ORTIK "Tupek" Biwaksack/-zelt

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  • Sawyer
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    [Testbericht] ORTIK "Tupek" Biwaksack/-zelt

    ORTIK "Tupek" Biwaksack/-zelt



    Hersteller: Ortik
    Modellbezeichnung: Tupek
    Lieferumfang: Biwakzelt & Packsack mit Kompressionsriemen
    Einsatzzweck (Herstellerangabe): Alpiner Bereich

    Farben: gelb/schwarz (Boden)
    Außenmaterial: 70 D/190 mT Nylon
    Beschichtung AM: 1500 mm PU-Beschichtung außen, Silikonbeschichtung innen
    Bodenmaterial: 70 D/210 T Nylon
    Beschichtung BM: 1500 mm PU-beschichtetes Taffeta
    Gewicht (Herstellerangaben): 795 g
    Größe (Herstellerangaben): 230 x 80 x 65 cm
    Preis (UVP Hersteller): 84,95 Euro
    Personenzahl: 2 Personen inkl. Rucksäcke
    Eingänge: 1 Eingang im Boden, verschließbar mit Klettverschluss
    Packmaß: Ich habe das nicht nachgemessen, aber vergleichbar mit einer 1-Liter-Faxe-Bierdose.

    Bewertung der Verarbeitungsqualität:
    gut bis sehr gut; sauber verarbeitete & abgeschlossene Nähte; keine Blasen oder losgelösten Stellen in der Beschichtung. (abschließender Eindruck nach der Testphase)

    Bewertung des Komforts:
    Hoher Komfort für eine Notunterkunft, da im Gegensatz zu einem Biwaksack, das Material nicht dicht am Körper anliegt. Durch die gelbe Farbe wirkt der Innenraum angenehm.

    Testumgebung:
    Exponiertes erhöhtes & leicht bewaldetes Gelände im Dezember mit Schnee und Temperaturen um die -5° C. Teils böiger Wind.


    Testpersonen:
    männlich, 37 Jahre, 187cm, kräftige Statur
    und bei weiteren Tests zusätzlich: weiblich, 31 Jahre, normale Statur


    Outdoorerfahrung:
    (1-wenig bis 7-hoch): 6

    Handling (Aufbau/Anwendung, Einpacken):
    Nach dem Auspacken und Entfalten wird das Ortik Biwakzelt mit dem geöffneten Eingang im Boden über den oder die beiden Körper gestülpt und bietet innerhalb weniger Sekunden Schutz vor dem Wind & Wetter. Sitzt man erstmal im Tupek drin, verschließt man per Klettverschluss die Bodenöffnung oder – tiefer Schnee vorausgesetzt – stellt die Beine in ein zuvor gegrabenes Loch.



    Die Handhabung ist mit zwei Personen erheblich leichter, da sich beide nur gegenübersitzend mit dem Rücken an das Außenmaterial lehnen müssen, um so eine bequeme Sitzposition einnehmen zu können. Noch komfortabler wird es, wenn man den Rucksack als Rückenlehne benutzt.





    Ist man alleine unterwegs, macht es Sinn, über die äußeren Abspannschlaufen am First das Tupek aufzuhängen und so das Raumgefühl im Inneren zu wahren. Aushilfsweise habe ich mir bei dem ersten Test während einer Solo-Wanderung damit geholfen, indem ich meinen Rucksack auf der gegenüberliegenden Seite deponiert habe. Das Gewicht des Rucksacks war als Gegengewicht zu mir allerdings nicht ausreichend, um mich entspannt gegen das Material zu lehnen, sodass ich es mir letztendlich auf dem Boden mit ausgestreckten Beinen bequem gemacht habe.

    Gummizug für Abspannleinen



    Mit einer Körpergröße von 187cm hatte ich in dem Biwakzelt ausreichend Platz, um den Rucksack als Kopfkissen zu verwenden und die Arme hinter dem Kopf zu verschrenken. Spätestens in dieser Position muss man das Tupek aber an den Außenschlaufen irgendwo aufhängen, da es ansonsten durchhängt.

    Ist man alleine untwegs, muss der Rucksack den Part des Partners übernehmen und etwas Gegendruck auf die gegenüberliegende Seite ausüben. Abspannen und Trekkingstöcke als innere Stütze helfen hierbei ungemein.


    Der Einsatz von Trekkingstöcken im Inneren wirkt dem nur geringfügig entgegen. Hängt das Biwakzelt aber erstmal und man verwendet zusätzlich die Trekkingstöcke als innere Abstützung in der Mitte, dann entwickelt sich ein Raumgefühl ähnlich dem eines Ein-Personen-Zeltes.

    Die Stockspitzen werden hierzu am Rand in kleine Taschen aus stabilem Gurtmaterial gesteckt, die eine Beschädigung des Nylongewebes vermeiden sollen und oben mit elastischer und per Tanka verstellbarer Schlaufe fixiert. Insgesamt befinden sich 3 Paar Spitzen-Taschen und 3 Fixierschlaufen in dem Tupek, sodass entweder 1 Paar Trekkingstöcke in der Mitte oder jeweils 1 Paar Trekkingstöcke auf jeder Seite platziert werden können.

    Aufnahmetaschen für die Stockspitzen


    Fixierung der Stockgriffe mittels Gummizug und Tanka


    Zur Belüftung befinden sich auf jeder Seite zwei kleine und eine größere Öffnung, die mittels Reepschnur und Tanka verschlossen werden können.






    Trotz geöffneter Lüfter war die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Ortik Tupek so hoch, dass die Linse der Kamera beschlagen war. Nichtsdestrotrotz betrachte ich diesen Umstand nicht als Nachteil, da das Tupek nach wie vor eine Notunterkunft und die erhöhte Luftfeuchtigkeit doch angenehmer zu ertragen ist wie ein Blizzard oder sonstige Wetterkapriolen, die einem zum biwakieren zwingen können.

    Meine anfängliche Befürchtung, dass man aus dem Tupek nicht mehr schnell rauskommt, wenn es mal aufgespannt ist und man drin sitzt, hat sich nicht bestätigt. Einfach den Klettverschluss öffnen, mit den Beinen raus und den Boden über den Kopf weggestülpt und schon ist man wieder im Freien.

    Bei einer zweiten Tagestour haben wir das Tupek dann endlich mit zwei Leuten getestet. Dadurch, dass die gegenübersitzenden Personen mit dem Rücken an der "Wand" lehnen, lässt es sich relativ bequem darin ausharren. Allerdings nur sitzend. Bei entsprechend großem Körpermaß wird es dann doch etwas eng. Aber auch hier gilt wieder: Es ist eine Notunterkunft und Schutz vor äußeren Einflüssen hat Vorrang vor Bequemlichkeit. Haben beide Personen jeweils ein paar Trekkingstöcke dabei und stellen diese im Tupek auf, entfaltet sich ein weitaus besseres Raumgefühl als in einem herkömmlichen 2-Personen-Biwaksack.

    Positives:
    • Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis (gute 2-Personen-Biwaksäcke sind nur unwesentlich günstiger)
    • Geringes Gewicht bei gutem Komfort für zwei Personen unter Berücksichtigung des Einsatzzweckes „Notunterkunft für zwei Personen im alpinen Bereich“.
    • Ausreichend Platz für 2 Personen und deren Rucksäcke und noch mehr Platz für eine Person.
    • sehr schnell einsatzbereit (auspacken, überstülpen, hinsetzen bei 2 Personen)
    • Gelbe Farbe hat Signalwirkung, insbesondere in verschneitem Gelände
    • Packmaß, unwesentlich größer als mein 1-Personen-Biwaksack, der nichts anderes ist, als ein Schlafsacküberzug.
    • Lässt sich auch einfach wieder zusammen legen, aufgrund der Lüftungsöffnungen (es bilden sich keine angestauten Lufttaschen die man ausdrücken muss)
    • Vorrichtungen zum Befestigen von Trekkingstöcken an 3 verschiedenen Stellen im Innenraum.


    Negatives:
    • Die Aufhängeschlaufen außen am First sollten bis an den Rand gehen, sodass der Bereich über dem Kopf nicht herabhängen kann.
    • Warum sind die äußeren Aufhängeschlaufen aus Gummischnur? Mit der Zeit leiert das Gummi eh aus.
    • An jeder Ecke außen eine Schlaufe, um das Biwakzelt mit Heringen am Boden zu fixieren wäre m.E. begrüßenswert. Bei meinem Solotest ging teilweise ein recht böiger Wind und wenn ich aus dem Tupek raus bin, um Fotos zu schießen, hatte ich teilweise Angst, dass mir das Teil davon fliegt.


    Persönliche Einschätzung des Einsatzzweckes:
    Ortik gibt den Einsatzbereich des Biwakzeltes Tupek als „alpin“ an. Das trifft zwar definitv zu, aber ich sehe hier auch Möglichkeiten bei Fahrrad-, Kajak- oder Wandertouren bei denen keine Übernachtung im Zelt mit Schlafsack vorgesehen, aber aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse durchaus eintreffen können.
    Ich habe schon des Öfteren bei Wetterumschwüngen im Sommer unter der Regenjacke ein Unwetter ausgesessen und mir dabei etwas mehr Schutz gewünscht oder musste bei Paddeltouren in durchgeschwitzen Klamotten an exponierten und windigen Stellen meine Pause machen, wo ein Wetterschutz ein wahrer Luxus gewesen wäre.

    Das Ortik Tupek kommt dieser Vorstellung sehr nahe. Es ist und bleibt zwar eine Notunterkunft und erhebt keinen Anspruch auf ein 1-Personen-Zelt, aber für das Gewicht bietet es eine Menge Raumkomfort und eine oder zwei Nächte lassen sich darin auf jeden Fall abwettern.
    Zuletzt geändert von ; 18.09.2013, 20:57.
    Gruß Sawyer

    As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

  • hosentreger
    Fuchs
    • 04.04.2003
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    #2
    AW: ORTIK "Tupek" Biwaksack/-zelt

    Danke Sawyer,
    für Dein Testopfern...

    Wo ist das Teil erhältlich? Oder habe ich die Bezugsquelle übersehen?

    Kannst Du es bitte bei unserem nächsten Saarlandtreffen mal mitbringen? Es wird dann auch auf "Hundeeignung" getestet

    hosentreger
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    • Sawyer
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      #3
      AW: ORTIK "Tupek" Biwaksack/-zelt

      Gib bei Google mal die Bezeichnung ein, da spukt er zumindest einen Anbieter raus. Ich wollte keinen Hersteller nennen, damit es nicht wie Werbung aussieht.
      Das Tupek ist inzwischen bei Becks weitaus besseren Hälfte angelangt, da er die nächsten Tests durchführt.
      Gruß Sawyer

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      • hosentreger
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        #4
        AW: ORTIK "Tupek" Biwaksack/-zelt

        Danke Dir, dachte, es gäbe noch mehr....

        Wegen der "weitaus besseren Hälfte" antworte ich Nadines Worten: "Du traust Dich ja was...".

        Bin aber dann mal auf die Fortsetzung des Tests aus weiblicher Sicht gespannt.

        hosentreger
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