[SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövelsjön

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    [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövelsjön

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: SCHWEDEN / NORWEGEN
    Reisezeit: JULI 2015
    Region/Kontinent: NORDEUROPA


    Wie es zu dieser Tour kam …

    Nach Kanuabenteuern im Glaskogen, auf dem Rogen/Femund und in Dalsland haben sind wir 2014 zu unserer ersten Trekkingtour im Gränslandet aufgebrochen. 2015 hat es uns dann wieder in dieses tolle Stück Natur verschlagen, wo wir einige Stecken gehen wollten, die wir ein Jahr zuvor ausgelassen hatten. Alles in allem ist die Tour dann doch etwas kürzer geworden, als geplant, was sie aber nicht minder schön gemacht hat.

    Viel Spaß beim Lesen,
    Christian

    Hinweise zu diesem Reisebericht

    Zur besseren Übersicht habe ich einige markante Orte im Text mit GM und einer Nummer markiert. Die dazugehörigen Nummern und die Gesamtstrecke findet Ihr in der GOOGLE-MAPS-KARTE der Tour. Bitte beachtet bei der Karte, dass es sich dabei um keine genauen GPS-Tracks und -Punkte, sondern um eine nachträglich erstellte Grafik für den Reisebericht handelt.

    Im Reisebericht schreibe ich öfters von Christian. Dabei spreche ich nicht fälschlicherweise von mir in der dritten Person, sondern meine meinen Kumpel Christian, der mit mir auf der Tour war.


    Sonntag 12.7.2015

    Anreise - Business as usual

    Sonntag 7:00, nicht die allerbeste Zeit, um im Auto zu sitzen … es sei denn … es sei denn, man ist unterwegs nach Schweden. Gerade habe ich Christian und seine Ausrüstung in Rekordzeit eingeladen und jetzt geht es Richtung Norden. Wir ziehen uns ein Frühstück auf der Autobahn und fahren zügig die 720 Kilometer auf der E45 über Hannover, Hamburg und Aarhus gen Norden bis nach Frederikshavn in Dänemark. Da wir unseren Zeitpuffer nicht antasten mussten, haben wir in Frederikshavn noch etwas Zeit und statten dem Bangsbo Bunkermuseum und der Innenstadt einen kurzen Besuch ab.


    Bangsbo Fort auf dem Pikkerbakken über Frederikshavn

    Um 16:05 sticht dann die Fähre nach Göteborg in See. Wir lassen uns noch etwas die Sonne ins Gesicht scheinen und machen uns dann über das skandinavische Buffet im Bordrestaurant her. Gut gesättigt verlassen wir pünktlich acht Uhr die Fähre, versuchen noch einer Schwedin mit Plattfuß zu helfen (sie hatte leider ihren Wagenheber nicht dabei) und fahren dann die 75 Kilometer nach Trollhättan. Dort angekommen trinken wir noch ein Gute-Nacht-Bierchen im „Buttlers“ und verziehen uns dann ins Bett. „Gute Nacht, John-Boy!“
    Zuletzt geändert von 5-oclock-charlie; 21.11.2017, 07:33.
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    #2
    AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

    Montag 13.7.2015

    Auf nach Grövelsjön

    Nach dem letzten reichhaltigen Frühstück für die nächste Zeit machen wir uns auf den Weg nach Grövelsjön, wo wir unsere Tour beginnen werden. Wie auch schon auf den Fahrten nach Käringsjön am Rogen spinnt das Navi wieder und zeigt utopischen Ankunftszeiten an. Die Fahrt vergeht weitestgehend ereignislos und wird nur durch einen Stopp bei Coop in Säffle, Tanken im Nichts und eine Kottbullar-Rast bei Sälens Kanotcentral unterbrochen. Nach 550 Kilometern und knapp sieben Stunden erreichen wir die Siedlung Grövelsjön, die neben Wintersporteinrichtungen, Hütten und einer STF-Fjellstation auch einfache Einkaufsmöglichkeiten bietet.
    Kurz vor dem See Grövelsjön parken wir unser Auto zwischen den vielen anderen Autos an die Straße (GM 01). Während wir uns und unsere Ausrüstung für den Marsch vorbereiten, fängt es fast schon traditionell an, zu regnen. Der Regen treibt die Leute aus der Natur und um unser Auto herum wird es schnell leerer. Bei den vielen Autos handelte es sich also eher um Tages(na)touristen und Angler.
    Jetzt kommt uns zu Gute, dass alles schon fast fertig gepackt ist und wir nach ein paar weiteren Handgriffen im Regen startbereit sind. Noch schnell ein Startfoto und schon geht unsere Tour los.


    Startklar: Christian (links) und Christian (rechts, ich)


    Das Portal zur Tour


    Um die Ecke den Berg hoch

    Wir folgen der Straße bis ca. hundert Meter vor den See und biegen dann Richtung Westen in die Natur ab. Wenig später passieren wir den Fluss Grövlan, der aus dem See Grövelsjön fließt. Die Hängebrücke (GM 02) wirkt hier irgendwie wie ein Portal zu unserer Tour. Von der Brücke aus können wir einige Zelte am See um die Schutzhütte herum sehen, wir wollen aber unser Zelt heute Abend vier Kilometer weiter und gut 300 Höhenmeter höher aufstellen. Wir halten uns nordwestlich und können dank Ausschilderung und den ausgelaufenen Furchen in der Landschaft den Hauptweg gar nicht verfehlen. Wir folgen der Fjellautobahn Richtung Nordwesten, steigen kontinuierlich entlang des Digerbekken zum Salsfjellet auf und passieren nach zweieinhalb Kilometern schon die schwedisch norwegische Grenze. Der Regen wird mittlerweile immer stärker und es wird langsam Zeit für Regenhosen. Allerdings ist es nur noch ein guter Kilometer bis zu dem Plateau, auf dem wir heute Nacht übernachten wollen. So folgen wir mit nassen Hosen weiter dem Digerbekken, in dessen Bachbett sich immer noch Schnee- und Eisreste vom letzten Winter befinden.


    Furchen durch das Fjell

    Auf dem Plateau am Fuße des Salsfjellet (GM 03) angekommen, suchen wir uns abseits des Weges eine flache Stelle für unser Zelt. Schnell finden wir eine geeignete Stelle in der Nähe des kleinen Sees Sjøhøgda und bauen unser Fjellheimen in die Landschaft. Unser Platz ist nicht sonderlich windgeschützt, dafür können wir von unserem Zelt aus über Grövelsjön schauen. Da der Regen pünktlich nach dem Zeltaufbau aufgehört hat, genießen wir etwas die Aussicht und machen uns dann schnell über das große Coop-Baguette mit kräftig Salami her, da aus Westen schon wieder dunkle Wolken aufziehen. Beim Essen beobachten wir noch den Geländemarsch einer achtköpfigen Gruppe, die 300 Meter entfernt von uns in drei Zelten lagert.
    Die Wolken werden dunkler und es beginnt wieder leicht zu regnen. Als der Regen dann stark wird, verziehen wir uns ins Zelt und bereiten schon mal alles für die Nacht vor. Eigentlich wollten wir heute nochmal raus, ein anhaltender Schauer überzeugt uns aber davon, dass wir heute wohl früh schlafen gehen werden. Das ist natürlich bei einem bewegungsarmen Tag nicht einfach und so schauen wir uns noch einige Zeit den Zelthimmel an. „Gute Nacht, John-Boy!“
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      #3
      AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

      Dienstag 14.7.2015

      Nebelpfad

      Entsprechend früh sind wir auch wieder wach. Für die erste Nacht draußen habe ich gut geschlafen und meine Laune bessert sich weiter, da wir keinen Regen auf dem Zelt hören. Draußen ziehen dafür Nebelschwaden bei leichtem Wind an uns vorbei, sodass wir keine zwanzig Meter weit sehen können. Unser Frühstückspanorama ist zwar verschwunden, dafür hüllt der dicke Nebel unsere Umgebung aber in eine totale Stille. Um die Nebelkälte wegzukriegen und erstmal richtig in Schwung zu kommen, kochen wir uns was Warmes und frühstücken erstmal im Windschutz des Zeltes.


      Unser Bergpanorama-Blick am Morgen


      Alles ein trübe Suppe

      Als wir das Zelt abbauen, setzt wieder leichter Regen ein. Immerhin lichtet sich dabei langsam der Nebel, was uns sicher gleich die Orientierung etwas erleichtern wird. In Hardshell bzw. Regenjacke suchen wir nochmal unseren Lagerplatz (GM 03) ab, schultern unsere Rucksäcke und gehen zurück zur naheliegenden Fjellautobahn. Ziel für heute in der See Revlingsjøane in etwas sechszehn Kilometer Entfernung. Wir folgen dem Weg weiter nach Norden und kommen nach knappen zwei Kilometern an die Abzweigung am Salsfjellet in Richtung Forborgen/Elgåhogna (GM 10). Da der Regen mittlerweile immer stärker wird, ergänzen wir bei einer Pause noch die Regenhosen und steigen dann die hundert Höhenmeter zum Kamm des Salsfjellet in den Nebel. Vom Kamm weiter Richtung Westen marschieren wir dann ein einige Zeit parallel zu einem Schneefeld (auf ca. 1120 Metern Höhe), das Christian dazu animiert, ein paar Schneebälle zu werfen, bis ihm die Hände zu kalt sind - Sommerurlaub halt.


      Beginn des Schneefeldes am Salsfjelletkamm


      Furt

      Westlich des Kamms steigen wir wieder in das weitläufige Tal des Grøvelåa hinab, das knapp 200 Höhenmeter unter dem Salsfjellet-Kamm liegt. Mit jedem Meter, den wir weiter runter kommen, lichtet sich der Nebel und gibt die Sicht auf das schöne Tal frei. Im Tal können wir weiter im Norden den relativ breiten Grøvelåa sehen, der sich in unserer Laufrichtung noch in einem Graben versteckt und wir hoffen, dass er dort für uns gut zu überqueren ist. Bevor wir jedoch an den Grøvelåa kommen, müssen wir eine Sumpffläche und mehrere kleine Bäche überqueren, die hier in den Grøvelåa münden.
      Am Grøvelåa (GM 11) selber müssen wir dann feststellen, dass wir hier nicht trockenen Fußes über den kleinen Fluss kommen. Bei einer kurzen Erkundung ein Stück das Ufer rauf und runter finden wir auch keine geeignete Stelle zur Überquerung, da der Fluss einfach zu viel Wasser führt. Wir kehren zur der Stelle zurück, wo der Weg auf den Grøvelåa trifft und überqueren einen kleinen Nebenarm zu einer Insel, von der es nur noch fünf Meter bis zum gegenüberliegenden Ufer sind. Die Schuhe über der Schulter steigt zunächst Christian in die kalten Fluten. Als er dann auf der anderen Seite ist, beginne ich mit dem Kneippen im Eiswasser. Nach der Erfrischung der Füße gönne ich mir gleich nochmal frische Socken, da meine bisherigen Socken beide vorne nass sind. Ich muss mir wohl später mal meine Schuhe genauer anschauen.


      Füßewaschen auf Norwegisch

      Wir verlassen den Grøvelåa über eine Böschung und folgen dem Pfad weiter nach Nordwesten. Vom Fluss bis zur Kreuzung nahe des Elgåhogna sind es vier Kilometer, auf denen wir den 1150m hohen Forborgen überqueren müssen. Also geht es wieder 200 Höhenmeter bergauf - zunächst kaum merklich, dann moderat und zum Ende etwas schweißtreibend. Während wir beim Aufstieg noch das schöne Panorama bis hin zum Rønsjøen genießen können, belohnt uns das Wetter für den Aufstieg auf den Forborgen mit Regen auf dem Gipfel (GM 12). Immerhin geht es von hier bis zu unserem Tagesziel Revlingsjøane nur noch bergab. Wir hüllen uns wieder komplett in wasserdichte Klamotten und treten im Regenschauer den Weitermarsch an.


      Nebel und Regen verfolgen uns auf den Forborgen hinauf

      Nach einem kurzen rutschigen Abstieg erreichen wir die Kreuzung Elgåhogna (GM 13) und biegen nach Norden ab. Der Weg führt jetzt erstmal drei Kilometer am Hang des Elgåhogna entlang durch Steine, bevor wir dann wieder an das bewaldete Tal eines Bachlaufes kommen. Wenig später bewegen sich ein Stück vor uns plötzlich die Steine: Eine in der steinigen Landschaft fast unsichtbare Rentierherde kreuzt langsam grasend unseren Weg. Wir nutzen die Gelegenheit für eine Pause und lassen die Herde in Ruhe weiterziehen.


      Gut getarnte Rentierherde

      Ein paar hundert Meter weiter stoßen wir gleich auf die nächste Herde und lassen auch diese passieren. Als wir im Bachtal angekommen sind, hört das Wasser von oben endlich auf und wir haben dafür wieder Wasser und Matsch unter den Füßen. Denn der Weg im Bachtal führt durch ein Sumpfgebiet, in dem sich der Weg mehrfach gabelt und wir uns den trockensten bzw. den am wenigsten nassen Weg suchen müssen. Ziel ist eine in der Karte vermerkte Brücke (GM 14) über den Bach, die sich bei Erreichen als Ast einer Birke herausstellt, der einfach nur über den Bach wächst. Ein paar Matschlöcher weiter erreichen wir den See Revlingsjøane (GM 15), den wir uns als Tagesziel ausgesucht haben. Bevor wir allerdings entscheiden, ob er das auch bleibt, machen wir zunächst bei einer neugebauten Fischerhütte eine Mittagspause. Pünktlich zum Essen kommt die Sonne raus und mit ihr ein Schwarm Mücken, der versucht, uns das Mittagessen zu versauen.


      Die in der Karte eingezeichnete Brücke am Revlingsjøane


      Wir haben den Regen in den Bergen gelassen


      Und wieder Svukuriset

      Eigentlich war hier Ende für heute geplant, es ist aber noch so viel Tag übrig, dass wir noch entspannt bis zur DNT-Hütte Svukuriset weitergehen können. Dort bekomme ich vielleicht auch meine Schuhe wieder trocken, die schon wieder Wasser gezogen haben. Irgendwas läuft da schief.
      Nach ausgiebiger Pause in der Sonne machen wir uns auf den knapp fünf Kilometer langen Weg nach Svukuriset. Am Seeufer müssen wir uns zunächst durch viel Matsch und Sumpf kämpfen. In den teilweise weit ins Landesinnere reichenden Sumpfarmen und überfluteten Bächen müssen wir uns immer wieder mühsam einen Weg suchen. Und so kommen wir nur langsam bis zur Abzweigung zum Rønsjøen voran. Danach wird der Weg etwas besser, auch wenn überall Wasser steht und fließt.


      Typischer Weg durch Moränenhügel

      Nach guten zwei Stunden über nasse Wege in allen Formen kommen wir dann in Svukuriset (GM 16) an und melden uns für eine Hüttenübernachtung an. Bei einem Bierchen lassen wir den Tag ausklingen und verzichten heute auf das Edel-Abendessen. Dafür nehme ich mich nochmal meiner Schuhe an und suche ergebnislos nach Löchern, durch die das Wasser hineinkommt. Wäre auch ein komischer Zufall, wenn bei beiden Schuhen gleichzeitig ein Schaden aufgetreten wäre. Da beide Schuhe vor der Tour neue Sohlen bekommen haben, vermute ich, dass dabei etwas die Dichtigkeit gelitten hat. So bleibt mir erstmal nichts anderes übrig, als die Schuhe vorne nochmal kräftig zu wachsen und ab sofort eher defensiv über nasse Wege zu laufen.


      Das haben wir uns verdient

      Nachdem das Material wieder bestmöglich in Schuss ist, setzen wir uns nochmal über unsere Streckenplanung. Eigentlich ist geplant, von Svukuriset mit der MS Fæmund II über den Femund fahren und dann auf der Westseite des Sees entlang laufen, um den Femund im Norden zu umrunden. Allerdings wollen wir die Route auf Grund von gesundheitlichen Einschränkungen stark verkürzen. So werden wir morgen zwar an Bord der MS Fæmund II gehen, dann aber bis zur Station Røa im Norden des Femund tuckern und von da aus über die DNT-Hütte Røvollen wie geplant nach Grövelsjön zurück laufen.
      Die Routenänderung hat noch einen weiteren Vorteil: Die Wettervorhersage für Übermorgen sieht echt schattig aus. Für Svukuriset auf ca. 750m Höhe sind Höchsttemperaturen um 4°C angesagt. Übermorgen wollten wir nach ursprünglicher Planung auf 950m übernachten und dann über den knapp 1200m hohen Flenskampan laufen. Da hätten wir uns aber ziemlich den Hintern abgefroren, da wir nur eingeschränkt auf andauernde Temperaturen um den Gefrierpunkt vorbereitet sind. „Gute Nacht, John-Boy!“
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        #4
        AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

        Hallo,habe kurz reingeschaut-sag mal Christian(rechts)du hast auch eine Direktalpine oder?
        Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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          #5
          AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

          Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
          Hallo,habe kurz reingeschaut-sag mal Christian(rechts)du hast auch eine Direktalpine oder?
          Nein, ich habe nichts von Direct Alpine.
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            #6
            AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

            Dachte nur sieht täuschend ähnlich aus.Trotz dem Danke.
            Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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              #7
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              Wenn Du Jacke meinst, die ist von TNF. Passt in Norwegen auch wunderbar zu den bunten Norrøna-Trägern
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                Mittwoch 15.7.2015

                Urlaub

                Unser lockerer Tag beginnt völlig entspannt. Nach dem gestrigen Regen weckt uns die Sonne vor blauem Himmel und wir gehen gut gelaunt erstmal warm duschen. Unser norwegisches Kleingeld (2x5NOK) reicht allerdings nur für drei Minuten warmes Wasser pro Nase. Als wir frisch geduscht auf den Bänken im weiträumigen Hof der Anlage unser Frühstück aufbauen werden wir freundlich darauf hingewiesen, dass bei den Gebäuden kein offenes Feuer erlaubt ist. Da hätten wir auch selber drauf kommen können. So ziehen wir über den Bach auf den Camping-Teil von Svukuriset (GM 20) und teilen uns die dortigen Bänke mit einer norwegisch-deutschen Familie mit zwei Kindern, die dort campt.


                Schotterstraße von Svukuriset zum Femundsee


                Rentiergatter am Wegesrand

                Nachdem wir bezahlt haben, machen wir uns langsam zur Anlegestelle Revlingen (GM 22) auf, wo die MS Fæmund II um 14:30 gen Norden ablegen wird. Da es dafür noch viel zu früh ist, lassen wir die vier Kilometer extrem entspannt angehen. Langsam zu machen ist auf dem Weg nach Revlingen allerdings schwierig, da es sich um einen abschüssigen geschotterten Fahrweg handelt. So lassen wir uns für jede Kleinigkeit am Wegesrand Zeit und machen an einem Rentiergatter (GM 21) eine kleine Pause. Trotz abgezogener Handbremse biegen wir schon auf die letzten paar hundert Meter zum Femund ab, als die ersten Wanderer uns entgegenkommen, die von der MS Fæmund II um 11:00 abgesetzt wurden. Sie gehen davon aus, dass wir die 11:00 Uhr-Abfahrt bekommen wollten und drücken uns ihr Bedauern aus, dass wir es nicht mehr geschafft haben. Als wir ihnen sagen, dass wir erst nachmittags in die andere Richtung fahren wollen, merken wir, dass wir am Anleger noch drei Stunden rumkriegen müssen. Wir werden noch zwei weitere Male auf das abgefahrene Boot angesprochen, bevor wir am Anleger ankommen.


                MS Fæmund II ohne uns auf dem Weg nach Süden


                Panorama am Femundanleger

                Eine Seefahrt ...

                Dort richten wir uns erstmal häuslich ein, trocknen nasse Handtücher und machen trotz mäßigem Wetter eine 270°-Timelapse-Aufnahme vom Femundsteg aus. Auch wenn wir noch keinen Hunger haben, wollen wir die Wartezeit noch für ein kleines Mittagessen nutzen. Nach unserem Femund-Panorama-Mittagessen setzt ein Motorboot aus Jonasvollen noch ein paar Wanderer ab und ein Einheimischer holt Kisten ab, die ihm das Boot stehengelassen hat. So kriegen wir den Rest der Wartezeit rum und können bald schon die MS Fæmund II sehen.


                Die Hälfte seines Lebens ...


                Die MS Fæmund II legt für uns an


                Rucksacksammlung auf dem Outdoorzubringerboot MS Fæmund II

                Nach dem Anlegen gehen wir an Bord, zahlen pro Nase schlanke 235 NOK (ca. 28€) und stellen unsere Rucksäcke zu den vielen anderen Trekkingrucksäcken im Bugbereich des Bootes. Nach dem Ablegen verziehen wir uns unter Deck - ist ja schließlich unser lockerer Tag. Wir legen in Jonasvollen mit seinem kleinen Motorboothafen an und wechseln danach wieder die Seeseite zum Anlegen nahe der Hütte Haugen Gard. Den Stopp in Femundshytta (GM 23) lassen wir mangels Gästen aus und legen direkt in Røa an, wo schon fünfzehn Leute mit Trekkingrucksäcken, Hunden und sogar einem Kanu auf uns warten. Nachdem wir von Bord gegangen sind, schauen wir zunächst etwas planlos umher, bis wir den Weg Richtung Røvollen finden. Zweihundert Meter Richtung Westen treffen auf den Røa, der auf der Rückseite der Landspitze fließt. Hier sind wir 2011 schon mal entlanggepaddelt, nachdem wir unsere Boote und unsere Ausrüstung über sechs bzw. dreißig Kilometer (inklusive Hin- und Rückwege) vom Nedre Roasten über Røvollen hierher getragen haben.


                Die Brücke am Røa – im Hintergrund die umgebiberten Bäume

                Am Ufer des Røa haben sich Biber Mühe gegeben, alle Bäume zu fällen, die sich zwischen uns und die Sonne stellen könnten, allerdings waren sie nicht so freundlich, die abgenagten Stämme auch wegzuräumen. So müssen wir immer wieder über umgestürzte Bäume klettern. Als wir die Brücke über den Røa (GM 24) erreichen, haben wir den Biberspielplatz passiert und können uns entspannt auf den Streckenabschnitt bis Røvollen machen, für den wir vor vier Jahren mit Booten einen Tag gebraucht haben.

                Røvollen

                Nach ein paar hundert Metern über große Steine, die im typischen Rogen-Moränen-Stil aufgeschichtet sind, kommen wir auf einen einfachen und vor allem schönen Teil des Weges. Hier wechseln sich bis Røvollen einfache Pfade, Steinplatten und Waldwege ab. Zwischendurch müssen wir an einem steilen Hang eine Geländestufe hinauf, die wir vom Kanuschleppen noch kennen. Mit dem Rucksack geht es einfach hinauf, mit dem Boot hinunter war es eine ziemliche Quälerei. Überhaupt können wir dieses schöne Stück Weg richtig genießen - vor vier Jahren hatten wir selbst auf den gepäcklosen Rückwegen nicht wirklich Augen für die schöne Landschaft. Bei der Erinnerung an die Schinderei mit dem Boot verliert der nicht ganz leichte Rucksack fast sein gesamtes Gewicht und wir werden auf einer Welle der Euphorie über den Weg getragen. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass wir heute noch nichts geleistet haben und die Sonne alles gibt, um uns das Laufen so angenehm wie möglich zu machen.


                Für Rogen-Verhältnisse einfacher Weg

                Kurz vor der Brücke über den Bach, der vom kleinen See Finnkoiloken kommt, machen wir auf einer großen Felsfläche (GM 25) Pause und genießen Sonne und Landschaft. Die Brücke ist uns nicht ganz unbekannt, da wir hier, wie an so vielen Stellen bei der Kanuschlepperei, schon einmal Pause gemacht haben. Wir machen ein Foto für die daheim gebliebenen zwei Kanuten und schultern unsere Rucksäcke für die letzten Meter unseres entspannten Tages. Der knappe Kilometer bis zur DNT-Hütte Røvollen (GM 26) durch ein kleines Wäldchen mit einigen kleinen Bächen vergeht ohne Kanu auf den Schultern wie im Flug. An der Hütte angekommen, wollen wir das gute Wetter ausnutzen und wie vor vier Jahren unser Zelt bei der Hütte aufstellen. Bei der Eintragung ins Hüttenbuch finde ich allerdings keine Möglichkeit unserem Besuch mit Zelt einzutragen. Eine junge Frau, die sich als temporäre DNT-Hüttenwartin vorstellt, will mir helfen und eröffnet mir dann, dass wir mit Zelt nicht näher als 150 Meter um die Hütte herum unser Zelt aufschlagen dürfen. Entweder war das vor vier Jahren noch anders oder wir haben nicht ganz regelkonform gecampt. Memo an mich: Vor der nächsten Tour mal die DNT-Regeln lesen. Da wir bei dem tollen Wetter nicht schon wieder in der Hütte übernachten wollen, nehmen wir wieder unsere Rucksäcke auf und marschieren weiter.
                Auf den folgenden zwei Kilometern zum Nedre Roasten suchen wir neben dem Weg und zum Fluss Røa hin nach geeigneten Lagerplätzen, finden aber auf Grund der Moränenlandschaft keine. Kurz vor der Brücke über den Røa kommen wir zu einem Geröllfeld (GM 27), durch das der Weg führt. Wir stutzen etwas über die nicht mal hundert Meter Steine, die wir mindestens dreimal so weit in Erinnerung hatten. Da sich Vegetation und Landschaft hier im Rogen in so kurzer Zeit nur unmerklich ändern, muss diese falsche Erinnerung wohl auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass wir hier damals Kanus hinüber tragen mussten.


                Das gigantische fast undurchdringliche Geröllfeld am Røa (zumindest in unserer Erinnerung vom Kanuschleppen)

                Freudig passieren wir das Geröllfeld und den Røa und halten nach einem Lagerplatz Ausschau. Direkt hinter der Røa-Brücke (GM 28) passt es nicht, am weiteren Ufer des Nedre Roasten werden wir in einer Bucht allerdings schnell fündig. Einen großen flachen Uferbereich belegen vier Norweger mit zwei großen Zelten und zwei Tarps, ein Stück weiter am Weg finden wir noch eine Fläche (GM 29), auf die unser Zelt problemlos passt. Wir bauen auf und essen ein paar Sachen aus unserem Tagesbeutel, als der Wind langsam auffrischt. Als wir dann ein paar Klamotten und uns selber im See gewaschen haben, schwärmen die Norweger aus und hacken und sammeln alles zusammen, was sie an Totholz finden können.
                Zum Abendessen, was uns auf Grund der mangelnden Bewegung heute zu viel ist, wird der Wind immer stärker. Wir gehen nochmal ums Zelt und befestigen alle Abspannleinen im oder auf dem Boden, die das Zelt hat. Als wir uns ins Zelt verziehen, ist von dem schönen Tag nicht mehr viel übrig. Aber irgendwo muss ja auch das für den nächsten Tag prognostizierte Wetter mit Regen und Höchsttemperaturen von 4°C herkommen. Wir rollen uns in unsere Schlafsäcke ein und lassen den Wind sich draußen austoben. Einschlafen ist heute bei elf Kilometern Tagesleistung schwierig. „Gute Nacht, John-Boy!“


                Unser Lager am Nedre Roasten
                Zuletzt geändert von 5-oclock-charlie; 17.02.2016, 18:57. Grund: Timelapse-Video hinzugefügt
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                  Zitat von 5-oclock-charlie Beitrag anzeigen
                  Wenn Du Jacke meinst, die ist von TNF. Passt in Norwegen auch wunderbar zu den bunten Norrøna-Trägern
                  Ja sorry war so euphorisch ,klar ja meinte die Jacke!
                  Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                    AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

                    Donnerstag 16.7.2015

                    Suppenküche

                    Beim Aufwachen ist gleich klar, dass die Vorhersage richtig lag und das miese Wetter da ist: Im Zelt ist es kalt, leichter Regen fällt auf die Zeltplane und der Wind rüttelt immer noch am Gestänge. Wir drehen uns nochmal um und dösen noch ein paar Minuten, schließlich ist unsere neu geplante Strecke entspannt zu bewältigen. Irgendwann drückt dann die Blase und zwingt zum Aufstehen. Immerhin haben wir gestern gleich warme Klamotten mit ins Zelt genommen, sodass wir gleich gut eingehüllt aus dem Zelt treten. Draußen ergeben sich keine neue Erkenntnissen zum Wetter, außer dass es echt kalt und nass ist und der Tag gleich im Hardshell beginnt. Wir bekämpfen den Drang, wieder ins Zelt zu gehen, mit Heißgetränk und Frühstück und bauen dann das Zelt ab, um nicht weiter in Versuchung geführt zu werden. Nachdem alles verpackt ist und die Regenhosen sitzen, sind wir wieder sehr früh bereit zum Abmarsch.
                    Heute wollen wir vom Nedre Roasten nach Südwesten drei Kilometer zur Seenplatte um den Røvoltjønna (GM 30) laufen, dort die vielen Seen Richtung Süden passieren und dann vier Kilometer bis zur Abzweigung nach Oasen (GM 33) marschieren. Von dort sind es noch zwei Kilometer bis Oasen selbst, wo ein schöner Übernachtungsplatz auf uns wartet. Allerdings ist Oasen nicht wirklich windgeschützt, sodass uns das mäßige Wetter wahrscheinlich noch zum Weiterlaufen ins Grøtådalen (GM 34) motivieren wird.


                    Schöne Landschaft zwischen Nedre Roasten zum Røvoltjønna


                    Da wir seit dem Verlassen des Zeltes leicht frieren, tut uns die Bewegung jetzt richtig gut. In kürzester Zeit ist der Körper wieder wohl temperiert und Wind und Nieselregen machen uns nichts mehr aus. Auch der gute Weg zum Røvoltjønna (GM 30) mit der minimalen Steigung (60 Höhenmeter auf drei Kilometern) trägt zur guten Laune bei. Das Pärchen, das uns nach einem Kilometer entgegen kommt, sieht im Gegensatz zu uns nicht so gut gelaunt aus. Wir spekulieren noch, wo die beiden wohl heute Nacht übernachtet haben könnten, als wir langsam den Schutz der niedrigen Bäume verlassen. Jetzt treffen uns Wind und Regen wieder voll und wir können den leicht angespannten Gesichtsausdruck der beiden verstehen. Wir laufen erfreulicherweise in die Gegenrichtung und haben den Wind immerhin von hinten.


                    Auf diesem Bild verbirgt sich ein DNT-Weg

                    Bald erreichen wir die Gruppe aus vielen kleinen und mittelgroßen flachen Seen rund um den Røvoltjønna. Wir biegen Richtung Svukuriset und Oasen ab und werden nun von der Seite mit Wind und Regen bedacht. Der Weg führt uns jetzt über teilweise enge Landverbindungen (GM 31) zwischen den Seen und durch Sumpfbereiche hindurch. Als wir nach anderthalb Kilometern die Seen Richtung Fjell hinter uns lassen, sind unsere Schuhe von mehreren Sumpfbereichen matschig. Immerhin bekommen wir Wind und Regen wieder halbwegs von hinten, da der Weg seine Richtung ein wenig nach Süden ändert. Nach einem Kilometer machen wir hinter dem einzigen großen Stein in der näheren Umgebung Pause vom Wind und essen einen Müsliriegel. Christian versucht dabei, seine Hände wieder warm zu kriegen, die ihm an den Trekkingstöcken abgefroren sind, da seine Handschuhe der Gewichtsoptimierung zum Opfer gefallen sind.
                    Beim Losgehen treffen wir einen Norweger mit recht dünnen Klamotten und einem riesigen Rucksack, der über das kalte Wetter schimpft. Wind und Regen lassen sich nicht beeindrucken und begleiten uns weiter durchs Fjell. Von den Seen geht es ca. drei Kilometer leicht bergauf zu der Kreuzung (GM 32), wo wir Richtung Osten zur Oasen abbiegen wollen. Der Weg dorthin zieht sich allerdings, vor allem weil der Wind langsam die Richtung ändert, je näher wir dem Stor Svuku kommen.


                    Endloser Weg auf den Stor Svuku zu

                    Als wir eine gefühlte Ewigkeit auf den Stor Svuku zugelaufen sind und den Wind mittlerweile aus Richtung Westen von der Seite abbekommen, entscheiden wir uns, mit dem Wind im Rücken querfeldein zu gehen. Wir sehen Oasen zwar nicht direkt, können aber über den einzigen im Fjell stehenden Baum die Richtung einfach anpeilen. Abseits vom Weg finden wir eine gute Route über Sand und kleine Steine, die uns schnell Richtung die knapp zwei Kilometer zu Oasen bringen. Kurz vor der Oase im Fjell treffen wir auf einen Pfad, der von Westen kommt. Das kann eigentlich nur der Pfad sein, den wir eigentlich laufen wollen und bedeutet, dass wir an der letzten Kreuzung einfach vorbeigelaufen sind.

                    Oasen & Grøtådalen

                    Bei Oasen (GM 33) angekommen, ist es dort noch ungemütlicher, als im letzten Jahr. Bei dem Wind brauchen wir hier gar nicht an einen Zeltaufbau zu denken. Wir machen erstmal Mittagessen und wollen dann weiter ins Grøtådalen laufen, wo wir sicher einen geschützten Lagerplatz finden werden. Obwohl wir mit Windschutz in einer Kuhle im maximal möglichen Windschatten der spärlichen Bäume hocken, kämpft der Kocher mit dem starken Wind und geht mehrfach aus. Als dann das Wasser dann kocht, ist uns dafür kalt. Das ändert sich auch bei der warmen Trekking-Mahlzeit nicht, sodass wir so schnell wie möglich in Grøtådalen aufbrechen, ohne Oasen mit seiner Aussicht groß genießen zu können.


                    Wir fühlen uns so windgebeutelt wie die Birken hier oben

                    Das Grøtådalen (GM 34) beginnt ca. zwei Kilometer von Oasen und zieht sich dann gute zehn Kilometer durch die Fjelllandschaft. Das idyllische Tal ist an den Ufern des Fluss Grøtåa bewaldet und vor allem bei Anglern beliebt. Wir folgen dem Weg von Oasen in Richtung Südosten leicht bergab ins Tal und werden schon bald von einem Angler mit vollem Marschgepäck eingeholt. Nach einem kurzen Plausch sprintet er weiter und ist schon nach zwei Hügeln nicht mehr vor uns auf dem Weg zu sehen. Wir setzen unseren Weg entspannt fort und freuen uns, dass der Wind nachgelassen und der Regen aufgehört hat. Die ersten zwei Kilometer von Oasen ins Grøtådalen bestehen nur aus Steinen und sind ohne Stellfläche und Windschutz für ein Zelt. Bei den ersten kleinen Seen schauen wir uns dann wieder nach Lagerplätzen um, allerdings sind in den kleinen Tälern bei den Seen keine ausreichend großen ebenen windgeschützten Flächen zu finden. Nachdem wir suchend dreizehn kleine Seen passiert haben, kommen wir zum Heimveitjønna (GM 35), dem erstem See am Weg, der lt. Karte einen Namen trägt. Am Heimveitjønna passt alles zusammen. Direkt am See finden wir einen schönen windarmen Lagerplatz mit Blick über den idyllischen Bergsee auf den Stor Svuku. Hier blieben wir.


                    Lager am Heimveitjønna

                    An dem Bach, der aus dem See fließt, bauen wir unser Zelt auf und nutzen zusätzlich zu den Heringen Steine für die Abspannleinen, da der Boden hier sehr steinig ist. Es ist allerdings gar nicht so einfach, in der näheren Umgebung passende Steine zu finden, da Angler hier wohl öfters kleine Räucheröfen bauen und dementsprechend die meisten Steine aufgesplittert und scharfkantig sind.
                    Nachdem ich ein noch ein Gopro-Zeitraffervideo vom Svuku in Wolken gedreht habe, setzt der Regen wieder ein und wir verziehen uns erstmal ins Zelt. Später stecken wir unsere Köpfe nochmal fürs Abendessen aus dem Zelt, stellen dann aber fest, dass nach dem relativ späten „Mittag“essen heute keinen Bedarf mehr für eine warme 800kcal-Mahlzeit besteht. Ein paar Kleinigkeiten, die als Zwischenmahlzeiten gedacht waren fallen uns doch noch zum Opfer, bevor der kälteste Tag der Tour endet. Wirklich müde bin ich noch nicht, schlafe dann aber bald ein. „Gute Nacht, John-Boy!“
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                      Freitag 17.7.2015

                      Grøtådalen

                      Früh bin ich wieder auch wach - gefühlt muss es 3:00-4:00 sein. Ich höre kehlige Stöhnlaute und gucke verwundert zu Christian, kann aber nicht besonderes feststellen. Ich dreh mich wieder weg und wieder hin, da guckt mich Christian entgeistert an und fragt mich, warum ich denn so komisch im Schlaf stöhnen würde. Kurz darauf hören wir das gleiche Stöhnen bzw. Grunzen wieder und müssen lachen. Des Rätsels Lösung sind ein paar Rentiere, die draußen keine drei Meter über den Bach von unserem Zelt entfernt frühstücken. Ein paar Grunzer später, schlafen wir wieder ein.


                      Über Nacht hat jemand den Stor Svuku ausgepackt

                      Als ich dann wieder aufwache, ist es im Zelt taghell und es ist kein Regen zu hören - gute Voraussetzungen für einen schönen Tag im Grøtådalen. Draußen sehen wir dann sogar schon blauen Himmel durchkommen. Das ist dann der zweite komplette Wetterwechsel in der zweiten Nacht. Da der Stor Svuku jetzt fast komplett zu sehen ist, baue ich meine Gopro nochmal am Seeufer auf und wiederhole das Zeitraffervideo. Allerdings geht noch ein kühler Wind, sodass wir unser Frühstück wieder im Hardshell zu uns nehmen. Unter den Augen der Rentiere von heute Nacht, die sich mittlerweile etwas zurückgezogen haben, bauen wir unser Zelt ab und gehen die paar Meter zum Hauptweg zurück.
                      Vor uns liegen heute zehn Kilometer schönstes Grøtådalen. Je nach Lust und Laune wollen wir heute bis zum Ende des Tales oder noch bis Sylen gehen. Dabei ist die Navigation heute sehr einfach, da es nur einen Weg durch das Tal gibt. Lediglich an einer Stelle gibt es eine Abzweigung in eine Sackgasse, die aber gut zu finden sein sollte.


                      Der Fluss Grøtåa


                      Lagerplatz für Angler in Kompaniestärke

                      Wir folgen dem Weg weiter ins Tal und kommen bald an den idyllischen Fluss Grøtåa (GM 40). Auf einer Freifläche am Ufer machen wir Pause und entledigen uns der Hardshells, für die es mittlerweile zu warm ist. Nach einem Abstecher zum Wasser marschieren wir weiter, halten uns für einen guten Kilometer parallel zum Grøtåa und passieren drei Angler, die gerade frühstücken. Auf dem einfachen Schotterpfad erreichen wir die Hütte Grøtådalsætra (GM 41) zügig und queren dort den Grøtåa, um dann hinter der Hütte auf einen Hügel zu steigen. Auf der Rückseite des Hügels steigen wir gleich wieder in einen Sumpfbereich (GM 42) herab und suchen dort den Weg durch den Matsch. Ich entscheide mich für den kürzeren Weg direkt durch den Matsch, Christian macht eine größere Runde auf einem Steinwall. Wir treffen uns am anderen Ende des Sumpfbereichs wieder und suchen die Fortsetzung des Weges. Auf dem nächsten Hügel machen wir Pause und genießen den Ausblick ins Tal, über dem jetzt fast nur noch blauer Himmel zu sehen ist.


                      Idyllische Anglerhütte am Grøtåa


                      Orientierungsstopp im Sumpfbereich


                      Sackgasse

                      Auf den folgenden anderthalb Kilometern passieren wir ein paar kleine Bäche und viele Hügel, bevor wir zur der Abzweigung kommen, wo wir uns zwischen Weg und Sackgasse entscheiden können. Wie auf der Karte eingezeichnet, passieren wir einen Bach und sind damit schon an der Sackgasse vorbei. Wir folgen dem Weg weiter, verlieren ihn aber auf den kommenden Kilometer zweimal. Dann stehen wir plötzlich vor einem kleinen Fluss (GM 43), den wir hier unmöglich überqueren können, da er im Südosten durch ein paar große Steine zu einem kleinen See aufgestaut ist und im Norden in einem tiefen Bachbett fließt. Laut Karte sollte hier eigentlich eine Brücke sein ... es sei denn ... es sei denn, wir befinden uns am Ende der Sackgasse, in die wir nicht gehen wollten. Da sind wir wohl an der Hütte irgendwo falsch abgebogen.


                      Nach dieser Hütte sind wir falsch abgebogen

                      Wir grübeln kurz, ob wir den Kilometer zurückgehen, finden dann aber einen Pfad, der südöstlich am See vorbei geht und entscheiden uns, den See südlich zu umgehen. Der Weg verliert sich allerdings schon nach hundert Metern im sumpfigen Ufer und wir halten auf die Moränenhügel im Südwesten zu, um nicht in die nächste Sackgasse zu geraten. Als wir den steinernen Rahmen des Tals erreichen, klettern wir auf den ersten Moränenhügel und verschaffen uns zwanzig Meter über dem Tal einen Überblick und genießen die Aussicht bei einer Pause. Nach der Pause steht der Plan: Wir gehen nicht zurück, sondern folgen dem Grøtåa an unserem Ufer, bis der Weg diesen wieder überquert. Dort müssen wir noch über einen kleinen Zufluss hinüber kommen und schon sind wir wieder auf dem richtigen Weg.


                      Erstmal die Aussicht genießen ...


                      ... oder Streckenumplanung

                      Von dieser Überquerung trennen uns im Idealfall gute 500 Meter. Allerdings führt uns unsere Route über ausgeprägte Moränenhügel, da unterhalb alles sumpfig ist. So klettern wir eine gute Stunde über die kleinen und großen Steine der Moränenhügel, bevor wir an den Zufluss des Grøtåa kommen. Den können wir allerdings hier auf Grund seiner Breite noch nicht überqueren. Wir folgen dem Bachlauf noch gute zweihundert Meter durch einen Wald aus kleinen Bäumen und niedrigen Büschen, bevor wir ihn über ein paar Inseln überqueren, die den Bach in mehrere harmlose Arme aufteilen. Nach der Überquerung (GM 44) finden wir zunächst keinen Weg, obwohl er laut Karte hier sein müsste, stoßen dann aber gleich auf mehrere Pfade. Diese gehören zu einem Geflecht aus mehreren Wegen und Lagerplätzen, die sich über eine fast fussballfeldgroße Fläche erstrecken. Nach etwas Suchen finden wir den Hauptweg Richtung Südosten und folgen ihm bis zu einer großen Freifläche.


                      Grøtådalen von oben

                      Dort machen wir erstmal eine Verpflegungspause und stellen unsere Klamotten auf Sommer um, schließlich trübt keine Wolke mehr Sonne und blauen Himmel. Die Ärmel der Eclipse-Shirts werden hochgeschoben, der Buschhut kommt das erste Mal auf der Tour zum Einsatz und das Hardshell wird tief im Rucksack vergraben.


                      Die Sonne brennt


                      Die Wolken veschwinden

                      Grøtådalen – letzter Teil

                      Nach der ausführlichen Pause folgen wir dem idyllischen Grøtådalen auf dem guten und einfach zu findenden Weg weiter flussaufwärts. Nach drei Kilometern kommen wir an eine ebene Fläche mit ein paar größeren Steinen (GM 45) kurz vor einer Bachquerung und entschließen uns zur Mittagpause. Schnell ist Wasser dank Windstille heiß gemacht und wenig später sitzen wir mit Mittagessen auf den Steinen in der Sonne. Kurzfristig keimt die Idee auf, hier schon den Tag zu beenden, wir entscheiden uns allerdings dagegen, da es noch viel zu früh ist und der Platz hier doch direkt am Weg liegt.


                      Der karge Bergrücken zwischen Grøtådalen und Grövelsjön-See

                      Wir folgen dem bewaldeten Bett des Grøtåa noch etwa anderthalb Kilometer, bevor dieser unseren Weg nach Südosten verlässt. Vor uns liegt nun der flache steinige Bergrücken (GM 46), der das Grøtådalen zum Grövelsjön-See abschirmt. Nach anderthalb Kilometern Steinen ohne Lagermöglichkeiten treffen wir dann auf den Brunsdalsbekken (GM 47), dem wir bergab in dessen Tal zum Grövelsjön folgen wollen, bis wir auf einen schönen Lageplatz treffen. Zunächst bleibt der Weg deutlich oberhalb des Bachbetts, sodass wir einen guten Überblick über potentielle Lagerplätze haben. Der einzig brauchbare Platz ist allerdings von zwei verwaist wirkenden Zelten besetzt, sodass wir weiter im Tal hinabsteigen und bald in den Wald rund um den Brunsdalsbekken kommen. Hier wir das Gelände noch steiler, sodass wir uns geistig schon mal auf den Lagerplatz an der Brücke des Brunsdalsbekken (GM 48) vorbereiten, den wir letztes Jahr links liegen gelassen haben. Der Kilometer von der ersten Überquerung des Brunsdalsbekken bis zur zweiten Brücke weiter unten zieht sich dann noch etwas, da der Weg im Verhältnis zu den einfachen Wegen im Grøtådalen durch Steine, Wurzeln und Matsch doch etwas beschwerlich ist. Irgendwann treffen wir dann auf den Weg vom Hävlingen und wissen, dass wir gleich an unserem endgültigen Tagesziel angekommen sind.
                      An der Brücke über den Brunsdalsbekken legen wir die Rucksäcke ab und erkunden die gute Auswahl an Lagerplätzen. Unsere Wahl fällt nach kurzer Runde auf einen Platz ein paar Meter vom Weg entfernt, von dem es nur knapp zehn Meter zu einer kleinen Bucht am Brunsdalsbekken ist. Dort wollen wir gleich uns und ein paar Klamotten in den Fluss halten. Während Christian noch halbwegs ungeschoren davon kommt, hat sich unsere Anwesenheit bei den Mücken schnell rumgesprochen. Als ich mich und meine Klamotten am Bach wasche, werde ich von Mückenschwärmen überfallen. Ich schalte auf Katzenwäsche um und treffe mich dann mit Christian zum Zeltaufbau auf unseren Lagerplatz. Und ständigen Angriffen von Mücken bauen wir im Schnellverfahren unser Zelt auf und verziehen uns dann auf die breite Holzbrücke über den Røa, wo die Mückenplage nicht ganz so schlimm ist. Wir vertrödeln dort noch eine Stunde und richten dann unser Zelt ein. Nachdem Schlafsäcke und Isomatten liegen, ist das Vorzelt voll von Mücken und wir haben genug. Mit etwas Ausrüstung und Verpflegung verziehen wir uns ins Innenzelt und gehen erstmal auf Jagd, da es immerhin knapp zehn Mücken nach drinnen geschafft haben. Den Abend lassen im Zelt ausklingen, bringen das Tagebuch auf den neuesten Stand und unterhalten uns über Gott und die Welt. Bevor wir schlafen gehen, müssen wir allerdings das Zelt nochmal verlassen, um einem menschlichen Bedürfnis nachzugehen, was auf Grund der Mücken um unser Zelt herum kein Spaß ist. Das Einschlafen wird heute auch wieder schwierig, da es noch recht früh ist und die duzenden Fliegen zwischen dem Innen- und Außenzelt nerven. „Gute Nacht, John-Boy!“
                      Zuletzt geändert von 5-oclock-charlie; 17.02.2016, 18:59. Grund: Timelapse-Video hinzugefügt
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                        Samstag 18.7.2015

                        Die Geräusche beim Aufwachen verheißen nichts Gutes - es schüttet draußen. Da es noch verhältnismäßig dunkel ist, ich dreh mich nochmal um. Beim zweiten Auswachen schüttet es immer noch – so ein Mist. Viel heller ist es immer noch nicht geworden, auch wenn es gefühlt beste Aufstehzeit ist. Wir entscheiden, noch etwas in der Hoffnung zu dösen, dass es zu regnen aufhört. Immerhin sind es von hier nur noch elf Kilometer bis zu unserem Auto.
                        Irgendwann haben wir dann die Hoffnung auf eine Regenpause aufgegeben und bereiten uns und unsere Ausrüstung in der Enge des Zeltes zur regengeschützten Abreise vor. Das ist jetzt schon der dritte komplette Wetterwechsel in drei Tagen. Nach einem Frühstücks-Corny treten wir in Regenvollschutz aus dem Zelt und stellen unsere Rucksäcke mit Raincover an einen Baum. Draußen ist natürlich alles klitschnass und überall steht das Wasser. Gut, dass wir unser Zelt nicht in der Senke ein Stück weiter aufgebaut haben, die schon unter Wasser steht. Auch wenn es in Strömen regnet, gestaltet sich der Zeltabbau wesentlich angenehmer als der Aufbau, da sich die Mücken von gestern in die hintersten Winkel der Vegetation verkrochen haben. Als wir das trotz Ausschütteln triefend nasse Zelt in den Ortlieb-Beutel schieben, passiert uns eine Gruppe aus drei Erwachsen und drei Kindern auf dem Weg an unserem Zeltplatz.
                        Bei dem Regen hält uns hier nichts mehr und so machen wir uns über die Røa-Brücke (GM 49) auf Richtung Sylen. Der steinige Weg führt zunächst durch einen Wald und an einem alten Bauernhof (GM 50) vorbei. Überall auf dem Weg steht das Wasser, sodass meine Füße heute sicher wieder nass werden. Nach einem knappen Kilometer kommen wir auf den Fahrweg zum Bauernhof (GM 51). Der ist allerdings auch mehr eine Ansammlung von Pfützen, sodass das Laufen hier kaum angenehmer ist. Auch unser Weg über den Berg sieht von hier aus alles andere als angenehm aus, da der gesamten Berg ab einer Höhe von 800 Metern in dichten Wolken liegt.

                        Schweinehund

                        Nach 700 Metern überqueren wir den Grøvelåa über eine offensichtlich selten von Autos benutzte Brücke (GM 52) und stehen an einer Kreuzung. Links geht es Richtung Südosten zum See und geradeaus beginnt der Weg nach Grövelsjön. Auch wenn unser Ziel Grövelsjön heißt, gehen wir erstmal an den See (GM 53), um dort an einem Unterstand zu suchen, unter dem wir frühstücken können. Am See angekommen finden wir allerdings keinen Unterstand zum Frühstücken. Stattdessen stehen hier nur eine Bootsgarage, ein paar kleine Hütten und ... der Bootsanleger nach Grövelsjön. Obwohl wir von dem Boot wissen und es sogar eingeplant haben, falls wir aus irgendwelchen Gründen spät dran sind, erwacht beim Anblick des Steges sofort der innere Schweinehund. Wir kämpfen fünf Minuten gegen ihn an, sind uns dann einig, dass wir eine Bootsfahrt über den See unserer letzten Kurzetappe vorziehen. Wir reden uns ein, dass die letzte Etappe bei strömendem Regen über rutschige Steine im Nebel sowieso keinen Spaß mehr macht und so das Risiko nicht wert ist. Wir stellen uns noch eine halbe Stunde unter einer überdachten Wanderkarte und dem Dachüberstand des Bootsschuppens unter, bevor das Boot angetuckert kommt. Die Gruppe mit den Kindern, die bisher unter einem respektablen Tarp an einem anderen Schuppen Unterschlupf gefunden hat, bereitet sich auch auf die Ankunft vor.


                        Umbequem aber regengeschützt am Grövelsjön

                        Bootsfahrt

                        Als das Boot anlegt, gehen wir auf den Steg. Vom Kapitän der MS Sylöra werden wir gefragt, ob wir reserviert hätten, was wir verneinen müssen, da die Fahrt nicht unbedingt geplant war. Dann müssten wir warten, ob noch Platz wäre, nachdem alle reservierten Gäste an Bord sind. Wir gucken etwas ungläubig, da jetzt nur die sechs Personen an Bord des Bootes gehen, das sicherlich gute zwanzig Person befördern darf. Nach einem Blick auf seine Liste bestätigt der Kapitän, dass jetzt alle reservierten Gäste an Bord wären und wir mitkommen könnten. Komisch.


                        Bei der Ankunft der MS Sylöra lichtet sich der Nebel kurz


                        MS Sylöra

                        Wir gehen an Bord, zahlen 150SEK pro Nase plus 50SEK pro Trekkingrucksack und schon sticht die MS Sylöra in See. Da der Regen etwas nachgelassen hat, verziehen wir uns nicht „unter Deck“ sondern bleiben draußen sitzen. Wir unterhalten uns etwas mit den älteren Norwegern und erfahren, dass sie zu den beiden Zelten am Brunsdalsbekken gehören. Trotz tiefhängender Wolken und leichtem Nieselregen genießen wir den Ausblick auf bzw. den See.


                        Reste der Heinkel 111 im Grövelsjön


                        Nach einem Kilometer passieren wir die Reste einer deutschen Heinkel 111 (GM 54), der hier 1940 unplanmäßigen Bodenkontakt hatte. Kurze Zeit später passieren wir die Grenze zu Norwegen, wofür wir uns auch in die Passagierliste eintragen müssen. Der Rest der Fahrt verläuft ereignislos und nach einer guten halben Stunde kommen wir am Anleger Grövelsjön (GM 55) an. Wir helfen der Gruppe mit den Kindern noch beim Ausladen der Ausrüstung und gehen dann vorbei an der STF-Hütte Jjöstugan (GM 56) zu unserem Auto.


                        Wolken hüllen den Grövelsjön wieder ein

                        Wieder da

                        Bei diesem Wetter stehen hier nur wenige Autos in der Reihe, sodass wir schnell das richtige finden. Zügig fliegt der Rucksack in den Kofferraum und die schweren Schuhe werden gegen leichte getauscht. Im Auto gönnen wir uns erstmal den obligatorischen Abschluss-Jägermeister und eine Tüte übrig gebliebene Guinness-Chips aus dem Coop-Einkauf vor der Tour - nicht der beste Ersatz für das entgangene Frühstück, aber trotzdem lecker. Während wir die trockene Umgebung genießen, überlegen wir uns, was wir jetzt die nächsten Tage so machen. Schließlich haben wir unsere Tour verkürzt und unseren Reservetag nicht gebraucht. Wir entscheiden, dass wir erstmal nach Funäsdalen fahren, wo wir schon mehrfach waren und dort dann die nächsten Tage planen.


                        Nette Hütte in Funäsdalen

                        Die Fahrt nach Funäsdalen dauert etwas länger als erwartet, da wir nicht auf dem Schirm hatten, dass wir um das gesamte Rogengebiet herum fahren müssen. Dort angekommen wollen wir in der Touristinfo wieder das preiswerte Luxus-Apartment vom letzten Jahr buchen, bekommen aber kaum noch was, da in Funäsdalen zurzeit ein Mountainbikerennen stattfindet. Wir bekommen noch eine recht teure Hütte (weil relativ groß) und sollen dann von „Lady Ingrid“ abgeholt werden. Lady Ingrid stellt sich dann als freundliche alte Dame heraus, die uns mit ihrem Golf GTI den Weg zu ihren Häusern zeigt. Nach einer kurzen Einweisung in die Hütte mit eigener Blumenwiese und Fernblick verabschiedet sie sich wieder. Wir gehen einkaufen, kochen ein paar Nudeln mit selbstkreierter Pesto-Bolognese-Sauce und lassen den Tag mit der Planung der nächsten Tage locker ausklingen. „Gute Nacht, John-Boy!“
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                          #13
                          AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

                          Sonntag 19.7.2015

                          Früh waren wir im Bett, früh stehen wir wieder auf. Nach einem ausführlichen Frühstück räumen wir unsere Sachen ins Auto und machen die Hütte sauber. Wie vereinbart rufen wir Ingrid zur Übergabe der Hütte an. Als sie dann da ist und sagt, dass sie noch nicht so früh mit uns gerechnet hat, stellen wir fest, dass wir sie an einem Sonntag um 7:30 angerufen. Wir fahren aus der Einfahrt der Hütte und werden winkend verabschiedet, als würde sie ihre Enkel verabschieden. Echt eine nette Dame.


                          Die Piste von Funäsdalen nach Ljungdalen

                          Als Ziel für heute haben wir uns Östersund ausgesucht. Von Funäsdalen nehmen wir allerdings nicht die Hauptroute über die 84 und die E45, sondern fahren durch die Einöde über Ljungdalen. Wir verlassen Funäsdalen Richtung Norden und erreichen fünfzehn Kilometern später das Ende der asphaltierten Straße. Bald passieren wir die Baumgrenze und fahren über eine weite Hochebene mit Blick bis auf die Berge des Helagsfjället am Horizont. Am Ende geht es nach Ljungdalen hinunter, einem verschlafenem Ort mit etwas Wintersportinfrastruktur. Ab hier folgen wir einer gut ausgenbauten, aber leeren Asphaltstraße, die uns bis nach Åsarna zur E45 führt. Unterwegs haben wir in dem weitläufigen bewaldeten Tal ein bisschen das Gefühl in Kanada zu sein.


                          Blick über den Storsjön mit Storådörrfjället

                          Hinter dem Ort Storsjö biegen wir an einem touristischen Hinweisschild ab und fahren auf einer Schotterstraße in den Wald - schließlich haben wir von einem besonders viel: Zeit. Nach fünf Kilometern finden wir zwar kein touristisches Highlight, kommen jedoch an eine Staumauer mit einem tollen Blick über den See Storsjön. Wir machen eine ausführliche Pause und fahren dann über eine Schotterstraße am Fluss Ljungan entlang, wo alle 100-200 Meter ein Angelspot ausgewiesen ist. Nach knapp zwanzig Kilometern Schotterpisten kommen wir Dank des Straßennavis (das hier jeden Weg kennt) wieder auf die Hauptstraße.
                          Die weitere Fahrt nach Åsarna verläuft monoton. In Åsarna hat uns endlich die E45 wieder, die uns direkt nach Östersund führt. Bei Svenstavik haben wir genug von der großen E45 und biegen dann in Näs auf eine kleine Straße direkt am See ab, wo wir irgendwo schön Mittag machen wollen. Bei Sunne finden wir an einer Kirchenruine einen schönen Rastplatz mit Blick auf den See Storsjön (ich habe irgendwie das Gefühl, dass die meisten Seen hier so heißen). Wir bauen den Kocher auf und vertilgen noch eine der übrig gebliebenen Trekkingtüten. Nach einem Rundgang durch die Kirchenruine lesen wir noch etwas vom Monster von Storsjön, einer Art schwedischen Nessie. Wir fahren weiter nach Östersund und halten auf der Strecke Ausschau nach Campingplätzen mit Hütten. Zunächst parken wir unser Auto aber am Hafen, erkunden die Stadt zu Fuß und hängen uns nach neun Tagen mal wieder ins Wifi. Bei der Touristinfo machen wir kurz Halt und besorgen uns einen Stadtplan mit Infos über Campingplätze und Hütten. Unsere Wahl fällt auf Frösö Camping, da dort scheinbar die größte Anzahl an Hütten zu finden sind. Etwas außerhalb der Stadt bei Frösö Camping angekommen, bekommen wir die letzte verfügbare Hütte. Diese ist zwar verhältnismäßig teuer, dafür haben wir von unserer Veranda einen Blick über ganz Östersund und einen Teil des Storsjön.


                          Das Rathaus von Östersund

                          Gegen Abend düsen wir für ein Abendessen in die Stadt, parken mit unserem noch gültigen Parkticket wieder am Hafen und besuchen das „Sir Winston“ für einen leckeren Burger mit Laugenbrötchen. Da in der Stadt Dank Sonntag wenig los ist, fahren wir wieder zurück auf die Insel Frösön und kaufen noch etwas alkoholische Abendverpflegung im dortigen ICA Supermarket. Dementsprechend entspannt endet der Tag in Östersund. „Gute Nacht, John-Boy!“
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                            • 23.11.2008
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                            #14
                            AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

                            Montag 20.7.2015

                            Früh sind wir wieder wach, früh wird gefrühstückt und früh verlassen wir Frösö. Als Ziel haben wir heute die Provinzstadt Sveg auserkoren, die ca. 190 Kilometer südlich von Östersund liegt. Von da aus können wir dann am nächsten Tag bequem nach Älvdalen fahren, wo wir bereits eine Campinghütte gebucht haben.
                            Nach Sveg nehmen wir allerdings nicht die schnelle Route über die E45, sondern wollen über kleine abgelegene Straßen fahren. In Östersund tanken wir nochmal voll und verlassen die Stadt auf der E14/E45 Richtung Süden. Bei Brunflo folgen wir der E45 und biegen bei Tand auf eine kleine Straße Richtung Süden. Nach drei Kilometern beginnt der Schotter und nach zehn Kilometern deuten nur noch die Mülltonnen an der Straße darauf hin, dass hier noch Menschen wohnen. Prompt werden wir in eine Kurve fast vom Müllwagen über den Haufen gefahren, der hier mit hoher Geschwindigkeit und Staubfahne von Mülltonne zu Mülltonne düst. Mit dem Staub ist es allerdings bald vorbei, als Regen bei Skurum einsetzt, wo wir auf einer Brücke über einen See fahren. Wir folgen dem Schotter bis Våle, wo wir wieder auf eine asphaltierte Straße gelangen. Von den Namen her könnte man meinen, wird würden hier durch richtige Orte fahren - dass wir durch Orte fahren sehen wir meist aber nur am Namen auf dem Navi.


                            Einige Schilder am Straßenrand veranlassen zu pubertären Fotostopps

                            Von Våle folgen wir der Asphaltstraße zehn Kilometer und biegen dann auf eine Schotterstraße Richtung Süden ab. Das nimmt uns das Navi übel und bietet uns jetzt die komischsten Routen an. Wir fahren 25 Kilometer durch den Wald und kommen bei Overturingen wieder in die Zivilisation. Am nahen See Mellansjön machen wir eine ausgiebige Pause und entscheiden uns dann, den Straßen 315 und 314 bis Yttenhogdal zu folgen. Wir folgen der 315 nach Westen und biegen vor Kreuzung mit der 314 nochmal zu einem touristischen Hinweis ab, der uns zu einer schönen Brücke über den schon breiten Ljungan führt. Wir fahren weiter auf die 314 und wollen von dort zum Mittag in ein Café in einer alten Mühle am Ljungan fahren, das allerdings zu hat. Mit knurrenden Mägen folgen wir der 314 weiter bis Ytterhogdal und schauen dort erfolglos nach einem Imbiss nach unserem Geschmack. Nach einer weiteren Pause am Ytterhogdal Folkets Hus am See Kyrksjön entscheiden wir, bis zu unserem Tagesziel Sveg weiterzufahren.
                            Nach 45 monotonen Kilometern auf der E45 erreichen wir hungrig Sveg, den Hauptort der Gemeinde Härjedalen, wobei Ort durchaus die richtige Bezeichnung ist. Bei unserem Parkplatz am Systembolaget sind schon mal zwei Imbisse, wir machen aber uns nochmal auf die Suche nach anderer Verpflegung. Der Rundgang ist allerdings schon nach zehn Minuten beendet, da in dem 2500-Seelen-Ort nicht viel zu finden ist. Wir entscheiden uns für eine leckere und vor allem preiswerte Pizza, die wir in der Sonne genießen können. Nach einem Besuch im hier am Dorfplatz fast dominierenden Systembolaget, entscheiden wir uns dafür, gleich nach Älvdalen weiterzufahren, wo wir für die übernächste Nacht schon einem Campinghütte gemietet haben. Entgegen der Navi-Empfehlung nehmen wir nicht die E45, sondern fahren den direkten Weg durchs Nichts südwestlich von Sveg.


                            Vierzig Kilometer Schotterpiste

                            Die ersten zehn Kilometer sind noch relativ gut befahren, dann wird es einsamer und nach dreißig Kilometern geht die gut ausgebaute Straße in eine Schotterstraße über, die hier nach und nach asphaltiert wird. Nach vierzig interessanten Schotter-Kilometern mit leichtem Regen durch Wald und Wiesen erreichen wir mit dreckigem Auto den Ort Rot, biegen auf die 70 ab und erreichen wenig später Älvdalen. Nach dem Stopp in Sveg haben wir keine Großstadt erwartet, Älvdalen ist dann aber doch kleiner als erwartet. In zwei bis drei Minuten haben wir Älvdalen durchfahren und steuern den Campingplatz an, wo wir unsere gemietete Hütte auch schon für diese Nacht mieten.


                            Unsere Hundehütte in Älvdalen – knapp größer als unser Zelt

                            Wir beziehen unsere einfache Hütte direkt am Österdalälven, in der das fließende Wasser in der Küchenzeile schon den größten Luxus darstellt. Wir räumen die Vier-Bett-Hütte ein und verwandeln sie mit unseren paar Sachen in ein Chaos. Mit vier Leuten samt Ausrüstung möchten wir das hier gar nicht sehen. Bevor wir den restlichen Tag in Angriff nehmen, machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für heute Abend. Außer dem Restaurant im Hotel Älvdalen finden wir nichts, da die Restaurants entweder heute zu haben oder ganz geschlossen sind. Nach einem Besuch in der Touristinfo fahren wir wieder zu unserer Hütte, trocknen unser Zelt und setzen uns mit Bier und Buch vor die Hütte an den Österdalälven.
                            Abends laufen wir dann ins Hotel Älvdalen und essen dort extrem leckeres Steak. Wir genießen noch einige Gläser Bier und Wein und sind dann überrascht, als wir um 23:00 als letzte Gäste das Restaurant verlassen. Zurück am Campingplatz noch einen Abschlussjägermeister, schnell noch ins Waschhaus und schon liegen wir in den einfachen Stockbetten. „Gute Nacht, John-Boy!“
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                              #15
                              AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

                              Dienstag 21.7.2015

                              Es wird früh hell, also sind wir auch schon wieder relativ früh wach und sitzen halb acht frisch geduscht beim Frühstück. Heute wollen wir die Gegend um Mora unsicher machen. Neben Mora selbst wollen wir auch noch zum Mora-Messer-Outlet fahren, das bei mehreren Dalapferd-Herstellern im kleinen Ort Nusnäs liegen soll.
                              Wir machen uns auf die vierzig Kilometer nach Mora, die wir morgen früh auf dem Weg nach Stockholm nochmal fahren werden. Auf dem Weg biegen wir gleich am ersten touristischen Hinweis nach Gopsmor in den Wald ab. Vom Parkplatz mitten im Wald folgen wir dem Weg durch eine Tor bis zum Österdalsälven, wo wir auf die Hütten von Gopsmor treffen. Dies war zu Lebzeiten der Rückzugsort des bekannten Schwedischen Künstlers Anders Zorn. Wir schauen uns etwas auf dem idyllischen Hof um, bevor wir wieder zu Auto laufen und nach Mora fahren.


                              Gopsmorsstugan am Österdalsälven

                              Um halb zehn kommen wir in Mora an, wo erwartungsgemäß noch nicht viel los ist. Während wir einen Rundgang durch die Innenstadt machen, öffnen die Geschäfte und wir besuchen noch zwei kleine aber feine Outdoorläden. Anders Zorns Haus und der Kirche von Mora gucken wir Kulturbanausen uns nur von außen an und schwenken danach wieder zurück zum Auto.
                              Als nächster Stopp steht Nusnäs auf dem Plan. Unser Navi hat zunächst Probleme, die Adresse zu finden, doch bald sind wir unterwegs ins sieben Kilometer entfernte Nusnäs. Im Ort selber lotst uns das Navi zunächst in eine kleine Schotterstraße, dann finden wir jedoch die Dalapferd-Werkstätten, indem wir einfach den Touristenbussen nachfahren. Zwischen mehreren kleinen Parkplätzen finden wir dann die drei Dalapferd-Werkstätten mit angeschlossenen Souvenirshops und dem Mora Messer Outlet. Wir schauen uns die Pferdeproduktion an und staunen über die Mora-Messer-Auswahl und den Pflasterspender bei den Messern. Nachdem wir mit ein paar gekauften Souvenirs für die Daheimgebliebenen mit Nusnäs fertig sind, ist noch verdammt viel Tag übrig.


                              Mora-Messer-Outlet …


                              .. mit besonderem Kundenservice

                              Wir überlegen, was noch in der Nähe ist und kommen auf die Bergbaustadt Falun. Ein Blick ins Navi verrät, dass es eine gute Stunde dorthin ist und schon sitzen wir im Auto nach Falun. Auf dem Weg dorthin machen wir in Rättvik bei einem Oldtimer-Festival noch eine kurze Pause und sind dann am frühen Nachmittag in Falun. Wir parken in der Tiefgarage eines Einkaufzentrums und essen erstmal im „The Kings Arms“ Mittag. Danach folgt ein ausführlicher Stadtrundgang durch Falun. Nach drei Stunden sind wir dann wieder am Auto und überlegen, was wir in Falun noch machen können. Bei einem Blick in die Karte fällt uns auf, dass Falun ja an unserer morgigen Strecke nach Stockholm liegt und wir morgen hier praktischerweise nochmal durchfahren werden. Darum verschieben wir den Abstecher zur Falun Gruva auf morgen und fahren zur Skischanze im Osten von Falun, von wo man einen schönen Blick über die Stadt hat.


                              Sport- und Freizeitgebiet Lugnet unterhalt der Skischanze in Falun

                              Von der Skischanze fahren wir wieder zurück nach Mora, machen dort einen kurzen Einkaufsstopp und düsen dann wieder nach Älvdalen. Dort rücken wir aus der Bewegung gleich in die örtliche Pizzeria ein. Beim Essen fallen uns wieder einige umgebaute Autos (z.B. Volvo 840 Kurz-Pickup) auf, die scheinbar pausenlos in Älvdalen auf und ab fahren. Bei der Größe des Ortes ist das aber auch irgendwie verständlich Zurück in der Hütte gönnen wir uns noch ein paar Gerstenkaltschalen und schauen uns dann die Augenlider von innen an. „Gute Nacht, John-Boy!“
                              Das Leben ist kein Ponyhof!

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                              • 5-oclock-charlie

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                                Mittwoch 22.7.2015

                                Früh sind wir wieder wach und zeitig verlassen wir nach einer ausführlichen Dusche den Platz. Da unsere Vorräte aufgebraucht sind, gönnen wir uns ein leckeres Führstück im Hotel Älvdalen. Gut gestärkt geht es zunächst bei Regen nach Mora und dann nach Falun - wie gestern. Dementsprechend monoton fällt die Fahrt aus.


                                Weltkulturerbe Falun Gruva

                                In Falun machen wir noch am Weltkulturerbe-Bergwerk halt und werfen einen Blick in die tiefe Kupfergrube, bevor es weiter in die Schwedische Hauptstadt geht. Interessant ist, wie wir zum Ende der 350 Kilometer langen Tagesetappe mit jedem Meter mehr aus der schwedischen Idylle in eine moderne Großstadt kommen. In der Innenstadt müssen wir erstmal einen Parkplatz finden. Wir fahren in der nächste Garageneinfahrt beim Hotel nahe des Hötorget-Platzes und stehen vor zwei Einfahrten. Ein geht in die Garage des Stockholms Koserthus und die andere ins Hötorget-Center. Wir entscheiden uns musikalisch und parken unterm Stockholms Koserthus. Hier werden wir aber bei Parkgebühren von sieben Euro pro Stunde nicht bleiben. Wir gehen erstmal ins Hotel Scandic Kungsgatan im Gebäude des berühmten Warenhauses PUB ein und fragen nach den Parkmöglichkeiten. Dort erfahren wir, dass wir bei unserer 50:50-Entscheidung zielsicher falsch lagen und in die andere Garage müssen, um wenigstens „nur“ 30€ pro Tag zu bezahlen.
                                Nach dem Umparken machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Stockholmer Altstadt, die wir uns, unterbrochen durch ein paar Bierstopps, ausführlich anschauen. Danach gehen wir wieder zurück in die moderne Innenstadt und wir suchen uns dann später im Norden des Stadtteils Norrmalm ein Steakhaus. Nachdem wir final erkennen müssen, dass Schwedisches Indian Pale Ale nicht unserem Geschmack trifft, gehen wir zurück ins Hotel und lassen den Abend bei offenen Fenstern mit Cello-Musik aus der Fußgängerzone ausklingen. „Gute Nacht, John-Boy!“
                                Das Leben ist kein Ponyhof!

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                                  Donnerstag 23.7.2015

                                  Heute ist großer Sightseeing-Tag in Stockholm. Nach dem Frühstück finden wir vor unserem Hotel schnell einen Verkäufer von Hop-On-hop-off-Busticket, da beide großen Anbieter bei uns vor Tür halten. Da sie auf unsere Straßenseite hält, entscheiden wir uns für die Blue-Line, die auch Busse einer kleinen Red-Line enthält. Während wir auf unseren Bus der Blue-Line warten, passieren uns auf der anderen Seite der Straße mehrere Red-Line-Busse. Murphys Law total. Nach zwanzig Minuten Wartezeit kommt dann endlich ein Bus für uns. Aus der Nähe betrachtet, erstirbt die kurzfristige Euphorie, denn der Bus ist gerammelt voll. Wir quetschen uns noch rein, steigen aber bei der nächsten Station gleich wieder aus.


                                  Einer der drei Gründe für das volle Stockholm

                                  Von da aus laufen wir kurz zu Station 1 und steigen in einen leeren, gerade dort bereitgestellten Bus ein. Entspannt beginnt nur unsere Stadtrundfahrt, die uns die Highlights der Innenstadt zeigt. Zwischendurch erfahren wir auch, warum die Busse so voll sind und warum um uns herum so viel Deutsch gesprochen wir: In Stockholm haben zwei große Aida-Kreuzfahrer und Mein Schiff 4 angelegt und ihre Menschenmassen in die Stadt ergossen.


                                  Das imposante Nordiska Museet

                                  Am Nordiska Museet steigen wir aus und machen uns auf zum Wasa Museum. Auf diese Idee sind allerdings schon viele hundert andere Touristen gekommen, die sich in einer stattlichen 150 Meter Schlange vorm Museum die Füße platt stehen. Da haben wir jetzt keinen Nerv zu. Wir ändern unsere Pläne und lösen zwei Tickets für die Skansen, einem großen Stück schwedischer Idylle mitten in Stockholm.


                                  Hier kann er sich vor uns nicht verstecken: Elch im Skansen

                                  Nachdem wir ein paar Stunden durch schwedische Dörfer gestreift sind und endlich die Tiere gesehen haben, die sich in der Wildbahn erfolgreich vor uns versteckt haben, machen wir noch einen Versuch am Wasa-Museum. Die Schlange ist zwar kürzer geworden, uns aber immer noch zu lang und so steigen wir wieder in unseren Touri-Bus ein und beenden die Runde. Am Königspalast steigen wir wieder aus und drehen nochmal eine Runde durch die Altstadt, um dann beim Italiener Il Forno Italiano am Järntorget-Platz zu landen. Dort sitzen wir dann bei leckerem Essen draußen ... und frieren. So schnell verweichlicht man nach ein paar Tagen Zivilisation schon wieder. Immerhin flüchten wir nicht bei ein paar Regentropfen ins Innere, sondern bleiben standhaft draußen sitzen – schon aus Prinzip. Nach dem üppigen Essen ziehen wir noch durch ein paar schöne Bars (z.B. Ardbeg Embassy) zurück ins Hotel. „Gute Nacht, John-Boy!“


                                  Ein Gasse in der schönen Stockholmer Altstadt
                                  Das Leben ist kein Ponyhof!

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                                    #18
                                    AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

                                    Freitag 24.7.2015

                                    Nach einer ruhigen Nacht vermissen wir beim Frühstück im überfüllten Frühstücksraum die entspannten Frühstücke in der Femundsmarka. Nachdem wir im Hotel ausgecheckt und die schlanken 75€ Parkgebühren bezahlt haben, verlassen wir die schwedische Hauptstadt Richtung Südwesten. Ziel unserer heutigen Monster-Etappe ist die südschwedische Hafenstadt Malmö, wo um 22:00 Uhr unsere Fähre nach Travemünde ablegt. Bis dahin sind es noch zwischen sechs und acht Stunden bzw. 600-700 Kilometer Fahrt, je nachdem, ob wir durchs Inland oder am Meer entlang fahren.
                                    Aus Stockholm kommen wir schon sehr schnell raus und in Norrköping entscheiden wir uns dann für die längere Runde an der Küste entlang. Heute düsen wir allerdings nur über große Straßen und halten uns nicht mit kleinen Regionalstraßen auf. Entsprechend monoton verläuft die Fahrt über die E22 bis nach Kalmar, wo wir eine Mittagspause machen. Dort ist die ganze Stadt voller Leute, da in Kalmar scheinbar ein Jahrmarkt ist. Wir suchen nach einer schnellen Möglichkeit zum Essen, landen dann aber wieder in einem Imbiss und gönnen uns, wie sollte es auch anders sein, eine leckere Pizza.
                                    Nach der Stärkung geht es weiter Richtung Malmö, wo wir Dank des unproblematischen Verkehrs in Schweden am späten Nachmittag ankommen. So bleibt noch Zeit für einen kleinen Rundgang durch das schöne Malmö übrig. Knappe drei Stunden vor Abfahrt kommen wir dann am Finnlines-Kai an, den wir nur Dank Navi im Malmöer Industriefhafen gefunden haben. Eine Ausschilderung wie in Kiel, Oslo oder Göteborg haben wir hier nicht gesehen. Wir parken das Auto vorm Terminal und wollen uns anmelden. Drinnen steht jedoch eine lange Schlange durch die ganze Halle vor dem einen PKW-Schalter, während die beiden Reedereimitarbeiter der LKW-Schalter sich ohne Kunden langweilen. Dementsprechend stehen wir auch fast 90 Minuten an, bis wir die nötigen Papiere für die Fähre bekommen. Das haben wir anderswo schon erheblich besser gesehen.


                                    Endloses Warten bei Finnlines


                                    Durch eine Schranke mit Zahlencode fahren wir auf ein riesiges Hafengelände und können schon wenige Minuten später an Bord der Finnlines-Fähre fahren. Auch wenn wir eines der letzten Fahrzeuge sind, sind die Decks größtenteils leer und wir können auf das oberste offene Deck fahren. Dort werden wir in ein geschlossenes Deck eingewiesen, das wie eine kleine Parkgarage wirkt. Nachdem das Auto sicher und trocken verstaut ist, besuchen wir unsere Kabine und machen uns auf in Richtung Restaurant bzw. Bar. Wir hatten nicht mit einer Ausstattung á la Color Magic/Fantasy gerechnet, allerdings hatten wir doch mehr erhofft. Es erwarten uns eine kleine Bar und ein Mini-Duty-Free-Shop und ein kleines Restaurant gibt es auch. Allerdings ist alles im Charme der beginnenden 80er gehalten und erinnert eher daran, dass auf dem Schiff schon mal erheblich mehr los war. Wir gehen zum Auslaufen an Deck, werden dort aber von Mücken angegriffen, als würden wir noch im Sumpf in der Femundsmarka stehen. So genießen wir drinnen unser Auslaufbier und machen uns dann schnell in die Kabine. „Gute Nacht, John-Boy!“


                                    Abschied von Schweden
                                    Das Leben ist kein Ponyhof!

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                                      • 23.11.2008
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                                      AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

                                      Samstag 25.7.2015

                                      Wir stehen entspannt auf und gehen zur Einfahrt nach Travemünde an Deck, wo wir von Deutschland leider mit Regen empfangen werden. Um 7:30 machen wir fest und können dann nach einem kleinen Drift auf dem nassen Metalldeck die Fähre Richtung Autobahn verlassen. Jetzt liegen nur noch knappe 300 Kilometer nach Hameln vor uns. Bald meldet sich der Hunger und wir machen auf der nächsten Raststätte halt. Die Trave-Raststätte gibt sich größte Mühe, uns weiter Urlaubsgefühle zu vermitteln, in dem sie für Brötchen skandinavische Preise aufruft. Wir haben Hunger und tun uns die lieblosen überteuerten Brötchen an. Danach können wir endlich mal wieder Gas geben und erreichen zügig die Heimat ... wo es natürlich traditionell bei der Rückkehr regnet.


                                      Verregnete Ankunft in Travemünde
                                      Das Leben ist kein Ponyhof!

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                                      • Mika Hautamaeki
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                                        • 30.05.2007
                                        • 3979
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                                        AW: [SE][NO] Trekking Gränslandet: Runde durch Femundsmarka, Femundslia & Grövel

                                        Wat´n herricher Bericht, hat mich wieder sehr an meine Grövelsjön-Touren erinnert!

                                        Danke!!

                                        PS
                                        Den Mora-Messer-Laden wollte ich auch immer besuchen, hab es aber nie geschafft (Entweder schon zu, wegen "Außer-Saison" oder falsche Uhrzeot oder Sonntag ....
                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                        A. v. Humboldt.

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