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Meine sechsmonatige Reise durch Israel und Palästina ist nicht gleichzusetzen mit einem halben Jahr Bewegung nonstop,
täglich wechselnden Unterkünften und einem einzigen Reisestil.
Vielmehr blieb ich an manchen Orten für mehrere Wochen,
einen Tag, kehrte mehrmals oder garnicht zurück.
Wer kann schon ein halbes Jahr planen?!
Da ein chronologischer Reisebericht nur Ermüdung zur Folge hätte,
will ich mich auf das beschränken, was meinem Bauch nach den größten Eindruck hinterlassen hat.
Ein halbes Jahr queerbeet. Viel Spaß damit
_____ ____ ___ __ _
Chapter one: Kulturschock
Auf manches kann man sich vorbereiten, und sollte es auch,
wenn die Reise ansonsten vor dem eigentlichen Beginn ins Stocken gerät.
Da Spontanität im Zweifelsfall immer den Vorrang hat, neige ich manchmal dazu, die Dinge gröber anzugehen.
Nicht auf naive Art, jedoch mehr pragmatisch, das nötigste ist genug.
Die übrige geistige Vorarbeit besteht dann überwiegend aus packenden Abenteuerszenarien, die jedoch mehr Tagträumerei als Tagplanerei sind.
Der erste Stein im Weg ist Israels rigorose Einreisepolitik.
Oder anders herum mein Versäumnis, dies zu berücksichtigen. Zwei Stunden vor Abflug fragt mich die Check-in-Dame, wo denn mein Rückflugticket sei? Das wollte ich mir nämlich erst dann kaufen,
wenn ich weiß wann es zurückgehen soll. Sie versichert mir verständnisvoll, dass ihr Computer ihr versichert, dass ich ohne geplante Ausreise nicht einreisen darf. Am Schalter gegenüber erstehe ich mein hundert Euro schweres Alibi-Rückflugticket.
28 Stunden später begrüßt mich die mächtige Empfangshalle des Ben-Gurion Flughafen in Tel Aviv. Das Ticket war günstig, und der Flug 24 Stunden länger als auf direktem Weg. Ben Gurion Airport ist der dritte Flughafen binnen des letzten Tages, auf welchem ich meinen längst überfälligen Schlaf nachholen will. Fazit: mehr schlecht als recht.
Bei Anbruch des Tageslichts präsentiert mir Israel zunächst drei seiner zahlreichen Facetten.
Die Hitze, die hübschen Frauen und Waffen.
Wehrdienstleistende in Jerusalem
Während ersteres im August und im Süden der Wüste Negev seinen Hochpunkt erreicht,
waren Punkt zwei und drei wohl immer relativ konstant.
Durch die Vielfalt der Menschen unterschiedlicher Herkunft empfinde ich Israel als ein Medley der Kontinente.
Jeden Tag den ich an unterschiedlichen Orten mit verschiedenen Menschen verbringe, wird mir dies mehr bewusst. Da gibt es die russischen Kulturträger, mit ~ einer Million russischen Juden immerhin ein Siebtel der Gesamtbevölkerung von Israel!
Neben den zahlreichen russischen Fernsehsendern kann dies auch im Sommer am See Genezareth ins Bewusstsein gerückt werden. Im Stil deutscher Sommerferientouristen am Gardasee sind hier ganze Strandstriche mit israelisch-russischen Urlaubern besetzt. Wodka und russische Popmusik sorgen für lange Nächte, für manche auch weniger.
So erging es mir mit einem Freund aus New York und einer Freundin aus Montpellier. Der Versuch, die Trinkgewohnheiten unserer Nachbarn zu imitieren scheitert kläglich. Ein alles sprengender Kater drückt die Laune am nächsten Tag, wobei mir wenigstens ein schnelles Aufwachen gegönnt wurde. Der Griff unter mein Schlafsackkissen weckt den dort schlafenden Skorpion, der mir diese Unhöflichkeit mit einem schmerzhaften Kuss auf die Hand bestraft.
Summa Sumarum bietet Israel viel Anlass für Kontroversen. Angefangen von 18Jährigen Soldatinnen, die die Kombination von iPhone, Lederhandtasche und M16 bewusst zu präsentieren wissen. Über arabische Beduinenstämme, die ihre Kultur ungeachtet der Modernisierung praktizieren während sich Tel Aviv einen Katzensprung weiter zur Metropole des Nahen Ostens entwickelt. Tradition und Moderne fordern beide ihren Platz.
In Israel findet man beide Standards sowohl in der westlichen als auch östlichen Kultur wieder.
oben: Tel Aviv
unten: Alter Mann in arabischer Stadt
An diesem Punkt kommt man nicht um Jerusalem herum. Einen derartigen Kontrast der Lebensstile kannte ich bisher nicht. Zudem scheint es eine magische Anziehungskraft auf Menschen, Ideen und Realitäten zu haben, die es eigentlich nur im Buch gibt.
täglich wechselnden Unterkünften und einem einzigen Reisestil.
Vielmehr blieb ich an manchen Orten für mehrere Wochen,
einen Tag, kehrte mehrmals oder garnicht zurück.
Wer kann schon ein halbes Jahr planen?!
Da ein chronologischer Reisebericht nur Ermüdung zur Folge hätte,
will ich mich auf das beschränken, was meinem Bauch nach den größten Eindruck hinterlassen hat.
Ein halbes Jahr queerbeet. Viel Spaß damit
_____ ____ ___ __ _
Chapter one: Kulturschock
Auf manches kann man sich vorbereiten, und sollte es auch,
wenn die Reise ansonsten vor dem eigentlichen Beginn ins Stocken gerät.
Da Spontanität im Zweifelsfall immer den Vorrang hat, neige ich manchmal dazu, die Dinge gröber anzugehen.
Nicht auf naive Art, jedoch mehr pragmatisch, das nötigste ist genug.
Die übrige geistige Vorarbeit besteht dann überwiegend aus packenden Abenteuerszenarien, die jedoch mehr Tagträumerei als Tagplanerei sind.
Der erste Stein im Weg ist Israels rigorose Einreisepolitik.
Oder anders herum mein Versäumnis, dies zu berücksichtigen. Zwei Stunden vor Abflug fragt mich die Check-in-Dame, wo denn mein Rückflugticket sei? Das wollte ich mir nämlich erst dann kaufen,
wenn ich weiß wann es zurückgehen soll. Sie versichert mir verständnisvoll, dass ihr Computer ihr versichert, dass ich ohne geplante Ausreise nicht einreisen darf. Am Schalter gegenüber erstehe ich mein hundert Euro schweres Alibi-Rückflugticket.
28 Stunden später begrüßt mich die mächtige Empfangshalle des Ben-Gurion Flughafen in Tel Aviv. Das Ticket war günstig, und der Flug 24 Stunden länger als auf direktem Weg. Ben Gurion Airport ist der dritte Flughafen binnen des letzten Tages, auf welchem ich meinen längst überfälligen Schlaf nachholen will. Fazit: mehr schlecht als recht.
Bei Anbruch des Tageslichts präsentiert mir Israel zunächst drei seiner zahlreichen Facetten.
Die Hitze, die hübschen Frauen und Waffen.
Wehrdienstleistende in Jerusalem
Während ersteres im August und im Süden der Wüste Negev seinen Hochpunkt erreicht,
waren Punkt zwei und drei wohl immer relativ konstant.
Durch die Vielfalt der Menschen unterschiedlicher Herkunft empfinde ich Israel als ein Medley der Kontinente.
Jeden Tag den ich an unterschiedlichen Orten mit verschiedenen Menschen verbringe, wird mir dies mehr bewusst. Da gibt es die russischen Kulturträger, mit ~ einer Million russischen Juden immerhin ein Siebtel der Gesamtbevölkerung von Israel!
Neben den zahlreichen russischen Fernsehsendern kann dies auch im Sommer am See Genezareth ins Bewusstsein gerückt werden. Im Stil deutscher Sommerferientouristen am Gardasee sind hier ganze Strandstriche mit israelisch-russischen Urlaubern besetzt. Wodka und russische Popmusik sorgen für lange Nächte, für manche auch weniger.
So erging es mir mit einem Freund aus New York und einer Freundin aus Montpellier. Der Versuch, die Trinkgewohnheiten unserer Nachbarn zu imitieren scheitert kläglich. Ein alles sprengender Kater drückt die Laune am nächsten Tag, wobei mir wenigstens ein schnelles Aufwachen gegönnt wurde. Der Griff unter mein Schlafsackkissen weckt den dort schlafenden Skorpion, der mir diese Unhöflichkeit mit einem schmerzhaften Kuss auf die Hand bestraft.
Summa Sumarum bietet Israel viel Anlass für Kontroversen. Angefangen von 18Jährigen Soldatinnen, die die Kombination von iPhone, Lederhandtasche und M16 bewusst zu präsentieren wissen. Über arabische Beduinenstämme, die ihre Kultur ungeachtet der Modernisierung praktizieren während sich Tel Aviv einen Katzensprung weiter zur Metropole des Nahen Ostens entwickelt. Tradition und Moderne fordern beide ihren Platz.
In Israel findet man beide Standards sowohl in der westlichen als auch östlichen Kultur wieder.
oben: Tel Aviv
unten: Alter Mann in arabischer Stadt
An diesem Punkt kommt man nicht um Jerusalem herum. Einen derartigen Kontrast der Lebensstile kannte ich bisher nicht. Zudem scheint es eine magische Anziehungskraft auf Menschen, Ideen und Realitäten zu haben, die es eigentlich nur im Buch gibt.
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