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    [Testbericht] Mountain Equipment Dragonfly 3 XT

    Mountain Equipment Dragonfly 3 XT

    Kaufpreis: 400.00
    Einsatzart: Trekking / Fahrrad 3 Jahreszeiten, Wind, Regen, Sonne

    Marke: Mountain Equipment
    Modell: Dragonfly 3XT
    Farbe: Grün
    Personen: 2 Personen (laut Hersteller: 3)
    Preis: £425.00 (UVP)
    Apsiden: 1
    Eingänge: 1
    Einsatzbereich: 3 (1/2) Jahreszeiten
    Boden: 30D N6.6 Nylon (100% Nylon), PU-/Silikonbeschichtet, 8.000 mm Wassersäule
    Außenzelt: 40D Rip-Stop Nylon (100% Nylon), silikonbeschichtet, 3.500 mm Wassersäule
    Innenzelt: 40D Rip-Stop Nylon (100% Nylon)
    Gestänge: DAC Featherlite NSL Reverse Kombi-Gestänge
    Konstruktion: semi-geodätisch = Geodät und Tunnel
    Zubehör: Kompressionssack; 19 Aluminiumheringe; Flickmaterial für Innenzelt, Außenzelt, Boden, Mosquitonetz; SilNet
    min. Gewicht (laut Hersteller): 2580g
    max. Gewicht (laut Hersteller): 2.850 g
    Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Bewertung des Komforts und Raumangebots:
    - mit 2 Personen -> gut - sehr gut
    - mit 2 1/2 Personen -> ausreichend
    - mit 3 Personen -> mangelhaft
    Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): gut - sehr gut

    Testzeitraum: 1.09.2009 bis 20.09.2009.
    Fortbewegung: Vor allem Motorrad und Fahrrad
    Einsatzgebiet: Nordseeküste, Belgien, Frankreich
    Wetter: Kälte, Nieselregen, Nebel, Hitze, noch mehr Hitze, Starkregen, Kälte.
    Testurteil: Sehr gut

    Das Zelt ist einfach auf zu bauen: AZ und IZ gleichzeitig, Gestängereihenfolge: schwarz, rot, weiß (= Apsis). Wird die Reihenfolge schwarz - rot vertauscht, lässt sich das Zelt nur mit Gewalt aufbauen! Da das Zelt im hinteren Teil selbstehend ist, kann man es mit einer Hand hochheben und beliebig versetzen, bis der richtige Platz gefunden ist. Nur die Tunnelapsis muss natürlich aufgerichtet werden. Auf sehr steinigem Boden reichte es allerdings, den hinteren Teil von innen mit Gepäck zu beschweren und nur die vorderen Heringe zu setzen, um die Apsis auf zu richten. Das Zelt stand einwandfrei. Die Abspannleinen wurden bisher nicht benutzt, sie sind nur für den Notfall gedacht und relativ dünn.
    Bei Wind steht der Schlafbereich ungerührt stabil und ruhig im Wind. Nur die Apsis flattert etwas. Leider wurde das Zelt bisher nur bis 4 bft. getestet. Das Dragonfly 2 ohne verlängerte Apsis hat dagegen bei mir 8 bft bereits ohne Probleme überstanden. Auch hier steht der hintere Teil ohne Abspannung ohne Regung im Wind, nur die Apsis flattert geräuschvoll.

    Beim Einsatz über 30° Grad (Südfrankreich im September, Campingplatz im Sommer 2010) sollte das Zelt in den Schatten von Bäumen gestellt werden oder mit einem PU Tarp geschützt werden, um die UV Strahlen abzuhalten und zu vermeiden, dass sich das SI Nylon zu stark aufheizt. Trotz der Hitze ist das Zelt dann abends kühl und man kann angenehm drin schlafen, braucht allerdings bei Temperaturen um 25 Grad selbst bei Wind keinen Schlafsack. Zur Abkühlung ist zu empfehlen, das Halbrund des Innenzeltes zu öffnen, so dass durch das Moskitonetz Luft kommt und das Zelt nicht so stark wärmeisoliert. Für tropische Gefilde ist das Zelt allerdings nicht geeignet.

    Bei Feuchtigkeit (Regen und Kälte in Belgien; kriechender Nebel und lausige Kälte um die 5° an der Mosel) sollte die Innenzelttür geschlossen bleiben. Das Zelt isoliert merkbar und hält den kalten Wind ab.
    Bei einem sintflutartigen zweitägigen Regen an der Cote d´Azur, bei dem das Wasser auf dem steinigen, nach hinten geneigten Platz am Zelt vorbeilief, gab es keine Probleme. Auch ist das Zelt bei Regen gut geschützt. Durch den angeschrägten Apsiseingang gerät kaum Wasser in die Apsis, nur beim Rausgehen wurde der vordere Zeltboden ein wenig benetzt, weil man dann den Eingang mit den Körper nicht verdecken kann. Selst wenn der Wind extrem von der Seite kommt, bleibt das Innenzelt durch den seitlichen Zugang regengeschützt und der Schlafplatz bleibt trocken. Außerdem kann man in der Apsis die Regenkleidung ausziehen, so dass der Schlafbereich trocken bleibt. Zusätzlich ist - very britisch - über dem Eingang ein Regenschutz, so dass man bei prasselndem Regen gemütlich in der Apsis sitzen und lesen kann und aus dem Schlitz oben am Eingang hinausschauen kann. Insofern kann man das Außenzelt auch nachts bei Regen auflassen und dadurch Kondens bei Regen verringern.

    Eine feine Kondensschicht befand sich natürlich morgens trotz der Bodenplane regelmäßig am Außenzelt innen, vor allem wenn der Untergrund Wiese war und die Luft sehr feucht war. Das Innenzelt blieb aber komplett trocken, die Belüftung ist also ausreichend. Beim Rauskrabbeln aus dem Innenzelt störte das Konsenswasser nicht, das Zelt ist an der Apsis hoch genug und die Tropfen waren wirklich sehr fein, nur wenn man mit der Hand drüberstrich merkte man den feinen Film. Das Außenzelt war dann aber meist klitschnass und beim Öffnen des Zeltes kriegt man dann Wasser ab, wenn man - wie ich - mit Schwung die Tür aufreißt. Aber: 10-20 MINUTEN SONNE UND DAS ZELT IST TROCKEN! Sobald die Morgenfeuchte weg war, konnte ich das Zelt in kürzester Zeit trocknen, meine anderen Zelte brauchen da bis zu zwei Stunden, bis sie durchgetrocknet sind. Habe mich jedes Mal beglückwunscht, gerade dieses Zelt mitgenommen zu haben.
    Einmal war es nicht möglich, das Zelt zu trocknen, so dass ich es klitschnass eingepackt habe und erst zwei Tage später wieder ausgepackt habe. Das Innenzelt müffelte erst etwas, aber nach einem Tag Sonne war der Geruch weg.
    Die Apsis des Dragonfly ist sehr geräumig und mit GT Apsiden von Tunnelzelten vergleichbar. Gerne habe ich abends in der Apsis gesessen, Rotwein getrunken, gekocht. Bei 1.75 Körpergröße lässt sich in der Apsis auch ein Nickerchen machen. Der größte Vorteil der bewohnbaren Apsis ist, dass man das Innenzelt nur zum Schlafen nutzen kann und es daher - schnelles Ein- und Aussteigen vorausgesetzt - Stechmücken- und Ameisenfrei halten kann.

    Das Innenzelt ist so geschnitten, dass zwei TAR large genau nebeneinander passen. Die dritte Person müsste dann auf eine eigene Matte verzichten. Bei einer zweier Belegung muss das Gepäck in die Apsis, nur ein schmaler Streifen ist für Gepäck nutzbar. Ohne es jetzt gemessen zu haben, würde ich sagen, dass das Zelt bis 1.90 Körpergröße ausreichend lang ist.

    Beim Wandern habe ich das Zelt bisher nicht eingesetzt - ich wandere zu selten. Aber es ist ein perfektes Fahrradzelt, da es ein kleines Packmaß hat und für die Packtaschen genug Raum bietet. Bei der Belegung mit einer Person passen die Fahrradtaschen problemlos neben die Isomatten, was mir sehr zusagt, da ich - nach Erfahrungen mit Ameisenstraßen - ungern Gepäck in der Apsis lasse.

    Etwas dünn ist der Boden. Er ist zwar dicht, aber man hat auf nassen Wiesen das Gefühl, dass er etwas feucht wird. Abhilfe schafft ein Groundsheet. Da es von ME keines gibt, bietet es sich an, ein Groundsheet eines anderes Zeltes zu modizifizeren, z.B. des Salewa Kashgar III 2010.

    Vorsichtig muss man sein, wenn das Zelt ohne Heringe zum Trocknen aufgestellt wird - ein leichter Wind und das Zelt fliegt weg. Mir ist es in die Büsche geflogen und die Folge waren kleine Löcher aufgrund der Dornen. SilNet schafft da umgehend Abhilfe, Reparaturflicken sind ausreichend dabei.

    Generell ist das Dragonfly 3 XT also ein praktisches, universell einsetzbares Zelt, das auf ideale Weise Geodät und Tunnelzeltapsis miteinander verbindet.
    Ebenfalls im Auftrag vom Forenuser "Torres".

    Fazit

    Fazit:

    Das Zelt ist ein Semigeodät, schnell aufzubauen. Besonders gut geeignet für windige, nasskalte und nachts stark abkühlende Regionen in Nordeuropa, z.B. Großbritannien, Irland, Küstenregionen etc., da das Zelt wärmeisolierend ist. Die große Apsis ist auch an Regentagen gut bewohnbar und hat einen Regenschutz, so dass es nicht hineinregnet. Mit ca. 2,9 kg im Verhältnis zur Größe ein Leichtgewicht.
    Im Auftrag vom User "Torres".
    Zuletzt geändert von ; 18.09.2013, 21:00.
    φ macht auch mist.
    Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!
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