Denali II
Einsatzart: Draußen
Dies ist noch nicht der Testbericht,
sondern erst der Test des Testberichtes.
Gut, geht nicht, weil keine 1000 Zeichen.
Also anders.
Natürlich ist dies kein echter Testbericht.
Testen heißt,
das Testobjekt bis zur Zerstörung zu belasten,
schließlich will man ja die Leistungsgrenzen herausfinden.
Ich aber will weiter in meinem Zelt schlafen,
also lasse ich jegliche Testerei sein.
Was ich hier schreibe, ist eine Zusammenfassung.
Ein persönlicher Eindruck.
Mehr nicht.
Datengrundlage:
Etwa 30 bis 40 Übernachtungen hauptsächlich bei Regen und Gewitter.
1.
Das Denali ist sicherlich kein Meilenstein in der Kunst der Zeltkonstruktion und wird auch keinen Designpreis gewinnen
und gekauft habe ich es mir hauptsächlich aus alter Verbundenheit zur Marke, war mal Münchner Firma (Sattler und Lederwaren = Sa Le Wa), jetzt aber markenrechtlich in Bozen gelandet und produktionstechnisch wohl irgendwo in Asien;
und dann weil preislich im Budget.
Baugleich war es unter 'Ceylon' sogar für 100 Euro zu haben und auch jetzt ist es für wenig mehr in diversen Schlussverkäufen zu erstehen.
2.
Das Zelt ist dicht.
Was mich das Denali gelehrt hat, ist,
auf den Regen zu hören.
Ein Zelt ist ja ein wunderbarer Verstärker,
der das feinste Nieseln zu Gehör bringt,
wie das donnernde Platschen schwersten Schlagregens
und sämtliche Nuancen dazwischen,
vom nadelstichleisen Hinwehen samtiger Regengespinste
bis hin zum dröhnenden Wolkenbruch,
bei dem die Tropfen aufs Zelt klatschen wie Murmeln
geworfen aus Kinderhand.
Das Außenzelt ist dicht,
das Wasser perlt aber nicht besonders ab.
Der Boden ist auch dicht,
war aber meist mit Malerfolie unterlegt,
nicht um Wasserschutz zu erreichen,
sondern um die Hinterlassenschaften von Würmern, Ameisen
und anderen Erdarbeitern vom Zeltboden fernzuhalten.
3.
Das Zelt ist gewitterböenfest.
Kurz vor dem Regen kommt der Sturm.
Nicht lange, aber heftig.
Kein Bruch, nichts gerissen, nichts verbogen.
4.
Das Zelt fliegt.
Einmal hat's mir das Zelt in die Weser geweht.
Grad, bevor es davonschwamm, konnte ich es retten.
Wie dass?
Hatte gerade das Innenzelt aufgeknipst
und bücke mich nach dem Außenzelt,
kommt ein heftiger Windstoß und weht mir das Zelt
über dreißig Meter hinein in den Fluss.
Da bin ich aber gesprungen!
Also: Häringe rein, schon beim Auslegen.
5.
Die letzte Tour war 22 Tage lang und
21 Tage davon hats geregnet, immer Nachts und oft am Tag,
aber da war das Zelt ja verstaut.
Das Zelt wurde immer naß eingepackt und naß ausgepackt
und konnte jedoch zumeist in der kurzen Zeitspanne SpäterNachmittag/FrüherAbend und nächtlicher Regen/Gewittersturm etwas oder gar gänzlich trocknen.
Jedenfalls muffelt nichts,
im Gegensatz zur Bodenfolie,
die schon Humus bildete nach wenigen Tagen und
ersetzt werden musste.
6.
Das Zelt hat ein Aluminiumgestänge,
farblich sortiert,
in welches das Innenzelt eingeklippst
und das Außenzelt einfach darübergeworfen wird
und mit Plastikkarabinern befestigt an den Ecken.
Dann steht es von selbst und
kann bequem herumgetragen werden.
7.
Es empfiehlt sich alle Häringe zu setzen,
auch bei Schönwetter.
Nachts dröhnen Blitz und Donner heran
und man ist froh,
die Ecken und Leinen mit Erdnägeln gesichert zu wissen.
8.
Das Zelt hat zwei Apsiden, Vorräume,
ausreichend um je vier Ortlieb-Packtaschen unterzubringen
und zwei Eingänge;
läßt also eine gewisse räumliche Trennung nach Streit
über die Tourenrichtung zu.
9.
Das Zelt ist als Zwei-Mann-Zelt deklariert.
Ich aber schlafe schon mit Kind darin beengt
und nutze es nur als Solo-Zelt und schlafe quer.
10.
Das Zelt hat eine Höhe,
die es erlaubt, einigermaßen zu knien
und einigermaßen sich umzukleiden.
Ich habe noch andere Zelte,
da muss man sämtliche Verrichtungen im Liegen vornehmen;
das tue ich mir nicht mehr an,
wenn es nicht sein muss.
11.
Damit sind wir beim Gewicht.
Salewa Denali II,
mit zwei digitalen Küchenwaagen nachgewogen:
Häringe 210g/210g
Gestänge 600g/602g
Außenzelt 950g/954g
Innenzelt 868g/874g
Summa summarum: 2628g/2640g
Dazu kommen noch:
Packsack Gestänge 14g
Packsack Zelt 88g
Reparaturset 36g
Ein einzelner Häring wiegt 14g.
Das Apsidengestänge 124g.
Komplett wiegt das Denali II also 2778g.
Das Zelt steht auch ohne Häringe.
Bei geeigneten Wetterbedingungen könnte man reduzieren, Häringe (Bodenholz zuspitzen...) und Apsidengestänge weglassen und hat dann 476 plus 950 plus 868, also 2294g zu schleppen.
Das Denali wird von unterschiedlichen Anbietern zu höchst unterschiedlichen Preisen angeboten.
12.
Das Zelt paßt in die M-RackPack-Tasche von Ortlieb leicht rein
und würde, Gestänge müßte man noch prüfen,
auch in eine BackRoller gehen.
13.
Dem Denali mangelt es an Eleganz und Ästhetik.
Es steht etwas plump in der Landschaft.
Eher ein Ackergaul denn Rennpferd.
Aber soweit es mein Exemplar betrifft,
einigermaßen verlässlich und das heißt:
Es soll mich trocken halten
und es soll bei Sturm nicht zusammenklappen.
Beides hat das Denali erfüllt.
14.
Das Zelt ist schnell aufgebaut, in wenigen Minuten,
außer bei Sturm, da braucht man drei Hände um alles festzuhalten.
Üblicherweise errichtet man das Innenzelt zu erst,
dann die Firststange in das Außenzelt und dann das Außenzelt über das Innenzelt.
Man könnte aber auch,
das habe ich nicht ausprobiert,
aber gedanklich durchgespielt,
das Außenzelt auslegen,
darunterkriechen,
dann das Innenzelt darunter ausbreiten,
mit dem Außenzelt verhaken,
dann die Stangen in die Ösen,
dann ins Innenzelt kriechen,
die Stangen aufrichten und das Innenzelt von innen heraus einklippsen.
Müßte gehen, war mir aber zu umständlich,
da habe ich lieber ein paar Regentropfen auf dem Innenzelt
in Kauf genommen,
das Außentuch ist ja schnell drübergeworfen.
15.
Das Zelt ist jetzt gut zwei Jahre alt und
sieht mit 40 Übernachtungen immer noch wie neu aus.
Wenn man bedenkt,
dass viele Billigzelte für den Durchschnittscamper entworfen werden,
der maximal 10 Tage im Jahr auf irgendeinem Campingplatz verbringt und Tuch und Gestänge auch nur so lange halten müssen,
also rund 30 Nächtigungen/drei Jahre,
bevor sie sich von selbst verschrotten,
dann halte ich die Investition in ein Denali durchaus für kostengünstig.
Ich selber habe kein Zelt nordischer Exquisit-Hersteller für 800 Euro
und kann auch nicht beurteilen,
ob das Denali daran gemessen nicht ein arge Gurke ist,
aber das Hauptkriterium
das mir ein Zelt zu erfüllen hat,
mir Obdach zu geben und eine gute Nacht,
also Schutz vor Regen und Sturm,
das leistet das Denali bisher.
16.
Mein Denali ist in oliv.
Schön ist das nicht.
Fazit
Gutes Zelt
Einsatzart: Draußen
Dies ist noch nicht der Testbericht,
sondern erst der Test des Testberichtes.
Gut, geht nicht, weil keine 1000 Zeichen.
Also anders.
Natürlich ist dies kein echter Testbericht.
Testen heißt,
das Testobjekt bis zur Zerstörung zu belasten,
schließlich will man ja die Leistungsgrenzen herausfinden.
Ich aber will weiter in meinem Zelt schlafen,
also lasse ich jegliche Testerei sein.
Was ich hier schreibe, ist eine Zusammenfassung.
Ein persönlicher Eindruck.
Mehr nicht.
Datengrundlage:
Etwa 30 bis 40 Übernachtungen hauptsächlich bei Regen und Gewitter.
1.
Das Denali ist sicherlich kein Meilenstein in der Kunst der Zeltkonstruktion und wird auch keinen Designpreis gewinnen
und gekauft habe ich es mir hauptsächlich aus alter Verbundenheit zur Marke, war mal Münchner Firma (Sattler und Lederwaren = Sa Le Wa), jetzt aber markenrechtlich in Bozen gelandet und produktionstechnisch wohl irgendwo in Asien;
und dann weil preislich im Budget.
Baugleich war es unter 'Ceylon' sogar für 100 Euro zu haben und auch jetzt ist es für wenig mehr in diversen Schlussverkäufen zu erstehen.
2.
Das Zelt ist dicht.
Was mich das Denali gelehrt hat, ist,
auf den Regen zu hören.
Ein Zelt ist ja ein wunderbarer Verstärker,
der das feinste Nieseln zu Gehör bringt,
wie das donnernde Platschen schwersten Schlagregens
und sämtliche Nuancen dazwischen,
vom nadelstichleisen Hinwehen samtiger Regengespinste
bis hin zum dröhnenden Wolkenbruch,
bei dem die Tropfen aufs Zelt klatschen wie Murmeln
geworfen aus Kinderhand.
Das Außenzelt ist dicht,
das Wasser perlt aber nicht besonders ab.
Der Boden ist auch dicht,
war aber meist mit Malerfolie unterlegt,
nicht um Wasserschutz zu erreichen,
sondern um die Hinterlassenschaften von Würmern, Ameisen
und anderen Erdarbeitern vom Zeltboden fernzuhalten.
3.
Das Zelt ist gewitterböenfest.
Kurz vor dem Regen kommt der Sturm.
Nicht lange, aber heftig.
Kein Bruch, nichts gerissen, nichts verbogen.
4.
Das Zelt fliegt.
Einmal hat's mir das Zelt in die Weser geweht.
Grad, bevor es davonschwamm, konnte ich es retten.
Wie dass?
Hatte gerade das Innenzelt aufgeknipst
und bücke mich nach dem Außenzelt,
kommt ein heftiger Windstoß und weht mir das Zelt
über dreißig Meter hinein in den Fluss.
Da bin ich aber gesprungen!
Also: Häringe rein, schon beim Auslegen.
5.
Die letzte Tour war 22 Tage lang und
21 Tage davon hats geregnet, immer Nachts und oft am Tag,
aber da war das Zelt ja verstaut.
Das Zelt wurde immer naß eingepackt und naß ausgepackt
und konnte jedoch zumeist in der kurzen Zeitspanne SpäterNachmittag/FrüherAbend und nächtlicher Regen/Gewittersturm etwas oder gar gänzlich trocknen.
Jedenfalls muffelt nichts,
im Gegensatz zur Bodenfolie,
die schon Humus bildete nach wenigen Tagen und
ersetzt werden musste.
6.
Das Zelt hat ein Aluminiumgestänge,
farblich sortiert,
in welches das Innenzelt eingeklippst
und das Außenzelt einfach darübergeworfen wird
und mit Plastikkarabinern befestigt an den Ecken.
Dann steht es von selbst und
kann bequem herumgetragen werden.
7.
Es empfiehlt sich alle Häringe zu setzen,
auch bei Schönwetter.
Nachts dröhnen Blitz und Donner heran
und man ist froh,
die Ecken und Leinen mit Erdnägeln gesichert zu wissen.
8.
Das Zelt hat zwei Apsiden, Vorräume,
ausreichend um je vier Ortlieb-Packtaschen unterzubringen
und zwei Eingänge;
läßt also eine gewisse räumliche Trennung nach Streit
über die Tourenrichtung zu.
9.
Das Zelt ist als Zwei-Mann-Zelt deklariert.
Ich aber schlafe schon mit Kind darin beengt
und nutze es nur als Solo-Zelt und schlafe quer.
10.
Das Zelt hat eine Höhe,
die es erlaubt, einigermaßen zu knien
und einigermaßen sich umzukleiden.
Ich habe noch andere Zelte,
da muss man sämtliche Verrichtungen im Liegen vornehmen;
das tue ich mir nicht mehr an,
wenn es nicht sein muss.
11.
Damit sind wir beim Gewicht.
Salewa Denali II,
mit zwei digitalen Küchenwaagen nachgewogen:
Häringe 210g/210g
Gestänge 600g/602g
Außenzelt 950g/954g
Innenzelt 868g/874g
Summa summarum: 2628g/2640g
Dazu kommen noch:
Packsack Gestänge 14g
Packsack Zelt 88g
Reparaturset 36g
Ein einzelner Häring wiegt 14g.
Das Apsidengestänge 124g.
Komplett wiegt das Denali II also 2778g.
Das Zelt steht auch ohne Häringe.
Bei geeigneten Wetterbedingungen könnte man reduzieren, Häringe (Bodenholz zuspitzen...) und Apsidengestänge weglassen und hat dann 476 plus 950 plus 868, also 2294g zu schleppen.
Das Denali wird von unterschiedlichen Anbietern zu höchst unterschiedlichen Preisen angeboten.
12.
Das Zelt paßt in die M-RackPack-Tasche von Ortlieb leicht rein
und würde, Gestänge müßte man noch prüfen,
auch in eine BackRoller gehen.
13.
Dem Denali mangelt es an Eleganz und Ästhetik.
Es steht etwas plump in der Landschaft.
Eher ein Ackergaul denn Rennpferd.
Aber soweit es mein Exemplar betrifft,
einigermaßen verlässlich und das heißt:
Es soll mich trocken halten
und es soll bei Sturm nicht zusammenklappen.
Beides hat das Denali erfüllt.
14.
Das Zelt ist schnell aufgebaut, in wenigen Minuten,
außer bei Sturm, da braucht man drei Hände um alles festzuhalten.
Üblicherweise errichtet man das Innenzelt zu erst,
dann die Firststange in das Außenzelt und dann das Außenzelt über das Innenzelt.
Man könnte aber auch,
das habe ich nicht ausprobiert,
aber gedanklich durchgespielt,
das Außenzelt auslegen,
darunterkriechen,
dann das Innenzelt darunter ausbreiten,
mit dem Außenzelt verhaken,
dann die Stangen in die Ösen,
dann ins Innenzelt kriechen,
die Stangen aufrichten und das Innenzelt von innen heraus einklippsen.
Müßte gehen, war mir aber zu umständlich,
da habe ich lieber ein paar Regentropfen auf dem Innenzelt
in Kauf genommen,
das Außentuch ist ja schnell drübergeworfen.
15.
Das Zelt ist jetzt gut zwei Jahre alt und
sieht mit 40 Übernachtungen immer noch wie neu aus.
Wenn man bedenkt,
dass viele Billigzelte für den Durchschnittscamper entworfen werden,
der maximal 10 Tage im Jahr auf irgendeinem Campingplatz verbringt und Tuch und Gestänge auch nur so lange halten müssen,
also rund 30 Nächtigungen/drei Jahre,
bevor sie sich von selbst verschrotten,
dann halte ich die Investition in ein Denali durchaus für kostengünstig.
Ich selber habe kein Zelt nordischer Exquisit-Hersteller für 800 Euro
und kann auch nicht beurteilen,
ob das Denali daran gemessen nicht ein arge Gurke ist,
aber das Hauptkriterium
das mir ein Zelt zu erfüllen hat,
mir Obdach zu geben und eine gute Nacht,
also Schutz vor Regen und Sturm,
das leistet das Denali bisher.
16.
Mein Denali ist in oliv.
Schön ist das nicht.
Fazit
Gutes Zelt
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