Wandern in Norddeutschland?

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  • sZabo
    Gerne im Forum
    • 14.08.2008
    • 93
    • Privat

    • Meine Reisen

    Wandern in Norddeutschland?

    Hallo zusammen,

    nun bin ich seit längerer Zeit endlich mal wieder hier im Forum unterwegs und habe gleich eine Frage an euch.
    Aufgrund meiner Herkunft bin ich natürlich eher in den Dolomiten, oder allgemein in den Alpen unterwegs.
    Schon lange reizt mich allerdings das Thema Norddeutschland, da ich mir auch Städte wie Hamburg, oder Bremen gerne einmal ansehen möchte, allerdings nur in Verbindung mit etwas Action. Jetzt meine Frage: Kann man in Norddeutschland richtig wandern? Ist das spannend? Oder vielleicht doch eher für Rentner geeignet?
    Habe hier einen Artikel gefunden, in dem das Thema angesprochen wird: http://de.holidayinsider.com/journal...in-deutschland
    Wanderurlaube an der Ostsee scheinen ja immer beliebter zu werden...

    Hat jemand von euch vielleicht schon persönliche Erfahrungen gemacht? Oder selbst etwas zu diesem Thema gelesen?

    Schonmal vielen Dank für jede Rückmeldung!

  • November
    Freak

    Liebt das Forum
    • 17.11.2006
    • 11083
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Wandern in Norddeutschland?

    Also richtig spannend ist Norddeutschland sicher nicht. Man muss es schon innerlich lieben (so wie ich), um sich dort wohl zu fühlen.
    Von einer Langstreckenwanderung an der Ostsee würde ich dir wohl abraten. So schön die Ostsee auch ist, dort sind auf den Wegen hauptsächlich Radfahrer unterwegs.

    Ich habe mal eine Wanderung in Nordwestdeutschland (also eher in der Nähe der Nordsee) auf dem Hünenweg gemacht (Reisebericht). Den fand ich recht abwechslungsreich. Ob ich jedoch meinen Sommerurlaub dafür aufwenden würde, glaube ich eher nicht.
    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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    • ronaldo
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 24.01.2011
      • 11960
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Wandern in Norddeutschland?

      Auweh, als Südtiroler bist du natürlich verwöhnt...

      Auf die Gefahr hin, Prügel zu beziehen , hier meine subjektiven Eindrücke:
      Nordsee: Stinklangweilig. Siehst du eine gerade Horizontlinie, ist das nicht das Meer (das generell nur in der Hälfte der Zeit überhaupt anwesend ist, sonst liegt da nur so Schlamm oder Dreck und man nennt es Watt) sondern schon wieder so ein doofer Deich. Alles platt. Kühe stehen rum, manchmal sogar Schafe. Viele Strandabschnitte sind kurtaxenpflichtig, soll heißen, du bezahlst zwar wie im Kino, siehst aber nur Landschaft mit wenig Handlung. Mit dem Fahrrad saust du durch, aber Wandern - och ne. (Ausnahme: Wattwandern. Das ist toll.)
      Ostsee: Da wo der Wald oder die Weiden bis ans Meer stehen, fand ichs immer schön. Die am Strand herumliegenden bunten Feuersteinknollen interessieren mich beruflich, also wirds mir da nicht langweilig. Weiß nicht, ob man z.B. in Schleswig-Holstein an der Küste entlangwandern kann, aber das stell ich mir cool vor. Außerdem gibts da was zum Anschauen, Schloß Gottorf, Haithabu, Kiel usw...

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      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
        • 30710
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Wandern in Norddeutschland?

        Wenn Du Bremen und Hamburg besuchen möchtest, dann scheinst Du eher mit der Nordseeküste zu liebäugeln. Natürlich gibt es dort wanderbare Strecken, aber wie andere schon sagten, muss man a) die Landschaft mögen und b) ist die Küste wenig abwechslungsreich. Es gibt zwar durchaus interessante Wanderstrecken, z.B. quer durchs Land, aber da bist Du als Wanderer ewig unterwegs, ohne wirklich Einsamkeit zu finden. Hier findest Du den Reisebericht vom Nordseeküstenradweg ab Stade bei Hamburg Klick, da siehst Du dann, dass es schöne Ecken gibt, die wanderbar sind, aber auch Ecken, die man wirklich besser mit dem Fahrrad absolviert, weil die Distanzen eben sehr groß sind und man stundenlang nur am Deich entlang läuft. Das muss man eben wirklich mögen.

        Ich würde Dir entweder zu einer Radtour raten - Radwege gibt es hier genug und sie sind gut ausgeschildert oder eben zu Interrail. Dann kannst Du die Städte, aber auch die Inseln besuchen (ostfriesisch und nordfriesisch, z.B. Norderney, Amrum, Sylt). Dort ist dann auch Sandstrand, es gibt das offene Meer und die Wattlandschaft und da machen dann Tageswanderungen auch viel Spaß.

        @ronaldo



        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • Prachttaucher
          Freak

          Liebt das Forum
          • 21.01.2008
          • 11905
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Wandern in Norddeutschland?

          Also wenn mit Norddeutschland ausschließlich Küste gemeint ist.... da würde ich den anderen rechtgeben und eher ein Rad nehmen. Man kann natürlich auch Deichwanderungen machen oder am Strand an der Wasserkante längsgehen. Ich könnte mir das für mich allerdings eher für maximal ein Wochenende vorstellen.

          Falsch ist aber, daß man sonst nicht wandern kann in Norddeutschland. Der (schöne) Hünenweg wurde schon genannt und dann gibt´s ja z.B. auch die Heide (Heidschnuckentrail, Freudenthalweg), das Wendland...Wenn´s etwas hügeliger werden soll dann z.B. in Richtung Weserbergland, Teutoburger Wald - sagen wir mal etwas südlicher im Norden.

          Also z.B. von Bremen oder Hamburg aus in Richtung Heide wäre nur ein Katzensprung.

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          • Leidwolf
            Gerne im Forum
            • 24.09.2012
            • 94
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Wandern in Norddeutschland?

            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
            Wenn Du Bremen und Hamburg besuchen möchtest, dann scheinst Du eher mit der Nordseeküste zu liebäugeln.
            Warum? Wer Hamburg und Bremen auf seinem Plan hat ist sicherlich an der Geschichte der Hanse (immerhin der Anfang unserer heutigen, globalisierten Wirtschaftsordnung) interessiert und sollte auch unbedingt nach Lübeck und Flensburg reisen.
            Von dort aus reise allerdings auch ich gerne mit dem Fahrrad weiter. Es gibt an der Ostsee sehr schöne wanderbare Abschnitte, die sind aber leider nicht zusammenhängend- die weniger spannenden Passagen bewältigt man lieber mi dem Rad.
            Mein Tipp: beste Reisezeit ist Ende August/ September, wenn die Beeren in den Knicks reif sind und die Äcker umgepflügt (schöner Kontrast zu den grünen Knicks und dem hoffentlich blau-weißen Himmel). Dann sind auch weniger Sommerurlauber dort und es ist insgesamt ruhiger.

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            • Gast20200802
              GELÖSCHT
              Dauerbesucher
              • 25.04.2014
              • 632
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Wandern in Norddeutschland?

              Wenn es nicht unbedingt Hamburg und Bremen sein muss, dann lege ich die Stralsund und Wismar ans Herz. Beides sind richtig schöne Städte. Auch das Meeresmuseum Stralsund ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Und direkt an Stralsund grenzt die wunderschöne Insel Rügen. Zum wandern an der See gibt’s wahrscheinlich kein schöneres Revier. Und September/Oktober ist Kranichzeit, die Touristenwelle ist weg, das Wetter meist gut, baden geht in der Regel auch noch. Jedenfalls im September Solltest du dich für Wismar interessieren, hier: http://www.trekking.magix.net/alle-a...8/mode/detail/ findest du einen Reisebericht von BernieHH, der mal wieder über Stock und Stein führt

              Viele Grüße
              Set"Ostsee ist eh viel schöner"ve

              Edit meint: Nicht Meeresmuseum, sondern Ozeaneum.
              Zuletzt geändert von Gast20200802; 25.08.2014, 13:56.

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              • Ditschi
                Freak

                Liebt das Forum
                • 20.07.2009
                • 12362
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Wandern in Norddeutschland?

                Zitat Torres: Es gibt zwar durchaus interessante Wanderstrecken, z.B. quer durchs Land, aber da bist Du als Wanderer ewig unterwegs, ohne wirklich Einsamkeit zu finden.
                Eigentlich ist alles gesagt, aber dem Zitat muß ich für Schleswig- Holstein eimal widersprechen. Gut, fertige, ausgeschilderte Wanderwege haben wir nicht. Aber man könnte Karten im Maßstab von 1:25 000 aneinanderlegen und den Mittelteil von SL-H auf Wirtschaftswegen durchwandern. Dann findet man Einsamkeit. Die Küsten sind belebt, aber auf der Geest ist SL-H leer.
                Und man dürfte wild campen. Das tut nur keiner. Wahrscheinlich, weil es erlaubt ist.
                Ich bin ja in meiner engeren Heimat oft an Wochenenden zu Tagestouren unterwegs, manchmal bis zu 30 KM. Ich begegne kaum einem Menschen.
                Nun mache ich ja selbst kein Trekking, aber mir fällt schon auf, daß ich auf den Trekkingbildern aus aller Welt zumeist mehr Leute sehe als in unserem Dorf in einem Monat. Auf den Trails dieser Welt ballt es sich ganz schön zusammen. Deshalb verstehe ich nicht so recht, warum es immer ein ausgeschildeter und mit Namen versehener Wanderweg oder Trail sein muß ? Aber vielleicht möchte man ja andere treffen? Viele halten Einsamkeit garnicht aus.
                Und was die Landschaft angeht: man muß sie mögen. Anpreisen möchte ich sie nicht. Ich fühle mich ja auch oft in Landschaften unwohl, von denen andere schwärmen.
                Ditschi

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                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 30710
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Wandern in Norddeutschland?

                  Ich hatte mich jetzt eigentlich mehr auf Niedersachsen konzentriert und weniger auf S-H. Da gibt es in der Tat sogar einen ganzen Wanderweg quer durchs Land, der sehr interessant klingt. http://www.wanderkompass.de/Deutschl...ider-elbe.html

                  Die fehlende Einsamkeit habe ich übrigens nicht an menschlichen Begegnungen festgemacht. Menschen trifft man da tatsächlich kaum, aber als einsam empfinde ich nur wenige Ecken. Vielleicht, weil man doch recht weit sehen kann.
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                  • Fletcher

                    Fuchs
                    • 24.02.2012
                    • 1109
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Wandern in Norddeutschland?

                    Wandern in S-H lässt sich uA auch gut in der Holsteinischen Schweiz. Dort gibt es, für S-H Verhältnisse, gut ausgebaute Wandererinfrastruktur mit immer mal wieder Ostsee. Dann gibt es gegerell an der Ostsee einige echte "Wanderperlen" wie zB Kiel nach Eckernförde, oder im Binnenland die Nordschleife der Schusteracht.
                    Ich weiß jetzt nicht wie weit das Projekt "Naturparkweg" ist, aber der wird dann wohl über 250Km lang.
                    Wenn`s dich ins nördliche S-H verschlägt, meld dich mal. Die Ostseeküste kenn ich hier ziemlich sehr gut. Ich bin hier 400Km Küstenlinie entlang gewandert.
                    Das letzte Hemd hat keine Taschen

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                    • Prachttaucher
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 21.01.2008
                      • 11905
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Wandern in Norddeutschland?

                      Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                      ...Deshalb verstehe ich nicht so recht, warum es immer ein ausgeschildeter und mit Namen versehener Wanderweg oder Trail sein muß ? Aber vielleicht möchte man ja andere treffen? Viele halten Einsamkeit garnicht aus.
                      Und was die Landschaft angeht: man muß sie mögen. Anpreisen möchte ich sie nicht. Ich fühle mich ja auch oft in Landschaften unwohl, von denen andere schwärmen.
                      Ditschi
                      Ich sag´s mal so : Es ist natürlich einfacher in der Vorbereitung, wenn es einen Track zum Gehen gibt. Man kann das ganze dann besser planen und vielleicht finden sich auch noch ein paar Infos dazu. Geht natürlich auch ohne. Mir persönlich fällt es schwerer durch Landschaft zu gehen, wo kein Wald vorkommt. Das zieht sich dann irgendwie und Rad fühlt sich besser an. Mischformen sind aber auch nett.

                      Das mit der Einsamkeit ist für mich gerade das Tolle an den Wanderungen bei uns : Wenn man auf spektakuläre Ecken verzichtet, wird es schnell überraschend einsam. Bei mir gibt es übrigens nach sehr vielen Mittelgebirgstouren auch einen Trend zum flachen Land.

                      Nachtrag : Ein Problem sehe ich allerdings auch in der Wegebeschaffenheit. Sobald das mehr in Richtung Asphalt geht, möchte ich da eher nicht zu Fuß unterwegs sein, mit dem Rad aber gerne.
                      Zuletzt geändert von Prachttaucher; 25.08.2014, 16:48.

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                      • Tarkowsky
                        Erfahren
                        • 21.07.2014
                        • 136
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Wandern in Norddeutschland?

                        Ich war von 2 Wochen an der Ostsee zwischen Rostock und Wismar. Meistens machten wir Tagestouren entlang der Küste. Ich lebe im Taunus und bin flaches Land nicht gewohnt. Bergig ist es bei uns zwar nicht wirklich aber schon ein Unterschied. Mit der Zeit entdeckte ich immer mehr die Reize dieser Landschaft und fand am Ende darin eine eigene Magie. Auch das Hinterland ist sehr schön mit Wäldern usw. Es ist nicht leicht, Vorschläge für Touren zu finden. Scheint noch nicht wirklich entdeckt worden zu sein.

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                        • Glenfiddich
                          Erfahren
                          • 19.02.2012
                          • 278
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Wandern in Norddeutschland?

                          Wenn Norddeutschland im weitesten Sinne auch Dänemark einschließt dann schaue doch mal bei Fletcher in seinen Reisebericht über den Gendarmenpfad. Sehr empfehlenswert ! Im Anschluss ein bischen Flensburg, Hamburg ...usw.
                          Ich habe Talente, Rechtschreibung gehört nicht dazu.

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                          • Ditschi
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 20.07.2009
                            • 12362
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Wandern in Norddeutschland?

                            Dann müßte es "Wandern in Dänemark" heißen. Wieder eine ganz andere Hausnummer. Da gibt es nicht nur den Gendarmstien.
                            http://www.fjaellwanderung.de/daenemark/nordsee/
                            Oder 450 KM nur über Sandstrand von Blåvand nach Skagen?
                            Ditschi

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                            • Flachlandtiroler
                              Freak
                              Moderator
                              Liebt das Forum
                              • 14.03.2003
                              • 29031
                              • Privat

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                              #15
                              AW: Wandern in Norddeutschland?

                              Die Festlandsküste der deutschen Nordsee ist sterbenslangweilig und zum Gehen mitunter suboptimal (die Deichwege sind oft geteert und geneigt --> total unangenehmes Gehen). Nordholland und Teile von Südholland sind sicher schöner; die westfriesische Küste kenne ich nicht, muss ich zu meiner Schande gestehen.
                              Die ostfriesischen Inseln sind dagegen toll zum Spazierengehen, allerdings kaum zu einer sinnvoll zusammenhängenden Wanderung kombinierbar.

                              An der Ostseeküste gibt es sehr schöne Wanderstrecken, IMHO auch anteilsmäßig soviel, das sich eine Streckenwanderung ausgeht. Hiddensee, Rügen, Darß/Zingst sind toll. Im SOmmer sicher suboptimal weil entweder heiss und voller Mücken, oder es regnet

                              Von Hamburg aus ist es jetzt nicht so ein Riesending, an die Ostsee zu kommen. Was die Orte an der Küste angeht, liegt die Ostsee mit ihrer Bäderarchitektur und den Hansestädten dann sowieso klar vorne.
                              Meine Reisen (Karte)

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                              • E1HikingTours
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                                • 17.02.2013
                                • 162
                                • Unternehmen

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                                #16
                                AW: Wandern in Norddeutschland?

                                Ich stimme dem Tenor der Vorredner zu: die Ostseeküste und ihr Hinterland sind toll, aber bitte zum Wandern nicht in der Hauptsaison hinfahren. Herbst wäre wohl optimal.
                                Wandern auf dem E1

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                                • Ditschi
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 20.07.2009
                                  • 12362
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Wandern in Norddeutschland?

                                  Zitat Flachlandtirolerie Festlandsküste der deutschen Nordsee ist sterbenslangweilig und zum Gehen mitunter suboptimal (die Deichwege sind oft geteert und geneigt --> total unangenehmes Gehen)
                                  Die Meinung " sterbenslangweilig" darf man haben. Für andere hat die Landschaft ihren Reiz.

                                  Auf den geteerten Deichwegen muß nicht laufen, wer das nicht nicht möchte. links neben den Steinen geht man zumindest schon grade. Und Teerstreifen gibt es beileibe nicht überall.




                                  Man kann auch oben auf dem Deich gehen. Oder links unten, wo man meist Windschutz hat. Unterhalb der Deiche findet man meist Wehlen, also Teiche, die durch Aushub enstanden sind, mit einer reichhaltigen Vogelwelt.



                                  Und sonst ist es einfach nur rauh und schön. Nicht jedermanns Sache, und das ist auch gut so.



                                  Eine kleine Ehrenrettung meiner sterbenslangweiligen Heimat.







                                  Ditschi
                                  Zuletzt geändert von Ditschi; 25.08.2014, 21:04. Grund: Ergänzung

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                                    #18
                                    AW: Wandern in Norddeutschland?

                                    @Szabo: Meinst Du "Norddeutschland" oder nur "Küste"? "Norddeutschland" geht mindestens runter bis zum Fuß der Mittelgebirge; wenn man Münchner fragt, sogar bis zur Mainlinie.
                                    Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                                      #19
                                      AW: Wandern in Norddeutschland?

                                      OT: Pfft. Alles südlich von Hannover ist Süddeutschland.
                                      Oha.
                                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                                      • Igelstroem
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                                        • 30.01.2013
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                                        #20
                                        AW: Wandern in Norddeutschland?

                                        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                        Auf den Trails dieser Welt ballt es sich ganz schön zusammen. Deshalb verstehe ich nicht so recht, warum es immer ein ausgeschildeter und mit Namen versehener Wanderweg oder Trail sein muß? Aber vielleicht möchte man ja andere treffen? Viele halten Einsamkeit garnicht aus.
                                        OT: Eigentlich ist doch die Wildnissehnsucht in diesem Forum ein Massenphänomen. Angst vor der Einsamkeit ist also nicht sehr wahrscheinlich. Dass man trotzdem gerne einem Trail folgt, liegt abgesehen von den praktischen Gründen, die Prachttaucher genannt hat, daran, dass sich der ganze Vorgang dann als ein wohldefiniertes Projekt mit Start- und Zielpunkten darstellt, das man ›angehen‹ und ›meistern‹ und nicht zuletzt auch in einem wohldefinierten Urlaubszeitraum unterbringen kann. Die bevorzugten Formen des Wanderns entsprechen jeweils den Arbeits- und Lebensformen der Epoche. Der Trail wird zu einem Element in einem Portfolio oder einer To-do-Liste (ein häufiges Wort im Forum).

                                        Natürlich kann man auch anders vorgehen. Dünn besiedelte Kulturlandschaften wie Mecklenburg-Vorpommern bieten sich dafür an. Man kann sich einen Stapel topografischer Karten kaufen und irgendwo loslaufen, zum Beispiel von der innerdeutschen Grenze durch das mittlere Mecklenburg Richtung Stettin oder Greifswald oder Stralsund. Dass es unbedingt der Ostseeküstenweg E9 sein muss, ist ja schon wieder nur touristische Konvention. Die Küste ist touristisch erschlossen, ebenso im Süden Mecklenburgs der Müritz-Nationalpark und die Kleinseenplatte. Dazwischen ist viel Landschaft, die nie zuvor ein Mensch zu Fuß durchquert hat.

                                        Aber der Verzicht auf den Trail hat seinen Preis: ständiges Navigieren mit der Karte (die ja zunächst einmal im Plural gekauft und getragen sein will), Entscheidungen für diesen oder jenen Weg, Laufen auf Asphaltstrecken (wenn auch wahrscheinlich weniger als in Westdeutschland), Unplanbarkeit der Übernachtung. Vielleicht kann man auf www.komoot.de eine Route planen und sie in die topografischen Karten einzeichnen, vielleicht liefert die Seite auch einen GPS-Track, da kenne ich mich nicht aus. Jedenfalls ist aber die Frage, wann man wo ankommt, womöglich schwerer zu beantworten als bei der Planung einer Hardangervidda-Durchquerung. Das wäre die Schwierigkeit und zugleich der Reiz.

                                        Muss ich noch sagen, was das für die Übernachtungsfrage bedeutet? Man kann im Vorfeld versuchen, Campingplätze und andere Übernachtungsmöglichkeiten zu recherchieren und in die Karte einzutragen. In manchen Gegenden des Landes ist man damit schnell fertig. Wenn man feste Übernachtungen buchen will, muss man zudem auch die Etappen entsprechend genau planen. Dann ist man letztlich wieder beim Trail-Modell, das heißt das Wandern wird dann wieder zur Abwicklung eines Projekts. Wenn man das nicht will, muss man sich auf gelegentliches Schlafen in der Landschaft einstellen. Das ist sozusagen eine Nebenpointe in der Darstellung dieses Modells.

                                        Die Hauptpointe ist die, dass der Verzicht auf den definierten Trail eine sozusagen ›spirituelle‹ Entscheidung für ein weniger durchgeplantes Wandern, für ein weniger berechenbares Hineinlaufen in die Landschaft erfordert. Vielleicht ist es sogar so, dass die norddeutsche Landschaft sich dafür anbietet und ihr Charakter gerade unter solchen Voraussetzungen am ehesten erfahren werden kann.


                                        Edit: Amen.
                                        Zuletzt geändert von Igelstroem; 25.08.2014, 23:10.
                                        Lebe Deine Albträume und irre umher

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