[Testbericht] Hike the Land of Israel – a complete Guide to the Israel National Trail

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    • 16.09.2008
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    [Testbericht] Hike the Land of Israel – a complete Guide to the Israel National Trail

    Hike the Land of Israel – a complete Guide to the Israel National Trail

    Kaufpreis: 0.00
    Einsatzart: Wandern auf dem INT

    Zuallerserst: Ich habe mich bei zahlreichen Gelegenheiten sehr über dieses Buch geärgert – das Folgende ist daher ausschließlich meine persönliche, subjektive Meinung!

    Titel: Hike the Land of Israel – a complete Guide to the Israel National Trail
    Autor: Jacob Saar
    Copyright: 2009
    ISBN: 978-965-91249-0-9
    Verlag: Eshkol Publishing Ltd. Israel

    Gekauft habe ich das Buch Ende März in Tel Aviv. Warum mir der Autor mitteilte, es sei im Ausland nur durch direkte Bestellung bei ihm zu erwerben, ist mir rückwirkend nicht ganz klar, da es eine ISBN hat und daher über den normalen Buchhandel zu beziehen sein sollte. Nun ja.

    Das Buch hat ca. DIN A5 Format, der Umschlag ist nicht besonders stabil, was bei einem Buch, das man zwangsweise lange mit sich rumträgt nicht so ideal ist. Das Papier der Seiten ist glänzend und eine eher schwerere Qualität – hier hätte ich mir zumindest für den Textteil dünneres Papier á la Lonely Planet gewünscht. Desgleichen finde ich die Seitenränder für einen Wanderführer recht großzügig dimensioniert. Insgesamt wirkt das Layout als wäre es in Word erstellt worden.
    Einige der Sätze erscheinen mir nicht ganz 'sauber' formuliert bzw. schlichtweg grammatikalisch falsch, aber da ich kein native speaker bin, kann ich das nicht wirklich beurteilen.

    Aufgeteilt ist das Buch in folgende Kapitel:
    -Planning
    -Day-Hikes
    -Desert South to North
    -Archaeological and Urban Section South to North
    -Pilgrims' Jesus Trail South to North
    -Northern Path
    -Pilgrims' Jesus Trail North to South
    -Archaeological and Urban Section North to South
    -Desert North to South
    -Accommodation and places of interest
    -Trail Angels
    -Index
    -13 Seiten Karten 1:250.000
    -67 Seiten Karten 1:50:000
    -40 Seiten Farbphotos, die zwischen den Karten verteilt sind

    Ob der Autor sich die Unterteilung des Trails in verschiedene Sektionen selbst ausgedacht hat, weiß ich nicht, ich habe sie zumindest bis jetzt noch nirgendwo anders so bezeichnet gesehen.
    Inwieweit ich es sinnvoll finde, die meisten Etappen in beide Richtungen zu beschreiben, bin ich mir nicht sicher - einerseits ist es natürlich toll, nicht immer 'rechts' und 'links' umdenken zu müssen, andererseit schleppt man im schlimmsten Falle 50% des Buches 1.000 km umsonst. Oder man greift im Vorfeld zur Schere.

    Im Planning-Teil geht der Autor auf alles Mögliche ein, inklusive der Mitteilung, dass er persönlich Aspirin nicht so gerne mag, und einiger walisischer Sprichworte – ein Menge an unnützer Information! Ebenfalls steht dort, dass der Teil mit den Day-Hikes herausgenommen werden könne – wie das machbar sein soll, ohne ihn einfach herrauszureissen ist mir nicht klar, da er fest in's Buch eingebunden ist. Außerdem fände ich persönlich es praktisch, wenn der Teil, den man auf der Reise nicht mehr braucht (Ausrüstungslisten, allgemeine Überlegungen, Hinweise auf Erste Hilfe Kurse, Klimatabellen, etc) herausnehmbar wäre, dann bräuchte man den nämlich nicht 1.000 km lang zu tragen.

    Die abgedruckten Karten scheinen Kopien der offiziellen Topo-Karten zu sein, in der die hebräischen Bezeichnungen bei den größeren Orten durch Englisch ersetzt wurden. Alle Karten wirken leicht unscharf, so als wären sie schlecht eingescannt worden. Aufgrund des Formats des Buches sind die Kartenausschnitte jeweils DIN A5 groß, was ja eigentlich auch kein Problem ist. Nervig ist aber, das die aufeinanderfolgenden Karten z.T. mit Überlappung abgedruckt sind, z.T. ohne, und sich auf den Karten keinerlei Angabe findet, ob sie bündig anschließen oder überlappen, so dass man immer den Wegverlauf oder irgendwelche Details vergleichen muß, um rauszufinden, wie sie denn nun zusammengehören. In meinen Augen nutzlos sind die zahlreichen Farbphotos, die noch nicht mal Besonders gut sind, und deren Druckqualität allenfalls mittelmäßig ist. Zusätzlich gibt es noch 3 Seiten Werbung für verschiedene Hostels.
    Am allermeisten geärgert habe ich mich über eine Seite, auf der Photos zahlreicher Blumen abgebildet sind, mit dem Hinweis, all diese könne man auf dem Trail sehen. Das Ganze aber ohne Angabe eines einzigen Namens, dabei wäre das eine in meinen Augen interessante Information gewesen – sehen kann ich die Blumen selbt, nur der Name steht in der Natur halt nicht dran.
    Der in die Karten nachträglich eingezeichnete Trail ist so breit, dass man leider oft ncht erkennen kann, ob 'darunter' ein Feldweg oder eine kleine Strasse eingezeichnet ist. Wie man das hätte besser lösen können, weiß ich aber auch nicht.

    Zum Text: Wir sind nur einen relativ kurzen Teil im Norden gegangen, insofern kann ich nur hierzu eine qualifizierte Aussage treffen:
    Der Autor beschreibt die Strecke anhand von Tagesetappen zwischen 13 und 20 km. Am Anfang jeder Etappe ist die relevante Karte, die Länge sowie der Trinkwasserbedarf angegeben – Letzteres eine in meinen Augen völlig subjektive Angabe, die auch noch massiv durch äußere Umstände wie das Wetter beeinflusst wird. Danach folgt eine Beschreibung der Etappe in Textform.
    Er beginnt die Wegbeschreibung nicht am offiziellen Startpunkt des Trail sondern ca. 15 km enfernt, da er diesen Teil des Landes als besonders schön erachtet.
    Die einzelnen Tagesetappen enthalten sowohl Angaben zum Weg (Ost, Süd, West, turn right behind the junction, etc) als auch Hintergrundinformatonen z.B. zu Denkmälern, an denen man vorbeikommt. Ebenfalls erwähnt werden Wassernachschubmöglichkeiten.
    Die Geschichte zum Koach Fort wird gleich zweimal abgedruckt, obwohl sie an dem Denkmal auch in Englisch zu lesen ist, die gegenüberliegende Ruine eines arabischen Forts wird nur namentlich erwähnt, obwohl dort nicht einmal eine hebräische Hinweistafel steht.
    Was mir insgesamt gefehlt hat, sind Entfernungsangaben im Text. Er schreibt zwar manchmal so etwas wie: after 500 m turn left, aber es wäre schön, bei markanten Punkten auch eine Entfernungsangabe zum nächsten markanten Punkt oder meinetwegen auch zum Ende der Tagesetappe zu haben. Desweiteren gibt er Unterkunftshinweise nur für das Ende der Tagesetappen – in meinen Augen ziemlich unsinnig, es soll ja auch Leute geben, die nicht jeden Tag genau soviel wandern wollen, wie der Autor. Zusätzlich sind bei den Unterkünften noch nicht einmal Preiskategorien angegeben.
    Zu der Schwierigkeit des Untergrundes beziehungsweise Steigungen erhält man aus dem Text auch relativ wenig Informationen, lediglich wenn es eine Strasse ist, wird es erwähnt.
    Ganz unangenehm aufgefallen ist uns, dass die auf Karte 4 eingezeichnete und im Text beschrieben Farm, bei der man Trinkwasser nachfüllen kann, eben nicht dort ist, wo sie beschrieben ist, sondern erst einige Kilometer später kommt.

    Ich denke, man merkt sehr deutlich, dass ich das Buch für nicht besonders gut halte. Trotzdem würde ich es empfehlen, wenn man den Trail gehen will und kein Hebräisch lesen kann – es ist nämlich das Einzige auf Englisch.
    Spezielle Fragen beantworte ich gerne; ebenso kann ich das Buch bei Bedarf verleihen oder weitergeben.

    Fazit

    Da es keine andere englischsprachige Literatur zum INT gibt, kommt man um dieses Buch nicht drumrum - zumindest in der ersten Auflage ist es aber noch (freundlich ausgedrückt) optimierungsbedürftig.
    Zuletzt geändert von ; 20.09.2013, 20:16. Grund: gl-heder entfernt
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