[KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

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  • codenascher

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    [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Kirgistan 2013

    19.07.2013 – 10.08.2013

    Terskej–Alatau–Traverse
    Hochgebirgstrekking im Tien Shan



    Vorgeplänkel:

    Bereits im letzten Sommer, während wir noch auf Kamtschatka weilten, kam die Idee auf, diesen Sommer die Terskej-Alatau-Traverse in Kirgistan zu erwandern! Kati und Heiko hatten bereits einmal das Vergnügen, brachen allerdings aus verschiedenen Gründen die Wanderung ab. Als Grundlage für die Wanderung dient der Terskej-Alatau-Traverse Reiseführer aus dem Conrad Stein Verlag. Hier geht es inklusive Akklimatisierung in insgesamt 11 Tagen über vier Pässe mit einer Höhe von beinahe 4000m.

    Gewaltige Gebirgslandschaften, klare Bäche, saftige Almwiesen und allerfreundlichste Einheimische versprechen wir uns von diesem Urlaub! Dazu warmes Kontinentalklima und wenig Regen.

    Heiko stellt sich (leider) neuen beruflichen Herausforderungen und somit misst unsere Reisegesellschaft vier statt fünf Teilnehmern. Kati, Kathrin, Susanne und ich. Kennen gelernt haben wir uns, unsere Macken und unser Tempo letzten Sommer auf Kamtschatka. Quasi ein eingespieltes Team.

    Beinahe die gesamte Vorplanung wird von Kati und Susanne gemanagt. Hotels gebucht, Transporte, eventuelle Routen und Alternativen für ein anschließendes Backpacken durchs Land, Kontakte mit dem CBT vor Ort.

    Kati als „Expertin“ für unsere Wandertour, Susanne quasi als „Resident“ fürs Backpacken, da sie in der geplanten Region einst ihre Diplomarbeit schrieb und somit vier Monate im Land weilte.
    Kathrin und ich sehen uns mehr als Nutznießer



    Eins schon einmal vorweg: Wir wurden nicht enttäuscht!!!!
    Zweitens vorweg, dies wird ein Gemeinschaftsbericht, daher kann (wird) es leider immer mal wieder stocken.
    Zuletzt geändert von codenascher; 28.08.2013, 03:53.

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    #2
    AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

    Vorbereitung

    Als im letzten Jahr die Idee mit Kirgistan aufkam, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich hatte dort vor ca. 7 Jahren meine Diplomarbeit geschrieben. Dazu lebte ich 4 Monate in kleinen Dörfern inmitten der weltgrößten Walnuss-Wildobst-Wälder und führt Interviews mit 90 Familien. Es war die schönste und erlebnisreichste Zeit meines Lebens: das Leben in einer Familie, die Interviews und die Tatsache, dass wir auf den Feldern und in den Wäldern alle Angaben nachkontrollierten (also beim Ernten mithalfen) gaben uns wirklich tiefe Eindrücke in das Leben der Menschen dort. Wir wurden unglaublich gastfreundlich aufgenommen. Außerdem lernte ich die Wälder selbst lieben. Durch starke Beweidung verwandelten sie sich in Hutewälder und glichen einer Parklandschaft. Dazwischen immer wieder Mähwiesen mit Heustapeln und kleine, von geflochtenen Zäunen Gärtchen, in denen sich gelbe Sonnenblumen wiegten. Das alles überragt von einem herrlichen Bergpanorama. Ein Idyll wie aus dem Bilderbuch (und leider Zeichen einer starken Übernutzung der Wälder, die ihren dramatischen Rückgang zur Folge hat).
    Ich war gespannt, was sich seit damals verändert hat und ob ich alte Bekannte treffen würde. Aber vorher war ja noch eine 11 tägige Trekkingtour zu absolvieren. Die Organisation hierzu übernahmen Kati und ein kleines gelbes Büchlein, die Ausrüstung stand soweit – so entspannt war die Urlaubsvorbereitung nie. Wobei… Sven und ich waren inzwischen stolze Besitzer eines Dörrautomaten und beschlossen, alle Abendessen, sowie Dörrobst und Beef Jerkey zu dörren. Wenn man keinen Stress hat, macht man sich welchen. Das Teil lief also in den letzten Tagen heiß, wobei Sven den Großteil der Arbeit übernahm. Mit einem Last Minute-Kauf eines Vakuumierers wollten wir die Logistik des Ganzen in der hochsommerlichen Hitze etwas entspannen. Leider gab es diverse Portionen Bolognese und die Nudeln durchstachen eine Vakuumfolie nach der anderen… Das muss noch optimiert werden.
    Also wurde die letzte Woche dann doch wieder stressig. Dazu die brütende Hitze in unserer Berliner Wohnung. Am letzten Abend flüchteten wir ins Openair-Kino, wo die EOFT stoppte. Nach den Extremsportler-Kurzfilmen sahen wir unserer Wellness-Bergwiesen-Wanderung schon sehr viel entspannter entgegen. Außerdem würden wir einen klaren Frauenüberstand in der Truppe haben und damit unseren Heißsporn Sven ewas drosseln können.

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      #3
      AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

      Hallo,

      bin schon echt neugierig!
      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

      Gruß, Wi grenzenlos

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        #4
        AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

        Ich bin auch gespannt was ihr so schreibt, ihr seid etwa drei Tage vor uns gestartet. Ich bin gerade noch dabei meine Bilder von der Tour zu sortieren!

        Gruß,
        Daniel
        Mr.Sunrise`s Outdoor Blog
        Gründungsmitglied der ABF - Autonome Buff Fraktion

        Da ist Purpur drin - Purpur ist auch ein Obst!

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        • codenascher

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          #5
          AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

          19.07.2013 – 20.07.2013 Berlin – Bishkek

          Meine Mama, danke nochmals :-) fährt uns gegen Mittag nach Schönefeld. Von hier gehts mit nem kleinen Airbus nach Moskau. Die vier Stunden Aufenthalt komme ich bald um vor Hunger. Auf TGI Fridays hab ich aber keine Lust (auf dem Rückflug entdecke ich dann im Nachbargate das gesuchte Burger King....) Weiter gehts ebenfalls mit einem Airbus A319 nach Bishkek, Flughafen Manas FRU, Ankunft um sechs Uhr früh. Das ganze jeweils ohne On Board Entertainment und bescheidenem Essen...

          Neben ein paar weiteren Wanderern sehen wir auch einige Tschechen in Plastikstiefeln. Pik Lenin?Ich will an die frische Luft und komme nicht zum Fragen. Leicht dösig verlasse ich das Flughafengebäude und schon stürzt sich eine Meute von Taxifahrern auf mich. Boom, ich bin völlig überfordert und tingel dem Sieger um mich und unser Gepäck zum Taxi hinterher. Als Susanne erscheint fragt sie mich sofort, was die Fahrt kosten wird... Was weiß ich denn? Ha Ha, auf mich haben die Jungs gewartet. Willkommen beim Taxinepp... 40$... Leck mich fett. Susi kann den Preis wenigstens noch um 10$ senken. Normal währen zwischen 5 und 10€ gewesen. Des wird mir sicherlich nicht noch einmal passieren :/



          Willkommen in der Hauptstadt Nebengässchen

          Um sieben klopfen wir Kathrin aus ihrem Zimmer. Sie ist bereits gestern Abend in Bishkek gelandet und residiert ebenfalls im Grand Hotel.
          Wir machen uns frisch, frühstücken und schon stehen wir auf dem Osh Basar. Wow, so ein Treiben hab ich noch nicht erlebt! Ist hier was los. Die Auswahl und die rauen Mengen Obst, Gemüse, Nüsse, voll Geil!!! Wassermelonen; Bergeweise Mehl, zu feinen Pyramiden angehäuft. Eine „Abteilung“ mit Kurut (getrocknete Joghurtbällchen), Gewürze uswus. Ich kann gar nicht mit dem schwärmen aufhören.
          Wir verirren uns auch in das Fleischhaus. Irgendwie schon ein bisschen eklig ohne Kühlung und den vielen Fliegen, zugleich aber auch faszinierend
          Ein angetrunkenes Individuum begrüßt uns mit einem nicht so freundlichen Cheil mein Fuhrer... Hm, der wird einfach ignoriert. Ansonsten freut man sich über unsere Anwesenheit und gibt sich immer wieder gern als Fotomodel!


          in der Fleischabteilung


          "ah, deutsch? Angela Merkel, gud. Chelmut Kohl gud"


          Bergeweise Kurut

          Anschließend gehts für uns auf Gaskartuschenjagd. Mit dem Taxi haben wir beim dritten Anlauf Glück. Marco Polo führt chinesische Gaskartuschen.
          Während Kathrin das „Kartographische Institut“ aufsucht, genießen wir den Jetlag. Ausgeschlafen gehts dann zu Fuß Richtung Downtown Bishkek.
          Am Ala-Too-Platz werden wir Zeuge des Wechsels der Ehrenwache. Was für ein Schauspiel


          Wachwechsel, Stechschritt, Hackenknall

          Zu guter letzt suchen wir das Kaufhaus ZUM und einen weiteren Souvenirladen auf. Susanne und ich werden hier gleich fündig und ein großer Wandteppich wechselt den Besitzer. Vor der Tour hab ich immer gewitzelt, an gefixt durch einen Teppich bei Manufaktum, mir einen kirgisischen Hirtenteppich zu kaufen Ein klassischer Shyrdak wird es nicht, eher eine verspielte Variante mit Steinböcken wie wir sie zu Hauf bei den Petroglyphen von Cholpan-Ata sehen werden!


          Nationalflagge am Ala-Too-Platz


          Abendbrot

          Das erste Shaschlik des Urlaubs wird im Café Jalal-Abad genossen Das Restaurant schenkt keinen Alkohol aus, somit gibt es noch etwas Bier und Vodka auf dem Zimmer. Susi hat für 10$ die Nacht mehr die Junior-Suite gebucht. Diese scheint vergeben und somit bekommen wir ein noch besseres Zimmer!!!
          Zuletzt geändert von codenascher; 21.08.2013, 10:53.

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            #6
            AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

            19. / 20. 7. – Anreise nach Bishkek

            Nach einer durchwachten Nacht kamen Sven und ich frühmorgens in Bishkek an. Der gute Junge verfügt über eher wenig Reiseerfahrung in Entwicklungsländern. Als ich eine Toilette suchte, entwischte er nach draußen und fiel gleich in die Hände eines Taxifahrers („Der hat einfach den Gepäckwagen genommen…“). All mein Gebrummel von wegen „Nie den erstbesten…“, „Preis unbedingt vorher aushandeln…“ verschallten ungehört und schon brausten wir in Richtung Bishkek. Der Preis: 15 Dollar pro Person statt 10 fürs ganze Auto. Nun ja, Erfahrungen muss man machen.
            Im Hotel erwartete uns eine kleine Überraschung: da kein Zimmer unserer vorbestellten Kategorie frei war, bekamen wir eine Luxus-Suite mit zwei großen Räumen, Kronleuchtern und Badewanne. Wir widerstanden jedoch der starken Bettanziehungskraft, klopften Kathrin aus dem Bett, aßen Frühstück und stürzten uns ins Stadtleben. Mein Gott, war das heiß hier! Schon nach wenigen Schritten lief uns der Schweiß aus allen Poren. Und bei den Temperaturen wollten wir wandern gehen. Wir verfielen einige Stunden dem Charme des Osh-Basars, deckten uns mit Reiseproviant in Form von Nüssen und getrockneten Aprikosen ein und verknipsten einigen Speicherplatz. Besonders interessant war die Fleisch-Halle…


            Eingang zum Osh-Basar


            Hm, lecker!


            Wir rüsten nochmal unseren Reiseproviant auf


            Die Menschen freuen sich sehr, wenn wir Fotos machen wollen


            Pure Fleischeslust...

            Inzwischen war es noch heißer geworden, aber vor dem kühlen Hotelzimmer mussten wir uns noch der Gaskartuschensuche widmen. Ich bestand darauf, einen Taxifahrer zu nehmen, um die verschiedenen Adressen abzuklappern. Glücklicherweise, er fuhr uns nämlich fast eine Stunde quer durch die Stadt, bis wir endlich drei Stück in den Händen hielten. Nach unseren bisherigen Erfahrungen müssten die ja locker reichen. Dachten wir. Damit hatten wir uns jetzt endlich einen ausgiebigen Mittagsschlaf verdient. Frisch gestärkt wandten wir uns gegen Abend dem Zentrum zu, das zum Glück so wenig zu bieten hat, dass wir uns ohne schlechtes Gewissen gleich in die Souvenirsjagd stürzen konnten. Und die war sehr erfolgreich. Beladen mit Wandteppich, Kissenbezügen, Tischläufer und Mitbringsel für die ganze Familie wankten wir ins Cafe Jalal Abad, in dem ich meine Mitreisenden in das kirgisische Essen einführte: Tee, Manty, Lagman und Schaschlik.







            Eine Teermaschine


            Das erste Lagman der Tour

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              #7
              AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

              Ah,
              profitiert ihr von der neuerlich entfallenden Visumpflicht nach Kirgisien ,- Wie geht es ohne Visum durch Russland?

              Das Basarangebot sieht schon mal sehr abwechslungsreich aus und zieht magisch an
              Die Gerüche angedorbenen Fischs und Fleisches wabbeln mir seit einem Ukrainebesuch immer noch in der Nase.

              In welcher Sprache habt ihr euch da in Kirgisien außerhalb verständigt- Will man noch russisch verstehen oder ist man nun schon mit englisch besser beraten?

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              • codenascher

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                #8
                AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                Ja, wir profitieren von der neuen Visa Regelung. Angereist, Reisepass vorgelegt, Stempel, fertig! Keine Fragen, kein ausfüllen von irgendwelchen Einladungen. ALs wenn man in ein europäisches Nachbarland reisen möchte.

                Verständigung zu 99% auf russisch. Wenige wollten sogar nur kirgisisch verstehen und englisch trifft man eigentlich so gut wie gar nicht an. Einzig in den CBT Büros und in einem einzigen Souvenirgeschäft konnten wir uns ohne Probleme verständigen.

                Verdorbene Fleischgerüche lagen auf dem Basar nicht in der Luft. Es sah soweit alles frisch aus!

                Zum Ende des Urlaubs bekomme ich eine mittelschwere Krise und bin richtig unausstehlich, da es mir nicht in den Kopf will (wollte...) warum hier keiner englisch sprechen kann. Aber hey, wofür auch? Für die drei Hand TOuris die im Jahr bei irgendwelchen Hirten vorbei kommen? Natürlich nicht.
                Zugleich ärgere ich mich über mich selbst. Weile drei Wochen im Land und kann nicht einmal Danke oder bitte in Landessprache sagen... Das werde ich auf der nächsten Reise, egal wo hin, sicherlich ändern!

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                  #9
                  AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                  Prima Start, ich freue mich auf den Bericht. Besonders, da es ein Gemeinschaftsbericht wird. Da wartet man auch gerne mal was länger auf die Beträge.

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                  • grenzenlos
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                    #10
                    AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                    Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                    Weile drei Wochen im Land und kann nicht einmal Danke oder bitte in Landessprache sagen... Das werde ich auf der nächsten Reise, egal wo hin, sicherlich ändern!
                    Gut!

                    Freue mich auf die nächsten Teile!
                    Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                    Gruß, Wi grenzenlos

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                    • Schmetterling

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                      #11
                      AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                      Zur Sprache muss man noch erwähnen, dass Kathrin und ich noch ein paar Brocken russisch konnten. Das war ganz hilfreich, um einigermaßen durchs Land zu kommen und die wichtigsten Dinge zu organisieren. Meiner Meinung nach fast hilfreicher als englisch und schon deshalb gut, um Straßenschilder etc. entziffern zu können.
                      Leider war es dann doch nicht gut genug, um einfache Gespräche zu führen. Wir mussten uns damit begnügen, Fotos von Deutschland und unsrer Familie zu zeigen, was immer gut ankam. Vielleicht setze ich mich für der nächsten reise in diese Region nochmal auf den Hosenboden und poliere das Russisch wieder auf.

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                      • codenascher

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                        #12
                        AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                        21.07.2013 Bishkek – Colpon-Ata

                        24 Stunden nach unserer Ankunft klopft auch Kati an unserer Tür. Unsere Wandergesellschaft ist nun vollzählig. Nach dem Frühstück fahren wir zum Busbahnhof. Von hier aus geht es mit einer Marschrutka nach Colpan-Ata. Kostet incl. Gepäck 1200Som für uns vier. Die Landschaft unterwegs versetzt mich bereits jetzt ins Staunen. Das Café an dem wir pausieren erinnert mich an den Zwischenstopp letztes Jahr auf Kamtschatka. Russisches Kantinenflair

                        In Cholpon-Ata werden wir direkt nach dem aussteigen von Anja abgefangen. Wir werden bei ihr und ihrem geschäftstüchtigen Mann Dossum im Gästehaus die Nacht verbringen.
                        Obwohl der Himmel stark nach Regen aussieht laufen wir in Badeklamotten zum Ysyk-Kul-See, dort werden wir aber nicht ankommen, da uns starker Regen zu einem verspätetem Mittagessen zwingt Den Tag am Strand haben wir uns demnach anders vorgestellt...

                        Der Abend vergeht wie im Flug, rollen wir viele Geschichten von Kamtschatka neu aus und bringen uns auf den neuesten Stand der Dinge eines jeden einzelnen.

                        22.07.2013 Colpon-Ata – Karakol

                        Susi und ich verschlafen. Verquollen tappern wir zum Frühstückstisch. Anschließend fährt uns Dossum zu den Petroglyphen von Cholpan-Ata.
                        Hier erwarten uns auf einem 42ha großen Areal Felszeichnungen welche bis ins 2. Jahrhundert zurück datiert wurden. Meist sehen wir den ewig gleich aussehenden Steinbock. Das ganze wurde 2002 mit deutscher Hilfe restauriert und erschlossen.
                        Erschreckend viele neumodische Markierungen finden sich in den Steinen. Namen in kyrillischen Buchstaben. An einem Fels entdecke ich sogar, dass ein Steinbock knallhart mit einem Namen überschrieben wurde... Unglaublich.
                        Hier fangen Kathrin und ich uns den ersten Sonnenbrand des Urlaubs ein. Die Sonne brennt vom Himmel. Hinter den Bergen zieht ein Gewitter auf. Rabenschwarz, es erreicht uns aber nicht.






                        Oha



                        Zurück beim Gästehaus schmeißen wir uns in Badeklamotten und statten dem Strand einen Besuch ab. Ich erwarte Partystimmung und besoffene Russen. Gott sei dank bleibt beides aus! Der Weg zum Strand ist gesäumt mit Cafés, kleinen Magazinen, und jeglicher Form von Nippes. Man kann paraglyden und Banane fahren, ich fühl mich ein wenig in die Türkei an den Strand versetzt Das Bad im Issyk-Kul-See ist traumhaft schön. Glasklares Wasser, dazu perfekt temperiert zum baden. 5Sterne


                        Der Weg zum Strand



                        Nach dem baden holen wir unsere Klamotten im Gästehaus ab und Dossum fährt uns zum Busbahnhof. Hier entscheiden wir uns für die Fahrt mit einem Taxi. Für schlappe 1000Som geht es die nächsten Stunden nach Karakol. Der Audi 100 in dem wir sitzen hat über 300000km auf dem Tacho! Überhaupt sieht man hier im Straßenverkehr primär deutsche Autos. Ungeschlagener Favorit ist der Audi 100, gefolgt von Audi 80 und VW Passat 35i. Ob es ohne TÜV und Abwrackprämie in Deutschland auch so aussehen könnte frage ich mich immer wieder!


                        Dossum und Susanne


                        Erwischt



                        Wir checken im Hotel Amir ein und statten der Moschee von Karakol einen Besuch ab. Das besondere an der Moschee: Sie wurde einst von chinesischen Moslems erbaut. Der Pagoden ähnliche Aufbau ist nicht von der Hand zu weisen. Direkt im Anschluß besuchen wir das CBT Büro. Hier ist eigentlich schon geschlossen, aber wir haben Glück das unser Ansprechpartner noch vor dem Büro steht. Somit erzählen wir unser Anliegen, nach unserer Wanderung über eine schöne Strecke nach Arslanbob zu kommen. Kein Problem, CBT organisiert quasi alles, kostet 20000Som. Wir beratschlagen kurz und willigen einstimmig ein. Dafür bekommen wir einen Minivan samt Fahrer, der uns zwei Tage durch das Land fahren wird.





                        Nach dem CBT Büro möchten wir noch die Russisch-Orthodoxe Kirche besuchen. Hier ist eigentlich das Haupttor geschlossen, ein freundlicher Angestellter lässt uns aber für fünf Minuten in den Garten zum fotografieren. Ein weiterer
                        beeindruckender Bau aus Holz





                        Abendbrot im Café Kench.

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                          AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                          20.7. Anreise

                          Nachdem einem entspannten Frühstück lasse ich mich von Heiko zum Flughafen bringen. Es geht geht von Berlin nach Moskau und dann weiter nach Bishkek. Fliegen, Anstehen, Wartezeiten, das ist etwas öde, gehört aber mit zu einer Reise. Ich beobachte die Menschen ringsherum, lese im Reiseführer, versuche mir die Zahlen von 1 bis 10 auf Russisch einzuprägen und stelle mir vor, dass Edwards Snowden wochenlang im Transitbereich des Moskauer Flughafens Sheremetjewo verbracht hat. Knast ist wahrscheinlich schlimmer, aber man verschwendet Lebenszeit. Mit meinem Sitzplatz Schicksal bin ich ganz zufrieden - einmal Fenster, einmal Gang. Das Essen im Flieger von Aeroflot kann mich aber nicht überzeugen. Es gibt Stille mit glänzender Wurst, vielleicht ein Zeichen der Veredelung. Ich werde die Nacht über fliegen und gegen 5.30 Uhr in Biskek ankommen.

                          21.7. Bishkek - Tscholpon-Ata

                          Ich erreiche leicht matschig Bishkek, bekomme zügig meinen Rucksack, auch die Einreise gestaltet sich einfach. Stempel in den Pass und fertig. Ich hebe Geld am Automaten ab und suche mir vor der Tür ein Taxi mit Schild auf dem Dach, in der Hoffnung jemanden mit Taxameter zu erwischen. Von vor 2 Jahren weiß ich noch, dass es ca. 10 € kostet, also 500 bis 600 SOM, um bis in die Innenstadt von Bishkek zu kommen. Nachdem man mich erst für 1000 SOM fahren möchte, lässt man sich schnell auf 600 runterhandeln und ich bin 45 Minuten später im Grand Hotel, um die anderen zu wecken. Auf der Fahrt vom Flughafen gefällt mir das Land schon wieder richtig gut. Man sieht die Berge hinter Bishkek, Felder am Rand und es ist noch nicht heiß. Im Hotel angekommen quatschen wir kurz, duschen noch einmal warm, nehmen ein Frühstück zu uns und lassen uns dann zum Busbahnhof fahren. Ich fühle mich trotz durchzechter Nacht ganz gut, hoffe, dass ich bis zum Abend durchhalte ohne einzuschlafen. Glücklicherweise lädt das Marschrutki nicht zum schlafen ein. Es ist heiß und wir reden die ganze Zeit. „Bärenglocke“ Sven macht seinem Namen wieder alle Ehre. Die Anderen führen mir schon heute den ersten Ramsch vor, den sie für zuhause eingekauft haben. Manche nennen es Souvenir oder Reiseerinnerungen, für andere ist es Ramsch.



                          Sven mit einer traditionellen kirgisischen Mütze

                          In Tscholpon-Ata angekommen muss ich erstmal ganz dringend auf Klo – das Öffentliche liegt umgeben von Nichts, aber man kann es gut erriechen. Als ich zurück zu den anderen komme, haben wir bereits ein erstes Zimmerangebot. Mit Susanne schaue ich kurz die Zimmer an. Die sind in Ordnung, fast schon komfortabel, da jedes Zimmer eine eigene Wassertoilette hat. Das nehmen wir. Also Sachen abholen und wieder dort hin. Jetzt bloß nicht ausruhen, sonst penn ich weg. Ich schlage einen Spaziergang zum Strand vor. Baden geht immer, auch wenn es bewölkt aussieht.



                          Auf dem Weg, die Strandpromenade entlang, fängt es an zu nieseln und wir suchen uns ein Cafe, in dem wir nur kurz unterkommen wollen. Nagut, wir essen noch etwas, weil es doch regnerischer wird. Irgendwann hat es sich scheinbar eingeregnet, sodass wir mehrfach versuchen einen niederschlagsfreien Zeitrahmen zu finden, um die 5-10 Minuten zurück zur Unterkunft zu laufen. Das glückt uns nicht ganz, wir nässen durch und haben das erste kleine sportliche Trainingsprogramm hinter uns. In einem Laden vor der Unterkunft kaufen wir die letzten 3 Bierflaschen mit Alkohol – zwei Baltika 9 und ein Baltika 7, das wir als Light-Bier wahrnehmen. Baltika 9 hat satte 8% Alkohol. Mit meiner Übermüdung, eine feine Mischung.


                          Dill-Chips

                          Etwas später am Abend holen wir nochmal Bier und die berühmt berüchtigten Kartoffelchips mit Dillgeschmack. Die sind sehr speziell und werden nicht aufgegessen.


                          Ich erfreue mich an einem Spiegel in Klobrillenform, den ich die ganze Zeit ansehen muss, weil Kathrin und Sven vor ihm sitzen. Das zweite Bier und das Gequatsche geben mir den Rest. Als es endlich Zeit ist zu schlafen, penne ich nach 3 Minuten ein und wache erst am nächsten Morgen wieder auf.
                          Zuletzt geändert von Kati79; 31.10.2015, 16:49. Grund: Bilder waren weg, weil Album.de nicht mehr existiert. Hab sie neu hochgeladen.

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                          • willo
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                            Lebt im Forum
                            • 28.06.2008
                            • 9799
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                            #14
                            AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                            Die Dillchips hatte ich in Kirgistan auch schonmal. Aufgrund der grünen Verpackung dachte ich an Salt & Vinegar - war dann aber eine eher böse Überraschung
                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                            • Kati79

                              Erfahren
                              • 18.03.2009
                              • 217
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                              #15
                              AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                              22.7. Tscholpon Ata – Karakol

                              Da es in Karakol nicht viel zu sehen gibt, entscheiden wir uns noch die Petroglyphen anzusehen, danach geht es noch einmal kurz an den Strand. Insgesamt viel Sonne, das Wasser ist toll, aber recht frisch.


                              Sven versucht "Äffchen" auf der Hauptattraktion zu platzieren, während wir von einem Mann, der das Gelände betreut, belatschtert werden. Wir verstehen ihn leider schlecht, aufgrund unserer mangelnden Sprachkenntnisse.


                              Auf dem Rückweg von den Petroglyphen Richtung Ortschaft. Wie heißt es so schön - nach uns die Sintflut! Der Regen erreicht uns nicht, sondern zieht vorbei.

                              Für 1000 SOM geht es mit einem Taxi nach Karakol, direkt zum Hotel Amir. Ein kleiner Stadtbummel zum CBT ist noch drin, eine Art selbstorganisiertes Reisebüro von Kirgisen betrieben, das es in vielen Orten des Landes gibt. Dort wollen wir uns einen Fahrer und ein Taxi für die Zeit nach der Tour organisieren. Das Büro hat zwar schon geschlossen, wir treffen, aber auf den Koordinator auf dem Gehweg vorm Büro, mit dem wir alles besprechen können. Er nennt und Preise, wir ihm den Termin. Er meint, dass in diesem Jahr das Wetter ungewöhnlich regnerisch für die Region ist. Ich denke mir, dass das heiter werden kann in den Bergen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.


                              Der schiefe Turm der Moschee von Karokol. Das ist keine Verzerrung durch die Kamera.

                              Nach dem Abfassen der Infos gehen wir noch zur Moschee und zur Holzkirche, zwei Sehenswürdigkeiten, die ich beim letzten Besuch nicht mitgenommen habe. Mich fasziniert der schiefe Turm auf dem Gelände der Moschee, ansonsten habe ich Sorge irgendwelche religiösen Gebote zu verletzen (keine langen Ärmel, keine Kopfbedeckung) und möchte das Gelände alsbald verlassen. An der Holzkirche gewährt man uns trotz Schließzeit Einlass. Bisher bestätigt sich mein Eindruck von der letzten Reise, dass die Menschen viel freundlicher sind als dort wo ich herkomme (Berlin).

                              Das Hotel Amir ist eine sehr komfortable Bleibe für Kirgistan. Kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.

                              Am Abend gehen wir um die Ecke des Hotels in ein westlich beeinflusstes Cafe, das Cafe Kentsch. Da ich bei meinem letzten Besuch verschiedene Speisen ausprobiert habe, habe ich bereits ein Leibgericht, Ente auf chinesische Art (scharf, mit Knoblauch und Chili), das ich mir bestelle. Auf das Baltika 9 verzichte ich heute, nehme nur das 7er.

                              Nach dem Essen geht es zurück ins Hotel, es wird endgültig für die Tour gepackt, alles was nicht benötigt wird, lagern wir im Hotel ein, bis zu unserer Rückkehr. Und dann wird geschlafen.
                              Zuletzt geändert von Kati79; 31.10.2015, 16:56.

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                              • Schmetterling

                                Erfahren
                                • 18.10.2009
                                • 189
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                                #16
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                                21.7. Bishkek – Colpon Ata

                                Leider war Katis Flug pünktlich und sie klopfte uns um halb sieben aus dem Tiefschlaf. Nach Dusche und Frühstück brachen wir auf in Richtung Colpon Ata. Eigentlich wollten wir uns ein Taxi für uns alleine leisten, der Taxifahrer war jedoch völlig empört, dass wir so viel Geld ausgeben wollten. Ein Marschrutka sei doch viel billiger. Empört den Kopf schüttelnd brachte er uns zum Busbahnhof und sorgte dafür, dass wir tatsächlich einen der Kleinbusse bestiegen. Ich sah mich schon eingequetscht zwischen Menschen und Hühnerkäfigen dem Hitzekollaps nah, aber es gab tatsächlich nur Sitzplätze. Ein Problem war allerdings unser umfangreiches Gepäck. Mit viel Drücken und Schieben und begleitet von leisen Flüchen des Fahrers war dann aber auch dieses bald verstaut und die Reise konnte losgehen.


                                Wie sollen wir das nur unterbekommen!?

                                Die Fahrt verging sehr angenehm ohne viel Stopps und mit einer kleinen Mittagspause. Während Sven lautstark den ganzen Bus unterhielt, widmete ich mich abwechselnd der Landschaft, meinem Buch und meinem Schönheitsschlaf. Am frühen Nachmittag wurden wir in Colpon Ata ausgeladen und sofort von einem der vielen Zimmervermieter in Beschlag genommen. Dossum stellte seine Frau als Aufpasserin bei uns ab, holte sein Auto und kutschierte kurzerhand unseren Gepäckberg die paar 100 m zur Unterkunft. Das waren einfache Zweibettzimmerchen mit eigenem Klo und einer Außendusche. Günstig und perfekt für eine Nacht.
                                Ohne viel Zeit zu verlieren, packten wir unsere Badesachen und machten uns auf zum Strand. Kati hatte uns schon Wochen vorher das Strandleben Colpon Atas am Issyk Kul schmackhaft gemacht. Ein halber Strandtag würde uns das Ankommen erleichtern, abends wollten wir uns dann noch Felsmalereien anschauen. Aber erstmal lief uns eine Chaichana (ein kleines Restaurant) über den Weg. Obwohl ich keinen Hunger hatte, musste eine Portion Manty einfach sein. Das sind maultaschenähnliche Gebilde gefüllt mit Hammelfleisch. Leider bestand die Füllung aus mehr Knorpeln als Fleisch und ich schaffte höchstens die Hälfte der Portion. Nachdem wir Manty und Lagman mit viel leckerem Tee herunter gespült hatten, setzte ein Gewitterregen ein, der uns erstmal festhielt. Etliche Versuche, in kurzen Regenpausen zu fliehen, endeten jedes Mal in einem schnellen Rückzug. Nach einer Stunde hatten wir es satt und joggten zu unserer Unterkunft. Statt Strand und Felsmalereien gab es eben Krimi und Schönheitsschlaf.
                                Den Abend verbrachten wir mit Bier, Wodka, Schokolade und den „leckeren“ Dill-Chips bei Kati und Kathrin, ließen alte Geschichten Revue passieren und stimmten uns auf die kommende Wanderung ein.




                                22.7 Colpon Ata – Karakol


                                Nach dem Frühstück (bestehend aus mit Kartoffeln gefüllten Fetttaschen) lachte die Sonne vom Himmel, so dass wir beschlossen, den Felsmalereien einen Besuch abzustatten. Unser geschäftstüchtiger Hausherr verdingte sich als Taxi und brachte uns hin. Die teilweise über 5000 Jahre alten Felsmalereien erstreckten sich über 40 ha und waren dementsprechend etwas mühsam zu finden. Unsere Erkenntnis nach etwa 2 Stunden Suchen: Steinböcke müssen damals sehr verbreitet gewesen sein. Leider hatte der Vandalismus auch hier nicht halt gemacht und teilweise waren über die alten Malereien neue Namen in den Stein geritzt. Wirklich eine Sauerei!




                                Inzwischen braute sich über den Bergen ein beeindruckendes Gewitter zusammen und wir schlossen Wetten ab, ob wir trocken nach Hause kommen würden. Die optimistische Kati behielt zum Glück recht, die Wolken zogen an uns vorbei. Die Sonne brannte und wir beschlossen, dass vor der Weiterfahrt noch Zeit für ein Bad sei. Also Badesachen geschnappt und ab zum Strand. Bewaffnet mit ofenfrischem Brot (ein Gedicht!) stürzten wir uns ins Strandleben, das sich auf wenigen Metern abspielte.


                                Dieses Brot ist ein Traum!


                                Eine Verkäuferin auf der Strandpromenade


                                Zuckerwatte

                                Der Rest des Strandes gehört zur Luxusvilla des Präsidenten. Das Wasser war eiskalt, aber unglaublich klar und einfach herrlich! Dahinter die Bergkulisse mit weißbepuderten Kuppen. Hach, wie schön wäre nun ein Strandurlaub… Es war alles vorhanden - Stände mit Essen, Getränken und Strandkleidung sowie die obligatorischen Strandverkäufer mit geräuchertem Fisch und gekühltem Bier. Die Stimmung war ausgelassen, jedoch waren keine Alkoholgelage zu sehen.
                                Aber wir sind ja zum Wandern hier. Also raus aus dem Wasser und rein ins Taxi. Diesmal gab es nur ein Taxi, das uns in Windeseile einmal um den See nach Karakol brachte. Über „unseren“ Bergen türmten sich schon wieder dunkle Wolken. Dabei hatte Kati uns doch Hitze und Sonnenschein versprochen! Nun hab ich extra den Bikini eingepackt, damit ich mir nachmittags nach getaner Arbeit vor dem Zelt eine zünftige Urlaubsbräune holen kann (darüber hinaus brauchen wir ihn für die heißen Quellen entlang des Weges)!
                                Am frühen Abend checkten wir im Hotel Amir in Karakol ein und genossen die Annehmlichkeiten der Zivilisation. Unterwegs hatten Kati und ich eine Alternativroute nach Arslanbob ausgetüftelt, wo wie nach der Tour hinfahren wollten. Die Standardroute geht zurück über Bishkek, aber die Strecken zweimal zu fahren ist langweilig. Eine Alternative geht durchs Suusamyr-Tal, wohl eines der schönsten Täler Kirgistans. Wir besuchten also das CBT-Büro in Karakol und organisierten einen Fahrer sowie die Übernachtung in der Mitte. So einfach geht das hier! Leider teilte uns der Zuständige auch mit, dass es sich dieses Jahr um einen feuchten Sommer handelte. Na Bravo!
                                Nachdem alles Organisatorische erledigt war, schlenderten wir noch eine Runde durch Karakol. Es gibt nicht sonderlich zu sehen, aber die breiten Straßen und das viele Grün geben dem Ort eine sehr entspannte Atmosphäre. Wir klapperten die einzigen beiden Sehenswürdigkeiten ab – eine Moschee der Dschunganen mit eindeutig chinesischen Bauelementen und eine russische Holzkirche.


                                Eins der vielen netten Häuser in Karakol

                                Den Abend ließen wir im Cafe Kenj ausklingen, das neben den typisch kirgisischen Gerichten auch asiatisch angehauchte serviert. Sie bemühen sich um einen etwas gehobenen Standard, allerdings können die Bedienungen kaum englisch und auch die Reihenfolge des Servierens ist etwas eigenwillig. Das Essen schmeckte jedoch sehr gut. Wir gingen nochmal die Wanderung durch und beruhigten uns damit, dass wir bei schlechtem Wetter ja sehr leicht abbrechen können.
                                Der Abend gehörte dem obligatorischen Gepäcksortieren und dem endgültigen Packen. Wir konnten glücklicherweise im Amir einen Teil des Gepacks bis nach der Wanderung zwischenlagern.

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                                • Schmetterling

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                                  • 18.10.2009
                                  • 189
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                                  #17
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                                  22.7 Karakol – Kyzyl Suu – heiße Quellen

                                  Der Morgen erwartete uns mit Regen. Pünktlich zum Aufbruch schien allerdings die Sonne und zeigte uns ihre ganze Kraft. Ein Taxi brachte uns nach Kyzyl Suu, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Hier schummelten wir etwas, da wir uns nach dem Ort noch weiter in Richtung Berge fahren ließen. Aber am ersten Tag hatten wir wenig Lust, in der brütenden Hitze eine lange ebene Staubstraße in Richtung Vorberge zu wanken. Als dann aber von links nette rote Felsformationen in den Blick kamen, hielt es uns nicht mehr im Taxi und wir stiegen aus.



                                  Endlich geht’s los! Halt, erst noch Startfotos schießen. Das Schwinden der Bäuche und des Gepäcks muss schließlich dokumentiert werden. Nachdem wir uns endlich mit allen Kameras aus allen möglichen Positionen und Blickwinkeln abgelichtet hatten, gings endlich los in Richtung Berge.


                                  Berge, wir kommen

                                  Es war fast Mittag und die Sonne schien mit aller Kraft! Schon beim Aufsetzen des Rucksacks stellte ich fest, dass ich hier einen Fehlkauf getätigt hatte. Ich wollte Gewicht sparen und habe mir einen schön leichten Osprey Exos geleistet. Der allerdings weder vernünftige Schulter- noch Hüftgurte hatte. Die 18 Kilo waren ganz schön schwer und ich merkte gleich, dass ich Schulterschmerzen bekommen würde, da ich das Gewicht kaum auf die Hüften entlasten konnte. Nun ja, ich hatte gewusst, dass ich mit dem Kauf ein Risiko eingehe und da ich vorher keine Zeit zum Testen hatte, musste ich jetzt eben durch. Unsere Tagesetappen würden zum Glück nicht sehr lang sein und in ein paar Tagen sollte ein tragbares Gewicht erreicht sein.


                                  Die erste Jurte

                                  Der Anblick der wunderbaren Berge um uns herum lenkte mich denn auch von den düsteren Gedanken ab. Bald tauchten die ersten Jurten und Sommerzelte der Hirten auf und an den Hängen weideten Schafe. Mit den Tien Shan-Fichten sah es fast aus wie in der Schweiz, einzig das Gebimmel der Kuhglocken fehlte. Wir kamen auf dem Fahrweg gut voran und auch einige erste Bachüberquerungen auf Steinen meisterten wir gekonnt.

                                  Nach anderthalb Stunden hatten wir uns jedoch eine Pause verdient und steuerten die von Kati versprochenen heißen Quellen an. Hierfür hatten wir sogar Badesachen eingepackt. Wir ließen uns zunächst ein kleines Mittagessen in Form von Nudelsalat, Brot und Pilze (die eine eher fleischartige Konsistenz hatten) servieren. Danach entschieden wir uns nach einem kurzen Rundgang für das 38° C warme Becken. Da wir alleine im Raum waren und wir die Badekleidung nicht dem Schwefelwasser aussetzen wollten, gingen wir nackt ins Wasser. Der Untergrund bestand aus Felsen, aus denen das Quellwasser hervorquoll. Die Temperatur war angenehm warm und auch an den Schwefelgeruch hatten wir uns bald gewöhnt. Bereits nach zehn Minuten kam die Chefin des Ladens herein gestürzt und gestikulierte wild. Wir nahmen an, dass unsere Zeit bereits abgelaufen war und zogen uns schnell an. Sie wollte uns jedoch nur zu verstehen geben, dass wir die Badesachen anziehen sollen, da sie uns noch zu einem anderen Becken führte. Dem mit 40°C. Also zogen wir uns wieder um und stiegen diesmal angemessen gekleidet in die heißen Fluten. Das Wasser war wirklich verdammt warm, so dass wir es nur kurze Zeit darin aushielten.


                                  Lecker Mittagessen

                                  Derart erfrischt wollten wir die restliche Etappe angehen, kamen jedoch nur bis zur nächsten Kurve. Hier hatte sich eine Familie zum Picknick nieder gelassen und lud uns zu sich ein. Wir nahmen an und bekamen den obligatorischen Plov (gebratener Reis mit Hammelfleisch) und jeder ein Glas Kymys (vergorene Stutenmilch). Ersteres schmeckt sehr lecker, beim Kymys musste ich dann allerdings passen. Ich würgte ein paar Höflichkeitsschlucke hinunter und ließ das Glas dann stehen. Nicht lecker. Wir revanchierten uns mit den mitgebrachten Fotos. Ich konnte Sven gerade noch davon abhalten, die Einladung zum Wodka anzunehmen. Das kann hier böse enden und auf einen besoffenen Sven am ersten Abend konnte ich verzichten.


                                  "Lecker" Kymys






                                  Erneut gestärkt schulterten wir das Gepäck und liefen nun wirklich bis zum Zeltplatz durch, insgesamt eine weitere heroische halbe Stunde. Auf einer netten Wiese am Fluss stellten wir die Zelte auf und verbrachten den ersten Abend mit Kramen und dem Sichten der Trekkingmahlzeiten. Wir genehmigten uns eine erste Portion der selbstgedörrten Bolognese und waren begeistert vom Geschmack. Der ganze Stress vor der Reise hatte sich wahrlich gelohnt! Pünktlich zum Ende der Mahlzeit fing es an zu regnen und wir verkrochen uns in die Zelte, wo ich mich ausgiebig meinem Krimi widmen konnte. Ich hatte angesichts der nicht allzulangen Etappen meinen Ebook-Reader mit Krimis vollgeladen und freute mich nun jeden Abend auf den Zeitpunkt, an dem ich in meinen kuscheligen Schlafsack kriechen konnte. Dies ging allerdings eindeutig zu Lasten des Tagebuchs - das meiste schrieb ich dann auf dem Heimflug


                                  Lagerleben


                                  Die erste unsrer zahlreichen Bolognesemahlzeiten

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                                  • codenascher

                                    Alter Hase
                                    • 30.06.2009
                                    • 4960
                                    • Privat

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                                    #18
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                                    23.07.2013 Karakol – Kyzyl Suu - kurz über den heißen Quellen


                                    Distanz: 12,85 km
                                    Anstieg gesamt: 454 m
                                    Abstieg gesamt: 68 m

                                    Min. Höhe: 2013 m
                                    Max. Höhe: 2402 m
                                    Schlafhöhe: 2333 m


                                    Der morgen fängt gut an. Da es ja Gestern ach so heiß war, hab ich meine Regenklamotten und ähnliches unten im Rucksack. Draußen schüttet es allerdings… hm, auspacken und langes Zeug nach oben legen.
                                    Rucksack bepackt, wo ist nu meine Faltflasche? Rucksack auspacken part II
                                    Nach dem Frühstück, als es endlich los gehen soll scheint wieder die Sonne! Rucksack packen part III… Chaos-Sven

                                    Unser Taxi Fahrer, obwohl von der Hotel Rezeption ausdrücklich erklärt wird wohin es geht, schüttelt erst einmal den Kopf. Für die Piste sei sein Auto (verständlich) nicht gemacht. Wir einigen uns darauf, soweit zu fahren wie es eben geht.
                                    Er fährt uns im Endeffekt dennoch weiter als erwartet. Wie gewünscht lässt er uns hinter Chong Kyzyl Suu raus. Die Piste sieht hier an einigen Stellen echt ziemlich krass aus. Er erspart uns auf jeden Fall ein gutes Stück der heutigen Wegstrecke. Wellness





                                    Der bereits angesprochene Bauch - und Rucksack Vergleich

                                    Der rote Fels zu unserer linken sieht einfach nur geil aus. Die Sonne bollert volle Kraft! Die Berge vor uns verzücken mich jetzt schon.
                                    Vorbei an einigen Hirten, ihren Jurten, Bauwagen und Viehzeug – Rinder, Pferde und Fettschwanzschafe. Ab hier werde ich in regelmäßigen Abständen von den Mädels daran erinnert, sollten wir doch einmal Gast in einer Jurte sein, ich als (männlicher) Ehrengast sicherlich den Hauptteil eines solchen Fettschwanzes auf dem Teller zu haben. Gott sei Dank wird es die nächsten drei Wochen nicht dazu kommen

                                    Hier erleben wir erstmals auf Tour das Interesse der Kirgisen an uns Ausländern. Ein Auto voller Kirgisen stoppt und die Insassen vollkommen aufgeregt posieren schnell mit uns und ihren Handykameras eh es weiter geht. Weitere Hirten auf Pferden und kleine Kinder werden diesem Beispiel noch folgen.



                                    Nach nicht einmal zwei Stunden erreichen wir die heißen Quellen bei Dschyluu Suu. Hier genießen wir in zwei Etappen die Wärme der Heilquellen. Erst 38° und im zweiten Durchgang 41°. Anschließend essen wir noch zu Mittag.

                                    Nachdem wir uns wieder auf den Weg gemacht haben , währt unser Weg nicht lang. Bereits die erste Kirgisische Familie an der wir vorbei kommen läd uns auf ihre Decken ein! Hier sitzen drei Generationen um einen großen Berg Plov herum. Alle Wiederwehr ist Zwecklos, und schon finden wir uns auf den Decken der großen Familie wieder.
                                    Der Plov suuuper lecker, der angebotene Kymys wird nur widerwillig angenommen und mehr als ein Anstandsschluck ist bei uns nicht wirklich drin. Brrrr, zum Glück sind die Geschmäcker verschieden. „Sto Gramm?“ fragt mich der älteste. Leider lehne ich ab, wer weiß, was heute noch auf uns zu kommt… Wir verteilen Nimm2 Bonbons und Luftballons und weiter gehts.
                                    Auch hier sind wir mehr als nur Gäste. Schießen wir einige Bilder von den Kindern, bleiben die Tablett PCs der Töchter kaum auf der Decke liegen. Für einen Moment sind nicht die Kirgisischen Berge, die Weite und die Einheimischen die Attraktion. Nein es sind die Europäer!



                                    Weitere Einladungen von den nächsten Familien lehnen wir freundlich aber bestimmt ab.

                                    Keine 45 Minuten nach unserem Aufbruch haben wir bereits ein schönes Lagerplätzchen für die Nacht gefunden. Gerne wäre ich noch einmal zu meinem Sto Gramm zurück gelaufen

                                    Eh wir in die Zelte wollen fängt es leicht an zu regnen, daraus wird später noch ein ordentliches Gewitter.




                                    Letztes Jahr mecker ich über Fjäll Raven, die Berghaus Hose hat immerhin einen Tag gehalten
                                    Zuletzt geändert von codenascher; 30.09.2013, 23:27. Grund: Reisedaten hinzugefügt

                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                    meine Weltkarte

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                                      Alter Hase
                                      • 30.06.2009
                                      • 4960
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                                      24.07.2013 kurz über den heißen Quellen - hinter der Wetterstation

                                      Distanz: 11,14 km
                                      Anstieg gesamt: 486 m
                                      Abstieg gesamt: 153 m

                                      Min. Höhe: 2412 m
                                      Max. Höhe: 2750 m
                                      Schlafhöhe: 2750 m


                                      Der morgen startet erfreulicherweise mit Sonnenschein. Somit warten wir einen kurzen Moment länger mit dem Zeltabbau, bis sie vollständig getrocknet sind. Es hat beinahe die ganze Nacht durchgehend gewittert und geregnet. Da heute aber noch einmal eine sehr kurze Strecke vor uns liegt lassen wir uns alle Zeit der Welt.




                                      Die Landschaft wird mit jedem Schritt interessanter



                                      Ein kleiner Junge zeigt uns kurz vor erreichen der Klimastation den Weg. Er prescht auch noch weiter vor ran, da er sicherlich ein Geschäft wittert. Neben dem großen Baumstamm über den Fluß gibt es hier mittlerweile eine Gondel, welche an zwei Stahlseilen über den Fluss führt.
                                      Ich lasse mich natürlich sofort übersetzen nur um dann wieder zurück gefahren zu werden. Ich wusste nicht, dass wir heute auf unserer Flussseite bleiben werden. (Überhaupt weiß ich eigentlich die ganze Tour über nicht, wo es genau hin geht… )


                                      Die Klimastation

                                      Während Kathrin und Susanne mir den Weg erklären und wir über meine Verplantheit lachen kommt Kati weniger lachend bei uns an.
                                      Sie ist mir und dem Jungen Richtung Fluss gefolgt und dort mit einem Bein Knietief im Matsch versunken! Wir haben von ihrem kleinen Ausflug allerdings nichts mit bekommen …


                                      Volle Kraft vorraus

                                      Nachdem wir dem Jungen (hoffentlich) erklärt haben das wir morgen früh wieder her kommen und dann mit ihm übersetzen und Kati ihre Stiefel soweit sauber gemacht hat, folgen wir weiter dem Fluss. Ich finde hier einen Kuhschädel den ich beinahe auf meinen Rucksack schnalle. Aber noch siegt die Vernunft

                                      Als wir ein Meer von kleinen Bächen queren müssen, ziehen sich unsere beiden Zwerge Kati und Susanne die Furtschuhe an. Kathrin und ich kommen derweil trockenen Fußes über den Fluss. Zuvor ziehen wir für einen kurzen (den einzigen!!!!) Moment der gesamten Tour unsere Regenmontur an, da gefühlte fuffzich Troppen Regen vom Himmel kommen – Dies hätten wir uns sicherlich sparen können.


                                      Die meißten Hirten bitten darum und erfreuen sich über unsere Bilder


                                      Kathrin, immer direkt hinter mir

                                      Dahinter müssen wir laut Stein Führer zwei mal den Fluss verlassen und jeweils an einem Steilhang queren. An der ersten Gelegenheit ist dies auch nötig, an der zweiten probiere ich es unten am Fluss und komme fünf Minuten vor den Mädels am sich wieder vereinenden Weg an.

                                      Nach einer weiteren Stunde über sanfte Grashänge, vorbei an einer großen Herde Pferde erreichen wir früher und tiefer als erwartet unseren Zeltplatz. Zu schön ist es hier. Der Fluss gabelt sich und wir schlafen auf einer kleinen Insel umgeben von Edelweiß!





                                      Während des Aufstiegs habe ich noch gar nix von der Höhe gemerkt, wie wir hier allerdings in der Sonne liegen bekomme ich ganz schöne Kopfschmerzen, welche ich mit ner Aspirin bekämpfe… Ich laufe noch einmal ein kleines Stück Talaufwärts ehe ich am Steilhang am Rand noch weitere 50 Meter nach oben kraxel. Hier verweile ich ne halbe Stunde und lese ein wenig. Ob es mir letztendlich gegen den Kopfschmerz hilft weiß ich nicht, da ich zum Abendbrot doch noch eine Aspirin schlucke.

                                      Von weiter oben kommt eine acht köpfige russische Truppe zu uns herunter. Mit Sonnenverbrannten Gesichtern, teilweise ganz schön Wetter gegerbt, kommen sie gerade von einem Gletscher auf der anderen Seite des Passes vor uns. Ein wenig neidisch bin ich ja schon









                                      Ein absoluter Traum!!!!
                                      Zuletzt geändert von codenascher; 30.09.2013, 23:29. Grund: Reisedaten hinzugefügt

                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                      meine Weltkarte

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                                        Erfahren
                                        • 18.10.2009
                                        • 189
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [KG] Terskej-Alatau-Traverse - Trekking und Wellness im Tien Shan

                                        24.7. Heiße Quellen – Wetterstation – oberes Chong-Kyzyl-Suu-Tal

                                        Die Nacht über hatte es geregnet und sogar gewittert. Am Morgen war jedoch alles trocken und auch die Sonne schob sich langsam über die Hänge. Wir trödelten so lange, dass wir auch die Zelte trocken bekamen. Nach Frühstück und Packen schlenderten wir gemütlich entlang des tosenden Gletscherflusses, immer im angenehmen Schatten der Fichten.



                                        Wir ließen uns Zeit, machten Fotos und quatschten. Irgendwann gesellte sich ein kleiner Hirtenjunge zu uns und zeigte uns den Weg, der jedoch auch so nicht zu verfehlen war. Nach einigen Flussquerungen (immer bequem über Stämme oder Stepping Stones) hatten wir bald die erste Etappe geschafft und erreichten die Wetterstation auf xx m. Der erste Gletscher des Kotor-Massivs strahlte uns von weit hinten aus dem ChoTal hervor. Ein majestätischer Anblick, der sich allerdings nur schwer mit der Kamera festhalten ließ!

                                        Wir würden hier zwecks Akklimatisierung dem Haupttal weiter folgen, mussten aber morgen zurück und hier in ein Nebental abbiegen. Dazu würde auch der Hauptfluss überquert werden müssen. Heiko und Kati hatten bereits im Vorfeld mit einer Horrorgeschichte von einem Baumstamm über den tosenden Fluten die Vorfreude geschürt. Unser kleiner Begleiter präsentierte uns jedoch eine weit komfortablere Lösung – eine Lastengondel über den Fluss. Sven war gleich begeistert und ließ sich mitsamt seinem Gepäck übersetzen. Kathrin und ich schauten irritiert hinterher, hatten wir doch die ganze Zeit davon gesprochen, dass wir morgen diese Überfahrt machen mussten und nicht heute. Sven wirkte aber schon die ganze Zeit irgendwie desorientiert und trottelte hinter uns her. Das würde sich auch die ganze Tour über nicht ändern und er wunderte sich dann des öfteren über die für seinen Geschmack viel zu kurzen Tagesetappen. Nicht, dass wir den Reiseführer nicht schon ewig zu Hause liegen gehabt haben…
                                        Wild brüllend und winkend machten Kathrin und ich Sven klar, dass er zurück kommen sollte. Derartig abgelenkt hatten wir nicht mitbekommen, dass Kati bis zum Oberschenkel in einem Schlammloch versunken war. Mann, wat ne Truppe. Niemanden kann man hier aus den Augen lassen…


                                        Das Zeigen der Fotos löste immer wieder Begeisterung aus

                                        Nach dieser kleinen Aufregung machten wir uns auf, das Haupttal zu ersteigen. Wir wollten heute zwecks Akklimatisierung bis auf 2800 Höhenmeter kommen. Die Klimastation war erst auf 2500 m. 300 Höhenmeter sind ja nicht die Welt, aber leider war das Tal so flach, dass wir kaum nennenswerte Fortschritte bei der Höhe machten. Aber noch genossen wir den Anblick der Berge und Jurten sehr. Das Tal war zunächst breiter geworden und wir mussten einige Flussarme überqueren. Endlich schien es jedoch steiler zu werden und wir mussten eine besonders enge Stelle mühsam krabbelnd oberhalb umgehen. Keuchend schleppten wir uns in der Mittagshitze die paar Meter den Hang hoch und ich fragte mich, ob ich bereits die Höhe merkte oder einfach nicht fit war. Das Gehen fiel mir trotz der tollen Landschaft immer schwerer und mein Rucksack drückte sehr unangenehm auf die Schultern. Dazu wurde das Tal auch wieder flacher und öffnete sich in weite Wiesen, auf denen Pferde weideten. Hier konnten wir auch endlich das Talende sehen und einen steileren Anstieg dorthin. Es war bereits von hier erkennbar, dass wir dort kaum ebene Zeltplätze finden würden und wir beschlossen, auf die letzten 100 Höhenmeter zu verzichten. Irgendwie war bei uns allen die Luft raus, zumal wir auch morgen die gesamte Strecke wieder runter müssten. Dazu hatte Kati ordentliche Blasen an den Füßen und auch bei Sven löste sich etwas die Haut ab.
                                        Also schlugen wir die Zelte auf einer ebenen Flussinsel auf und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Durch das ziemlich enge Tal verschwand die Sonne relativ früh hinter den Bergen und sofort wechselte die Temperatur von heiß auf kalt. Diese krassen Temperaturschwankungen empfand ich die gesamte Wanderung über als sehr anstrengend. Auf die vorgeschlagene Zusatzwanderung verzichteten wir zugunsten der Entspannung. Ich fand es mal wieder sehr erstaunlich, wie viel Zeit man abends im Lager mit Waschen, Kramen und Kochen verbringen kann. Der arme Sven hatte jetzt schon Kopfschmerzen – wie würde das wohl die nächsten Tage werden.
                                        Wir bereiteten gerade das Abendessen vor, als sich von oben eine große Gruppe Russen näherte. Die waren ja sowas von bepackt! Riesige Rucksäcke mit voller Gletscherausrüstung, dazu völlig verbrannte Gesichter und aufgeplatzte Lippen. Sie waren auf den oberen Gletschern gewesen. Ihnen gegenüber kamen wir uns vor wie die letzten Weicheier. Aber wir hatten ja auch eine Wellnesswanderung gebucht.


                                        Hach!

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