K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

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  • Torres
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    • 16.08.2008
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    K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

    Angesichts der lebendigen Diskussionen der letzten Tage, in der immer wieder von Regeln, Dogmen u.ä. die Rede war, ist mir die Idee gekommen, einfach mal meine Erinnerungen an das K(l)eine Spuren Seminar des Ruhrgebietsstammtischs vom 16.-18.11.2012 zu veröffentlichen, um ein wenig Transparenz in die Sache zu bringen. Ein Dank in diesem Zusammenhang an Martin Zwosta, der uns unentgeltlich in den Genuss des Seminars hat kommen lassen.
    Der Bericht hier ist ein Gedächtnisprotokoll und keinesfalls vollständig. Vielleicht können die anderen Seminarteilnehmer ergänzen.


    Freitag
    Anreisetag. Nach und nach trudeln wir auf dem Sportplatzgelände ein und bauen unsere Zelte auf der Wiese auf. Anschließend wird am Hauptgebäude gekocht und schnell sieht es nach ODS Treffen aus. Der Himmel ist sternenklar und die Temperatur entsprechend kühl. Gegen 19.30 Uhr gehen wir in die für uns reservierte Hütte, auch sie ist eiskalt. Eine Vorstellungsrunde und die Klärung der Erwartungen leiten das Seminar ein.
    Die Nacht ist frostig und es besteht die Hoffnung, dass morgen ein schöner Tag wird.

    Samstag
    Der Himmel ist blau und es ist weiterhin kalt. In der Seminarankündigung stand, wir sollten tourmäßig packen. Nordland_Peter nimmt das ernst, baut sein Zelt ab und nimmt sein ganzes Zeug mit. Die anderen entscheiden sich für eine Tagestourenvariante und packen ihren Rucksack mit Verpflegung und anderen Dingen voll. Einige nehmen zu Testzwecken ein Ersatzzelt oder ihre Hängematte mit.
    Wir wollen pünktlich um 9.00 Uhr los, doch ein, zwei Dinge verzögern das. Um 9.20 Uhr ist dann die Truppe abmarschbereit, aber statt los zu laufen, findet erst einmal eine mündliche Einführung statt. Wir erhalten das „Überlebenspack“: Enthalten sind Schaufel, kleiner Schreiblock (für Notizen), zwei Ziplocktüten, ein Feuerzeug und ein Sieb. Durch Fragen und Einwürfe der Teilnehmer (ich bekenne mich ebenfalls schuldig) wird die Phase etwas länger.

    Gegen 10.00 Uhr geschätzt geht es los. Der Weg führt steil bergauf und schnell wird einem warm. Martin erspäht ein Waldklassenzimmer, dessen Zugang links und rechts von einer Abbruchkante begrenzt ist, und nutzt die Gelegenheit, uns die verschiedenen Bodenschichten zu zeigen. Ich kämpfe unterdessen mit meiner Kamera und produziere unscharfe Bilder.





    Anhand der Eigenschaften und Funktionsweisen der Bodenschichten wird deutlich, wie sich Verrottungsprozesse gestalten, wie sich Feuer auswirken kann, wie Bodenbrände ausbrechen können und wie Bodenerosion entsteht. Nach ca. 15 Minuten geht es einen breiten Wanderweg weiter





    und ungewollt ist eine kleine Teststrecke eingebaut. An einer Stelle ist der Weg ein wenig schlammig. Zwei Leute sind vor dem Teilstück stehen geblieben und eine davon schaut so betont harmlos auf den gegenüberliegenden Hügel, dass mir sofort klar wird, dass ein kleiner Test stattfindet. Als ich wie üblich durch den Schlamm latsche – meine Schuhe sind ja wasserdicht – fällt der Groschen. Und tatsächlich: Die letzten beiden passen nicht auf. Einer weicht auf das festgetretene Stück Richtung Abhang aus und der andere balanciert auf der Abbruchkante entlang. Man sieht, dass sich durch die Nutzung der Abbruchkante der Weg verbreitern wird. Wir necken ihn natürlich, aber eigentlich macht uns das eher nachdenklich. Obwohl wir kurz davor darüber geredet haben, fällt es unglaublich schwer, gewohntes Verhalten zu ändern. Sehr interessant.

    Ein paar Meter weiter endet der breite Weg. Wieder wird ein Theorieteil eingebaut.






    Es geht um den Einfluss von Tritten auf den Weg / den Boden.





    Martin erläutert, dass jeder Tritt Spuren hinterlässt. Die sind in einer unempfindlichen Vegetation eher zu vernachlässigen, aber empfindliche Vegetation reagiert darauf. Der erste und einzige Schritt hinterlässt hierbei noch keine prägende Spur, die Natur erholt sind. Der zweite Schritt an der gleichen Stelle kann bei empfindlicher Vegetation dagegen schon zu Veränderungen führen. Das muss nicht gleich zu einem Weg führen, aber es kann bewirken, dass sich die empfindlichen Pflanzen zurück ziehen und robusteren Pflanzen Platz machen. Wirtschaftswege sind zum Beispiel gerne sehr artenreich und hoch mit Gras bewachsen. Das ist allerdings kein Zeichen dafür, dass das Nutzen des Weges nicht in das Ökosystem eingegriffen hat. Vielmehr haben sich hier die robusten Pflanzen durchgesetzt und die empfindlichen Pflanzen sind verdrängt worden. Auch die Art der Schuhsohle beeinflusst die Vegetation.


    Hinter Göga beginnt ein wegloses Waldstück.





    Unsere Aufgabe ist es nun, durch dieses Waldstück zu gehen, ohne den Weg des anderen zu nutzen. Diese Aufgabe fällt mir nicht leicht, denn meine Füße sind eiskalt, meine Beine eingefroren und dann geht es scharf am Hang über querliegende Bäume voran. Nicht klar ist außerdem das Ziel des Weges: Ist der Treffpunkt oben, in der Mitte oder im Tal? Ich ertappe mich dabei, schmalen Kanten zu folgen statt neue Wege an zu legen und merke, dass jemand anderes vor mir den gleichen Weg gewählt hat. Aber es ist mir nicht möglich, dies vernünftig zu korrigieren.

    Unten angekommen besprechen wir das Thema. Tatsächlich orientiert man sich bei der Wegwahl gerne an natürlichen Gegebenheiten oder Wegespuren. Bei der Auswahl des besten Weges verhalten sich Menschen und Tiere instinktiv ähnlich. Daher entstehen in Wandergebieten schnell „Abkürzungen“, wenn diese dem instinktiven Verhalten des Menschen eher entsprechen als der offizielle Weg. Eine andeutungsweise vorhandene Spur reicht schon aus, einen neuen Weg an zu legen, selbst wenn ein gut ausgebauter Weg zur Verfügung steht und der Zeitvorteil gering ist. Eine Teilnehmerin erzählt, dass Wanderwege mittlerweile mit Computerprogrammen erstellt werden, um diesem natürlichen Verhalten Rechnung zu tragen. Selbst im Schnee scheinen Menschen instinktiv der Sommerwegführung zu folgen, selbst wenn keine Markierungen zu sehen sind und der Weg unbekannt ist.


    Wir queren das Bächlein und gehen auf einem Wanderweg ein paar Meter weiter, um uns erneut in Bachnähe zu sammeln.





    Hier besprechen wir die Auswirkungen menschlicher Spuren auf Gewässer. Es ist geplant, an dieser Stelle nach Zeltplätzen für die ganze Gruppe zu schauen, entscheiden uns aber dann, noch ein Stück weiter zu gehen. Die Färbung der Bäume ist wunderschön an zu sehen.





    Wir laufen ins Gespräch vertieft den Wanderweg weiter und stoppen erneut. Die Gruppe wird geteilt und soll nun nach geeigneten Zeltplätzen suchen. Entweder für die ganze Gruppe oder zumindest für die Kleingruppe. Nicht immer ist es vertretbar, einen Platz für die ganze Gruppe zu finden. Ich finde sehr schnell einen Platz, da ich die Abmessungen meines Zeltes kenne. Schwieriger wird es, einen Platz für ein Kuppelzelt zu finden, da der Flächenverbrauch sehr hoch ist. Eine in Sichtweite liegende Stelle bietet sich an, die von einer anderen Gruppe geprüft und dann als untauglich identifiziert wurde. Sie ist von sturmgeschädigten Bäumen eingefasst. Der Platz taugt also tatsächlich nicht. Wir ziehen weiter und landen bei dem Platz der zweiten Gruppe, der allen Zelten Raum geben würde. In der Nähe ist Wasser.








    Wir bauen die mitgebrachten Zelte und Hängematten auf und stellen fest, dass eine Gruppe fehlt. Sie ist zurückgegangen und hat sich auf dem Hügel ausgebreitet. Das Handy hilft. Sie berichten, dass sie zur ihrer großen Überraschung feststellen mussten, dass man grüne Zelte an diesem Platz am besten erkennen konnte. Wir machen nun erst einmal Mittagspause. Das Waldstück ist wunderschön und ich mache zum Abschied ein paar Bilder.








    Danach geht es weiter. Wieder sollen wir versuchen, weglos unterwegs zu sein ohne den Weg des anderen zu wählen. Keine leichte Aufgabe. Man trottet gerne hinterher.










    An einer Weggabelung thematisieren wir das Vergraben von Hinterlassenschaften.








    Probebuddeln darf dabei nicht fehlen.





    Der Boden erweist sich als sehr lehmig und undurchlässig. Wir besprechen die verschiedenen Möglichkeiten, mit Fäkalien um zu gehen. Wieder einmal zeigt sich, dass es die eine Lösung für alles nicht gibt. Es sind viel zu viele Faktoren, welche die Entscheidung mit bestimmen: Bewandertes Gebiet, Bodenbeschaffenheit, Vegetation, Tierpopulation etc. Am Rande lerne ich, dass Fischgräten im Wasser nicht verrotten und daher ebenfalls im Müllbeutel mitgenommen werden sollten.





    Als Highlight entpuppt sich der Versuch, die Lebensmittel bärensicher auf zu hängen. Man sucht hier zu zwei passende Bäume und hängt die Lebensmittel in der Mitte auf. Anschließend wird die Schnur festgebunden. Gar nicht so einfach, die Schnur über den Ast zu bekommen. Man muss schon ganz gut werfen können. Ein Risiko bleibt dennoch, da Bären die Befestigung lockern können und damit an die Nahrung heran kommen. Das ist dann Pech.












    Das schöne Wetter hat sich verzogen und es wird langsam Abend. So wandern wir ins Gespräch vertieft wieder zum Zeltplatz zurück und lassen das Seminar mit einer Feedback-Runde gemütlich ausklingen.


    Am nächsten Morgen gibt es noch einmal ein wenig Theorieinput zum Thema Kochen, Essensreste und Topf säubern. Heißes Wasser reicht zur Topfreinigung und der Gebrauch von Seife oder Spülmittel sind überflüssig. Je nach Fall sind die Strategien Absieben und Mitnehmen oder großflächig verteilen. In Erinnerung ist mir noch, dass Martin erzählt, dass er vor dem Verlassen eines Naturzeltplatzes gerne ein schönes Stück Ast aus dem Wald heraus holt und auf den Platz legt, weil das den genutzten Zeltplatz „natürlicher“ erscheinen lässt und für die Nachkommenden attraktiver macht. Damit wird das Anlegen neuer Zeltplätze verhindert.
    Dann ist das Seminar zu Ende.


    Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir die praktischen Teile am besten im Gedächtnis geblieben sind. Sie haben mir aber auch gezeigt, dass Wissen und Tun oft zwei verschiedene Dinge sind. Oft geht es nur um winzige Dinge, die zu verändern sind. Aber die Gewohnheiten sind so stark, dass eine Verhaltensänderung nicht leicht ist. Ich fand diese Erkenntnis sehr spannend und würde das Seminar durchaus noch einmal besuchen.
    Zuletzt geändert von Torres; 28.11.2012, 12:04.
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

  • elaso
    Gesperrt
    Fuchs
    • 02.05.2007
    • 1163
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    #2
    AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

    Schade das die Bodenhorizonte für eine Analyse nicht frontal und scharf aufgenommen wurden.

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    • Torres
      Freak

      Liebt das Forum
      • 16.08.2008
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      #3
      AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

      Ja.
      Oha.
      (Norddeutsche Panikattacke)

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      • uli.g.
        Freak
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        • 16.02.2009
        • 13261
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        #4
        AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

        Vielen Dank Torres! Sehr verdienstvoller Beitrag! Spannend!

        Ich muss ja nicht alles gleich 100 %ig alles adaptieren, v.a., da unsere hiesigen Bärenpopulationen sich doch noch arg mickrig präsentieren.... Aber es macht einfach Spass nachzudenken!


        LGUli
        "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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        • Vegareve
          Freak

          Liebt das Forum
          • 19.08.2009
          • 14388
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          #5
          AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

          Ich kapiere das nicht, wäre es nicht besser den Pfad nicht zu verlassen (ein Pfad wird sich so oder so irgendwann formen) um die Vegetation drumherum auf einem Minimum zu belasten?
          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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          • Stephan Kiste

            Lebt im Forum
            • 17.01.2006
            • 6766
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

            Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
            Ich kapiere das nicht, wäre es nicht besser den Pfad nicht zu verlassen (ein Pfad wird sich so oder so irgendwann formen) um die Vegetation drumherum auf einem Minimum zu belasten?
            Hab hier mal grob beschrieben wie das so geht, Einzelheiten werden ja noch aufgearbeitet.

            Zitat von Stephan Kiste Beitrag anzeigen
            ...
            Also bei mir ist es so, ich latsch auf ausgetretenen Wegen in Nationalparks
            die mal mehr oder weniger breit sind.
            Mich ärgert es an manchen Stellen, wenn da noch ne Spur und noch ne Spur dazukommen
            und die Landschaft immer benutzter aussieht.
            Kleine Spuren bietet mir anhand von Beispielen, die zT empirisch untersucht wurden,
            Fakten, anhand denen man sehen kann wie es dazu kommt.
            Grundsätzlich wird unterschieden wieweit sich unsere Spuren in der Natur etabliert haben.
            Wenn es nicht mehr umkehrbar ist, ist es besser den etablierten Weg zu gehen,
            wenn die Natur eine Chance auf regeneration hat ist es durchaus Sinnvoller
            mehrere Wege zu benutzen die aber, aufgrund der niedrigen Frequenz
            eine Chance auf Regeneration haben.

            Das nur Beispielhaft wieso und wie ich Kleine Spuren erlebe und nutze.
            Es gibt erst eine Beobachtung, man möchte wissen welche Alternativen es
            gibt die Natur möglichst wenig zu belasten und entscheidet vor Ort
            wie man sich verhällt.
            Leider ist bei der Diskusion immer Schritt 3 hervorgehoben worden ohne
            das selber eine Notwendigkeit zu Veränderung da war ( im Gegenteil,
            die Veränderung wurde sogar angefeindet) und es wurde garnicht erst in Erwägung gezogen
            das es Alternativen gibt, die ersteinmal neutral hier gesammelt werden wollen
            von Leuten die sich interessieren. Danach kommt erst Schritt 3,
            also die mitlerweile leider ins lächerlich gezogenen Beispiele
            über Klopapier oä.

            Wenn alle Schritte abgeschlossen sind kann man sich überlegen
            wie man es nennt, wie man es vertreibt etc.
            Ich bin selber erstaunt wie tief und umfangreich man
            das disutieren kann. aber why not, wenn eine Publikation
            wie Martins Buch, das Forum oder Globi Einkaufstüten
            die Aufmerksamkeit und Sensibilität auf dieses Thema richten
            ist es mir persönlich nur recht. Es wäre in meinen Augen schön
            eine Lobby zu entwickeln damit ein breites Bewusstsein grossen Einfluss gewinnt.


            OT: PS:
            ..

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            • Flachlandtiroler
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              • 14.03.2003
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

              AFAIK ging es mehr darum nachzuempfinden, wie so eine ungelenkte Weg-Enstehung funktioniert.

              Oops, da war wer schneller...

              Grüßli , Martin
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              • elaso
                Gesperrt
                Fuchs
                • 02.05.2007
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                #8
                AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                Ich kapiere das nicht, wäre es nicht besser den Pfad nicht zu verlassen (ein Pfad wird sich so oder so irgendwann formen) um die Vegetation drumherum auf einem Minimum zu belasten?

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                • Goettergatte
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                  Liebt das Forum
                  • 13.01.2009
                  • 27459
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                  #9
                  AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                  Zitat von uli.g. Beitrag anzeigen
                  Vielen Dank Torres! Sehr verdienstvoller Beitrag! Spannend!

                  Ich muss ja nicht alles gleich 100 %ig alles adaptieren, v.a., da unsere hiesigen Bärenpopulationen sich doch noch arg mickrig präsentieren.... Aber es macht einfach Spass nachzudenken!


                  LGUli
                  Es gibt Gegenden in Deutschland, da kannst Du Deine Sachen um der Waschbären wegen in den Baum hängen
                  "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                  Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                  Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                  Der über Felsen fuhr."________havamal
                  --------

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                  • Rattus
                    Lebt im Forum
                    • 15.09.2011
                    • 5177
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                    Interessanter Bericht - auch von Verhaltensweisen, über die ich mir selten tiefergehende Gedanken gemacht habe bzw. wo mein "gesunder Menschenverstand" ziemlich daneben liegt
                    Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                    • Torres
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                      • 16.08.2008
                      • 30669
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                      @Vegareve
                      Wenn es bereits einen Pfad gibt: Ja.
                      Wenn man in einer empfindlichen Vegetation weglos unterwegs ist, wo sich Natur nur schwer regenerieren kann: Nein. Man sollte daher auch möglichst nicht in großen Gruppen unterwegs sein.

                      Martin erzählte außerdem, dass man bei besonders sensibler Vegetation beim Weg vom Zelt zur Wasserquelle und zurück immer einen neuen Weg nutzten sollte, um keinen Weg zweimal zu gehen. Bereits das zweite Mal kann die Vegetation für viele Jahre verändern. Spätestens am zweiten Tag sollte das Zelt versetzt werden, damit sich der Platz erholen kann.

                      Es kommt also immer auf das Gebiet an, in dem man unterwegs ist.
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • Goettergatte
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                        Liebt das Forum
                        • 13.01.2009
                        • 27459
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                        OT: Ich finde das äußerungen die über den inhalt des Seminars hinaus gehen an dieser Stelle nicht gekennzeichnetes OT sind und gelöscht werden können.

                        Nachtrag zu Torres Seminarbericht:

                        Was das Verlassen des Zelt-/ Lagerplatzes betrifft,
                        so habe ich Martin so verstanden, daß ein nicht etablierter Lagerplatz mit Totholz wieder weniger frei/unatraktiver ausschauen soll, sich nicht direkt als Zeltstandort darbietet.

                        Ein etablierter Zeltplatz hingegen, auf ähnliche Weise, wieder etwas wilder ungenutzter und somit atraktiver für Nachfolger, damit sie nicht durch zu starkem zivilisatorischen Eindruck abgeschreckt werden
                        "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                        Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                        Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                        Der über Felsen fuhr."________havamal
                        --------

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                        • Gast-Avatar

                          #13
                          AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                          Zitat von uli.g. Beitrag anzeigen
                          Vielen Dank Torres! Sehr verdienstvoller Beitrag! Spannend!

                          Ich muss ja nicht alles gleich 100 %ig alles adaptieren, v.a., da unsere hiesigen Bärenpopulationen sich doch noch arg mickrig präsentieren.... Aber es macht einfach Spass nachzudenken!LGUli
                          Noch, noch ... ja, lass uns doch einfach mal bisschen spaßhaft nachdenken. Wenn erst die Bären aus Bern nach Freiburg einwandern, pass aber im Garten auf ...









                          (die Bilder sind nicht von mir, sind so Sachen, die im www "erfunden"? werden)

                          Zumindest gibt es auch eine PCT-Hängmethode gegen Bärenhunger, das wurde nicht gemacht? Da benötigt man nur einen Baum, ein Seil, einen Karabiner, ein Stöckchen und Bär kann theoretisch nichts lösen oder hangeln - es sei denn, er kann sogar was hochziehen, wer weiß.
                          Aber so leicht, wie es in den videos ausschaut, ist es auch wieder nicht - die haben da irgendwie nie was drin in ihren Säckchen anscheinend. Evtl. auch was für den Holzbalken in der Schutzhütte zum spaßeshalber üben gegen Waschbären. Mäuse? Können die seilab klettern?
                          Knotenkunde ist auch dabei. Bear Hanging Technique PCT youtube sollte Diverses ausspucken, variiert auch teils.

                          Für den Holzbalken wäre wohl Balancing noch interessant. Immer dieses Denglisch. Den Bericht, danke, les ich dann vielleicht demnächst genauer.

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                          • Dominik

                            Lebt im Forum
                            • 11.10.2001
                            • 9176
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                            Krasse Bilder!! Sieht schon echt aus...


                            /
                            Zum Seminarbericht:

                            Ein weiteres Thema war Zeitmanagement einer Tour. Hierbei geht es um Planung des Tagesablaufs und dem möglichen Einfluss aufs Handeln sowie Planungen im Vorfeld der Reise. Lange Tourtage mit völlig ausgepowerten Situationen (was auch seinen Reiz hat) können z.B. ein Grund sein, warum bei Lagerplatzwahl, Kochen, Hygiene etc. am Abend schneller Thematiken rund um KleineSpuren in den weiten Hintergrund rücken lassen.
                            Es wird ausserdem über mögliche Einflüsse durch den gewählten Tourzeitraum gesprochen. Hierbei geht es um hohe Besucherfrequenzen in Reisegebieten.

                            Grundsätzlich ist noch anzumerken, dass der Kurs an den Interessen der Teilnehmer ausgerichtet war. Insgesamt war es ein Pilotprojekt. Im nächsten Jahr sollen weitere Kurse für interessierte Stammtische ehrenamtlich angeboten werden.
                            Zuletzt geändert von Dominik; 30.11.2012, 13:13.
                            Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

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                            • Sabine38

                              Lebt im Forum
                              • 07.06.2010
                              • 5368
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                              Schade dass ich nicht dabei sein konnte. Naja, vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal!
                              Uuuups... ;-)

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                              • Karl-Koch
                                Erfahren
                                • 16.05.2007
                                • 282
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                                Zitat von Dominik Beitrag anzeigen
                                Im nächsten Jahr sollen weitere Kurse für interessierte Stammtische ehrenamtlich angeboten werden.
                                Da würde ich mal im Namen des Mainzer Stammtisches Interesse bekunden.
                                23

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                                • Torres
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 16.08.2008
                                  • 30669
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                                  OT: @Dom
                                  Um der Begriffsverwirrung Herr zu werden, sollten wir das Seminar und Folgeprojekte in Zukunft generell als K(l)eine Spuren oder KS thematisieren und nicht amerikanische Begriffe wählen, deren Konzeption ja nur unverbindlich mit einfließt
                                  Oha.
                                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                                  • Ditschi
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 20.07.2009
                                    • 12360
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                                    OT: @Dom
                                    Um der Begriffsverwirrung Herr zu werden, sollten wir das Seminar und Folgeprojekte in Zukunft generell als K(l)eine Spuren oder KS thematisieren und nicht amerikanische Begriffe wählen, deren Konzeption ja nur unverbindlich mit einfließt
                                    Gut, daß KS noch einen Buchstaben kürzer ist als LNT. Nehme ich.

                                    Gruß Ditschi

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                                    • hotdog
                                      Freak

                                      Liebt das Forum
                                      • 15.10.2007
                                      • 16106
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                                      OT:
                                      Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                      Gut, daß KS noch einen Buchstaben kürzer ist als LNT. Nehme ich.
                                      KS sollten wir dann aber auch in die Wikizwangsverlinkung aufnehmen
                                      Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                      • Mus
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                                        Vorstand
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                                        • 13.08.2011
                                        • 13116
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: K(l)eine Spuren – Ein Seminarbericht

                                        Hab ich das jetzt richtig verstanden: Das verteilte Gehen ist dort notwendig, wo kein Weg vorhanden und die Vegetation empfindlich ist?
                                        Also wenn Weg, dann schon den benutzen, oder? Eure Übung war sozusagen eine "Trockenübung?
                                        Habt ihr auch einen groben Überblick bekommen, in welchen Gegenden die Vegetation so ein "verteiltes" Gehen nötig macht?

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