Punkte am Tag der Anreise und Abreise angefahren, sodass wir völlig freie Hand hätten wie rum wir laufen, unabhängig davon ob Kevo oder Kaldoaivi. Von den Abfahrtzeiten wäre es angenehmer von Nuorgam nach Sevettijärvi zu laufen.

[Funner]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Und auf dem Kevo Trail ist eine ganze Menge los, wenn ich mir ältere Reiseberichte durchlese. Im Paistunturi dürfte ja laut eurer Aussage nichts los sein. Wenn man dort von Utsjoki aus losläuft und dann auf der hier beschrieben Route bis Guivi läuft, von dort auf dem Kevo Trail bis Sulaoja, hat man dann noch eine schöne Strecke im Canyon oder verpasst man das beste? So hätten wir ein paar einsame Tage im Paistunturi und ein paar nicht so einsame Tage danach. Ich erhoffe mir, dass das ganze nicht so feucht ist wie z.B. Kaldoaivi. Die Watstellen sind nicht das Problem, aber wenn man ständig durchs Feuchtgebiet läuft macht das nicht so viel Spaß wenn man nicht gerade in Gummistiefeln loszieht.
Wir könnten das aber auch umdrehen und in Sulaoja starten. Der Fahrplan der Busse würde das erlauben.

Was mir fehlt ist eine ausgezeichnete Route durch Paistunturi, da finde ich absolut nichts zu.

[vobo]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Und auf dem Kevo Trail ist eine ganze Menge los, wenn ich mir ältere Reiseberichte durchlese. Im Paistunturi dürfte ja laut eurer Aussage nichts los sein. Wenn man dort von Utsjoki aus losläuft und dann auf der hier beschrieben Route bis Guivi läuft, von dort auf dem Kevo Trail bis Sulaoja, hat man dann noch eine schöne Strecke im Canyon oder verpasst man das beste? So hätten wir ein paar einsame Tage im Paistunturi und ein paar nicht so einsame Tage danach. ...

Wenn überhaupt dann von Guivi nach OSten zur Fjellu-Campingstelle. Ich würde auf jeden Fall nach Norden wieder rauslaufen. Eventuell einen Abstecher 5 km nach Süden von Fjellu wenn genug Zeit, dann aber wieder nach Norden raus.

Die direkte Strecke von Guivi nach Sulaoja bietet nichts vom Canyon.

[Funner]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Wenn überhaupt dann von Guivi nach OSten zur Fjellu-Campingstelle.

So war es gemeint, dann aber von dort nach Süden, also Sulaoja. Da läuft man doch auch noch durch den Canyon.
Bin mir nicht sicher ob wir genug Zeit haben von dort nach Kenestupa zu wandern, eher nicht.

[derMac]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

Was mir fehlt ist eine ausgezeichnete Route durch Paistunturi, da finde ich absolut nichts zu.

In den nördlichen finnischen Wilderness Areas sind sind ausgezeichnete Routen bis auf relativ wenige Ausnahmen IMO unüblich. Man sucht sich den Weg selbst. In deinem Zielgebiet gibt es den Weg durchs Kevo-Tal mit der Zusatzrunde und dem Abstecher zum Guivi sowie die kleine Runde bei Ustjoki. Sonst AFAIK nichts ausgewiesenes.

Mac

[Funner]

AW: 1 Woche wandern im Norden Finnlands

In den nördlichen finnischen Wilderness Areas sind sind ausgezeichnete Routen bis auf relativ wenige Ausnahmen IMO unüblich.

Sorry ich meine "aufgezeichnet". Das es da nichts ausgewiesenes gibt ist mir klar, aber zumindest ein paar aufgezeichnete Strecken zum runterladen müsste es ja geben.