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Im Februar 2012 war ich in Patagonien unterwegs und habe die beiden Treks Dientes de Navarino (geführt) und das berühmte W im Torres del Paine (solo) gemacht. Hier kommt der Bericht und Bilder.
Dientes de Navarino
Von Punta Arenas bin ich mit der Fähre nach Puerto Williams gefahren. Allein die 30-stündige Fährfahrt ist war schon sehr beeindruckend. Die Fähre verlässt Puerto Williams gegen 17.00 (es ist empfehlenswert WEIT vor der angegebenen Boardingzeit dort zu sein, wenn man einen Pullmannsitz am Fenster möchte!). Nach einem Abendessen habe ich mich dann aber auch in den relativ gemütlichen Pullmannssitz verkrochen während die Fähre die Magellanstraße Richtung Pazifik fuhr. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wurde es relativ wellig, da wir dem Pazifik sehr nah waren. Das wurde aber schneller besser als es durch die Fjorde ging und man Gletscher und Berge mit Schnee der Darwin-Cordillera bewundern konnte. Ab und zu konnte man auch eine Flosse von einem Wal erspähen. Am späten Nachmittag bogen wir in den Beagle Kanal ein aber es ging dann noch weitere 2h bis wir endlich gegen Mitternacht in Puerto Williams ankamen.
Am "Hafen" wurde ich schon von Cecilia (die Besitzerin des Hostels El Padrino - direkt ggü. der Fähre und sehr empfehlenswert) erwartet und wurde mit einer herzlichen Begrüßung willkommen geheißen. Am nächsten Morgen brachte Cecilia frisches Brot und nahm mich mit zum Flughafen um 3 meiner Mitwanderer abzuholen, die aus Punta Arenas eingeflogen kamen. Zum Mittagessen versuchten wir ein offenes Restaurant zu finden - war aber nicht so einfach Abends hatte Cecilia ein Barbecue organisiert und zum Nachtisch gab es King Crabs. Am nächsten morgen wollten wir aufbrechen, jedoch hatte sich der Flug der letzten Person verspätet, so dass wir entschieden erst am nächsten Tag aufzubrechen und verbrachten so einen lustigen Abend mit frischem Fisch, Bier und Tequila im Restaurant "El Arbol".
Karte des Dientes de Navarino zur Orientierung - für bessere Auflösung PN an mich
Dientes de Navarino Tag 1
Als wir uns zur lokalen Polizeistation aufmachten, regnete es schon in Strömen. Die Carabineros wollten jeden einzelnen Pass von uns sehen und trugen uns in einer Liste ein. Wir erfuhren auch, dass an unserem Tag nur zwei weitere Personen aufgebrochen waren (insgesamt haben wir innerhalb dieser 5 Tage nur 3 Leute getroffen - ein Pärchen war im gleichen Rhythmus unterwegs, ein Anderer überholte uns!) Ordentlich registriert machten wir uns auf den Weg und langsam wurde das Wetter besser. Daher entschieden wir uns die obere Route über den Cerro Bandera zu nehmen. Dort signalisiert eine Chilenische Flagge den Argentiniern auf der anderen Seite das Beagle Kanals ganz klar die Besitzansprüche Oben angekommen wurden wir von starkem Wind und einer Mischung aus Schnee und Hagel begrüßt. Entlang des Bergs (d.h. am Hang entlang) ging es dann bis auf Höhe der Laguna del Salto wo einen ein steiler Abstieg über ein Geröllfeld erwartet. Dort schlugen wir unsere Zelte für die erste Nacht auf.
Dientes de Navarino Tag 2
Da es die Nacht über schneite krochen wir erst gegen 10 Uhr morgens aus unseren Zelten und begannen mit unserem Anstieg zu den Dientes um zwei Pässe zu überqueren um auf die Südseite der Bergkette zu gelangen. Es ging durch einige Hochtäler und die Dientes waren zum Greifen nahe. Beim Abstieg auf der anderen Seite konnten wir Kaphorn erspähen. Abend schlugen wir unsere Zelte an der Laguna Escondida auf.
Dientes de Navarino Tag 3
Am dritten Tag wanderten wir entlang der südlichen Seite der Bergkette durch eine von Biebern entstellte Landschaft. Die kleinen Tierchen haben dort wirklich alle Bäume abgefressen und ab und zu quert man einen See oder Bach auch auf einem Bieberdamm. Teils war es sehr sumpfig und aufgrund der Vegetation muss man sich einen neuen Weg suchen, da die bisherigen Stone Cairns oft irgendwo in Büschen endeten. An der Laguna Martillo fanden wir nach einigem suchen einige Zeltplätzte die nicht zu sumpfig waren.
Dientes de Navarino Tag 4
Heute ging es zurück auf die Nordseite. Dazu ging es auf den Paso Virginia der oben wüstenhafte und sehr dürr ist. Als wir an der Kante ankamen, konnte man ca. 200m auf die Laguna Guanacos herunterschauen. Beim Anblick des Abstieges bekam ich weiche Knie, denn es ging sehr steil und ziemlich gerade den Berg hinunter. Außerdem erwarteten uns einige Passagen aus Fels die überquert werden mussten. Den Rest konnten wir jedoch dann entspannt im Schottern "hinunterrutschen". Wir wanderten noch weiter zur Laguna Las Guanacas. Dort gibt es im Wald einige schöne Stellen zum Zelten. Da es unser letzter Abend sein sollte, wurden alle restlichen Vorräte verkocht
Dientes de Navarino Tag 5
Der letzte Tag war heute angebrochen und wir gingen zurück in Richtung Zivilisation. Leider entdeckten wir, dass am Ende der Laguna Las Guanacas ein Refugio gebaut wird - es werden also wohl mehr Touristen erwartet Den Rest bis zur Straße kletterten wir durch den Wald über und unter Baumen durch. Kurz vor der Straße ging es noch durch Grasland in dem einige wilde Pferde grasten. Wir hatten Glück, dass Cecilia gerade auf der Straße vorbeikam und uns die letzten Kilometer bis zum Hostel mitnahm.
Die Rückkehr feierten wir in der Trattoria del Mateo (die endlich mal offen hatte) mit super leckerer Pizza und Pasta und mit einigen Drinks in der Mikalvi Bar das halbgesunken um dortigen Yachthafen liegt.
Am nächsten Morgen ging es zurück mit dem Flugzeug nach Punta Arenas. Bei gutem Wetter wurden wir mit einem unglaublichen Ausblick auf die Darwin-Cordillera belohnt!
Zusammenfassung
Der Dientes de Navarino ist für mich ein Trek der Extraklasse. Einsam, ablegen, abenteuerlich mit unglaublicher Szenerie! Daher gehört er für mich zu den besten Treks! Auch die Isla de Navarino ist ein Ort an dem man gut Zeit verbringen kann. Die Bewohner sind sehr herzlich und man verliert schnell jedes Zeitgefühl.
Tipps
Nützliches Material
Bilder
Dientes de Navarino
Von Punta Arenas bin ich mit der Fähre nach Puerto Williams gefahren. Allein die 30-stündige Fährfahrt ist war schon sehr beeindruckend. Die Fähre verlässt Puerto Williams gegen 17.00 (es ist empfehlenswert WEIT vor der angegebenen Boardingzeit dort zu sein, wenn man einen Pullmannsitz am Fenster möchte!). Nach einem Abendessen habe ich mich dann aber auch in den relativ gemütlichen Pullmannssitz verkrochen während die Fähre die Magellanstraße Richtung Pazifik fuhr. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wurde es relativ wellig, da wir dem Pazifik sehr nah waren. Das wurde aber schneller besser als es durch die Fjorde ging und man Gletscher und Berge mit Schnee der Darwin-Cordillera bewundern konnte. Ab und zu konnte man auch eine Flosse von einem Wal erspähen. Am späten Nachmittag bogen wir in den Beagle Kanal ein aber es ging dann noch weitere 2h bis wir endlich gegen Mitternacht in Puerto Williams ankamen.
Am "Hafen" wurde ich schon von Cecilia (die Besitzerin des Hostels El Padrino - direkt ggü. der Fähre und sehr empfehlenswert) erwartet und wurde mit einer herzlichen Begrüßung willkommen geheißen. Am nächsten Morgen brachte Cecilia frisches Brot und nahm mich mit zum Flughafen um 3 meiner Mitwanderer abzuholen, die aus Punta Arenas eingeflogen kamen. Zum Mittagessen versuchten wir ein offenes Restaurant zu finden - war aber nicht so einfach Abends hatte Cecilia ein Barbecue organisiert und zum Nachtisch gab es King Crabs. Am nächsten morgen wollten wir aufbrechen, jedoch hatte sich der Flug der letzten Person verspätet, so dass wir entschieden erst am nächsten Tag aufzubrechen und verbrachten so einen lustigen Abend mit frischem Fisch, Bier und Tequila im Restaurant "El Arbol".
Karte des Dientes de Navarino zur Orientierung - für bessere Auflösung PN an mich
Dientes de Navarino Tag 1
Als wir uns zur lokalen Polizeistation aufmachten, regnete es schon in Strömen. Die Carabineros wollten jeden einzelnen Pass von uns sehen und trugen uns in einer Liste ein. Wir erfuhren auch, dass an unserem Tag nur zwei weitere Personen aufgebrochen waren (insgesamt haben wir innerhalb dieser 5 Tage nur 3 Leute getroffen - ein Pärchen war im gleichen Rhythmus unterwegs, ein Anderer überholte uns!) Ordentlich registriert machten wir uns auf den Weg und langsam wurde das Wetter besser. Daher entschieden wir uns die obere Route über den Cerro Bandera zu nehmen. Dort signalisiert eine Chilenische Flagge den Argentiniern auf der anderen Seite das Beagle Kanals ganz klar die Besitzansprüche Oben angekommen wurden wir von starkem Wind und einer Mischung aus Schnee und Hagel begrüßt. Entlang des Bergs (d.h. am Hang entlang) ging es dann bis auf Höhe der Laguna del Salto wo einen ein steiler Abstieg über ein Geröllfeld erwartet. Dort schlugen wir unsere Zelte für die erste Nacht auf.
Dientes de Navarino Tag 2
Da es die Nacht über schneite krochen wir erst gegen 10 Uhr morgens aus unseren Zelten und begannen mit unserem Anstieg zu den Dientes um zwei Pässe zu überqueren um auf die Südseite der Bergkette zu gelangen. Es ging durch einige Hochtäler und die Dientes waren zum Greifen nahe. Beim Abstieg auf der anderen Seite konnten wir Kaphorn erspähen. Abend schlugen wir unsere Zelte an der Laguna Escondida auf.
Dientes de Navarino Tag 3
Am dritten Tag wanderten wir entlang der südlichen Seite der Bergkette durch eine von Biebern entstellte Landschaft. Die kleinen Tierchen haben dort wirklich alle Bäume abgefressen und ab und zu quert man einen See oder Bach auch auf einem Bieberdamm. Teils war es sehr sumpfig und aufgrund der Vegetation muss man sich einen neuen Weg suchen, da die bisherigen Stone Cairns oft irgendwo in Büschen endeten. An der Laguna Martillo fanden wir nach einigem suchen einige Zeltplätzte die nicht zu sumpfig waren.
Dientes de Navarino Tag 4
Heute ging es zurück auf die Nordseite. Dazu ging es auf den Paso Virginia der oben wüstenhafte und sehr dürr ist. Als wir an der Kante ankamen, konnte man ca. 200m auf die Laguna Guanacos herunterschauen. Beim Anblick des Abstieges bekam ich weiche Knie, denn es ging sehr steil und ziemlich gerade den Berg hinunter. Außerdem erwarteten uns einige Passagen aus Fels die überquert werden mussten. Den Rest konnten wir jedoch dann entspannt im Schottern "hinunterrutschen". Wir wanderten noch weiter zur Laguna Las Guanacas. Dort gibt es im Wald einige schöne Stellen zum Zelten. Da es unser letzter Abend sein sollte, wurden alle restlichen Vorräte verkocht
Dientes de Navarino Tag 5
Der letzte Tag war heute angebrochen und wir gingen zurück in Richtung Zivilisation. Leider entdeckten wir, dass am Ende der Laguna Las Guanacas ein Refugio gebaut wird - es werden also wohl mehr Touristen erwartet Den Rest bis zur Straße kletterten wir durch den Wald über und unter Baumen durch. Kurz vor der Straße ging es noch durch Grasland in dem einige wilde Pferde grasten. Wir hatten Glück, dass Cecilia gerade auf der Straße vorbeikam und uns die letzten Kilometer bis zum Hostel mitnahm.
Die Rückkehr feierten wir in der Trattoria del Mateo (die endlich mal offen hatte) mit super leckerer Pizza und Pasta und mit einigen Drinks in der Mikalvi Bar das halbgesunken um dortigen Yachthafen liegt.
Am nächsten Morgen ging es zurück mit dem Flugzeug nach Punta Arenas. Bei gutem Wetter wurden wir mit einem unglaublichen Ausblick auf die Darwin-Cordillera belohnt!
Zusammenfassung
Der Dientes de Navarino ist für mich ein Trek der Extraklasse. Einsam, ablegen, abenteuerlich mit unglaublicher Szenerie! Daher gehört er für mich zu den besten Treks! Auch die Isla de Navarino ist ein Ort an dem man gut Zeit verbringen kann. Die Bewohner sind sehr herzlich und man verliert schnell jedes Zeitgefühl.
Tipps
- Ein GPS ist sehr empfehlenswert. Es gibt keinen wirklichen Pfad.
- Das Wetter kann wirklich sehr wechselhaft sein - wir hatten an einem Tag Regen, Hagel, Schnee und Sonne! Entsprechend einpacken!
- Als Gruppe ist man zwar langsamer, aber wir haben in 6 Stunden trotzdem kaum mehr als 9-10 km geschafft, da es viele Geröllfelder zu queren gibt und man sich oft einen eigenen Weg suchen muss.
- Auf der Isla de Navarino gibt es noch jede Menge andere Treks zu entdecken. Relativ bekannt ist noch der Trek zum Lago Windhond. Am Eingang zum Dientes de Navarino Trek hängt jedoch eine große Karte die noch mindestens 5 - 10 weitere Treks zeigt. Man kann also locker 2-3 Wochen dort verbringen ohne das einem langweilig wird!
Nützliches Material
- Offizielle Wegbeschreibung des Chilenischen Ministeriums: http://old.bienes.cl/sitioweb2009/re...as/docs/01.pdf
- GPS Punkte: http://old.bienes.cl/sitioweb2009/re...tas/kmz/01.kmz
Bilder
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