Generelle Tauglichkeit von Outdoor-Zeugs

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  • Fritsche
    Alter Hase
    • 14.03.2005
    • 2817
    • Privat

    • Meine Reisen

    Generelle Tauglichkeit von Outdoor-Zeugs

    Ich muß mir mal den Frust von der Seele schreiben, also wenn vielleicht das eine oder andere Argument provokant wirkt - es ist auch provokant gemeint

    Ich plane für nächstes oder übernächstes Jahr eine mehrmonatige Wandertour. Für diese Tour wollte ich mir im wesentlichen neue Ausrüstung zulegen, meine alten Sachen sind zwar bewährt, aber eben doch z.T. 20 Jahre alt, ...Also neuen großen Rucksack, neuen warmen Schlafsack, windfestes Einmannzelt etc...

    Was ich in den letzten Wochen und Monaten so an Ausrüstung probegesehen/progetragen usw. habe, regt mich einfach tierisch auf. Obwohl der Outdoorbereich seit Jahrzehnten ein wachsender Markt ist an dem man sicher jede Menge Geld verdienen kann, scheints es nichts Durchdachtes oder Brauchbares zu geben.

    Beispiel Zelt: Letztens habe ich zwei teurere Einmannzelte probeweise aufgebaut. Beim ersten muß das Innenzelt zuerst aufgebaut werden - also kann man das Zelt nur unter Dach oder bei schönem Wetter verwenden. Durchgefallen. Das zweite kann man, weil die 3 Abspannösen (wirklich, es sind nur 3!!!) konstruktiv so dämlich designt sind, nur in eine bestimmte Richtung abspannen, das hat zur Folge, dass ich das Zelt mit der Breitseite nur mit einem Riemen gegen Wind sichern kann. Und der Boden dieses Innenzseltes war nur etwa 5cm hochgezogen -> bei Regen spritzt das Innenzelt also doch voll. Was soll der Quatsch? Und das für 350€???

    Nee, bleib ich doch bei meiner 20 Jahre alten tschechischen Hundehütte (Giebelzelt, damals 25 DM), die hat 2 Monate Sturm und Dauerregen ums Nordkap rum standgehalten. Das hätte ich den beiden Highend Zelten nie zugetraut. Nur leider löst die sich inzwischen auch auf.

    Beispiel Schlafsack: Ich bin weder klein noch magersüchtig. Also finde ich keinen Schlafsack, nur Zwangsjacken. Nur Zeug, welches "anatomisch geformt" ist, in dem man sich also nicht umdrehen kann, kaum Platz hat zum tief durchatmen. Und dann der Gipfel: Rückenteil weniger gefüttert, weil man angeblich eh mit dem Rücken auf einer (natürlich selbstaufblasbaren...) Isomatte liegt. Stimmt schon, etwa die ersten 5 Minuten der Nacht, danach habe ich mich in irgendeine Richtung gedreht. Und würde am Rücken frieren. Gibts heute noch so was genial warmes und großzügig geschnittenes wie J.Wolfskins "Touch the cloud"? Meiner ist ca. 12 Jahre alt, durchgewetzt und löchrig, aber immer noch warm wie Sau, weil das ganze aus Vollfaser ist und also sich keine Hohlfasern haben zerlegen können....

    Beispiel Rucksack: Von 5 teuren Modellen haben mir nur zwei so zugesagt, daß ich sie länger Probetragen wollte, Cerro Torre und Shasta. Zusammenkombiniert würde ein perfekter Rucksack daraus, aber so macht mir entweder einer die Schultern kaputt oder der andere die Hüften. Schade dass mir mein Berghaus AB65BC für die geplante Tour zu klein ist...und das der sich auch langsam zerlegt.

    Beispiel Regensachen: Ich weiß nicht, vielleicht bin ich altmodisch, aber bei Regen und Rucksack macht für mich nur ein Poncho sinn: Rucksack plus Träger bleiben trocken, und schwitzen tut man auch nicht weil das Ganze prima belüftet ist. Das ganze Membrangedöns das ich zwischenzeitlich besaß war völliger Blödsinn: bei Regen bin ich genauso nassgeschwitzt wie in einem Friesennerz (logisch, wenn draußen 100% Feuchte herrschen kann auch kein Dampftransport stattfinden). Und nach ein paar Monaten, wenn man über der Jacke noch nen Rucksack getragen hat schon nach ein paar Wochen, ist die Membran kaputt...Gibts noch so was geniales wie den US-Militärponcho, stabil, 100% dicht, und groß genug um sich ein Tarp draus zu machen wenns regnet? Ich habe jedenfalls in den letzten zwei Jahren keinen tauglichen Poncho gefunden...

    Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Outdoorausrüstung im wesentlichen aus modischem Schnickschnack besteht, der nicht wirklich funktionieren soll und der für maximale Tourdauern von einigen Tagen ausgelegt ist. Nachhaltiges Design habe ich in der letzen Zeit keines gefunden. Muß man sich also im Jahre 2005 immer noch die Ausrüstung selbst bauen, so wie ehemaligen Ostblock anno 1985?? Ich habe fast den Eindruck...

    So, und jetzt putzt mich runter oder beweist mir das Gegenteil!

    Grüße,

    Michael

  • DR. Arnheim
    Gerne im Forum
    • 26.01.2005
    • 70

    • Meine Reisen

    #2
    Ich kann dich gut verstehen. Auch ich denke mir bei den meisten Sachen die es so auf dem Markt gibt, dass sie undurchdacht und zu teuer sind. Besonders bei Zelten ist mir das aufgefallen. Was dagegen hilft ist meines Erachtens nur suchen, suchen und suchen.
    Was alle getrennt sind, ist Arnheim in einer Person.

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    • Skatval
      Erfahren
      • 17.05.2005
      • 108

      • Meine Reisen

      #3
      Also ich kann leider nicht aus 20 Jahren Erfahrung sprechen, da ich erst 25 bin.
      Jedoch finde ich nicht, dass alles Outdoorzeugs heute durchweg unbrauchbar ist, z.B. Zelt : Ich habe das Salewa Sierra Leone.
      Top Zelt meiner Meinung nach, gut durchdacht und das gabs vor 20 Jahren auch schon, schon damals ein Klassiker.
      Hat mich bisher in jedem noch so heftigen Regen und Sturm trocken und windgeschuetzt gehalten.
      Rucksack hab ich den Lowe Cerro Torre, auch ein alter Klassiker, seit eh und je spitze, weil simpel aber gut durchdacht.
      So kann ich noch ne Weile weitermachen, finde schon, dass es wirklich sehr gute Sachen auf dem Outdoormarkt gibt, man muss sie nur finden.
      Denn in einem Punkt hast du sehr Recht: Heute gibt es sehr viel mehr Schund als frueher einmal + manche Marken die mal gut waren taugen heute nix mehr.
      Ob die Qualitaet frueher halt so viel besser war als heute kann ich wie gesagt nicht beurteilen, vielleicht weiss ja ein anderer "alter Hase" hier Rat ?
      I don´t care who you are Fatso, get the reindeer off my roof !

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      • Nicht übertreiben
        Hobbycamper
        Lebt im Forum
        • 20.03.2002
        • 6979
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Du hast in mehreren Punkten recht - die wirklich innovativen Entwicklungen in der "Outdoor"-Industrie sind schon eine ganze Weile her, manche davon sind ab und an wieder in Vergessenheit geraten und werden dann mit grossem Trara wieder ausgegraben und mit neuen Materialien als "Softshell" etc. verkauft.

        Bei den anderen Kritikpunkten muss man halt wissen, was man will. Wieg mal deinen alten Kufa-Schlafsack, das ist kein Vergleich mit heutigen Fasern. Bzgl. Beweglichkeit etc. - auch heute gibt es noch Modelle, die gleichmässig gefuellt sind und die Ei-Form oder Fjällräven bieten auch fuer Leute die etwas mehr Platz brauchen die passenden Produkte an.

        Beim Zelt reichen 5cm Bodenwanne durchaus, wenn das AZ ganz runtergezogen ist. Die Abspannpunkte kann ich nicht beurteilen, da du ja nicht geschrieben hast um welches Zelt es sich handelt. Es gibt aber durchaus 1-Personenzelte auf dem Markt, die in keinem Sturm so schnell umfallen. Das gute alte Firstzelt ist aber durchaus eine Alternative, vor allem wenn man eh mit Stöcken läuft.

        Beim Rucksack hilft wohl nur probieren, wenn Shasta und Cerro Torre beide so halb passen, versuch mal den Bergans Trollhetta, der könnte dann gut passen.

        Poncho hat einige Nachteile, vor allem bei Wind und im Gebirge, Goretex ist dafuer halt nicht wirklich atmungsaktiv, da hast du schon recht. Daher entdecken ja auch immer mehr Leute, dass Gore nur Sinn macht, wenn es wirklich schuettet, fuer den Nieselregen wirst du im Normalfall mit Softshells der neuen oder alten Bauart ganz gut fertig. Mit Ponchos kenne ich mich nicht aus, es gibt hier aber sicherlich einige Threads zu dem Thema.

        In deinem Fall macht es aber imo Sin sich eher bei den Traditionsfirmen (Hilleberg, Helsport, Fjällräven, Bergans, Berghaus etc.) als bei Lifestyle-Produzenten wie Jack Wolfskin umzuschauen. Da sind die Produkte ueber viele Jahre erprobt und ausgereift. Ausserdem solltest du natuerlich darauf achten, fuer welchen Einsatzbereich die Firmen produzieren, Alpinisten stellen andere Anspruche als Wanderer etc.

        Gruss
        Thorben

        Gruss
        Thorben

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        • chrysostomos
          Dauerbesucher
          • 09.02.2005
          • 687

          • Meine Reisen

          #5
          Salve Michael

          In unserem Alter wissen wir langsam, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. In die Outdoor-Welt übersetzt heisst das, dass nicht jedes mit viel Bramborium wichtig gemachtes Super-Einzigartig-Neu-Teil die Erwartungen erfüllt (z.B. "Outlast"). In den meisten absatzorientierten Branchen ist es halt notwendig, kräftig auf die Trommel zu schlagen, damit man als Verkäufer wahrgenommen wird ("AIDA" - attention, interest, desire, action). Nicht wenige Kunden lassen sich leider davon blenden und kaufen halt was, das die eigenen Erwartungen dann tatsächlich nicht erfüllt (ist mir auch schon passiert und hat mich tierisch genervt!). IMHO gibt es aber so etwas wie "Selbstverantwortung" - auch für den Käufer. Um dem Marketinggedröns entgegegenzuhalten wäre der erste Schritt, sich ernsthaft Gedanken zu machen, was die eigenen Bedürfnisse sind und sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen. Drum bist hier im Forum schon mal richtig gelandet, weil hier die Erfahrungen vieler Leute zusammenkommen. Ein Musterbeispiel wäre Cortons's Schlafsack-thread.

          Deine Vorbehalte zu gewissen Produkten kann ich nachvollziehen. Aber irgendwie ist es doch auffällig, dass sich quer über den ganzen Globus einzelne Ideen und Produkte durchgesetzt haben. Softshells sind nur ein Beispiel. Wie wäre es mit Cordura bei Schuhen und Rucksäcken (anstelle von Leder und Baumwolle)? Oder Schlafsack (egal ob Daune oder KuFa) anstelle einer Wolldecke? Ich bin mir sicher, dass Du genau DEIN Zelt finden wirst, welches DEINEN spezifischen Bedürfnissen entspricht. Wenn Gewicht und Raum keine grosse Rolle spielen, dann tut es vielleicht Dein altes noch ganz gut. Wenn nicht, dann bietet der Markt doch einige bewährte Alternativen.

          Vielleicht können wir Dir hier im Forum helfen, Deine genau passende Ausrüstung zu finden. Bleib' dran!

          Grüsse aus dem Süden, Marc

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          • heinzausmainz
            Gesperrt
            Erfahren
            • 07.04.2005
            • 222

            • Meine Reisen

            #6
            @fritsche: viele enttäuschungen kann man meiner erfahrung nach vermeiden, wenn man sich die englischsprachigen reviews im internet zu den entsprechenden produkten durchliest, da findest du unheimlich viele hinweise, die dich vor einem fehlkauf bewahren (gerade bei den sehr ausführlichen erfahrungsberichten)

            ich mach das zb auch bei urlauben so mit der auswahl des hotels, wenn genug user-reviews vorliegen, kannste schon gut erkennen, ob das hotel für dich geeignet ist oder eben eher nicht; die mieze im reisebüro kann dir das nicht bieten, die erzählen einem oft ziemlichen unsinn, tun immer so, als ob se schon überall gewesen sind und jedes hotel kennen

            im outdoor-bereich ist das genauso, beim fachhändler haste immer nur die eine meinung des dich beratenden, die oft ziemlich auf eine bestimmte linie eingeschossen ist (aus unterschiedlichsten motiven), da halte ich die sachlichen und fundierten kritiken von echten nutzern der interessierenden produkte für wesentlich wertvoller

            wichtige hinweise bekommst du auch zum support bestimmter hersteller und händler: wollte mir zb ein lowland-zelt kaufen und hab dann schon nach kurzer recherche im web davon abstand genommen

            außerdem würde ich nur produkte kaufen, die ich gesehen und angefühlt habe (wichtig zb beim schlafsack)

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            • Robiwahn
              Fuchs
              • 01.11.2004
              • 2099
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Hallo Michael

              Ich kann deine Kritik wirklich nachvollziehen. Es gibt viel sinnlosen Blödsinn, für den aber mit viel Trara geworben wird. Aber es gab auch z.B. letztens hier Berichte von 2-wandigen Zelten mit deinem erwähnten Ausschlussmerkmal (Innenzelt zuerst aufbauen), die zeigen, das es auch anders geht. In dem Fall wurde das Außenzelt über das Innenzelt gelegt und dann das IZ unterdrunter aufgebaut. Ok, ist ein wenig fummlich und man braucht vermutlich auch ein bisschen Übung, aber ich habe auch seit fast 6 Jahren ein solches Zelt (McKinley ähnlich Salewa Sierra Leone, ca. 100 Euro) und habe bisher 4x Kungsleden, Patagonien(Wind) und trop. Regenwald (bei Regenzeit) super überstanden. Es muss ja nicht gleich ein Zelt für 350 Euro sein. Vielleicht ist ja auch ein Tarp für dich ok.
              Genauso bei den Isomatten. Wieso muss es eine selbstaufblasende sein, reicht nicht auch eine Evazote-matte. Wobei, was heisst reicht. das klingt so abwertend. Ich bin absolut zufrieden mit dem Teil, das kann gar nicht kaputt gehen. Berghaus baut nach wie vor gute Rucksäcke und es gibt auch große Schlafsäcke mit viel Bewegungsfreiheit.
              Also wie Marc aka Chrysostomos schon schreibt, es ist nicht alles Gold was glänzt, und hier im Forum bekommst du bestimmt auch ordentliche Tips, wobei man dabei aber auch wieder filtern muss. Ich würde z.B. meinen ME Glacier weiterempfehlen, Corton hat letztens endlich mal (oder vielleicht auch mal wieder :wink: ) überzeugende sachliche Argumente gegen ME gebracht. Andere schwören auf ihre Exped-Downmat, finde ich persönlich völlig überteuert und kaputtgeh-gefährdet. Irgendwo habe ich schon mal einen Bericht von einem gelesen, der mit einem Regenschirm in Neuseeland unterwegs war. Hey das sieht vermutlich völlig scheiße aus, aber der Typ war begeistert.
              Ausrüstung ist nicht alles auf deiner Tour, sondern der Genuss an der Tour. Wenn manche denken (will ich dir jetzt nicht unterstellen, es gibt aber einige, auch und gerade hier im Forum), man kann mit der supertollen, High-End-Ausrüstung für tausende von Euros fehlende Kondition, Übung, Improvisationskunst, Begeisterungsfähigkeit, Technik und was weiß ich ausgleichen, dann liegt man einfach falsch, denke ich. Ich kenne eine Frau, die echt Monate braucht, um sich Ausrüstung (und theoretisches Wissen über Ausrüstung) zum Telemarken, Fahrradfahren, Joggen usw. zusammen zu suchen. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, sie kann den Sport dann gar nicht genießen, bzw. wenn es dann irgendwie nicht so klappt, wie sie sich das in ihren theoretischen Überlegungen vorstellt, dann wird es auf die Ausrüstung geschoben und nach noch besserer gesucht (die es zwar vielleicht gibt, die aber bei fehlender Kondi auch nicht allein den Berg hochfährt :wink: ).
              Einen schönen Text über eine in meinen Augen richtige Einstellung zum Draußensein und zu Ausrüstung (ok, für Winter, kann man aber verallgemeinern) findet man bei Peter Bickel.
              Also, was wollte ich eigentlich sagen, ähem, such ein Weilchen hier und in den Läden, lass dich beraten, aber glaube nicht alles was die Werbung und manche Forumsuser dir andrehen wollen. Es gibt noch wirklich gute Dinge, aber es gibt auch viel sinnlosen Mist, der nur gehypt wird. Und geh das ganze entspannt an.

              Grüße, Robert
              quien se apura, pierde el tiempo

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              • Erny
                Gesperrt
                Alter Hase
                • 05.05.2005
                • 2763

                • Meine Reisen

                #8
                Es mag vielleicht eine Menge Schwachsinn heutzutage dabe sein. Aber es gibt einfach auch vieles, was das wandern heutzutage erleichtert. Ich könnte mit dem Gepäck, mit dem ich 1976 meine erste Wanderung gemacht habe, gar nicht mehr wandern. Das Gewicht würde mich zu Boden drücken. Ich würde wohl auf allen vieren laufen.


                1976 wog ein 3-Mann Zelt gute 6 bis7 kg. Innenzelt undAußenzelt wurden getrennt aufgebaut.

                Wollpullover und Jeanshose, toll, aber viel Gewicht, und wenn sie erst einmal naß waren -
                Parker als Jacke-

                Überhaupt, alles was man heute mit Fleece machen kann.

                Die BW Ponchos habe ich nie gemocht. Und wenn man geschwitzt hat, war man innen genauso naß, wie außen.

                Auch bei den Schlafsäcken hat sich doch vieles verbessert. Wärme zu Gewicht.

                Camping Gas zum kochen.

                Als die Leki Wanderstöcke aufkamen, habe ich die Benutzer als Weicheier belächelt. Tja, heute möchte ich meine nicht missen.

                Auch wenn ich immer noch ein Rucksack mit Außentragegetell habe, ist er doch nicht mit den Dingern von 1976 zu vergleichen.

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                • heinzausmainz
                  Gesperrt
                  Erfahren
                  • 07.04.2005
                  • 222

                  • Meine Reisen

                  #9
                  @robiwahn: manchmal ist es aber auch genau umgekehrt, der hightech-kram vereinfacht vieles und lässt dadurch mehr zeit zum die-natur-genießen

                  warum soll ich mich zb mit nem umständlichen benzinkocher rumplagen und noch zusätzlich den ganzen topfkram mitschleppen, wenn mein genialer jetboil alles ruckzuck, völlig problemlos und mit geringstem gewicht und packmaß erledigt

                  die story mit der megaplanenden mieze ist klasse, das kenn ich vom regatta-segeln, da gibts typen, die kommen vor lauter bastelei und optimiererei an land gar nicht mehr aufs wasser und dann kommt auch noch ausgerechnet denen trotz dreifach-check nach 5 minuten der mast entgegen, während die anderen sich eher auf ihr gefühl verlassen und trotzdem - oder gerade deswegen - so gut wie nie probleme bekommen

                  bei den isomattem ist das so ne sache, ich schlafe auf meiner artiach confort (10 cm) noch besser als zuhause im bett; und wenn ich die mal mitnehme, liegen die 4200 g im jeep und müssen nicht geschleppt werden; warum soll ich mich also mit ner 3cm-eva martern (sorry, hab ich auch, gar kein vergleich) dazu ist mir ein vernünftiger schlaf einfach zu wichtig - kommt halt immer drauf an, wie die individuellen vorlieben und einsatzbereiche sind

                  Kommentar


                  • wolfsruf
                    Erfahren
                    • 02.02.2005
                    • 110

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Hallo Michael,

                    Grundsätzlich hast du wohl recht, daß es eine Menge überflüssigen Schund zu kaufen gibt. Selbst das so hochgepuschte GPS hat ja in der Praxis den Nachteil, nicht zu funktionieren, wenn man es braucht - im Wald. Auf freiem Feld brauche ich kein GPS, da reichen mir Karte und Kompass.

                    Anderseits habe ich gerade selbst ein von einer Neuerung profitiert. Und da Du selbst auf danach auf der Suche bist, schau Dir mal die Berghaus C72-Reihe an. Es ist ein völlig anderes Tragegefühl, als bei herkömmlichen Rucksäcken.
                    Zuerst war meine Freundin auf der Suche nach einem guten Rucksack und wir sind eher durch Zufall auf dieses Modell gestoßen. Nachdem sie das gute Stück gekauft hat und damit einige Male unterwegs war und sehr zufrieden war (das hat wirklich was zu sagen) habe auch ich mir so ein Teil gekauft. Seitdem war ich bereits 2 mal auf Tagestour mit schwerem Gepäck zum Testen unterwegs. Diese Freiheit und Leichtigkeit in der Bewegung möchte ich ungern wieder missen. Hinhocken, Klettern über umgestürzte Bäume, gehen in unwegsamen Gelände alles geht fast so annähernd so leicht wie ohne Gepäck. Aber vor allem, keine harten Stöße mehr auf die Knie, so ist sogar das Bergabgehen recht angenehm.

                    Ansonsten muß ich auch häufig sehr lange suchen, bis ich das geeignete Teil finde und meist muß trotzdem noch gebastelt werden.
                    Auf der anderen Seite sind einige tolle Teile leider wieder vom Markt verschwunden - wenn jemand einen Tatonka Fotoeinsatz hat, ich hätte Interesse.

                    Gruß
                    Marco

                    Kommentar


                    • Robiwahn
                      Fuchs
                      • 01.11.2004
                      • 2099
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von heinzausmainz
                      ... warum soll ich mich zb mit nem umständlichen benzinkocher rumplagen und noch zusätzlich den ganzen topfkram mitschleppen, wenn mein genialer jetboil alles ruckzuck, völlig problemlos und mit geringstem gewicht und packmaß erledigt...
                      weil mein NOVA oder ähnliche Modelle einfach fast alles schlucken (außer Spiritus) und vor allem in Energie umwandeln, was flüssig ist und brennt, auf allen Erdteilen dieser Welt, ohne Adapter und ich auch nicht vorher 3 Threads hier aufmachen muss, um zu wissen, wo ich Gaskartuschen herbekomme :wink: . Nebenbei produziert so ein Teil weniger bis gar keinen Abfall, vom Feinstaub mal abgesehen .
                      Natürlich will ich nicht alles neumodische verteufeln, nur Michael in seinem Klagen über manche heutzutage erhältliche qualitativ minderwertige/nutzlose Outdoorgebrauchsgegenstände moralisch unterstützen, allerdings auch die Wichtigkeit der Ausrüstung etwas relativieren. Ich betone etwas, Ausrüstung ist ein wichtiger Teil auf Reisen, aber nicht alles. Allerdings hat Erny auch recht, wenn er sagt, das auch schon früher nicht alles Gold war, was glänzte. Und vielleicht hat Micha die Sachen jetzt nach 20 Jahren nur noch, weil er damals die qualitativ höherwertigen gefunden hatte, bzw. der Rest schon vor 19 Jahren zerfallen ist und er sich nicht mehr dran erinnern kann .

                      Grüße, Robert
                      quien se apura, pierde el tiempo

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                      • downunder
                        Dauerbesucher
                        • 27.01.2004
                        • 777

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Es mag vielleicht sein, dass viel Müll auf dem Markt rumfliegt, aber wenn man z. B. bereit ist, 350 € für ein 1-Mann-Zelt auszugeben, sollte man wirklich fündig werden.
                        Schlafsäcke gibt es auch in großer Auswahl - entweder in der erwähnten Ei-Form oder eben in relativ breiten Schnitten (s. Marmot)
                        Die Sache mit Regenjacke und Poncho sollte wohl jedem selbst überlassen sein, aber die Aussage, dass man unter einem Poncho nicht schwitzt, halte ich auch für etwas weit hergeholt - im Schulterbereich findet da nämlich auch kaum Belüftung statt.
                        In Sachen Rucksäcke habe ich noch niemanden kennen gelernt, der nicht fündig geworden wäre. Auch hier gibt es gerade im Bereich um 200 € ein hochwertiges Angebot.

                        Kurzum: Ich denke nicht, dass früher alles besser war - und bei meiner alten Ausrüstung kann ich nur ca. 10 Jahre zurück blicken.

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                        • dike
                          Dauerbesucher
                          • 05.11.2003
                          • 934

                          • Meine Reisen

                          #13
                          ...war das nicht zu der Zeit, als wir noch mit diesen Außengestell-Kraxeln auf Tour gingen, da sonste der 3,5 Kg schwere und 40l Packmaß-Baumwollschlafsack nicht anders transportiert werden konnte...

                          Ich halte den obigen Ansatz für zu schwarzmalerisch. Immerhin ist es mir durch die neue Technik möglich, mehrere Tage mit einem 40L Rucksack unterwegs zu sein. Das "High-Tech-Equipment" ersetzt keine Konditions-Nachteile oder Kenntnisse, aber es erleichtert ungemein. Man muss schon verdamt gut schaun, um bei modernen Jacken (expliziet nicht detaillierter ausgeführt) einen Nacheil gegenüber dem Friesennerz oder dem Plastiktütenponcho zu finden.

                          DiKe
                          PS: Der sicher nichts dagegen hat, auf der Tour hinkelsteintragende, fellbekleidete und -besohlte Artgenossen zu treffen. Er schwebt dann immer in Nostalgie.
                          take it, change it or leave it

                          Kommentar


                          • heinzausmainz
                            Gesperrt
                            Erfahren
                            • 07.04.2005
                            • 222

                            • Meine Reisen

                            #14
                            @robiwahn: das ist natürlich nachzuvollziehen, allerdings braucht der jetboil so wenig gas, dass du - falls nicht gerade monatelange reisen oder umfangreiches schneeschmelzen geplant sind - dir um brennstoffnachschub gar keine gedanken machen musst

                            ich warte immer noch darauf, dass die erste 125g-kartusche endlich mal leer wird, obwohl ich damit schon geschätzte 20 mahlzeiten erhitzt (oft kochendes wasser nötig) und zudem noch zig testdurchgänge absolviert habe

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                            • ice
                              Erfahren
                              • 08.04.2005
                              • 442

                              • Meine Reisen

                              #15
                              @ fritsche
                              Du sprichst mir teilweise aus der Seele, wobei ich auch sagen muss daß es schon ein paar ganz nette Neuerungen gibt. Das einzige was mich ärgert ist dass verschiedene Marken einem weismachen wollen daß ihr neues Produkt die eierlegende Wollmichsau ist. Und die neue Technik und das neue Material ja viel besser ist als das alte. Erinnert mich ein bisschen an die Waschmittelwerbung die seit zig Jahren immer sauberer und weißer wäscht. Das nächste ist meiner Meinung nach das Outdoor u.s.w mittlerweile "in" ist und jeder De... irgenteine Outdoorsportart macht. Kommt in der Disco einfach gut an wenn man sagt "ich mach freeclimbing, extrem rafting, mountenbiken u.s.w." Die Hersteller haben das natürlich auch geschnallt und sind aufgesprungen. Als ich vor ein paar Jahren den Vau De Katalog gesehen hab musste ich nur noch lachen. Die Klamotten wurden in mehrere Bereiche unterteilt. So in der Art wie Walking, Alpin, Biking, und Extrem. Für jeden Bereich gab es die extra Jacke, Hose Unterbekleidung, Socken, Schuhe u.s.w. Die Unterschiede waren meiner Meinung nach minimal (Ausrüstungsfetischisten wie ich selber einer bin dürfen mich gerne steinigen) Ich frag mich bloß wie die Menschen vor 20 -30 Jahren den Gipfel erklommen, die Flüsse befahren, und die Weiten erwandert haben.
                              Das nächste was mir aufgefallen hat ist, dass sich auch die Outdoorindustrie dem immer schneller werdenden Modezeitgeist unterworfen hat und schon fast alle 6 Monate eine neue Kollektion rausbringt (Klar man will ja verkaufen) auch wenn sich nur die Farben andern und der Preis teuerer wird.
                              Nachdem ich schon am lästern bin noch eines von wegen Farben. Es ist ja zum Glück wieder besser geworden. Aber es gab mal eine Zeit als ich Probleme hatte mir Schlafsäcke Klamotten, Schuhe, u.s.w. zu kaufen die einfarbig waren, vieleicht schwarz, dunkelgrün oder grau ? Nein es gab Farbkombinationen in pink/lila u.s.w. Die Outdoorler sind rumgelaufen wie schlecht angezogene Papageien. So nun genug des Lästerns
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                              • Robiwahn
                                Fuchs
                                • 01.11.2004
                                • 2099
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Zitat von ice
                                ... Die Outdoorler sind rumgelaufen wie schlecht angezogene Papageien....
                                Damals ist aber auch der Rest der Leute so komisch bunt rumgelaufen, deswegen fiel das gar nicht so sehr auf

                                Grüße, Robert, der letztens mal wieder Fotos von vor 15 Jahren gesehen hat.
                                quien se apura, pierde el tiempo

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                                • Erny
                                  Gesperrt
                                  Alter Hase
                                  • 05.05.2005
                                  • 2763

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Ich muss wirklich sagen ,dass ich ein Fan von den grellen Farben bin.

                                  Nicht aus Modebewußtsein. Aber, mein Akto ist grün ( gab es nur so bei Globi damals). Wenn man mich mal wirklich suchen muss. ist ein rotes Zelt leichter zu finden, als ein grünes.

                                  Das gleiche gilt mit knallroten Jacken ,Rucksäcken usw.

                                  Ich finde meine Taschenlampe. in grau auch nicht so prickelnd. Eine pinkfarbige würde ich im dämmrigem Zelt, oder wenn sie mir im dunkeln mal runter gefallen ist, viel leichter finden.

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                                  • flying-man
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                                    • 10.08.2002
                                    • 937

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    @erny
                                    dazu kommt noch dass auf einem dia ein rotes zelt, eine gelbe jacke,... viel besser aussieht als grün in grün.
                                    bunte farben rules!

                                    flying-man
                                    \"Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.\" (A. Einstein)

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                                      • 20.03.2002
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                                      #19
                                      Deswegen bist du ja auch in rosa unterwegs



                                      Rote Zelte sehen uebrigens von aussen nett aus, aber das Licht innen...

                                      Aber Geschmack... 8)

                                      Thorben

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                                      • alaskawolf1980
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                                        • 17.07.2002
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                                        #20
                                        also zum Thema "übertriebene Preise" kann ich dir nur zustimmen. Aber dass du nichts perfektes für dich findest kann ich nicht verstehen.Wenn wir die preisliche Frage mal beiseide lassen, dann bin ich mir sicher, dass jeder für seine Zwecke das perfekte Zelt, die perfekte Regenbekleidung und so weiter finden wird. Es gibt viel unsinniges Zeug auf dem Markt, aber es gibt auch sehr viel gutes und sinnvolles.
                                        \"Everything, absolutely everything, is possible\" Lars Monsen

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