Trekking in Skandinavien mit dem besonderen Etwas

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  • NiklasFabianvanderHoven
    Neu im Forum
    • 18.01.2014
    • 1
    • Privat

    • Meine Reisen

    Trekking in Skandinavien mit dem besonderen Etwas

    Hallo zusammen,

    dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum - ich hoffe, dass ich also nichts Falsch mache.

    Mein Vater und ich gehen traditionell jeden Sommer wandern/trekken. Nachdem wir und bis jetzt immer auf den Alpenraum (Österreich, Schweiz, Italien und Frankreich), Kroatien und Israel National Trail beschränkt haben, wollen wir jetzt nach Skandinavien, in den hohen Norden.
    Wir haben uns schon sehr viele Berichte gelesen und dabei sehr schnell gemerkt, dass es unglaublich viele schöne Ecken in Skandinavien gibt.
    Am Liebsten möchten wir in den Bereich um den Sarek Nationalpark, wir wären aber über andere Empfehlungen auch sehr dankbar.

    Für unsere Tour suchen wir ein wenig die eierlegende-Woll-Milch-Sau, aber am besten gebe ich euch einmal die Fakten und unsere wünsche.

    Wir wollen mit einem Zelt reisen und sind somit nicht aus irgendwelche Hütten angewiesen.
    Wir haben beide zusammen ca. 5-6 Wochen Zeit und auch ordentlich Kondition :-).
    Wir würden sehr gerne in einem recht einsamen Teil Skandinaviens wandern. Es ist aber auch nicht schlimm, wenn wir ab und an jemandem begegnen, wir wollen nur eventuellen Touristenschwärmen (Wenn es die denn in Skandinavien gibt) fernbleiben
    Erfahrung im Umgang mit Kletterausrüstung haben wir (Bezug s.u.)
    Länder: Schweden, Norwegen, Finnland
    Anreise wäre mit dem Zug oder Flugzeug

    Uns beiden wäre eine kleine Besonderheit wichtig (wenn es so etwas gibt) eine oder auch mehrere „schwierige" Etappen einzubauen … Mit schwierig, meine ich Steig-ähnliche Passagen. Hierbei wollen wir auf keinen Fall durch eine Wand steigen … etwas ähnliches, wie der Jubiläumssteig würde uns dort schon genügen :-). Ich weiß, dass man da vielleicht in den Alpen besser aufgehoben wäre, aber vielleicht gibt es so etwas auch in Norwegen oder Schweden.
    Ein kleiner Abstecher auf den Kebnekaise wäre schön, aber ist nicht unbedingt ein muss. Des weiteren würden wir auch gerne zum Nordkap hoch oder einmal an die norwegische Küste. Dazu würden wir auch zwischendurch eine Etappe mit dem Bus/Zug in kauf nehmen.

    Ich hoffe, dass ich nichts Wichtiges vergessen habe und dass uns jemand weiterhelfen kann.

    Schöne Grüße,
    Niklas

  • Dibidil
    Gerne im Forum
    • 18.02.2013
    • 63
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Trekking in Skandinavien mit dem besonderen Etwas

    Hallo Niklas,
    deine Frage ist ein bisschen zu lang und allgemein für eine kurze Antwort. Es gibt natürlich sehr viele Möglichkeiten für Trekkingtouren in Skandinavien. Richtig ist sicher, dass die meisten Strecken deutlich weniger "alpin" sind als in den Alpen. Bei den langen Touren finde ich das auch ziemlich gut, denn man trägt im allgemeinen deutlich mehr Gepäck mit, weil man viel weiter von bewohnten Gebiet entfernt ist als z.B. in den Alpen. Das heißt, man kann sich seltener verpflegen und benötigt mehr Sicherheitsausrüstung. Man muss auch im Sommer schwerere, wärmere Ausrüstung mittragen. Das solltet ihr beachten, wenn ihr zum ersten Mal im Norden unterwegs seid.

    Wenn ihr 6 bis 7 Wochen Zeit habt, habt ihr ja die volle Auswahl und könntet auch mehrere Touren in verschiedenen Gebieten machen.
    Weil du geschrieben hast, dass ihr gerne auch zum Nordkapp wollt, liste ich einfach mal ein paar Touren in Nordskandinavien auf:

    1. Nikkaloakta-Abisko (Teilstück nördlicher Kungsleden, über Kebnekaise Fjällstation) ca. 7 Tage
    Lage: Schwedisch Lappland, nördlich von Kiruna
    Anreise: Kiruna mit Bahn oder Flug, Nikkaloakta mit Bus von Kiruna, Abisko mit Bus oder Zug nach Kiruna oder Narvik
    Vorteile:
    Der Weg ist leicht zu finden.
    Es gibt Hütten, wo man Proviant nachkaufen kann.
    Man kann einen Abstecher auf den Kebnekaise machen oder auch Varianten zum Hauptweg finden, die etwas gebirgiger sind. Auch diese sind i.d.R. markiert.
    Nachteile:
    Der Streckenabschnitt ist recht viel begangen. Unter normalen Umständen ist das sicher immer noch einsamer als in den Alpen. Die Zeit zwischen 8.8. und ca. 15.8.2014 sollte man aber besser meiden, wenn man keinen Massenauflauf mag. Da findet die Fjällräven Classic statt und deshalb sind sehr viele Leute unterwegs.

    2. Narvikfjell (z.B. Ritsem-Riksgränsen/Katterat, Variante zum Nordkalottleden) ab ca 7 Tage
    Lage: Grenze zwischen Schweden und Norwegen, nördlich von Kiruna, südöstlich von Narvik (in der Nähe von Vorschlag 1)
    Anreise: Ritsem mit dem Bus von Gällivare (dort Bahnverbindung nach Kiruna), Riksgränsen/Katterat mit dem Zug nach Narvik oder Kiruna.
    Vorteile:
    Hier ist das Gelände alpiner. An einigen Stellen geht es über ausgedehnte Blockfelder, z. B Cainhavaggi. Mit meiner mangelnden alpinen Erfahrung fand ich das wirklich schwierig.
    Es sind viele Routen möglich. Man kann die Route auch so wählen, dass man an Gletschern vorbei kommt.
    Bei gutem Wetter hat man super Aussicht. Es soll Stellen geben, von denen man das Meer sehen kann.
    Selbst Mitte August ist es hier eher einsam. Im August 2011 hatten auf unserer Tour dort auch Tage, an denen wir keinen Menschen getroffen haben.
    Teilstrecken von 1 und 2 kann man problemlos zu einer Tour kombinieren.
    Nachteile:
    Die Wege sind zwar zum großen Teil auch markiert, aber nicht so klar wie am Kungsleden. Es gibt Stellen, wo man Flüsse ohne Brücken überqueren muss. Einige Brücken sind sehr hoch angesetzt und wirken dadurch etwas abendteuerlich.
    Man hat kaum Möglichkeiten, Proviant nachzukaufen. In der Nähe der Route gibt es nur eine Hütte (Unna Alakas) wo man das eventuell könnte.

    3. Lofoten (? Tage)
    Lage: Inseln südwestlich von Narvik
    Anreise:
    Mit Zug oder Flug nach Bodo oder Narvik von dort mit Schiff oder Schiff und Buss auf die Inseln.
    Vorteile:
    Sehr alpines Gelände. Gigantische Aussicht. Wunderschöne Strände.
    Man kann auch Tagestouren machen, wenn man möchte. In den Bergen ist es stellenweise recht einsam.
    Nachteile:
    Die Inseln sind recht touristisch. Die Straßen sind oft voll von Wohnmoblilen. Ich fand alles auch ziemlich teuer, als wir da unterwegs waren.
    Die Inseln sind klein, daher sind lange Touren eher schwierig.
    Die auf den Karten eingezeichneten Wege sind teilweise wirklich sehr alpin aber kaum gesichert und zu mindest da, wo ich war, auch eher schlecht markiert und schwer zu finden. Hier ist Bergerfahrung sicher ein sehr großer Vorteil, außerdem muss man sich sehr gut orientieren können.

    4. Nordkalottleden Abisko-Kilpisjärvi, ca. 10 Tage
    Lage: Am Dreiländereck zwischen Schweden, Norwegen und Finnland.
    Anreise:
    Mit Zug oder Bus von Narvik oder Kiruna nach Abisko, von Kilpisjärvi mit dem Bus nach Rovaniemi, Tromsö oder zum Nordkapp (letzeres ist allerdings noch ziemlich weit).

    Vorteile:
    Schöne lange Streckenwanderung, teilweise über Gebirgspässe. Mehrere Varianten sind möglich. Man könnte auch Tagestouren auf Berge am Weg unternehmen. Teilweise geht es über recht hohe Pässe. Besonders gefallen hat mir das Isdalen zwei bis 3 Etappen südlich von Kilpisjärvi.
    Der Weg ist recht gut markiert und nicht überlaufen. Wir haben 2012 jeden Tag Wanderer getroffen, aber deutlich weniger als am Kungsleden.
    Für den Notfall gibt es unbewirtschaftete Hütten des DNT. Dafür muss man sich allerdings vorher einen Schlussel besorgen. Das lohnt sich, da sie sehr gemütlich und für norwegische Verhältnisse nicht sehr teuer sind.
    Man kann die Tour problemlos mit Tour 2 und/oder mit Tour 5 kombinieren.

    Nachteile:
    Die Tour ist weniger alpin und technisch weniger anspruchsvoll als Tour 2.
    Es gibt 8 Tage lang keine Möglichkeit, Essen nachzukaufen. Das ist nur in Innset eventuell möglich, da aber nur mit Umweg. Ausstiegsmöglichkeiten sind auch eher rar. Auch hier bietet sich nur Innset an. Dort kann man sich von den Besitzern der Huskyfarm gegen Gebühr ans Meer an die Straße, wo es dann Busanschluss gibt, bringen lassen.
    Man muss an mehreren Stellen Flüsse ohne Brücken überqueren.

    5. Nordkalottleden Kilpisjärvi-Kautokaino, ca. 12 Tage
    Lage: In Nordlappland, an der Grenze zwischen Norwegen und Finnland
    Anreise: Mit dem Bus von Rovaniemi oder Tromsö nach Kilpisjärvi, von Kautokaino mit dem Bus nach Rovaniemi, nach Alta oder ans Nordkapp
    Diese Tour habe ich noch nicht gemacht. Vermutlich ist sie vom Charakter her ähnlich wie 4, wobei das Gelände gegen Ende der Tour flacher und sumpfiger werden dürfte. Auch gibt es weniger Hütten.

    Das waren jetzt nur mal fünf Möglichkeiten von sicher mehr als 100, die ihr habt, wenn ihr eine Tour in Nordskandinavien unternehmen wollt. Der Vorteil bei allen 5 Beispielen ist, dass man sie ganz gut mit Bus oder Bahn erreichen kann und das man danach auch eine Busverbindung zum Nordkapp bekommen kann.

    Wenn du gerne eine Tour mit alpinen Schwierigkeiten möchtest, bist du sicher in Norwegen besser aufgehoben als in Finnland oder Schweden. Du könntest sicher auch weiter südlich, in Jotunheimen z.B. eine Strecke finden, die dir zusagt.

    Viel Spaß bei der Planung

    Diana

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    • pekra62
      Dauerbesucher
      • 02.03.2012
      • 836
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Trekking in Skandinavien mit dem besonderen Etwas

      Hallo Niklas,

      Diana hat ja schon eine ziemlich ausführliche Antwort gegeben, die man noch um ein vielfaches verlängern könnte. Da hat man dann die Qual der Wahl. Deshalb will ich dir einen etwas konkreteren Voschlag machen. Kannst ja sehen, ob er dir zusagt bzw. wo du ihn auf deine Bedürfnisse abänderst.

      Anreise nach Kiruna und weiter mit Bus nach Nikkaluokta und die erste Etappe zu Fuß zur Kebnekaise-Fjällstation (evt. Besteigung, Gepäck natürlich unten lassen). Dann aber nicht auf den Kungsleden (wie Diana schrieb, in Hauptsaison ist da einiges los), sonden über weniger begangene Wege (oder auch einfach nach Karte, wenn ihr euch das zutraut - ist da oben eigentlich ganz gut möglich, wenn man 'ne Karte gut lesen kann), z.B. über Tarfala ins Kaskavagge, zur Vistasstuga (alles markiert), über den Pass zur Marmastuga (kaum markiert; schwierige Etappe, könnte evt. eurem Wunsch entsprechen), dann verschieden Möglichkeiten möglich Richtung Nordwest, so dass ihr irgendwann in Riksgränsen/Katterjakk landet.
      Es gibt dort (zwischen Nikkaluokta und Abisko oder Riksgränsen) 'ne Menge Variationsmöglichkeiten.

      Weiter mit Zug nach Narvik, mit Öffis (und Tagestouren) bis zur Südspitze der Lofoten und mit Fähre nach Bodø.

      Anschließend noch eine Tour durch das Saltfjellet oder Junkerdalen bzw. Sulitjelma. Auch dort viele Möglichkeiten.
      Heimreise von Bodø oder Mo I Rana aus.

      Zur Orientierung und Grobplanung hier Online-Wanderkarten S und N:
      http://kso.lantmateriet.se/kartsok/kos/index.html
      (rechts bei "välj karttyp" nach zoomen ins Zielgebiet umstellen auf "Fjällkartan")

      http://ut.no/kart

      Peter

      P.s. Nordkap würde ich streichen.

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      • bblume
        Erfahren
        • 19.06.2013
        • 209
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        #4
        AW: Trekking in Skandinavien mit dem besonderen Etwas

        Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen
        z.B. über Tarfala ins Kaskavagge, zur Vistasstuga (alles markiert)
        Das stimmt nicht, jedenfalls haben wir dieses Jahr im Kaskasavagge keine Markierungen gesehen. Nicht mal richtige Pfade.
        Aber ist eine sehr schöne Route!

        Auf den Lofoten würde ich mich vor allem auf Moskenesoeya konzentrieren, die wohl spektakulärste Insel der Lofoten mit schönen Sandstränden. Von dort geht auch die Fähre nach Bodo. Mit dem Bus kommst du von Narvik in ca 6 Stunden bis ans Ende der großen Lofoten-Inseln, auf Moskenesoeya.

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        • pekra62
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          • 02.03.2012
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          #5
          AW: Trekking in Skandinavien mit dem besonderen Etwas

          ??
          Von der Schutzhütte bis nach Vistas verläuft doch ein deutlicher Trampelpfad.
          okay, zwischen Tarfala und der Schutzhütte ist's recht steinig. Da ist nicht immer ein Pfad zu erkennen.

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          • bblume
            Erfahren
            • 19.06.2013
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            #6
            AW: Trekking in Skandinavien mit dem besonderen Etwas

            Hmm, also von der Schutzhütte bis auf den Njunní ist nur sehr selten ein Trampelpfad gut zu erkennen gewesen.
            Kann aber auch daran liegen, dass wir dort größtenteils nicht nach der eingezeichneten Route gegangen sind, aber erst kurz vor der Brücke bei der Schutzhütte war wirklich ein Pfad zu erkennen.
            Zwischen Schutzhütte und Guobirvaggí haben wir aber kein einziges Anzeichen von Pfaden oder Markierungen gesehen.

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