Lüneburger Heide, Mehrtagestour, Zelten

[waist]

Hallo zusammen,

in nicht allzu ferner Zukunft würden wir gerne zu zweit für 7 Tage oder etwas mehr die ein oder andere Heidschnucke in ihrem Revier beobachten.
Sind 7 Tage zu lang oder hat die Heide genug Abwechselung zu bieten? Mit Hügeln oder gar Bergen sieht es da ja eher Mau aus...
Wie sieht es dort im Allgemeinen mit Zelten aus? Ist das zu empfehlen? Ein paar Campingplätze habe ich auch bereits gefunden.

Da der Heidschnuckenweg vermutlich sehr stark frequentiert ist würden wir gerne eine Alternativroute gehen. Was haltet ihr vom Freudenthalweg? Oder sollten wir uns lieber selber was aus den vorhandenen Wanderwegen zusammenstecken? Wir würden gerne eher in der Natur und nicht in Stadtnähe gehen.

Ich freue mich über jeden Tipp und Ratschlag,
Waist

[HaegarHH]

AW: Lüneburger Heide, Mehrtagestour, Zelten

Ich habe mir jetzt mal die Strecken so angesehen und kann da nur tlw. und dann eher aus der Perspektive als Radfahrer etwas dazu sagen ....*ich* würde das nicht 7 Tage am Stück aushalten, auch nicht zu Fuss


Das, was Du unter Heide verstehst, also Heidekraut, kleine Büsche, ... Heidschnucken das sind eher vereinzelte "Inseln". So richtig "Heide" war früher mal fast alles, weil das Holz wurde u. a. zum Salz sieden hier in LG abgehackt, der Wald war weg und dann verödete / versteppte die Landschaft -> Heide. Seit Anfang des letzten JH. wurden die Flächen dann zunehmend für Landwirtschaft genutzt und tlw. auch wieder aufgeforstet. Wenn ich hier von LG aus "Heide" sehen will, dann muss ich ziemlich lange durch Felder und Wälder laufen, durchaus nett, aber halt NICHT Heide.

Die Gegend um Wilsede finde ich z. B. richtig schön und auch dem Klischee entsprechend, dementsprechend voll ist sie aber auch an Ausflüglern, die mit Pferdewagen über die sandigen Wege gekarrt werden. Auch die "Bockeler Heide" wäre z. B. so eine "Insel".


Zum Thema Berge und Schluchten ... der Wilseder Berg ist schon fast das Höchste hier, ABER auf meiner Heide-Radrunde bekomme ich auf ca. 80km knapp 800 Hm zusammen, manche einer verbindet mit "Lüneburger Heide" wirklich flach, DAS ist es hier nicht, tlw eher Endmoränen-Landschaft.


Viele Campingplätze, an denen ich vorbei komme lassen mich doch eher gruseln, Hinweise auf Perlen nehme ich auch gerne an , sind doch eher Dauerplätze und WoMo-Parkplätze. Letztes Wochenende war ich doch von 2 fast nebeneinander liegenden Campingplätzen in Amelinghausen durchaus sehr positiv überrascht, Zeltwiese, in der Nähe das Waldbades (Freibad) beim / am Lopausee. DA hat man dann auch keinen permanenten Verkehr vorbei rauschen. Zu den Plätzen selber kann ich (noch) nix sagen.


Ich weiss nicht, was Du unter stark frequentiert meinst, ABER ich sehe hier (recht) viele Tagestourer, durchaus dann professionell ausgerüstet und (vermutlich) ambitioniert, genau so viele Radtouristen. Noch mehr sehe ich aber eher Touristen, die sich mit kleinem Rucksack oder Pedelec ein wenig um ihr Hotel herum kämpfen, oder noch eher per Bus zum Heide-"Gaudi" gefahren werden. Wie sehr Deine geplanten Routen nun mit solchen Strecken kollidieren, weiss ich nicht, denke aber nicht, dass es überlaufen sein wird.

[E1HikingTours]

AW: Lüneburger Heide, Mehrtagestour, Zelten

Hi!
Die Lüneburger Heide ist für norddeutsche Verhältnisse schon recht hügelig, es kommt halt immer darauf an, was man gewohnt ist. In 7 Tagen z.B. von Hamburg nach Celle sind eine sehr realistische Einschätzung und langweilig wird einem da eigentlich nicht. Wirklich überlaufen ist der Heidschnuckenweg auch nicht, da würde ich jetzt keine Bedenken haben. Und solange man in der Heideblüte (Anfang August bis Anfang September) die Hotspots wie z.B. den Wilseder Berg an Wochenenden meidet, wird man zumindest von Touristen weitgehend verschont. Was die Wanderwege wie Heidschnucken- oder Freudenthalweg nun mal hier im Norden alle gemeinsam haben, ist, dass sie keinen Bogen um die Orte machen, sondern von Ort zu Ort führen. Man hat also sehr viel mehr Zivilisationskontakt als beispielsweise bei einem Kammweg im Mittelgebirge.
Nun zum Thema Wandern und Campingplätze: die Planer von Wanderwegen lassen die Campingplätze in der Regel links liegen, so dass, wenn man von Campingplatz zu Campingplatz wandern möchte, sich schon eine eigene Route zusammen suchen muss. Landschaftliche Highlights aus meiner Sicht: der gesamte Hamburger Süden von der Fischbeker Heide bis zum Eißendorfer Forst (sehr hügelig), der Sunder südlich von Tötensen (Freudenthalweg), natürlich der Brunsberg (mein Hausberg... ), ebenso das Büsenbachtal mit dem Pferdekopf, die Seeve bei Wehlen (E1), der Wilseder Berg (vor allem wenn bei schlechtem Wetter keine Touris unterwegs sind) und mehr noch der Totengrund. Grundsätzlich finde ich die Nordheide attraktiver als die Südheide, allerdings kenne ich mich im Norden auch besser aus.
Gruß,
Daniel

[lina]

AW: Lüneburger Heide, Mehrtagestour, Zelten

Wenn man den Leine-Heide-Radweg radelt, kommt man auch durch die Heide. Ich fand’s eigentlich recht hübsch, und das bisschen Heidschnuckenweg (und hier und hier) und Spitzbubenweg, das ich kenne, auch. Aber 7 Tage, hmmm, weiß nicht .. Hügelig ist es allerdings schon ein bisschen.

Der Campingplatz Holm-Seppensen ist noch ganz ok.

[waist]

AW: Lüneburger Heide, Mehrtagestour, Zelten

Hey Super!
Das hilft mir schon mal weiter. Dann reichen 4 oder 5 Tage wandern wohl aus und wir werden uns wohl eher auf den Norden konzentrieren. Evtl. könnte man dann noch 1-2 Tage an einem schönen Campingplatz "verbummeln".

Viele Grüße,
Waist

[Prachttaucher]

AW: Lüneburger Heide, Mehrtagestour, Zelten

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Da der Heidschnuckenweg vermutlich sehr stark frequentiert ist würden wir gerne eine Alternativroute gehen. Was haltet ihr vom Freudenthalweg? Oder sollten wir uns lieber selber was aus den vorhandenen Wanderwegen zusammenstecken? Wir würden gerne eher in der Natur und nicht in Stadtnähe gehen.

Ich freue mich über jeden Tipp und Ratschlag,
Waist

Also das mit dem stark frequentiert ist Unsinn. Im Kerngebiet der LüHe, wie z.B. am Wilseder Berg ist schon mehr los. Das hat aber wenig mit dem speziellen Wanderweg zu tun, da sind am WE eben einige Hamburger, die da z.B. einen Spaziergang machen. Oder z.B. weiter oben bei Buchholz Hundebesitzer beim Gassi-Gehen...

Weiter Richtung Celle fand ich es recht einsam bis auch wieder auf wenige Hot-Spots, wo man ein kleines Heidestück mit Parkplatz hat. Kann natürlich im Sommer generell mehr sein...

Freudenthal-Weg habe ich bisher von Verden bis Bad Fallinbostel durch. Die ersten 2 h ab Verden sind halt leider doch häufig in Hörweite der A1, obwohl es landschaftlich auch nett ist. Danach wird´s dann ruhig.

Einfach machen !

[equipman]

AW: Lüneburger Heide, Mehrtagestour, Zelten

Nett ist auch das Aquadies in Egestorf, Naturschwimmbad mit Holzhütten und Tipi. Wenn man will auch Sauna, glaube ich. In Behringen gibt einen Campingplatz und in der Nähe den Brunausee (Badesee).

[Hohnebostel]

AW: Lüneburger Heide, Mehrtagestour, Zelten

Ich bin den Weg letztes Jahr mit dem Rad gefahren und dieses Jahr zum Teil gewandert. Jeweils Ende Mai, Anfang Juni. Überlaufen war da nix. Dieses Jahr haben wir auf einer 3-tägigen Tour außer uns keine anderen Wanderer gesehen. Letztes Jahr 2
Wir haben immer in Schutzhütten übernachtet. Die Dichte ist sehr groß. Allerdings sind jetzt ziemlich viele abgerissen und eneuert worden, mit einem Standardmodell. Zwei Wände, ein tragender Balken an der gegenüberliegenden Ecke. Sollte wohl Übernachtungsgäste vergraulen. Aber für zwei Hängsmatten reichts noch immer.

Für eine Woche könnte es etwas langweilig werden. Landschaftlich ist es alles sehr ähnlich. Ab Fassberg/Hermannsburg kommt aber deutlich mehr Wald in Rtg. Süden.

Und bitte erwartet keine Unmengen von Heidschnucken. Genauso selten wie Wanderer. Zur Heideblüte im August platzen in der Ecke traditionell mehrere Säcke mit Rentnern, welche dann die Cafes und Parkplätze mit Heideblick überschwemmen. Vielleicht wandern da auch einige von. Aber man tritt sich bestimmt nicht auf die Füße.