Probleme beim trainieren mit der Pulsuhr

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  • DR. Arnheim
    Gerne im Forum
    • 26.01.2005
    • 70

    • Meine Reisen

    Probleme beim trainieren mit der Pulsuhr

    Ich habe mal eine Frage zum Lauftraining mit der Pulsuhr. Ich bin früher mal mit so einer Uhr gelaufen (als ich 17 war). Damals war Laufen meine einzige sportliche Betätigung und daher lief ich 3x die Woche eine 17-18km lange Strecke. Mir ging es damals in erster Linie darum Fett zu verbrennen und dachte mir, dass zur Kontrolle einer effektiven Fettverbrennung eine Pulsuhr genau das Richtige sei. Um den relativen Anteil der Fettverbrennung möglichst hoch zu halten soll man ja mit 60-70% seines Maximalpulses (220 minus Lebensalter) trainieren (70-85% = aerobe Zone, 85-100% = anerobe Zone). Und genau hier stieß ich auf ein Problem, denn mein Puls hielt sich IMMER zwischen 158 und 165 Schlägen pro Minute (statt 122- 142) und das obwohl ich die Strecke extra langsam zwischen 1 h 35m und 1h 40m gelaufen bin. Ich befand mich also immer in der aeroben Zone. Auch durch langes Training (ich habe die Uhr bestimmt 6 Monate oder länger benutzt) war keine Veränderung festzustellen. Mein Ruhrpuls sank allerdings von 63 Schlägen/m zu 55 Schlägen/m. Nach ca. 6 Monaten war ich davon so frustriert, dass ich nie wieder eine Pulsuhr angefasst habe. Kann mir jemand sagen was ich damals (vor 3 bis 4 Jahren) falsch gemacht habe??? :bash:
    Was alle getrennt sind, ist Arnheim in einer Person.

  • Lemming
    Erfahren
    • 02.11.2002
    • 167

    • Meine Reisen

    #2
    Hihi,

    Gibt hier schon diverse Diskussionen zum Thema Pulsmessung.... Deshalb hier nur eine Kurzfassung: Ich kann's nur immer wieder sagen: die Faustformeln für die maximale Herzfrequenz kann man in die Tonne hauen. Ich hatte mit 20 einen Maximalpuls von 214, andere aus meinem Verein 175. Tips zur exakteren Messung findest du hier wahrscheinlich genug, einfach mal kurz suchen.

    Nun zum Rest:
    1. Das Absinken des Ruhepulses zeigt, daß ein Trainingseffekt vorhanden war, aber:

    2. Für solche langen Laufe war der Puls einfach zu hoch. Ich weiß, es ist wahnsinnig schwer, langsamer zu laufen, als man gewohnt ist. Aber es bringt wirklich was. Läufe >15km laufe ich mit 75%, maximal 80. Ist zwar ätzend langsam, aber ich hab' mich dran gewöhnt.

    3. Bring mehr Abwechslung in das Programm. Dreimal die Woche das gleiche Programm ist nicht nur für den Kopf recht eintönig, der Körper langweilt sich dabei auch. Sprich: Er gewöhnt sich an die eine Belastung, aber nicht mehr. Das ist ungefähr so, wie wenn dir ein Lehrer in der Schule dreimal die Woche das gleiche erzählt (gut soll vorkommen ): Du gewöhnst dich dran, lernst aber nichts dazu.

    Deshalb wäre mein Vorschlag:
    Bring mehr Abwechslung ins Training. Vorschlag für dreimal die Woche:
    1 langer Lauf mit 75%
    1 schnellerer kürzerer Lauf mit -85%
    1 Fahrspiel, d.h. längere Strecke, aber mit Tempowechsel, also mal schnell, mal langsam, so wie's halt Spaß macht.

    Wenn's dir um die Fettverbrennung geht, kann ich dich beruhigen, der relative Anteil ist bei den hohen Geschwindigkeiten niederiger, aber absolut wird mehr Energie verbrannt....

    Matthias

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    • DR. Arnheim
      Gerne im Forum
      • 26.01.2005
      • 70

      • Meine Reisen

      #3
      Ja, danke schon mal! Aber noch eine Frage, warum ist es eigentlich schlecht wenn man mit zu hohem Puls trainiert?
      Was alle getrennt sind, ist Arnheim in einer Person.

      Kommentar


      • Lemming
        Erfahren
        • 02.11.2002
        • 167

        • Meine Reisen

        #4
        Hihi,

        Zitat von DR. Arnheim
        Ja, danke schon mal! Aber noch eine Frage, warum ist es eigentlich schlecht wenn man mit zu hohem Puls trainiert?
        Haupsächlich, weil die Erholungszeiten länger werden und es sein kann, daß du dich bis zum nächsten Lauf nicht vollständig erholt hast. Die Leistungssteigerung erfolgt nicht während dm Training, sondern in der Pause danach (http://de.wikipedia.org/wiki/Superkompensation). die Länge der Pause ist u.a, davon abhängig wie lang und wie intensiv die Belastung ist. In dem Fall machen 10 Pulsschläge mehr schon sehr viel aus.

        Matthias

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        • Hannes1983
          Dauerbesucher
          • 15.07.2003
          • 835
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          HI Doktor!!!

          @ Ich kann Mathias hier nur zustimmen. Mache nicht immer das gleiche, sondern bring ein wenig Abwechselung in dein Training. Mach zusätzlich ein kontrolliertes Intervalltraining. So setzt du deinem Herzen neu reizen und es weiss, dass du nicht nur die ganze Zeit vor dich hindröddeln willst, sondern dich auch weiter entwickeln willst.
          Du kannst dir ja mal ein Buch zulegen, da wirst du die gleichen Theorien finden, von denen Matze und ich reden.

          Machs gut Hannes

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          • felö
            Fuchs
            • 07.09.2003
            • 1976
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Ganz nettes Buch für Nicht-Anfänger in Trainingsehre: "Optimiertes Ausdauertraining" von Herrn Neumann.

            Nachteil bei zu intensiver Belastung: Umstellung auf Fettstoffwechsel zur Energiegewinnung funktioniert schlechter, es werden eher die Glykogenspeicher zur schnellen Energiebereitstellung geleert.

            Gruß Felö

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            • DR. Arnheim
              Gerne im Forum
              • 26.01.2005
              • 70

              • Meine Reisen

              #7
              Ja, dass mit den Glykogenspeichern habe ich auch schon mal gelese, aber ich dachte, dass der Körper nach etwa 25m (bei nicht trainierten) bis 35m (bei trainierten) auf jeden Fall auf Fettverbrennung umstellt und auch wenn dann der relative Anteil an verbrannten Fett bei hohem Puls niedriger ist, als bei einem geringeren Puls steigt doch der absolute Anteil an verbrannten Fett mit dem Puls!? (Mein Gott was für ein Satz) Oder?

              Mit der Abwechslung habt Ihr wohl recht und jetzt wo ich weniger Laufen kann habe ich auch verschiedene Strecken.
              Was alle getrennt sind, ist Arnheim in einer Person.

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              • Nopogobiker
                Gerne im Forum
                • 27.05.2003
                • 90

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von felö
                Nachteil bei zu intensiver Belastung: Umstellung auf Fettstoffwechsel zur Energiegewinnung funktioniert schlechter, es werden eher die Glykogenspeicher zur schnellen Energiebereitstellung geleert.
                Na ja, ganz so einfach ist es nicht. Im Gegenteil, bei einer höheren Belastung (>3mmol ) steigt zwar der Anteil der Energie, die durch die Kohlenhydrat-"Verbrennung" bereitgestellt wird, der absolute Fettverbrauch steigt jedoch auch. Ein Sportarzt meinte mal zu mir:"Fett verbrennt im Feuer der Kohlenhydrate", daher bringt es nicht wirklich viel zu versuchen, den Fettstoffwechsel anzukurbeln, indem man auf langen Einheiten nix isst. - ups, das wurde ja schon geschrieben :bash:

                Und es funktioniert auch nicht, ansonsten könnte man ja 6 Stunde radfahren ohne was zu essen, Fettreserven hat man theoretisch genug, nur kann man nicht nur durch Fettverbrennung genug Energie bereitstellen. Und solche Experimente enden in einem ganz bösen Hungerast

                Nopogobiker
                -----------------------------

                Mein Blog

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                • bergen
                  Neu im Forum
                  • 21.07.2005
                  • 3

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Laufen mit Puls

                  Hi,

                  ja es gibt die Formel 220 - Alter. Aber diese Forml ist einfach nicht genau genug. Es gibt ja bei denn Uhren von Polar den One Zone Test der gecht genauer ist, da er für Personen individueller ist. Man gibt seine Daten in die Uhr ein (Alter, Gewicht,Größe) nach dem Test gibt die Uhr genau die bereiche an in dem jeder Laufen sollte.
                  www.polar-deutschland.de

                  Gruß

                  Bergen

                  Kommentar


                  • chrysostomos
                    Dauerbesucher
                    • 09.02.2005
                    • 687

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Hi Doc

                    Meine Vorredner haben alle recht:

                    1. Verlass Dich nicht auf fixe %-Angaben - jeder Mensch hat individuelle Herzfrequenzen bei einer gegebenen Belastung (z.B. bei Maximalleistung). Dazu kommt, dass sich diese Herzfrequenz mit dem Training (Monate), der Trainingsdauer (Stunden) und den äusseren/inneren Einflüssen (Temperatur, Stress, Ernährung) nach oben/unten verändert. Das hattest Du ja selber bemerkt, als Dein Ruhepuls erheblich sank.

                    2. Das Grundlagentraining ist das A und O für ausdauerorientierte Leistung. Hatte für ein paar Wochen das Vergnügen, mit Triathlonprofis zu trainieren: die ersten 4 Wochen waren alle S E H R langsam unterwegs (aber lange...). Erst in den letzten 2 bis 3 Wochen vor dem Wettkampf kamen die richtig harten Intervall-Einheiten dazu. Aus unserer Trainingsgruppe wurde einer Duathlon-Langdistanz-Weltmeister, der andere gewann Hawaii...

                    3. Wir haben mehr als nur den einen "Wohlfühl"- resp. "Gewohnheits"-Gang!!! Zu einem sinnvollen Ausdauertraining gehört, nicht immer im gleichen Tempo, sondern eben überwiegend im Grundlagenbereich, etwas im unteren Wettkampftempo-Bereich sowie wenig im Tempo darüber zu trainieren. Wenn Du Dir über die Jahre eine sehr gute Grundlagenausdauer erarbeitet hast, dann wird ein vielseitiges Training mit gezielten Intervalleinheiten immer wichtiger. Vorher aber ist die Grundlagenausdauer in jeder Hinsicht das A & O!

                    5. Apropos Trainingsvariation: Es muss nicht immer SPORT (=Leistung) sein. Längere Wanderungen, Ausflüge mit Freunden auf dem Bike oder ein Nachmittag Beachvolley sind hervorragend geeignet, als zusätzliche "Trainingseinheiten" zu dienen.

                    6. Die Pulsuhr dient überwiegend zum B R E M S E N !!! Es kann auch ein gutes Gefühl sein, nicht an jedem Hügel volle Kanne zu geben, sondern eben runterzuschalten (& dafür länger unterwegs zu sein - Super! Heute habe ich wieder ein sehr wirksames Grundlagentraining absolviert!).

                    Zitat von Nopogobiker
                    Und es funktioniert auch nicht, ansonsten könnte man ja 6 Stunde radfahren ohne was zu essen, Fettreserven hat man theoretisch genug, nur kann man nicht nur durch Fettverbrennung genug Energie bereitstellen.
                    ... und es funktioniert doch! Ausdauertrainierte Radsportler kommen beim Grundlagentraining recht locker über die von Dir angegebene Zeit - bloss eben nicht im Wettkampftempo, weil dann der Metabolismus (Lipolyse - Fettverbrennung) tatsächlich zu langsam vor sich geht. Trinken muss man aber!


                    Grüsse aus dem Süden

                    M.

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                    • felö
                      Fuchs
                      • 07.09.2003
                      • 1976
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      @ Nopogobiker
                      Bin auch wieder auf diesen Thread gestossen: Ich denke irgendwo habe ich es schonmal geschrieben: Es handelt sich dabei um die freien Fettsäuren, die im Muskelgewebe bereitgestellt werden. Diese können bei Ausdauersportlern vermehrt bereitgestellt werden und sorgen dafür, daß Energie über einen längeren Zeitraum (auf niedrigerenm Niveau) bereitgestellt werden kann.

                      Gruß Felö

                      Kommentar


                      • chinook
                        Fuchs
                        • 27.04.2005
                        • 2232

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Nopogobiker
                        Und es funktioniert auch nicht, ansonsten könnte man ja 6 Stunde radfahren ohne was zu essen, Fettreserven hat man theoretisch genug, nur kann man nicht nur durch Fettverbrennung genug Energie bereitstellen. Und solche Experimente enden in einem ganz bösen Hungerast
                        Kann man sehrwohl.
                        Ich fahre (fast täglich) im profilierten Gelände (500 kumulierte Höhenmeter), mehrmals im Jahr ca. 100km Touren und einmal im Jahr 300km hin und 300km zurück (jeweils an einem Tag). An dem Tag esse ich nichts, trinke zuckerhaltiges Zeugs (Eistee, Cola) in ca. 8l. Bei diesen Touren habe ich keinen Hungerast. Puls bei ca. 65% (gemittelt). Dauer: 11-16h, je nach Wind.
                        Achso. Laufen tu ich auch, normale Wochen 40km, Spitze bei 80km. Beim ersten Marathon hatte ich sehrwohl einen Hungerast ...

                        -chinook
                        Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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