Yunan Air Hercules 11 mm Scandiumgestänge mit Adaptersätzen
Hersteller: Yunan Alu
Gestängekonfiguration: Fliegfix.
Für die Erbsenzähler:
1 lfm 11 mm Scandiumgestänge wiegt 55g, fertig konfektioniert mit Gummischnur, floating connectors und Endstücken ca. 73 g.
Kürzlich habe ich gebraucht ein Keron 3 GT-Außenzelt erworben. Ich hätte keinerlei Bedenken, mit dem von Hilleberg standardmäßig gelieferten Gestänge auf Tour zu gehen, doch da ich sowieso ein Gestänge zukaufen musste, habe ich mich, auch mit Hinblick auf den geplanten Einsatz dieses Zelts in etwas entlegeneren Weltgegenden, für die richtig stabile Variante entschieden, ein 11 mm Scandiumgestänge.
Ich besitze auch noch ein 15 jahre altes Hilleberg Helags und ein zehn Jahre altes Staika, mit dem damals gängigen 9 mm bzw. 10 mm Easton Alloy Gestänge ausgestattet. Für beide Gestängesätze habe ich keine Ersatzsegmente mehr, am Staika ist bereits ein defektes "geschientes" Segment verbaut. Es lag also nahe, wo ich einmal dabei war, auch diese Zelte neu auszustatten, allerdings schreckte mich der summierte Preis doch sehr: inklusive eines kompletten Ersatzbogens für das Keron und einigen Ersatzsegmenten über 500 Euro.
Ich habe deshalb bei Fliegfix angefragt, ob es möglich ist, mir Adaptersätze zu fertigen, mit dem ich das Kerongestänge für meine anderen Zelte umbauen kann. Man fand meine Idee etwas ungewöhnlich, aber nicht schlecht, und begab sich ans Werkeln.
So trudelte kürzlich ein Paket mit Gestängesegmenten bei mir ein, mit einem Berg Floating Connectors, einer Handvoll Endhülsen und gefühlt 85 m Gummischnur zum konfektionieren. Und einer ausführlichen Bastelanleitung natürlich.
Der Komplettpreis dieses Paketes würde, inklusive Denk- und Handarbeit des hauseigenen Gestänge-Papstes, etwa 350 Euro kosten. Wenn man den Luxus eines fünften Keronbogens, den ich mir geleistet habe, abzieht, kommt man also auf etwa 300 Euro, für die man drei (große) Zelte mit einem sehr guten Gestänge ausstatten kann.
Bezahlt habe ich übrigens, ich verhehle es nicht, etwas weniger. War schließlich meine Idee.
Das 11 mm-Scandium Gestänge ist so steif, dass es vorgebogen werden muss. Darin liegt auch eine gewisse Beschränkung der Adapter-Idee, d.h. nicht alle Zeltkonstruktionen mit ihren unterschiedlichen Radien sind miteinander kompatibel.
In meinem Fall gab es eine Lösung, und sie sieht so aus:
Die Gestängesätze vom kleinsten zum größten Radius sortiert:
Hilleberg Helags (Gestänge identisch mit Nammatj 2/2Gt und Keron 2): 3 Bögen a 293 cm
Hilleberg Keron 3 GT: 4 Bögen a 328 cm
Hilleberg Staika: 3 Bögen a 387 cm
Ausgangspunkt für das Gestänge-Trio ist das Helags, da es die stärksten Vorbiegung erfordert.
Ein Helags-Bogen besteht aus 6 Segmente a 40 cm, plus zwei Endstücken a 260 cm, macht inklusive der floating connectors 293 cm.
Und dann wird gebastelt.
Länge der Gummischnüre. ca 75% der Bogenlänge plus 10 cm Zugabe, um die Stopp-Knoten zu setzen. Für den Wintereinsatz wurde mir empfohlen, bis auf zwei Drittel der Bogenlänge runterzugehen, allerdings finde ich die Schnurspannung schon bei Dreiviertel-Länge sehr hoch. Kürzen, bzw. unterwegs einen zusätzlichen Knoten setzen kann ich immer.
Umbau von Helags auf Keron 3:
Endsegmente abnehmen, es verbleiben sechs vorgebogene Segmente. Mittig wird ein siebtes, fast gerades Segment eingefügt, an die Enden kommen zwei Endstücke a 235 mm, um auf die Gesamtlänge von 328 cm zu kommen.
Umbau von Helags auf Staika:
Endsegmente abnehmen, es verbleiben sechs vorgebogene Segmente. An den Enden wird je ein 40 cm-Segment angefügt, dahinter zwei Endstücke a 328 mm, um auf die Gesamtlänge von 387 cm zu kommen.
Wichtig: Die Umbausätze immer schön in die beschrifteten Tütchen zurücksortieren, und die Reihenfolge der Segmente nicht vertauschen.
Ein paar Bilder
Adaptersätze Helags, Keron, Staika:
Vergleich: Oben drei Helags-Bögen mit stärkerer Vorbiegung, unten ein standardmäßig für Keron 3 GT konfektionierter Bogen mit schwächerer Vorbiegung:
Vergleich: drei für Keron 3 GT umgebauter Helags-Bögen unten, zwei standardmäßig für Keron 3 GT konfektionierte Bögen oben:
Vergleich von oben nach unten:
-für Keron 3 GT umgebauter Helags-Bogen
-standardmäßig für Keron 3 GT konfektionierter Bogen
-für Staika umgebauter Helags-Bogen
Kleine Zeltparade und erste Ergebnisse der Trockenübung im Garten
Helags:
Die höhere Spannung im Vergleich zum alten Gestänge merkt man deutlich, wenn man einen Bogen durch seitlichen Druck verformt.
Keron 3 GT:
Vorne zwei Originalbögen, hinten zwei umgebaute, im aufgebauten Zustand ist kein Unterschied bemerkbar.
Staika:
Das alte Modell mit durchgehenden Gestängekanälen. Hier muss man kräftig hebeln, um die Bögen aufzurichten. Bereits Aufbau merkt man einen deutlichen Unterschied zum alten Eastongestänge (das sich gern mal schlangeartig in alle Richtungen bog, um sich der Krafteinwirkung der Zeltaufbauerin zu entziehen. Das Zelt steht außerdem auch ohne Abspannungen merklich straffer als vorher, bemerkbar vor allem am Anstand Außenzelt-Innenzelt.
Fazit
Individuell konfigurierter Scandium-Gestängesatz mit Adapterstücken für den Umbau auf verschiedene Bogenlängen, so dass das Gestänge für verschiedene Zeltmodelle benutzt werden kann.
Preisgünstige Alternative zum Erwerb von separaten Gestängesätzen für jedes Zelt.
Hersteller: Yunan Alu
Gestängekonfiguration: Fliegfix.
Für die Erbsenzähler:
1 lfm 11 mm Scandiumgestänge wiegt 55g, fertig konfektioniert mit Gummischnur, floating connectors und Endstücken ca. 73 g.
Kürzlich habe ich gebraucht ein Keron 3 GT-Außenzelt erworben. Ich hätte keinerlei Bedenken, mit dem von Hilleberg standardmäßig gelieferten Gestänge auf Tour zu gehen, doch da ich sowieso ein Gestänge zukaufen musste, habe ich mich, auch mit Hinblick auf den geplanten Einsatz dieses Zelts in etwas entlegeneren Weltgegenden, für die richtig stabile Variante entschieden, ein 11 mm Scandiumgestänge.
Ich besitze auch noch ein 15 jahre altes Hilleberg Helags und ein zehn Jahre altes Staika, mit dem damals gängigen 9 mm bzw. 10 mm Easton Alloy Gestänge ausgestattet. Für beide Gestängesätze habe ich keine Ersatzsegmente mehr, am Staika ist bereits ein defektes "geschientes" Segment verbaut. Es lag also nahe, wo ich einmal dabei war, auch diese Zelte neu auszustatten, allerdings schreckte mich der summierte Preis doch sehr: inklusive eines kompletten Ersatzbogens für das Keron und einigen Ersatzsegmenten über 500 Euro.
Ich habe deshalb bei Fliegfix angefragt, ob es möglich ist, mir Adaptersätze zu fertigen, mit dem ich das Kerongestänge für meine anderen Zelte umbauen kann. Man fand meine Idee etwas ungewöhnlich, aber nicht schlecht, und begab sich ans Werkeln.
So trudelte kürzlich ein Paket mit Gestängesegmenten bei mir ein, mit einem Berg Floating Connectors, einer Handvoll Endhülsen und gefühlt 85 m Gummischnur zum konfektionieren. Und einer ausführlichen Bastelanleitung natürlich.
Der Komplettpreis dieses Paketes würde, inklusive Denk- und Handarbeit des hauseigenen Gestänge-Papstes, etwa 350 Euro kosten. Wenn man den Luxus eines fünften Keronbogens, den ich mir geleistet habe, abzieht, kommt man also auf etwa 300 Euro, für die man drei (große) Zelte mit einem sehr guten Gestänge ausstatten kann.
Bezahlt habe ich übrigens, ich verhehle es nicht, etwas weniger. War schließlich meine Idee.
Das 11 mm-Scandium Gestänge ist so steif, dass es vorgebogen werden muss. Darin liegt auch eine gewisse Beschränkung der Adapter-Idee, d.h. nicht alle Zeltkonstruktionen mit ihren unterschiedlichen Radien sind miteinander kompatibel.
In meinem Fall gab es eine Lösung, und sie sieht so aus:
Die Gestängesätze vom kleinsten zum größten Radius sortiert:
Hilleberg Helags (Gestänge identisch mit Nammatj 2/2Gt und Keron 2): 3 Bögen a 293 cm
Hilleberg Keron 3 GT: 4 Bögen a 328 cm
Hilleberg Staika: 3 Bögen a 387 cm
Ausgangspunkt für das Gestänge-Trio ist das Helags, da es die stärksten Vorbiegung erfordert.
Ein Helags-Bogen besteht aus 6 Segmente a 40 cm, plus zwei Endstücken a 260 cm, macht inklusive der floating connectors 293 cm.
Und dann wird gebastelt.
Länge der Gummischnüre. ca 75% der Bogenlänge plus 10 cm Zugabe, um die Stopp-Knoten zu setzen. Für den Wintereinsatz wurde mir empfohlen, bis auf zwei Drittel der Bogenlänge runterzugehen, allerdings finde ich die Schnurspannung schon bei Dreiviertel-Länge sehr hoch. Kürzen, bzw. unterwegs einen zusätzlichen Knoten setzen kann ich immer.
Umbau von Helags auf Keron 3:
Endsegmente abnehmen, es verbleiben sechs vorgebogene Segmente. Mittig wird ein siebtes, fast gerades Segment eingefügt, an die Enden kommen zwei Endstücke a 235 mm, um auf die Gesamtlänge von 328 cm zu kommen.
Umbau von Helags auf Staika:
Endsegmente abnehmen, es verbleiben sechs vorgebogene Segmente. An den Enden wird je ein 40 cm-Segment angefügt, dahinter zwei Endstücke a 328 mm, um auf die Gesamtlänge von 387 cm zu kommen.
Wichtig: Die Umbausätze immer schön in die beschrifteten Tütchen zurücksortieren, und die Reihenfolge der Segmente nicht vertauschen.
Ein paar Bilder
Adaptersätze Helags, Keron, Staika:
Vergleich: Oben drei Helags-Bögen mit stärkerer Vorbiegung, unten ein standardmäßig für Keron 3 GT konfektionierter Bogen mit schwächerer Vorbiegung:
Vergleich: drei für Keron 3 GT umgebauter Helags-Bögen unten, zwei standardmäßig für Keron 3 GT konfektionierte Bögen oben:
Vergleich von oben nach unten:
-für Keron 3 GT umgebauter Helags-Bogen
-standardmäßig für Keron 3 GT konfektionierter Bogen
-für Staika umgebauter Helags-Bogen
Kleine Zeltparade und erste Ergebnisse der Trockenübung im Garten
Helags:
Die höhere Spannung im Vergleich zum alten Gestänge merkt man deutlich, wenn man einen Bogen durch seitlichen Druck verformt.
Keron 3 GT:
Vorne zwei Originalbögen, hinten zwei umgebaute, im aufgebauten Zustand ist kein Unterschied bemerkbar.
Staika:
Das alte Modell mit durchgehenden Gestängekanälen. Hier muss man kräftig hebeln, um die Bögen aufzurichten. Bereits Aufbau merkt man einen deutlichen Unterschied zum alten Eastongestänge (das sich gern mal schlangeartig in alle Richtungen bog, um sich der Krafteinwirkung der Zeltaufbauerin zu entziehen. Das Zelt steht außerdem auch ohne Abspannungen merklich straffer als vorher, bemerkbar vor allem am Anstand Außenzelt-Innenzelt.
Fazit
Individuell konfigurierter Scandium-Gestängesatz mit Adapterstücken für den Umbau auf verschiedene Bogenlängen, so dass das Gestänge für verschiedene Zeltmodelle benutzt werden kann.
Preisgünstige Alternative zum Erwerb von separaten Gestängesätzen für jedes Zelt.
Kommentar