Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

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  • EisSchrauber
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    Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

    Servus.

    Das, was mich interessieren würde, wurde zwar sicher in anderen Zusammenhängen schon erwähnt - aber eben immer in anderen Zusammenhängen. Bin mir auch nicht sicher, ob meine Frage hier gut aufgehoben ist oder besser ins Survival-forum gehört?

    Surviveln im Alltag bzw. wie kann ich mich einfach und effektiv von rohen Wurzeln, Salat, Kräutern, Nüssen etc ernähren?

    Der Grundgedanke oder Augangspunkt meiner Fragestellung ist, dass ich tagsüber (bei meiner Arbeit) oft während vieler Stunden keine Zeit habe, mich um Nahrungsaufnahme zu kümmern. Irgendwann hat das Folgen (z.B. Unterzucker, Leistungsabfall, Verdauungsbeschwerden, Heisshungerattacken.) Seit einiger Zeit experimentiere ich mit verschiedenen Ansätzen herum, wie ich mit wenig Zeitaufwand gesunde Grundkomponenten zu mir nehmen kann, die mich mit Energie versorgen und verhindern, später Heisshungerattacken zu bekommen.

    Grundlage für diese Versuche ist, so wenig wie möglich Überflüssiges zu mir zu nehmen, dabei aber einen möglichst optimalen Level an Nährstoffen etc. zu bekommen. Und das möglichst mit Grundbestandteilen, die man auch innerstädtisch leicht besorgen kann. Für mich ist diese Thema gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit der eigenen Energie und Leistungsfähigkeit. Zuviel oder das falsche Essen macht mich müde, träge, führt zu Gewichtszunahme etc.
    Ausserdem trainiert diese Fragestellung den Umgang mit Hungergefühlen, Konsumverhalten und dem Gespür für die Zufuhr kleiner "Energie-Dosen", was wiederum eine wertvolle Grundlage für tatsächliche Outdoor-Unternehmungen ist.

    Ein paar Beispiele:
    Für mich habe ich entdeckt, dass Gurken tagsüber (einige Stunden lang) meinen Hunger und Durst weitgehend stillen können, ohne zu einem Energieabfall zu führen.
    Rohe Pilze (braune Champignons) als Snack nebenbei haben bei mir einen ungeheuer sättigenden Effekt.
    Fenchel, Karotten, Kohlrabi etc. sowieso.
    Man liest manchmal, dass zus. zu der Rohkost Fett aufgenommen werden soll, damit die Rohkost besser verdaut bzw. aufgeschlossen werden kann. Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht? Welche Fette eignen sich? Ein Schluck Olivenöl? Ein Stück Butter? Nüsse...?

    Eine Schwierigkeit dabei sehe ich in der Verdauung - wenn die Einzelteile unzubereitet gegessen werden, besteht schnell die Gefahr interessanter Verdauungsschwierigkeiten... Das wäre natürlich auch für "Draussen" Interessant. Wenn es reichen würde, ein Fläschchen gutes Öl mitzunehmen, um dann leicht Birkenblätter, Wurzeln, Kiefernnadeln essen, aufschliessen und verdauen zu können, wäre das natürlich super...

    Wie seht Ihr das? Habt Ihr Erfahrungen mit dieser Fragestellung?

  • Mus
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    • 13.08.2011
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    #2
    AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

    Wie wäre es mit einer Scheibe (Vollkorn-)Butterbrot und dazu eine Karotte oder Datteltomaten? Ein Becher Joghurt mit einem Glas Orangensaft verrührt? Trockenobst und Mandeln? Müslimischung mit Milch oder Joghurt?
    Das wären Vorschläge, die das Surviveln im Großstadtdschungel denkbar erleichtern, denn sie sind ziemlich optimiert in Bezug auf: Beschaffbarkeit, Zubereitungszeit, Verzehrzeit, Nährstoffbilanz, Verdaubarkeit, Preis,…
    Nur mit der Beschaffbarkeit auf Tour ist das so eine Sach... obwohl, wann immer wir auf Tour an einem Tante-Emma-Laden vorbeikommen gibt es erst einmal einen schnellen Joghurt-O-saft-Drink (alternativ auch Buttermilch), das macht einen, vor allem im Sommer, wie neugeboren.

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    • EisSchrauber
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      • 25.01.2014
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      #3
      AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

      Danke zumindest mal für die Antwort. Klar gibts einen Haufen Nahrungsangebote, und Deine Besipiele sind auf jeden Fall brauchbar, sinnvoll und ausgewogen. Aber mich würde eben speziell interessieren, wie ich mit ein paar rohen Wurzeln, Nüssen, Salat über den Tag komme. Wegen Mangelerscheinungen brauch ich mir sicher keine Sorgen machen, weil wir abends mit den Kindern immer kochen und ausgiebige Mahlzeiten zu uns nehmen. Das lässt sich kaum ändern, auch wenn es ernährungsphysiologisch nich so dolle is. Ist halt nur abends Zeit.

      Mein Ansatz ist, dass man tagsüber viel weniger Energiezufuhr benötigt als man denkt, um Leistungsfähig zu bleiben. Und natürlich will ich der langsamen aber stetigen Gewichtszunahme über Jahre entgegenwirken. D.h., tagsüber möglichst wenig Kohlenhydrate zu mir nehmen.

      Zitat von Mus Beitrag anzeigen
      ... obwohl, wann immer wir auf Tour an einem Tante-Emma-Laden vorbeikommen gibt es erst einmal einen schnellen Joghurt-O-saft-Drink (alternativ auch Buttermilch), das macht einen, vor allem im Sommer, wie neugeboren.
      Hier würde mich interessieren, wie die Kombination von Milchprodukten mit dem ziemlich sauren O-Saft oder überhaupt Zitrusfrüchten wirkt? Beides zu mischen ist eigentlich nicht gut, wenn man in die Lehrbücher kuckt. Aber mir gehts auch so, dass ich diese Drinks (entgegen der Lehrmeinung) gut vertrage... Aber ich trinke ja auch meinen grossen Milchkaffee am Morgen...

      Aber nochmal: Mir gehts auch darum, mehr Erfahrungswerte zu bekommen in Bezug auf Wurzeln, Salat, Nüsse etc. auf meinen Körper und die Leistungsfähigkeit, die sich dann auf Touren übertragen lassen. Leider habe ich zuwenig Zeit für lange Touren, um dort diese Erfahrungswerte zusammenzutragen...

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      • lina
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        • 12.07.2008
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        #4
        AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

        Wenn man zuerst ein bisschen Salz in die Milch rührt, gerinnt diese nicht mehr durch anschließende Säure.

        -

        Da mir unterwegs eher nach "salzig" ist, finde ich Ayran prima.

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        • Mus
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          • 13.08.2011
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          #5
          AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

          Wir vermischen den O-saft ja nicht mit Milch, sondern nur mit milchsauren Milchprodukten wie Joghurt und Buttermilch, da kippt nix, zumal es ja sofort getrunken wird. Schmeckt lecker, geht immer runter, auch wenn sonst nix mehr geht und ist ein echter Zaubertrank. Verdaubarkeit ist auch wunderbar, Joghurt halt. Ich finde, dass gerade der Joghurt die Säure vom O-saft wunderbar abfängt.

          Ich glaube ich verstehe im Übrigen immer noch nicht genau, was eigentlich dein Problem / Ziel ist? Willst du im Alltag für Unterwegs trainieren? Willst du einen möglichst schnellen nicht so ungesunden Snack haben? Willst du low-carb den Magen möglichst nebenher füllen? Warum den ausgerechnet "Wurzeln, Nüsse, Salat?" Salat ist zeitaufwändig, Nüsse sehr kalorienhaltig, beides erzeugt nur mäßiges Sättigungsgefühl. Ehrlich: mach dir eine Rohkostdose mit Obst und Gemüse zurecht und leg ein Vollkornbrot (Mehrkorn) mit Butter oder Frischkäse dazu, das bringt dich bei vernünftigem Aufwand und wenigen Kalorien lecker und leistungsfähig durch den Tag bis zum Abendessen.
          Zuletzt geändert von Mus; 26.12.2014, 12:31.

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          • lina
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            • 42952
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            • Meine Reisen

            #6
            Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

            Weiß schon, aber mein Vor-Schreiber schrub von Milchprodukten überhaupt

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            • sjusovaren
              Lebt im Forum
              • 06.07.2006
              • 6031

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              #7
              AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

              Zitat von Mus Beitrag anzeigen
              Ich glaube ich verstehe im Übrigen immer noch nicht genau, was eigentlich dein Problem / Ziel ist? Willst du im Alltag für Unterwegs trainieren?
              Ja, so würde ich ihn verstehen. Er möchte bei zukünftigen Touren tagsüber von dem Leben, was er in der Natur findet...

              Zitat von EisSchrauber
              Aber mich würde eben speziell interessieren, wie ich mit ein paar rohen Wurzeln, Nüssen, Salat über den Tag komme.

              Mir gehts auch darum, mehr Erfahrungswerte zu bekommen in Bezug auf Wurzeln, Salat, Nüsse etc. auf meinen Körper und die Leistungsfähigkeit, die sich dann auf Touren übertragen lassen.

              Das wäre natürlich auch für "Draussen" Interessant. Wenn es reichen würde, ein Fläschchen gutes Öl mitzunehmen, um dann leicht Birkenblätter, Wurzeln, Kiefernnadeln essen, aufschliessen und verdauen zu können, wäre das natürlich super...

              Bin mir auch nicht sicher, ob meine Frage hier gut aufgehoben ist oder besser ins Survival-forum gehört?


              Deinen Ansatz...
              Zitat von EsSchrauber
              Mein Ansatz ist, dass man tagsüber viel weniger Energiezufuhr benötigt als man denkt, um Leistungsfähig zu bleiben.
              ... halte ich für fragwürdig.
              Natürlich kann man tagsüber auch komplett auf Nahrung verzichten und alles mit dem Abendessen abdecken. Eineinhalb Milliarden Menschen machen das jedes Jahr während des Ramadan so.
              Gesund ist das aber nicht.
              Was du in der Natur an "Kräutern, Nüssen und Salat" finden kannst, ist zudem saisonal und regional sehr unterschiedlich. Es wird im Normalfall nicht mehr als ein Häppchen gegen das Hungergefühl sein, gerade, wenn du auf das angewiesen bist, das dir zufällig beim Wandern im Vorbeigehen begegnet.
              Energetisch zehrt dein Körper dann trotzdem von der Substanz.


              Kompromißvorschlag. Nimm dir auf Tour Müsliriegel, Schokolade, Brot, Käse, Wurst.... mit und ergänze aus der Natur. Genauso kann man beim warmen mitgebrachten Abendessen frische Kräuter, Pilze oder eine Beerensuppe dazumachen.
              Es ist schön, sich bewußt zu machen, was man auch bei uns in Europa alles eßbares in der Natur findet. Aber "survivalmäßig" nur ausschließlich davon tagsüber zehren wollen? Klar geht das eine Weile. So schnell verhungert dein Körper nicht. Aber das ist ja noch kein Grund, es zu tun.
              Zuletzt geändert von sjusovaren; 26.12.2014, 18:45.
              Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
              frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


              Christian Morgenstern

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              • EisSchrauber
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                #8
                AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                Zitat von sjusovaren Beitrag anzeigen
                Ja, so würde ich ihn verstehen. Er möchte bei zukünftigen Touren tagsüber von dem Leben, was er in der Natur findet...
                Das fände ich Klasse. Vor allem, weil es dann viele Transportfragen löst. Aber auch, weil ich denke dass in vielen "Lebensmitteln am Wegesrand" alle möglichen wertvollen Nährstoffe enthalten sind, die in gezüchtetem Gemüse aus dem Supermarkt nicht mehr drin sind.

                Zitat von sjusovaren Beitrag anzeigen
                Deinen Ansatz...
                ... halte ich für fragwürdig.
                Natürlich kann man tagsüber auch komplett auf Nahrung verzichten und alles mit dem Abendessen abdecken. Eineinhalb Milliarden Menschen machen das jedes Jahr während des Ramadan so.
                Gesund ist das aber nicht.
                Nein, tatsächlich meinte ich das nicht. So wird man eher noch dicker, da sich über den Tag ein Heisshungergefühl aufstaut und man dann beim Abendessen voll zuschlägt, vermeintlich weil man ja sich tagsüber das Recht erhungert hat, abends dann viel zu essen. Die Psyche reagiert kompliziert...
                Ausserdem scheint es ja so zu sein, dass der Körper sich bei Hungergefühl darauf einstellt, die zur Verfügung gestellte Nahrung dann noch vermehrter im Körper abzuspeichern.
                Auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass das, was man tagsüber an Blättern, Pilzen, Wurzeln knabbert, ausreichen muss, um das Hungergefühl zu besänftigen und genügend Energie zur Verfügung zu stellen. Meiner Erfahrung nach isst der durchschnittliche Europäer immer mehr als er wirklich benötigt. Dazu eben möchte ich Erfahrungen "im Dauerbetrieb" sammeln, z.B. welche Kräuter usw. meinem Körper guttun, welche ihn ernähren und welche nicht...
                Meiner Erfahrung nach gibt es keine wirklich allgemeingültigen Grundsätze wie "Müsli ist für alle gut". Ich esse z.B. von Kindheit an sehr wenige Obst, aber sehr viel frische Salate und Rohkost... Milchprodukte mit Essen am Morgen ermüden mich sehr stark, der Milchkaffee überhaupt nicht. Usw. Ich denke einfach, dass man im Alltag sehr gut ausprobieren kann, welche Nahrungsmittel überhaupt funktionieren und welche nicht.

                Das ist ja alles recht komplex. Es gibt Menschen, die ständig warme Dinge zuführen müssen, um Wärme und Energie in den Körper zu bringen. Ich brauche eher abkühlende Dinge wie eben Rohkost. (Ein anderes Beispiel, dem ich seit langem auf der Spur bin: Um mir Energie zuzuführen oder vielleicht nur aufrechtzuerhalten, hilft Ruhe oder ruhige Musik sehr gut, während viele Menschen anscheinend eher aufpeitschende Musik benötigen. Mich kostet es z.B. unglaublich viel Energie, wenn bei der Arbeit ständig das Radio dudelt)

                Zitat von sjusovaren Beitrag anzeigen
                Was du in der Natur an "Kräutern, Nüssen und Salat" finden kannst, ist zudem saisonal und regional sehr unterschiedlich. Es wird im Normalfall nicht mehr als ein Häppchen gegen das Hungergefühl sein, gerade, wenn du auf das angewiesen bist, das dir zufällig beim Wandern im Vorbeigehen begegnet.
                Energetisch zehrt dein Körper dann trotzdem von der Substanz.
                Natürlich müsste man nun davon reden, von welcher Tourenlänge die Rede ist.
                Aber mir geht es z.B. darum, den Leistungsabfall durch Unterzuckerzustände zu verhindern, wenn dem Körper ständig kleine Dosen von Fichtentrieben, Birkenblättern etc. zugeführt werden. Vermutlich reden wir über etwas verschiedene Aspekte. Auf manchen Touren (z.B. längere Zeit in der Kälte) muss man sich vorher ja sogar eine Wampe anfressen und auf Tour ständig essen, um den Energiehaushalt auszugelichen.
                Mein Problem ist aber eher, dass ich kaum mehr Touren machen kann, wenn dann zwischen 2 und 5 Tagen, und da komme ich eigentlich nie in den Bereich, wo mein Körper von der Substanz lebt.

                Zitat von sjusovaren Beitrag anzeigen
                Kompromißvorschlag. Nimm dir auf Tour Müsliriegel, Schokolade, Brot, Käse, Wurst.... mit und ergänze aus der Natur. Genauso kann man beim warmen mitgebrachten Abendessen frische Kräuter, Pilze oder eine Beerensuppe dazumachen.
                Es ist schön, sich bewußt zu machen, was man auch bei uns in Europa alles eßbares in der Natur findet. Aber "survivalmäßig" nur ausschließlich davon tagsüber zehren wollen? Klar geht das eine Weile. So schnell verhungert dein Körper nicht. Aber das ist ja noch kein Grund, es zu tun.
                Sicher nett gemeint, Dein Vorschlag. Aber natürlich funktioniert meine tägliche Ernährung seit vielen Jahren gar nicht so schlecht, auch bereits seit langem mit guten Zutaten. Und auch die Ernährung auf Touren war noch nie ein Problem, ernährungstechnisch.

                Mich interessiert das ganz einfach, ob man sich nicht viel grundlegender ernähren kann, ohne Probleme zu bekommen.

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                • Torres
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                  #9
                  AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                  Das fände ich Klasse. Vor allem, weil es dann viele Transportfragen löst. Aber auch, weil ich denke dass in vielen "Lebensmitteln am Wegesrand" alle möglichen wertvollen Nährstoffe enthalten sind, die in gezüchtetem Gemüse aus dem Supermarkt nicht mehr drin sind.
                  Stimmt. Vor allem Hundeexkremente.

                  Ernährung am Wegesrand ist sehr saisonal, erfordert detaillierte Ortskenntnis und Wissen über die "Lebensgewohnheiten" der Pflanzen, d.h. wo sie was ansiedelt. Dazu gehören noch Erntestrategien, z.B. wenn es um Wurzeln geht sowie um die Klärung rechtlicher Rahmenbedinungen (Eigentumsverhältnisse). Einfach so Nüsse und Salat vom Wegesrand zu sammeln halte ich zudem für eine riskante und naive Tourenstrategie, denn nicht alle Nussbäume tragen tatsächlich Früchte, Wurzeln ausgraben oder Bäume ernten kostet Zeit und kann Pflanzen gefährden und Salat dürfte entweder Privatbesitz entstammen oder es sind Salate, die ihre ganz eigenen Zubereitungsarten oder Nebenswirkungen haben (Löwenzahn, Sauerampfer etc.).

                  Ich halte zudem das eigene Experiment für wichtiger. Ich esse im Alltag sehr gerne Nüsse, Möhren, Gurken etc., aber auf Tour bekomme ich sie nicht herunter. Dafür stehe ich auf Tour auf Eisbergsalat (aus dem Geschäft) mit Thunfisch in Öl. Blätter in Öl tunken, rollen und wie Paprikachips verzehren. Lecker.

                  Meine Empfehlung ist daher: Ausprobieren.
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                  • EisSchrauber
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                    #10
                    AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Stimmt. Vor allem Hundeexkremente.
                    Habe zwar eher an Birkenblätter und Fichtentriebe gedacht, aber wenn Du meinst

                    [QUOTE=Torres;1363817]Ernährung am Wegesrand ist sehr saisonal, erfordert detaillierte Ortskenntnis und Wissen über die "Lebensgewohnheiten" der Pflanzen, d.h. wo sie was ansiedelt. Dazu gehören noch Erntestrategien, z.B. wenn es um Wurzeln geht sowie um die Klärung rechtlicher Rahmenbedinungen (Eigentumsverhältnisse). Einfach so Nüsse und Salat vom Wegesrand zu sammeln halte ich zudem für eine riskante und naive Tourenstrategie, denn nicht alle Nussbäume tragen tatsächlich Früchte, Wurzeln ausgraben oder Bäume ernten kostet Zeit und kann Pflanzen gefährden und Salat dürfte entweder Privatbesitz entstammen oder es sind Salate, die ihre ganz eigenen Zubereitungsarten oder Nebenswirkungen haben (Löwenzahn, Sauerampfer etc.).
                    [QUOTE=Torres;1363817]

                    Naiv oder nicht, man kann (muss) ja irgendwo beginnen. Und so wies sich die Touren unterscheiden sowie ihre "Begeher", so untersscheiden sich anscheinend auch deren Interessen. Wie ich beschrieben habe, geht es mir v.a. um den Versuch - ich würde nicht meine komplette Ernährung, weder während Touren noch im ALltag daruaf verlassen. Aber deshabl schreibe ich ja auch von längeren Versuchen im Alltag, um mit den entsprechenden Nahrungsmitlen Erfahrungen zu sammeln. Mir da Naivität vorzuhalten geht glaube ich an dem, was ich versucht habe zu beschreiben, vorbei.

                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Ich halte zudem das eigene Experiment für wichtiger. Ich esse im Alltag sehr gerne Nüsse, Möhren, Gurken etc., aber auf Tour bekomme ich sie nicht herunter. Dafür stehe ich auf Tour auf Eisbergsalat (aus dem Geschäft) mit Thunfisch in Öl. Blätter in Öl tunken, rollen und wie Paprikachips verzehren. Lecker.
                    Genau sowas, solche Tips meine ich. Ich hole mir z.B. oft ein paar kleine Radicchiosalate und mache mir ein kleines Fläschchen mit Dressing. Davon auch bei Tagestouren ab und zu ein wenig in den Magen reicht mir völlig aus, um gut und ohen Hungergefühle über den Tag zu kommen. Und das Öl hilft anscheinend bei der Vedauung und trägt viel Energie.

                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Meine Empfehlung ist daher: Ausprobieren.

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                    • Leser
                      Erfahren
                      • 07.12.2013
                      • 226
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                      Ich kenne zwei Getreidefelder, an deren Rändern super Feldsalat wächst. Auf einem davon wurde im Sommer "Dünger" aus einer Biodieselanlage versprüht. Tagelanger Gestank. Zu sehen - riechen ist da heute nichts mehr. Wo hole ich keinen Feldsalat?

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                      • lina
                        Freak

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                        Liebt das Forum
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                        #12
                        Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                        Wie wär's für den Anfang mal mit einem guten Buch über essbare Pflanzen?

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                        • lutz-berlin
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                          • 08.06.2006
                          • 12441
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                          essbare Wildpflanzen
                          gibt es auch als Hardcover

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                          • EisSchrauber
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                            • 25.01.2014
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                            #14
                            AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                            Zitat von lina Beitrag anzeigen
                            Wie wär's für den Anfang mal mit einem guten Buch über essbare Pflanzen?
                            Kuckst Du Hier: der now reading thread - welches Buch lest ihr zur Zeit? post #1337
                            Ich glaub, da schreibst Du auch manchmal rein...
                            Man glaubt ja nicht, wie sehr einen andere manchmal für einen Idioten halten...

                            Ist übrigens super dieses Buch - und nicht mein erstes. Aber Joe Vogel scheint wirklich zu wissen, wovon er spricht, und er bereitet das auch super auf.

                            Aber ganz im Ernst: Dieser Impuls, für den ich versucht habe eine griffige Überschrift und eine relativ klare Beschreibung zu formulieren, ist so einfach nicht zu formulieren. Und ihm gehen viele viele Jahre Auseinandersetzung mit Ernährung, verschiedensten Ansätzen und Lehrmeinungen dazu, mit Outdoorerfahrung, mit Heilkräutern und essbaren Pflanzen usw. voraus. Vielleicht liegts ja am Netz, dass andere immer zuerst mal meinen, das wäre naiv oder einfach nur blöd... ???

                            Nehm ich euch nicht übel, auch die netten Geschichten über Hundekot oder Gülle übern Feldsalat - aber darüber hatte ich nicht gesprochen. Ich würde an den Rändern der Kulturlandschaft einen Teufel tun, aber keinen Grasbüschel essen. Auch von einem Maisfeld würde ich keinen Maiskolben klauen und vom Weinberg Trauben naschen. Als Neffe eines Landwirts habe ich genug mitbekommen von Spritzmitteln und Warnungen davor, um mich nicht aus Blödheit zu vergiften. Wieso man bei diesem Thema nun zuallererst in dieser Richtung denken muss, hat wohl eher mit dem jeweiligen geneigten Leser als mit meiner Ausgangsfrage zu tun.

                            Mich interessiert nicht so sehr (wie das manche hier anscheinend verstehen) wie man seine komplette Tourennahrung vom Felde oder aus dem Walde ersetzen kann. Wie schon richtig angemerkt wurde, ist damit auch ein erheblicher Zeitaufwand und grosses Fachwissen nötig. Aber es gibt ja auf vielen Touren auch den kleinen Hunger zwischendurch, der lästig ist, weil man keine Pause einlegen will. Oder weil man tatsächlich nicht soviel Proviant mitschleppen möchte.

                            Mich interessieren also weniger die Meinungen über meine Naivität als vielmehr die Erfahrungen mit leicht im Vorbeigehen zu pflückenden Pflanzenbestandteilen, die überall wachsen und relativ harmlos sind. Darauf bezieht sich meine Behauptung (und Erfahrung) dass man u.U. nicht 3 x am Tag eine Mahlzeit benötigt, sondern vielleicht eine oder zwei davon komplett ersetzen kann durch kleine Tannennadelsnacks ? Oder anderes...

                            Deshalb finde ich z.B. den Hinweis auf Eisbergsalat mit Thunfisch in Öl ganz nützlich, weil da ja erstaunlich viel drinsteckt.
                            Vielleicht hat ja jemand entdeckt, dass zufällig Buchenblätter mit ein paar Haselnüssen und Rosinen super verdaulich und nahrhaft sind? Oder jemand sammelt Eicheln, röstet die und isst sie zusammen mit leckerem Moos? Wer weiss?

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                            • Torres
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                              • 16.08.2008
                              • 30715
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                              #15
                              AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                              Tatsächlich ist Viehfuttermais das einzige Nahrungsmittel, das mich auf Tour schon unterstützt hat. Im Reactor gegart ein vollwertiges, schmackhaftes, langanhaltendes Nahrungsmittel. Ob er nun gespritzt wurde, ist mir ziemlich wumpe. Leider nur im September verfügbar. Aber immerhin.

                              Edit: Vom Laster gefallene Kartoffeln verarbeite ich natürlich auch gern. Und ich nasche Brombeeren oder Himbeeren.
                              Oha.
                              (Norddeutsche Panikattacke)

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                              • Mus
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                                • 13.08.2011
                                • 13116
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                                #16
                                AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                                Na wenn das so ist, dann steuere ich mal meine (zugegeben) unspektakulären Erfahrungen dazu bei:

                                da wir ja meist in der warmen Jahreszeit unterwegs sind, gibt es tagsüber jede Menge Zwischensnacks von unterwegs. Vor allem anderen: Himbeeren und Brombeeren (wilde natürlich, nicht aus Gärten). Wir haben dafür extra eine Schwedentasse außen am Rucksack hängen. Dann pflückt einer schnell die Tasse voll, während der andere mit der Kleinen langsam weitergeht. So sind diesen Sommer pro Tag mehrere Tassen voll Beeren als Motivationsfutter im Magen verschwunden. Auch im übrigen erfolgt die Obstverpflegung häufig längs des Weges, wobei wir selbstverständlich darauf achten, dass wir nichts klauen. Trotzdem gibt es reichlich und auch abwechslungsreich: Heidelbeeren, Erdbeeren, Mirabellen, Pflaumen, Äpfel einmal sogar Kirschen. Das fällt je nach dem schon richtig ins Gewicht. Ich fande es dabei am wichtigsten eine Tasse oder Tüte oder Tupperdose und ein Taschenmesser oder einen Lappen greifbar zu haben, dass das entsprechende Angebot ohne langen Aufenthalt mitgenommen und auf dem Weg gefuttert werden kann.

                                Beim Gemüse ist uns bisher nur Brennnesselspinat eingefallen, angeblich kann man deren Blätter auch roh essen, wenn man die Nesseln vorher plattkloppt, vielleicht weiß das ja jemand.

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                                • EisSchrauber
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                                  • 25.01.2014
                                  • 605
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                                  #17
                                  AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                                  Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                                  Beim Gemüse ist uns bisher nur Brennnesselspinat eingefallen, angeblich kann man deren Blätter auch roh essen, wenn man die Nesseln vorher plattkloppt, vielleicht weiß das ja jemand.
                                  Kann man Am besten vorher gründlich waschen oder wässern, das scheint die brennenden Häärchen zu beseitigen.
                                  Und vor allem junge Brennesseltriebe im Frühjahr oder die Treibspitzen bei älteren schmecken am Besten.

                                  Früher gabs bei uns ab und an Brennesselsalat zu Hause. Bei Chefkoch-de gibts sogar Rezepte dazu
                                  Joe Vogel zählt sie zu den Dirty Dozen, das sind seiner Auffassung nach die wichtigsten, nährstoffreichsten, am wenigsten verwechslungsanfälligen und fast überall vorkommenden Pflanzen.

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                                  • Leser
                                    Erfahren
                                    • 07.12.2013
                                    • 226
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                                    Ich hab es noch nicht begriffen: Geht es um den Snack zwischendurch aus Kräuter, Nüssen und Wurzeln, der eine Mahlzeit ersetzt oder geht es darum, wie und wo ich mir die Kräuter, Nüsse und Wurzeln beschaffe?

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                                    • sjusovaren
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                                      • 06.07.2006
                                      • 6031

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                                      Zitat von EisSchrauber Beitrag anzeigen
                                      Mir da Naivität vorzuhalten geht glaube ich an dem, was ich versucht habe zu beschreiben, vorbei...

                                      Vielleicht liegts ja am Netz, dass andere immer zuerst mal meinen, das wäre naiv oder einfach nur blöd... ???...

                                      Mich interessieren also weniger die Meinungen über meine Naivität...
                                      Jetzt zieh dich doch nicht ewig am Wörtchen "naiv" hoch. Torres Beitrag war insgesamt sehr konstruktiv.


                                      Zitat von EisSchrauber
                                      vielmehr die Erfahrungen mit leicht im Vorbeigehen zu pflückenden Pflanzenbestandteilen, die überall wachsen und relativ harmlos sind. Darauf bezieht sich meine Behauptung (und Erfahrung) dass man u.U. nicht 3 x am Tag eine Mahlzeit benötigt, sondern vielleicht eine oder zwei davon komplett ersetzen kann durch kleine Tannennadelsnacks ?
                                      Wenn du da Erfahrungen hast, dann erzählt doch mal, wie du "zwei Mahlzeiten des Tages" mit "im Vorbeigehen zu pflückenden Pflanzenbestandteilen" ersetzt. Was, welche Mengen und mit welchem Kaloriengehalt insgesamt.
                                      Vielleicht verstehen wir dann besser, was du im Sinn hast.
                                      Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
                                      frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


                                      Christian Morgenstern

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                                      • lina
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                                        #20
                                        AW: Surviveln im Alltag? Kräuter, Nüsse, Wurzeln?

                                        Mit "Naivität" hat auch mein Beitrag nix zu tun. Nur mit der Erfahrung, wie schnell man Pflanzen verwechseln kann und doch die falschen erwischt, weil sich die Natur oft nicht an die Beschreibung hält – wobei ich meistens mehr Pflanzen kenne als meine Mitwanderer. Deswegen ist mein Unterwegs-Speisezettel geschrumpft auf die Pflanzen, die ich wirklich eindeutig bestimmen kann, und das klappt nur in einem sehr eingeschränkten Zeitfenster. Ein Vorteil von einem Buch sind auch Verarbeitungshinweise. Jedenfalls für die Pflanzen, die man nicht in einem Supermarkt ausgräbt (Verarbeitung von Wurzeln und/oder Weiterverarbeitung als Bannock-Füllung, und wie das am besten, etc.). Noch besser wäre deswegen ein entsprechendes Seminar.

                                        Wie lange was vorhält und was Du unterwegs verträgst, musst Du eh selber ausprobieren. Wie ich z.B. meine Galle kenne, wird sie nach Verzehr von Salatblättern in Öltunke Ausbruchsversuche machen

                                        Wir hatten neulich mal japanischen Knöterich als Verzehroption. Die Triebe davon sollen rhabarberähnlich schmecken. Allerdings ist auch hier erst einmal gründliches Recherchieren angesagt, ob man diese vor dem Verzehr irgendwie behandeln/erhitzen/etc. sollte.

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