Hallo zusammen,
ich habe über die letzten Jahre insgesamt 5 Hobo-Öfen gebastelt.
Dabei habe ich viel gelernt und auch viel Lehrgeld bezahlt.
In diesem Thread möchte ich euch nun an meinen Erkenntnissen teilhaben lassen
und euch ein paar Tipps geben, wie ihr euch einen gut brennenden Hobo bauen könnt.
Ich war heute im Garten und habe die 4 besten meiner Konstruktionen angefeuert
und die Brenneigenschaften miteinander verglichen.
Die wichtigsten beiden Erkenntnisse vorweg, falls jemand nicht bis zum Schluss lesen will:
Vergesst erst mal die Sekundärluft, die Primärluft ist für die Verbrennung entscheidend!
Lasst genügend Platz zum aufgesetzten Topf, damit das Feuer frei brennen kann,
und nicht behintert wird.
Um die Zufuhr von Primärluft zu verbessern, verwende ich kein Lochblech am Boden,
sondern ein grobmaschiges Drahtgitter.
Das Drahtgitter habe ich aufgebaut aus Edelstahl-Drähten (0,8mm dick) im Abstand von etwa 10-15mm.
Bei den Prototypen im Bild oben sieht man das Gitter ganz gut.
Einerseits erreiche ich damit eine gute Luftzufuhr und die Asche des Abgebrannten Holzes fällt nach unten aus dem Ofen.
Wer seinen Ofen länger als 20 Minuten betreiben will, für den ist es ganz entscheidend,
dass die alte, nutzlose Asche aus dem Brennraum fallen kann.
Durch die Asche wird die Luftzufuhr sonst ganz wesentlich beeinträchtigt.
Im Bild oben sieht man meinen hauptsächlich verwendeten Hobo.
Er hat 12cm Durchmesser und ist 16cm hoch. Mit diesem Maßen passt er perfekt um den Primus Eta-Power 1-Liter Topf.
Der Hobo ist nicht sonderlich hoch, dadurch entwickelt er vergleichsweise wenig Kaminzug.
Durch das grobmaschige Gitter unten kommt jedoch sehr viel Luft in den Brennraum und die Verbrennung ist ziemlich gut.
Diese Ofen kommt sehr gut mit nassem Holz zurecht.
Durch die geringe Höhe und den geringen Kaminzug bildet der Ofen relativ viel Glut.
Auch an einem doppelwandigen Hobo habe ich mich versucht.
Diesen seht ihr in den Bildern unten:
Ein optimal gebauter doppelwandiger Hobo ist wohl das Optimum hinsichtlich Verbrennung.
Im Optimalfall kann wirklich ziemlich nasses Holz verfeuert werden und es entsteht dabei wirklich kaum Rauch.
Leider brennt mein doppelwandiger Ofen nicht sonderlich gut.
Die Gründe dafür möchte ich euch kurz erläutern, damit ihr nicht die gleichen Fehler wie ich macht.
Zuerst hat das verwendete Lochblech am Boden zu kleine Löcher.
Bedingt durch die kleinen Löcher, und die vergleichsweise breiten Stege bleibt die verbrannte Asche
im Ofen liegen und verstopft die Luftzufuhr.
Mit meinem oben beschriebenen Drahtgitter hätte ich ein viel besseres Ergebnis erzielt.
Zweitens habe ich den Ofen zu schmal gebaut.
Der Ofen ist 20cm hoch, und außen 12cm dick. Die Brennkammer hat 10cm Durchmesser.
Durch den kleinen Durchmesser der Brennkammer verkeilt sich das eingeworfene Holz sehr schnell
und die Verbrennung ist massiv behindert.
Die 12cm Durchmesser meiner anderen Öfen würde ich als gut funktionierende Untergrenze ansehen.
Im nächsten Versuch werde ich eine 14cm breite Brennkammer mit 20cm Höhe versuchen.
Drittens sind die Löcher zur Zuführung von Sekundärluft zu weit oben.
Man erkennt zwar, dass von oben durch die Löcher vorgewärmte Sekundärluft in den Brennraum strömt,
doch die Löcher sind zu weit vom eigentlichen Feuer weg, so dass ein Großteil der Zuluft ungenutzt ausströmt.
Außerdem müssen die Sekundär-Luftlöcher ein gutes Stück unterhalb der Oberkante des Ofens sein,
sonst findet keine Sekundärverbrennung IM Brennraum statt,
sondern die Gase strömen aus und verwirbeln mit der Umgebungsluft.
Zu guter Letzt möchte ich euch noch eine sehr gut funktionierende "Feuerschale" zeigen.
Es handelt sich dabei um die hohe Ausführung der Ikea Besteck-Halters.
Aus diesem habe ich den Boden herausgetrennt und ein Drahtgitter mit ca. 15mm Maschenweite eingebaut.
Durch das Gitter fällt die Asche auf den Boden und verstopft die Zuluft nicht.
Bei dieser Ausführung handelt es sich nicht wirklich um einen Hobo im engeren Sinne.
Denn durch die vielen Löcher in der Seitenwand entsteht kaum ein Kaminzug.
Jedoch bekommt der Ofen eben durch die vielen Löcher sehr viel Zuluft, so dass auch nasses Holz verbrannt werden kann.
Hier also nochmal meine wesentlichen Erkenntnisse beim Bau eines Hobo-Ofens.
1. Gitter mit grober Maschenweite als Brennrost verwenden, sonst verstopft die Asche die Luftlöcher.
2. Durch eine reihe großer Löcher in der Seitenwand kurz über dem Brennrost für die Zuführung weiterer Primärluft sorgen.
3. bei einwandigen Hobo-Öfen genügend Löcher ganz oben vorsehen,
damit das Feuer unterhalb des aufgesetzten Topfes frei austreten kann und sich der Rauch nicht staut.
4. Die Brennkammer groß und breit genug bauen, sonst verkeilt sich das eingeworfene Holz.
5. Bei doppelwandigen Hobo-Öfen genügend Löcher im inneren Rohr vorsehen
und die Löcher für die Sekundärluft nicht zu weit oben bohren.
Soviel dazu. Vielleicht hilft's ja dem ein oder anderen.
Grüße
Sven
ich habe über die letzten Jahre insgesamt 5 Hobo-Öfen gebastelt.
Dabei habe ich viel gelernt und auch viel Lehrgeld bezahlt.
In diesem Thread möchte ich euch nun an meinen Erkenntnissen teilhaben lassen
und euch ein paar Tipps geben, wie ihr euch einen gut brennenden Hobo bauen könnt.
Ich war heute im Garten und habe die 4 besten meiner Konstruktionen angefeuert
und die Brenneigenschaften miteinander verglichen.
Die wichtigsten beiden Erkenntnisse vorweg, falls jemand nicht bis zum Schluss lesen will:
Vergesst erst mal die Sekundärluft, die Primärluft ist für die Verbrennung entscheidend!
Lasst genügend Platz zum aufgesetzten Topf, damit das Feuer frei brennen kann,
und nicht behintert wird.
Um die Zufuhr von Primärluft zu verbessern, verwende ich kein Lochblech am Boden,
sondern ein grobmaschiges Drahtgitter.
Das Drahtgitter habe ich aufgebaut aus Edelstahl-Drähten (0,8mm dick) im Abstand von etwa 10-15mm.
Bei den Prototypen im Bild oben sieht man das Gitter ganz gut.
Einerseits erreiche ich damit eine gute Luftzufuhr und die Asche des Abgebrannten Holzes fällt nach unten aus dem Ofen.
Wer seinen Ofen länger als 20 Minuten betreiben will, für den ist es ganz entscheidend,
dass die alte, nutzlose Asche aus dem Brennraum fallen kann.
Durch die Asche wird die Luftzufuhr sonst ganz wesentlich beeinträchtigt.
Im Bild oben sieht man meinen hauptsächlich verwendeten Hobo.
Er hat 12cm Durchmesser und ist 16cm hoch. Mit diesem Maßen passt er perfekt um den Primus Eta-Power 1-Liter Topf.
Der Hobo ist nicht sonderlich hoch, dadurch entwickelt er vergleichsweise wenig Kaminzug.
Durch das grobmaschige Gitter unten kommt jedoch sehr viel Luft in den Brennraum und die Verbrennung ist ziemlich gut.
Diese Ofen kommt sehr gut mit nassem Holz zurecht.
Durch die geringe Höhe und den geringen Kaminzug bildet der Ofen relativ viel Glut.
Auch an einem doppelwandigen Hobo habe ich mich versucht.
Diesen seht ihr in den Bildern unten:
Ein optimal gebauter doppelwandiger Hobo ist wohl das Optimum hinsichtlich Verbrennung.
Im Optimalfall kann wirklich ziemlich nasses Holz verfeuert werden und es entsteht dabei wirklich kaum Rauch.
Leider brennt mein doppelwandiger Ofen nicht sonderlich gut.
Die Gründe dafür möchte ich euch kurz erläutern, damit ihr nicht die gleichen Fehler wie ich macht.
Zuerst hat das verwendete Lochblech am Boden zu kleine Löcher.
Bedingt durch die kleinen Löcher, und die vergleichsweise breiten Stege bleibt die verbrannte Asche
im Ofen liegen und verstopft die Luftzufuhr.
Mit meinem oben beschriebenen Drahtgitter hätte ich ein viel besseres Ergebnis erzielt.
Zweitens habe ich den Ofen zu schmal gebaut.
Der Ofen ist 20cm hoch, und außen 12cm dick. Die Brennkammer hat 10cm Durchmesser.
Durch den kleinen Durchmesser der Brennkammer verkeilt sich das eingeworfene Holz sehr schnell
und die Verbrennung ist massiv behindert.
Die 12cm Durchmesser meiner anderen Öfen würde ich als gut funktionierende Untergrenze ansehen.
Im nächsten Versuch werde ich eine 14cm breite Brennkammer mit 20cm Höhe versuchen.
Drittens sind die Löcher zur Zuführung von Sekundärluft zu weit oben.
Man erkennt zwar, dass von oben durch die Löcher vorgewärmte Sekundärluft in den Brennraum strömt,
doch die Löcher sind zu weit vom eigentlichen Feuer weg, so dass ein Großteil der Zuluft ungenutzt ausströmt.
Außerdem müssen die Sekundär-Luftlöcher ein gutes Stück unterhalb der Oberkante des Ofens sein,
sonst findet keine Sekundärverbrennung IM Brennraum statt,
sondern die Gase strömen aus und verwirbeln mit der Umgebungsluft.
Zu guter Letzt möchte ich euch noch eine sehr gut funktionierende "Feuerschale" zeigen.
Es handelt sich dabei um die hohe Ausführung der Ikea Besteck-Halters.
Aus diesem habe ich den Boden herausgetrennt und ein Drahtgitter mit ca. 15mm Maschenweite eingebaut.
Durch das Gitter fällt die Asche auf den Boden und verstopft die Zuluft nicht.
Bei dieser Ausführung handelt es sich nicht wirklich um einen Hobo im engeren Sinne.
Denn durch die vielen Löcher in der Seitenwand entsteht kaum ein Kaminzug.
Jedoch bekommt der Ofen eben durch die vielen Löcher sehr viel Zuluft, so dass auch nasses Holz verbrannt werden kann.
Hier also nochmal meine wesentlichen Erkenntnisse beim Bau eines Hobo-Ofens.
1. Gitter mit grober Maschenweite als Brennrost verwenden, sonst verstopft die Asche die Luftlöcher.
2. Durch eine reihe großer Löcher in der Seitenwand kurz über dem Brennrost für die Zuführung weiterer Primärluft sorgen.
3. bei einwandigen Hobo-Öfen genügend Löcher ganz oben vorsehen,
damit das Feuer unterhalb des aufgesetzten Topfes frei austreten kann und sich der Rauch nicht staut.
4. Die Brennkammer groß und breit genug bauen, sonst verkeilt sich das eingeworfene Holz.
5. Bei doppelwandigen Hobo-Öfen genügend Löcher im inneren Rohr vorsehen
und die Löcher für die Sekundärluft nicht zu weit oben bohren.
Soviel dazu. Vielleicht hilft's ja dem ein oder anderen.
Grüße
Sven
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