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  • kafenio
    Erfahren
    • 15.06.2005
    • 152

    • Meine Reisen

    Ausrüstungspreise

    hallo zusammen,
    jedesmal wenn wieder eine neuanschaffung ansteht frage ich mich:

    warum sind die preise für outdoorausrüstung und -bekleidung eigentlich so verdammt hoch?

    beispiel 1:
    warum muss man für einen leichten, einfachen rucksack gleich 100-150 EUR (immerhin 200-300 mark) hinlegen? für ein top-modell auch gerne 500 EUR und mehr. ich erinnere mich noch an meinen ersten deuter trans alpine 30, den ich vor der euro-umstellung noch für 78 mark (!) gekauft habe. heute kostet der selbe rucksack im sonderangebot 78 EUR!

    beispiel 2:
    ein titanbesteck bestehend aus löffel, gabel, messer geht für 19 EUR über den ladentisch. ein vergleichbares set aus plastik kostet 0,50 EUR, eins aus edelstahl 2,50 EUR.

    beispiel 3:
    GoreTex Jacken (einfache regenschutz-jacken ohne schnickschnack) kosten nicht selten mehrere hundert euro. im sonderangebot auch schon mal nur noch 250 EUR. eine vergleichbare no-name-no-membrane-jacke mit genauso guter verarbeitung kriegt man bereits ab 20 EUR. steckt sich hier herr Gore die differenz ein? wofür?

    beispiel 4:
    zeltunterlegplane von tatonka: 8,99. dasselbe material im baumarkt (statt silbern durchsichtig oder schwarz): 2,99.

    weitere beispiele aus platzgründen weggelassen

    am material kanns wohl nicht liegen. an den fertigungskosten wohl auch nicht. an der marke? für die überflüssige werbung und dämliche image kampagnen? das darf doch wohl nicht wahr sein, oder?

    also: wer kann mir sagen weshalb die gegenstände so verdammt teuer sind? das sind doch alles massenprodukte (von einigen wenigen ausnahmen mal abgesehen) und keine sonderanfertigungen die handgefertigt in hochpreisländern gefertigt werden.

    mfg
    k.

    p.s.: bitte entschuldigt 1. meine unkenntnis und 2. den etwas emotionalen stil.
    \"Leben ist, zum richtigen Zeitpunkt einen Kaffee trinken zu gehen.\" - der spezialist für dumme fragen und groben unfug. :)

  • crazymind
    Gerne im Forum
    • 26.08.2004
    • 65

    • Meine Reisen

    #2
    ist wohl eine mischung aus natürlicher marktwirtschaft (es kostet so viel, wie die leute bereit sind zu zahlen) und ausnutzung eines guten namens (gore etc, aber das ist ja überall so)

    dazu muß man aber sagen, daß es im outdoorbereich eigentlich immer gute sachen als hot offer gibt (vor allem im internet). wenn man also nicht unter zeitdruck steht, kann man da ne menge geld sparen..

    deine beispiele sind aber teilweise etwas komisch, weil zb der preis für das titanbesteck durchaus gerechtfertigt ist. titan ist teuer, schwer zu bearbeiten und keine massenware - sowas kannst du nicht mit edelstahl vergleichen.
    auch die zeltunterlagen müssen in "kleinserien" gefertigt und zugeschnitten werden - zu stückzahlen die man wohl nicht mit den baumarktplanen vergleichen kann.

    es stimmt natürlich, daß man nahezu alles auch viel günstiger verkaufen könnte. aber solange der absatz stimmt wird sich da nicht viel ändern..

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    • Jens
      Fuchs
      • 09.06.2002
      • 1575

      • Meine Reisen

      #3
      Guckst du hier...
      - - - User out of order - - -

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      • kafenio
        Erfahren
        • 15.06.2005
        • 152

        • Meine Reisen

        #4
        moin crazymind,
        das mit den "hot offers" stimmt.

        zeit ist der stärkste verbündete des käufers. dies gilt jedoch auch für andere branchen...hat man keine (z.b. weil was kaputt gegangen ist und man dringend ersatz braucht) wirds richtig teuer.

        zu der zeltunterlage hätte ich vielleicht noch hinzufügen sollen das ich damit nicht die speziell angefertigten footprints meine sondern eine zeltunterlegplane aus PE, rechteckig 180cmx200cm.

        nur weil firmen ihre marken ausnutzen heisst das nicht, dass das auch gut für den kunden ist.

        wenn ich deinen letzten absatz richtig verstehe, dann meinst du damit: der einzige weg, diesen zustand der hohen preise zu ändern ist, nicht zu diesen preisen zu kaufen und stattdessen das MYOG forum zu nutzen. richtig?

        mfg
        k.
        \"Leben ist, zum richtigen Zeitpunkt einen Kaffee trinken zu gehen.\" - der spezialist für dumme fragen und groben unfug. :)

        Kommentar


        • crazymind
          Gerne im Forum
          • 26.08.2004
          • 65

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von kafenio
          wenn ich deinen letzten absatz richtig verstehe, dann meinst du damit: der einzige weg, diesen zustand der hohen preise zu ändern ist, nicht zu diesen preisen zu kaufen und stattdessen das MYOG forum zu nutzen. richtig?
          nunja, dafür gibt es wohl insgesamt zu wenig menschen die fähig und willens sind da mitzumachen. ich hab mir zb einen hobo-ofen selbst gebaut, weil mir 50-60 euro dafür viel zu viel geld sind.
          eine gute regenjacke oder einen rucksack könnte ich mir nicht selbst machen. die muß ich kaufen.. und bis jetzt hab ich immer noch was gefunden was ich gut bezahlen konnte.

          was mich persönlich viel mehr ärgert ist die tatsache, daß man hier in deutschland nicht die auswahl wie in den usa hat. gibt dort viele
          interessante produkte, aber versand und zoll machen die sachen dann
          auch sehr teuer..

          Kommentar


          • downunder
            Dauerbesucher
            • 27.01.2004
            • 777

            • Meine Reisen

            #6
            Bei Gore-Tex Jacken wird der hohe Preis im Vergleich zu den Alternativen natürlich durch die Firma Gore bestimmt. Schließlich bekommen North Face un Co. die Membran nicht geschenkt.
            Dann muss man noch überlegen, in welcher Form die Membran verarbeitet ist. Möchte man etwas stabiles liegt man bei 3-Lagen Gore XCR bei Minimum 300 €. Vergleichbare 3-Lagen Jacken kosten aber selten weniger, mir fällt mit 250 € die Shadow Jacket von Marmot ein.
            Sucht man eine ganz leichte Jacke bewegen sich die Preise von 100 € (Marmot Precip) bis 200 € (Berghaus Gore Paclite). Da sind die Differenzen schon größer, die Entscheidung, das günstigere Produkt zu nehmen liegt aber zum Glück beim Käufer. Man muss sich eben fragen, wie oft die Regenjacke gebraucht wird und zu welchem Zweck.
            Wenigstens ist es bei den Jacken nicht so, dass sie mit dem Euro wesentlich teuerer geworden sind. Auch damals gab es Gore-Jacken, die über 800 DM kosteten. Für den Preis bekommt man heute immerhin ein viel weiter entwickeltes Produkt.

            Die Preisentwicklung bei den Rucksäcken ist wirklich teilweise merkwürdig, aber gerade die Trekkingrucksäcke waren früher auch nicht allzu billig. Ich kann mich noch an einen Yak II von Wolfskin erinnern, der ich für 200 DM im Angebot bekommen habe.

            Kommentar


            • Erny
              Gesperrt
              Alter Hase
              • 05.05.2005
              • 2763

              • Meine Reisen

              #7
              Mein ersten Rucksack habe ich 1976 gekauft. Damals 159,00 DM . Und der war nicht mit denen von heute zu vergleichen. Zum gleichen Euro Preis bekommt man heute schon was vernünftiges, das technisch viel hochwertiger ist. Und 30 Jahre Infaltion muss man ja auch irgendwo spüren.

              Kommentar


              • Carsten010

                Fuchs
                • 24.06.2003
                • 2074
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Der kleine Carsten arbeitet als Verkäufer in einem Outdoorladen
                und versteht überhaupt nicht, warum sich andere Leute überhaupt
                die Frage stellen können, warum Outdoorprodukte so teuer sind.

                Die Vergleiche zu damaligen DM-Preisen hinken absolut, weil es zum einen
                sowas wie Inflation gibt und zum anderen natürlich auch eine Verteurung
                im Rahmen des Euros aka Teuros stattgefunden hat. Wie überall!

                Ansonsten kommt z.B. so eine Gorejacke aus Südostasien zu uns. Da sind
                Leute, die das Ding designed haben, den Prototyp genäht haben, mit dem
                Prototyp im Gelände waren. Da sind Leute, die die Jacke nähen und
                verschicken. Da sind Leute, die im Geschäft beraten und an den Endkunden verkaufen und zig-Leute mehr, die mit der Jacke rumarbeiten.
                Das so eine Jacke jetzt für 400 Euro über den Ladentisch geht und alle
                Leute, die an der Jacke beteiligt waren sich was zu essen kaufen können,
                finde ich faszinierend.

                Weniger faszinierend finde ich die Tatsache, dass viele Leute glauben,
                dass man mit dem Verkauf so teurer Produkte den Riesenreibach macht.
                Natürlich spült das erst einmal mehr Geld in die Kassen, aber es kauft
                auch nicht jeder ne 500 Euro-Jacke. Gerade die Hardcore-Jungs in der
                Outdoorszene (da sind hier auch einige im Forum) beschweren sich
                vermehrt, dass es in den Läden immer weniger Highendmaterial gibt.
                Das können sich viele Läden gar nicht mehr leisten, denn die 500 Euro-
                Jacke hat im EK auch 250 gekostet und es dauert schon a bisserl, bis
                die aus dem Laden rausgeht. Das nennt man dann gebundenes Kapital.

                So, war jetzt auch alles gar nicht böse gemeint, aber wenn man nen
                Augenblick in der Branche arbeitet und auch sieht wie schlecht es vielen
                Läden gerade geht und übrigens auch den Herstellern, dann fragt man
                sich halt schon, ob die Leute einen wirklich für nen schlechten Menschen
                halten, wenn man 400 Euro für ne Jacke oder nen Schlafsack aufruft.

                :-)

                Carsten
                Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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                • Nordland_peter

                  Dauerbesucher
                  • 04.11.2004
                  • 885
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Ich habe den Eindruck, daß nach der Euro-Umstellung die Preise für Ausrüstungsgegenstände besonders bei Bekleidung massiv angezogen haben. Vor der Umstellung haben die teueresten Gore-Tex-Jacke um 800,- DM gekostet. Jetzt kosten über 500,- Euro. Es werden zwar neuere Materialien verwendet, aber ob das den Mehrpreis rechtfertigt. Ich habe eher den Eindruck, das die Preise überteuert sind und erst die reduzierten Preise den reelen Preis wieder geben.

                  Bei Rucksäcken und Schlafsäcken sind sie eher auf den Preisniveau geblieben. Ich habe 1982 schon 300,- DM für einen Lowe Rucksack gezahlt und er lebt immer noch. Heute zahlt man um die 400,- DM.

                  Aber bei Bekleidung ist es nicht ganz zu verstehen. Warum kostet eine Softshelljacke 250,- Euro und dann später im Angebot für 170,- Euro, diesen Preis finde ich für mich akzeptabel. Ich frage mich nur wer die Jacken zu regulären Preisen kauft.
                  Der Weg ist das Ziel.......
                  Lieber auf dem Weg die Natur und das Friluftleben genießen als zum Ziel zu eilen.
                  Wir sind ja nicht auf der Flucht....
                  Ein Momentesammler.....

                  Kommentar


                  • Kanem
                    Dauerbesucher
                    • 28.07.2004
                    • 639

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Du vermischst in deinen Beispielen einige Ursachen, weswegen das Zeug so teuer ist:

                    Die Inflation, Teuro:
                    Ist halt so, das ist nicht auf Outdoorsachen beschränkt.

                    Tittanbesteck:
                    Titan ist in der Herstellung wirklich um so viel teurer als die Massenprodukte Stahl, Alu uder Kunststoff. Da bestimmt hauptsächlich der Rohstoffpreis den Preis des Endproduktes.

                    Marke vs Aldi:
                    Im Highend-Outdoorausrüstungsbereich wird wahrscheinlich doch ein erheblicher Entwicklungsaufwand betrieben:
                    Neue Materialien zu entwickeln schluckt unglaubliche Geldmengen.
                    Die renomierten Firmen werden sich auch bemühen, die Details an ihren Bekleidungsstücken weiter zu optimieren.
                    Es wird zwar in Taiwan oder China produziert, aber auch da werden hier höhere Gehälter gezahlt als dort.
                    Und das ganze für einen doch eher überschaubaren Markt.

                    Natürlich kann man da kosten sparen: Ich gucke einfach bei einem guten, teuren Vorbild alles ab, minimiere die kostenintensivsten Details, nehme billigsten Stoff und Garn, und lasse das ganze von Amateurnähern zusammenschustern.
                    Und das ganze in sämtlichen Discounterfilialen Deutschlands unter die Leute gebracht - kein Wunder, wenn ich da mit dem Preis etwas runter komme.

                    Kanem
                    Kann Spuren von Nüssen enthalten!

                    Kommentar


                    • Gonzo
                      Anfänger im Forum
                      • 13.04.2005
                      • 26

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Genau, Kanem schreibt, was mein erster Gedanke war:

                      Forschung und Entwicklung.

                      Das ist nämlich ein goßer Teil des Markenbonus, den man bezahlt.

                      Damit Leute bezahlt werden, die sich Gedanken machen, was man neues braucht, was zweckmäßig ist und welche neuen Materialien wie verwendet werden können.

                      Deshalb sind viele Outdoorsachen auch recht gut durchdacht und bieten kleine Extras, die man draussen zu schätzen weiß. Und sind keine runterkalkulierten Produkte, die schön billig sind, aber dann doch blöde Macken haben.

                      Dafür lohnt es sich, meiner Meinung nach, auf Sonderangebote zu warten

                      Kommentar


                      • underwater
                        Dauerbesucher
                        • 16.01.2005
                        • 764

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Wieso beschwert Ihr Euch - ich kann Carsten nur zustimmen, es kostet nunmal eine gewisse Menge Geld, bis etwas produziert, transportiert und verkauft ist - wenn Ihr nicht bereit seid, für was anständiges auch Geld auszugeben, dann bleibt doch bei der ALdi-Jacke oder auch bei gar nichts. Es zwingt doch niemand, daß ihr was kaufen müßt, oder?

                        Zu dem Thema mein Lieblingsspruch:





                        Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren,
                        werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
                        Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.
                        Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld,
                        das ist alles.
                        Wenn Sie dagegen etwas zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand
                        die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
                        Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.
                        Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müßen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen.
                        Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.


                        John Ruskin
                        englischer Sozialreformer
                        (1819-1900)

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                        • Mischa
                          Erfahren
                          • 10.07.2005
                          • 257

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Ich habe diesen Preiswandel besonders in der Fahrradbranche, bei den Mountainbikes erlebt. Die Teile, aus denen ein Fahrrad aufgebaut wird (wenn man dies selbst macht) sind teils 1:1 oder höher in Euro-Preise übernommen worden Da staunt man natürlich nicht schlecht.

                          Es ist wie mit anderen Branchen. Viele Produkte werden zu hochpreisig angesetzt und teils verkauft, kurze Zeit später kommt schon eine Preissenkung im Laden und man ärgert sich, dass man kurz zuvor wesentlich mehr für den gleichen Arrtikel ausgegeben hat, ebenso die "Geiz-ist-geil-Mentalität". Man sieht ja jetzt schon, dass genau das eintrifft, was die Experten vorausgesagt haben.
                          Der Kunde ist mehr und mehr verunsichert und das schlimme ist, dass das Problem hausgemacht ist.

                          Mitunter finde ich es aber schon i.O., wenn ich etwas mehr für Material bezahle. Es müssen sehr viele Leute daran verdienen und man sollte schauen, was eine Selbstherstellung von der Zeit kosten würde + Material und Fehlschläge. Titan ist auch um einiges teurer als Stahl, das muss auch bezahlt werden. Ob dies ein Massenmarkt ist? Ich habe derzeit mit Titan zu tun und finde gerade die Herstellung des Reintitans sehr aufwändig. Aber ob schließlich ein Markill-Gaskocher aus Titan mit ca. 89g Lebensgewicht 60 € kosten darf?
                          Nun, dabei kommt es auch darauf an, wieviel freie Zeit man selbst hat und sich nehmen kann und will, wieviele Stunden man selbst mehr arbeiten könnte oder ob man sich etwas teurer etwas leistet. Auch die Internetrecherchen nach dem kleinsten Preis und der richtigen Ausstattung (da grandiose Auswahl) kosten sehr sehr viel Zeit - was könnte man doch alles in dieser Zeit machen, wenn man etwas mehr bezahlen würde und "Ruh' is'"? Ich sehe die Lage eher aus der Sicht eines Selbstständigen.

                          Mitunter werden auch viele Produkte sehr billig produziert, auch unter schlechten Bedingungen für die Arbeiter - wieviel machen hierbei die großen Konzerne gut? Was wird sich in Zukunft ändern? Es setzen ja immer mehr Hersteller, wenn´s auch der Tropfen auf den heißen Stein ist, auf eine faire Bezahlung und Beschäftigung der Angestellten, besonders in der Textilindustrie.

                          Grüße
                          Mischa

                          Kommentar


                          • underwater
                            Dauerbesucher
                            • 16.01.2005
                            • 764

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Das Problem ist, daß die kleinen Ladenbesitzer den Frust abbekommen - die Preiserhöhungen wenn dann aber von den Importeuren, oder Fabrikanten vorgenommen werden... Also wieder Zwickmühle...

                            @Mischa: Was machst Du denn mit Titan? Ich bin froh für jede Art von Kontakte in Richtung "Titanindustrie" - da ich selbst am Entwickeln von Ausrüstunsgegenständen aus Titan bin - würde mich über "Kontakte" freuen...

                            Gruß Klaus

                            Kommentar


                            • Gast-Avatar

                              #15
                              Outdoorprodukte sind Luxusgüter. Wie bei allen Luxusgütern gehört ein höherer Preis dazu - er zeigt einem, was man hat, er weckt Besitzerstolz, man gönnt sich ja sonst nichts. Weshalb die tendenziell überhöhten Preise im Outdoorbereich? Weil die Kundschaft sie will.

                              Karl

                              Kommentar


                              • kafenio
                                Erfahren
                                • 15.06.2005
                                • 152

                                • Meine Reisen

                                #16
                                vielen dank an alle für die zahlreichen antworten.

                                ich bin noch nicht davon überzeugt, dass es keine vernünftige, haltbare ausrüstung zu einem vernünftigen preis geben kann, kenne nun aber eure argumente warum die preise so hoch sind wie sie sind.

                                besonders gut gefallen hat mir das posting von carsten, der sehr sachlich versucht hat zu erklären wer von der herstellung zum verkauf z.b. einer jacke alles beteiligt ist.

                                jedoch stellt sich mir auch hier die frage: wer von den beteiligten bekommt denn wie viel vom kuchen ab und wofür? wenn ich es richtig verstanden habe ist der handel schonmal mit 50% dabei. was bekommen die anderen?

                                ein interessanter faktor ist mit sicherheit der punkt "forschung und entwicklung", wie ihn gonzo und carsten angesprochen haben. nur: wieviel kosten forschung und entwicklung denn wirklich? und bei wem entstehen kosten für forschung und entwicklung wirklich?

                                was titan vs. edelstahl angeht: diese frage wurde inzwischen für mich zufriedenstellend beantwortet. titan ist schon als rohmaterial 6x teurer als edelstahl. die höheren fertigungsaufwände rechtfertigen also einen um den faktor 7-8 höheren preis gegenüber edelstahlprodukten - zumindest so lange bis neue fertigungsmethoden erfunden wurden, die die verarbeitung erleichtern.

                                hier habe ich als endkunde aber gottseidank auch die auswahl zwischen "superleicht, widerstandsfähig und teuer" oder "weniger leicht, genauso widerstandsfähig und nicht so teuer".

                                im grossen und ganzen habe ich den eindruck gewonnen, dass es in der outdoorindustrie bisher keine ernsthaften bestrebungen gibt hohe qualität zum günstigen preis zu verkaufen.

                                am schluss noch kurz ein wort zu den rucksackpreisen:
                                - der transalpin von deuter beispielsweise hat im jahr vor der euro-umstellung 78 DM gekostet. im darauffolgenden jahr 79 EUR als sonderangebot. die inflationsrate möchte ich sehen, die diesen preisanstieg rechtfertigt!
                                - wenn jemand 1976 200 DM für einen rucksack ausgegeben hat ist das m.e. nicht vergleichbar, da andere materialien, neue fertigungsmethoden etc. in der zwischenzeit den vergleich unmöglich machen.
                                - kann mir mal jemand sagen warum ein osprey crescent regulär über 400 EUR kosten soll? haben die da silber oder platin verarbeitet?

                                in diesem sinne
                                vielen dank für eure postings & nett das wir mal drüber gesprochen haben.
                                mfg
                                k.

                                p.s.: werde ab sofort lieber werkzeuge, maschinen und rohmaterial kaufen/mieten statt überteuerte preise für fertigprodukte zu zahlen. weil: meine eigene arbeitszeit in der freizeit kostet mich keinen cent und ich kann sogar noch fachlich was dazulernen (nähen, schweissen, kleben, etc.) zumindest so lange bis ich entweder 1. mehr geld zur verfügung habe oder 2. die preise für gute ausrüstung realistisch werden.
                                \"Leben ist, zum richtigen Zeitpunkt einen Kaffee trinken zu gehen.\" - der spezialist für dumme fragen und groben unfug. :)

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                                • underwater
                                  Dauerbesucher
                                  • 16.01.2005
                                  • 764

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Der Handel ist nicht mit 50% dabei! Alleine der Staat nimmt 16% an MwSt, so daß bei 50% EK nur noch 30% überbleiben, davon müssen Ladenmiete, Mitarbeiter, Telefon, Heizung, man selbst und auch "falsch" eingekaufte Ware finanziert werden... Was bleibt?...

                                  Und viele Produkte haben keine so große Marge wie die angesprochenen 50%!

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                                  • Gast-Avatar

                                    #18
                                    Zitat von underwater
                                    Alleine der Staat nimmt 16% an MwSt....!
                                    Kriegt aber nicht die vollen 16% des VK, weil der Verkäufer,- berechtigterweise, erstmal 16 % Vorsteuer in Abzug bringt. :wink:
                                    Du müßstest es doch eigentlich genau wissen. Lege doch bitte mal eine Beispielkalkulation vor, damit hier nicht weiterhin mit kaufmannischen
                                    Halbwissen diskutiert wird.

                                    Gruß Ewald

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                                    • kafenio
                                      Erfahren
                                      • 15.06.2005
                                      • 152

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      hi underwater,
                                      ich verstehe deinen standpunkt. von irgendetwas muss man als einzelhändler leben. die 50% waren bezogen auf die aussage von carsten zu diesem beispiel.

                                      aus kundensicht sieht die sache hingegen so aus:
                                      - mein gehalt wurde mit dem quotienten 1,95583 von dm in eur umgerechnet.
                                      - die preise sind oft und in vielen fällen (um nicht zu sagen fast überall wo es drauf ankommt) 1:1 umgerechnet worden.
                                      - mir steht demnach weniger kaufkraft zur verfügung als vor der euroumstellung und ich muss nach lösungen suchen, wie ich meinen bedarf trotzdem gedeckt bekomme. (ok. nackt in die alpen wäre auch mal ne idee, dürfte aber im winter ziemlich kalt werden...)

                                      es geht also hier nicht darum den handel zu ruinieren, sondern lediglich auf ein problem hinzuweisen und auf diesem wege evtl. gemeinsam lösungsmöglichkeiten dafür zu finden.

                                      zu sagen: "wennst keine kohle hast, dann kaufst dir halt nix" hilft hier mit sicherheit genauso wenig weiter wie die aussage "ja, aber mir gehts als händler eh so schlecht, deswegen musst halt die höheren preise in kauf nehmen" (was händler nebenbei bemerkt seit jahrhunderten sagen...). die frage ist viel mehr: was können sowohl firmen als auch kunden tun, damit das problem gelöst wird.

                                      mfg
                                      k.
                                      \"Leben ist, zum richtigen Zeitpunkt einen Kaffee trinken zu gehen.\" - der spezialist für dumme fragen und groben unfug. :)

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                                      • Carsten010

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                                        • 24.06.2003
                                        • 2074
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                                        #20
                                        Hi zusammen,

                                        ich hatte zwar was von ek 50% geschriben, was aber nicht bedeutet,
                                        dass der Handel sprich der Laden 50% gewinn macht.

                                        Von diesen 50%, dem Rohertrag, muss neben der Miete, dem Katalog
                                        und anderen Dingen nämlich z.B. auch der Carsten bezahlt werden.

                                        Da bleibt ziemlich wenig über...

                                        Underwater hat das allerdings auch vor mir schon so angedeutet.

                                        CU

                                        Carsten
                                        Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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