[SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

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  • tak00r
    Anfänger im Forum
    • 17.03.2012
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    • Meine Reisen

    [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

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    Mitreisende
    Nachdem ich nun selber seit einiger Zeit Reiseberichte in diesem Forum gelesen habe, möchte ich nun auch mal einen Reisebericht über meine Tour im letzten Jahr veröffentlichen. Bitte seht mir nach, dass ich in Etappen schreibe, abhängig davon wie ich beruflich dazu komme.
    Bitte beachtet weiterhin, dass ich die Bilder etwas runtergerechnet habe, damit die Ladezeiten nicht zu lang werden.

    Vorweg ein paar Informationen zu der Tour. Wir waren zu zweit unterwegs, sind in Ritsem gestartet und über den Nordkalottleden zum Kebnekaise und nach Nikkaluokta. Wir hatten beide bereits Wandererfahrung und waren in den letzten Jahren unter anderem auf dem Kungsleden und dem Patjalantaleden unterwegs gewesen.

    Reisezeitraum: 13.07.2011 – 27.07.2011


    Tag 1: Anreise nach Ritsem (13.07.2011)

    Zum ersten Mal in unserer Lappland-Wanderhistorie hatten wir uns dazu entschlossen nicht mit der Bahn anzureisen, sondern so weit wie möglich mit dem Flugzeug zu fliegen. Von Hamburg ging es um 7:05 Uhr Richtung Arlanda, von dort dann um 9:55 Uhr weiter nach Gällivare, sodass wir bereits um 12:00 Uhr in Lappland waren. Vom Flughafen in Gällivare ließen wir uns vom Flygtaxi abholen und bei einem Einkaufszentrum in Gällivare absetzen, um den restlichen Proviant und Brennspiritus zu besorgen. Der Bus nach Ritsem sollte um 13:50 Uhr fahren. Das Flygtaxi haben wir übrigens im vorhinein bestellt und zumindest auf der Hinfahrt hat dies auch super geklappt (zur Rückfahrt später mehr). Um 17:20 Uhr erreichten wir planmäßig Ritsem und konnten somit noch das Boot nach Vaisaluokta nehmen, wo wir dann gegen 18:30 ankamen. Der Ausstieg aus dem Boot war direkt das erste Abenteuer, denn über den Winter war der Steg kaputt gegangen und so fuhr das Boot einfach mit voller Fahrt gegen das Ufer und wir mussten über eine Leiter aussteigen (für uns kein Problem, der Hund an Bord hatte da mehr Probleme).


    Interessanter Ausstieg in Vaissaluokta

    Da wir quasi den gesamten Tag nur gesessen hatten und wir uns das Geld für die Übernachtung in der Stuga sparen wollten, machten wir uns direkt nach der Ankunft in Vaisaluokta auf den Weg. Der Plan sah vor 2-3 km zu gehen und dann einen gescheiten Zeltplatz zu suchen. Leider stellte sich gerade der Anfang des Weges als schwer heraus und bereits nach 15 Minuten hatten wir den Weg verloren. Nach ein paar Metern zurück fanden wir zwar den Weg in Richtung Stuga wieder, allerdings keinen Weg in die andere Richtung. So gingen wir einfach weiter in die ungefähre Richtung. Nach ca. 30 Minuten entschlossen wir uns dazu an das Ufer des Akkajaure zu gehen und dann unsere Richtung wieder aufzunehmen. So fanden wir dann auch unseren ersten Zeltplatz, kurz vor den ersten beiden Brücken des Weges.


    Unser erster Zeltplatz. An Luxus kaum zu überbieten.

    Randbemerkung: In diesem Jahr hatten wir uns ein neues Zelt gegönnt. Zuvor waren wir immer mit einem Billig-Iglu-Zelt (2x2 m) unterwegs. Da ich mit meinen 192cm Körperlänge ständig an die Zeltwand gestoßen bin und immer an den Füßen einen nassen Schlafsack hatte, musste dies einfach sein. Meine Wahl für ein neues Zelt viel auf das Vaude Taurus II, welches dann am ersten Tag zu seinem ersten Einsatz kam. Nach ein bisschen Eingewöhnungszeit ging dann auch der Auf- und Abbau leicht von der Hand und wir konnten uns damit arrangieren, dass die Rucksäcke nicht mit ins Innenzelt kamen. Wenn also noch jemand auf der Suche nach einem Zelt für maximal 2 Personen ist, dass extrem leicht ist und trotzdem auch mal stärkeren Wind aushalten kann, kann ich das Taurus II nur empfehlen.


    Tag 2: (14.07.2011)

    Nun sollte es also los gehen. Der erste wirkliche Wandertag. Wie quasi jeden morgen standen wir um 8 Uhr auf und gingen gestärkt durch ein „pompöses“ Frühstück los. Ziel des heutigen Marsches war ein Bachlauf, der seinen Ursprung am Rautåive hat (genaue Ziele legen wir eigentlich nie fest, sondern nur ungefähr um dann einen guten Zeltplatz zu nehmen).


    Schöner Blick zurück. Wenn man ganz genau hinschaut kann man unseren letzten Zeltplatz erahnen.

    Die ersten Kilometer sind relativ unspektakulär, da es die meiste Zeit durch Wald geht und eine Fernsicht nur eingeschränkt bzw. gar nicht möglich ist. Zusätzlich zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite. Zwischendurch kam die Sonne raus, jedoch regnete es auch, was zu einer etwas verkürzten Mittagspause führte.


    Durchwachsenes Wetter und sehr unspektakuläre Landschaft.

    Eine weitere Pause legten wir in der Rautojaure ein, wo wir uns in die Hütte setzten, um den unzähligen Mücken, die uns bereits den gesamten Tag begleitet hatten zu entkommen.


    Rast an der Rautojaure. Das durchwachsene Wetter schlägt schon ein bisschen auf die Stimmung.

    Nach der Rautojaure geht es ein Stück bergauf und der Blick wird frei auf den Valldajåhkå. Ab hier beginnt der Teil der Wanderung, bei dem der Blick meist atemberaubend ist. Wir gingen noch ein Stück weiter und stellten zufrieden fest, dass es deutlich windiger wurde, sodass die Mücken nicht mehr so lästig waren. Allerdings erschwerte der z.T. doch sehr starke Wind die Suche nach einem vernünftigen Zeltplatz. Doch auch den fanden wir und waren zum ersten Mal auf der Wanderung froh, dass wir nicht mit dem alten Iglu-Zelt unterwegs waren, sondern ein deutlich besseres Zelt hatten. An diesem Abend nutzten wir nachdem die Sonne verschwunden war die Apsis als Küche und waren froh im warmen Zelt zu liegen.


    Blick zurück auf den Valldajåhkå mit einem abendlichen Regenbogen.

    3. Tag: (15.07.2011)

    Bereits beim Aufwachen stellten wir fest, dass sich das Wetter gewandelt hatte und über unserem Zelt ein großes blaues Loch hing. So standen wir motiviert auf und machten uns auf den Weg. Ziel war ein kleiner See nach dem Aufstieg am Skájdevárre.


    Deutlich freundlicheres Wetter als noch am Tag zuvor. Schöner Blick auf die bevorstehende Strecke und den Skájdevárre.

    Die ersten Kilometer liefen sich sehr angenehm und der Blick auf den Valldajåhkå war sehr beeindruckend. Allerdings wurde es mit der Zeit immer windiger und die Sonne zog es auch vor sich hinter den Wolken zu verstecken. Wir waren beiden sehr froh, dass wir eine dicke Wollmütze und Handschuhe dabei hatten (vor der Wanderung hatte ich noch gelacht und überlegt die Mütze und die Handschuhe zuhause zu lassen, aber man brauchte es wirklich).


    Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, war es doch extrem kalt.

    Mittags erreichten wir die Brücke über den Suollagajåhkå und nutzten die dort liegenden Bretter als Sitzgelegenheit und Tisch. Zu unserer großen Freude kam auch wieder die Sonne heraus und wir genossen die Mittagspause in vollen Zügen und tankten ordentlich Sonne. Dabei entstand die Idee, dass wir Mortias ein kleines Geschenk hinterlassen könnten und bastelten das kleine Paket für ihn und banden es an die Brücke (siehe http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php?58857-SE-NO-3-Wochen-allein-durch-Lappland-(Vaisaluokta-Alesjaure-Vietas)).
    Nach der Mittagspause liefen wir weiter. Allerdings verließen wir den Weg und liefen am Suollagajåhkå entlang den direkten Weg zur Überquerung des Valldajåhkå. In der Zwischenzeit hatte sich die Sonne komplett durchgesetzt, sodass keine Wolke am Himmel mehr zu sehen war. Auch der Wind war nahezu verschwunden, was jedoch dazu führte, dass wir wieder mit Mücken zu kämpfen hatten. Nach der Überquerung des Valldajåhkå kam ein sumpfiges Gebiet in dem zum Teil Planken lagen, an einigen wichtigen Stellen jedoch nicht. Wir brauchten relativ lange für dieses Stück, verloren zwischendurch den Weg, fanden diesen jedoch nach dem Sumpf wieder. An dieser Stelle haben sich anständige Wanderschuhe, die nicht sofort Wasser reinlassen definitiv bezahlt gemacht. Anschließend machten wir uns an den Aufstieg. Mittlerweile war es angenehm warm geworden und der Wind war komplett verschwunden. Nach den ersten Höhenmetern konnte man bereits erahnen, was für einen wunderbaren Blick es in Richtung Ritsem gibt.


    Es geht am Skájdevárre hoch und der Blick zurück in Richtung Ritsem.

    Allerdings konnten wir den Blick nur selten genießen, da die Mücken uns jede Pause vermasselten. Sobald wir stehenblieben waren sofort 20-30 Mücken dabei uns ans Blut zu gehen. Aus diesem Grund liefen wir den Aufstieg in nahezu Rekordzeit und machten lediglich zwei sehr kurze Trinkpausen. Wir fanden einen schönen Zeltplatz mit tollen Blick auf den Rautåive, nutzten das gute Wetter um ein paar Sachen zu waschen (man weiß ja nie wann die nächste Gelegenheit dazu kommt) und zogen langen Sachen an, um den Mücken möglichst wenig nackte Haut als Angriffsfläche zu bieten. Nichtsdestotrotz nutzten wir das klasse Wetter um draußen zu kochen.


    Unsere Kochstelle am Abend. Wunderbares Wetter um im freien zu kochen. Man beachte jedoch die schwarzen Punkte am Himmel, welche unsere stechenden Freunde die Mücken darstellen.

    Die Mücken waren jedoch so lästig, dass wir nach dem Essen den direkten Weg ins Zelt nahmen um dort in unseren Büchern zu schmöckern.


    Soviel fürs erste. Demnächst mehr...
    Zuletzt geändert von tak00r; 25.03.2012, 15:49. Grund: Datum korrigiert :)

  • dingsbums
    Fuchs
    • 17.08.2008
    • 1503
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

    Immer wieder schön, Berichte aus Lappland zu lesen. Danke!
    Als Septemberwanderer ist es aber ein bisschen komisch, alles so grün zu sehen.

    Kommentar


    • Mortias
      Fuchs
      • 10.06.2004
      • 1202
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

      Hmmm, kommt mir landschaftlich irgendwie sehr bekannt vor... Sehr schön, dass Du jetzt auch mit dem Schreiben angefangen hast, macht echt Spass Deinen Bericht zu lesen. Aber wie es scheint hatte ich mit den Mücken etwas mehr Glück. Wenn ich da an meine super entspannte, sonnige und komplett mückenfreie Pause am Ufer vom Valldajåhkå zurückdenke; herrlich. Freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung.

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      • Jogi
        Fuchs
        • 11.02.2005
        • 1065
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

        Schöner Bericht und klasse Fotos, aber bist Du Dir sicher dass ihr vom 13.07.2012 – 27.07.2012 unterwegs wart ?
        JAG HAR KOMPISAR I SKOGEN!

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        • tak00r
          Anfänger im Forum
          • 17.03.2012
          • 14
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

          @Jogi: Danke für den Hinweis. Waren natürlich im letzten Jahr unterwegs. Habe das Datum korrigiert

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          • Jogi
            Fuchs
            • 11.02.2005
            • 1065
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

            Danke für den schönen Bericht!
            JAG HAR KOMPISAR I SKOGEN!

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            • -marco-
              Gerne im Forum
              • 01.07.2004
              • 62
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

              Toller Bericht, da bekommt man doch glatt Lust mal wieder nach Lappland zu reisen.
              Aber vielleicht doch lieber im Herbst, wenn ich mir die Mücken im Formationsflug so anschaue...

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              • Peter83
                Fuchs
                • 22.08.2010
                • 1115
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                Toller Bericht und sehr schöne Bilder. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

                Grüsse,
                Peter
                "A man who is a man goes on till he can do no more and then goes twice as far."

                Norwegian saying

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                • tak00r
                  Anfänger im Forum
                  • 17.03.2012
                  • 14
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                  Musste den Bericht leider wieder herausnehmen, da meine Bilder nicht angezeigt wurden. Werde am Wochenende einen neuen Versuch starten, damit die Bilder auch wirklich dabei sind.

                  Bitte um etwas Geduld

                  Mark
                  Zuletzt geändert von tak00r; 02.04.2012, 21:50.

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                  • marlin
                    Erfahren
                    • 12.01.2011
                    • 203
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                    danke für den Bericht!

                    Beim neuesten Beitrag kann ich keine Bilder sehen .
                    LG Peter

                    www.lichtblicke.smugmug.com

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                    • Sapmi
                      Fuchs
                      • 20.11.2005
                      • 2329
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                      Sehr schön, freue mich schon auf die Fortsetzung.
                      Mitte Juli ist in der Gegend natürlich schon prinzipiell mit großer Mückenplage zu rechnen.
                      Sehe ich das richtig, dass die dunklen Flecken vor dem Himmel auf dem letzten Bild auch Mücken sind?
                      Kilpailu ei kuulu erämaahan
                      ***********************
                      Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1202
                        • Privat

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                        #12
                        AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                        Ja ich freu mich auch mal auf ne Fortsetzung. Wann ist es denn soweit?

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                        • tak00r
                          Anfänger im Forum
                          • 17.03.2012
                          • 14
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                          Es tut mir sehr leid, dass es so lange gedauert hat mit der Fortsetzung, aber ich hatte zunächst Probleme mit den Bildern und anschließend 3 Wochen lang Ärger mit meinem Internetprovider. Nun aber die Fortsetzung mit Bildern.

                          Achtung: Aus einem mir nicht erklärlichen Grund werden die Bilder nicht angezeigt. Ich arbeite an einer Lösung.

                          Tag 4: (16.07.2011)
                          Am nächsten Tag ging es für uns weiter in Richtung Roysvaten. Das Wetter war weiterhin angenehm, denn es waren kaum Wolken am Himmel. Das Wetter war sogar so angenehm, dass wir direkt im Unterhemd loslaufen konnten. Zu unserer besonderen Freude hatte sich auch die allgemeine Mückensituation im Gegensatz zum Vortag deutlich verbessert (was nicht bedeutet, dass gar keine Mücken mehr da waren). Die Landschaft wurde im Laufe des Tages zunehmend steiniger.

                          Steinige Landschaft, die nur bei trockenem Wetter gut zu laufen ist.

                          Allerdings war, sicher auch aufgrund des schönen Wetters die Fernsicht einfach phantastisch. Wir hatten unsere Freude an den ersten Schneefeldern die wir überquerten. Allerdings sollte ich am folgenden Tag auch noch die schmerzhafte Erkenntnis erlangen, dass die Schneefelder durchaus auch mit Vorsicht zu betrachten sind. Während des Wanderns waren wir froh, dass wir dieses Stück der Strecke an einem Tag mit gutem Wetter gehen durften, denn bei Regen hätte es sich auf dem sehr steinigen Untergrund und den vielen Steinplatten die wir überqueren mussten sehr unangenehm gelaufen.
                          Etwas schwieriger fiel uns die Überquerung des Zuflusses vom Sårgåjavvre. Die Strömung war etwas stärker, als bei den bisherige Flüssen und wir überlegten lieber ein bisschen länger an welcher Stelle wir die Überquerung wagen wollten.

                          Wackelige Überquerung.

                          Trotzdem schafften wir es nicht ganz trocken rüber und meine kurze Hose wurde bis zur Hälfte der Oberschenkel nass. Unser Zelt schlugen wir an diesem Tag ungefähr 1,5 km vor Roysvaten auf. Dies war der erste Tag, an dem wir mit unserem Zeltplatz nicht komplett zufrieden waren, denn der See (eigentlich ausreichend groß) wirkte nicht allzu vertrauenswürdig und wir müssten ein gutes Stück zurück gehen, um einigermaßen anständiges Wasser zu finden.

                          Schöne Fernsicht.

                          Tag 5: (17.07.2011)
                          Am 5. Tag gingen bei wiederum bombastischem Wetter Richtung Roysvaten.

                          Wandern im Schneefelder bei Super Wetter.

                          Im Nachhinein kann ich nur resümieren, dass dieser Tag zu den besten der Wanderung gehörte, denn nicht nur das Wetter war Super, sondern wir hatten außerdem fast keine Mücken mit denen wir uns rumschlagen mussten. Insbesondere am Nachmittag und am Abend waren nahezu keine Mücken anwesend. Die immernoch extrem felsige Landschaft gefiel uns auch an dem Tag besonders gut.Theoretisch muss man nicht über Roysvaten laufen, wenn man dem Nordkalottleden folgt und zeltet (siehe Bericht von Mortias). Allerdings kann ich es jedem nur wärmstens empfehlen.

                          Wunderschön gelegen - Roysvaten.

                          Roysvaten war eine der am schönsten gelegensten Stuga bei der ich bisher was (sicherlich auch beeinflusst durch das Wetter). Nach einer kurzen Pause in Roysvaten ging es für uns dann weiter Richtung Skuogejavvre. Beim Abstieg über eines der zahlreichen Schneefelder konnten wir es uns dann jedoch nicht nehmen lassen und müssten eine kurze Pause für eine Schneeballschlacht einlegen (wer gewonnen hat weiß ich nicht mehr^^). Unsere Mittagspause verbrachten wir an diesem Tag kurz vor der Brücke. Anschließend führte uns der Weg weiter am Skuogejavvre entlang. Bei immernoch strahlend blauem Himmel eine wirklich beeindruckende Strecke auf der so viele wunderbare Bilder entstanden sind, dass mir die Auswahl der hier gezeigten Bilder extrem schwer viel. Eine weitere Pause legten wir dann an dem kleinen Strand des Skuogejavvre ein.

                          Am Strand vom Skuogejavvre.

                          Dort genossen wir einen weiteren Moment das wunderbare Wetter, ehe es den letzten Anstieg des Tages geben sollte.

                          Blick zurück auf den Skuogejavvre.

                          Unseren Zeltplatz fanden wir an diesem Abend auf einer schönen Erhöhung und zum ersten Mal auf dieser Tour kochten wir draußen und saßen anschließend noch in der wärmenden Abendsonne und lasen in unseren Büchern. Nachts eine weiteres sehr interessantes Erlebnis, denn eine Rentier-Herde zog an unserem Zelt vorbei und versuchte zu beschnuppern, ob im Zelt ein interessanter Inhalt liegt.
                          Anmerkung: Wie unschwer zu erkennen ist, komme ich bei der Beschreibung dieses Tages absolut ins Schwärmen :-)

                          Tag 6: (18.07.2011)

                          Hatten wir gestern noch einen Super Tag mit wunderbarem Wetter, sollte es an diesem Tag anders aussehen und sich das Fjäll von seiner rauen Seite zeigen. Der Wind hatte etwas zugenommen, sodass wir den zweiten Tag in Folge ohne unseren Freunde, die Mücken verbringen konnten.

                          Blick zurück auf den Skuogejavvre.

                          Der Weg lief sich relativ einfach und wir kamen gut voran. Wir hatten uns vorgenommen bis kurz hinter Paure zu laufen und dort einen Zeltplatz zu finde. Etwas erstaunt waren wir, als der Weg plötzlich anders lief, als auf unseren Karten ausgewiesen (der Weg verlief weiter westlicher als erwartet). Erfreut waren wir jedoch als wir unsere Markierungen sahen und erahnen konnten, dass uns wohl auch dieser Weg nach Paure führen wird. Extrem unangenehm war der Angriff durch einen geflügelten Bewohner des Fjälls, welcher wohl sein Nest verteidigen wollte, obwohl wir doch einfach nur nach Paure wollten. In diesem Fall haben sich unsere Wanderstöcke noch auf eine andere Art bezahlbar gemacht und dienten als Abwehrmittel gegen die Angreifer.
                          Kurz vor Paure erhält der Wanderer ein bisschen Abwechslung, indem eine zugegeben sehr kurze Stelle gerudert werden muss. Ein kleines Stück nach Paure kamen uns ein schwedisches Paar entgegen und nutzten die nächsten 30 Minuten für einen kleinen Erfahrungsaustausch und ein bisschen Smalltalk.

                          Nessie?

                          Wir gingen anschließend noch ca. 1,5 km weiter und fanden einen tollen Zeltplatz vor der Umwanderung des Paurofjellet. Am Abend nutzten wir das anständige Wetter um mal wieder ein paar Sachen zu waschen.

                          Schöner Blick aus dem Schlafzimmer.

                          Da wir an einem kleinen Bach zelteten, entschließen wir uns, die Sachen über Nacht im Bach liegen zu lassen, damit diese durch das fließende Wasser ordentlich durchgespült werden und wir die Sachen an nächsten Tag bei hoffentlich besseren Wetter trocknen könnten. Wie sich am nächsten morgen zeigte ging der Plan nicht ganz auf, denn insbesondere der Vormittag war wettertechnisch eine Katastrophe und die Sachen Rochen den Rest der Wanderung nach Moos und fühlten sich alles andere als sauber an.


                          Soviel erstmal für dieses Wochenende. Hoffe, dass meine nächste Fortsetzung diesmal nicht so lange dauert und bitte noch einmal um Verständnis.

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1202
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                            #14
                            AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                            Ahh endlich die ersehnte Fortsetzung. Der Zufluss vom Sårgåjavvre war wirklich nicht ganz ohne, aber ich glaube bei mir war der Wasserstand glücklicherweise nicht mehr ganz so hoch (zumindest war ich nicht bis zum Oberschenkel nass). Was meintest Du denn mit der schmerzhaften Erkenntnis, dass die Schneefelder mit Vorsicht zu genießen sind? Hast du bei der Schneeballschlacht etwa einen zu harten Schneeball ins Gesicht bekommen? Freu mich schon auf die (hoffentlich bald kommende) Fortsetzung.

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                            • tak00r
                              Anfänger im Forum
                              • 17.03.2012
                              • 14
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                              #15
                              AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                              Mit dem schmerzshftem Erlebnis meinte ich eine etwas dünnere Stelle, durch die ich durchgebrochen bin und mir dabei den Knöchel leicht umgeknickt habe. Zum Glück habe ich rubuste Knochen und Bänder und hatte nur eine leichte Schürfwunde. Allerdings hat es mir mal wieder die Augen geöffnet, dass man trotz aller Schönheit der Natur vorsichtig sein muss. Das hätte auch deutlich schlimmer enden können.

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                              • Rhodan76

                                Alter Hase
                                • 18.04.2009
                                • 3034
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                Schön geschrieben bis jetzt - aber da fehlt doch noch was ?

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                                • Mortias
                                  Fuchs
                                  • 10.06.2004
                                  • 1202
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                  Zitat von Rhodan76 Beitrag anzeigen
                                  Schön geschrieben bis jetzt - aber da fehlt doch noch was ?
                                  Jo, sieht so aus. Kenne den tak00r privat und er meinte, dass er momentan einfach überhaupt keine Zeit hat weiter zu schreiben (hatte den Eindruck, dass es Ihn auch etwas wurmte, da immer noch nicht mit fertig zu sein ). Werd ihm ansonsten aber bei Gelegenheit mal dezent in den Hintern treten damit er den Bericht mal zu Ende bringt.

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                                  • tak00r
                                    Anfänger im Forum
                                    • 17.03.2012
                                    • 14
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                    Hallo zusammen. Erst einmal entschuldigung, dass ich so lange nicht weiter geschrieben habe. Leider waren die letzten Wochen für mich sehr stressig. Ab nächster Woche Freitag ist es dann aber wieder bisschen ruhiger und ich werde an dem Wochenende sicherlich 1-2 Fortsetzungen posten.
                                    Vielen dank für eure Geduld. Und dank an Mortias, dass er mir regelmäßig tritte versetzt, damit ich doch endlich weiter mache.

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                                    • Rhodan76

                                      Alter Hase
                                      • 18.04.2009
                                      • 3034
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                      Freut mich zu hören, danke euch beiden

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                                      • tak00r
                                        Anfänger im Forum
                                        • 17.03.2012
                                        • 14
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                        Wie versprochen, es geht weiter:

                                        Tag 7: (19.07.2011)
                                        Auch dieser Tag sollte mal wieder zeigen, wie kurzlebig dass Wetter Lappland ist. Wir machten uns zu gewohnten Zeit auf um den Pass zu überqueren. Das Wetter war eigentlich ganz anständig und wir hatten gute Hoffnungen, dass der Tag ganz ok wird. Wir hatten den Pass gerade hinter uns gelassen und waren durch einen kleinen Bach gewaatet, der allerdings unerwartet tief war. Als wir unsere Wanderschuhe anzogen, sahen wir, dass plötzlich und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit dunkle Wolken über den Pass zogen.


                                        Da war mal Pass da

                                        So nutzten wir die Gelegenheit der Pause, zogen unsere Regensachen an und erhielten ungefähr 30 Sekunden später die Bestätigung, dass dies eine gute Entscheidung war, denn es schüttete aus Eimern.


                                        So einen Regen möchte man nicht lange haben

                                        Wir gingen weiter und waren froh, dass wir gegen Mittag an die Nothütte kurz vor dem Baugevatnet kamen, denn so nutzten wir die Gelegenheit die Hütte zu benutzen, um uns ein bisschen aufzuwärmen, zu trocknen und im Trockenem Mittag zu essen. Als wir nach ca. 1 h die Hütte verließen, hatte sich das Wetter mal wieder geändert und wir hatten strahlend blauen Himmel.


                                        Mittagessen in der Nothütte und alles wird gut

                                        So liefen wir motiviert weiter, schließlich wollten wir noch heute bis kurz vor die Sytashyttene laufen, um dann am nächsten morgen mit dem Strassenstück zu beginnen.


                                        Nicht die Viktoriafälle, aber auch ganz hübsch

                                        Leider stellte es sich heraus, dass nur schwer ein anständiger Zeltplatz vor der Strasse zu finden war, da das Gebiet dort sehr sumpfig war. Nachdem wir einen Platz gefunden hatten, hatten wir lediglich mit den üblichen Mückenschwärmen zu kämpfen.


                                        Stromleitungen. Die Straße kann nicht mehr fern sein

                                        Da das Wetter jedoch anständig war und wir von den ersten Tagen der Wanderung bereits an die Mücken gewohnt waren, nutzten wir das gute Wetter und kochten trotzdem im Freien.

                                        Tag 8: (20.07.2011)
                                        An diesem Tag hatten wir das längere der beiden Straßenstücke vor uns.


                                        Was das ist kann ich nicht sagen. Leitet allerdings das Straßenstück ein

                                        Da wir zu diesem Zeitpunkt etwas hinter unserem Zeitplan her waren, hatten wir uns vorgenommen, dass Stück so schnell wie möglich hinter uns zu lassen, um unserem Zeitplan näher zu kommen.


                                        Ein Strudel auf dem Sitasjaure

                                        Entsprechend liefen wir die knapp 12 Kilometer in unter 3 h und konnten uns noch vor der Mittagspause an dem Anstieg am Rárkkajávri machen. Das schwedische Paar, welches wir vor ein paart Tagen kurz nach Paure getroffen hatten, hatte uns bereits erzählt, dass dies wohl ein anstrengendes Stück werden würde. Begleitet von unzähligen Mücken und einer von unten aufsteigenden Wolkendecke, die sich langsam in Regen verwandelte, nahmen wir den kompletten Aufstieg ohne eine richtige Pause.


                                        Schnell, schnell, da kommt schlechtes Wetter von unten nach

                                        Erst als wir oben angekommen waren und im Wind stehen konnten, gönnten wir uns eine etwas längere Pause. Gerade rechtzeitig, denn die Sonne kam raus.
                                        Allerdings war die Sonne nur ein kurzer Gast und es zog sich wieder zu und begann zu regnen. Wir hatten uns für diesen Tag einen See kurz hinter der Skoaddejávrihytta ausgesucht, um dort zu Zelten. An der Skoaddejávrihytta trafen wir einen Schweizer, der anscheinend sehr froh war jemanden zutreffen, der die gleiche Sprache spricht. Nach einer halben Stunde konnten wir uns schließlich doch aus dem Gespräch verabschieden und machten uns auf die letzten Meter zu unserem angestrebtem Zeltplatz. Dort angekommen fanden wir eine schöne Stelle für unser Zelt, allerdings war die Wasserbeschaffung etwas schwieriger. Da gerade wieder besseres Wetter war und auch die Mücken eine kurze Pause hatten, kochten wir draußen. Beim Abwaschen zog sich der Himmel allerdings wieder zu und eine ordentliche Regenfront zog über uns hinweg.


                                        Da kommt Regen

                                        Allerdings konnten wir bereits eine Stunde später einen schönen Sonnenuntergang genießen.

                                        Tag 9: (21.07.2011)
                                        Auch dieser Tag sollte mal wieder mit bescheidenem Wetter anfangen. Allerdings konnten wir abends sogar noch bei schönen Sonnenschein draußen vor dem Zelt sitzen. Allerdings taten wir dies nur bedingt, da unsere Freunde, die Mücken mal wieder stark vertreten waren (doch dazu später mehr). Wir liefen bei ziemlich nebligem Wetter los. Um genau zu sein war es so neblich, dass wir zum Teil Probleme hatten die Wegmarkierungen zu finden.


                                        Quiz: Finde die nächste Wegmarkierung

                                        Sehr bezeichnend für das Wetter war unser Erlebnis auf dem Straßenstück. Wir wussten, dass nach kurzer Zeit auf der Straße ein See kommen müsste und wir dann nach links abbiegen müssen. Nach einigen Minuten machten wurden wir stutzig, dass wir den See noch nicht erreicht hatten und entschlossen uns kurzfristig Pause an einem kleinen Bach neben der Straße zu machen.


                                        Da war er dann doch der Gautelisvatnet

                                        Während der Pause zog der Nebel kurzeitig weg und bestätigte uns, dass wir direkt an dem See waren.
                                        Eigentlich wollten wir an diesem Tag bis zum unteren Ufer des Vannaksvatnet laufen.


                                        Welch eine schöne Landschaft trotz oder gerade wegen dem tristen Wetter?

                                        Doch wie die Formulierung schon vermuten lässt entwickelte sich die Umsetzung etwas anders. Nachdem uns am letzten Stück des Weges mal wieder die Mücken nicht in ruhe lassen wollten und um uns die Möglichkeit zu eröffnen am nächsten Tag den Sälka zu besteigen (mit diesem Berg haben wir bereits seit unserer ersten Wanderung eine Rechnung offen) - dazu später mehr. So quälten wir uns an diesem Tag bis zur Brücke am Gearbiljohka, wo wir einen schönen Rastplatz fanden.


                                        Schöner Zeltplatz am Gearbiljohka

                                        An dieser Stelle waren wir nah genug am Sälka um am nächsten Morgen bei zeitigem Aufbruch bis zum Fuße selbigen zu wandern und die Besteigung für den Tag in Angriff zu nehmen. Wie bereits einleitend erwähnt, war das Wetter an diesem Abend eigentlich angenehm. Allerdings waren auch die Mücken mal wieder zahlreich vertreten, sodass selbst ein kurzer Waschgang im Fluss mit Mückenstichen im zweistelligen Bereich verbunden war.


                                        Mückenalarm am Abend. Ja, die schwarzen Punkte sind wirklich alles Mücken


                                        Fortsetzung folgt (hoffentlich noch dieses Wochenende)

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