Schlafsack für Segelreise

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  • Tuxerl
    Neu im Forum
    • 08.01.2011
    • 5
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    • Meine Reisen

    Schlafsack für Segelreise

    Hallo Zusammen!

    Beende hoffentlich mit diesem Sommer mein Studium und starte im Oktober mit einer Atlantiküberquerung per Segelboot. Ungefährer Routenverlauf:
    .) Start im Oktober von Holland
    .) runter nach Frankreich
    .) im November auf Santa Cruz de La Palma
    .) bis Jänner hinüber in die Dominikanische Republik
    .) bis Februar zurück über die Azoren
    .) Anfang März wieder nach Holland

    Der Verlauf der Temperatur bewegt sich also von 0°C bis 30°C. Das Schiff ist komplett ohne Motor, somit kein Komfort bezüglich Heizung oder dergleichen.

    Besitze für die Berge zwar schon einen Crux Torpedo 500, möchte das gute Stück aber ungern der Tortur aussetzen. Kann mir nicht vorstellen das Daunen und die eVent-Shell sich mit Salzwasser vertragen. Somit wird sich das ganze auf einen Kunstfaserschlafsack konzentrieren, richtig?!

    Was ist mir wichtig:
    .) Robustheit! (Reißverschluss, Nähte)
    .) Bequemlichkeit (großzügig geschnitten; bin zwar 1,92 groß aber mit 65kg ziemlich schmal)
    .) gut zu öffnen zwecks Belüftung (schwankende Temperaturen)

    Was ist mir unwichtig:
    .) Gewicht bzw. Packmaß (nachdem ich das Ding nicht dauernd tragen muss steht das außer Frage)
    .) Preis (ich investiere gerne mehr und erfreue mich an dem Schlafsack mehrere Jahre)

    Was ich bereits habe:
    .) Cocoon Seiden Inlet (für die Temperaturen von >20°C)
    .) Genügend Wollbekleidung für den Temperaturausgleich

    Bonuspunkte für:
    .) keine Quitschbunten Signalfarben
    .) Ökotex Zertifikat (zB Klättermusen; falls es soetwas bei KuFa-Schlafsäcken überhaupt gibt?!)


    Favorit wäre derzeit der klassische Ajungilak Kompakt 3-Seasons. Themen bezüglich KuFa-Schlafsäcke findet man hier ja auch zu Haufen. Mir geht es hierbei eher um Erfahrungen speziell dem Einsatz auf hoher See bzw. an die Wasserwanderer unter euch.

    Danke schon mal vorab!
    Johannes

  • ronaldo
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 24.01.2011
    • 11960
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Schlafsack für Segelreise

    Vorab: Glückwunsch, tolles Vorhaben, hab ich auch schon hinter mir, allerdings die Route andersrum über den Nordatlantik... Magst du noch erzählen, was für ein Boot, wieviel Leute usw... bin halt neugierig...

    Da nicht so der Ausrüstungsfreak kann ich dir nur allgemein zum Schlafproblem raten:
    Ja, vergiss jegliche Daune. Wirst du nicht brauchen und ist zu empfindlich.
    An deiner Stelle würde ich das Geld anderswo investieren (z.B. richtig gutes Ölzeug) und irgendeinen billigen KuFa-Schlafsack wählen, und zwar in Decken-, nicht Mumienform. Dazu noch eine leichte Vliesdecke, wenns doch mal kühler wird, die du auch anderweitig variabel einsetzen kannst, zum Draufsetzen z.B.
    Beides kannst du dann problemlos im Hafen waschen, trocknet fix und ist wieder einsetzbar.

    Seideninlett würde ich daheim lassen und statt dessen ein Bettlaken aus Baumwolle mitnehmen. Von den Kanaren aus süd- und westwärts reicht das zum Zudecken.

    Und noch zwo Extratips:
    Für den Fall, dass du dich aus Wasserspargründen mit Meerwasser waschen wirst: Vergiss Seifen und Shampoos, das einzige was mit Meerwasser schäumt und reinigt ist Badezusatz.
    Keinesfalls vergessen: ein halber Meter Taschenbücher, die du schon immer mal lesen wolltest und die nach Gebrauch entsorgt, vulgo: "neben das Schiff gestellt" werden können.

    Fragen? Frage!
    Viel Spaß und lass hören...

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    • mitreisender
      Alter Hase
      • 10.05.2014
      • 4855
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Schlafsack für Segelreise

      Zitat von Tuxerl Beitrag anzeigen
      Ökotex Zertifikat (zB Klättermusen; falls es soetwas bei KuFa-Schlafsäcken überhaupt gibt?!)
      Kann ich Dir nicht sagen Johannes. Aber sieh es mal so. Daunenschlafsack und KuFa unterscheiden sich simpel gesagt nur (vor allem) in der Füllung. Wenn Du Dir anguckst, was alles an Daune dranhängt dürfte auch hier ein Ökotext Siegel schwer vertretbar sein

      Möchte mich aber dem Tip anschliessen. Deckenschlafsack. Evtl. noch prüfen, ob das Material innen besser aus Baumwoll/Polyester ist. Finde das schläft sich sehr angenehm. Ist aber natürlich subjektiv.

      PS mein Neid sei Dir Gewiss. Wobei mein "Schiss" noch größer wäre

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      • Tuxerl
        Neu im Forum
        • 08.01.2011
        • 5
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Schlafsack für Segelreise

        Danke schon mal euch beiden!

        Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
        Vorab: Glückwunsch, tolles Vorhaben, hab ich auch schon hinter mir, allerdings die Route andersrum über den Nordatlantik... Magst du noch erzählen, was für ein Boot, wieviel Leute usw... bin halt neugierig...
        Naja begonnen hat das halt mit der üblichen Idee der "Selbstfindungs-Reise" nach dem Studium. Auf Fliegen steh ich nicht besonders und zu Fuß mit Zelt bin ich im Sommer meist eh unterwegs. Interessiere mich hobbymäßig für den Bootsbau (Holztechnikstudium) ... aber meine Segelerfahrung beschänkt sich auf Binnengewässen, nachdem ich in Österreich wohne und meine Family mit der Seefahrt nicht viel am Hut habt. Somit schied die Idee von einem Einhandtörn schon mal aus. Hab dann nach langer Suche Fairtransport entdeckt. Umgebauter Kriegskutter ohne Motor mit dem sie Warentransporte durchführen. Die machen zweimal im Jahr eine Atlantikrunde ... etwa 6 Leute Stammbesatzung und bis zu 8 Trainees. Vom finanziellen her sicher nicht grad billig, aber das ist mit die Erfahrung + das was ich dabei lerne allemal wert. Und vom ökologischen Aspekt für mich auch eine sinnvolle Investition.

        Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
        An deiner Stelle würde ich das Geld anderswo investieren (z.B. richtig gutes Ölzeug) und irgendeinen billigen KuFa-Schlafsack wählen, und zwar in Decken-, nicht Mumienform. Dazu noch eine leichte Vliesdecke, wenns doch mal kühler wird, die du auch anderweitig variabel einsetzen kannst, zum Draufsetzen z.B.
        Beides kannst du dann problemlos im Hafen waschen, trocknet fix und ist wieder einsetzbar.
        Für Ölzeug ist bereits mein letzter Ferienjob eingeplant. Ich denke qualitativ wird da im Preisbereich von 1200€ nicht viel Unterschied zwischen den Marken sein?! (Helly Hansen, Marinepool, ...) Das mit der Fleecedecke/Bettlacken ist aber eine gute Idee!

        Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
        Und noch zwo Extratips:
        Für den Fall, dass du dich aus Wasserspargründen mit Meerwasser waschen wirst: Vergiss Seifen und Shampoos, das einzige was mit Meerwasser schäumt und reinigt ist Badezusatz.
        Keinesfalls vergessen: ein halber Meter Taschenbücher, die du schon immer mal lesen wolltest und die nach Gebrauch entsorgt, vulgo: "neben das Schiff gestellt" werden können.
        Für solche Tipps bin ich unheimlich dankbar. Paar Sachen hab ich mir zwar schon aus diversen Blogs/Büchern rausgelesen, aber von sowas kann man nie genug haben. Also auch wenn es OT ist, bitte immer her damit.


        Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
        Kann ich Dir nicht sagen Johannes. Aber sieh es mal so. Daunenschlafsack und KuFa unterscheiden sich simpel gesagt nur (vor allem) in der Füllung. Wenn Du Dir anguckst, was alles an Daune dranhängt dürfte auch hier ein Ökotext Siegel schwer vertretbar sein
        Da hast du absolut recht! Bin bei Neuanschaffung halt immer auf der Suche nach dem kleineren Übel. Bei meinem Crux Daunenschlafsack war für mich dann zumindest die lebenslange Garantie und der Reparaturservice entscheidend. Aber gut, kann man auch wieder anders betrachten ... eine sehr subjektive Angelegenheit.


        Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
        PS mein Neid sei Dir Gewiss. Wobei mein "Schiss" noch größer wäre
        Bin mir selber noch nicht so ganz sicher auf was ich mich da einlasse ... aber ein Vorteil ist zumindest das ich nicht einfach aussteigen kann.


        Bezüglich Deckenschlafsack schaut für mich der Nomad Tennant Creek vernünftig aus. Werde mich da mal nach ein paar Infos umschauen.

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        • PaulH
          Erfahren
          • 31.03.2011
          • 245
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Schlafsack für Segelreise

          Warum gehst Du nicht lieber segeln wo es interessant ist?

          So eine Atlantiküberquerung ist ja im Grunde eine sehr eintönige Geschichte. Man sieht ja immer das Gleiche.

          Ein anderes Kaliber ist natürlich der Südatlantik das ist ein echtes Abenteuer aber die Route Europa - Kanaren - Karibik ist doch recht fad und irgendwie ausgelutscht, wird ja von zehntausenden jährlich befahren.

          Um Schlafsack:

          Naja da braucht es nun wirklich nichts spezielles nimm etwas wo Dir die Farbe gefällt und gut ist!

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          • 0lsenbande
            Erfahren
            • 17.02.2012
            • 413
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Schlafsack für Segelreise

            würde nen möglichst bequemen daunenschlafsack nehmen. also kein material welches innen leicht schwitzig wird (UL materialien wie pertex). kufa würde ich nicht nehmen, weil der temp bereich nun mal bei weitem schlechter ist als bei daune, egal was hersteller sagen. das die daune durch die hülle angegriffen wird kann ich mir auch nicht vorstellen. ich hab komfortseitig sehr gute erfahrungen mit dem marmot ur-never summer gemacht. in dem schlafsack schlaf ich immer noch am liebsten bei fast allen temps (ausser ab ca 15C, aber das ist ja auch nen -15C schlafsack!) obwohl ich andere schlafsäcke für andere einsatzzwecke habe.

            ergo rate ich dir zu einem marmot palisade, t-comf. 0C (sollte immer noch das gleiche lining sein wenn ich mich nicht täusche, Nylon Plain Weave WR 1.3 oz/yd).
            http://www.draussen.de/produkte/marm...5.shtml?1_5_17

            wenn du nicht erwartest kalt zu schlafen, den never winter t-comf 5C.
            http://www.draussen.de/produkte/marm...3.shtml?1_5_17

            wichtig: der palisade hat den wärmekragen! schon deshalb würde ich den vorziehen und 475g standard daune (in regular) erscheint mir nicht zu viel für den zweck.

            beide haben immerhin bluesign... kein ökotex natürlich.

            in long sind die dinger ausserdem sehr geräumig, und die kapuze ist mit das beste was es gibt. verarbeitung top, hält ewig. (hab meinen seit 6 jahren).

            der nomad sieht zwar bequem aus, aber ob man in dem schön schläft wenns frisch um 5C wird... andererseits ist die deckenform bei wärme gut.

            mal so nebenbei: warum nimmt man da keine decke (TM) mit? is ja ne lange zeit und da schläft man doch sicher unter deck in der kajüte, oder?
            Zuletzt geändert von 0lsenbande; 07.06.2015, 23:40.

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            • mitreisender
              Alter Hase
              • 10.05.2014
              • 4855
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Schlafsack für Segelreise

              Zitat von PaulH Beitrag anzeigen
              Warum gehst Du nicht lieber segeln wo es interessant ist?

              So eine Atlantiküberquerung ist ja im Grunde eine sehr eintönige Geschichte. Man sieht ja immer das Gleiche.

              Ein anderes Kaliber ist natürlich der Südatlantik das ist ein echtes Abenteuer aber die Route Europa - Kanaren - Karibik ist doch recht fad und irgendwie ausgelutscht, wird ja von zehntausenden jährlich befahren.
              Man kann Leuten in die Suppe spucken, die einem selber nicht schmeckt, oder man lässt sie die Erfahrung einfach selber machen. Wie er schrieb hat er recherchiert und das hat ihm zugesagt.

              Zum Thema ausgelutscht. Das Leben an sich wiederholt sich jährlich ständig von Generation zu Generation - schon irgendwie ausgelutscht.

              Ist doch super so ne Reise zu machen. Hier im Forum reist ja gefühlt auch ständig jeder nach Schottland, als obs nichts anderes gäbe. So what?

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              • Tuxerl
                Neu im Forum
                • 08.01.2011
                • 5
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Schlafsack für Segelreise

                Zitat von 0lsenbande Beitrag anzeigen
                würde nen möglichst bequemen daunenschlafsack nehmen. also kein material welches innen leicht schwitzig wird (UL materialien wie pertex). kufa würde ich nicht nehmen, weil der temp bereich nun mal bei weitem schlechter ist als bei daune, egal was hersteller sagen. das die daune durch die hülle angegriffen wird kann ich mir auch nicht vorstellen. ich hab komfortseitig sehr gute erfahrungen mit dem marmot ur-never summer gemacht. in dem schlafsack schlaf ich immer noch am liebsten bei fast allen temps (ausser ab ca 15C, aber das ist ja auch nen -15C schlafsack!) obwohl ich andere schlafsäcke für andere einsatzzwecke habe.
                Mit meinem Daunenschlafsack (Crux Torpedo 500) bin ich eigentlich zufrieden. Jedoch ist mir das Risiko der Kombination Daune+Feuchtigkeit zu hoch, sonst würde ich ihn mitnehmen. Das mit dem Temperaturbereich hätte ich versucht durch anziehen/weglassen von Kleidungsschichten auszugleichen.


                Zitat von 0lsenbande Beitrag anzeigen
                mal so nebenbei: warum nimmt man da keine decke (TM) mit? is ja ne lange zeit und da schläft man doch sicher unter deck in der kajüte, oder?
                Hat mich anfangs auch gewundert. Mein Plan wäre eigentlich simples Baumwollbettzeug und eine Wolldecke gewesen. Jedoch steht ein Schlafsack auf der "Must-Have" Liste die ich bekommen habe. Manche Kojen sind doppelt belegt und bei einem Schlafsack muss man sich bei Wachwechsel nicht ganz so in den Mief des Vorschläfers legen.

                Zitat von PaulH Beitrag anzeigen
                Warum gehst Du nicht lieber segeln wo es interessant ist?

                So eine Atlantiküberquerung ist ja im Grunde eine sehr eintönige Geschichte. Man sieht ja immer das Gleiche.
                Geschmäcker sind nun mal verschieden. In einem Segelforum würdest du höchstwahrscheindlich auf die gegenteilige Meinung treffen. Für mich ist schon die Kombination aus Traditionssegler und "Ausbildung" verlockend - ohne mich dafür auf der Gorch Fock einschreiben zu müssen.

                Zitat von PaulH Beitrag anzeigen
                Naja da braucht es nun wirklich nichts spezielles nimm etwas wo Dir die Farbe gefällt und gut ist!
                Die Auswahl an qualitativen Deckenschlafsäcken ist nun mal sehr begrenzt, vor allem in den Geschäften in Wien gibt es je nach Zulieferer immer nur ein Modell. Klar - gibt ja nicht viele Einsatzzwecke dafür. Hatte nur gehofft das jemand Erfahrung mit einem bestimmten Model hat und etwas über die Verarbeitung sagen kann. Ringe eh schon damit mir so einen "Plastikbeutel" zuzulegen, da möchte ich ihn ungern nach der Reise nur mehr wegwerfen können weil der Reißverschluss rostet und die Füllung zerbröselt.

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                • mitreisender
                  Alter Hase
                  • 10.05.2014
                  • 4855
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Schlafsack für Segelreise

                  Wie wäre es denn damit:

                  http://schlafsacke-cumulus.de/de/kategorien/sleeping-systems/comforter-l430?gid=36&vid=1

                  Gibt es auch etwas kürzer und schmaler. Dazu ne Mütze oder ein Hoodie.

                  Auf Anfrage (November 2014) hat Cumulus mir bestätigt, dass es den Comforter auch auf Wunsch mit Climashield gibt. Preis ähnlich (je nach Stärke).

                  Oder den http://schlafsacke-cumulus.de/de/kategorien/schlafsacke----ab-150-g/semirect-350?gid=35&vid=1 Machen die Dir bestmmt auch mit KuFa. Vorteil: Kapuze.

                  Bei einer Reisedauer von Oktober bis März würde ich persönlich keine Daune mitnehmen. Und das mit dem Schlafgefühl ist durchaus subjektiv.

                  Alternativ gibt es auch Quilt oder den Nynx von Locus Gear. Oder Du nähst Dir selber was. Schön finde ich übrigens den Schlafsack hier. Den kannst Du bei dem Gewicht auch getrost nach dem Segeln im Rucksack nutzen:

                  https://www.alpkit.com/products/mountain-ghost

                  Ist aber kein Deckenschlafsack

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                  • qwertzui
                    Alter Hase
                    • 17.07.2013
                    • 2898
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Schlafsack für Segelreise

                    Hallo,

                    schau Dir mal den Compass Katalog (gibts auch online) an. Die haben ein breites Angebot an Schlafsäcken für Den Einsatz in der Kajüte. Die sind im Gegensatz zu den hier im Forum bekannten Marken nicht darauf spezialisiert klein und leicht zu sein, sondern darauf auch nach mehreren Monaten auf dem Meer noch warm zu halten.

                    Kommentar


                    • ronaldo
                      Freak
                      Moderator
                      Liebt das Forum
                      • 24.01.2011
                      • 11960
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Schlafsack für Segelreise

                      Ausgezeichneter Tip, quertzui...

                      Paul: Si tacuisses...
                      Eintönig? Kann sein, für die Videospielgeneration, denn es passiert nicht dauernd irgendwas aufregendes. Das machts ja so schön.

                      Nochmal zum Material: Daune?, eher nicht. Das Problem ist nicht die Feuchtigkeit, sondern das Salz, das ruiniert das Ding ratzfatz. Nimm ja nichts hochwertiges bzw. was nicht jederzeit schnell zu reinigen ist. Das gilt für die komplette Ausrüstung.

                      Generell würde ich gar nicht so viel Fokus auf Topausrüstung legen. Es sind andere Dinge, auf die es ankommt, aber das lässt sich vorher kaum planen... nur Mut und los gehts!

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                      • khyal
                        Lebt im Forum
                        • 02.05.2007
                        • 8195
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Schlafsack für Segelreise

                        Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                        ...Nochmal zum Material: Daune?, eher nicht. Das Problem ist nicht die Feuchtigkeit, sondern das Salz, das ruiniert das Ding ratzfatz. Nimm ja nichts hochwertiges bzw. was nicht jederzeit schnell zu reinigen ist. Das gilt für die komplette Ausrüstung....
                        Na also, dachte schon, ich muesste es schreiben

                        Das gut und schnell unkompliziert Waschen koennen ist wichtig und damit ist die Daune raus.

                        Meine Erfahrung (ist bei mir aber mehr Kuestensegeln oder Wandersurfen z.B. GR oder NL) ist, dass Du durch die "salzhaltige" Luft eben gerade bei hoeheren Temps einen "Salzfilm" auf der Haut hast, den Du dann im Schlafsack laesst und nach einger Zeit faengt das Teil an zu kleben.

                        Dann ist es wichtig, ihn schnell waschen / trocknen zu koennen, also was rel Duennes mit KF-Fuellung und einem Reissverschluss, dass er komplett zu oeffnen ist.

                        Ich wuerde eher eine eifoermige Mumienform nehmen, aber das ist eine Geschmacksfrage, unbedingt natuerlich auch ein Inlett, aber etwas dicker z.B. Microfleece und mit Reissverschluss, dann hast du die Temp-Variations-Moeglichkeiten ueber nur Inlett, Inlett komplett zu, Schlafsack drueber, halb auf, auch zu, ausserdem hast Du dann den Salzfilm vom Koerper im Inlett und das laesst sich deutlich besser waschen.

                        Den ganzen Schlafsackkrams von den groesseren Bootsladenketten wie AWN, Compass usw finde ich nicht so gut, meist ziemlich schlechte Qualitaet fuer das Geld was sie dafuer nehmen, ich sach mal spoetisch, billig bei Decatlon eingekauft, und dann als Segler-Zubehoer fuer das 3 fache wieder raus
                        Wie sagt so schoen ein Segler-Kollege, der auch eine Segelschule hat und haeufiger Boote auf der Route ueberfuehrt "Segeln ist unter einer kalten Dusche stehen und dabei am laufenden Band 100 € Scheine zerreissen"

                        Ich wuerde auch eher als Innenstoffe und fuer das Inlett keine BW nehmen, klebt bei Schweiss, Salz noch schneller als KF.

                        Decke kannst Du rel vergessen, die rutscht Dir vom Schlafsack in der rel engen Koje schnell runter.

                        Was die die andere Ausruestung betrifft, beim Segelzeug wuerde ich mir auch was Vernuenftiges anschaffen, was die Haltbarkeit, Wasserdichte betrifft, habe ich mit Abstand die besten Erfahrungen mit Musto und Marinepool gemacht, wobei ich Musto bei den funktionellen Details noch besser durchdacht finde und bei mir sitzen auch die Kapuzen besser, aber ist ja auch nochmal etwas teurer, entsprechend ist es z.Z. beim mir Marinewpool-Hose, Musto-Jacke...


                        Beim Dickschiffsegeln finde ich diese Ausruestung wichtig :

                        - eine "zu grosse" Tasche, am besten mit u-foermigen Reissverschluss, damit Du gut Sachen drin findest, ohne auszupacken

                        - kleinere Beutel fuer Kleinkram (geht auch gute Ziplock-TK-Beutel) und gebrauchte Klamotten (den Beutel auf jeden Fall eher nicht beschichtet)

                        - Klamotten kennzeichnen durch eingenaehte Schilder / Edding (mitnehmen haelt nicht ewig bei Waessche), grad beim Trocknen und bei Wind / Regen abraeumen gibt es schnell Chaos

                        - Klamotten nehme ich am / auf dem Meer nur KF, weniger Aerger mit dem Salzfilm, kleben nicht so schnell, brauchen weniger Wasser beim Waschen und geht auch schneller

                        - Achja waschen, ueblicherweise hast Du zwar bei Dickschiffseglern immer so Spritzen, wie Du sie auch im Garten evtl verwendest, um irgendwelchen Kram zu verspritzen, an Board, um da wo Du genuegend Sesswasser dafuer hast, mit extrem wenig Wasserverbrauch zu Duschen, aber 2 kleine Trecking-Waschlappen + entsprechendes Handtuch und stabiler, kleiner, wasserdichter Beutel sind klasse, um mit dem Bruchteil eines Liters, dir eben den Salzfilm vor dem Pennen groesstenteils von der Haut zu wischen

                        - ruhig ein Stueck eigene Leine zum Trocknen mitnehmen, haeufig finden sich noch kleine extra Plaetze, um bei ruhiger See bzw in Haefen eine Trockenleine aufzuhaengen und diese durch die Klamotten durch, alles was nicht richtig festgeknotet ist, landet irgendwann durch Wind im Wasser

                        - evtl je nach Schiff kann ein kleines Tarp aus leichtem Stoff um sich irgendwo in einem Winkel einen zusaetzlichen "privaten" Schattenplatz zu schaffen, sehr nuetzlich sein

                        - schau mal, ob Du mit Hoerbuechern klar kommst, in Kombination mit kleinem Solarlader ziemlich perfekt und auf den meisten Dickschiffen wird nicht so gerne gesehen, wenn an den Bordstrom-Steckdosen von den Panels staendig irgendwelcher Elektronik-Spielkam haengt.

                        - der gruppendynamischer Faktor ist gerade beim Blauwassersegeln nicht zu unterschaetzen, im Gegensatz zum Kuestensegeln, wo Du dich in den Haefen, Buchten auch mit dem Schlafsack an Land verdruecken kannst, haengst Du Dir halt extrem auf der Pelle ohne Fluchtmoeglichkeit (ein Gruppen-Therapeut, bei dem ich eine meiner Ausbildungen gemacht habe, benutzt das Blauwassersegeln ganz gerne als "Pressure-Cooker", da da ohne viel "Anschubsen" die Emotionen noch schneller aufkochen), da sind Hilfsmittel, mit denen du dich zwischendurch gut abschotten kannst, wie Hoerbuch-MP3-Player statt Buch, kleiner, egener Schattenplatz ganz hilfreich

                        - Hafenviertel sind abends keine Kindergaerten, zusaetzliches "Ueberfall-Portemonnaie" mitnehmen, mit alten abgelaufenen Ausweiss & Bankkarte und kleinen Geldscheinen, die nix wert sind und 2.Fack, fuer das Geld, was Du da abends in der Kneipe brauchst. Bei entsprechenden Uberfaellen rueckt man das raus und waehrend die noch damit beschaeftigt sind, den Inhalt zu checken, machst Du den Renner.
                        Ich bin gut 1,90 / gut 100 kg, habe frueher auch Kampfsport gemacht und war in Motorradkreisen unterwegs, die sagen wir mal, nicht unbedingt Meditation als Hobby hatten und trotzdem wuerde ich mich normalerweise bei entsprechenden Ueberfaellen nicht auf einen Kampf einlassen, sondern den Renner machen, den die haben die Routine des taeglichen Ueberfalls und ab und zu (halt mehrfach pro Monat wehren sich Leute) und unsereiner hat keine Routine damit, ueberfallen zu werden und z.B. in der Dom-Rep sind sie schon mal schnell damit, ein bisschen mit der Machete zu schlitzen...

                        Stossfeste, wasserdichte Outdoorkamera, die kommen deutlich besser mit dem Salz zurecht und die kannst Du auch mal so schnell in die Tassche schieben und natuerlich genuegend Speicherkarten, die Du wechselweise benutzt, falls mal eine, was aber echt selten vorkommt, Schlapp macht...fuer den ganzen Kram ist das Salz halt eine Herausfrderung

                        Ach das muss jetzt reichen, sind ja noch bestimmt genuegend andere Fahrtensegler hier, die das Garn weiterspinnen koennen
                        www.terranonna.de

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                        • Christian Wagner
                          Fuchs
                          • 28.02.2002
                          • 1305

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Schlafsack für Segelreise

                          Hört sich so an als ob Du auf einem Traditionssegler mitfährst. Holz oder Stahlrumpf? Im Holzschiff ist es sicherlich feuchter. Wir haben auf unserem Boot normale Kunstfaserdecken mit Baumwoll Bettzeug. Wenn man nicht gerade die Vorschiffslucke offen läßt und dann eine Welle einsteigt, man das Bettzeug außerdem ab und an Mal durchwaschen kann, dann gibt es keine Probleme. Im Prinzip wie daheim.

                          Von Daune würde ich abraten. Die Daunen werden im Laufe eines Jahres bei der hohen Luftfeuchtigkeit schon leiden. Wir haben für sporadische Wandertouren in Plastiktüten verpackte Daunenschlafsäcke an Bord, und selbst die Müffeln nach vier Jahren. Könnte aber auch an fast ständigen Plastikverpackung liegen.... hm....

                          Falls Schlafsack ein Muß ist, dann würde ich dir einen Kufaschlafsack empfehlen. Am besten mit Baumwollbezug. Das ist auf Dauer IMHO angenehmer auf der Haut. Gewicht und Schnelltrocknung spielen denke ich bei Dir keine Rolle, auf großen Seglern hat man eher selten Salzwasser in der Koje . An einem Sonnentag ist das Teil dann am Steg kurz durchgewaschen und am Abend auch wieder trocken. Nimm für die Tropen noch ein Leintuch/ Jugendherbergsschlafsack mit. Ein Schlasa jedweder Art ist da eigentlich zu warm.

                          Auf der Hinfahrt sollten ab Spanien die Temperaturen kein Thema mehr sein.
                          Falls Du auf der Rückfahrt frieren solltest, dann kannst Du ja z. B. den Schlasa der Wache als zusätzliche Decke oder so benutzen. Nach gut einem halben Jahr segeln ist man da entweder sehr pragmatisch oder man ist schon vorher heimgeflogen.

                          Beim Wachwechsel in einen vorgewärmtes Bett zu steigen ist übrigens, bei Kälte, eine fantastische Sache. Ich segle da allerdings mit meiner Frau .

                          Falls ihr an Bord Wasser sparen müsst, dann empfehle ich sich mit Salzwasser aus der Pütz zu waschen (ist ja in unbegrenzter Menge vorhanden) und dann mit einem halben Liter Süßwasser nach zu spülen. Die meisten normalen Schampoos funktionieren übrigens mit Salzwasser wunderbar.

                          Schönen Gruß von den Azoren,
                          Christian
                          Gruß, Christian
                          ______________
                          "I' ve had many problems in my life and most of them never happened!"

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                          • Christian Wagner
                            Fuchs
                            • 28.02.2002
                            • 1305

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Schlafsack für Segelreise

                            Hatte das mit dem Ölzeug beim ersten Mal überlesen. Hier meine 2 cent....

                            1200 Euro ist krass viel. Da gibt es ja schon Überlebensanzüge für.

                            Wir sind den umgekehrten Weg gegangen und haben uns erstmal das billigste "Offshore" Ölzeug zugelegt was Compass zu bieten hatte. War natürlich Kernschrott und schon im Neuzustand nicht Wasserdicht. Da wir uns eher in den Tropen aufgehalten haben war Ölzeug bei uns an Bord nie wirklich ein Riiiiiiiiiesen- Thema.

                            Die spritzwasserabweisenden Hosen sind nach wie vor im Einsatz, die Jacke haben wir entsorgt und wurden durch "Coastal"- Jacken von Musto bzw. Gill (je ca. 150 bis 200€) ersetzt. mit diesen waren wir auf nun vier Ozeanüberquerungen sehr zufrieden. Für das Label Offshore wird von den Herstellern ein exorbitanter Aufpreis für marginalen Gewinn an Funktionalität verlangt. Nach 4 Jahren sind die Jacken nun auch "durch". Das sind laut den fast einstimmigen Aussagen der anderen Cruiser alle anderen Jacken auch, und es spielt keine Rolle ob es sich nun um "Offshore"- "Qualität"handelt. Man hat den Eindruck das die Beschichtungen der neuen Hightechstoffe einfach nicht standfest genug sind für jahrelangen sporadischen Einsatz. Falls die Beschichtung zufälligerweisee doch durchhalten sollte, dann löst sich halt das Nahtband etc. auf.

                            Meine nächste Ölzeughose wird eine aus klassischem "Friesennerzmaterial" aus dem Fischerbedarf. Die Jacke kann gerne wieder eine "Coastal"-jacke sein.

                            Feucht ist es so oder so, einen Berglauf muss man in den Teilen nicht absolvieren, also werden recht geringe Anforderungen an die Atmungsaktivität gestellt und spätestens in der Freiwache kann man aus den Klamotten raus.

                            LG,
                            Christian
                            Gruß, Christian
                            ______________
                            "I' ve had many problems in my life and most of them never happened!"

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