Akklimatisierung

[Jens]

Tach...

Was muss ich eigentlich machen um mich optimal zu akklimatisieren? Annahme: Flugzeug startet hier in 0 m Höhe, Landung in 4000 m Höhe, z. B. Bolivien. Außerdem habe ich dann ja noch den Jet-Lag.
Was kann ich schon vorher machen? (Bergsteigen fällt aus wegen ist nicht.) Sport? Ernährung? Vorschlafen?
Wie lange wird es dauern, bis ich mich soweit an die Höhe angepasst habe, das ich belastbar genug für Wanderungen bin? Und wie kann ich das vor Ort beschleunigen?

Jens :

[Becks]

Zum Thema Höhenmedizin gibt es einiges, was bedacht werden sollte:
Ein paar Punkte sind:
- nicht überanstrengen, bei mäßiger Belastung gewöhnt sich der Körper am schnellsten an die Höhe
- als Faustformel pro 1000 m rauf mind. 1 l Flüssigkeit pro Tag trinken,
- Schlafen mit erhöhtem Oberkörper hilft, bei Nacht möglichst gut Luft zu bekommen
- pro Tag den Schlafplatz nicht mehr als um 300-500 m weiter nach oben verlagern
- der Schlafplatz sollte etwa 600 Höhenmeter unterhalb des höchsten Punktes liegen, den man an dem jeweiligen Tag erreicht hat.
- ab 5300 m erfolgt keine Akklimatistion mehr, der Aufenthalt in diesen Regionen sollte daher möglichst kurz gehalten werden.

Alex

[Ilja]

Noch ein paar Tips mehr:

- Der Ruhepuls (sprich das ist der Puls, den Du hast, wenn Du aufwachst und noch keinen Muskel im Bett gerührt hast ) sollte am Morgen nicht über 80 sein...sonst doch noch wieder runter und neu probieren...gilt allerdings nur bis in die Höhen, wo man sich noch im Schlaf regenerieren kann -> ab 7000 m geht das nicht mehr... 8)
- Sauber auf Zeichen achten, die auf ein HALE (Höhenlungenödem) oder HAPE (Höhenhirnödem) hinweisen (Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrheit, Doppelbilder, etc...)
- Falls so etwas auftritt, sofort absteigen -> mindestens 1000 m...!
- Auch weiterhin auf die Ernährung achten, in der Höhe hat man weniger bzw. keinen Hunger -> Ohne Mampf allerdings auch keinen Kampf :wink:

So viel fällt mir spontan ein...vielleicht hast Du ja noch speziellere Fragen...

Gruß, Ilja

[Becks]

Ahh
Stimmt, die Punkte habe ich vergessen. zur Ernährung: je weiter Du rauf gehst, desto weniger fetthaltig sollte die Nahrung sein. Die Verbrennung von Fett braucht viel Sauerstoff.

Noch ein Hinweis zum Kochen: Wenn ich mich nicht irre brauchst Du auf 4000 m schon die vierfache Zeit, um warme Mahlzeiten zuzubereiten. das wirkt sich natürlich auch im Spritverbrauch aus.

Alex

[Ilja]

Stimmt, das mit dem Kochen ist ein Problem...allerdings mit nem gutem Benziner geht das auch...und Sprit kriegt man ja auch überall

[Jens]

...und Wasser fängt schon lange vor 95°C an zu blubbern. (War das wegen des Luftdruckes?) Wichtig zu wissen, wenn man Trinkwasser abkocht. Man lässt sich schnell täuschen und bumms! haste Flitzekacke...

Danke

[Becks]

Hab noch was zum Thema "Höhenanpassung" und anderen Sachen gefunden:

http://www.weltweitwandern.at/

Unter Info-downloads sind n paar Sachen drin...


Alex

[maro]

Moin Moin,


es gibt bei verschiedenen Trekking-Anbietern sogenannte Vorbreitungskurse speziell für's Höhenbergsteigen und Höhentrekkingtouren.

Beim Summit-Club hab ich so ein Teil mal mitgemacht. War ganz interessant. Gerade die Thematik Höhenanpassung, Indikatoren für Höhenkrankheiten, Anpassung, Vorbereitung und alles was dazu gehört.

Amical soll spezielle Vorbeiterungskurse für Fels und Eistouren im Höhenbergsteigen anbieten. Ist angeblich eine Steigerung zu dem was der Summit Club anbietet...


Gruß Mark


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www.summitclub.de

Vorbereitungskurse Trekkings und Expedition (VTFRA / 3 Tage)
Auslandsbergreisen, große Trekkings abseits der gewohnten Zivilisation oder Expeditionen zu den höchsten Bergen der Welt erfordern mehr Vorbereitung als eine Bergwanderung in den Alpen. Damit Sie die Risiken und besonderen Anforderungen außergewöhnlicher Unternehmungen besser einschätzen können, bieten wir zwei spezielle Kurse zur Trekkings- und Expeditionsvorbereitung an. Theorie und Praxis für Einsteiger, mit individueller Beratung.

Vorbereitungskurse Trekkings und Expedition (PKFRA / 6 Tage)
Auslandsbergreisen, große Trekkings abseits der gewohnten Zivilisation oder Expeditionen zu den höchsten Bergen der Welt erfordern mehr Vorbereitung als eine Bergwanderung in den Alpen. Damit Sie die Risiken und besonderen Anforderungen außergewöhnlicher Unternehmungen besser einschätzen können, bieten wir zwei spezielle Kurse zur Trekkings- und Expeditionsvorbereitung an. Theorie und Praxis für Einsteiger, mit individueller Beratung.


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www.amical.de

Vorbereitungskurs für Expeditionen und schwere Trekkings oder
"Was Sie schon immer über das Höhenbergsteigen wissen wollten"

Kursinhalte
Theoretische und praktische Ausbildung zum selbständigen Expeditionsbergsteiger. (Höhenmedizinische Fortbildung) Grundlagen der Höhenmedizin, Akklimatisationsstrategie, Erste-Hilfe-Maßnahmen am Berg (Schwerpunkt Unterkühlung, Erfrierung, Erschöpfung), Empfehlungen zu Ernährung, Training, persönliche Apotheke und praktische Übungen mit der Überdruckkammer CERTEC-Bag.

(Bergsteigerische Fortbildung) Verbesserung von Steigeisentechniken und Bergbesteigungen mit Fixseilbegehung. Fixseiltechniken im Auf- und Abstieg, Spaltenbergung, Sicherungstechniken, Lawinenkunde, Taktik des Höhenbergsteigens, Tipps zu Ausrüstung und Bekleidung.

Voraussetzungen für die bergsteigerische Fortbildung
Selbständige Bergsteiger; sicheres, seilfreies Steigen bis 30° im Eis.
Gesichertes Vorsteigen in bis zu 45° steilen Flanken und in Felspassagen bis zum III. Schwierigkeitsgrad.
Steilere Eispassagen und schwierigere Felsabschnitte werden mit Fixseilen versichert.