Bergstiefel für über 4000m

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  • Kriesl
    Neu im Forum
    • 09.07.2013
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    • Meine Reisen

    Bergstiefel für über 4000m

    Hallo zusammen!

    Ich bin schon hie und da auf euer schönes Forum gestoßen, muss aber gestehen, dass ich es erst jetzt, wo ich was brauche, geschafft habe mich anzumelden. Aber man kann ja nicht in jeder "Community" aktiv sein

    Ich hab hier schon einige Kaufberatung-Threads gelesen, aber irgendwie stimmen immer ein paar Sachen nicht mit meinen Bedürfnissen überein, oder ich trag in die Suche die falschen Begriffe ein...

    Ich fahre im August ins Wallis und brauche dafür neue Schuhe.
    Ziel ist das Lagginhorn und/oder der Weissmies, und deshalb müssen sie steigeisenfest sein.

    Ich hab mir vor Jahren ein Paar (Schande über mein Haupt) McKinley Schuhe gekauft. Die waren runtergesetzt, haben 30 € gekostet und haben auf Anhieb gepasst. Mit denen bin ich bis jetzt in der Schnee- und Gletscherfreien Zone sehr gut ausgekommen (von Geröllfeldern mal abgesehen), aber für einen 4000er ist das zwangsläufig nix mehr.

    Ich bin Student und deshalb im Schuhladen kurz in Sekundenohnmacht gefallen, als ich die Preise gesehen habe.
    Mein Schwager trägt den 'Haix BW-Bergstiefel leicht', der wäre im finanziell akzeptablen Bereich (140-180 €) ist aber nicht mal bedingt steigeisengeeignet und scheidet deshalb aus. Gleiches gilt für den nächst günstigen Haix KSK 3000...
    Über den Haix K2 hab ich hier auch schon einiges gelesen, auf ebay gibt es den für 229 €, aber da muss ich sagen: Wenn die Stiefel eh schon '200 € + x' kosten, dann kauf ich die lieber im Schuhladen, so lange sie die 300 €-Grenze nicht sprengen.

    Mir ist klar, das das erste Kriterium "Sie müssen passen" unverrückbar ist.
    Dennnoch gibt es ja in diesem Segment ein gewisses Spektrum und ich hab keine Lust (für mich) so viel Geld auszugeben um mich dann später zu ärgern und mir sagen lassen zu müssen: Hätteste mal 30 € mehr ausgegeben, bei dem Modell *** oder der Firma *** gehen die Nähte nicht auf / geht die Sohle nicht ab...

    Bei der Schuhpflege bin ich absolut flexibel, das sollte nicht in die Beurteilung einfließen, das nehme ich wie es kommt.

    Ich hab dazu aber noch ein paar weitere Fragen:
    Wo liegt der Unterschied zw. bedingt steigeisengeeignet, steigeisengeeignet und steigeisenfest?
    Was sind Klasse A / B / C -Schuhe?
    Wie wichtig ist eine Kipphebelbindung an der Hacke / an der Spitze?
    Was bedeutet das 'GTX' in einigen Schuhnamen? Ich hab danach gesucht, bin aber nur auf Grafikkarten gestoßen...

    Also alles in allem soll er preiswert sein, aber nicht billig. Ich geb das Geld gerne aus, wenn es der Schuh wert ist und ich seine Eigenschaften auch wirklich brauche.

    Herzlichen Dank schon mal im Voraus für eure Mühe mir zu antworten!
    Sebastian

  • macroshooter
    Dauerbesucher
    • 17.07.2012
    • 988
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Bergstiefel für über 4000m

    Zu Kategorisierung der Schuhe (B, C, D) kannst Du hier etwas finden:
    http://www.meindl.de/deutsch/service/service_3.html
    http://www.hanwag.de/page.php?page_id=32

    Manche teilen das in ihren Webshops auch anders ein:
    http://www.schuh-keller.de/info/Kate...hgroessen.html

    Faustregel ist: Je steifer die Sohle desto besser für Steigeisen geeignet. Das heißt aber nicht, dass die steifste Sohle immer das Optimum ist. Es kommt auf den Einsatzzweck an. Fürs Eisklettern darf es so steif sein wie es nur geht.
    Bei Hochtouren, auf denen man weite Strecken watscheln darf, ist es ein Kompromiss schon besser. Natürlich darf eine Sohle wiederum nicht so flexibel sein, dass Steigeisen abfallen.

    Ich habe für Hochtouren einen Lowa Mountain Expert. Der ist auch als voll steigeisenfest klassifiziert, lässt sich aber bei weitem bequemer laufen als viele eher traditionell steifer ausgelegte Stiefel.

    Die Art der Bindung, die ein Stiefel aufnehmen kann, hat mit der Steigeisenfähigkeit nicht unmittelbar etwas zu tun. Obwohl die festeren Stiefel mehrheitlich vorn und hinten Bügel aufnehmen können.
    Ich habe mich für Kipphebel hinten und Körbchen vorne entschieden - auch wenn mein Hochtourenschuh auch vorne eine Bügelaufnahme hat.
    Kipphebel hinten ist deutlich weniger Fummelei als Körbchen.
    Körbchen vorne erlaubt mir, die Steigeisen auch an meinen leichteren Sommerstiefeln (Hanwag Badile Kombi GTX) für Gletscherpassagen zu nutzen.
    Da war das GTX! GTX = Goretex-Membran.

    Für Deinen Anwendungszweck ist nicht nur die Steigeisenfrage wichtig.
    Die Stiefel sollten auch im Sommer eine ordentliche Isolierung gegen Kälte haben. Bis minus 15 Grad solltest Du in ihnen schon längere Zeit und auch ohne Bewegung durchhalten.

    So, die anderen dürfen auch mal.

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    • Flachlandtiroler
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      Moderator
      Liebt das Forum
      • 14.03.2003
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Bergstiefel für über 4000m

      Vielleicht ergänzend noch ein Gesichtspunkt:
      Ist die Wallistour eine Eintagsfliege (mal probieren ob das was für mich ist), oder hast Du schon weitergehende Entwicklungsziele Richtung Hochtouren?

      Wenn Du nur diese zwei (leichten) Hochtouren planst, die gehen sicherlich mit "irgendwie steigeisenfesten" Schuhen und von den -15°C würde ich mich auch nicht schrecken lassen -- zur Not 'ne Stunde länger frühstücken, dann wird es auch da schön muckelig warm... (wobei ich auf der Almageller Hütte an einem Morgen tatsächlich mal minus acht Grad hatte -- im August, vor der Hütte).

      Wenn Du schon weisst --oder hoffst-- das nach dieser Tour die nächste, spannendere kommen soll: Dann kannst Du Geld sparen, indem Du nur einmal Bergschuhe kaufst.
      Wie gesagt, IMHO müssen die für diese Tour nicht direkt Meindl-Kat. D sein.

      Workaround: Im Saastal Plastikstiefel ausleihen (Hüttenzustieg dann lieber mit den eigenen, leichten Wanderschuhen... ); die sind warm und steigeisenfest und es kostet nicht die Welt. Gehst Du geführt?

      Gruß, Martin
      Meine Reisen (Karte)

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      • Kriesl
        Neu im Forum
        • 09.07.2013
        • 2
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Bergstiefel für über 4000m

        Toll, dass ihr so schnell geantwortet habt und herzlichen Dank für die Links - sowas hab ich gesucht.

        Gibt es auch solche 'Definitionen' für steigeisenfest / bedingt steigeisenfest / steigeisengeeignet? Oder muss man sich das so vorstellen:
        steigeisenfest = harte Sohle
        bedingt = etwas weicher
        geeignet = Sohle eigentlich zu weich, geht aber, wenn es die Ausnahme bleibt?

        Nach der Meindl-Kategorisierung würde ich mich für C entscheiden.
        Ich hab nicht vor die Schuhe nur einmal zu tragen, bin 2-3 Mal im Jahr in den Alpen unterwegs. Es sollen nicht immer 4000er sein, aber wenn mir dieses Jahr die Füße nicht abfrieren sollen sie zum Repertoire dazukommen.
        Fürs Eisklettern konnte ich mich noch nicht begeistern, da ist mir auch die Ausrüstung zu teuer.

        Mein Schwager plant 2014 od. 2015 eine Tour auf den Kibo, da werd ich wahrscheinlich mitgehen...dafür sollten sie dann auch taugen.

        Du gehst mit dem Hanwag Badile Combi übern Geltscher? Der sieht auf Bildern so aus, als ob er gerade bis zum Knöchel geht.
        Und dann hast du extra noch den Lowa Mountain Expert? Was kann der so viel besser, als der Hanwag?

        Mir Schuhe zu leihen wäre auch eine Möglichkeit, steht aber nicht so weit oben auf meiner Hitliste
        Gibt es da keine Probleme den von der Passform passenden Schuh zu finden, oder bezahlt man das dann mit reichlich Blasen?

        Wir wollten auf dem Weg ins Wallis noch den Jubiläumsgrad zur Zugspitze mitnehmen. Ist zwar von der Höhe nicht so nötig meine Wanderschuhe zu ersetzen, aber für einen Grat darfs ruhig ein bisschen mehr Halt geben.
        Daher wäre das Leihen im Wallis auch nicht ganz so praktisch.

        Wir werden wahrscheinlich auf einen Führer verzichten

        Eine weitere Frage habe ich noch. Oben hieß es ja, dass Bindung und Steigeisenfähigkeit nicht unmittelbar zusammenhängen. Wie gut lässt sich der Meindl Perfekt denn mit Eisen tragen? Von dem hab ich schon öfter gehört, ist aber einer der wenigen, der nicht mal hinten eine Bindung hat.
        Zuletzt geändert von Kriesl; 11.07.2013, 12:31.

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        • derSammy

          Lebt im Forum
          • 23.11.2007
          • 7412
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Bergstiefel für über 4000m

          @Kriesl

          Entweder Du drückst Dich "unglücklich" aus, oder ich lese "es falsch"

          Aber Deine Fragen bzgl. Schuhe, Sohlen, Eisen und der Satz "Wir wollten auf dem Weg ins Wallis noch den Jubiläumsgrad zur Zugspitze mitnehmen" lässt es im ersten Moment so erscheinen.......

          .........als wenn Du gaaaaaaanz vielleicht das ein oder andere kleinere Brötchen backen solltest vorher......


          Wallis/Jubigrat/Kibo

          is ein bissl wie

          Pizza/Schweinsbraten/Apfelstrudel

          kann man alles Essen ist aber dann doch eher schwer vergleichbar.

          Auf jeden Fall viel Spass und (vor allem) viel Erfolg!

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          • Elorrr
            Dauerbesucher
            • 12.02.2013
            • 536
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Bergstiefel für über 4000m

            Hallo,
            ich weis ja nicht wie erfahren du und dein kollege seit, aber alleine wegen der fragestellung bezweifle ich, wie auch sammy schon angedeutet hat, dass ihr euch an den jubiläumsgrat wagen solltet. das ist wirklich eine sehr ernst zu nehmende alpine unternehmung. sehr hohe anforderung an kondition und psyche, freie kletterei im dritten schwierigkeitsgrad in absturzgelände ist nichts für anfänger!

            zu den meindl perfekt: ich habe die schuhe seit einem knappen jahr und sie werden immer noch bequemer. du solltest ein paar touren zum einlaufen einplanen. ich trage sie auch im winter, mit den richtigen socken bekommst du bis -15°C keine probleme, kälter konnte ich noch nicht testen. ich mache mit den perfekt auch gletschertouren und zwar mit leichten 10-zack-steigeisen mit riemenbindung (die hier: http://www.bergfreunde.de/climbing-t...is-steigeisen/ die bewertung auf der seite stammt von mir). bei einfachen bis mittleren touren bekommst du damit keine probleme, würde ich sagen. wenn es aber ein schuh extra für hochtouren sein soll, würde ich mir schon etwas "härteres" (D) gönnen. der perfekt ist schon ein ziemlicher allrounder, den kannst fürs wandern, klettersteige, bergsteigen und einfachere hochtouren hernehmen.
            einziger nachteil ist das gewicht, bei größe 10,5 kommst für beide auf 3kg, mit steigeisen haste fast 2kg am fuß, man gewöhnt sich aber daran und hat eine gewisse trittfestigkeit
            Zuletzt geändert von Elorrr; 11.07.2013, 16:59.
            All generalizations are false, including this one.

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            • AndiBar
              Erfahren
              • 14.03.2011
              • 195
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Bergstiefel für über 4000m

              Ich glaub ich les es auch falsch.
              Wenn Ihr den Jubiläumsgrat zum Aufwärmen im Vorbeifahren macht und danach ohne Erfahrung und Führer übern Gletscher latscht, dann kannste den Kibo auch in Sandalen besteigen und bist im Vergleich dazu noch risikoarm unterwegs.
              Zuletzt geändert von AndiBar; 12.07.2013, 09:11.

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              • macroshooter
                Dauerbesucher
                • 17.07.2012
                • 988
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Bergstiefel für über 4000m

                Zitat von Kriesl Beitrag anzeigen
                Du gehst mit dem Hanwag Badile Combi übern Geltscher? Der sieht auf Bildern so aus, als ob er gerade bis zum Knöchel geht.
                Und dann hast du extra noch den Lowa Mountain Expert? Was kann der so viel besser, als der Hanwag?
                Das ist der Hanwag Badile Combi GTX:
                http://www.hanwag.de/schuh-detail.php?shoe_id=213
                Den nehme ich in den warmen Jahreszeiten und vor allem im felsigem Gelände. Im Sommer reicht der auch für Gletscherquerungen - solange man damit nicht Stunden im Schnee stapft. Am letzten Freitag hatte ich den auf dem Weg zur Zugspitze übers Höllental.

                Der Unterschied zum Lowa Mountain Expert ist der, dass der Hanwag
                - nicht gegen Kälte isoliert ist
                - deutlich weniger steif ist und besser abrollt
                - viel leichter ist

                Für Kilimandscharo wäre der völlig ungeeignet, weil Du erfrorene Füße riskierst.
                Der Berg ist über 5800 Meter hoch. Dort oben ist es trotz Afrika sehr kalt. Du musst im Extremfall mit -20 Grad rechnen. Außerdem musst Du bedenken, dass Deine Füße in der großen Höhe viel schneller auskühlen als "unten". Die Durchblutung ist schlechter und Deine Bewegungen sind viel langsamer, D.h. Dein Kraftwerk produziert auch weniger Wärme.

                Ich war mal mit einem Meindl Borneo Trekkingstiefel mit den dicksten Smartwool-Socken auf einem 6000er.
                Es ging gerade so, aber es war arschkalt und nicht lustig. Dabei herrschten aber noch sehr gute Bedingungen.
                Ein Lowa Mountain Expert wäre da noch gut gegangen, aber bei schlechteren Bedingungen möglicherweise schon zu dünn gewesen.

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                • Hanuman
                  Fuchs
                  • 26.05.2008
                  • 1002
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Bergstiefel für über 4000m

                  Schau dir mal den Mammut Magic GTX an. Ist genau für deinen Einsatzzweck, sehr leicht, stabil und günstig. Muss halt dann auch noch passen.

                  http://www.outdoorshop.de/Special/Gi...c-GTX-Men.html
                  Es war brüchig, aber Gott sei Dank, schlecht gesichert...

                  Kommentar


                  • Beebop
                    Neu im Forum
                    • 26.08.2013
                    • 9
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Bergstiefel für über 4000m

                    Hi,

                    ich hab vor ein paar Jahren in einem Second Hand-Shop die BW-Variante des Meindl Himalaya für ca 80 € erstanden und sie haben mir bei einigen Touren in den Alpen (bis ca 2500 m) weder Blasen verursacht noch sonstwelche Ärgernisse. Sie sind bedingt steigeisentauglich und haben eine harte Sohle. Sehr zu empfehlen, aber man muss Glück haben sie für den Preis zu bekommen.

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