picogrill 239

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    • 13.04.2010
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    [Testbericht] picogrill 239

    picogrill 239


    Kaufdatum: 2010
    Hersteller: picogrill
    Modellbezeichnung: 239
    Modelljahr: 2009
    Unverbindliche Preisempfehlung: 79€
    Gewicht: 277g (siehe unten!)
    Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4

    Einleitung
    Der picogrill 239 ist ein flexibel einsetzbarer Hobokocher, der zudem als kleiner Grill nutzbar ist. Für andere Kocher, wie z.B. Spirituskocher, dient er zudem als effektiver Windschutz und sehr standsichere Topfauflage. Zu Beziehen ist er direkt beim Entwickler aus der Schweiz.

    Daten

    Kosten:
    Grundpreis: 79.03 Euro
    Zusatzspieß: 8.79 Euro
    Pfannenkreuz: 16.78 Euro

    Gewicht:
    Kocher (ohne Spieß): 198 g
    Spieß: 37 g
    Tasche: 42 g
    Pfannenkreuz: 82 g

    Maße
    Packmaß: ca. 32x19x1 cm
    Abmessungen aufgebaut: ca. 16x16x18 cm
    maximaler Topfdurchmesser (ohne Pfannenkreuz): 16 cm

    Lieferumfang
    Zum Lieferumfang des einfachen Kochers gehört eine robuste graue Transporttasche aus unbeschichtetem Kunststoffgewebe, der eigentliche Picogrill selber, ein Spieß, der als Topfauflage und zum Aufspießen des Grillguts benötigt wird sowie eine kurz, deutschsprachige Anleitung. Optional kann man noch einen zweiten Spieß erwerben um einen Kocher, z.B. den Trangia Spirituskocher, in den picogrill einzusetzen und eine Pfannenkreuz. Dieses wird benötigt, wenn der Topf/Pfannendurchmesser ca. 16 cm übersteigt, da ansonsten die Verbrennungsgase nicht mehr effizient genug entweichen können.




    Beschreibung
    Alle Bauteile sind aus Edelstahl gefertigt. Der Kocher selber besteht aus 3 gestanzten, 0.2 mm dicken, flexiblen Edelstahlplatten, die durch Schlitzverbindungen miteinander verbunden sind. Der Kocher besitzt einen Feuerrost, der neben der Befestigung an einer Kocherwand, auf zwei Edelstahlkabel aufliegt. Der Spieß dient als Transportsicherung indem er durch die Öffnungen des zusammengefalteten Kochers gesteckt wird.

    Zum Aufbau wird der Spieß aus dem Kocher gezogen. Der Kocher entfaltet sich durch die Vorspannung des Materials von alleine und der Feuerrost klappt nach unten auf die Stahldrahtverstrebungen. Der Spieß kann auf drei Ebenen in den Kocher gesteckt werden. Die unterste Ebene befindet sich in etwa in der Mitte der Brennkammer, 8 cm unterhalb der Oberkante. Die zweite Ebene liegt befindet sich 2.5 cm unterhalb der Oberkante. Die recht großen Öffnung auf dieser Ebene dienen gleichzeitig als Abzug für die Verbrennungsgase. Als letzte Möglichkeit kann man den Spieß oben auf den Kocher legen. Dafür sind extra Aussparungen vorhanden, sodass Oberkante und Spieß eine Ebene bilden. An einer Ecke befindet sich eine Öffnung (D = 5 cm) zum Nachwerfen von Brennholz. Vier kleine Löcher dienen dem Reinigen des Spießes nach dem Grillen.


    Kochen
    Nachdem Entzünden entwickelt sich dank des Kamineffekts schnell ein kräftiges Feuer im Picogrill. Dem Kocher kommt hier zudem die Größe der Brennkammer zu Gute. Dadurch wird eine sehr hohe Leistung erzeugt, mit der es möglich ist unter optimalen Bedingungen 1 L Wasser in unter 4 min zum Kochen zu bringen. Die Größe trägt zudem zu einer sehr guten Standsicherheit bei. Da kleine Töpfe quasi im Kocher stehen ist der Windschutz ebenfalls sehr gut. Ist der Kocher erst einmal in Gang, können große Holzstücke (16x5 cm) nachgeworfen werden, die einen langen Abbrand ergeben und so ein angenehmes Kochen ohne ständiges Nachlegen ermöglichen. Dies bietet zudem Vorteile bei Nässe, da große Holzstücke weniger Wasser anhaften haben als Kleine.

    Arbeitet man das Holz durch Sägen und Spalten auf, ist der Aufwand im Vergleich zu kleinen Brennkammern geringer. Die Verbrennung verläuft bis auf die Anbrennphasen bei halbwegs gutem Holz relativ rauchfrei. Wichtig dabei ist aber, auf einen guten Stand des Kochers zu achten. Da die Luft hauptsächlich durch die vier schmalen Öffnungen an der Unterkante angesaugt wird, muss verhindert werden, dass der Kocher in den Boden einsinkt. Besonders auf Sandboden oder Schnee sollten daher Stöcke oder Steine untergelegt werden.

    Die Edelstahlspieße sind in der Handhabung sehr angenehm. Sie leiten die Wärme so schlecht, dass man sie am Ende anfassen kann, selbst wenn sie in der Mitte glühen. So kann man im Betrieb nach Belieben ihre Position im Kocher verändern. Der gesamte Kocher lässt sich auch am Spieß anheben. Dies ist nützlich, wenn man die Standposition wechseln oder Ascheablagerungen auf dem Feuerrost ausschütteln will.

    Aufgrund des geringen Bodenabstands kommt es allerdings zu einer Verbrennung des Untergrunds. Um dies zu verhindern müsste man etwas unterlegen.



    Nach dem Kochen bleibt in der Regel sehr wenig Asche zurück. Mittels des Spießes kann man den Kocher auskippen. Durch das sehr dünne Material kühlt er rasch ab. Der Zusammenbau läuft in der umgedrehten Reihenfolge ab wie der Aufbau. Da man hierbei den Kocher nur von außen berühren muss vermeidet man schmutzige Hände. Die Tasche schützt die restliche Ausrüstung.

    Kombination mit anderen Kochern
    Der picogrill lässt sich sehr gut zusammen mit anderen Kochern verwenden. Diese profitieren dabei von der Standsicherheit und dem Windschutz des picogrills.
    Vom Hersteller vorgesehen ist hierbei der Einsatz eines Trangia-Spirituskochers. Dieser wird in einem zweitem Spieß (den man optional erwerben muss) auf der untersten Ebene fixiert. Kocht man nun auf der mittleren Ebene ist ein optimaler Abstand zum Spirituskocher gewährleistet. Da der Topf in dieser Position im Kocher steht hat man auch, bis auf die Öffnungen für die Spieße, einen relativ guten Windschutz. Der Zugriff auf den Spirituskocher ist gut möglich. Mir ist hier nur eine kleine Schwäche aufgefallen: Da der Spieß beim Einsetzen des Trangias leicht aufgebogen wird, hat der Trangiakocher bei längerem Kochen die Tendenz in die eine Ecke des picogrills zu wandern.

    Alternativ kann der Spirituskocher auf auf den Feuerrost und der Topf auf die unterste Ebene gestellt werden. Dabei ergibt sich ebenfalls ein günstiger Topf-Spiritusbrennerabstand. Hierfür muss der Topf aber in den picogrill passen. Der Gebrauch einer Pfanne ist in dieser Position problematisch. Ein weiterer Nachteil bei der Sache ist, dass der Zugriff auf den Spiritusbrenner so nicht mehr so leicht möglich ist und dieser beim Rütteln am picogrill auf dem Rost die Position verändern kann. Da der Rost sich nach jedem Gebrauch leicht verzieht ist dieser meistens nicht ganz eben. Dafür ist der Windschutz in dieser Position exzellent.






    Ich habe zudem meinen Multifuelkocher, den Edelrid Hexon, mittels des Trapters in den picogrill eingebaut um auch auf Wintertouren eine Alternative zum Hobo zu haben, falls mal wirklich kein Feuer möglich ist.


    Dazu war nur eine minimale Modifikation mit der Blechschere am picogrill 239 nötig um den Brennstoffschlauch nach außen zu legen.


    Man profitiert hier wieder von der guten Standsicherheit und dem Windschutz des picogrills. Es hat sich aber gezeigt, dass der Abstand vom Brenner bis zum Topfboden auf der mittleren Ebene nicht sehr effektiv ist. Daher habe ich mir kleine Standfüße gebaut, die ich in die Öffnung für die Standfüsse des Kochers einsetze und darauf den Topf stelle. Durch die tiefere Position des Topfes verbessert sich zudem der Windschutz. Der Topfdurchmesser ist aber auf max. 16 cm beschränkt.

    Grillen
    Zum Grillen braucht man Glut im picogrill. Dies erreicht man entweder indem man Holz abbrennen lässt oder in dem man Grillkohle verwendet. Will man ausgiebig grillen ist hier eher Grillkohle zu empfehlen, weil diese länger Hitze liefert. Bei Holz kommt es auch auf die Sorte an, wie lange sich die Glut hält. Zum Grillen wird das Grillgut auf den Spieß aufgespießt und auf den picogrill gelegt. Zum Wenden wird einfach der ganze Spieß gedreht. Der Spieß kann am Schluss einfach in den Reinigungsöffnungen des Picogrill gereinigt werden. So erspart man sich eine Menge Reinigungsaufwand. Beim nächsten Betrieb verbrennen die Fettrückstände einfach.


    Fazit
    Der picogrill 239 ist ein sehr durchdachtes Produkt mit einer einwandfreien Funktion, der neben der Funktion als reiner Hobokocher noch als Grill und als effektiver Windschutz sowie sehr standsicherer Topfständer für andere Kocher dienen kann. Diese Möglichkeit bieten zwar oberflächlich auch andere Hobos, doch oft hapert es hier bei der Standsicherheit oder beim Windschutz (z.B. Künzi Magic Flame, den ich selber besitze.)

    Durch die Größe und die Leistung, die der picogrill entwickelt eignet er sich auch ohne Probleme für mehrere Personen. Ich selber war zwischen den Jahren mit zwei Freunden auf einer Wintertour, wir haben ohne Probleme jeden Abend mit dem picogrill recht aufwendig gekocht und Schnee geschmolzen und das obwohl das Holz oft nicht von bester Qualität war. Es gibt ohne Frage leichtere Hobos auf dem Markt, welche sich aber oft nur für 1-2 Personen eignen und nicht den Komfort und die Flexibilität des picogrill bieten. Dies sollte bei Vergleichen berüchsichtigt werden.

    Häufig Kritisiert wird die Stabilität und Lebensdauer des picogrills aufgrund des eingesetzen, augenscheinlich recht dünnen Materials. Der erste dieser beiden Punkte ist vollkommen unbegründet, wie man sich auch auf den verlinkten Videos anschauen kann. Ich selber hatte schon volle 2.5 Liter Töpfe auf dem Kocher, die absolut kein Problem dargestellt haben. Setzt man noch das Pfannenkreuz ein erhöht sich die Stabilität noch weiter. Zur Lebensdauer kann ich natürlich nur meinen aktuellen Stand weitergeben: Ich hatte ihn bisher insgesamt ca. 40 Stunden im Einsatz. Bis jetzt zeigen sich bis auf unbedeutende Verfärbungen und leicht Verformungen keine Schwächen. Sollte sich dies hier ändern werde ich dies dem Test hinzufügen.

    Ich selber bin auf jeden Fall restlos vom picogrill überzeugt. Er gehört zu den Ausrüstunggegenständen, die mir am meisten Freude bereiten. Auch viele Leute mit denen ich inzwischen auf diversen Unternehmungen war sind nach anfänglicher Skepsis überzeugt worden.

    Topfempfehlung
    Sehr gute Töpfe sind die Edelstahlkochgeschirre von Tantonka in den Größen 1.0 und 1.6 L, die ich beide in Verwendung habe. Beide passen trotz der Henkel in den picogrill und beeinträchtigen dessen Funktion nicht. Durch den Henkel kann man die Töpfe mittels eines Stocks auch von Feuer holen, wenn die Flammen mal höher schlagen. Auch die zugehörigen Pfannen sind sehr gut und der Edelstahlgriff erwärmt sich kaum.

    Wer es leichter haben will, kann die kleinen Töpfe von Trangia nutzen. Die Pfanne ist aber ohne das Pfannenkreuz zu groß für den Kocher.

    Wer große Töpfe sucht: Ich hatte schon die Töpfe aus dem Esbit Spirituskocherset im Gebrauch. Diese passen auch ohne Pfannenkreuz noch sehr gut in den Kocher. Ich meine den großen Topf kann man auch einzeln kaufen.

    Links für weitere Informationen
    Seite des Shop: http://www.picogrill.ch, dort befindet sich auch ein Video
    Video von odoo.tv: http://www.odoo.tv/Picogrill-239.631.0.html
    Kommentare zum Video: http://forum.odoo.tv/kommentare/2958...ill-239-a.html
    Usertest von bluezook auf odoo.tv: http://forum.odoo.tv/usertests/2915-...raxistest.html
    bluezook Blog: http://bluezook.twoday.net/stories/p...l-hobo-kocher/
    Zuletzt geändert von ; 19.09.2013, 20:00.

  • ThomasA

    Dauerbesucher
    • 07.03.2010
    • 993
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    #2
    AW: picogrill 239

    Sehr schöner Testbericht.
    Danke

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    • Cervantes
      Dauerbesucher
      • 26.10.2009
      • 502
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      #3
      AW: picogrill 239

      Danke für den ausführlichen Testbericht. Darauf habe ich gewartet! Denn ich habe den Hobo seit längerem im Auge. Eine echte Entscheidungshilfe!

      Müßiggang ist besser, als gar nichts zu tun.

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      • peter-hoehle
        Lebt im Forum
        • 18.01.2008
        • 5175
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        #4
        AW: picogrill 239

        Aber dafür 100,00 Euro....kopfkratz!!!
        Was sagt der Meisterhobonaut dazu?
        (der gerade auf der Badeinsel ist)

        Gruß Peter
        Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
        Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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        • lexa
          Erfahren
          • 13.04.2010
          • 168
          • Privat

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          #5
          AW: picogrill 239

          Ohne Frage, das Teil ist teuer und auch teurer geworden (hat mal 66 Euro gekostet). Der Preis liegt nun aber nur geringfügig über dem Preis anderer käuflicher Hobos (Künzi 70 Euro, Bushcooker 70 Euro) und soweit ich weiß ist in dem Preis der Versand schon enthalten. IMO darf man für ein besseres Produkt auch einen höheren Preis verlangen.

          Das Zubehör muss man ja nicht kaufen. Am ehsten ist noch der Spieß interessant um den Spirituskocher einzusetzen. Da der Spieß für diesen Einsatzzweck aber nicht sonderbar Feuerfest sein muss kann sich der Tüftler diese 9 Euro sicher auch sparen.

          Den Pfannenaufsatz habe ich selber noch nie verwendet. Bei den von mir empfohlenen Topfsets und Topfset ähnlicher Größe brauch man ihn noch nicht. Obwohl der 1.6 L Tatonkatopf den picogrill komplett ausfüllt gibt es trotzdem keine Probleme bei Rauchabzug. Vor dem Kauf war ich mir nicht bewusst, dass das so gut funktioniert.

          Den Pfannenaufsatz benötigt man erst, wenn man große Pfannen, wie die Trangiapfannen oder sehr große Lagertöpfe auf dem picogrill verwendet. Durch die zusätzliche Verstrebung beim Einsatz des Pfannenaufsatz nimmt die Stabilität des picogrill nochmal weiter zu.

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          • Cervantes
            Dauerbesucher
            • 26.10.2009
            • 502
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            #6
            AW: picogrill 239

            Ein gewisser "Outdoor-Sport-Aufschlag" ist sicher dabei, aber da ist der Picogrill nun bestimmt nicht der einzige Gegenstand, für den der Enthusiast ordentlich in die Tasche greifen muss. Wer sich Segel-, Ski-, Kajak-, und-was-weiß-ich für eine Ausrüstung zulegt, muss das oft buchstäblich in "Kauf" nehmen. Ist hier im Forum ja oft genug diskutiert worden.

            Müßiggang ist besser, als gar nichts zu tun.

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            • Nordmarka
              Erfahren
              • 26.08.2013
              • 229
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: picogrill 239

              Wokpfannen wie diese hier passen übrigens auch ohne Pfannenkreuz gut auf den Picogrill. Sie fasst mindestens 2 l und steht ein gutes Stück seitlich über, was den Grill bzw. dessen Funktion aber gar nicht stört.

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