Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

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  • Joorg
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    • 13.01.2013
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    Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

    Hallo zusammen,

    Seit ungefähr eineinhalb Jahren fotografiere und filme ich mit einer Canon 550D und bin in den meisten Fällen mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Ich nutze die DSLR für private und berufliche Zwecke (bin im Handwerk tätig, auch schon mal im Ausland), dokumentiere damit meine Arbeit für Kunden und Sponsoren und natürlich auch für mich selbst.

    Hier nun meine Erfahrungen mit meiner DSLR:

    Bei meiner Entscheidung, welche Kamera es werden sollte, fiel die Wahl auf die Canon 550D. Die Canon 7D war mir zu teuer, zu groß, zu schwer (vor allem für längere Wandertouren) und die Bildqualität unterscheidet sich im Vergleich zur 550D laut verschiedenen Tests so gut wie gar nicht. Hier finden nur Qualitätsfanatiker oder Profifilmer Unterschiede, die meiner Meinung nach für den ambitionierten Amateurfilmer kaum nachzuvollziehen sind. Die DSLR von Nikon konnte damals nur mit 24 Bilder/Sek. filmen, andere Kameras nur mit 30 Bilder/Sekunde. 25 oder 50 Bilder pro Sekunde sind aber in Deutschland Standard, es kann zu Rucklern im Film kommen, wenn ein Film mit 30 Bilder später beim Schneiden auf 25 Bilder umgerechnet wird. Infrage wäre noch die Panasonic Lumix GH1 gekommen, die einen Videosucher bietet und deren Autofokus wesentlich besser funktioniert als bei den oben genannten DSLRs. Allerdings besitzt sie einen kleineren Sensor als die Modelle von Canon, Nikon oder Pentax.

    Heute würde ich mich für die Canon 650D entscheiden, da das klappbare Display einige Vorteile beim Filmen bietet, hier kann man ohne Probleme auch aus niedriger Höhe filmen, die Schärfe ziehen, ohne gleich auf dem Boden herumkriechen zu müssen. Ebenso ist es wesentlich einfacher als bei der 550D, einen Sichtschutz um das Display herumzubasteln, um die Helligkeit des aufzunehmenden Bildes besser beurteilen zu können. Das ist besonders im Freien relativ wichtig, bei hellem Sonnenlicht schätzt man die Helligkeit des Motives auf dem Display oft falsch ein und der Filmclip wird überbelichtet. Auch lässt sich bei Sonnenlicht die Schärfe und der Weissabgleich nicht immer richtig beurteilen, ein Sichtschutz ist hier unumgänglich.
    Es gibt Sucherlupen, deren Gehäuse man vor das Display der DSLR kleben kann. Ich habe mir so einen "Viewfinder" gekauft und bin total enttäuscht: Das Display wird zu sehr vergrößert (es ist so, als ob man im Kino ganz vorn sitzt und die Leinwand direkt vor den Augen hat), man kann die Pixelstruktur sehen und kann deswegen die Schärfe des Bildes nicht mehr richtig beurteilen oder einstellen. Das Gehäuse des Viewfinders ist nur auf dem Display aufgeklebt, ob diese Konstruktion bei einer Trekkingtour wirklich hält? Vom zusätzlichen Platzbedarf im Rucksack einmal ganz abgesehen.

    Die 550D läßt sich gut bis ISO 800 nutzen, bei Dunkelheit und bei ISO 1600 werden die Farben etwas blass, es fängt schwach an zu rauschen und Schatten saufen schneller ab. Das hört sich allerdings schlimmer an, als es ist, die Kamera liefert bei schlechtem Licht immer noch beeindruckende Bilder.

    Die Objektivwahl:
    Hier reichen manchmal auch einfache Gläser, ich habe schon gute Erfahrungen mit alten M42-Objektiven gemacht. Ältere kostengünstige Objektive sind allerdings oftmals mit verschiedenen optischen Fehlern behaftet, das Bild ist kontrastärmer, chromatische Aberationen sind an den Bildrändern zu sehen, etc. Moderne Objektive haben meistens keine großen Probleme damit, deren Gläser sind entsprechend oberflächenvergütet. Bei alten Objektiven lassen sich Schärfe- und Zoomring oft viel weicher, angenehmer drehen als bei modernen Objektiven, deren Ringe verhalten sich manchmal etwas ruckelig. Und alte Objektive bieten oft einen manuellen Blendenring, bei der Canon 550D kann man bei vielen neuen Objektiven die Blende nur über die Kamera verstellen. Moderne Zoomobjektive haben eine elektronische Blendenregelung, die beim Zoomen während des Filmens zu Helligkeitssprüngen im Clip führen kann, was später im Film nicht besonders professionell aussieht.
    Der Wechsel von Objektiven führt übrigens manchmal dazu, das sich Staub auf dem Sensorchip absetzt. Beim Filmen fällt das nicht immer sofort auf, doch später, beim Begutachten der Clips am Rechner kommen dann solche Fussel ganz besonders gut, sehr schön ist dann z.B. ein blauer Himmel mit einem dicken Staubkorn mittendrin! Hier haben Videokameras den Vorteil, das die Objektive fest verbaut sind und kein Staub auf den Sensor kommen kann.
    Ich habe übrigens mal aus Spaß ein altes Schülerfernrohr zu einem Teleobjektiv mit ca. 2500mm Brennweite (KB) umgebaut, mit einem Balg zwischen Fernrohr und Kamera, um die Schärfe einzustellen. Das ganze auf ein Stativ befestigt, zum Beobachten eines Storchennestes. Man kann es glauben oder nicht, die Qualität der Filmclips ist wirklich verblüffend gut. Fotos, die mit diesem Objektiv gemacht wurden, würde ich aber nicht allzu groß abziehen lassen.
    Also einfach mit verschiedenen Objektiven experimentieren, manchmal sind die Ergebnisse überraschend gut oder zumindest interessant.

    Sind lichtstarke Objektive für den Outdoorbereich sinnvoll?
    Es ist mit solchen Objektiven möglich, auch noch bei schlechtem Licht mit niedrigeren ISO-Zahlen zu arbeiten, um z.B. das Bildrauschen zu reduzieren. Leider sind Teleobjektive mit hoher Lichtstärke nicht gerade kostengünstig und wiegen auch einiges mehr als normale Teleobjektive, was für eine Wanderung nicht gerade vorteilhaft ist. Öffnet man das Objektiv bis auf den kleinsten Blendenwert, dann erstreckt sich der Schärfenbereich allerdings nur noch über einen kleinen Bereich. Das heißt in der Praxis, fokussiert man mit offener Blende z.B auf das vielleicht in 2 m Abstand zur Kamera stehende Zelt, dann wird das schöne Tal dahinter mit Sicherheit unscharf, selbst bei einem Weitwinkelobjektiv. Also Zelt scharf oder Tal scharf oder man muß die Schärfe vom Tal zum Zelt ziehen (oder umgekehrt) oder eben doch abblenden, damit alles scharf wird, was scharf werden soll, anders geht es nicht. Hier sind Videokameras im Vorteil, hier ist der Schärfenbereich (Schärfentiefe), bedingt durch den kleineren Sensor, größer als bei den DSLRs.
    Bei vielen lichtstarken Objektiven läßt bei völlig geöffneter Blende die Bildqualität nach. Was nützen HD und eine gute Kamera, wenn das Objektiv die Bildqualität herunterdrückt? Ein 50mm Objektiv (KB) mit einer Lichtstärke von 1:1,7, das ich schon mal zum Filmen nutze, blende ich immer auf 1:1,8 oder 1:2 ab, die Bildqualität ist dann um einiges besser als bei völlig geöffneter Blende.
    Einige moderne Zoomobjektve verändern leider beim Zoomen den Schärfenbereich, hier kann es schnell bei offener Blende zu unangenehmen Unschärfen kommen, wenn man zoomt und danach die Schärfe nicht mehr kontrolliert!

    Mein Fazit: Ein lichtstarkes Objektiv würde ich nur für spezielle Zwecke benutzen. Zum Beispiel ein lichtstarkes Tele für Tierbeobachtungen bei schlechem Licht oder eine Normalbrennweite oder ein Weitwinkel für stimmungsvolle "filmische" Bilder mit viel "Bokeh" also für Bilder mit gewollter Unschärfe.

    Automatiken der Kamera (550D):
    Gibt es fast gar nicht, die DSLRs sind Kameras für echte Handwerker, hier muß fast alles immer manuell eingestellt werden. Und das oft bei jedem neuen Motiv neu.
    1. Der Weissabgleich kann auf Automatik gestellt werden, was meistens ganz gute Ergebnisse bringt. Ansonsten besser per Hand einstellen und am Display kontrollieren.
    2. Es gibt die Möglichkeit, bei der 550D die Helligkeit automatisch regeln zu lassen, diesen Modus benutze ich nur, wenn ich langsam schwenke, z.B. von einem dunklem Wald auf ein helles Feld, damit hinterher weder der Wald zu dunkel oder das Feld zu "ausgebrannt" aussieht. Meistens arbeite ich aber mit Festwerten bei Blende, Belichtungszeit und ISO, die ich vor dem Filmen festlege.
    3. Autofokus des Objektivs. Hier gibt es drei Möglichkeiten:
    Gesichtserkennung mit Scharfstellen- funktioniert absolut nicht zuverlässig.
    Autofokus über den Bildsensor- funktioniert einigermaßen, der Schwingspiegel klappt bei jeder Scharfstellung bei Betätigung des Auslösers nach oben und zurück.
    Und dann der Quickfokus- Besser nicht benutzen! Er ist wahnsinnig langsam und sehr unzuverlässig, also meistens unbrauchbar.
    Und einen Autofokus, der die Schärfe nachführt, gibt es nicht. Ich fokussiere immer mit der Hand. Das geht mit dem Modus der 5- oder 10fachen Vergrößerung des Bildes sehr gut, manchmal gelingt mir die Scharfstellung auch so, ohne Vergrößerung des Bildes auf dem Display.

    Der Ton:
    Die Canon 550D hat ein eingebautes Monomikrofon, der Sound ist gar nicht mal so schlecht. Es ist möglich, ein externes Stereomikrofon anzuschließen und es auf den Blitzschuh der DSLR setzen. Das ist dann aber ein wenig sperrig beim Transport und nimmt bei einer Wanderung einigen Platz im Rucksack ein. Ich habe immer ein kleines Aufnahmegerät mit dabei (mit Windschutz), um Geräusche, Tierlaute, etc. extra aufnehmen zu können. Später beim Schneiden des Films kann ich dann mit diesen Tonaufnahmen den Film untermalen (die sogenannte "Atmo", z.B. Wind und Wellengeräusche, Stimmen in der Ferne, Tierlaute, etc.) oder kann verdorbenen Ton von Filmclips ersetzen.

    Wieviel Akkus braucht man für eine Wandertour?
    Auf mehreren Tageswanderungen durch die Blue Mountains in Australien habe ich meine Filmausrüstung mitgenommen und habe dabei viel gefilmt. Insgesamt habe ich von dort ca. 60 GB an Fotos und Filmclips mitgebracht, das sind durchschnittlich 130 Fotos und 8 min. Film (2,8 GB) pro Tag. Insgesamt sind ca. 2,5 Stunden Filmmaterial zusammengekommen. Bei meinen Touren habe ich immer 2 Akkus pro Tag gebraucht, manchmal noch einen dritten dazu. Der vierte Akku wartete im Akkuladegerät in meiner Unterkunft, ich hatte zwei Ladegeräte dabei und ein Netbook zum Sammeln der Bilder und Clips.
    Bei einer mehrtägigen Tour, bei der es keine Stromversorgung gibt, muß man also ziemlich viele Akkus mitnehmen, bei Kälte läßt deren Leistung auch noch rapide nach. Billig-Akkus haben bei mir gute Dienste geleistet, nach ungefähr einem Jahr sind sie aber alle der Reihe nach ausgefallen, halten voll aufgeladen nur noch ein paar Minuten, während der Originalakku von Canon immer noch eine gute Leistung erbringt. Hier ein Bastelvorschlag: Es gibt im Automodellsportbereich Akkus mit bis zu 5000 mAh und einer Spannung von 7,4 Volt. Man könnte einen Batteriedummy (der dann in das Batteriefach der DLSR kommt) mit einem oder zwei solcher Modellsport-Akkus verbinden. Dann hat man aber ein Kabel aus der Kamera hängen, das zum Akku-Pack führt. Oder man versucht ein billiges Ladegerät an die Modellsportakkus anzuschließen, um dann die Canon-Akkus wärend der mehrtägigen Wanderung zu laden.

    Auf Tour:
    Also, die Kamera einfach aus der Tasche ziehen und schöne Filmchen zaubern, geht in den allermeisten Fällen nicht. Ich mache es meistens so: Stativ aufbauen, Kamera drauf, Kamera ausrichten, Weissabgleich, Helligkeit abgleichen, Schärfe mittels Bildvergrößerung voreinstellen, Bildauschnitt mittels Zoom wählen, Schärfe nochmals kontrollieren (wegen HD, da fällt jede Unschärfe später sofort auf), Filmen, noch schnell ein Foto schießen (geht gut im Filmmodus, das Foto sieht dann so aus wie das Bild auf dem Display), eventuell zweite Einstellung vorbereiten, z.B. mit dem Tele filmen, manchmal mehrfach dasselbe filmen, weil der Schwenk ruckelt, Leute laufen durchs Bild, etc. Eventuell schon mal in der Kamera von den Filmclips Anfang oder Ende beschneiden. Kostet aber zusätzliche Akku-Power. Alles wieder einpacken oder mit dem Stativ und der Kamera ein paar Meter weiter zum nächsten Motiv gehen. Das kostet natürlich einiges an Zeit und man muß seine Wanderung entsprechend planen.

    Wer das alles nicht will, der kann versuchen, mithilfe des Bildstabilisators (des Objektivs) freihändig zu filmen. Das klappt teilweise ganz gut, trotzdem lasse ich es meistens sein und nehme als Alternative zu einem schweren Stativ manchmal ein kleines Einbeinstativ mit. Zusammen mit dem Bildstabi verwackelt dann zumindest bis in den leichten Telebereich hinein kaum etwas. Spätestens wenn man ein stärkeres Teleobjektiv benutzt, braucht man aber ein stabiles Stativ. Für mich ist ein Stativ einfach Pflicht. Ohne so ein Dreibein sehen meiner Meinung nach die meisten Clips hinterher einfach zu laienhaft aus. Eine Szene beim Klettern oder beim Wildwasserfahren oder ähnliches darf ruhig etwas verwackelt sein, das paßt ganz gut aber ein schöner Blick auf ein Landschaftspanorama? Ich habe jedenfalls keine Lust, eine teure, hochwertige Ausrüstung durch die Gegend zu schleppen, um dann mit wackeligen Filmchen nach Hause zu kommen.

    Filme zu Hause bearbeiten und vorführen:
    Nun kann man natürlich die DSLR mittels HDMI-Kabel direkt an einen Flachbildfernseher anschließen, um sich die Clips anzusehen. Das hat aber den Nachteil, das alles ungeschnitten gezeigt wird, auch der Ton ist dann nicht nachbearbeitet. Also hat man zu seinen unsortierten Clips auch noch unter Umständen unpassende oder abgeschnittene Töne.
    Das Dateiformat der Filmclips (MOV) ist zum Ansehen auf dem PC und zum Schneiden des Films kaum zu gebrauchen, es ist dermaßen kompliziert aufgebaut, das die Clips auf vielen Rechnern nicht richtig laufen und sich auch mit einem Schnittprogramm nicht schneiden lassen. Also konvertiere ich die Clips in ein AVI-, WMV- oder MPG-4 Format (machen viele Schnittprogramme mittels der Stapelvearbeitung) und schneide alles in tagelanger Arbeit schön zusammen, bearbeite den Ton, füge Musik hinzu, etc. Und dann gibt es, je nach Verwendung, normale DVDs für DVD-Player oder HD- Filme für PCs.

    Fazit:
    Jetzt werden sich manche in diesem Forum fragen, warum ist er Kerl so verrückt und treibt so einen hohen Aufwand für ein paar Filmchen? Und das auch noch beim Wandern! Einfach, weil es mir das Filmen Spaß macht und sich der ganze Aufwand meiner Meinung nach lohnt. Natürlich kann man mit einer DSLR auch einfach nur ein wenig herumfilmen, ohne zusätzlichen Aufwand. Das ist natürlich jedem selbst überlassen, diese Arbeitsweise wird aber der hohen Qualität einer solchen Kamera nicht gerecht, da reicht auch eine einfachere Cam. Ich habe mir sogar überlegt, eine kleine wasserdichte Kamera anzuschaffen, die ich bequem beim Wandern mitnehmen kann. Um zum Beispiel die Route zu dokumentieren oder um zur Erinnerung ein paar nette Bilder oder Filmclips zu machen. Für solche Zwecke brauche ich keine Spiegelreflexkamera.

    Eine DSLR bietet sehr viele gestalterische Möglichkeiten, nicht umsonst setzen Werbefirmen oder kleine Filmproduktionen diesen Kameratyp zum Filmen ein. Die Arbeit mit einer DLSR erfordert allerdings eine gewisse Einarbeitungszeit und viel Freude am handwerklichen Arbeiten. Ob man sich das während einer Trekkingtour antun will, muß jeder selbst entscheiden: Entweder man benutzt eine DSLR, die richtig eingesetzt, professionell aussehende Filmclips liefert und zusätzlich noch gute Fotos macht. Oder man wählt eine Videokamera aus dem oberen Preissegment, die wesentlich mehr Unterstützung beim Filmen durch diverse Automatiken bietet, die schneller einsatzbereit ist, ein eingebautes Stereomikrofon, einen Bildstabilisator und einen Videosucher besitzt und dadurch bei einer Trekkingtour eventuell zu besseren Filmclips führt als eine DSLR.

    Ich hoffe, meine Erfahrungen helfen Euch ein wenig weiter!

    Und schönen Gruß

    Jörg

  • Libertist
    Fuchs
    • 11.10.2008
    • 2064
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

    Zitat von Joorg Beitrag anzeigen
    Bei vielen lichtstarken Objektiven läßt bei völlig geöffneter Blende die Bildqualität nach.
    Jedes Objektiv, egal ob lichtstark oder lichtschwach, erzielt beim Abblenden um 1 oder 2 Stufen eine bessere Schärfe, als bei Offenblende. Entscheidend ist, dass lichtstarke Objektive im Allgemeinen eine viel bessere Schärfe erzielen, als lichtschwache Objektive. Und überhaupt, das hängt ja alles miteinander zusammen: Lichtstärke, Schärfe, Ausmaß der Abbildungsfehler, Autofokus-Geschwindigkeit, Autofokus-Genauigkeit, Verarbeitung, Wetterbeständigkeit... all diese Dinge sind bei hochwertigen Objektiven in der Regel besser. Es sind also nicht nur das schönere Bokeh und die kürzeren Belichtungszeiten, die für Objektive im vierstelligen Preisbereich sprechen.


    Zitat von Joorg Beitrag anzeigen
    Jetzt werden sich manche in diesem Forum fragen, warum ist er Kerl so verrückt und treibt so einen hohen Aufwand für ein paar Filmchen? Und das auch noch beim Wandern!
    Eigentlich nicht; hier gibt's viele User, die eine DSLR-Ausrüstung mit auf Tour schleppen. Bei einigen davon beläuft sich der Spaß auch auf deutlich mehr als 5 kg.

    Bevor ich allerdings eine Einsteiger-DSLR wie die EOS 550d auf Tour nehme, würde ich beim jetzigen Stand der Technik eher zu einer Systemkamera greifen. Insbesondere die OMD von Olympus eignet sich hervorragend für Outdoor-Zwecke, aber auch bei Fujifilm und anderen Firmen gibt's da interessante Angebote, die bei mindestens gleicher (eher besserer) Bildqualität um einiges leichter sind.

    Meiner persönlichen Meinung nach lohnt sich das Schleppen einer Spiegelreflex-Ausrüstung nur noch im gehobenen Preissegment so richtig, also bei aktuellen Vollformat-Kameras. Denn nur dieses Segment zeichnet sich deutlich genug von der immer besser werdenden Qualität der Systemkameras ab. Wie gesagt, nur meine Meinung...
    Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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    • swe68
      Erfahren
      • 28.05.2009
      • 261
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      #3
      AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

      ich schleppe Vollformat durch die Gegend, Nikon D700. Inzwischen mit dem Brocken 24-120/f4.
      Vorteil der Linse - ich habe noch ein bisschen Telebereich und die Linse ist wirklich gut. Nachteil - lichtstark ist sie nicht wirklich, aber dafür findet dann ab und an noch das 35/f2 irgendwo ein Plätzchen.

      An Tagen, an denen ich nicht so motiviert bin oder volle Bewegungsfreiheit, bzw, wenig Gepäck brauche, kommt eine Systemkamera stattdessen mit, die Nikon 1J1. Die war zum Beispiel auf dem Piz Palü.

      Manchmal sind auch beide Kameras dabei

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      • Echnathon
        Fuchs
        • 20.02.2012
        • 1306
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

        Mitbewohner hat sich gerade eine D600 gekauft. Da hab ich mich auch gefragt: Warum zum Henker bist du nicht vor nem halben Jahr als du dir die OMD geholt hast aufs Vollformat umgestiegen.
        Die Antwort kam, als ich meine Tasche mit allen Objektiven nebst Akkus etc hochgehoben habe, und es kaum schwerer war als die D600 nebst 24-70er...

        Deine Schlussvolgerung kann ich voll und ganz unterstützen. Zwischen APS-C und µFT bestehen so wenig Unterschiede, dass man hier getrost auf das Gewicht schauen kann. Entweder klein und leicht, oder aber Vollformat.

        Das wichtigste ist einfach: Fotograf, Objektive, Kamera.
        In der Reihenfolge.
        Es lohnt sich einfach ne Kamera mit Wechselobjektiven mitzunehmen (und die Superzooms zuhause lassen).

        Aber Filmen tu ich noch nicht.
        Höchstens mal Zeitrafferaufnahmen.

        Frederik

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        • Cardhu
          Dauerbesucher
          • 25.01.2005
          • 521
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

          Zitat von swe68 Beitrag anzeigen
          ...ich schleppe Vollformat durch die Gegend, Nikon D700. ....An Tagen, an denen ich nicht so motiviert bin oder volle Bewegungsfreiheit, bzw, wenig Gepäck brauche, kommt eine Systemkamera stattdessen mit, die Nikon 1J1. Die war zum Beispiel auf dem Piz Palü. ...Manchmal sind auch beide Kameras dabei
          Genau das war der Zwiespalt in dem ich steckte. Entweder Top Bildqualität und mörder Gewicht oder kompakt und eher mäßige Bidlqualität.

          Ich dachte mir, da muss es auch eine andere Lösung geben. Diese habe ich nun für mich in einer Fujifilm X-E1 gefunden. Eine Bildqualität, die selbst in den ganz hohen ISO Bereichen der sicher in diesm Punkt nicht schlechten D700 das Wasser reichen kann und denoch kompakt und leicht.

          Besser geht es m.E. nicht.

          Gruß

          Cardhu

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          • Libertist
            Fuchs
            • 11.10.2008
            • 2064
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

            Zitat von Cardhu Beitrag anzeigen
            ...Diese habe ich nun für mich in einer Fujifilm X-E1 gefunden. Eine Bildqualität, die selbst in den ganz hohen ISO Bereichen der sicher in diesm Punkt nicht schlechten D700 das Wasser reichen kann...
            Ja, den Vergleich mit der D700 bezüglich des Rauschverhaltens bringt Martin Hülle auch immer wieder. Und dann heißt es schnell: "Fuji-Sensoren auf Vollformatniveau". Ich möchte da mal anmerken, dass die Nikon D700 mittlerweile 4 1/2 Jahre alt ist und fairerweise nicht mehr als "Repräsentant des Vollformat-Sektors" herangezogen werden sollte. Schau mal, was eine Nikon D800(E) oder Canon 5d III leistet... das wäre ein fairer Vergleich. Ich möchte dir deine Kamera nicht schlecht reden, ganz und gar nicht! Ich rate ja selbst zur Systemkamera im Allgemeinen. Aber die Vergleiche mit Vollformat...?
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            • StepByStep
              Fuchs
              • 30.11.2011
              • 1198
              • Privat

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              #7
              AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

              Ja gerade die Physik wird da immer sehr gerne etwas unter den Teppich gekehrt. Bie der 5D3 ist der einzelne Pixel deutlich größer als etwa bei der Fuji XSerie, damit kann man einfach viel mehr Photonen sammeln, was dem owlightbereich schon deutlich zu gute kommt.
              Ein weiterer physkialischer Bonus vom KB Format ist natürlich die Linsengeometrie, die einfach bei einer größeren Normalbrennweite einfacher ist, da weniger stark brechendes Glas (Abbildungsfehler) genutzt werden muss.
              Weiterhin kommt noch hinzu, dass etwa ein Faktor 2 weniger vergrößert werden muss.

              Der vergleich xtrans Sensor KB Sensor ist halt gerade wegen dem Veröffentlichungszeitraum recht günstig, da für den ambitionierten Hobbyisten da noch die ziemlich alte D700 und die etwas neuere 5d2 (von der ich kaum verleiche zur X1 gelesen habe, die aber doch die D700 unterm Strich aussticht) herangezogen wird. Kommen die neuen KB Kameras in der Breite an, wird denke ich die Betrachtung sich da etwas ändern.

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              • MartinHuelle
                Dauerbesucher
                • 31.01.2010
                • 898
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
                Ja, den Vergleich mit der D700 bezüglich des Rauschverhaltens bringt Martin Hülle auch immer wieder. Und dann heißt es schnell: "Fuji-Sensoren auf Vollformatniveau". Ich möchte da mal anmerken, dass die Nikon D700 mittlerweile 4 1/2 Jahre alt ist und fairerweise nicht mehr als "Repräsentant des Vollformat-Sektors" herangezogen werden sollte. Schau mal, was eine Nikon D800(E) oder Canon 5d III leistet... das wäre ein fairer Vergleich. Ich möchte dir deine Kamera nicht schlecht reden, ganz und gar nicht! Ich rate ja selbst zur Systemkamera im Allgemeinen. Aber die Vergleiche mit Vollformat...?
                Immer wieder brachte ich den Vergleich nicht ... Ich wurde aber öfters danach gefragt - und da ich im Vollformatbereich nur die D700 selbst hatte, konnte ich nur im Vergleich zu ihr persönlich Stellung beziehen. Und da die X-Pro1 bei mir die D700 abgelöst hat, war für mich dieser Vergleich legitim

                Und "faire" Vergleiche gibt es ja. Schau z.B. hier auf DPReview (> Link) - dort sind Vergleichsbilder auch mit der 5D Mark III zu sehen ...

                Der X-Trans Sensor ist aktuell sicherlich ganz weit vorne bei den Spiegellosen und rückt die Kameras daher sehr nah ran ans Vollformat. Dass die aufgrund ihrer Sensorgröße bei den neuesten Modellen da noch zusätzlich punkten können, liegt auf der Hand ...
                www.martin-huelle.de

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                • Cardhu
                  Dauerbesucher
                  • 25.01.2005
                  • 521
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                  Ich möchte auch nicht, eine niemandem dienende akademische Sensordiskussion hier beginnen. Für MICH war beim Wechsel von der Nikon D200 zur Systemkamera nur wichtig, dass die Bildqualität mindestens gleich gut oder besser ist.

                  Dass sie soviel besser ist, nehme ich dabei gerne in Kauf Auch die Tatsache, dass ich praktisch bis ISO 6400 ohne nennenswerte Einbußen fotografieren kann, eröffnet mir sicher selbst bei der Landschaftsfotografie, neue Möglichkeiten.

                  Ganz wichtig war bei meiner Entscheidung natürlich Volumen und Gewicht, da ich nicht mehr rund 4 kg Fotoausrüstung bei Wanderungen schleppen wollte. Dennoch überlegte ich mir sehr lange, in welchen Punkten evtl. die VF DSLR (eine solche wäre es nämlich sicher geworden) doch Vorteile haben könnte. Wohlgemerkt immer vor dem Hintergrund der Landschaftsfotografie.

                  Nachdem mir auch nach einer Woche keine wesentlichen eingefallen sind, war die Entscheidung gefallen..

                  Gruß

                  Cardhu

                  Kommentar


                  • Ari
                    Alter Hase
                    • 29.08.2006
                    • 2555
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                    Ein weiterer physkialischer Bonus vom KB Format ist natürlich die Linsengeometrie, die einfach bei einer größeren Normalbrennweite einfacher ist, da weniger stark brechendes Glas (Abbildungsfehler) genutzt werden muss.
                    - das verstehe ich nicht, da der Bildwinkel und nicht die Brennweite entscheidet was als "Normalbrennweite" bezeichnet wird - bei meiner EM-5 z.B. 25mm (mit der ich im Übrigen sehr zufrieden bin ).

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                    • Echnathon
                      Fuchs
                      • 20.02.2012
                      • 1306
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                      Naja, bei größerem Sensor ist die "Normalbrennweite" länger.
                      Und längere Brennweiten sind einfach fehlerarm zu realisieren als kurze Brennweiten, weil zB das Licht nicht so stark gebrochen werden muss, was immer chromatische Abberationen hervorruft, die wieder korrigert werden müssen.

                      Frederik

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                      • StepByStep
                        Fuchs
                        • 30.11.2011
                        • 1198
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                        Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
                        Naja, bei größerem Sensor ist die "Normalbrennweite" länger.
                        Und längere Brennweiten sind einfach fehlerarm zu realisieren als kurze Brennweiten, weil zB das Licht nicht so stark gebrochen werden muss, was immer chromatische Abberationen hervorruft, die wieder korrigert werden müssen.

                        Frederik


                        Genau, um eine geringe Brennweite zu erreichen muss man sehr stark brechene optisch Medien = Linsenglas nehmen oder man hat sehr dicke Linsen. Da das Licht ja bei unterschiedlichen Farben unterschiedliche Wellenlängen hat, werden diese (da die Brechung abhängig von der Wellenlänge ist) unterschiedlich gebrochen, was dann zu den CAs fürht.
                        Dies gilt auch - wenn auch ingeringerem Maße - für die ganz neune sehr stark brechenden Gläser, die den Vorteil haben, dünn zu sein.

                        Auch habe ich bei weniger starker Lichtbrechung viel weniger Probleme mit der Bildfeldwölbung, da einfach bei größerne BW weniger stark brechende Gläser eingesetzt werden müssen. So ist der KB Blickwinkel von 20°(klassisches UWW) bei 20 mmBW leichter zu korregieren als bei 13mm am APSC (was in etwa den gleichen Blickwinkel ergibt).
                        Nnoch stärker würde natürlich dieser Effekt beim Vergleich mit einer Mittel- oder Großformatoptik aussehen.

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                        • MartinHuelle
                          Dauerbesucher
                          • 31.01.2010
                          • 898
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                          Naja, in der Theorie mag diese Objektivdiskussion ja was bringen, aber ist sie in der Praxis relevant?

                          Ich kann zumindest sagen, dass die 35er Normalbrennweite (enspricht einem 53er an KB) für Fujifilms X-Pro1 und X-E1 besser ist (schärfer, höhere Auflösung) als alle 50er von Nikon, die ich mal an der D700 verglichen habe (das AF-S 1.4er, ein AF-D 1.8er und ein altes MF 1.2er). Wenn man das hier so ließt, müssten aber eigentlich alle KB-Objektive grundsätzlich den vergleichbaren Brennweiten für APS-C oder mFT immer überlegen sein ...
                          www.martin-huelle.de

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                          • swe68
                            Erfahren
                            • 28.05.2009
                            • 261
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                            Ich bin mit der Bildqualität meiner D700 bis jetzt glücklich und zufrieden, auch wenn sie alt ist. Irgendwann kommt mal eine neue, etwas leichtere Kamera ins Haus, habe derzeit aber noch andere Ausgaben vor mir. Auf jeden Fall aber Nikon und Vollformat.
                            Für mich hat eine DSLR, speziell Vollformat, einfach beim Fotografieren mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
                            Mir ist auch bewusst, dass das 24-120/f4 gewissermaßen ein Kompromiss ist, aber ein verdammt guter. Ab und an ist noch ein Tele dabei, leider meist nicht, wenn ich es brauche
                            Meine Systemkamera hat auch eine hohe Bildqualität, aber in den Bildgestaltungsmöglichkeiten (z.B. Schärfeverlauf, etc) hinkt sie doch deutlich hinterher. Trotzdem bin ich froh, dass ich nun meine DSLR nicht mehr auf jeden Berg schleppen muss.
                            Übrigens fotografiere ich fast immer mit der DSLR im manuellen Modus.

                            Kommentar


                            • ronaldo
                              Freak
                              Moderator
                              Liebt das Forum
                              • 24.01.2011
                              • 11956
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                              #15
                              AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                              Hi,

                              danke joorg, dass du uns deine Erfahrungen mitteilst, ich finde sie gerade extrem nützlich (bin grad am Umsteigen auf digital). :-)

                              Gruß, Ronald

                              Kommentar


                              • Joorg
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                                • 13.01.2013
                                • 5
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                                Hallo Ronald,
                                schön, das ich Dir mit meinen Erfahrungen ein wenig weiterhelfen kann!
                                Ich habe übrigens angefangen, zusätzlich auch analog zu fotografieren, macht auch Spaß...

                                Ich freue mich natürlich sehr über die vielen professionellen Beiträge, dabei ist mein Bericht eher als Entscheidungshilfe für den interessierten Amateur oder Anfänger gedacht, der sich überlegt, ob er eine videofähige DLSR oder eine Videokamera anschafft. Zur Zeit ist das Filmen mit einer DLSR ziemlich modern, trotz aller Umstände, die damit verbunden sind.
                                Bie meinem Erfahrungsbericht habe ich übrigens den Zuschauer vergessen. Hier sehe ich drei verschiedene Gruppen:

                                1. Für die meisten Zuschauer ist die Qualität meines Films, egal ob künstlerisch oder technisch gesehen, sowieso fast egal- hier geht es um den Inhalt und dementsprechend sind auch die Kommentare zu Bildern und Filmen. "Warum steht das Zelt so schief?", "Schöne Gegend da", "Dort waren wir auch schon mal", "Hattet ihr immer schlechtes Wetter", usw. Freunde und Verwandte erwarten einfach keinen gut gemachten Film- das ist zumindest meine Erfahrung. Youtube ist der beste Beweis, das schlecht gemachte Filmclips trotzdem gerne gesehen werden. Wozu also Mühe geben?
                                Ich habe es übrigens schon erlebt, das in meiner Gegenwart Sponsoren meinen Film (Pal-Format) auf einem 16:9-Bildschirm aufblähten, die Farben waren viel zu bunt eingestellt und der Ton war verzerrt. Wozu habe ich mir eigentlich so viel Mühe gegeben, mit Schnitt, Colour-Grading, Vertonung, etc.- habe ich mich hinterher gefragt...

                                2. Der interessierte Amateur. Hier habe ich schon Kommentare bekommen wie "der Film war gar nicht langweilig" oder "der Film ist ja richtig professionell" von jemanden, der Kurse in Sachen Film bei einer VHS gegeben hat. Auch Filmclubs oder öffentliche Vorführungen bieten die Möglichkeit, gut gemachte Filme zu zeigen, die man mit einer DLSR oder einer besseren Videokamera gemacht hat. Hier ist die ganze Mühe des Filmens und der Nachbearbeitung nicht ganz umsonst gewesen.

                                3. Professionelle Sponsoren und Kunden. Die brauchen dann aber auch ein Mindestmaß an technischer Qualität, von der künstlerischen Qualität des Films oder der Fotos ganz zu schweigen.

                                Ich mache es also ein wenig von der Art der Zuschauer abhängig, mit welchem Equipment ich filme.

                                Hier noch kurz etwas zum Wandern selbst:
                                Plant man eine Wanderung, so muß man sich fragen, ob man seine Mitwanderer damit aufhalten will, dass man seinen Technikkrams immer wieder aufwändig aufbaut, "nur um ein paar Filmchen zu machen". Aufwändige Technik als Stimmungskiller. Habe ich vor, viel zu filmen, dann bin ich lieber allein unterwegs und nerve niemanden.
                                Daher entscheide ich unterschiedlich, was ich zum Filmen mitnehme- für einen netten Ausflug mit Leuten eher eine kleine, gute Kamera, deren Bildqualität für Internet-Bildchen, 20x30 Abzüge oder einen netten Film völlig ausreicht (ist wirklich nicht abwertend gemeint!!). Oder ich nehme meine heißgeliebte DLSR mit allem Zubehör mit, wenn ich weiß, das ich mir bei meiner Wanderung in aller Ruhe Zeit zum Filmen lassen kann.

                                Und schönen Gruß-

                                Jörg
                                Zuletzt geändert von Joorg; 07.02.2013, 17:47.

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                                • Cardhu
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                                  #17
                                  AW: Erfahrungsbericht DSLR bei Wandertouren

                                  Zitat von swe68 Beitrag anzeigen
                                  ...Meine Systemkamera hat auch eine hohe Bildqualität, aber in den Bildgestaltungsmöglichkeiten (z.B. Schärfeverlauf, etc) hinkt sie doch deutlich hinterher.
                                  Du kannst, sei mir nicht böse, auch nicht Äpfel mit Birnen verleichen. Systemkamera ist nicht gleich Systemkamera. Die Nikon hat für eine Systemkamera einen extrem kleinen Sensor. Das führt zu optischen Verhältnissen, die eher mit denen der Kompaktkameras vergleichbar sind. Vom bescheidnen Rauschverhalten der Nikon ganz zu schweigen.

                                  Systemkameras mit APS-C Sensor und lichtstarken Objektiven sind von den gestalterischen Möglichkeiten nicht weit von der D700 entfernt. Im Gegenteil. Da das gesamte System viel leichter ist als ein DSLR Equipment, kann ich zusätzlich auch noch lichtstarke Festbrennweiten (1,4/2,0) mitnehmen.

                                  Dann hab ich Möglichkeiten, die ein 4,0/24-120er Nikkor nie bieten kann, auch nicht mit VF Sensor.

                                  Gruß

                                  Cardhu

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