Jagd: Fixed oder Folder Messer

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  • tulpe
    Gerne im Forum
    • 29.04.2004
    • 93

    • Meine Reisen

    Jagd: Fixed oder Folder Messer

    Hallali Jäger und andere mit einer Meinung zu diesem Thema

    was nehmt ihr mit zur Jagd (generell, Treibjagd, Ansitz, beim Aufbrechen, u.s.w.).
    Ich bevorzuge feststehende Messer mit einer Klingenlänge um 10 cm für Treibjagden. Habe aber auch ein Fixed für Ansitze (Klinge 7 cm).

    Bin ja mal gespannt, was ihr so dabei habt!

    Waidmanns heil

    Tulpe
    wenn, dann richtig!

  • Der Pickenier
    Erfahren
    • 04.01.2004
    • 369

    • Meine Reisen

    #2
    Für die Rote Arbeit einfach 2 oder 3 kleine Mora messer für 4-8 Euro... Aber es empfiehlt sich aber zum Schloss aufbrechen noch eine Rosenschere mitzuführen. Bei nem alten ledrigen Hirsch kann das manchmal aber zuwenig sein. Wenn man hier noch ein größeres Gebrauchmesser dabei hat kann man damit nachhelfen. (mehrere Messer weil man gleich zum nächsten übergehen kann wenn das erste beim Aufschneiden stumpf wurde)


    Alternativ zum fachmännischen Zerwirken auch Messer aus dem Fleischereibedarf mit Kunststoffgriff, sehr weicher Stahl... lässt sich leicht sauscharf schärfen.
    Beim Kompletten Auseinerndernehmen wohl die beste Lösung.
    Rutschfeste Kunststoffgriffe, leicht zu säubern, und natürlich gnadenlos billig.


    Andere Jäger benutzen auch gerne die größeren "Finnenmesser" von Fiskars aus dem Baumarkt oder wenns die Deluxe Version sein soll auch mal Fällkniven. Damit kann man dann zerwirken und auch arbeiten, aber ich halte das aus hygienischen Gründen nicht so. Zum aufschneiden und Lüften aber sicher ganz brauchbar.

    Ok, kommen wir zu den richtigen Kalten Waffen (Zur SV und zum Abfangen):

    Klassiche Waidblätter von PUMA etc. sind mir zu teuer und versprechen meistens mehr als sie halten.


    Für die normalen Arbeiten im Wald und zum Abfangen von Wild ist das altbekannte Glock Feldmesser ohne Säge für 15 Euro wie ich meine recht gut geeignet... (Nehbergs Lieblingsmesser)
    Grundsolides Outdoor Gebrauchsmesser für fast jeden nutzen... sieht zwar nicht aus wie ein Waidblatt, soll es aber auch nicht.


    Zum Abfangen von starkem Schwarzwild ist dann ein altes Bajonett (z.B. Schweizer für 11 Euro bei Frankonia) wohl die beste/billigste Lösung und eine echte Alternative zu dem Gebrauchhirschfänger den es oft nur noch im Museum zu bestaunen gibt.

    Wenn man das militärische Aussehen nicht mag kann man natürlich den Griff und die Parierstange ändern lassen, das Bajonett ist ja nur eine Weiterentwicklung des Hirschfängers gewesen.

    Die Frage ist für mich nicht wo man geht oder sitzt, sondern was man damit vorhat.

    Glock habe ich immer am Mann. Das Zeug für die Rote Arbeit komm in das Auto zum Wasserkanister, oder in den Rucksack.

    Bajonett nur zur Saujagd mit dazu.
    Rufen sie 110 an und sterben sie...

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    • jackknife
      Alter Hase
      • 12.08.2002
      • 2590

      • Meine Reisen

      #3
      ein kurzes Jagdmesser, klingenlänge 9,5 cm, fixed, pulvermetallurgischer Stahl. Diese Schlachtermesser oder Morateile sind doch eher Grütze, da mußt Du andauernd nachschärfen, mit einem Messer aus CPM kann man aber locker fünf Stück Schalenwild nacheinander klar machen, bevor man es mal abziehen muss. Habe mehrere handgemachte Messer von verschiedenen namhaften Messermachern. Guck mal unter z.B. www.mickknives.de, Michael Jankowski macht herliche Messer. Ab 400€ bekommst Du dort ein nach Deinen Wünschen hergestelltes Jagdmesser.
      Matthias

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      • Der Pickenier
        Erfahren
        • 04.01.2004
        • 369

        • Meine Reisen

        #4
        Seite geht nicht...


        und ein "Gebrauchsmesser" für 400 Euronen? und damit kann man dann nichtmal abfangen?

        Und rate mal was im Wald ganz schnell verloren ist? ;)



        "Diese Schlachtermesser oder Morateile sind doch eher Grütze, da mußt Du andauernd nachschärfen"

        Überleg mal warum dann ein richtiger Metzger (oder Köche vergleichbar weiche) sowas benutzt und keine 400 Euro teuren Spezialmesserchen Sonderanfertigung. ;)

        So ein Schlachtermesser muß nur fix wieder am Wetzstahl "abgezogen" damit sich der Grad wieder aufrichtet werden und schon schneidet es wieder, und zwar ganz hervorragend bei weichen Messerklingen aus Miystforkenstahl gehts sogar zur not an ner Jeans...

        und einer dicken Sauschwarte die vom Suhlen soviel Sand angesammelt hat kann eh kein Messer auf dauer wiederstehen. Besonders nicht wenn es aus so "ultraharten Superstahl" ist. Einen langen Schnitt machen ist eine Sache, aber Abschwarten, aus der Decke schlagen und zerwirken eben ne andere. Rutschsichere Farbige Kunststoff und Gummigriffe sind zwar nix zum angeben... Aber such mal dein messerchen im Gras... Das kann ganz schön nerven...

        Sicher die "Grützemesser" sind nur was für Praktiker... und mit dem Ding kann man auch keinen Eindruck in der Bläsergruppe schinden... Das muß es schon irgendwelcher Kappes mit Thailändischem Hirschhorn dransein.


        Wenn mans nicht benutzt muß man auch nix schärfen oder saubermachen. Denn verklebt und versifft sind se alle schnell.
        Rufen sie 110 an und sterben sie...

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        • jackknife
          Alter Hase
          • 12.08.2002
          • 2590

          • Meine Reisen

          #5
          anhand Deiner Schilderungen läßt sich erkennen, dass Du noch nie ein hochwertiges Messer besessen hast. Ich kenne beides, Qualität und Grütze, daher nehme ich lieber ersteres, ist nebenbei auch eine Sache des Stils.
          Matthias

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          • Der Pickenier
            Erfahren
            • 04.01.2004
            • 369

            • Meine Reisen

            #6
            Ach ne Frage des "Stils"...


            Wohl eher ne reine Prestigefrage ;) also absolut nicht objektiv...


            Messerfetischisten sind schon ein lustiges Volk:

            "You spend 10 minutes each morning deciding which folder to carry.

            Someone says Yam, and Thanksgiving never enters your mind (sorry Hilton no disrespect intended).

            You know that KCI and PKVAT are not food or drink.

            Your philosophical musings range to "how sharp is sharp".

            All of your bandaids are 7/8".

            Everyone begins smalltalk with "how's the thumb".

            One of your arms is hairless.

            Every time you go to cut something at work you have to decide WHICH knife to use.....

            You're seriously thinking of buying a single knife that's worth more than your computer.

            You're seriously contemplating buying a grinder that's worth more than your car.

            Your first thought on finding a pile of scrap metal is, "Gee, I wonder what kind of sparks this stuff with throw?"

            You spend more time discussing knives than you do talking with your mate or playing with your dogs, (or kids).

            The first thing you do when visiting relatives that you haven't seen in years, in a strange city, that you've never been to, is to look through the phone book for interesting knife stores.

            You've ever asked your boss if you could take your entire annual leave, just to travel to see a bunch of guys take a red hot piece of metal and beat the heck out of it.

            If you've ever been frustrated that of the nearly 300 different commercial blade blanks available to you, none of them match your "ideal" knife pattern.

            If you spend a week obsessing which knives to take on your fishing trip.

            If on your fishing trip your assorted knives weigh more than the rest of your gear.

            If when you finally catch a trout you are caught only with your serrated Endura - probably the worst choice to clean fish with

            If you have a work-day knife (a Michael Walker lightweight), because your usual serrated Endura used to scare the nurses
            f you carry a small ruler with you wherever you fly just to be able to show the airport security that your blade is indeed shorter than 4 inches

            If you haven' bought a new knife for a month you have a tendency to talk to yourself and dress up small animals

            You call around to several Spyderco dealers to get a first production run knife with the lowest serial number.

            Find some sort of attraction with bright blue knife boxes

            All of a sudden you have a strong desire to relocate to Oregon.

            when you go to a knife shop, you ALWAYS buy a new knife.

            You coworkers ask, "How many knives do you have on you today?" at least once a week.

            And, you keep forgeting the one on your key ring and the Tool Logic in your wallet when you reply.

            You remember nothing from a recent movies except a character displayed a cute-looking folder in a flash, and now it's so challenging to find out which model/who made the knife? You even think about watching it again.

            It doesn't matter to you how many of Mr. Swim/Swam/Swan in rec.knives since they are all talking about knives.

            You can remember everything in Bob Engnath's catalog.

            Your favorite video is Cold Steel's PROOF.

            You spend hours on your new AFCK finding out how many washers it actually has.

            You never fail to recall that AFCK stands for Advanced Folding Combat Knife. But what the heck are those BTW,IMO, and FYI?

            When the mail comes, you check out the knife catalogs before the Victoria Secret catalogs.

            After you've eloquently elaborated on the design and use of the fighting knife, your mother apologetically tells the group, "He wasn't this weird when I sent him out to California."

            You use your knife to cut open plastic bags and scotch-taped boxes (anyone else do this? I use my knife to cut open everything, even when I could open said item by just ripping it with my hands)

            Your beloved says, "What do you think of this new see-through "teddy"?" And without even looking up, you reply, "Be with you in a bit, dear, I've not yet finished this blade."

            You own more sharpening systems than ties.

            You own more books on knives than on religion and politics combined.

            Somebody mentions "Levine's" at a party, and it takes you several minutes to realize that they're talking about a clothing store. (Or was it diamonds?)

            You show up at a potluck barbeque dinner with your own cutlery.

            Your idea of the history of man, involves progressing from flint to bronze to ATS34.

            You've actually spent a weekend chipping quartz, just to see how good them old fashioned edges may have been.

            You've actually spent several hours beating out a copper knife, just to prove to yourself that beaten copper probably didn't play a major role in the history of man, between flint and bronze.
            Mir als Pragmat bleibt sowas verschlossen.

            Messer sind nur Scharfe metallstücke, als Waffe oder Werkzeug verwendet.

            Entweder es schneidet oder nicht, alles andere ist Schnickschnack oder Luxus. und gerade wenn man draußen ist, ist das "K.i.s.s." Prinzip halt besonders wichtig.


            Immerhin sind wir uns wohl einige das Klapptaschenmesser für den Jagdlichen Gebrauch ungeeignet sind.
            Rufen sie 110 an und sterben sie...

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            • mark23
              Erfahren
              • 19.11.2002
              • 289
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Naja, Pickenier, fährst Du einen Fiat 600, einen Trabant oder doch ein "echtes" Auto? Natürlich funktionert auch ein billiges Messer mehr oder weniger gut, und natürlich reicht auch ein Trabant um mit dem Auto von A nach B zu kommen, wenn man entsprechend bescheiden ist.

              Aber ein gutes Messer, aus einem guten Stahl, mit einer guten Verarbeitung, mit einer geeigneten Geometrie und einer guten Wärmebehandlung ist schon was wert. Schneidhaltigkeit, Schnittfähigkeit und Schneidfreudigkeit sind Parameter, die man an einem Messer optimieren kann. Dazu muß man kein "Messerfetischist" sein. Es reicht i.d.R. aus, wenn man sich vorher informiert und nicht gleich das erstbeste Messer kauft weil es gerade günstig ist. Wenn man den Vorgang "Schneiden" begriffen hat, weiß man, worauf es ankommt, was ein gutes Messer auszeichnet. Der große Vorteil bei einem "Custom" ist IMHO allerdings, dass der Messermacher den Griff des Messers an deine Hand anpassen wird, gerade ergonomische Aspekte sind bei längeren Arbeiten unter widrigen Umständen (Kälte, Blut an den Händen, Feuchtigkeit, ...), die sowohl Kraft als auch Präzision erfordern, wichtig. Das ist eben bei einem Serienmesser nur in den seltensten Fällen möglich - bei einem Custom ist das immer der Fall.

              Ich bin ebenfalls pragmatisch und habe gerade deswegen ein Custom. Das Handling meines Messers habe ich Anhand von vielen Prototypen aus Holz und Pappe bereits vorab bei vielen Gelegenheiten gestestet und für meine Anforderungen optimiert. Als Ingenieur befolgt man natürlich dabei den 3F3M Grundsatz. Form Follows Function and Materials and Methods Matter. Herausgekommen ist ein Messer, dass ich zwar oft benutze, in der Küche, Outdoors, etc. - aber noch nicht oft nachschärfen mußte. Es hält eine hohe Gebrauchsschärfe (z.B. zerdrückt es eine Tomate nicht beim Schnitt) sehr lange, obwohl ich es schon mehrmals dazu eingesetzt habe, um bei umgefallenen Bäumen an die harzreichen Teile im inneren der verdreckten Wurzeln zu gelangen.

              Rein von der Geometrie ist das Glock Feldmesser schlicht und einfach beschissen. Die Klinge ist relativ dick (ca. 5 mm), aber nicht hoch (vielleicht max. 30 mm), der Anschliff geht nur bis zur halben Klingehöhe. Daraus ergeben sich recht große Winkel unmittelbar hinter der Schneide, die eigentlich Keilgeometrie aufweisen. Damit ist das Messer lediglich für grobe Arbeiten geeignet. Für feine Schnitte ist das definitv nicht gut geeignet. Es ist primär ein Militärmesser und als solches eine Waffe. Und den Zuschlag für Militärausrüstung erhält i.d.R. immer der billigste Anbieter ...

              Ich kenne übrigens mehrere professionelle Köche, die mit relativ teuren Customs arbeiten. Warum? Mir hat mal einer gesagt, dass er sich halt lieber auf das Kochen konzentrieren will anstelle den halben Tag seine Messer wetzen zu müssen ...

              Um auf die Eingangs gestellte Frage zurückzukommen, ich würde zwei Messer (Customs! :wink: ) mit auf die Jagd nehmen, eins mit einer etwas robusteren Klinge, z.B. zum Aufbrechen des Schlosses und ein kleineres mit max. 10 cm Klinge und besonders guter Ergonomie für die "rote Arbeit". Ich verstehe Jäger nicht, die mehrere hundert oder gar tausend Euro für ihre Schusswaffen ausgeben und für den Hauptteil der Arbeit bei der Jagd - der roten Arbeit - mit den billigsten Messern zurechtkommen wollen und dabei noch höchste Qualität erwarten. Wenn ein Jäger dann sagt, er würde doch das Messer immer so leicht verlieren, würde ich ihm auch keine Waffe mehr in die Hand geben, die ist schließlich noch teurer und man kann sie schließlich auch verlieren ...

              Gruß

              Mark23

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              • mark23
                Erfahren
                • 19.11.2002
                • 289
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Der Pickenier
                ...
                und einer dicken Sauschwarte die vom Suhlen soviel Sand angesammelt hat kann eh kein Messer auf dauer wiederstehen. Besonders nicht wenn es aus so "ultraharten Superstahl" ist.
                ...
                Hallo Pickenier, das was Du da sagst stimmt zwar, ist aber irrelevant. Als erfahrener Messernutzer solltest Du nämlich wissen, dass man für solche Arbeiten, bei denen die Schneide abrasivem Verschleiß ausgesetzt ist, keinen "ultraharten Superstahl" verwendet ... dafür gibt es wesentlich bessere Stähle. Die Härte eines Stahls hat übrigens nichts mit seiner Schneidhaltigkeit zu tun. Wenn Du aber einen "ultraharten Superstahl" einsetzen willst, um eine Sau zu öffnen, ist das in etwa so, als würdest Du mit einem "ultraschnellen Superauto" (Ferrari) als Bauer dein Feld bestellen wollen. Irgendwas hast du dann nicht verstanden.

                Gruß

                Mark23

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                • swift
                  Erfahren
                  • 16.11.2003
                  • 329
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Die Härte eines Stahls hat übrigens nichts mit seiner Schneidhaltigkeit zu tun.
                  Wirklich nicht????

                  Aber um zum Thema zurückzukommen: Ich persönlich würde in diesem Fall auch einen weicheren Stahl bevorzugen und nen fixed mit nem durchgehenden Erl. Es gibt aber auch schon gut stabile Folder, nicht zu vergessen.

                  Kommentar


                  • mark23
                    Erfahren
                    • 19.11.2002
                    • 289
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von swift
                    Die Härte eines Stahls hat übrigens nichts mit seiner Schneidhaltigkeit zu tun.
                    Wirklich nicht????
                    Nein, die Härte eine Stahls hat nicht unbedingt etwas mit seiner Schneidhaltigkit zu tun. Dabei kommt es immer darauf an, was und wie geschnitten wird, sowie natürlich darauf, aus was die Härte eines Stahles resultiert. D.h. es ist nicht unbedingt richtig, automatisch aus der Härte eines Stahls zu folgern, dass ein Messer aus Stahl A mit 58 HRC eine niedrigere Schneidhaltigkeit als Stahl B mit einer Härte von 63 HRC hat. Stahl A könnte z.B. über wesentlich mehr und größere Karbide verfügen, als Stahl B. Im direkten Vergleich wird Stahl A mit einer "Mikrosäge" ("natürliche", schartige Struktur an der Schneide) beim Zugschnitt mit abrasivem Verschleiß länger und besser "abschneiden" als Stahl B, da Stahl B aufgrund der mangelnden Karbide, der geschlossenen, druckschnittprädestinierten Schneide (keine "natürliche" Schartigkeit) und niedrigrem Widerstand gegen abrasvien Verschleiß dem Benutzer schneller stumpf erscheinen wird. Natürlich spielt auch die Schneidengeometrie eine Rolle. Insgesamt wird die Schneidhaltigkeit zwar auch, aber nicht ausschließlich allein von der Härte bestimmt.
                    Zwei Beispiele einer Schneidenstruktur (die hier allerdings vom gleichen Messer nach dem Nachschärfen mit unterschiedlich feinen Schleifsteinen)
                    Schartige Schneidenstruktur, "Mikrosäge" (Zugschnitt prädestiniert):

                    Geschlossene Schneidenstruktur (Druckschnitt prädestiniert):

                    (Bilder aus dem messerforum.net geliehen)

                    Gruß
                    Mark23

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                    • swift
                      Erfahren
                      • 16.11.2003
                      • 329
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Insgesamt wird die Schneidhaltigkeit zwar auch, aber nicht ausschließlich allein von der Härte bestimmt.
                      Die Härte spielt eine entscheidene Rolle für die Schnitthaltigkeit, natürlich aber auch der C-Anteil im Stahl. Ohne den kann man den Stahl nicht so hoch härten. Hat nen Stahl weniger Kohlenstoff z.B. 420er, kann man ihn nicht so hoch härten, wie einen mit einem entsprechend höheren Anteil z.B. D2, M2 etc. Aber das wird mir hier gerade etwas zu sehr Offtopic.

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                      • mark23
                        Erfahren
                        • 19.11.2002
                        • 289
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von swift
                        Insgesamt wird die Schneidhaltigkeit zwar auch, aber nicht ausschließlich allein von der Härte bestimmt.
                        Die Härte spielt eine entscheidene Rolle für die Schnitthaltigkeit, natürlich aber auch der C-Anteil im Stahl. Ohne den kann man den Stahl nicht so hoch härten. Hat nen Stahl weniger Kohlenstoff z.B. 420er, kann man ihn nicht so hoch härten, wie einen mit einem entsprechend höheren Anteil z.B. D2, M2 etc. Aber das wird mir hier gerade etwas zu sehr Offtopic.
                        Ich bleibe dabei: Insgesamt wird die Schnitthaltigkeit eines Messers zwar auch, aber nicht ausschließlich allein von der Härte bestimmt. Anders ausgedrückt: Die Schnitthaltigkeit wird von der Härte, der Schneidengeometrie, der Schnittart (Zug- oder Druckschnitt), dem Schnittgut, dem Benutzer (!) etc. beeinflußt, wobei eine hohe Härte allein keine Aussage über die Schnitthaltigkeit zuläßt.

                        Die Härte allein spielt keine entscheidende Rolle für die Schnitthaltigkeit. Schau Dir mal die Stellite an, bei denen hast Du i.d.R. Härten um die 45-50 HRC, dafür richtig viele Karbide. Stellite wurden insgesamt als Materialien für Einsatzzwecke in hoch abrasiven Umgebungen entwickelt. Stellite werden z.B. in der Automobilindustrie als "Zähne" von Blechsägen eingesetzt. Einige Custom-Messermacher machen eben auch Messer daraus.

                        Nochmal, ein super-hartes Klingenmaterial mit vielen Carbiden reicht nicht aus, um automatisch das Maximum an Schnitthaltigkeit zu erhalten. Und auch mit 0,5% C im Stahl kann man Härten zwischen 59-61 HRC locker erreichen!!! Härter sollte z.B. 1.2379 (D2) beim Einsatz als Klingenstahl nicht verwendet werden. Mit der hohen Härte nimmt nämlich auch unangenehmerweise die Sprödheit des Stahls zu. Was bringt mir also eine super-harte Schneide (63HRC+), die bei der kleinsten "Fehlbedienung" (verkantet die Klinge z.B. im Schnittgut, wirkt eine seitliche Kraft auf die Schneide, die zu Ausbrüchen und der Beschädigung der Schneide führen kann) Schaden nimmt?

                        Wer die Zusammenhänge zwischen Stahl, Härte, Geometrie, Schnittart ... genauer wissen möchte, sollte sich dieses PDF Dokument mal durchlesen ... Link

                        Gruß
                        Mark23

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                        • Peppermint Patty
                          Erfahren
                          • 14.07.2003
                          • 112
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Ich habe mir das da:

                          http://www.marttiini.fi/puukot/shop/...asp?ContID=269

                          für umgerechnet 50 EUR aus Finnland mitgebracht.

                          Hat den Vorteil, dass ich einfach das andere Messer nehmen kann, wenn eins während des Aufbrechens stumpf geht.

                          Ich denke nicht, dass ich mit einem Messer das 8 x so teuer ist, das Wild in einem achtel der Zeit versorgt hätte (selbst wenn, wär's mir das nicht wert!).

                          Um den Stil (und das Verhältnis) zu wahren, müsste ich dann ja auch noch mit einer Büchse im Wert eines Mittelklassewagens in den Wald gehen. :bash:

                          Mit meiner Ausrüstung schaffe ich es, mein Wild am Anschuss zu in adäquater Zeit zu versorgen, ohne dass ich mir einen abbreche. Das genügt mir.

                          Schickimicki überlass' ich anderen...

                          Grüssle

                          Patty

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                          • jackknife
                            Alter Hase
                            • 12.08.2002
                            • 2590

                            • Meine Reisen

                            #14
                            ich gestehe ja jedem zu, nach seiner Meinung zu handeln, daher soll jeder machen wie er will, von mir aus kannst du auch eine Wilkinson Rasierklinge dafür nehmen. Grob halte ich aber deine Schickimickiaussage für dumm und beleidigend. Kann der andere ja auch sagen, was, bist du so arm, dass du dir nicht mal ein richtiges Jagdmesser leisten kannst, nur so billigen Finnenmüll. Sagt aber keiner, weil ich es okay finde, wie das machst. Pickenier ging auch gleich so ab. Du solltest in deinem Alter vielleicht mal akzeptieren lernen, dass es eben tatsächlich Leute gibt, die nicht geizig zu sich selbst sind und sich etwas gönnen. Wie überhaupt der ganze Outdoorbereich eine Frage der Leidenschaft ist. Man benötigt keine Jacke für 300€, es ist aber ein tolles Gefühl, wenn man sie hat und draußen nutzt. Messer für ein Paar hundert Euro braucht man nicht, aber sie haben schon eine gewisse Faszination. Ihr neigt aber dazu eben den Käufer eines solchen Messers als Ahnungslosen darzustellen, dabei könnte es doch vielleicht sein, dass ihr die Ahnungslosen seit.
                            Matthias

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                            • Peppermint Patty
                              Erfahren
                              • 14.07.2003
                              • 112
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                              #15
                              Zitat von jackknife
                              ich gestehe ja jedem zu, nach seiner Meinung zu handeln, daher soll jeder machen wie er will, von mir aus kannst du auch eine Wilkinson Rasierklinge dafür nehmen. Grob halte ich aber deine Schickimickiaussage für dumm und beleidigend.
                              Und wie bewertest du deine obige Aussage (... ist eine Frage des Stils.), wo du indirekt pauschal allen anderen Stillosigkeit oder schlechten Stil vorwirfst?

                              Zitat von jackknife
                              Du solltest in deinem Alter vielleicht mal akzeptieren lernen, dass es eben tatsächlich Leute gibt, die nicht geizig zu sich selbst sind und sich etwas gönnen.
                              Aha - wie alt bin ich denn???

                              Zitat von jackknife
                              Wie überhaupt der ganze Outdoorbereich eine Frage der Leidenschaft ist. Man benötigt keine Jacke für 300€, es ist aber ein tolles Gefühl, wenn man sie hat und draußen nutzt. Messer für ein Paar hundert Euro braucht man nicht, aber sie haben schon eine gewisse Faszination. Ihr neigt aber dazu eben den Käufer eines solchen Messers als Ahnungslosen darzustellen, dabei könnte es doch vielleicht sein, dass ihr die Ahnungslosen seit.
                              Brauchst bei mir doch nicht in den Pluralis Majestatis zu verfallen! Bin ganz bodenständig (Benutze ja auch keine sauteuren Messer.)
                              Ob ich die ('mal unterstellte) Qualität hochpreisiger Ausrüstung benötige ist keine Frage der Leidenschaft sondern der Anwendung. Wahrscheinlich gibt es für die von dir propagierten Messer auch passende Einsatzgebiete.
                              Die Absatzzahlen der "Custom-Made-Hersteller" lassen jedoch vermuten, dass die überwiegende Zahl der Jäger diese nicht im Bereich "Aufbrechen und Zerwirken" sehen.
                              Apropos - wer unterstellt wem noch gleich Ahnungslosigkeit, indem er pauschal "Nicht-Customs" als "Grütze" bezeichnet?

                              Was die Qualität von Messern angeht, so weiss ich, dass die finnischen sehr scharf sind und sich gut schärfen lassen. Mehr interessiert mich auch nicht, da ich das Ding zum schneiden und nicht zum ankucken brauch! Damit fühle ich mich in meiner Ahnungslosigkeit bei der Mehrzahl aller skandinavischen Jäger (keine Ahnung wieviele die Dinger sonst noch verwenden) in bester Gesellschaft.

                              Ach ja - da die Wahl des Messers für dich eine Stilfrage ist, werden dein 4x4 und deine Büchse deinen hohen Anforderungen gerecht? Oder steigst du etwa mit 'ner Blaser in der Hand aus 'nem Mitsubishi?

                              Grüssle

                              Patty

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                              • mark23
                                Erfahren
                                • 19.11.2002
                                • 289
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                                #16
                                Doppelpost. Sorry.

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                                • mark23
                                  Erfahren
                                  • 19.11.2002
                                  • 289
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                                  #17
                                  Zitat von Peppermint Patty
                                  Um den Stil (und das Verhältnis) zu wahren, müsste ich dann ja auch noch mit einer Büchse im Wert eines Mittelklassewagens in den Wald gehen. :bash:
                                  Hm, ist das Preis-Verhältnis von Messer zu Gewehr denn bei den Jägern vorgeschrieben? ... klingt jedenfalls so. Darf ich fragen, wieviel Deine "Büchse" gekostet hat?

                                  Wie lange "dauert" der Einsatz des Gewehres bei der Jagd (=wie lange schiesst man/wie lange trägt man das Gewehr nur mit sich herum)? Wie lange dauert das Versorgen des Wildes?

                                  Aber natürlich ist immer der Ausrüstung die man sich selbst gekauft hat, die beste, welche sonst!!! ... Warum hätte man sie sich als Fachmann sonst gekauft? ... Alle anderen haben sowieso keine Ahnung und sind Snobs, Anfänger, Theoretiker, einfach dumm genug, sich etwas anderes zu kaufen etc. Schade. Aber ist doch schließlich so, oder?

                                  Fazit - Warum versuche ich eine Ausrüstungsempfehlung mit anwendungsrelevanten Fakten zu untermauern, wenn bei vielen das oberste Kriterium der Tauglichkeit der Preis zu sein scheint?

                                  Die Finnenmesser sind übrigens recht gut, zumindest deutlich besser als das Glockmesser ... aber preislich liegen da ja auch schon wieder Welten dazwischen ... :wink: Anmerkung: Allerdings sind beide (Marttinii und Glock) mit Härten zwischen 54-56 HRC relativ weich im Vergleich zu anderen Messerstählen. Karbidmäßig dürfte bei beiden nicht wirklich viel vorhanden sein, die Schnitthaltigkeit entsprechend niedrig, da auch aufgrund der niedrigen Härte die Schneide verrunden kann.

                                  Gruß

                                  Mark23

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                                  • mark23
                                    Erfahren
                                    • 19.11.2002
                                    • 289
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                                    #18
                                    Zitat von Peppermint Patty
                                    Die Absatzzahlen der "Custom-Made-Hersteller" lassen jedoch vermuten, dass die überwiegende Zahl der Jäger diese nicht im Bereich "Aufbrechen und Zerwirken" sehen.
                                    Hm, da kenne ich genug Jäger, die zur roten Arbeit Customs nehmen und genug Messermacher, die volle Auftragsbücher haben. Kleine Hausaufgabe: Frag' doch mal bei Jürgen Schanz, Heiko Häß, Peter Abel, Uli Hennicke nach ihrer Kundschaft und wie diese ihre Messer verwendet, dann postest Du die Ergebnisse Deiner Anfragen mal hier und vergleichst das mit Deiner o.g. Aussage ... Aber scheinbar weißt Du da auch schon wieder sehr, sehr gut bescheid. Viel zu gut eigentlich ... wo lernt man das alles?

                                    Gruß

                                    Mark23

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                                    • Peppermint Patty
                                      Erfahren
                                      • 14.07.2003
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                                      #19
                                      Zitat von mark23
                                      Hm, ist das Preis-Verhältnis von Messer zu Gewehr denn bei den Jägern vorgeschrieben? ... klingt jedenfalls so.
                                      Nun - wenn es um die Frage des Stils geht, sollte doch alles zueinander passen - oder? :wink:

                                      Zitat von mark23
                                      Darf ich fragen, wieviel Deine "Büchse" gekostet hat?

                                      Wie lange "dauert" der Einsatz des Gewehres bei der Jagd (=wie lange schiesst man/wie lange trägt man das Gewehr nur mit sich herum)? Wie lange dauert das Versorgen des Wildes?
                                      Ca. 1/8 eines Mittelklassewagens...

                                      Was meinst du jetzt mit schiessen? Die Kugel als solches ist in < 1/1000 Sekunde draussen. Das Anschlagen kann u.U. länger dauern als das Aufbrechen. Ist aber letztendlich egal. Wenn du das Wild verfehlst, weil dir die Waffe nicht liegt, hast du hinterher nix wo du mit deinem Messer drin 'rumsäbeln kannst. Wie lange das Versorgen dauert weiss ich nicht. Ich brech' nur auf. (ca. 1/4 Stunde). Den Rest (aus der Decke schlagen und zerwirken) macht der Metzger.

                                      Grüssle

                                      Patty

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                                      • Corton
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                                        Lebt im Forum
                                        • 03.12.2002
                                        • 8593

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Zitat von Peppermint Patty
                                        Ich brech' nur auf. (ca. 1/4 Stunde). Den Rest (aus der Decke schlagen und zerwirken) macht der Metzger.
                                        Gibt´s dieses Jäger-Latein auch irgendwo in dt. Übersetzung?

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