Ist es (generell) sinnvoll einen größeren Rucksack zu kaufen

[tulpe]

Ich frage mich, ob ess Sinn macht, einen großen Rucksack ca 95 Liter zu nehmen oder eher einen kleineren ca 80 Liter Rucksack.
Nun mein Problem.

Angenommen ich nehme den Größeren: dann habe ich auf den meisten meiner Touren (eine Woche) noch sehr viel Platz. Wie verhält sich der Rucksack, wenn er nicht vollgepackt ist. Ergibt sich bei zusammengezurrtem Rucksack ein anderes Tragegefühl?
Meine Frage:
Ist es (generell) sinnvoll sich für einen größeren Rucksack zu entscheiden?
Oder doch lieber einen Kleineren (ohne Reserven?!)! Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Ich weiß, dass die größeren Rucksäcke auch Vorteile bei der Gewichtsübertragung bringen können und da ich nicht immer auf das Gewicht meiner Ausrüsung achten konnte/kann kommt da schon einiges zusammen (genaues Gewicht: keine Ahnung). Das was ich brauche muss mit!

Ich plane Touren von etwa 15 Tagen ohne Proviantnachkauf und eventuell Solo, also alles alleine tragen, irgendwie - und auch in der kälteren Jahreszeit, also warme Klamotten, usw. Ich bin kein Fan von am Rucksack angebundenem Zeugs!

Bei mir speziell geht es um den Arcteryx Bora 80 bzw. 95. Passen beide sehr gut und fühlen sich auch gut mit Gewicht an (etwa 30 kg). Habe diverse Andere probiert und bin immer wieder bei diesen gelandet.

Besser aussehen tut natürlich ein voller, kleinerer Rucksack! (Aber ich will ja nicht zur Modenschau).

[Tiberius]

Hallo Tulpe

Also meiner Meinung nach verleitet ein (zu) großer Rucksack oft zum Mitnehmen von unnützem Zeug.
Ich hab keine Ahnung, wie groß mein Rucksack ist, da es das Modell schon lange nicht mehr gibt und ich nichts mehr hab wo's draufsteht. Ich würde aber mal schätzen so ca. 65+10 Liter. Und damit war ich auch schon auf einer 2-wöchigen Solotour ohne Proviantnachkauf. Die Super-Ultralight-Ausrüstung hatte ich damals auch nicht (2-Mann-Zelt, großer Trangia, ...) und es hat trotzdem fast alles reingepasst. Anfangs musste ich das Zelt noch obendrauf schnallen, aber als nach ein paar Tagen die ersten Essensreserven verbraucht waren, hat das auch reingepasst. Gewogen hat der Rucksack 25kg, dazu kam dann noch ca. 1 Liter Wasser und er ließ sich trotzdem problemlos tragen.
Also ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall die 80 Liter-Version nehmen, außer natürlich, die 95 Liter-Version passt viel besser an Deinen Rücken.
Schöne Grüße

Tiberius

[derMac]

Also mein Macpac Glissade ist laut Hersteller 75 l groß und da ist bei ner zweiwöchigen Solospätherbsttour alles drin außer den Sandalen (weil die oft nass und schmutzig sind) und dem Zeltgestänge. Ich hab aber keine großvolumige Fotoausrüstung. Mit dieser würde es eng werden. Was man nicht unterschätzen sollte ist die Abhängigkeit von der Klamottengröße. XS zu XL ist selbst bei dem wenigen Zeug, das man auf so ner Tour mitnimmt, ein deutlicher Unterschied (bei mir eher XL).

Mac

[Tiago]

Also ich wuerde dir ebenfalls eher den kleineren empfehlen! Ich habe einen 70 + 15 für drei Wochen gebraucht und es war nix draußen fest gezurrt! Aber ich hatte natuerlich auch nicht das Komplette Essen für die Tage dabei, lediglich für 12 Tage aber ich denke wenn ich etwas Aussen befestigt haette waere es nicht weiter schwer gewesen noch was zu Fooden reinzupacken!!! (Prob. es war "Sommer")

Jedoch musst du dir Ueberlegen, was für Touren du am häufigsten machst, denn sich für jede Tour nen neuen kaufen, koennen sich wohl die wenigsten leisten!
Im Winter wird wohl der 80er eher knapp sein (aber wahrscheinlich ausreichend), wegen den dicken Klamotten denke ich, aber dafür reicht er in wärmeren Regionen/ Jahreszeiten völlig aus bei evtl. späteren Touren!!!
Wie wäre es denn wenn du einfach mal deinen Kram mitnimmst und reinstopfst in den guten Rucksack dann siehst du definitiv, ob du den kleinen oder großen nehmen solltest???

Hoffe ich konnte dir zumindest ein wenig helfen...

[Fledi]

Ich würde auch eher zu dem kleinerern tendieren, wobei ich 80 l jetzt nicht klein finde.
Die Gefahr besteht nämlich wirklich darin, mehr mitzunehmen als nötig weil ja noch Platz ist.
Allerdings kann ich Dir keine wirklich praktischen Tipps geben, da ich eigentlich immer mit Sal- unterwegs bin und also wenigstens das Essen und das Zelt verteilt ist auf zwei Leute. Aber die Sachen für 2 Wochen Spanien und unsere (kleinen) Wintertouren wo man auch immer fast alles mitnimmt krieg ich auch noch in meinen 65 l Rucksack.

HTH,
Britta

[mark23]

Naja, also ich bin mit meinem Bach Specialist III (Volumen ca. 80+ l) bislang immer gut zurechtgekommen. Den Rucksack überladen, bzw. das Gefühl, der Rucksack wäre zu klein, hatte ich noch nicht. Wenn eben mal weniger drin ist, dann kann man das schon noch zusammenschnüren, ohne dass es gleich nach einer Tagestour aussieht.

Aber eben nicht nur der Tourenumfang ist ausschlaggebend, es kommt auch auf die Körpergröße an. Der Verkäufer damals im Laden (Basislager KA) meinte, die kleineren Modelle von wären auch von den Einstellmöglichlkeiten hinsichtlich Anpassung an die Rückenlänge etc. für mich nicht optimal.

Wenn Dir die Rucksäcke dann auch noch mit Gewicht gut passen und angenehm sitzen, warum nicht? Der Arcteryx Bora (80 oder 95) ist sicher keine schlechte Wahl.

Gruß

mark23

[-Flo-]

ich tendiere bei einem größeren rucksack eigentlich immer dazu, zuviel einzupacken. wenn ich dagegen den kleineren dabei habe, schränke ich mich etwas ein (d.h., ich nehem wirklich nur das nötige mit :wink: ) und auf der tour fehlt mir trotzdem nichts. ich nehme also eigentlich immer eher ne kleinere größe ohne reserven.

was auch noch zu beachten wäre ist das natürlich von haus aus schon höhere grund-gewicht bei einem größeren rucksack durch das meist schwerere tragesystem und die größe.

außerdem trägt es sich (für mich - subjektiv!!!) einfach angenehmer, wenn ich nicht 30kg auf dem rücken mit mir rum schleppe. das versuche ich immer zu vermeiden, weil ich dann einfach wesentlich komfortabler unterwegs bin und das ganze dann einfach viel mehr spaß macht

gruß, FLO

[Eddie]

So klein wie möglich

Also ich würde sagen immer so klein wie möglich den Rucksack wählen.

Ein Rucksack kann gar nicht klein genug sein, dass gibt es nicht.

Ich war letzten Sommer manchmal mit einem 130 Liter Rucksack unterwegs und dass ist nicht unbedingt ein Vergnügen. Da musste ich bei ganz ganz leichten Kletterstellen schon ziemlich aufpassen nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Und solche Stellen gibt es ja auch in Lappland, wenn Du z.B. über einen Fluss musst.
Komprimieren bringt nicht soviel, ausserdem finde ich es recht nervig dann ständig immer wieder alle Riemen zu löden wenn ich heran will an mein Zeug.

Was stört dich den so genau daran mal etwas aussen zu befestigen, z.B. die Isomatte?

[johnsilver]

Ich würde Dir auch zu dem "kleinen" Rucksack raten.
je größer das Pack auf dem Rücken, desto mehr Kram nimmst Du mit. einen Rucksack kriegt man immer voll. der große Rucksack hat aber Nachteile bei der Beweglichkeit, beim Gewicht, Du kannst hängenbleiben,... das Tragesystem wird wahrscheinlich gleich sein, nur das der Sack mehr Inhalt hat.
Du mußt halt beim Packen sparen (eine Tube Rei ersetzt manches Kleidungsstück).

[flying-man]

ich mag eher einen grösseren rucksack, da ich meinen kram komplett im rucksack verpacke und es hasse was aussen dran zu hängen. v.a. in der bahn, im flieger oder bus ist das praktischer finde ich.
ausserdem hat man mehr reserve für richtig lange sachen und das gewicht einen 70 oder eines 85 l sacks ist wohl nicht so viel verschieden.
mehr wie 90 l braucht man aber wirklich nicht.
gebe aber zu dass ich 4 verschiedene rucksäcke habe (25/40/65/85 l)...
aber angefangen hab ich mit dme grossen...

flying-man

[Fernwanderer]

Außerdem schleppt man bei einem zu großen Rucksack auch vollkommen überflüssiges Gewicht mit sich herum.

Fernwanderer

[alaskawolf1980]

Habe einen 85 Liter Rucksack und bin mir sicher, dass man auch ohne Lite-Ausrüstung damit 2 bis 3 Wochen ohne Proviantnachkauf sehr gut hinkommt. Ein 95 Liter Rucksack ist gigantisch. Sowas braucht man wirklich nicht.

[tulpe]

Vielen Dank..

glaube nun auch, dass es sinnvoller ist sich für den kleineren Rucksack zu entscheiden.

ich bin nun überzeugt, dass 95 Liter für mich Overkill sind. Werde mir den 80 Liter Rucksack besorgen bzw mich noch weiter in diesem Segment umschauen. Beim Kauf neuer Ausrüstung möchte man (ich) ja auch immer gleich alles abdecken, ob das immer sinnvoll ist: ich glaube nicht (s. diesen Thread). So wie ich das sehe, auch aus den anderen Threads, liege ich mit meiner Vorstellung von 80 Liter im volumenbezogenen "Oberbereich". Die Meisten nutzen anscheinend so 60 - 75 Liter und kommen damit hervorragend aus.
Der Bora 75 ist zwar für Frauen geschnitten, kann ihn ja trotzdem mal ausprobieren. Der nächstkleinere hat 65 Liter, das wäre mir allerdings zu klein. Habe nämlich derzeit 65!!


@ Tiago

Wie wäre es denn wenn du einfach mal deinen Kram mitnimmst und reinstopfst in den guten Rucksack dann siehst du definitiv, ob du den kleinen oder großen nehmen solltest???

Wäre bestimmt sinnvoll, muss mal schauen, ob ich das machen kann. Gute Idee!

@Eddie

Was stört dich den so genau daran mal etwas aussen zu befestigen, z.B. die Isomatte?

Die Zeltszangen habe ich auch draußen drangebunden. Ich finde es aber netter, wenn alles im Rucksack ist, da er durch das Ranbinden von Zeugs breiter oder höher wird und somit vorallem in alpinen und sehr baumreichen Gegenden behindern kann. (Hängt natürlich davon ab wie und was man ranbindet).

@johnsilver

das Tragesystem wird wahrscheinlich gleich sein, nur das der Sack mehr Inhalt hat.

im Prinzip schon. Der Bora 95 hat eine etwas andere Lastenübertragung auf den Hüftgurt. Das Gestell des Rucksacks wird mit einem eigenen Riemen am Gurt festgezurrt und liegt etwas weiter vorne als beim der 80er Version. Hier (80er) zieht man das Gestell wie gewohnt über den Riemen zwischen Rucksack und Hüftgurt an den Hüftgurt. Verstanden???
Ich habe mir Mühe gegeben.
Ich persönlich finde die Variante des 95ers besser, ist aber noch lange kein Kaufgrund!!

[alaskawolf1980]

Du mußt das immer so sehen: 95 Liter sind gigantisch. Aber ein 85 Liter Rucksack ist noch akzeptabel. Wirste auch sehen, wenn du einen in der Hand hast. Man muß immer bedenken, dass man vielleicht mal eine extrem lange Tour macht, wo man kurzzeitig sehr viel in den Rucksack unterbringen muß. Oder dass man den benutzt, um viele Klamotten von zu Hause in die Studiwohnung zu bringen usw. Also auch nciht zu klein. Der Glissade war für mich genau die Grenze. Habe nicht den kleinsten Schlafsack und deshalb war da schon viel gefüllt. Wenn cih den Glissade im Winter hätte nutzen wollen, wäre das mit einem so großen Schlafsack dann gar nciht mehr gegangen. Nun habe ich den Osprey Crescent 85 und bin damit seeehhrr zufrieden. Schau dir den doch mal an. Hat nette durchdachte kleine Lösungen. Auf Tour wird sich zeigen, ob der wirklich das hält was er verspricht.

Mit einem kleinen Rucksack kann man nicht so viel abdecken, wie mit einem normal großen, welchen man mittels Schnürren komprimieren kann. Wenn der Rucksack gut ist, ist die Rückenplatte stabil und man zieht lediglich die Ladung näher an den Rückenbereich heran. Müßte dann eigentlich noch besser sein, als ein vollgepackter 70 Liter Rucksack, weil die gesamte Ladung allgemein schon näher am Körper ist als beim 70er. Ich hoffe das war so einigermaßen bildlich genug erklärt.

[suke]

Und von mir auch noch...
ich schliesse mich der überwiegenden Mehrheit an: lieber den kleineren, wenn er genauso gut passt.
80 l sind eine Menge Zeugs.
Will gar nicht von den Erzählungen meines Mackers anfangen, der "früher" mit einem 65 l Karrimor Condor 16 Tage solo mit allen Lebensmitteln und Zelt im Winter im sarec war...

Ich selbst bin eher für wärmere Gegenden, aber mehr als 50 l nehme ich auch auf Zelttour MontBlancRundweg nicht mit. Gut, da brauche ich kaum Essen mitnehmen, aber der Rucksack ist auch nicht voll. Und mein Macker hat auch nur 55 l - damit da keine falschen Gedanken aufkommen...

Suke

[alaskawolf1980]

Und von mir auch noch...

Will gar nicht von den Erzählungen meines Mackers anfangen, der "früher" mit einem 65 l Karrimor Condor 16 Tage solo mit allen Lebensmitteln und Zelt im Winter im sarec war...



Suke

Im Winter? Mit fetter Isomatte und fetten Winterschlafsack? OK, was mach ich falsch? Das Zelt war aber schon außen dran oder?

[Hawe]

Im Winter? Mit fetter Isomatte und fetten Winterschlafsack? OK, was mach ich falsch? Das Zelt war aber schon außen dran oder?

An ähnliche Sachen kann ich mich auch erinnern. Damals gab es eben keine grösseren Rucksäcke. Und sooo viel grösser waren die Firstzelte von Fjällräven nicht als die heutigen HighTech-Schleudern. Nur etwas weniger geräumig. Das Zelt war nicht im Rucksack, sondern oben draufgeschnallt. Nicht sehr gut für den Schwerpunkt, aber was solls...
Die Lösung für so wenig Gepäck lag nach meiner gefärbten Erinnerung darin, weniger zu essen mitzunehmen. Nach 2 Wochen hatten wir so im Schnitt 5 kg abgenommen und einen unbändigen Hieper auf alles Süsse wie Schokolade, Marmelade etc...

Hawe

[grand]

machs so: stell dein gesamtes gepäck für die tour zusammen, dann kaufst du den rucksack.
sonst ists wie schuhgrößen schätzen bei pupertierenden ;)

[Hawe]

machs so: stell dein gesamtes gepäck für die tour zusammen, dann kaufst du den rucksack.
sonst ists wie schuhgrößen schätzen bei pupertierenden ;)

Also ich erinnere mich an das Vorpacken so:
Kram zusammensuchen, der mitsoll, dann die Hälfte raussortieren...
mach das bei der Rucksackgrössen-Auswahl besser auch. Und lass im Zweifel was weg...
Hawe

[Erny]

Lieber knapp bemessen, und wenn man merkt , der ist etwas klein, überlegen, was man zu Hause lassen kann.

Ein zu großer Rucksack verführt nur zum schluddrigem packen. Das unnötige Gewicht muss man dann rumschleppen.