[UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

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  • HUIHUI
    Fuchs
    • 07.08.2009
    • 2140
    • Privat

    • Meine Reisen

    [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

    Hallo meine Lieben!

    Beim Vergleich vieler Erfahrungsberichte und Ansicht aktueller Outdoorjacken ist mir aufgefallen wie unglaublich mangelhaft die aktuellen Klamotten sind. Ich würde mich freuen wenn es a) Tipps zu vergleichbaren aktuellen Jacken gibt und b) würde mich interessieren was ihr von alle dem haltet und eure Erfahrungen zu den jeweiligen Punkten Schreibt.

    Haltbarkeitsdiskussionen gibt es immer wieder häufig und ich frage mich wieso Ausrüstung inzwischen solche Wegwerfartikel sind. Muss das so sein oder geht es auch anders? Da ich einige betagte Ausrüstungsgegenstände habe die alle inzwischen über ein Jahrzehnt an "respektlosen Mißbrauch" hinter sich haben habe ich einfach mal eine von mir äußerst gequälte TNF Jacke von 2001(als TNF noch Bergsporthersteller war) für damals 1099 Mark mit aktuellen viel-Teuro-Top Jacken vergleichen.

    Eine kurze Zusammenfassung der Features 2001:

    - breite Abdeckleiste
    - grober, robuster Frontzipper
    - innerer Frontzipper, für Innenjacke oder, falls der Hauptzipper reißt, als Backup-Zipper
    - große Brusttaschen+große Öffnung mit Innentaschen, gleichzeitig Belüftung
    - sehr variabler Klett am Handgelenk, Ringe außen kurz vor der Elle um Handschuhe zu sichern
    - helmtaugliche Kaputze mit Schirm
    - Schneefang
    - "wilder" Mix an Materialien mit robuster Verstärkung an Elle und Schulter
    - großer Schnitt, Daunenjacke passt drunter und loftet auch noch an den Armen

    Features 2012:

    - selten eine Abdeckleiste (Ausnahme z.b. Brede)
    - wasserabweisende Zipper mit kleiner Zahnung, (Ausnahme z.b. Trollveggen, grob+wasserdicht, vorbildlichste Zipper)
    - häufig auch recht größe Taschen, jedoch zu oft kleine Öffnungen mit schlechten Plastezippern
    - kleine Klettflächen, häufig dieses Reibeisenklett, nervt gerne durch Vereisung, seltenst Ringe zur Handschuhsicherung
    - oft gute Kaputzen, inzwischen auch gerne Abzippbar und ab und an mit "Atemsystem" für übelstes Wetter
    - Schneefang ist selten geworden (durch Bib/Salopettes allerdings auch überflüssig, aber wer hat schon immer ne Bib an)
    - häufig weniger Material, dünner verarbeitet und nicht immer an Elle+Schulter verstärkt
    - je nach Marke sehr kurzer Schnitt, positive Ausnahmen selten (Berghaus mit "Affenarmen für über Kopf Aktivität großes Kino)


    Die 2001er Jacke ist noch immer Top und noch immer für härteste Touren geeignet und wird auch so regelmäßig weiterhin eingesetzt weil ich schlicht kaum die Funktionen so in einer modernen Jacke finde. Zusätzlich scheinen mir die aktuellen Jacken alle zu kurz.

    Wie sind so eure Erfahrungen im Fortschritt bzw Rückschritt moderner Ausrüstung?
    Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

  • Freak
    Lebt im Forum
    • 02.05.2006
    • 5217
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

    Die Zeiten wirklich haltbarer Ausrüstung sind vorbei. Mir ist aktuell kein Hersteller bekannt, der an die Robustheit früherer Produkte anknüpft. Warum sollte er auch? Ist ja unwirtschaftlich für den Hersteller.
    Viele Nutzer wollen sich doch auch öfters mal "was neues gönnen" als jahrelang mit dem selben Zeugs rumzulaufen.

    Schlussfolgerung für mich: Ich gebe keine Unsummen mehr für (über-)teure Ausrüstung aus. Sondern kaufe (fast) nur noch Sachen mit für mich angemessenem Preis-/Leistungsverhältnis. Bei Bekleidung z.B. Rab.

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    • Heimdall
      Dauerbesucher
      • 14.02.2009
      • 822
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

      Gutes Thema, endlich spricht es mal einer aus ! Jetzt erstmal nur kurz, ich wollte mir Winterausrüstung neu zusammenstellen, das ging über Monate. Von hundert angeschauten Teilen kamen nur zehn in die engere Wahl, da von habe ich dann eins behalten. Ich würde mal behaupten, prozentual ist bei den Modemarken 75% Plunder. Bei bewährten Marken wie Berghaus hab ich noch nie ein Teil zurückgeschickt. Geldrückgabe dauert ewig, dann ist der Winter vorbei. Jetzt gibt es wieder Kloppe.

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      • Bobster
        Erfahren
        • 20.01.2012
        • 287
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

        Da ich auch beruflich "outdoor maßig" (was für ein Sche... Modewort ) unterwegs bin,
        habe ich mich schon vor Jahren für Berufsbekleidung entschieden.

        Haltbar, zweckmäßig und ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
        UL-brauche ich auch nicht - unbedingt -

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        • lorenzo
          Dauerbesucher
          • 21.08.2006
          • 542

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

          sehe ich prinzipiell ähnlich. nicht nur das material ist generell immer weniger widerstandsfähig und wird auch bei eigentlich für härteren einsatz beworbenen bergsportjacken einfach relativ zügig vom rucksack zerrieben. auch viele details sind irgendwie nicht toll, gerade die angesprochenen kletts an den ärmeln, da hab ich zwei jacken hier, da halten die einfach garnichtmehr. interessanterweise sind bei denselben jacken auch die frontreissverschlüsse undicht...
          es hat sich allerdings auch einiges zum positiven verändert. für mich zb. bessere schnitte )ich finde das eng&verhältnismäßig kurz bei den jacken ganz gut), sowie auch leichteres und (bilde ich mir ein) etwas atmungsaktiveres material...
          trotzdem finde ich es einfach krass das man bei ernsthaftem einsatz praktisch jedes jahr ne neue 500.- jacke braucht.
          hosen sind fast noch schlimmer, wobei die glaube ich früher auch schneller kaputtgegangen sind....

          Zitat von HUIHUI Beitrag anzeigen
          - oft gute Kaputzen, inzwischen auch gerne Abzippbar und ab und an mit "Atemsystem" für übelstes Wetter
          hatte irgendjemand bei irgendeiner jacke schonmal den eindruck das die atemlöcher irgendwas bringen?

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          • Schmusebaerchen
            Alter Hase
            • 05.07.2011
            • 3388
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

            Die Antwort auf deine Frage: Wir leben im Kapitalismus. Geld ist Heutzutage alles(leider). Wenn Gegenstände schneller kaputt gehen muss der Kunde schnell wieder etwas neues kaufen. Von großen Firmen wird das Zeug nicht mehr für Outdoor hergestellt, sondern wo es mehr Geld zu holen gibt. Und das ist nun mal in der Stadt mit anderen Anforderungen. Dort wechselt die Mode bekanntlich mit der Jahreszeit.

            OT: Bei Elektronikartikeln ist inzwischen das Maß fast überschritten. Manche Produkte bekommen sogar schon Timer eingebaut, dass sie kurz nach der Garantiezeit kaputt gehen. Unsere PCs von 1995 laufen immer noch. Meiner von 2006: Grafikkarte, Netzteil, Mainboard, RAM defekt. Es nimmt mehr Zeit in Anspruch die Sachen zu reparieren, als sie zu nutzen. Durch die steigende Inkompatibilität wird es immer schlimmer. Gleiches passiert auch mit dem Outdoor Markt.

            Rucksack: Ich suche einen Ersatz für meinen alten Alltagsrucksack. 2Schulterriemen, Tragegriff, kein Klappdeckel, Außentasche für Regenjacke und kleine Außentasche für Sachen wie Verbandspäckchen, Kuli, Taschentücher. Und das ohne High Tech Tragesystem....hoffnungslos
            Es sind immer mehr Features an den Produkten dran, die keinen praktischen Nutzen haben. Wirklich praktische Sachen jedoch immer weniger.

            Trekkingrucksäcke werden immer anatomischer. Das mag zwar in der Werbung gut klingen, aber wer sich mal überlegt, was das bedeutet: Dem Körper angepasst. Da jeder Mensch anders ist müssten die Rucksäcke Maßgeschneidert sein. Mir passt von den Modernen keiner von der Stange.
            Das alte Rückenverstellsystem(wie beim Bergans Rondane oder Meru Hudson) wird immer seltener. Das ging stufenlos einzustellen, wenig Produktionsaufwand und hält ca 80kg.
            Jetzt sieht man hauptsächlich das mit den Leitern(wie bei Deuter). Stufenweise verstellbar, geringer Verstellbereich, hoher Aufwand, alles hängt mehr oder weniger an einem Faden.

            Bei Klamotten das gleiche. Viele Läden bieten S schon gar nicht mehr an. Und das obwohl die Kleidergrößen wachsen. Kinderabteilung geht nicht, weil entweder zu kurz oder stylisch. Ich möchte doch nur ganz einfache Sachen in meiner Größe

            Die Antwort heißt MYOG und gebrauchte Militärsachen(zumindest für Trekking). Da kenne ich meine Größe und die Sachen halten länger. Sind manchmal sogar durchdachter, als das was man im Laden bekommt. Wenn die Firmen es nicht schaffen ganz simple Sachen zu produzieren, dann bekommen sie von mir eben kein Geld. So einfach ist das. Auch für die Umwelt besser.

            Danke für den Thread zum mal richtig auslassen.
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            • Hundianer
              Anfänger im Forum
              • 14.02.2012
              • 39
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

              Es ist meiner Meinung nach auch ein Skandal, dass man viel Geld für Ware ausgeben soll, die keine Qualität mehr hat. Die Marketingleute der Firme leisten da ganze Arbeit. Ich durfte einer Vorlesung eines Marketingexperten beiwohnen, der uns ganz deutlich schilderte wie das Ganze abläuft und welches Ziel dabei verfolgt wird: Den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
              Ich muss mich meinem Vorredner anschließen, der einzige Ausweg ist MYOG.

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              • strikemike
                Erfahren
                • 01.12.2011
                • 143
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                Ich Trauer auch noch meiner TNF Gore TeX XCR Jacke nach. War damals glaube ich die Mountain Guide - oder so was. Das Ding war ein echter Panzer. ( die Jacke von meinem Profilbild) leider wurde mir die später geklaut.

                Schau dir mal die Arcteryx Alpha SV an. Ich bin von TNF über Patagonia zu Arcteryx gekommen. Bin 2004/2005 von TNF weg. Ich habe kein Problem damit 500 Euro für ne Jacke oder Hose auszugeben. Wenn sie denn auch wirklich gut ist. Ob die Sachen Das Wert sind, muss jeder selbst entscheiden.

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                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 30593
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                  Ich kann jetzt nur für den Einsatz beim täglichen Fahrradfahren, im Alltagsleben und auf Fahrradtouren sprechen. Die Halbwertszeit meiner bisherigen Jacken betrug bei täglicher Nutzung ca. 6 Monate. Dann waren die Ärmel aufgescheuert, die Jacke nicht mehr wasserdicht und auch die Wintertauglichkeit nur beschränkt gegeben. Ausmustern musste ich sie dann nach 2 Jahren.
                  Die Kapuzen waren meist so groß geschnitten, dass sie nur mit Helm tragbar waren. Sonst flogen sie beim kleinsten Windhauch weg oder sie rutschten über die Augen, wenn ich die Kapuze geschossen habe.

                  Immerhin waren sie leicht und das habe ich schon genossen. Denn die alten Jacken/ Anoraks waren zwar robuster, leider aber auch vom Packmaß oder Gewicht kaum in den Seitentaschen transportierbar. Diese Jacken bei schönem Wetter immer dabei zu haben, falls das Wetter umschlägt, war daher eine Herausforderung. Da habe ich die höhere Empfindlichkeit in Kauf genommen.

                  Im Moment fahre ich mit einer regendichten Fahrradjacke von Vaude, deren Qualität mich überrascht. Anständige Taschen, die von oben befüllt werden können (und nicht diese angeschrägten Teile, bei denen sich immer der Reißverschluss aufzieht und die Handschuhe weg sind....), ein Innenfutter, das ich selbst bei Minustemperaturen noch nicht gebraucht habe und dass man als eigenständige Jacke tragen kann, ordentliche Reißverschlüsse, die nicht klemmen und eine Kapuze mit Schirm, die gut hält und ein anständiges Sichtfeld ermöglicht. Und das Entlangschrammen an der Garagenwand hat sie bisher auch übelebt. Ich schone meine Ausrüstung selten. Gekostet hat sie 160 Euro.

                  Es geht also. Aber man muss sich wirklich lange damit beschäftigen. 90 Prozent der Outdoorjacken in den einschlägigen Outdoorläden kommen für ich nicht in Frage. Und ja: Viele Jacken sind auch mir zu kurz. Und wenn sie nicht zu kurz sind, dann sind sie so lang, dass sie am Fahrradsattel hängen bleiben.
                  Zuletzt geändert von Torres; 20.02.2012, 20:37.
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                  • zedek
                    Erfahren
                    • 03.06.2011
                    • 225
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                    Sehr gutes Thema und spricht mir aus der Seele.

                    Da ich schon immer einen großen Bezug zur Natur hatte sind alle Klamotten seit knapp 10 Jahren mehr oder weniger "outdoor" Marken, sei das die Regenjacke, Fleece, etc.

                    Jetzt mit Ende 20 und ungebrochenem Interesse an Trips in die Natur erneuere ich meine Ausrüstung Stück für Stück, muss aber immer wieder feststellen das Firmen wohl mit Qualität nicht werben wollen, sondern mit stylischen Materialen oder immer geringeren Gewichtsangaben.

                    Bei meiner Ausrüstung zählt primär das Vertrauen ins Material, da ich auch gern mal abseits von Waldautobahnen wander.
                    Heißt, meine Jacke kommt mit Ästen in Berührung, das ein oder andere Matschloch beschmutzt die Schuhe oder ich setze mich einfach mal ins Graß ohne es auf Mikrosteinchen zu checken.

                    Ein gutes Beispiel für die merkwürdige Entwicklung sind die Gore Membranen, Active, Pro, Power - Shells schön und gut.
                    Aber immer öfter lese ich hier das davon abgeraten wird diese Jacken mit "schweren" Rucksäcken zu benutzen, was wohl inzwischen alles über 15 Kilo ist.

                    Auch das Thema Zeltstoffe wird ja immer mehr angesprochen und aktuelle Varianten sind meist schlechter was die Haltbarkeit angeht als ältere Modelle.

                    Ich hoffe das sich der UL Trend doch noch zugunsten von Qualität und Haltbarkeit etwas dreht, sonst seh ich schwarz für gute Ausrüstung die man auch wirklich in der Natur verwenden kann.

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                    • Gast-Avatar

                      #11
                      AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                      ich hatte diesbezüglich mit einem forumsmitglied ein gespräch, wo wir uns uneinig waren, welche firma noch aus Enthusiasmus produziert, und nicht aus finanziellen interesse. ich vertrete den standpunkt, das jede firma irgendwann auf ihre einnahmen achtet und dem entsprechend produziert oder verkauft. aber dies hat ein vorteil. es kommen kleine firmen nach, die sich abheben wollen und dementsprechend produkte herstellen. vielleicht sollte man auf diese hersteller umschwenken... zumindest die erste zeit

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                      • Pfad-Finder
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                        Liebt das Forum
                        • 18.04.2008
                        • 11913
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                        @Huihui: Gehts um die gute alte Kichatna? Würde ich heute wieder kaufen. Schlecht waren da bloß die Pitzips, irgendwann ist da bei mir immer Wasser reingekommen.

                        Du fragst, warum es keine "langen" Jacken gibt? Weil das Abschneiden von Länge der einfachste Schritt ist, um eine schönere Gewichtsangabe zu erzielen.

                        Mein Lieblingsbeispiel für verschlimmbesserte Produkte ist die TNF-Windstopperjacke Pamir. 2001 hatte sie perfekte Elastikbündchen an den Ärmeln - heute Klett. Biste also ewig am Enger- und Weiterstellen. Und die Elastikbündchen halten bis heute, auch wenn ich die alte Jacke nur noch selten trage. 2001 waren noch echte Schubtaschen eingesetzt, die dann nebenbei perfekte Innentaschen abgaben. Heute: Lieblos festgetackerte Taschen mit Mesh nach Innen - in dem Moment, wo man die Taschen öffnet, pfeift der Wind rein. Tolle Wurst bei einer WindSTOPPERjacke! Und der Schnitt erst: Damals liebevoll geformte Ärmel, heute primitive Offenrohre. Wenn der Schnitt so egal ist, kann ich auch zu LHD gehen, und bekomme sogar eine Windstopper, die übern Po geht. Einziges Plus: Die Pamir war damals UVP 180, heute UVP 150.
                        Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                        • Schmusebaerchen
                          Alter Hase
                          • 05.07.2011
                          • 3388
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                          Zitat von milestone Beitrag anzeigen
                          vielleicht sollte man auf diese hersteller umschwenken... zumindest die erste zeit
                          Das mache ich bereits. Vor allem ist es günstiger, da der ganze Schwanz aus Rechtsanwälten, Nobeldesignern, Finanzberater, etc weg fällt. Und es wird häufig lokal produziert. Sonderwünsche sind dann meist auch noch drin.
                          Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
                          UGP-Mitglied Index 860

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                          • Jocki
                            Fuchs
                            • 26.12.2008
                            • 1020
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                            Ich hab auch noch eine Mammut Lothse von 1996: Ein tolles Teil, stabil, bequem, platz ohne Ende, gebaut um eine Bombenexplosion zu überleben. Ich weiß nur nicht wann ich sie anziehen soll. Bergauf wird das Ding zur Sauna, im Rucksack kostet es mich 20L Platzbedarf, bergab ist sie mir nach 100hm Abstieg auch zu warm, aber bei der Gipfelrast wenn der Wind pfeift ist sie toll.

                            Eigentlich hol ich sie nur zum Schneeschaufeln bei minusgraden und Schneesturm raus, oder wenn ich stundenlang irgendwo in der Kälte rumstehen muß. So schön die Qualität der Jacke ist, mir ist sie schlicht zu unpraktisch.
                            Für das Gewicht der Jacke kann ich zwei leichte Regenjacken (aufstieg/Abstieg) und einen Windbreaker in meinen Rucksack stopfen.

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                            • robert77654
                              Erfahren
                              • 10.01.2010
                              • 335
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                              Ich habe hier im Forum einen Test zum North Face Zephyrus veröffentlicht. De Primaloft-Pullover hatte nach zehn Tagen ausgeleierte Bündchen und das gleiche am Hals. Da pfeift dann die Kälte rein bzw. die warme Luft raus. Das Ding stammt aus der edlen "Summit"-Serie, also die für Gipfelstürmer... Dass der Wärmeabschluss an den Öffnungen nicht funktioniert, hat da nichts damit zu tun, dass der Pullover "ultraleicht" ist: Ein schmaler Mini-Klettverschluss wäre besser als die Gummi-Bündchen - der würde aber wohl die Optik stören.

                              Worauf ich hinaus will: Der meiste Kram wird für den Dschungel der Großstadt produziert. Es soll schick aussehen, nicht lange halten.
                              JF steckt circa 15 Prozent des Umsatzes in Werbung... Link Eine Modemarke. Und da wollen wohl viele andere Hersteller hin, die paar Bergsteiger bringen doch kaum Umsatz.

                              Welche Hersteller haben Qualität? Für Tipps bin ich auch dankbar!
                              Zuletzt geändert von robert77654; 20.02.2012, 23:59.
                              Meine Homepage

                              Kommentar


                              • HUIHUI
                                Fuchs
                                • 07.08.2009
                                • 2140
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                                #16
                                AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                                Zitat von lorenzo Beitrag anzeigen
                                hatte irgendjemand bei irgendeiner jacke schonmal den eindruck das die atemlöcher irgendwas bringen?
                                Ja, im (Stark)Wind bei kaltem Wetter eist die Skibrille nicht so zu und das atmen ist angenehmer.

                                Zitat von Hundianer Beitrag anzeigen
                                Ich muss mich meinem Vorredner anschließen, der einzige Ausweg ist MYOG.
                                Es gibt einige Hersteller die wirklich gaanz tolle Sachen machen, auch aktuell. Da kann MYOG, zumindest wenn Arbeitszeit mitgerechnet wird, was ich als fieser Kapitalist mache, nicht anstinken. Da ist fast nie Funktion noch Preis im angemessenen Verhältnis(abgesehen von Semi-Profi-Kram wie glaube ich der Jonas das macht, da lohnt das Geld auszugeben!)

                                Zitat von strikemike Beitrag anzeigen
                                Ich Trauer auch noch meiner TNF Gore TeX XCR Jacke nach. War damals glaube ich die Mountain Guide - oder so was. Das Ding war ein echter Panzer. ( die Jacke von meinem Profilbild) leider wurde mir die später geklaut.

                                Schau dir mal die Arcteryx Alpha SV an. Ich bin von TNF über Patagonia zu Arcteryx gekommen. Bin 2004/2005 von TNF weg. Ich habe kein Problem damit 500 Euro für ne Jacke oder Hose auszugeben. Wenn sie denn auch wirklich gut ist. Ob die Sachen Das Wert sind, muss jeder selbst entscheiden.
                                Mountain Guide ist exakt das damalige Modell um das es oben geht, jedoch wohl ein Jahrgang vor oder nach deiner, aber auch mit den "Brustzips" die bei dir sichtbar sind. XCR mit Panzer und bissken Stretch. Asterix macht für mich keine gute Ware, da kaufe ich lieber bei den Skandinaviern oder Engländern, da gibts entweder mehr für das gleiche Geld oder das gleiche für die Hälfte.


                                Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                                Du fragst, warum es keine "langen" Jacken gibt? Weil das Abschneiden von Länge der einfachste Schritt ist, um eine schönere Gewichtsangabe zu erzielen.
                                Ja, das ist mir klar, das ist auch das schlimme "heutzutage". Leider wird, weil es ja so einfach ist, alles auf Zahlen reduziert. Gewicht ist marketintechnisch die einfachste Sau die durchs Dorf getrieben werden kann, Outdoor ist ein Wachstumsmarkt also wird den ganzen Leuten das Gewicht eingetrichtert. Das ist schlicht fern der Realität ausserhalb von speziellen Szenarien.

                                Das ist auch ein Grund warum ich den Thread aufmachte, gut darf gerne leicht sein, leicht definiert aber nicht gut.
                                Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

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                                • Gast-Avatar

                                  #17
                                  AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                                  die hatten vor einigen jahren noch gutes zeug: http://www.sherpaoutdoor.ch/collection.html, oder http://www.huskyeu.eu

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                                  • Sabine38

                                    Lebt im Forum
                                    • 07.06.2010
                                    • 5368
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                                    #18
                                    AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                                    Ähm also... Ich bin dann mal wieder die Spielverderberin und weise darauf hin dass es a) die Aufgabe von Firmen ist ihre Gewinne zu maximieren (Ja, ist es, auch wenn es vielen übel aufstößt, denn nur so werden Arbeitsplätze generiert und Gewinne erzeugt. Gewinne bedeuten auch Steuereinnahmen und sind insofern auch ein Gewinn für die Gesellschaft. Dass das ganze nicht unkontrolliert ablaufen kann ist klar, aber die Regulierung ist Staatsaufgabe, nicht die der Firmen!) und b) Firmen die Ware produzieren die gekauft wird.

                                    Aus b) folgt: Nicht kaufen, nach Alternativen suchen wenn die Qualität bzw. das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt. Ich habe bisher immer noch Produkte gefunden die meinen Ansprüchen gerecht wurden. Und das nicht im Höchstpreissegment.
                                    Uuuups... ;-)

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                                    • Schmusebaerchen
                                      Alter Hase
                                      • 05.07.2011
                                      • 3388
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                                      #19
                                      AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                                      Also wenn jemand Arbeitsplätze schafft, in dem er seine Produktqualität herabsetzt, dann wäre das die Lösung der Probleme unserer Gesellschaft. Denn darum geht es hier im Thread.

                                      Warum wird die Qualität geringer? Weil Kontrollen wegfallen(weniger Arbeitsplätze), weil die Produktion in Billiglohnländer verlegt wird(weniger lokale Arbeitsplätze), ..... Aber weil die Leute es trotzdem wie die verrückten kaufen, obwohl die Qualität nachgelassen hat, macht der Rechteinhaber ungeheure Umsätze.

                                      Weil man den Preis nicht noch weiter erhöhen kann spart man an der Qualität. Und das kostet Arbeitsplätze.

                                      die Regulierung ist Staatsaufgabe
                                      Das klingt genauso wie das mit den Arbeitsplätzen, wie eine Parole aus dem Fernsehen. Mehr sag ich dazu lieber nicht. 21.02.12 Dienstag(Heute) 20:15 Arte!
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                                      • fraizeyt

                                        Fuchs
                                        • 13.08.2009
                                        • 1891
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                                        #20
                                        AW: [UH] Warum gibt es eigentlich keine anständigen Klamotten mehr?

                                        Vielleicht ist es ja eine Sache der Wahrnehmung Wir erinnern uns nur an die guten Sachen aus der alten Zeit.

                                        Bei mir im Schrank hängt noch ein Lhotse Mountain Jacket von TNF (Made in Britain) von anno dazumal - bis wann hat TNF eigentlich in Britain produziert?. Ein echter Panzer mit allen von HUIHUI beschriebenen Vorteilen. Die Jacke kommt aber eher selten zum Einsatz, da die erforderlichen extremen Bedingungen selten auftreten. Meistens kommt die RAB Bergen mit zusätzlichem Fleece zum Einsatz. Schön lang geschnitten, mit Front-RV-Abdeckung, trotzdem hinreichend leicht. Ich bin mir sicher, dass die TNF-Jacke älter wird als die RAB-Jacke, ob das auch in Bezug auf die Einsatzstunden so ist? Ich führe da kein Trageprotokoll.

                                        Hinter dem Bett lagern eine Ur-TAR aus den frühen 90ern und eine TAR-Prolite 4 aus den späten Nullerjahren. Beide einwandfrei, wobei die Prolite 4 inzwischen mehr Einsatzzeiten hatte. Die Ur-TAR wird eigentlich nur noch für nostalgische Momente eingesetzt.

                                        An die wirklich grottigen Produkte von früher - ala einwandige, tonnenschwere Baumwollzelte - erinnere ich mich nur noch rudimentär. Für Kleidung gilt gleiches. Aus den Augen, aus dem Sinn. Klar, die Ostfriesennerze waren wirklich wasserdicht ... Wer im Forum benutzt auf seinen Wanderungen eine derartige Regenjacke?

                                        Wenn alle die guten Produkte aus heimischer Produktion bevorzugen, müsste dann nicht beispielsweise Mufflon viel weiter verbreitet sein? Na ja, wird vielleicht als zweite Schicht unter der Hardshell getragen und fällt mir daher nicht so auf.

                                        OT: Keiner der mir bekannten Unternehmer strebt eine Gewinnmaximierung an. Das Ziel wird eher über ein auskömmliches Dasein definiert. Dafür bieten sie relativ sichere Arbeitsplätze. Und gezahlte Steuern korrelieren bei internationalen Unternehmen nur in Ausnahmefällen positiv mit den erzielten Unternehmensgewinnen. Die Irlandfans können bei ihrem nächsten Inselbesuch mal über die Gründe des dortigen Unternehmens(Konzern)Ansiedlungsbooms sinieren.
                                        Die Qualität unseres Lebens ist das Resultat unserer Gedanken.

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