Ich muß mir mal den Frust von der Seele schreiben, also wenn vielleicht das eine oder andere Argument provokant wirkt - es ist auch provokant gemeint
Ich plane für nächstes oder übernächstes Jahr eine mehrmonatige Wandertour. Für diese Tour wollte ich mir im wesentlichen neue Ausrüstung zulegen, meine alten Sachen sind zwar bewährt, aber eben doch z.T. 20 Jahre alt, ...Also neuen großen Rucksack, neuen warmen Schlafsack, windfestes Einmannzelt etc...
Was ich in den letzten Wochen und Monaten so an Ausrüstung probegesehen/progetragen usw. habe, regt mich einfach tierisch auf. Obwohl der Outdoorbereich seit Jahrzehnten ein wachsender Markt ist an dem man sicher jede Menge Geld verdienen kann, scheints es nichts Durchdachtes oder Brauchbares zu geben.
Beispiel Zelt: Letztens habe ich zwei teurere Einmannzelte probeweise aufgebaut. Beim ersten muß das Innenzelt zuerst aufgebaut werden - also kann man das Zelt nur unter Dach oder bei schönem Wetter verwenden. Durchgefallen. Das zweite kann man, weil die 3 Abspannösen (wirklich, es sind nur 3!!!) konstruktiv so dämlich designt sind, nur in eine bestimmte Richtung abspannen, das hat zur Folge, dass ich das Zelt mit der Breitseite nur mit einem Riemen gegen Wind sichern kann. Und der Boden dieses Innenzseltes war nur etwa 5cm hochgezogen -> bei Regen spritzt das Innenzelt also doch voll. Was soll der Quatsch? Und das für 350€???
Nee, bleib ich doch bei meiner 20 Jahre alten tschechischen Hundehütte (Giebelzelt, damals 25 DM), die hat 2 Monate Sturm und Dauerregen ums Nordkap rum standgehalten. Das hätte ich den beiden Highend Zelten nie zugetraut. Nur leider löst die sich inzwischen auch auf.
Beispiel Schlafsack: Ich bin weder klein noch magersüchtig. Also finde ich keinen Schlafsack, nur Zwangsjacken. Nur Zeug, welches "anatomisch geformt" ist, in dem man sich also nicht umdrehen kann, kaum Platz hat zum tief durchatmen. Und dann der Gipfel: Rückenteil weniger gefüttert, weil man angeblich eh mit dem Rücken auf einer (natürlich selbstaufblasbaren...) Isomatte liegt. Stimmt schon, etwa die ersten 5 Minuten der Nacht, danach habe ich mich in irgendeine Richtung gedreht. Und würde am Rücken frieren. Gibts heute noch so was genial warmes und großzügig geschnittenes wie J.Wolfskins "Touch the cloud"? Meiner ist ca. 12 Jahre alt, durchgewetzt und löchrig, aber immer noch warm wie Sau, weil das ganze aus Vollfaser ist und also sich keine Hohlfasern haben zerlegen können....
Beispiel Rucksack: Von 5 teuren Modellen haben mir nur zwei so zugesagt, daß ich sie länger Probetragen wollte, Cerro Torre und Shasta. Zusammenkombiniert würde ein perfekter Rucksack daraus, aber so macht mir entweder einer die Schultern kaputt oder der andere die Hüften. Schade dass mir mein Berghaus AB65BC für die geplante Tour zu klein ist...und das der sich auch langsam zerlegt.
Beispiel Regensachen: Ich weiß nicht, vielleicht bin ich altmodisch, aber bei Regen und Rucksack macht für mich nur ein Poncho sinn: Rucksack plus Träger bleiben trocken, und schwitzen tut man auch nicht weil das Ganze prima belüftet ist. Das ganze Membrangedöns das ich zwischenzeitlich besaß war völliger Blödsinn: bei Regen bin ich genauso nassgeschwitzt wie in einem Friesennerz (logisch, wenn draußen 100% Feuchte herrschen kann auch kein Dampftransport stattfinden). Und nach ein paar Monaten, wenn man über der Jacke noch nen Rucksack getragen hat schon nach ein paar Wochen, ist die Membran kaputt...Gibts noch so was geniales wie den US-Militärponcho, stabil, 100% dicht, und groß genug um sich ein Tarp draus zu machen wenns regnet? Ich habe jedenfalls in den letzten zwei Jahren keinen tauglichen Poncho gefunden...
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Outdoorausrüstung im wesentlichen aus modischem Schnickschnack besteht, der nicht wirklich funktionieren soll und der für maximale Tourdauern von einigen Tagen ausgelegt ist. Nachhaltiges Design habe ich in der letzen Zeit keines gefunden. Muß man sich also im Jahre 2005 immer noch die Ausrüstung selbst bauen, so wie ehemaligen Ostblock anno 1985?? Ich habe fast den Eindruck...
So, und jetzt putzt mich runter oder beweist mir das Gegenteil!
Grüße,
Michael
Ich plane für nächstes oder übernächstes Jahr eine mehrmonatige Wandertour. Für diese Tour wollte ich mir im wesentlichen neue Ausrüstung zulegen, meine alten Sachen sind zwar bewährt, aber eben doch z.T. 20 Jahre alt, ...Also neuen großen Rucksack, neuen warmen Schlafsack, windfestes Einmannzelt etc...
Was ich in den letzten Wochen und Monaten so an Ausrüstung probegesehen/progetragen usw. habe, regt mich einfach tierisch auf. Obwohl der Outdoorbereich seit Jahrzehnten ein wachsender Markt ist an dem man sicher jede Menge Geld verdienen kann, scheints es nichts Durchdachtes oder Brauchbares zu geben.
Beispiel Zelt: Letztens habe ich zwei teurere Einmannzelte probeweise aufgebaut. Beim ersten muß das Innenzelt zuerst aufgebaut werden - also kann man das Zelt nur unter Dach oder bei schönem Wetter verwenden. Durchgefallen. Das zweite kann man, weil die 3 Abspannösen (wirklich, es sind nur 3!!!) konstruktiv so dämlich designt sind, nur in eine bestimmte Richtung abspannen, das hat zur Folge, dass ich das Zelt mit der Breitseite nur mit einem Riemen gegen Wind sichern kann. Und der Boden dieses Innenzseltes war nur etwa 5cm hochgezogen -> bei Regen spritzt das Innenzelt also doch voll. Was soll der Quatsch? Und das für 350€???
Nee, bleib ich doch bei meiner 20 Jahre alten tschechischen Hundehütte (Giebelzelt, damals 25 DM), die hat 2 Monate Sturm und Dauerregen ums Nordkap rum standgehalten. Das hätte ich den beiden Highend Zelten nie zugetraut. Nur leider löst die sich inzwischen auch auf.
Beispiel Schlafsack: Ich bin weder klein noch magersüchtig. Also finde ich keinen Schlafsack, nur Zwangsjacken. Nur Zeug, welches "anatomisch geformt" ist, in dem man sich also nicht umdrehen kann, kaum Platz hat zum tief durchatmen. Und dann der Gipfel: Rückenteil weniger gefüttert, weil man angeblich eh mit dem Rücken auf einer (natürlich selbstaufblasbaren...) Isomatte liegt. Stimmt schon, etwa die ersten 5 Minuten der Nacht, danach habe ich mich in irgendeine Richtung gedreht. Und würde am Rücken frieren. Gibts heute noch so was genial warmes und großzügig geschnittenes wie J.Wolfskins "Touch the cloud"? Meiner ist ca. 12 Jahre alt, durchgewetzt und löchrig, aber immer noch warm wie Sau, weil das ganze aus Vollfaser ist und also sich keine Hohlfasern haben zerlegen können....
Beispiel Rucksack: Von 5 teuren Modellen haben mir nur zwei so zugesagt, daß ich sie länger Probetragen wollte, Cerro Torre und Shasta. Zusammenkombiniert würde ein perfekter Rucksack daraus, aber so macht mir entweder einer die Schultern kaputt oder der andere die Hüften. Schade dass mir mein Berghaus AB65BC für die geplante Tour zu klein ist...und das der sich auch langsam zerlegt.
Beispiel Regensachen: Ich weiß nicht, vielleicht bin ich altmodisch, aber bei Regen und Rucksack macht für mich nur ein Poncho sinn: Rucksack plus Träger bleiben trocken, und schwitzen tut man auch nicht weil das Ganze prima belüftet ist. Das ganze Membrangedöns das ich zwischenzeitlich besaß war völliger Blödsinn: bei Regen bin ich genauso nassgeschwitzt wie in einem Friesennerz (logisch, wenn draußen 100% Feuchte herrschen kann auch kein Dampftransport stattfinden). Und nach ein paar Monaten, wenn man über der Jacke noch nen Rucksack getragen hat schon nach ein paar Wochen, ist die Membran kaputt...Gibts noch so was geniales wie den US-Militärponcho, stabil, 100% dicht, und groß genug um sich ein Tarp draus zu machen wenns regnet? Ich habe jedenfalls in den letzten zwei Jahren keinen tauglichen Poncho gefunden...
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Outdoorausrüstung im wesentlichen aus modischem Schnickschnack besteht, der nicht wirklich funktionieren soll und der für maximale Tourdauern von einigen Tagen ausgelegt ist. Nachhaltiges Design habe ich in der letzen Zeit keines gefunden. Muß man sich also im Jahre 2005 immer noch die Ausrüstung selbst bauen, so wie ehemaligen Ostblock anno 1985?? Ich habe fast den Eindruck...
So, und jetzt putzt mich runter oder beweist mir das Gegenteil!
Grüße,
Michael
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