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Da ich einerseits zu faul bin, einen tagesgenauen Reisebericht zu schreiben, andererseits aber einige Erfahrungen gesammelt habe, die vielleicht auch für andere interessant sein könnten, hier nun ein paar lose Gedanken zum Sörmlandsleden.
Anreise
Planung
Umsetzung
Fazit
Der Sörmlandsleden besticht vor allem durch seine gute Erreichbarkeit von Nord- und Westdeutschland aus.
Damit bietet er sich für alle an, die ein paar Brückentage oder einen sonstigen kürzeren Zeitraum etwas Schweden erleben wollen. Gestört hat mich, dass die Landschaft relativ eintönig ist. Größtenteils wandert man durch (in weiten Teilen) forstwirtschaftlich genutzten Wald und Moorgebiete. Auch gestört hat mich die Nähe zur Zivilisation, die natürlich mit der guten Erreichbarkeit einhergeht. Einerseits ist so etwas wie ein SPOT völlig überflüssig (ich hatte die ganze Zeit perfekten Mobilfunkempfang), andererseits hört man dadurch auch immer in mehr oder weniger weiter Entfernung das Rauschen einer Straße. Mal ist es das Rauschen der E4, mal auch nur das gelegentliche Rauschen von Autos auf einer Landstraße. Völlig los wird man diese Geräusche jedoch nicht.
Auch auf dem Weg selber ist man nicht unbedingt einsam. Zwar hatte ich jetzt im Oktober die Lagerplätze für mich alleine, aber dafür wird die Waldregion südwestlich von Nyköping besonders am Wochenende Ausflüglern aus der Gegend frequentiert, die einzelne Etappen des Weges begehen.
Ein komplettes Durchwandern des Weges käme daher für mich nicht in Frage, aber für den kurzen Ausflug in die Natur finde ich den Sörmlandsleden durchaus gelungen.
Anreise
- Denkbar simpel und vor allem günstig und somit einer der Hauptgründe, die Tour in Betracht zu ziehen. Mit Ryanair fliegt man ziemlich günstig von Düsseldorf-Weeze oder Bremen nach Stockholm Skavsta. Dieser Flughafen liegt rund 5km nordwestlich vom Stadtzentrum von Nyköping entfernt und der Weg beginnt direkt am Terminal.
- Kosten: Für den Flug mit Gepäckaufgabe (20kg) habe ich 110EUR gezahlt, war aber auch mitten in der ersten Woche der NRW-Herbstferien unterwegs. Ginge also zu einem anderen Termin und bei noch zeitigerer Buchung wohl noch etwas günstiger.
Planung
- Eine erste Grobplanung kann mit der Übersichtskarte erfolgen.
- Für meine Wegplanung in der Region südlich um Nyköping habe ich die Terrängkartan 1:50000 (Nummer 582: Nyköping) verwendet. Ist vollkommen ausreichend, es geht aber noch genauer:
- In meinen Augen lohnt es sich sehr, für umgerechnet rund 20EUR Mitglied im Verein des Sörmlandsleden zu werden. Damit bekommt man Zugriff auf den Mitgliederbereich der Homepage, in dem sich noch detailliertere Karten (Beispiel) für alle Etappen befinden. Ein weiterer Vorteil dieser Karten ist, dass dort auch alle Lagerplätze mit Schutzhütten sowie Möglichkeiten zur Wasserversorgung (dazu später noch mehr) eingezeichnet sind.
- Das reicht dann aber auch in puncto Navigation. Der Weg ist so gut ausgeschildert, dass man bis auf wenige Ausnahmen selbst ohne Karte auskäme. Mein GPS erwies sich als nahezu unnötig und wurde nur einmal bei einer kleinen Unklarheit bezüglich des Wegverlaufs eingesetzt.
Umsetzung
- Brennstoff: Da mir nur 4 Tage zur Verfügung standen, habe ich mich für eine Runde im Waldgebiet südwestlich von Nyköping entschieden. Den Diesel für meinen Mehrstoffkocher habe ich an der Shell am Rastplatz Nyköpingsbro bekommen. Gaskartuschen gibt es dort defintiv nicht!
- Zustieg: An der Raststätte kann man die E4 überqueren und kommt von dort auf dem kürzesten und unnervigsten Wege in die Natur. Die Etappe, die direkt vom Flughafen nach Nyköping führt, habe ich auf dem Rückweg gewählt und ich empfand sie als sehr nervig, weil die letzten 4 Kilometer direkt an der Zufahrtsstraße zum Flughafen entlangführen. Wenn man jedoch vom Flughafen über Ullevi, Väderbrun, Nyköpingsbro, Bergshammar läuft, kommt man über kleine, sehr verkehrsarme Straßen zur Schrebergartensiedlung Ekeby, von deren westlichem Ende ein kleiner Pfad in den Wald führt. Macht natürlich nur, wenn man nicht vorher nach Nyköping zum Einkaufen muss.
- Die Lagerplätze sind wirklich hervorragend ausgestattet. Selbst im jetzt, also Mitte Oktober, lag noch ausreichend Brennholz bereit und teilweise wurde sogar eine Axt bereitgestellt. Die Dächer der Schutzhütten waren dicht (auch schon anders erlebt) und es gab Feuerstellen mit Grillrosten. Alleine diese tolle ehrenamtliche Tätigkeit rechtfertigt für mich schon die 20EUR, mit denen man Mitglied im Verein des Sörmlandsleden wird.
- Die Wasserversorgung könnte problematisch werden, wenn man sich auf die in den Karten eingezeichneten Quellen verlässt. Mitte Oktober waren alle eingezeichneten Quellen hoffnungslos ausgestrocknet, obwohl es eigentlich keine besondere Trockenperiode gegeben hatte. Also im Zweifelsfall lieber mehr Wasser mitschleppen und auf die Seen zurückgreifen. Gefiltert habe ich dort nichts; das Wasser scheint wie überall in Skandinavien problemlos trinkbar, hat jedoch aufgrund der Moore eine leicht bräunliche Färbung. Am Lagerplatz Ryssbergen gibt es übrigens sogar einen Wasserhahn direkt an den Schutzhütten. Als ich dort war, war dieser noch nicht abgestellt.
- In meinem Reisezeitraum, der zweiten Oktoberwoche, begann die Saison für die Elchjagd, was sich als nicht unproblematisch herausstellte. Selbst unter der Woche begegneten mir den ganzen Tag über Jäger und es waren ständig Schüsse zu hören. Neben einer ausgesprochen unangenehmen Begegnung mit einem Jäger blieb vor allem das ungute Gefühl, wenn man Lichtungen queren musste, die von Hochsitzen umstellt waren. Auch von Querfeldein-Touren würde ich zu diesem Zeitpunkt abraten, da in mehreren Bereichen der Gegend Treibjagden stattfanden.
- Die Temperaturen bewegten sich tagsüber im Bereich um die 10 Grad, nachts wurde an der Frostgrenze gekratzt.
- Beim Rückflug wurde am Flughafen die Brennstoffflasche meines Mehrstoffkochers eingezogen. Der Brenner war in meinem Rucksack wohl auf dem Kontrollbildschirm aufgefallen und die Sicherheitsmenschen öffneten daraufhin mein Gepäck. Da die Brennstoffflasche trotz ausgiebiger Reinigung angeblich zu sehr nach Diesel roch (selbstredend habe ich die Flasche mehrfach gereinigt und es war kein einziger Tropfen Diesel mehr übrig), durfte diese nicht mitfliegen. Ärgerlich, zumal sich Primus seine Brennstoffflaschen vergolden lässt. Diese peniblen Kontrollen am Flughafen sollten daher berücksichtigt werden (auf dem Hinflug von Weeze hatte ich dieses Problem nicht und die Flasche roch um ein vielfaches stärker).
Fazit
Der Sörmlandsleden besticht vor allem durch seine gute Erreichbarkeit von Nord- und Westdeutschland aus.
Damit bietet er sich für alle an, die ein paar Brückentage oder einen sonstigen kürzeren Zeitraum etwas Schweden erleben wollen. Gestört hat mich, dass die Landschaft relativ eintönig ist. Größtenteils wandert man durch (in weiten Teilen) forstwirtschaftlich genutzten Wald und Moorgebiete. Auch gestört hat mich die Nähe zur Zivilisation, die natürlich mit der guten Erreichbarkeit einhergeht. Einerseits ist so etwas wie ein SPOT völlig überflüssig (ich hatte die ganze Zeit perfekten Mobilfunkempfang), andererseits hört man dadurch auch immer in mehr oder weniger weiter Entfernung das Rauschen einer Straße. Mal ist es das Rauschen der E4, mal auch nur das gelegentliche Rauschen von Autos auf einer Landstraße. Völlig los wird man diese Geräusche jedoch nicht.
Auch auf dem Weg selber ist man nicht unbedingt einsam. Zwar hatte ich jetzt im Oktober die Lagerplätze für mich alleine, aber dafür wird die Waldregion südwestlich von Nyköping besonders am Wochenende Ausflüglern aus der Gegend frequentiert, die einzelne Etappen des Weges begehen.
Ein komplettes Durchwandern des Weges käme daher für mich nicht in Frage, aber für den kurzen Ausflug in die Natur finde ich den Sörmlandsleden durchaus gelungen.
Kommentar