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Einstieg
Seit fast einem Jahrzehnt kommen ein paar meiner Freunde jährlich für ein paar Tage nach Schottland. Nicht etwa um Distillerien zu besuchen oder sich in Pubs voll laufen zu lassen, nein, für ein Mehrtages-Wandertour. Seit 2011 bin ich nun auch dabei und seit diesem Jahr begann ich Schottland als das wahrzunehmen, was es ist. Ein wundervolles Land mit grandioser Landschaft und sehr netten Menschen. Vorher, muss ich ehrlich zugeben, hatte ich mir die Sichtweise der Engländer zu eigen gemacht wonach nördlich des Hadrians Wall die zivilisierte Welt endet Aber das lag sicherlich nur daran, dass ich mal eine ganze Weile in Manchester gelebt habe und die Engländer ihren Lake District und den Peak District
mehr lieben als die fernen Highlands, die doch eine halbe Tagesreise entfernt sind.
Nun in 2011 bin ich erstmalig mit in die Highlands und war in die Planung nicht wirklich involviert, so dass ich mich einfach überraschen lassen konnte. Start erfolgte am 12.05, die Rückkehr am 17.
12|05|11 - Berlin - Loch Glascarnoch
Es folgte das Ritual, was wir seither jährlich wiederholen. Flug nach EDI-Edinburgh, Abholung der Mietwagen, Fahrt nach Norden auf der A9, Shoppingstop in Inverness im großen Retails Centre im Osten der Stadt, Gaskartuschenkauf bei TISO und dann ab zum Wandergebiet.
Kurz vor der Landung
Die Wanderung sollte am Loch Glascarnoch beginnen, dann zur Fannich Ridge führen. Danach wollten wir über den Sgurr Mor zum Loch A'Bhraoin und von dort nach West zum Loch an Nid. Von hier aus planten wir den Aufstieg auf die östlichen 3 Fisherfield Munros um dann bei Shenavall vor der Bothy zu übernachten und am letzten Tag wollten wir über An Teallach nach Dundonnell House die Strasse erreichen.
Also parkten wir ein Auto dort, mit dem anderen fuhren wir zum Start der Tour am Loch Glascarnoch. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits 2 mal schönes Pech gehabt:
1. Kaum waren wir ausgestiegen begann es zu schütten. Nicht das das ungewöhnlich wäre, aber der Tag war bis dahin sonnig und regenfrei gewesen und nun das. Brrr! Es war nass und kalt.
2. Das Bier war geborsten! Zwei Sixpack hatten wir gekauft. Einen zum Mut-Antrinken für den Start und einen zum Feiern des Ankommens am Ziel. Leider fielen beim Auspacken gleich mal drei Dosen aus dem Kofferraum, bekamen durch die spitzen Steine auf dem Asphalt kleine Löcher und versprühten das kostbare Gut in alle Richtungen. Schnell haben wir die dosen geschnappt und nuckelten wie Babys an den Dosen um zu retten was zu retten ist.
Schlimmer kam es dann noch, als wir zu zweit das Auto zum Ziel fuhren. Hier lagen die verbliebenen Dosen auf dem Rücksitz und ein scharfes Bremsmanöver katapultierte zwei Dosen nach vorn unter den Fahrersitz wo sie mit dem Gestänge kollidierten und ebenfalls ausliefen. Resultat: Es war nix zu retten und damit noch weniger Bier fuer uns und Bammel vor der Rückgabe des Mietwagens.
Dementsprechend motiviert begannen wir nun also mit unseren ersten Schritten der 2011er Schottland Tour. Es war inzwischen ziemlich spät geworden und dunkelte bereits und regnete ununterbrochen. Vor Parkplatz aus starteten wir nach Südwest in Richtung Beinn Liath Mhor und fanden nach ca. 2km auf einem schmalen Sattel zwischen Meall Dhaim und Beinn Liath Mhor eine Stelle für den Aufbau der 2 Zelte. Die erste Nacht war ganz ok, allerdings hatte ich zu viel Vertrauen in meinen Mountain Equipment Firewalker Schlafsack, der laut Label "For Everything but Winter Temperatures" geeignet ist. Da es Mai war, sollte das kein Problem sein. Dachte ich. Spreewald ging ja damit auch. Gefroren hab ich in T-Shirt und Shorts trotzdem. Aber wenigstens gabs keine Mücken ... wie im Spreewald.
PS: Midges kannte ich da noch nicht!
13|05|11 - Loch Glascarnoch - Sgurr Mor
Der nächste Morgen war freundlich. Die Sonne lächelte, es war halbwegs windstill und Loch Glascarnoch funkelte unter uns. Ziel für heute war die Fannich Ridge, aber bis dahin war es ein harter Kampf über welliges, wegloses Terrain über Heidekraut. Dieses Stück vom Loch bis zum Fuss der Ridge war das bescheidenste der ganzen Tour aber leider notwendig um zu den entlegenen Fannichs zu gelangen.
Loch Glascarnoch am Morgen
Das diese Vögel auch immer ihr Zeuch rumliegen lassen ... Beinahe wäre ich drauf getreten.
Loch Droma
Wetterwechsel, sieht schön aus, fühlt sich aber nass an
ein Bach ... davon gibts ja ein paar
Hier beginnt der Aufstieg zum An Coileachan
Über 3 Stunden dauerte es, bevor wir am Loch nan Eun die Ridge erreichten. Hier gab es erstmal Mittag in Form von Tütensuppe und Toast. Dann folgte der Aufstieg auf den ersten Munro der Tour, An Coileachan. Hier rächte sich meine Vorsicht beim Packen. Ich hatte viel zu viel mit. Zwei T-Shirt Reserve, eine Hose Reserve, 3 Liter Wasser, Unterwäsche für jeden Tag doppelt (falls mal was nass wird ), 3 Liter Wasser und, und, und. Ich hatte sicherlich einen der schwereren Rucksäcke und war fix und fertsch als ich endlich oben ankam (folglich packte ich in den folgenden Jahren viel weniger ein, mit dem Effekt, das die ganze Verpflegung bei mir landete und der Rucksack am Ende ähnlich schwer war. Aber wenigstens hatte ich dann Whisky dabei ).
Hier trafen wir auf ein paar Wanderer die, wie sollte es anders sein, mit uns übers Wetter quatschen. Nach deren Meinung, war der heutige Tage der bisher beste der letzten Woche. Na prima.
Auf dem An Coileachan
Blick zum Sgurr Mor
Da gehts lang
Shelter am Meall Gorm
Wir hatten den Gipfel kaum verlassen, zog es auch schon wieder zu und begann zu nieseln. Schottland eben. Inzwischen bin ich es gewohnt aber damals hatte ich wirklich gehofft, dass auf einen sonnigen Vormittag 4 sonnige Tage folgen.
Vom An Coileachan folgten wir der Ridge nach NW immer den mächtigen Sgurr Mor vor uns. Die Ridge ist recht sanft und hügelig und lässt sich gut laufen. Wie auf einer Perlenkette liegen hier 4 Munros, von denen wir die beiden suedoestlichen bald ueberschritten hatten. Inzwischen war es bereits wieder spaeter Nachmittag geworden und uns war klar, dass wir den Sgurr Mor heute nicht mehr schaffen wuerden. So schoen die Ridge auch war, als Lagerplatz war sie denkbar ungeeignet.
Auf dem Meall Gorm
Zum Sgurr Mor
Wir suchten also nach einen Platz in einem Seitental, nicht allzu weit unten um den Abstieg und Wiederaufstieg gering zu halten. Etwas Suedostlich des Sgurr Mor stiegen wir dann ab und suchten nach einer flachen Stelle fuer die Zelte und fanden im Schatten eines großen Felsblocks schliesslich ein paar m². Wichtig war auch immer ein Bach in der Naehe, da wir Wasser zum Kochen brauchten. Ideal war die Stelle nicht, aber fuer eine Nacht sollte es gehen. Das Wetter war auch über den Abend schlechter geworden und inzwischen wehte ein heftiger Wind und ab und an schauerte es kurz. Der Zeltaufbau besonders des großen Zeltes war bei diesem Wind eine echte Herausforderung und dauert mit klammen Finger eine kleine Ewigkeit, denn da wir auf ca. 830m zelteten war es auch entsprechend kalt. Nach Nudeln und etwas Tee ging es dann bald in den Schlafsack, was, wie sich herausstellte eine gute Idee war, denn es wurde eine sehr unruhige Nacht....
Nach der Nacht war es weiss
Seit fast einem Jahrzehnt kommen ein paar meiner Freunde jährlich für ein paar Tage nach Schottland. Nicht etwa um Distillerien zu besuchen oder sich in Pubs voll laufen zu lassen, nein, für ein Mehrtages-Wandertour. Seit 2011 bin ich nun auch dabei und seit diesem Jahr begann ich Schottland als das wahrzunehmen, was es ist. Ein wundervolles Land mit grandioser Landschaft und sehr netten Menschen. Vorher, muss ich ehrlich zugeben, hatte ich mir die Sichtweise der Engländer zu eigen gemacht wonach nördlich des Hadrians Wall die zivilisierte Welt endet Aber das lag sicherlich nur daran, dass ich mal eine ganze Weile in Manchester gelebt habe und die Engländer ihren Lake District und den Peak District
mehr lieben als die fernen Highlands, die doch eine halbe Tagesreise entfernt sind.
Nun in 2011 bin ich erstmalig mit in die Highlands und war in die Planung nicht wirklich involviert, so dass ich mich einfach überraschen lassen konnte. Start erfolgte am 12.05, die Rückkehr am 17.
12|05|11 - Berlin - Loch Glascarnoch
Es folgte das Ritual, was wir seither jährlich wiederholen. Flug nach EDI-Edinburgh, Abholung der Mietwagen, Fahrt nach Norden auf der A9, Shoppingstop in Inverness im großen Retails Centre im Osten der Stadt, Gaskartuschenkauf bei TISO und dann ab zum Wandergebiet.
Kurz vor der Landung
Die Wanderung sollte am Loch Glascarnoch beginnen, dann zur Fannich Ridge führen. Danach wollten wir über den Sgurr Mor zum Loch A'Bhraoin und von dort nach West zum Loch an Nid. Von hier aus planten wir den Aufstieg auf die östlichen 3 Fisherfield Munros um dann bei Shenavall vor der Bothy zu übernachten und am letzten Tag wollten wir über An Teallach nach Dundonnell House die Strasse erreichen.
Also parkten wir ein Auto dort, mit dem anderen fuhren wir zum Start der Tour am Loch Glascarnoch. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits 2 mal schönes Pech gehabt:
1. Kaum waren wir ausgestiegen begann es zu schütten. Nicht das das ungewöhnlich wäre, aber der Tag war bis dahin sonnig und regenfrei gewesen und nun das. Brrr! Es war nass und kalt.
2. Das Bier war geborsten! Zwei Sixpack hatten wir gekauft. Einen zum Mut-Antrinken für den Start und einen zum Feiern des Ankommens am Ziel. Leider fielen beim Auspacken gleich mal drei Dosen aus dem Kofferraum, bekamen durch die spitzen Steine auf dem Asphalt kleine Löcher und versprühten das kostbare Gut in alle Richtungen. Schnell haben wir die dosen geschnappt und nuckelten wie Babys an den Dosen um zu retten was zu retten ist.
Schlimmer kam es dann noch, als wir zu zweit das Auto zum Ziel fuhren. Hier lagen die verbliebenen Dosen auf dem Rücksitz und ein scharfes Bremsmanöver katapultierte zwei Dosen nach vorn unter den Fahrersitz wo sie mit dem Gestänge kollidierten und ebenfalls ausliefen. Resultat: Es war nix zu retten und damit noch weniger Bier fuer uns und Bammel vor der Rückgabe des Mietwagens.
Dementsprechend motiviert begannen wir nun also mit unseren ersten Schritten der 2011er Schottland Tour. Es war inzwischen ziemlich spät geworden und dunkelte bereits und regnete ununterbrochen. Vor Parkplatz aus starteten wir nach Südwest in Richtung Beinn Liath Mhor und fanden nach ca. 2km auf einem schmalen Sattel zwischen Meall Dhaim und Beinn Liath Mhor eine Stelle für den Aufbau der 2 Zelte. Die erste Nacht war ganz ok, allerdings hatte ich zu viel Vertrauen in meinen Mountain Equipment Firewalker Schlafsack, der laut Label "For Everything but Winter Temperatures" geeignet ist. Da es Mai war, sollte das kein Problem sein. Dachte ich. Spreewald ging ja damit auch. Gefroren hab ich in T-Shirt und Shorts trotzdem. Aber wenigstens gabs keine Mücken ... wie im Spreewald.
PS: Midges kannte ich da noch nicht!
13|05|11 - Loch Glascarnoch - Sgurr Mor
Der nächste Morgen war freundlich. Die Sonne lächelte, es war halbwegs windstill und Loch Glascarnoch funkelte unter uns. Ziel für heute war die Fannich Ridge, aber bis dahin war es ein harter Kampf über welliges, wegloses Terrain über Heidekraut. Dieses Stück vom Loch bis zum Fuss der Ridge war das bescheidenste der ganzen Tour aber leider notwendig um zu den entlegenen Fannichs zu gelangen.
Loch Glascarnoch am Morgen
Das diese Vögel auch immer ihr Zeuch rumliegen lassen ... Beinahe wäre ich drauf getreten.
Loch Droma
Wetterwechsel, sieht schön aus, fühlt sich aber nass an
ein Bach ... davon gibts ja ein paar
Hier beginnt der Aufstieg zum An Coileachan
Über 3 Stunden dauerte es, bevor wir am Loch nan Eun die Ridge erreichten. Hier gab es erstmal Mittag in Form von Tütensuppe und Toast. Dann folgte der Aufstieg auf den ersten Munro der Tour, An Coileachan. Hier rächte sich meine Vorsicht beim Packen. Ich hatte viel zu viel mit. Zwei T-Shirt Reserve, eine Hose Reserve, 3 Liter Wasser, Unterwäsche für jeden Tag doppelt (falls mal was nass wird ), 3 Liter Wasser und, und, und. Ich hatte sicherlich einen der schwereren Rucksäcke und war fix und fertsch als ich endlich oben ankam (folglich packte ich in den folgenden Jahren viel weniger ein, mit dem Effekt, das die ganze Verpflegung bei mir landete und der Rucksack am Ende ähnlich schwer war. Aber wenigstens hatte ich dann Whisky dabei ).
Hier trafen wir auf ein paar Wanderer die, wie sollte es anders sein, mit uns übers Wetter quatschen. Nach deren Meinung, war der heutige Tage der bisher beste der letzten Woche. Na prima.
Auf dem An Coileachan
Blick zum Sgurr Mor
Da gehts lang
Shelter am Meall Gorm
Wir hatten den Gipfel kaum verlassen, zog es auch schon wieder zu und begann zu nieseln. Schottland eben. Inzwischen bin ich es gewohnt aber damals hatte ich wirklich gehofft, dass auf einen sonnigen Vormittag 4 sonnige Tage folgen.
Vom An Coileachan folgten wir der Ridge nach NW immer den mächtigen Sgurr Mor vor uns. Die Ridge ist recht sanft und hügelig und lässt sich gut laufen. Wie auf einer Perlenkette liegen hier 4 Munros, von denen wir die beiden suedoestlichen bald ueberschritten hatten. Inzwischen war es bereits wieder spaeter Nachmittag geworden und uns war klar, dass wir den Sgurr Mor heute nicht mehr schaffen wuerden. So schoen die Ridge auch war, als Lagerplatz war sie denkbar ungeeignet.
Auf dem Meall Gorm
Zum Sgurr Mor
Wir suchten also nach einen Platz in einem Seitental, nicht allzu weit unten um den Abstieg und Wiederaufstieg gering zu halten. Etwas Suedostlich des Sgurr Mor stiegen wir dann ab und suchten nach einer flachen Stelle fuer die Zelte und fanden im Schatten eines großen Felsblocks schliesslich ein paar m². Wichtig war auch immer ein Bach in der Naehe, da wir Wasser zum Kochen brauchten. Ideal war die Stelle nicht, aber fuer eine Nacht sollte es gehen. Das Wetter war auch über den Abend schlechter geworden und inzwischen wehte ein heftiger Wind und ab und an schauerte es kurz. Der Zeltaufbau besonders des großen Zeltes war bei diesem Wind eine echte Herausforderung und dauert mit klammen Finger eine kleine Ewigkeit, denn da wir auf ca. 830m zelteten war es auch entsprechend kalt. Nach Nudeln und etwas Tee ging es dann bald in den Schlafsack, was, wie sich herausstellte eine gute Idee war, denn es wurde eine sehr unruhige Nacht....
Nach der Nacht war es weiss
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