Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

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  • stoeps
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    • 03.07.2007
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    • Meine Reisen

    Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

    Auf der Suche nach einer leichteren und größeren Alternative zu meinem Exped-PU-Bivy-Poncho hatte ich letzten Herbst drei andere Ponchos, die sich auch als Tarps nutzen lassen nach Hause bestellt. Bei meinen Recherchen hat mich mehr als befremdet, dass es offensichtlich Herstellern und Versendern nicht möglich ist, die Maße und Masse eines Stoff-Rechtecks exakt zu bestimmen
    Ich habe die vier dann gemessen, gewogen und anprobiert. Die Daten und Eindrücke möchte ich hier (mit)teilen.

    Zum Vergleich standen:
    Exped-Bivy-Poncho
    Sea-to-Summit Nylon Tarp Poncho
    Eureka Poncho Tarp SUL
    BE-X Poncho Ultralight Sylnylon Long 2.0

    Nicht in Betracht gezogen habe ich die Extrem- und UL-Varianten von Exped, da mir bei Exped die Maße nicht gefallen (s.u.) – und vor allem da die Preise dieser Firma inzwischen echt schweizerisch, d.h. deutlich jenseits der 100,-€ sind. Auch nicht angeguckt habe ich den Sea-to-Summit Ultra Syl Tarp Poncho, da er teurer und schwerer (sic!) als die PU-Variante der Firma ist.

    Zu beachten ist, dass mein Exped-Poncho schon einige Jahre alt ist; der aktuelle wird auf der Exped-Site als 10 cm länger und 160 g leichter angegeben.

    Kurzvergleich der Daten (warum gibt's hier keine Tab-Stopps?)

    ---------------------Maße [cm]--------------------------Masse [g]-------------------------Preis [€]
    Exped--------------230x150 (jetzt 240x150?)-----------622 (jetzt 460?)---------------- >100
    StS---------}----------------------------------------------332------------------------------- 50
    Eureka------}------250x140----------------------------- 216------------------------------- 70…80
    BE-X--------}---------------------------------------------344------------------------------- 40


    Der Exped ist kürzer als alle anderen mir bekannten Modelle, dafür allerdings breiter.
    Auf dem folgenden Bild kann man die unterschiedlichen Maße hoffentlich erkennen; die linke obere Ecke ist der "Referenzpunkt":



    Als Ponchos sollen sie eine brauchbare Kapuze haben und auch über einem größeren Rucksack (50–60 l) hinten lang genug sein. Auf dem nächsten Bild ahnt man die unterschiedlich aufwändig geschnittenen Kapuzen:


    Von unten nach oben: Exped, Eureka, StS, BE-X

    Auf dem nächsten Bild kann man erkennen, dass Exped und BE-X symmetrisch zur Kapuze geschnitten sind, während StS und Eureka hinten länger als vorn sind:



    Mein Abwägeprozess:

    Exped
    * außer Konkurenz, ist ja schon meiner; aber …
    + Kapuze
    + als PU super-stabil
    – als Poncho hinten zu kurz (evtl. jetzt besser)
    – als Tarp insgesamt zu kurz (-"-)
    –– unfassbar teuer, schon als PU

    BE-X
    + der preiswerteste (40,-)
    – Kapuze quasi ohne Schnitt
    – keine Schlaufe/Öse auf der Mitte der kurzen Seite (AFAIR) -> wie als A-frame aufstellen?

    Eureka
    + der leichteste
    + Schnitt und Länge
    + Kapuze ok
    + mit 70,- bis 80,- € deutlich teurer als StS
    – Sylnylon

    StS
    + preiswert (50,-€)
    + Kapuze ok
    + Schnitt und Länge
    +/– Gewicht ok, wenn auch deutlich schwerer als Eureka
    + PU

    Ich habe den StS genommen, obwohl er über 100 g schwerer ist als der Eureka. Den Ausschlag hat das Material gegeben. Ich besitze auch den UL-Fahrrad-Poncho von Exped; der ist aus Sylnylon. Und wenn der nass wird, klebt der am Körper. PU-Nylon fällt etwas schwerer/steifer und saugt sich nicht so an. (Möglicherweise längt es sich auch als Tarp weniger und muss nicht nachgespannt werden. Das weiß ich aber nicht.) Ich mochte nicht für das subjektiv unangenehmere Material 30,-€ mehr ausgeben.

    Inzwischen hatte ich ihn als Poncho einen halben Regentag lang an und war sehr zufrieden. Als Tarp kommt er kaum zum Einsatz, weil ich meist in Hütten schlafe.


    In der Hoffnung, dass dieser kleine Vergleich anderen eine Hilfe sein kann
    stoeps
    „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
    ― John Muir

  • Feurio
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    • 16.06.2009
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    #2
    AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

    Vielen Dank für diesen schönen Vergleich!!
    Sehr interessant finde ich deine Begründung, dass PU angenehmer zu tragen ist als Silnylon, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Hast Du denn deinen Poncho auch schoneinmal als Tarp benutzt (du hast ja geschrieben: eher nicht)?
    Was beim Trekking-Lite-Store nicht aufscheint, ist halt dass das S-t-S Ultra Sil nochmal 15cm länger ist, 280cm wird meistens angegeben. Das finde ich für die Tarp-Nutzung verlockend. Stimmen denn bei deinem S-t-S die Abmessungen mit den angegebenen überein?
    Besten Dank schonmal!
    F
    Für mehr Natur vor der Haustür!

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    • stoeps
      Dauerbesucher
      • 03.07.2007
      • 537

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

      Jaja, die Maße, ein leidiges Thema!! Das ist mit ein Grund, warum ich diesen Vergleich gemacht habe. Man kann für jeden Poncho viele verschiedene Angaben finden.
      Mein Ergebnis für die Ponchos, die mir vorlagen ist halt, dass sie alle, egal was da alles für Maße im Netz rumgeistern, exakt gleich groß waren – 250x140 – was man auf dem ersten Foto daran sieht, dass man nichts sieht, sprich: dass sie sich verdecken.

      Der Ultra-Sil von StS wird zwar von Bergzeit mit l=280cm angegeben, von StS selbst aber mit 260, von TLS mit 265. Letztere geben den Nylon von StS aber auch mit 266 und den Eureka mit 255 an – und gemessen habe ich bei beiden 250.

      Ich nehme bis zum Beweis des Gegenteils deshalb an, dass sie alle ca. 250x140 groß sind und nur Exped einen prinzipiell anderen Schnitt hat(te).

      stoeps
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      ― John Muir

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      • Feurio
        Dauerbesucher
        • 16.06.2009
        • 667
        • Privat

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        #4
        AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

        Hmpf.
        Sackundpack gibt sehr genaue Messungen an, als ob sie nachgemessen hätten. Der Golite habe 2.64 m x 1.47 m, der Eureka Nachbau 2.56 X 1,37 cm. Selbst wenn das stimmt, viel Unterschied ist das jetzt echt nicht. Danke für deine Tipps!
        Blöd am StS PU finde ich halt, dass es den im Moment nur in blau gibt. Ich habs lieber dezent.
        Zuletzt geändert von Feurio; 24.01.2014, 14:40.
        Für mehr Natur vor der Haustür!

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        • Bandog
          Erfahren
          • 21.02.2012
          • 224
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          #5
          AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

          Hallo,

          Da ich den Eureka besitze, habe ich 2 mal nachgemessen und beide male waren es: 258x141

          Und das gewicht: 211 Gramm (ich habe allerdings den Zettel rausgeschnitten)

          LG

          Bandog


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          • faule socke
            Fuchs
            • 27.04.2004
            • 1064

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

            danke für die arbeit, sehr interessant!

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            • Feurio
              Dauerbesucher
              • 16.06.2009
              • 667
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

              Zitat von Bandog Beitrag anzeigen
              Hallo,

              Da ich den Eureka besitze, habe ich 2 mal nachgemessen und beide male waren es: 258x141

              Und das gewicht: 211 Gramm (ich habe allerdings den Zettel rausgeschnitten)
              Danke, sehr aufmerksam! Sag mal, benutzt Du den dann auch regelmäßig als Tarp? Bist Du zufrieden vom Einsatz? Auch als Poncho? Habe gelesen, dass bei wind die seitenknöpfe aufreissen, ist DIr das mal passiert?
              Für mehr Natur vor der Haustür!

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              • chinook
                Fuchs
                • 27.04.2005
                • 2232

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

                Zitat von stoeps
                Inzwischen hatte ich ihn als Poncho einen halben Regentag lang an und war sehr zufrieden. Als Tarp kommt er kaum zum Einsatz, weil ich meist in Hütten schlafe.
                Zitat von Feurio
                Hast Du denn deinen Poncho auch schoneinmal als Tarp benutzt (du hast ja geschrieben: eher nicht)?
                Zitat von Feurio
                ... benutzt Du den dann auch regelmäßig als Tarp? Bist Du zufrieden vom Einsatz?
                Kopfschüttelnd

                -chinoook
                Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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                • Feurio
                  Dauerbesucher
                  • 16.06.2009
                  • 667
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

                  OT: Was soll das, du Troll? 1. frage ich stoeps, der es "kaum", also nicht gar nicht, benutzt, ob er dazu ein bisschen was sagen kann, und 2. frage ich Bandog, von dem wir nicht wissen, ob er es als Tarp nutzt, was für Erfahrungen er dazu hat. Was gibt es da zum Kopfschütteln? Und warum dann ein extra Post hierfür?
                  ...da kann ich nur den Kopf schütteln
                  Für mehr Natur vor der Haustür!

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                  • Bandog
                    Erfahren
                    • 21.02.2012
                    • 224
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

                    Hallo,

                    Ich benutze ihn regelmäßig als Tarp aber nur selten als Poncho. Oder etwas ausführlicher, als Tarp benutze ich ihn regelmäßig zusammen mit einem Biwaksack, meist in mehr oder weniger bewaldetem Gebiet und bin recht zufrieden. Als Poncho nutze ich ihn sehr selten und wenn, dann meist eher "stationär" und eigentlich immer mit einem Windshirt drunter. Heißt, bei leichtem fiesel Regen reicht mir das Windshirt und bei sehr starkem Regen oder Gewitter suche ich mir meist was zum unterstellen. Den Poncho trage ich dann nur, wenn ich nichts auf die schnelle finde und mich im Wald befinde. Dann hocke ich im Poncho zwischen ein paar jungen Bäumen im Unterholz und warte bis das Unwetter vorbei gezogen ist. Ich bin also bis auf einmal, noch nie bei starken Wind mit dem Poncho durch ein Unwetter marschiert. Und das eine mal schien das Wasser nicht nur von oben, sondern auch von unten zu kommen, ich war also auch mit Poncho total durchnest aber da ich ihn mit etwas Schnur um die Hüfte und zwischen den Beinen fixiert hatte, gab es keine wirklichen Probleme mit den Knöpfen oder damit, dass er durch nen Windstoß "hochgeflattert" wäre. Ich hoffe das hilft.

                    LG

                    Bandog

                    Post Scriptum:
                    Wieso kann man hier eigentlich keine Bilder via Tapatalk hochladen, beziehungsweise, warum werden diese nicht im normalen Browser angezeigt?

                    Gesendet von meinem GT-S5360 mit Tapatalk 2

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                    • wanderODIN
                      Erfahren
                      • 24.01.2011
                      • 301
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

                      Sehr toller Vergleich hilft mir sehr beim Kauf..

                      Vielen Dank

                      Gruß Ondreas
                      .....Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten....

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                      • Feurio
                        Dauerbesucher
                        • 16.06.2009
                        • 667
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

                        Hey Bandog,
                        das hilft, durchaus! genau so will ich meinen Poncho eigentlich auch gebrauchen, nur den Biwaksack muss ich mir noch aus Tyvek nähen. (und das Tyvek färben - jemand Ideen?)
                        Beste Grüße,
                        F
                        Für mehr Natur vor der Haustür!

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                        • hanspeter
                          Gesperrt
                          Gerne im Forum
                          • 14.05.2012
                          • 84
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos)

                          Ist vermutlich schon x-mal diskutiert worden, aber es gibt einen guten Grund dafür, dass Ponchotarps zu schmal (Poncho: Arme liegen frei) und zu kurz (Tarp) sind.
                          Wären sie länger oder breiter, würden die Ecken beim Ponchoeinsatz bis zum Boden reichen.
                          Wer es ausprobieren will, kann ja mal so ein Stück Stoff oder Küchenrolle als Verlängerung an ein 250cm Modell anbringen (Büroklammern helfen). Wenn man über 1.80m groß ist, geht es einfach nicht, bzw. man schafft sich damit eine Menge neue Probleme und sieht nebenbei noch blöder aus.


                          @Bandong
                          Das Festbinden am Bauch find ich nicht clever, weil es den Luftzug verhindert. Das sind ja alles Materialien, die null dampfdurchlässig sind. Ich kann mir das ehrlich gesagt auch praktisch kaum vorstellen. Schnur um die Hüften und durch die Beine? Im liegen geht das ja vielleicht, aber laufen könnt ich damit nicht.
                          Sinnvoller: Strategische Stellen mit Wäscheklammern beschweren oder ein Modell wählen, das sich durch Druckknöpfe enger machen lässt.
                          Mein PT hat dazu Klettverschlüsse und zum anderen kann ich die Schlaufen an der Hose befestigen, was die eleganteste Lösung ist.

                          Bei der Farbe sollte man wirklich keine Kompromisse machen. Ich habe ein Modell in zeitlos modischem Orange... (erschien damals als eine gute Wahl ;) ) Im Nachhinein bereue ich das ganze, wenn ich meine Ponchofotos anschaue, obwohl ich mich wirklich nicht für eitel oder anspruchsvoll halte.
                          Hinzu kommt: Wie man es auch dreht und wendet, letztlich benutzt man so ein Ding nur selten als Poncho.
                          In der Regel benutzt man es gar nicht, oder als Tarp. Und dann sollte es grün sein.

                          @Feurio
                          Chuck Norris kann Tyvek färben.
                          Ich habs nur mit Sprühlack geschafft, aber das willst du nicht.
                          Zuletzt geändert von Ziz; 07.08.2018, 00:13.

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                          • stoeps
                            Dauerbesucher
                            • 03.07.2007
                            • 537

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

                            Ähnliche Gedanken zu den anscheinend übliche Maßen habe ich mir auch schon gemacht. Der alte Exped-Schnitt (l=230, Kapuze auf halber Länge) war m.E. ein Fehler, da er als Tarp unnötig kurz war und als Poncho hinten zu kurz wurde, wenn er über einem Trekkingrucksack getragen wurde. Der schreit förmlich nach den 20 cm Verlängerung hinten

                            Aber man muss wirklich bedenken, dass jeder weitere Dezimeter schließlich Gebamsel um die Beine wird.
                            Exped hat deswegen vorne und hinten eine Reihe Knöpfe zum Kürzen/Hochköpfen spendiert; StS (beim PU-Nylon) hinten so eine Art Raff-Schnur mit Tanka.
                            Und wie Hanspeter feststellt: Auch die Breite wirkt sich beim Poncho als Länge aus, weil bei hängenden Armen die Ecken tiefer hängen als die Mitte der kurzen Seiten. (Ein weiterer Grund für die typische Breite von <=150 könnte sein, dass so breit die Stoffbahnen sind.)


                            Das Schnüren um die Taille würde ich hingegen nicht so kategorisch ausschließen. (Exped hat die Schnur dafür schon in der Bauchtasche dabei.) Natürlich beeinträchtigt das die Lüftung wahrscheinlich erheblich. Aber um in schwierigem Gelände die Füße besser sehen zu können oder weil einfach gerade die Welt untergeht, halte ich es schon für eine Option. Ich werde mir dafür ein Gummiband basteln.


                            Gruß
                            stoeps


                            PS: Ich muss dieses Jahr unbedingt mal mit dem Ding als Tarp rumprobieren. Denn als Poncho finde ich ihn genial.
                            „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                            ― John Muir

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                            • faule socke
                              Fuchs
                              • 27.04.2004
                              • 1064

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

                              @hanspeter:
                              du meinst UNTER 1,80 gross! über sind wir hier beide und die ponchos bedecken gerade den eh-nur-45l-rucksack! mehr länge hinten würde echt nicht schaden!

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                              • Schmusebaerchen
                                Alter Hase
                                • 05.07.2011
                                • 3388
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Vergleich von vier Tarp-/Bivy-Ponchos

                                Zitat von hanspeter Beitrag anzeigen
                                Ist vermutlich schon x-mal diskutiert worden, aber es gibt einen guten Grund dafür, dass Ponchotarps zu schmal (Poncho: Arme liegen frei) und zu kurz (Tarp) sind.
                                Wären sie länger oder breiter, würden die Ecken beim Ponchoeinsatz bis zum Boden reichen.
                                Das ist nicht der Hauptgrund. Stoffe sind üblicherweise 1,40 bis 1,60m breit. Damit die Fertigungsstraßen maximal ausgelastet werden. Der Hersteller möchte auch das Maximum raus holen, deswegen werden die 1,50 genommen, Kanten gesäumt und gut ist. Alles was darüber ist braucht entweder eine Zwischennaht(evtl. sogar abdichten) oder muss auf teuren breiten Produktionsstraßen gewebt werden. Teurerer Rollenversand etc...
                                Breiter kenne ich nur den BW Poncho(1,8x1,8) und die Mil-Tec Kopie(2x2). Beide ebenfalls aus einem Stück Stoff.

                                Zitat von hanspeter Beitrag anzeigen
                                Das Festbinden am Bauch find ich nicht clever, weil es den Luftzug verhindert. Das sind ja alles Materialien, die null dampfdurchlässig sind. Ich kann mir das ehrlich gesagt auch praktisch kaum vorstellen. Schnur um die Hüften und durch die Beine? Im liegen geht das ja vielleicht, aber laufen könnt ich damit nicht.
                                Sinnvoller: Strategische Stellen mit Wäscheklammern beschweren oder ein Modell wählen, das sich durch Druckknöpfe enger machen lässt.
                                Schnur finde ich auch unpraktisch. 1m Gurtband + Rucksackschnalle(gibts inzwischen sogar fertig als Gürtel). Einmal rings um den Körper rum, Schnalle schließen und Ärmel hochziehen. Damit löst man gleich 2 Probleme: Wind hat ab der Hüfte keine Angriffsfläche mehr und die Überlangen Ecken werden hochgezogen.
                                Ich muss das sogar so machen. Mein Poncho ist 1,5x3m, damit er als Tarp und für den >80l Rucksack groß genug ist. Verwende ich ihn ohne Rucksack, hängt hinten alles auf dem Boden. Deswegen ist der Gürtel nötig. Dann ist aber auch Atmungsaktivität egal, weil das so nicht zum Wandern zum Einsatz kommt.

                                Alternative wäre noch mit 2 Karabinern die Ecken zu verkürzen. Mein nächster wird vermutlich sogar 3x3m, damit die Arme+Hände trocken bleiben.

                                Und zur Belüftung: Man kann die Seiten unter dem Gürtel verrutschen, so dass es entweder schön luftig oder dicht ist. Bei Regen ist es sowiso recht kühl, deswegen haben mir die "Ärmel" als Belüftung bisher immer gereicht. Das Tolle ist vor allem, gegenüber der Regenjacke, dass man nichts am Rücken hat. Und ich finde die Belüftung besser, als Goretex Klamotten(OT: Wenn man dann noch den Preis nimmt: Goretex Anzug >200€, Poncho 40-80€, MYOG Poncho 15€)

                                OT: Aber sag mal: Wie viele Wäscheklammern willst du denn auf Tour mitnehmen? Oder doch lieber gleich Klammern zur Tischdeckenbeschwerung, das lohnt sich, wenn die gegen den Kopf fliegen.


                                @stoeps: Bei Regenwetter ist es so kühl, dass ich immer ein hauchdünnes Langarmshirt anhabe. Dadurch bleibt der Silnylon Poncho nicht auf der Haut kleben.
                                Danke für den Test.
                                Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
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