Snowsled Wilderness Jacket

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Sarekmaniac
    Freak

    Liebt das Forum
    • 19.11.2008
    • 10958
    • Privat

    • Meine Reisen

    [Testbericht] Snowsled Wilderness Jacket



    Snowsled Wilderness Jacket

    Kaufdatum: Oktober 2011
    Hersteller: Snowsled
    Modellbezeichnung: Wilderness Jacket
    Preis:: 450 € inklusive diverse Änderungen
    (Listenpreis für Standardmodell mit Microfleecefutter: 290 GBP, mit Ventilefutter: 330 GPB
    Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Vorgesehener Einsatzbereich: Winter, Herbst, Frühling
    Material Außenstoff und Futter aus Ventile (100% Baumwolle), Stoffstärke L24, 200-205 g/m²
    Reißverschlüsse: Zwei-Wege-YKK-Profilreißer
    Gewicht (Gr. L mit Extras): 1360 g
    Passform: 1.) Weit. 2.) Lang
    Komfort: Bequem
    Alter Testperson: 32-42
    Körpergrösse Testperson: 170 cm
    Geschlecht Testperson: weiblich



    2011 war ich zum ersten Mal im Winter mit einer Ventile-Jacke unterwegs. Allerdings war mir das einlagige Material meines Snowsled Classic Smock etwas zu luftig, vor allem in Hinblick auf geplante, etwas kältere Touren. Da ich mit dem Service und der Beratung bei Snowsled nur beste Erfahrungen gemacht habe, habe ich dort einen Expeditionsparka nähen lassen.

    Das Standardmodell des „Wilderness Jacket“ wurde nach meinen Wünschen abgewandelt. Damit die Weite ausreicht, um Daunenkleidung darunter zu tragen, habe ich Größe L gewählt und die Ärmel kürzen lassen, dadurch wurde der Parka dann gegenüber der M-Größe gleich zwei inches länger. Statt Klett gab es Druckknöpfe auch für die oberen Fronttaschen., sowie eine zweite Brusttasche und eine einseitig zugängige große Rückentasche. Außerdem gefällt mir die riesengroße Kapuze des Classic Smock so gut, dass ich sie auch für meine Wilderness Jacke bestellt habe (die Originalkapuze der Wilderness ist kleiner).

    Damit auch alles passt, die Rucksack- und Pulkagurte keine Taschen verdecken etc. musste reichlich gemessen und verglichen werden. Alle meine Fragen (etwa nach dem Abstand vom Nacken zum Taillenschnürzug etc. pp.) wurden mit Engelsgeduld am Telefon oder per Mail beantwortet, und ich bekam kostenlos Stoffmuster der verfügbaren Farben.

    Zum Bestellvorgang der Vollständigkeit halber die Anmerkung, dass die diversen Jackenmodelle auch auf Lager sind und bei Nichtgefallenen/Nichtpassen zurückgegeben werden können. Wenn man, wie ich, Sonderwünsche hat (Farbe, Maße, Ausstattung) wird erst auf Bestellung gefertigt und die Jacke muss natürlich abgenommen werden.

    Um so schöner, wenn dann das Paket ankommt, und alles passt.

    Trotzdem habe ich noch ein wenig gebastelt. Wie beim Smock habe ich mir die Kapuzenregulierung selbst genäht, da ist die Lösung von Snowsled, bei dieser ansonsten perfekten Jacke, etwas schlicht geraten. Netterweise bekam ich dafür gleich ein Stück Stoff mitgeschickt. Außerdem habe ich an der Kapuze den Draht durch einen stärkeren und 10 cm längeren ersetzt und Druckknöpfe für die Befestigung eines Fuchspelzes angebracht. Ohne Pelz dürfte auch der mitgelieferte Draht stark genug sein.

    Rückenlänge in Gr. L ist 82 cm, d.h. die Jacke geht bei mir bis über zwei Drittel des Oberschenkels. Daunenjackengeeignete, superweite Raglanärmel, die man mit Klett regulieren oder einfach offen lassen kann.

    Die Kapuze lässt sich mit dem etwas längeren Draht nicht mehr so weit zuziehen wie das Original, aber das ist gewollt, weil der Pelzbesatz das Gesicht auch so ausreichend abschirmt.

    Schnürzüge in Taille (unelastisch) und am unteren Saum (elastisch), Handgelenksregulierung mit Klett.

    Die Jacke hat sieben Taschen: Je zwei aufgesetzte Taschen ober- und unterhalb des Taillenschnürzugs. Eine große Einschubtasche auf der linken Brustseite, eine kleine flache aufgesetzte Innentasche Tasche auf der linken Brustseite. Und die große Rückentasche.

    Die Jacke ist aus doppellagigem Ventile (außen olive, Futter grau). Darauf sind die vier Fronttaschen aus ebenfalls doppellagigem Material aufgesetzt, die große Einschubtasche besteht ebenfalls aus zwei zusätzlichen Lagen, die kleine Innentasche und die große Tasche hinten aus einer zusätzlichen Lage.

    Die Jacke hat einen Zweiwege-Reißverschluss - den braucht man auch bei der Länge, um sich ggf. die nötige Beinfreiheit zu verschaffen, und es sitzt sich so auch bequemer. Die doppelte Reißverschlussabdeckung besteht ebenfalls aus zweilagigem Material (also vier Lagen Stoff) und wird mit denselben dicken, fetten Druckknöpfen geschlossen wie die Taschen.

    Man merkt, reichlich Stoff – irgendwo müssten die fast 1,4 kg ja herkommen.

    Die Verarbeitung ist absolut erstklassig und akkurat, da gibt es keine einzige schiefe Naht. Das Futter hängt nur an wenigen Nähten mit dem Außenstoff zusammen, d.h. die Taschen sind alle vorab aufgesetzt – da hätte ich gern mal beim Nähen Mäuschen gespielt.

    Außerdem gibt es schöne, kleine durchdachte Details, etwa den „Knickrand“ der Front-Taschen und der RV-Abdeckung für bessere Wasserdichtigkeit, hübsch mit einer doppelten Naht angesetzte Raglanärmel und nostalgische Lederverstärkungen am Ärmelabschluss.

    Fronttaschen:


    große Kartentasche unter der Reißverschlussabdeckung:


    große Rückentasche:


    kleine Dokumententasche mit Klettverschluss, innenseitig aufgesetzt:


    Doppelte Reißverschlussabdeckung mit insgesamt 4 Lagen Ventile:


    weite Ärmel:


    Kapuze:



    Komplettansicht:


    Canada Goose kann einpacken: Snowsled meets Feathered Friends. Selbst die fette Kapuze meiner Feathered Friends Volant findet ausreichend Platz. Ohne/mit Daunenjacke:


    Praxistest


    Winter:
    Zweilagig ist das Ventile für den Winter wirklich perfekt. Immer ausreichend winddicht, nie schwitzig. Bei milden Temperaturen reicht ein 200-er Woolpower oder ein Polypropylen-Pulli. Belüften kann man bei Bedarf über den Zweiwege-RV und die weiten Ärmel.

    Alle Fronttaschen sind mit Rucksack oder Pulkagurt zugängig. Die Kapuzen-Pelzkragen-Kombi funktioniert super (kam aber mangels Extremwetter nicht so oft zum Einsatz).

    Wenn man die Daunenjacke unter diesen Parka anzieht, wird es WARM. Mit der Kombi plus Daunenhosen habe ich abends bei unter minus 20 Grad mehrere Stunden draußen gestanden, gekocht und Nordlichter fotografiert. Daunenjacke schnell drüber bei Pausen geht auch, aber umgekehrt ist die Kombi natürlich effizienter.

    Sommer:
    Die Jacke war diesen Sommer auf Kamtschatka mit. Da war bei der ersten Tour (Hitzewelle) ein bißchen warm. Aber definitiv mückendicht, auch die große Kapuze ist ein guter Mückenschutz. Bei Tour zwei passte es temperaturmäßig, das Wetter entsprach in etwa dem in Nordskandinavien.

    Regendichtigkeit:
    Bei den Rucksackbildern hier im Test sind wir ca 25 km/ sechs Stunden durch leichten Dauerregen gelaufen. An de Schultern und im Nacken war danach auch die innere Ventile-Lage durch, was sich aber nicht allzu unangenehm bemerkbar machte. Die aufgequollenen Lagen halten ja weiterhin das meiste Wasser draußen, lediglich der Stoff ist halt innenseitig feucht. ansonsten war die Jacke innen trocken. Das nasse Ventile quillt auf und wird steif, Die Kapuze wird bei Regen zu einer Art antikem Tauscherhelm, den man sich so formen kann, dass er Kopf und Nacken gar nicht berührt, dann kann auch nichts nass werden.

    Bei einer Vulkanbesteigung auf Kamtschatkta gab es die letzten beiden Stunden vom Aufstieg und den kompletten Abstieg, zusammen ca 7 Stunden Schneefall, heftigen Regen und Wind, danach waren Schultern, Rücken und Ärmel durch.

    In beiden Fällen sind aber alle Taschen komplett trocken geblieben.

    Auf Tour gehe ich eher nicht so lange bei Regenwetter, es sei den, am Ende wartet eine Hütte. Von daher finde ich die Regendichtigkeit absolut ausreichend. Und vor allem: Ist das Körperklima hervorragend. Ich hatte beide Male einen dünnen Polypropylen-Pulli von Liod an, das reichte für ein angenehmes und warmes Hautgefühl.

    Fazit

    1) Auch ich habe jetzt eine grüne Schrankwand
    2) Lieblingsjacke für lächerliches Geld.
    3) Wie toll, dass es noch solche Firmen gibt.
    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
    (@neural_meduza)

  • across
    Erfahren
    • 14.01.2009
    • 332
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [Testbericht] Snowsled Wilderness Jacket

    Gore & Co. kann einpacken!

    Insbesondere das angenehmere Innenklima bei gleichzeitigem Regen- und Windschutz überzeugen.

    Und das ganze erst noch budgetfreundlich...
    Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
    "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

    Kommentar


    • Gast-Avatar

      #3
      AW: [Testbericht] Snowsled Wilderness Jacket

      Die Zigarre ist cool. Die Jacke bzw. das Innenklimaargument hat mich aber noch nicht ganz überzeugt. Wofür gibt es Pit Zips?

      Kommentar


      • Sarekmaniac
        Freak

        Liebt das Forum
        • 19.11.2008
        • 10958
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [Testbericht] Snowsled Wilderness Jacket

        Diese Jacke braucht keine Pit Zips.

        Auch wenn ich die jetzt spaßeshalber im Sommer mitgenommen habe: Das ist für mich vorrangig eine Winterjacke.

        OT: (Nach einer membranfreien Lösung für den Rest des Jahres, die dann auch gern nur die Hälfte wiegen darf, suche ich noch. Vielleicht Paramo?)
        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
        (@neural_meduza)

        Kommentar


        • Snuffy

          Alter Hase
          • 15.07.2003
          • 3707
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [Testbericht] Snowsled Wilderness Jacket

          450€ - lächerliches Geld?


          Nun gut, so etwas ist wohl relativ.




          Snuffy
          Gibt Dir dat Leben eenen Knuff,
          dann weene keene Träne.
          Lach Dir'n Ast, und setz' Dir druff,
          und baum'le mit die Beene.


          Kommentar


          • Sarekmaniac
            Freak

            Liebt das Forum
            • 19.11.2008
            • 10958
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [Testbericht] Snowsled Wilderness Jacket

            Also dafür, dass sie mir die Kapuze von Jackenmodell a) an Jackenmodell b) drangebastelt haben, mir die Ärmel zwei inches gekürzt haben, mir hinten eine zusätzliche Rückentasche konstruiert haben, vorne eine zusätzliche Tasche angebracht haben, sämtliche Klettverschlüsse an den Außentaschen durch Druckknöpfe ersetzt haben, und das ganze dann noch in einem EU-Land zu anständigem Lohn produziert wurde zu einem Endpreis, der günstiger ist als die üblichen Verdächtigen von Mammut, Norröna, Arcteryx...

            Gerade mal gegoogelt: Klättermusen Rimfaxe, 531,00 €. Hat IMO zu enge Ärmel.
            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
            (@neural_meduza)

            Kommentar


            • anja13

              Alter Hase
              • 28.07.2010
              • 4882
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [Testbericht] Snowsled Wilderness Jacket

              Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen

              OT: Vielleicht Paramo?)
              OT: Fast 800 g in Größe M für die Alta II ...

              Kommentar


              • cast
                Freak
                Liebt das Forum
                • 02.09.2008
                • 19412
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [Testbericht] Snowsled Wilderness Jacket

                Gore & Co. kann einpacken!
                Naja,

                Wenn es 25° hat und es regnet mag das ja noch angehen, aber bei 5° plus und Dauerregen habe ich doch lieber eine Gorejacke an, vorallem wenn es abends ins Zelt geht, dann versuch mal das Ventilejäckchen trocken zu bekommen.
                Für den Einsatzzweck von Sarekm, ist sie allerdings wieder deutlich besser.
                "adventure is a sign of incompetence"

                Vilhjalmur Stefansson

                Kommentar

                Lädt...
                X