Kompass vs GPS: Missweisungskorrektur (Hilfe)

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  • hc-waldmann
    Dauerbesucher
    • 19.07.2004
    • 546
    • Privat

    • Meine Reisen

    Kompass vs GPS: Missweisungskorrektur (Hilfe)

    Hallo,

    nachdem ich mich jetzt durch den Linke ("Orientierung mit Karte,
    Kompass, GPS") gequält habe, stelle ich fest, dass bei norwegischen
    Turkarten die vertikalen UTM-Linien (Gitternord GiN) UND die Meridiane
    (Geographisch Nord GeN) nicht parallel zum kartenrand (Kartennord,
    "oben") verlaufen (UTM : 32 W, Quadrate DC/CC).

    Auf der Karte ist die NADELABWEICHUNG (GiN-MaN) als Missweisung
    angegeben, hier mit 7.7 OST.

    Laut Internetrecherche beträgt die DEKLINATION (GeN-MaG) auf
    69°30' und 18°50' für 2005 genau 5.44 OST.

    Folglich liegt die Meridiankonvergenz bei -2,26 WEST. Die UTM-Linien
    (GiN) laufen auf der Karte auch nach LINKS OBEN (also nach West). Das
    sollte westlich vom Hauptmeridian der Zone 34 (21° E) auch so sein
    und immer geringer werden, je näher ich diesem komme (UTM: 500).

    Jetzt aber mal praktisch. Normalerweise nehmen wir als Grundlage
    ja GeN ("True North"), und stellen als MISSWEISUNGSKORREKTUR
    am KOMPASS die DEKLINATION ein. In diesem fall würde ich das
    Dosengitter also 5.44 Grad nach RECHTS (OST) verschieben.

    Dummerweise habe ich auf der Karte keine Meridianlinien (GeN),
    sondern nur UTM-Grid (also nach "oben" GiN, und das wie oben
    gesagt SCHRÄG zum Kartenrand).

    Daher dachte ich, der einfachheit halber gleich mit GiN zu arbeiten, und
    frage mich ob folgender Satz stimmt:

    "Wenn ich statt Deklination (GeN-MaN) die Nadelabweichung (GiN-MaG)
    als Missweisungskorrektur direkt am Kompass einstelle, wäre die
    Karte relativ zum UTM-Gitter "eingenordet", wenn Dosengitter parallel
    zu den vertikalen Linien des UTM-Gitter. Die Abweichung zu GeN
    wäre dann nur noch die Meridiankonvergenz (was hier heisst, dass GeN
    2.23° nach OSTEN liegt."

    OK so? Irgendwie klingt das unreif.

    Ich meine auch verstanden zu haben, dass man am GPS besser GeN
    einstellen soll und eben nicht GiN (was bei meinem Gerät geht).

    Ich bin etwas unsicher. In Groenland war die Deklination sehr gewaltig,
    das hatte ich am Kompass eingestellt und gut war: das GPS benutzte
    ich nur zur Positionsbestimmung. In dieser Karte waren aber UTM und
    MaG und GeN _EXPLIZIT_ per Linien eingezeichnet, und die Sache
    war recht einfach. Von oben nach unten und parallel zum Kartenrand
    war UTM, nach oben zulaufen waren die Meridiane, und voll schräg durch
    die Karte war MaG.

    Hier (Norwegen, Höhe Tromsö) und bei der o.a. Karte liegt der Fall
    aber anders.

    Ich dachte, ich frag mal nach, weil es hier ja recht viele Sarek- und
    Padjelanta-Gänger gibt (gut, das ist Schweden, in Norwegen schließt
    sich aber Ovre Dividal etc. an), und jemand wird vor ähnlicher Proble-
    matik schon gestanden haben.

    Dankbar für jeden Hinweis,

    Hans-Christian
    fortis ac vehemens, tunc pulcherrime patiens, apta temporibus (Seneca / de vita beata III, 3)

  • cd
    Alter Hase
    • 18.01.2005
    • 2983
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Huiuiuiuiui....
    Also ich hab mir darüber bisher in der Praxis noch keinen größeren Kopf zerbrochen. War allerdings auch noch nie in einer Situation, die es mir nötig gemacht hätte, mich auf den Kompass zu verlassen.
    Die einzige Nordrichtung, die aber wirklich nach Norden, also zum Nordpol, zeigt, ist Geographisch Nord, GeN. Alles andere kann unterschiedlich sein.
    GitterNord GiN zeigt bei einem rechtwinkligen Gitter, also UTM, Gauss Krüger, oder andere Geodätische Gitter eigentlich fast jede Linie irgendwie am Nordpol vorbei, und dazu noch jede anders. Das ist einfach systembedingt so. Die parallelen Linien können halt nicht in einem Punkt, dem Nordpol, zusammenlaufen.
    Ich kenne zwar den Schnitt der Turkarten nicht, aber auf den Kartenrand solltest du nichts geben. Die offiziellen Topographischen Karten sind normalerweise entlang der Meridiane abgegrenzt, bei jeglichen Zusammenfassungen, Sonderausgaben, Wanderkarten, also auch den Turkarten, und wenn sie von den offiziellen Vermessungsämtern kommen, würde ich erstmal nicht davon ausgehen.
    Beim GPS hab ich immer GeN eingestellt, was denke ich in Ordnung ist, da die Koordinaten sich um sowas ja nicht scheren und ich am GPS kaum mit Marschzahl und so arbeite. Wenn ich den Weg damit finden will, geb ich die aus der Karte ausgelesenen Koordinaten vom Zielpunkt und eventuell von Zwischenpunkten ein und geh dann danach.
    GiN ist denke ich höchstens für die Kartenarbeit interessant, also wenn du mit dem Kompass auf der Karte unterwegs bist. Wobei du auch da ganz normal mit GeN, also der Deklination, arbeiten kannst, sofern du die Gitterlinien dann nicht als Bezugslinien für die Ausrichtung der Karte hernimst. Schriftzüge wie Ortschaftsnamen oder Bergnamen verlaufen ja immer von (geographisch) West nach Ost, also ideal zum Ausrichten.
    Im übrigen würde ich mich gerade in Norwegen, wo es doch meistens Täler, Bergrücken, Flüsse oder ähnliches gibt, nur im absoluten Ausnahmefall und auf kurzen Strecken wirklich nur nach Kompass orientieren, selbst bei dichtem Nebel kann man in der Regel irgendeiner "Linie" folgen und braucht Kompass/GPS nur noch, um gelegentlich zu kontrollieren, obs stimmt.
    Als ich mir mal so ein Buch durchgelesen hatte, ich weiß nicht mehr genau welches, hab ich auch erstmal gestutzt und gedacht, ich wäre absolut verloren, wenn ich nicht alles perfekt machen würde, aber in der Realität ist das denke ich etwas lockerer zu sehen.

    cd

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    • hgr
      Erfahren
      • 05.05.2004
      • 128

      • Meine Reisen

      #3
      Hallo Waldmann!

      Solange du nicht mit Kompass Positionsbestimmungen durchführst oder nach Marschzahlen gehen musst, würde ich hier keine Doktor machen. Wenn du wirklich sehr exakt mit Karte und Kompass arbeiten musst, würde ich Karte mit Kompass abstimmen und nicht mit der Deklination. Also GiN mit MaN. Soferne du größere Strecken durchquerst, ist es auch durchaus sinnvoll diesen Winkel gelegentlich zu kontrollieren bzw. von vornherein selbst zu bestimmen durch Vergleich von Kartenwinkel zu Geländewinkel.

      Dein Satz
      "Wenn ich statt Deklination (GeN-MaN) die Nadelabweichung (GiN-MaG)
      als Missweisungskorrektur direkt am Kompass einstelle, wäre die
      Karte relativ zum UTM-Gitter "eingenordet", wenn Dosengitter parallel
      zu den vertikalen Linien des UTM-Gitter. Die Abweichung zu GeN
      wäre dann nur noch die Meridiankonvergenz (was hier heisst, dass GeN
      2.23° nach OSTEN liegt."
      stimmt also vollkommen.

      Nachdem du ja aber zusätzlich ein GPS dabei hast, kann ich mir aber nicht vorstellen, dass du hochexakt mit Karte-Kompass arbeiten musst.

      Grüsse
      hgr

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      • DocViper
        Dauerbesucher
        • 28.06.2005
        • 565

        • Meine Reisen

        #4
        hi waldmann

        nehme an du kennst das applet hier:

        Geomagnetic Models and the IGRF-Applet
        http://www.ava.fmi.fi/MAGN/igrf/applet.html

        Vielleicht hilfts

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        • Hawe
          Fuchs
          • 07.08.2003
          • 1977

          • Meine Reisen

          #5
          Hej Waldmann
          warum fragst Du mit Deinem sehr speziellen Problem nicht Herrn Linke höchstselbst ?
          Kompetentere Auskunft als von ihm kann ich mir icht vorstellen !
          mail-Adresse:wlinke-or@freenet.de

          Und bitte sag ihm nicht, dass Du Dich durch sein Buch "gequält hast"... er gibt sich echt Mühe, verständlich zu schreiben und schafft es auch nmM

          viele Grüsse
          Hawe

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