Robens Mythos Duo

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    [Testbericht] Robens Mythos Duo

    Robens Mythos Duo


    Kaufdatum: 06/2011
    Hersteller: Robens
    Modellbezeichnung: Mythos Duo
    Modelljahr: 2011
    Unverbindliche Preisempfehlung: 359 €
    max. Personenanzahl: 2
    Zelttyp: Kuppelzelt
    Gewicht normal (in kg): 2030g
    Anzahl Eingänge: 2
    Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Bewertung des Komforts: schlecht
    Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): sehr gut
    Pro-Kauf-Argumente (Stärken):
    • Verarbeitung
    • Aussen- und Innenzelt gemeinsam aufbaubar

    Alter Testperson: 30-35
    Körpergrösse Testperson (in cm): 178
    Geschlecht Testperson: männlich
    Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 5

    Vorbemerkung

    Auf der Suche nach einem 2-Personenzelt mit einem Gewicht von unter 2kg bin ich nach längerer Suche beim Mythos Duo gelandet. Das Mythos Duo erinnert von der Bauweise sehr stark an das MSR Carbon Reflex 2, verzichtet aber auf Karbonstangen und auf den für amerikanische Zelte obligatorischen Innenzelt-zuerst Aufbau. Dafür bietet es zwei gleich große Apsiden und Eingänge. Von daher war das Mythos mit einem angegebenen Maximalgewicht von 1880g ein wirklich interessanter Kandidat, zumal ich bisher mit Zelten von Robens nur gute Erfahrungen gemacht hatte.

    Ein erster Dämpfer war dann das unprofessionelle Verhalten von Robens: Trotz mehrmaliger ausführlicher Anfrage nach einem Testprodukt für ODS, wurden unsere Mails einfach ignoriert. Also habe ich das Zelt von einem Händler zur Ansicht bestellt.


    Erste Eindrücke

    Nach dem Auspacken des Kartons bin ich gleich vom Packmaß des kleinen grünen Zeltes angetan - kleiner als ein Sommerschlafsack. Im Packbeutel sind alle Bestandteile nochmal in einzelnen Beuteln und in Plastik verpackt und zusätzlich mit Gummis fixiert. Dieser hochwertige Eindruck verstärkt sich beim ersten Befühlen noch weiter: Das Material fühlt sich (für 20 D Nylon) extrem edel und wertig an und ist innen mit PU beschichtet und aussen silikonoisiert. Die Stangen sind die neuen DAC Featherlite NSL green in 9mm, die ebenfalls in der Oberklasse rangieren dürften. Dazu 14g leichte V-Heringe von DAC die ebenfalls einen sehr hochwertigen Eindruck machen. Alle Nähte sind absolut sauber verarbeitet und nirgendwo hängt auch nur der Rest eines Fadens. Alle Lastpunkte sind doppelt verstärkt und jede Naht zur Abdichtung getaped. Der Gesamteindruck spricht absolut gegen ein Zelt der 350€ Klasse - eine derartige Verarbeitung und Materialauswahl lassen sich andere Hersteller teurer bezahlen.

    Getrübt wird der erste Eindruck allerdings beim wiegen des Zeltes in seiner Normalkonfiguration auf einer geeichten Waage: 2030g. Das Zelt ist satte 150g schwerer als angegeben - eine für diese Gewichtsklasse nicht tolerierbare Abweichung, die von diesem Moment an das Zelt für mich nicht mehr wirklich interessant erscheinen lässt. Schliesslich soll es mein 2400g schweres Laserlarge 3 (Tunnelzelt in XT Größe) ergänzen und den Komfortverlust beim Nutzen mit einem deutlichen Komfortgewinn beim Tragen wett machen.


    Aufbau

    Nichts desto trotz fahre ich mit Kati noch auf eine Wiese und gucke wie sich das Zelt beim Aufbau schlägt. Der Aufbau geht einer Person sehr leicht von der Hand. Auffallend sind jedoch zwei Speziallösungen aus Plastik: Zum einen wird die Kurze Querstange die nicht den Boden berührt mit einem drehbaren Pastikkreuz auf der Hauptstange gehalten. Dieses macht zwar einen sehr robusten Eindruck, stellt aber m.E. trotzdem eine kleine Schwachstelle dar. Allerdings lässt sich das Teil auf Tour leicht durch etwas anderes ersetzen und hat keinerlei tragende Funktion. Schwieriger wird es da schon eher, die Befestigung des Außenzeltes an der Querstange zu ersetzen. Diese besteht aus jeweils einer Plastikmuschel pro Seite in die das Kugelförmige Ende der Stange gesteckt wird. Allerdings machen auch diese Teile einen absolut stabilen Eindruck.

    Nach dem Aufbau, für den mindestens 8 der 14 Heringe benötigt werden (6 weitere für die benötigte Abspannung liegen ebenso wie alle Abspannleinen bei) geht es ans Aufpusten von zwei Isomatten (NeoAir und Synmat 7). Diese passen gerade so eben in das laut Hersteller 120 cm breite und 210 cm lange Innenzelt. Neben den Matten ist gar kein Platz mehr und vorne und hinten jeweils ca. 15 cm. Die Maße sind also eher großzügig gemessen oder aus einem CAD Programm übernommen. In der Realität lassen sie sich kaum Nutzen.
    Die endgültige Enttäuschung folgt dann allerdings beim Probeliegen. Ich stoße mit 178cm Körpergröße am Fussende mit aufgerichteten Füßen deutlich ans Innenzelt und am Kopfende liege ich defakto in einer der vielen Mesh-Taschen. In einem Schlafsack liegend würde ich wahrscheinlich an beiden Enden das Innenzelt fast gegen das Aussenzelt drücken.


    Fazit

    Das Zelt hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck wie ich ihn selten bei einem Produkt hatte. Die Verarbeitung und Materialauswahl ist absolut top, die Konstruktion in meinem Augen jedoch das komplette Gegenteil. Dieses Zelt ist einfach zu klein - sowohl für zwei als auch für nur eine Person und von der Länge wirklich nur für sehr kleine Erwachsene oder Kinder geeignet. Damit meine ich ausdrücklich nicht, dass es zu klein für Luxus wie im Zelt aufbewarbare Ausrüstung, oder großartige Kochmanöver etc. ist. Da bin ich mir voll bewusst, dass dieses kein Palast, sondern ein Leichtzelt ist. Dieses Zelt ist einfach zu kurz um einen normalen Erwachsenen die Nacht über zu beherbergen. Möchte man nicht den Schlafsack großflächig gegen das Innenzelt (und Aussenzelt) drücken, muss man in Kauf nehmen, dass einem das Innenzelt auf dem Gesicht liegt.

    Nach dem Zusammenpacken ging das Zelt somit sofort an den Händler zurück. Wirklcih schade das Robens bei Maßen und Gewicht keine ehrlichen Werte angibt. Hätte das Gewicht gestimmt und man hätte drin schlafen können, wäre ich hellauf begeistert von diesem Zelt gewesen.





    Zuletzt geändert von ; 18.09.2013, 20:48.
    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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    #2
    AW: Robens Mythos Duo

    Danke für den informativen Testbericht. Das war sehr aufschlussreich.

    P.S. Du meintest im Text 2030g statt 1030g, oder?
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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    • willo
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      #3
      AW: Robens Mythos Duo

      Ups - natürlich. Wird korrigiert. Jetzt ist übrigens ein Carbon Reflex bestellt. Mal sehen wie sich das schlägt - scheint hier ja auch noch niemand zu haben.
      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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        #4
        AW: Robens Mythos Duo

        Bei richtig Wind wäre mir die außenliegende Stange mit den sehr langen (und wenigen) Aufhängepunkten suspekt.
        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
        (@neural_meduza)

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          #5
          AW: Robens Mythos Duo

          Och, die negativen Punkte sind echt schade - und so unnötig! Mensch Robens, dabei hat mich euer Zelt doch so schön an mein Vaude Deneb erinnert und im Gegensatz zu ihm endlich zwei Apsiden gehabt. Aber naja, das Deneb war auch nicht so viel schwerer, dafür aber wesentlich größer.
          Das hat radundfuss.de!

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