[SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

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    [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

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    Mitreisende
    Und schon wieder ein Lappland-Reisebericht…häufen sich in den letzten Wochen ja ganz schön hier im Forum. Naja ich hoffe, ich kann trotzdem das Interesse des ein oder anderen Lesers wecken...



    Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...


    Reisezeit: 15.08.2011 - 01.09.2011

    Vorgeplänkel

    Nachdem Sven und ich uns über Pfingsten in Irland warmgelaufen hatten, sollte es nun also Ernst werden. Schweden, genauer gesagt der Sarek, wartete. Nachdem wir im letzten Frühjahr/Sommer zum ersten Mal durch ein Foto in der fotocommunity auf den Nationalpark aufmerksam geworden waren, ließ er uns nicht mehr los und glücklicherweise konnten wir uns in diesem Jahr zwei Wochen Zeit nehmen, um die Gegend gemeinsam zu erkunden und fotografisch zu erschließen. Nachfolgend möchte ich euch einen kleinen Einblick in unsere Tour geben, welche einige Überraschungen zu bieten hatte und uns nicht selten an unsere Grenzen brachte.

    Auch wenn das Wetter nicht immer zu unserem Vorteil war, war es doch eine grandiose Tour und nachdem die sich unmittelbar an die Rückkehr anschließende Wandermüdigkeit verflogen war, steigt bei mir nun mittlerweile fast täglich die Lust auf eine neue Tour, wenn ich auch sagen muss, dass ich noch nicht komplett mit dem „Lappland-Virus“ infiziert bin. Sicherlich werde ich den nördlichen Regionen bald wieder einen Besuch abstatten, es gibt allerdings noch so viele Orte auf der Welt zu entdecken und zu bereisen, dass eine nächste Sarek-Tour nicht unmittelbar folgen wird.
    Der Grund warum ich den Reisebericht erst jetzt, knapp ein halbes Jahr nach der Tour, poste ist einfach der, dass ich es vorher nicht geschafft habe, die gut 3000 entstandenen Fotos zu sichten und zu bearbeiten. Man hat ja nebenbei auch noch ein Leben…


    Wer sich den Bericht auch mal aus der Perspektive meines Reisebegleiters Sven durchlesen möchte, dem sei hier seine Homepage www.laemplein.de ans Herz gelegt. Dort gibt’s auch noch mehr wunderschöne Bilder.


    Route
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Nach einem intensiven Studium der Karte, anderer Reiseberichte, dem Sarek-Reiseführer von Drexhage/Hell und nicht zuletzt der freundlichen Hilfe des Forums haben wir uns für eine der klassischen Sarek-Hauptrouten entschieden. Da es unsere erste Unternehmung in dieser Region war, wollten wir es erstmal ruhig angehen lassen, auch auf die Gefahr hin, deutlich mehr Menschen zu begegnen als in weniger hoch frequentierten Ecken des Nationalparks.

    Die Anreise erfolgte mit der Fähre Sassnitz/Mukran nach Trelleborg, von da aus weiter mit dem Bus nach Malmö, dort mit dem Zug nach Stockholm und dann mit dem guten alten Nachtzug nach Gällivare. Von dort aus brachte uns der Bus nach Suorva. Wir entschieden uns für den Einstieg in den Sarek über den Staudamm in Suorva, weil es so ziemlich der schnellste Weg ist, ins Herz des Sarek zu kommen. Wir hatten unsere Tagesetappen aufgrund unserer fehlender Erfahrung sowie des großen Gewichts der Ausrüstung recht kurz bemessen, sodass wir es in den 2 Wochen unterwegs gerade geschafft haben, über Suorva ins Rapadalen vorzudringen und dann unter Mitnahme des „Klassikers“ Skierffe über den Kungsleden nach Saltoluokta die Region wieder zu verlassen und pünktlich unsere Rückreise anzutreten. Insgesamt waren wir knapp 150km unterwegs, den genauen Streckenverlauf könnt ihr am Track nachverfolgen.


    Ausrüstung



    Das gut, alte Gepäck…
    Nicht weniger als 32kg hatte jeder von uns beiden zu Beginn der Reise auf dem Rücken. Ein ganz schönes Geschleppe, vor allem bei oftmals schwierigem Gelände, wie es im Sarek vorherrscht. Wir hatten schon an allen Enden gespart und unser Gepäck aufs mindeste reduziert, weniger ging aber für uns nicht. Die größten Positionen bei der Zusammensetzung des Gewichts machten zum einen die Verpflegung (Sarek heißt zwangsweise komplette Selbstversorgung und wir hatten auch nicht vor, uns im späteren Teil der Tour auf dem Kungsleden an einer Fjällstationen zu unmenschlichen Preisen neu einzudecken) und zum anderen die Fotoausrüstung aus, die jeder von uns zu schleppen hatte.

    Konkret kamen wir jeder auf ca. 10kg Verpflegung – für unterwegs Nussmischungen, Schokolade, Oatsnack, für die Hauptmahlzeiten Ei- und Milchpulver, ein paar Tütensuppen und –gerichte, Nudeln, getrockneter Kartoffelbrei, Couscous, Milchreis, Pudding, zum Frühstück Müsli. Die Kamera fiel mit ca. 5,5kg ins Gewicht – 1 Body, 3 Objektive, Telekonverter, Stativ, einen ganzen Haufen Batterien und Speicherkarten, Filter, Reinigungstücher, Filter und sonstiger Kleinkram (Fernauslöser, Winkelsucher…). An Klamotten waren dabei: Regenhose, Softshellhose, Zip-Off Hose (im Nachhinein hätte ich mir die Softshell sparen können, hatte eigentlich immer die Regenhose an), Regenjacke, Hoody, Primaloft-Jacke, 2 Funktionsshirts, lange Merino-Unterwäsche, Socken & Unterwäsche, Mütze & Handschuhe, Wanderschuhe & Campschuhe.
    Ne genaue Gepäckliste hab ich hier bei Bedarf noch rumliegen, will hier aber nicht alles kleinteilig aufzählen.
    Die wichtigste Neuerung gegenüber der Irland Tour war mein neuer Schlafsack – der Cumulus LL300 schlug sich hervorragend, kein Vergleich zur alten No-Name Kufa-Tüte.
    Als Zelt hatten wir wieder das gute alte MSR Hubba Hubba dabei, der MYOG-Footprint wurde um Ösen erweitert, sodass wir im Regen zuerst das Außenzelt aufbauen konnten, um dann dass Innenzelt im Trockenen einhängen zu können. Vorteil und Kaufargument war damals das geringe Gewicht. Auch wenn das Zelt seinen Zweck erfüllt hat, immer dicht war und auch dem Wind bestens stand hielt ist der Platz für 2 Personen mit 30kg-Rucksäcken doch arg begrenzt, besonders wenns draußen schüttet und man den ganzen Tag im Inneren verbringen „darf“.
    Zur Navigation war die Fjällkarte (BD10), Sark-Reiseführer, Kompass sowie GPS dabei. Gekocht wurde mit Trangia, da wir nicht geflogen sind gabs auch keine Probleme mit dem Spiritus.
    Alles zusammen passte in meinen massiven Tatonka Bison 75, den ich vor der Tour gebraucht erworben hatte. Auch wenn der Tatonka ein gehöriges Eigengewicht mitbringt, ist er doch genau das richtige für die Tour gewesen. Unkaputtbar und dank des massiven Hüftgurtes auch sehr gut bei hohem Gewicht zu tragen.


    So genug Vorgeplänkel, jetzt geht’s direkt los!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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  • Lotta
    Dauerbesucher
    • 17.12.2007
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    #2
    AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

    Und schon wieder ein Lappland-Reisebericht…häufen sich in den letzten Wochen ja ganz schön hier im Forum. Naja ich hoffe, ich kann trotzdem das Interesse des ein oder anderen Lesers wecken...
    Mein Interesse hast du schon geweckt!! Den Irlandreisebericht habe ich bereits super gerne gelesen - da freut es mich, dass es jetzt einen weiteren Einblick in eure Tourerlebnisse gibt

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    • JeeWo
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      • 15.02.2011
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      #3
      AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

      1. Tag – Sassnitz -> Nachtzug nach Gällivare – ca. 1000km

      Die Tour beginnt am Abend des 15. August. Ich lasse mich von meiner Mutter nach Greifswald fahren und werde dort gegen dreiviertel 10 mit meinem Gepäck vor der Wohnung von Sven abgesetzt. Oben lerne ich erst einmal Bea kennen, die uns später am Abend zum Fährhafen nach Sassnitz bringen soll. Nachdem ich meine Rucksack neben den von Sven gewuchtet und wir professionell die Größe der beiden Ungetüme verglichen haben erklärt sie uns (wer kann es ihr verdenken...) für verrückt. Den weiteren Abend verbringen wir mit Gesprächen und gucken am Ende einen langweiligen, animierten Eulenfilm um etwas runter zu kommen. Abschließendes Fazit von Bea „Oh man ihr passt echt gut zusammen, das kann ja was werden…“

      Gegen 23:30 machen wir uns schließlich auf den Weg. Dies erscheint bei einer geplanten Abfahrtszeit der Fähre von 3:00 Uhr zwar sehr früh, unsere Fahrerin muss allerdings gleich weiter, deshalb konnten wir die Abfahrt nicht weiter hinauszögern. Letztendlich sollte aber gerade dies unser großes Glück sein…

      Am Fährterminal angekommen, es ist noch deutlich vor um 1, sind wir uns erst nicht sicher, ob wir richtig sind, da die Tür zum Aufzug ohne Hinweis auf Öffnungszeiten verschlossen ist und keine Menschenseele weit und breit zu sehen ist. Schließlich sind wir froh, als 2 junge Radfahrer zu uns stoßen, die ebenfalls die Fähre nehmen wollen. Gemeinsam warten wir also auf den Schlüsselmeister, der noch etwas auf sich warten lässt, uns aber schließlich doch in den heiligen Hallen willkommen heißt. Drinnen dann aber doch wieder Verwirrung – die anwesenden Personen sind alle auf eine Abfahrtszeit von 2:15 eingestellt, auf unseren Tickets steht aber eindeutig 3:00 – wer liegt richtig? Natürlich wir nicht! Warum auch immer, wie sich heraus stellt fährt die Fähre wirklich schon früher als gedacht und in unseren Gedanken danken wir Bea für ihre weiteren Verpflichtungen. Ohne diese hätten wir die Fähre wahrscheinlich verpasst.

      Nachdem wir mehr oder weniger ohne Ticketkontrolle vorbei an einem demotivierten, vielleicht übermüdeten, Mitarbeiter an Bord gehen können und die riesige Fähre zuerst nur für uns alleine haben, machen wir es uns auf einer ausgedehnten Couch-Sitzecke gemütlich. Nachträglich betrachtet keine gute Wahl, sitzen wir doch direkt unter dem scheinbar einzigen Fernseher an Bord und dieser zieht die aus dem Autodeck heranströmenden Menschenmassen an wie das Licht die Motten. Gebannt starren die Menschen selbst hier auf das blöde Mistding und wir fühlen uns ein bischen wie auf dem Präsentierteller.

      So ist es auch schwer, auf der Überfahrt zur Ruhe zu kommen. Die Sitzecke erweist sich als doch nicht so bequem und vor allem für 2 ausgewachsene, liegende Personen zu klein, die anderen Plätze sind allesamt belegt (wer fährt um die Uhrzeit eigentlich alles von Sassnitz nach Trelleborg???) und das grelle Licht sowie der Fernseher tun ihr Übriges, uns den Schlaf zu rauben bzw. uns gar nicht erst schlafen zu lassen. Nach einer also eher ungemütlichen Nacht mit kaum mehr als 5min Schlaf am Stück gebe ich es um 5:30 auf, gucke mir statt zu schlafen den Sonnenaufgang an, genieße das schöne Wetter und bereite mich auf die Ankunft in Trelleborg vor.


      auf der Fähre, im Hafen in Trelleborg. Den Blick gebannt auf den Fernseher gerichtet

      6:30 ist es dann soweit, wir stürmen von der Fähre. Wir haben ein paar Stunden Zeit, bis zu unserem Bus nach Malmö, also ist unser Ziel ein nahegelegener Park, in dem wir es uns erstmal gemütlich machen und ein kleines Frühstück zu uns nehmen. Auch wenn es recht kühl ist, tanken wir etwas Sonne und lesen. An Schlafen ist vorerst nicht mehr zu denken. Unsere Aufmerksamkeit fällt zuerst auf eine Gruppe Pfadfinder, die sich unweit von uns niedergelassen haben und danach auf ein nicht weiter definierbares Geschöpf, scheinbar halb Pfau, halb Rebhuhn, welches ein wenig plump aber nicht minder liebenswürdig durch den Park flitzt und als „Tipsie“ von da an unser Tourmaskottchen sein sollte.

      Schließlich besteigen wir zusammen mit der Gruppe Pfadfinder, aber ohne Tipsie, um 10:15 den Bus nach Malmö, wo uns nur wenig Zeit zum Umsteigen in den schon wartenden Schnellzug nach Stockholm bleibt.


      Bahnhof Malmö, der Schnellzug nach Stockholm wartet schon

      Während der Fahrt bekommen wir schonmal einen Eindruck von der weitläufigen Landschaft Schwedens und obwohl wir uns noch im „dicht“ besiedelten Süden des Landes befinden, fahren wir doch schon gefühlt stundenlang ohne Unterbrechung durch eine Gegend frei von menschlichen Einflüssen. Ändern tut sich dies gegen 15:30, wir erreichen Stockholm, die Hauptstadt des Landes, und lassen uns unweit des Hauptbahnhofs am Wasser bei weiterhin strahlendem Sonnenschein nieder und ertragen einmal mehr die verstörten Blicke der Passanten beim Anblick unserer riesigen Rucksäcke. Sven vertreibt sich die zwei verbleibenden Stunden bis zur Abfahrt unseres Zuges nach Gällivare mit Nichtstun, ich gehe ein paar Schritte und schaue mich um, gönne mir noch die vorerst letzte überteuerte Cola.


      Sven im Großstadtjungle von Stockholm - überfordert

      Pünktlich um 17:59 stehen wir mit einer riesigen Masse anderer Trekker am Bahnsteig und warten auf das Eintreffen des Nachtzuges. Dieser lässt allerdings auf sich warten und verspätet sich um fast eine ganze Stunde. Ich dachte immer die Deutsche Bahn hätte das Sich-Verspäten gepachtet…


      ein wenig bedrohlich...nach einer Stunde Verspätung rollt der Nachtzug nach Narvik ein

      Jedenfalls erweisen sich unsere Plätze, auch wenn es keine Liegen gibt, als den Umständen entsprechend bequem und die Gedanken an die Flasche Wein, die ich mir als „Schlafbeschleuniger“ eingepackt habe, lassen mich entspannt an die nun kommende Nacht denken. Wir unterhalten uns noch kurz mit zwei anderen Gruppen mit Ziel Abisko und machen heimlich ein paar Kungsleden-Witze. Sven verabschiedet sich dann schon recht zeitnah und versucht zu schlafen, ich lese noch etwas, leere den Wein und bin schließlich gegen 23:15 der letzte im Abteil, der sein Licht ausmacht.
      Zuletzt geändert von JeeWo; 07.10.2015, 20:00.
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      • JeeWo
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        • 15.02.2011
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        #4
        AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

        2. Tag – Nachtzug nach Gällivare -> Njábbejåhkå – ca. 530km, 9km zu Fuß


        Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


        Gegen 6:00 wache ich auf und bin überrascht, es doch geschafft zu haben, ein paar Stunden am Stück zu schlafen. Trotzdem döse ich noch ein bischen weiter und merke irgendwann, dass auch Sven wieder unter den Wachen weilt. Beim Blick auf die Uhr stellen wir ein wenig beunruhigt fest, dass der Zug immernoch eine gute Stunde Verspätung hat und es so für uns schwierig werden würde, den angepeilten Bus in Gällivare zu kriegen. Während eines kleinen Ausflugs in den Speisewagen ertönt eine schwedische Durchsage, worauf sich scheinbar alle dieser Sprache mächtigen Personen im Wagen anfangen zu echauffieren. Ein Stück weiter beunruhigt begebe ich mich zurück in unseren Wagon, wo dann schließlich die Durchsage noch einmal in englischer Sprache wiederholt wird: Der Zug kann die Verspätung nicht mehr einholen, aus den Anschlüssen wird nichts, deswegen wird die Bahn in Luleå eine zweistündige Pause machen und danach erst weiterfahren. Als Entschädigung gibt es dort für alle Reisenden ein Gratis-Frühstück im nahegelegenen Arctic-Hotel. Nicht ganz sicher ob wir uns freuen oder ärgern sollen, schließen wir uns den 100 Trekkern an, die überfallartig das Buffet des Hotels stürmen und sich mit allerlei Leckereien vollstopfen. Ein denkwürdiger Anblick. In der Zivilisation treten die animalischen Instinkte des Menschen noch viel offensichtlicher zu tage als in der Natur. In der Schlange vorm Buffet ist sich jeder selbst der Nächste, es geht nicht um Gratis-Essen – es geht ums Überleben!!

        Vor der Weiterfahrt des Zuges können wir uns noch beim Schaffner versichern, dass wir in Gällivare Anschluss an den zweiten und letzten Bus des Tages haben werden, so gehen wir den letzten Teil der Reise sehr entspannt an und sind schließlich gegen kurz nach 13:00 an unserem Ziel. An Ort und Stelle erwartet uns ein kalter Wind, das Wetter ist recht ungemütlich, allerdings regnet es (noch) nicht. Wir holen uns Tickets am Automaten und treten kurz vor 2 den letzten motorisierten Teil unserer Reise an. Die Strecke nach Suorva zieht sich, die Landschaft ist eintönig und dank der im Bus eingebauten Temperaturanzeige haben wir diese immer im Blick. 12°…11°…Regen setzt ein…10°…9°…na toll! Beim Halt in Kebnats wartet der Bus auf die Fähre aus Saltoluokta, ein kleiner Vorgeschmack auf unsere Rückreise. Das Wetter hat sich mittlerweile aber soweit verschlechtert, dass wir die Fjällstation und allgemein das gegenüberliegende Ufer nicht sehen können. Nach einem weiteren ausgiebigen Halt in Vietas erreichen wir schließlich um 16:25 den Staudamm in Suorva. Mit uns steigen noch zwei weitere Wanderer hinaus in den strömenden Regen, doch während wir uns erstmal in unsere Regepellen zwängen müssen, spurten diese sofort drauf los. Wir sollten sie in Kürze aus den Augen verlieren und nie wieder zu Gesicht bekommen.


        es geht endlich los. wir lachen...noch...

        Trotz Regen geht es gut gelaunt und froh, nach mehr als 40h Anreise endlich am Ziel zu sein, los. Die ersten Meter laufen sich trotz mehr als 30kg auf dem Rücken überraschend gut, wahrscheinlich überdeckt der beißende Wind und der von allen Seiten kommende Regen die sich beschwerenden Schultern…

        Direkt am Staudamm kriegen wir dann auch gleich unseren ersten Elch zu Gesicht, allerdings ein schon seit einiger Zeit totes, am Ufer angeschwemmtes und halb verwestes Exemplar. Dies sollte leider neben dem präparierten Elchkopf im Fährterminal Sassnitz unsere einzige Begegnung mit dieser Gattung auf der gesamten Tour sein. Schade, wir hätten uns ein echtes Treffen erhofft.

        Auf der anderen Seite des Sees folgen wir dann zuerst dem Pfad, verlieren ihn aber schon recht schnell und finden uns in Ufernähe springend von glitschigem Stein zu glitschigem Stein wieder. So hatten wir uns das eigentlich nicht vorgestellt… Wir bahnen uns den Weg weg vom Ufer, hinein in einen lichten Wald, wo wir auch wieder auf den Pfad treffen. Über ein paar kleine Bäche geht es weiter in Richtung des Sees auf 642m.



        Der Weg wird nun ein wenig steil, wir gewinnen an Höhe und haben schließlich einen schönen Blick über den Akkejaure. Der sich etwas legende Regen und nachlassender Wind heben unsere Stimmung und zum ersten Mal macht sich Begeisterung über die bunte und abwechslungsreiche Landschaft breit.


        Blick zurück Richtung Staudamm

        Schließlich kriegen wir am ersten Tag sogar noch unseren ersten Lemming („Harald“), die erste Moltebeere und unsere ersten, von Sven zuerst fälschlicherweise als „schwarze Elche“ erkannten, Rentiere (die „Knudsens“) zu Gesicht. Am Njábbejåhkå angekommen machen sich die Strapazen der Anreise bemerkbar und wir beschließen die Watung auf morgen zu verschieben und unser Zelt unweit des Ufers (wir waren nicht die ersten an dieser Stelle – das Gras war schon plattgedrückt) aufzubauen.


        Zeltplatz im Grünen

        Der Regen hat mittlerweile so gut wie aufgehört, so geht der Zeltaufbau schnell vonstatten. Zum Abendbrot gibt es eine „Penne mit Brokkoli“-Tütensuppe, welche wir auf einem nahegelegenen Felsen einnehmen. Entspannt und zufrieden mit unserer bisherigen Leistung, sowie mit voller Vorfreunde auf die kommenden Tage und der Hoffnung auf besseres Wetter, philosophieren wir noch eine Weile und verkriechen uns schließlich in unsere schön warmen Schlafsäcke. Den Schlaf haben wir uns verdient!

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        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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          #5
          AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

          3. Tag – Njábbejåhkå -> Lulep Niendojágåsj, 12km


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          Erst recht spät beschließen wir, unsere schützende Unterkunft zu verlassen. Der monoton auf die Zeltwand aufschlagende Regen lässt uns ein ums andere Mal das Unvermeidliche nach hinten verschieben. Schließlich geht es nach einem kargen Frühstück etwa gegen 11:30 los, das Zelt ist schnell abgebaut, Rucksack und Klamotten noch nass von gestern, also weiter im Text. Die Schuhe können wir gleich auslassen, es steht ja zunächst die erste richtige Furt der Tour an. Das etwa knietiefe Wasser ist zwar eisig kalt, der Fluss an sich aber kein Problem und schnell durchquert.


          kann ein tag schöner beginnen?

          Auf der anderen Seite verpacken wir uns so gut es geht – in der Hoffnung auf eine baldige Wetteränderung und der fehlenden Motivation, die nasse Softshell-Hose im Rucksack zu verstauen, lasse ich diese den Tag über an. Nasser konnte sie eh nicht werden…
          Wir folgen dem Pfad, weg vom Fluss bis wir schließlich den See 642 erreichen und passieren. Die sehr interessante Landschaft wir leider durch den Regen und das neblige Wetter sehr gestört. Wir sehen zu, dass wir vorwärts kommen und halten nur selten inne und sehen uns um. Der Pfad verliert sich, wir steigen die nun weitläufiger werdende Landschaft auf etwa 850m hinauf und erlangen zum ersten Mal einen trotz Wolken und Nebel ansprechenden Ausblick über das sich uns nun eröffnende Fjäll. Im Osten bzw. Südosten können wir den Alep Gierkav und Sluggá erahnen, deren Gipfel aber von tiefhängenden Wolken verdeckt sind. Da Wind und Regen für kurze Zeit schwächer werden nutzen wir die Zeit für eine kurze Pause, nehmen einen Snack zu uns und machen ein paar Fotos.


          zwei figuren in weiter landschaft. wir sprühen nur so vor begeisterung...


          bitte lächeln!

          Weiter geht’s, wir halten so gut es geht die Höhe und arbeiten uns weiter nach Süden vor. Der Nebel wird immer dichter, bis wir schließlich kaum 10m weit gucken können und uns gänzlich abgeschnitten von der uns umgebenden Landschaft nur mit GPS und Kompass orientieren können. Wieder vermeiden wir großartige Pausen, bei jedem Stopp zerren Wind und Regen sofort an den nassen Klamotten und es wird kalt und ungemütlich.


          wie soll man denn bei der sicht die landschaft genießen?? abzug gibts bei der haltungsnote für den schlecht sitzenden rucksack.

          Auf Höhe des Njirávjågåsj wird die Sicht besser, dafür aber der Weg schlechter. Ohne Pfad geht es entweder über glitschige Steine, durch knöcheltiefen Matsch oder ausgedehntes Weidengestrüpp – wir kommen nur langsam vorwärts. Gerade das Weidengestrüpp macht uns zu schaffen, teilweise gleicht es einem Mangrovenwald. Wenn es (Rentier)-Pfade durch das Zeug gibt, sind diese zu Bächen verkommen, unsere Schuhe sind schon lange durch und sollten auch für die nächsten Tage nicht mehr trocken werden. Die Stimmung ist im Keller, der Weg anstrengend und die schweren Rucksäcke melden sich auch zu Wort. Trotz des andauernden Regens erweisen sich die Flüsse hier zum Glück als unproblematisch und allesamt ohne Watung zu überqueren. Dies ändert sich schließlich am Lulep Niendojágåsj. Dieser ist schnell, laut, tief und ungemütlich. Keine gute Kombination für zwei ausgelaugte, durchnässte Wanderer. Schon ziemlich demotiviert gehen wir das Ufer ein gutes Stück flussauf- und flussabwärts ab, können aber keine geeignete Watstelle entdecken. Es ist mittlerweile später Nachmittag und wir sehen keine Möglichkeit, heute noch auf die andere Seite zu kommen. Im Sarek-Füher (Drexhage/Hell) gilt der Fluss vor dem wir nun stehen als „leicht zu durchwaten“, na toll, danke für die Info…

          Wir gebens also auf, schmeißen unsere Rucksäcke von uns und suchen in der Hoffnung auf einen niedrigeren Wasserstand am nächsten Morgen einen geeigneten Zeltplatz. Als wir diesen gefunden haben, stellt Sven erschreckend fest, dass sein GPS nicht mehr an Ort und Stelle (Hüftgurt) ist und wir es irgendwo verloren haben müssen. Nachdem wir heute gemerkt haben, wie sehr man von dem guten Stück abhängig ist, keine schöne Vorstellung den Rest der Tour nur auf Kompass und Karte angewiesen zu sein… Also rekonstruieren wir in Kleinstarbeit unsere letzten Schritte und suchen das Ufer des Flusses nach nem faustgroßen, gelben Stein ab. Zum Glück werden wir fündig, das GPS liegt auf einer der kleinen „Inseln“ zwischen zwei Flussarmen, welche wir auf eine mögliche Furtstelle untersucht haben.

          Erleichtert können wir uns nun an den Zeltaufbau machen. Trotz starkem Regen gelingt es uns, das Zelt einigermaßen trocken aufzubauen. Als eine große Hilfe erweist sich hierbei das von Sven zusammengebastelte Footprint mit Ösen, welches es uns ermöglicht, das Außenzelt des Hubba Hubba zuerst aufzubauen, um dann darin erst das Innenzelt einzuhängen.


          zelt am bösen fluss...

          Neben dem Zelt sind die wichtigsten Utensilien – Isomatte und Schlafsack – ebenfalls trocken geblieben. Wenigstens etwas…
          Ohne warme Mahlzeit verziehen wir uns schnell in unsere Schlafsäcke. Den Tag hatten wir uns wirklich anders vorgestellt…


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          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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            #6
            AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

            4. Tag – Lulep Niendojágåsj - Ruhetag, 0km (höchstens mal pinkeln gehen)

            Schlafen, Aufwachen, Regen, Schlafen, Aufwachen, Regen, Schlafen. Soweit der vierte Tag der Tour in Kurzform. Wers noch etwas ausführlicher haben möchte:

            Da der Regen nicht aufhört und uns die letzten Tage ziemlich zugesetzt haben, beschließen wir einen unserer eingeplanten Ruhetage aufzubrauchen. Wir hatten bei der Tourplanung mit insgesamt 3 außerplanmäßigen Tagen gerechnet, von denen wir zwei bei gutem Wetter für Tagestouren ohne Gepäck (aber mit Kamera) auf den Låddebákte und Lulep Gierkav nutzen wollten. Da gutes Wetter aber in weiter Ferne scheint und der Fluss nebenan über Nacht eher noch an Kraft gewonnen zu haben scheint, bleiben wir erstmal an Ort und Stelle.

            Die Stimmung befindet sich an einem Tiefpunkt und wir denken sogar darüber nach die Tour abzubrechen. Sicher hatten wir mit mehreren Regentagen gerechnet, aber dass sie uns so zusetzen würden und uns schon am dritten Tag der Tour zu einem Ruhetag zwingen, damit hätten wir nicht gerechnet. Hatten wir uns also übernommen? Viel Erfahrung haben wir nicht, aber eigentlich dachten wir, wir hätten uns ausreichend vorbereitet. Vielleicht lief die erste Tour nach Irland einfach zu glatt und wir haben uns selbst überschätzt? Die Enge unseres Zeltes fällt jetzt doppelt ins Gewicht. Wir spielen also mehrere Szenarien durch, so weh es auch tut. Noch sind wir in direkter Nähe der Zivilisation. Aber einfach auf dem gleichen Weg zurück nach Suorva? Und dann halt ein paar Tage aufm zuvor verspotteten Kungsleden laufen? Nein dazu war der Weg gestern einfach zu nervig und blöd zu gehen, außerdem steht dieser Variante unser Ehrgeiz im Weg…Verkürzung der Route und dann der Weg durchs Basstavágge zum Sitojaure und dort auf den Kungsleden? Dazu wissen wir zu wenig wies im Tal aussieht und wenn wir schon so weit gehen, dann können wir auch gleich unsere ursprünglich angedachte Route nehmen…
            Die Entscheidung wird erstmal vertagt, wir lenken uns mit Lesen ab und versuchen immer Mal wieder zu schlafen. Gegen Nachmittag macht sich mein Rücken langsam bemerkbar, das ganze Liegen tut ihm nicht gut. Mittlerweile hat sich das Wetter ein wenig gebessert (zumindest bilden wir uns das ein), der Regen wird etwas weniger und auch die Sicht wir besser. So langsam kann man am Horizont das Ähpár-Massiv erahnen, dessen Anblick unserer Motivation einen ordentlichen Schub verpasst. Nach einer kleinen Mahlzeit beschließen wir schließlich, die Tour am nächsten Tag wie geplant fortzusetzen. Sven opfert sich und testet ohne Gepäck ein paar Watstellen – der Fluss erweist sich als harmloser als gedacht und unsere Stimmung sowie die Lust, endlich das Zelt wieder einzupacken und weiterzugehen, steigen beachtlich. Im Wind- und Regenschutz des Vorzeltes gibt es gegen 18:00 eine ordentliche Portion Nudeln mit Tomatensoße und satt und zufrieden mache ich noch ein paar Fotos der immer noch in tiefen Wolken und Nebel gehüllten Landschaft.


            wenn sich die landschaft einfach nicht zeigen will, muss halt das zelt als motiv herhalten

            Gegen Abend hört der Regen fast auf und ich laufe draußen ein bischen umher um meine Primaloft-Jacke zu trocken, die im Rucksack nicht ausreichend regensicher verpackt war und etwas durchgeweicht ist. Letztendlich gibt es vorm Schlafengehen noch eine schöne Tasse Tee. Ich lasse die Jacke über Nacht im Schlafsack an und freue mich am nächsten Morgen über meine trockene Isolationsschicht.

            Zuletzt geändert von JeeWo; 07.10.2015, 20:10.
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            • vinne90
              Gerne im Forum
              • 26.04.2010
              • 82
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              #7
              AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

              Hier besteht auf jeden Fall noch Interesse an Berichten aus dem hohen Norden, gerade wenn man jetzt noch solange warten muss, bis es mal wieder losgeht. der bericht liest sich super, freue mich auf die Fortsetzung.
              Gruß,
              Vincent
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              • JeeWo
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                • 15.02.2011
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                #8
                AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                5. Tag – Lulep Niendojágåsj – Bierikjávrre, 13km


                Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                Schon ab um 5:00 morgens fällt es mir schwer, weiter zu schlafen. Gestern haben wir schließlich schon genug Ruhe gehabt und meine Rückenschmerzen werden immer stärker. So langsam gibt es keine Liegeposition mehr, die ich nicht schon ausprobiert hätte und die keine Schmerzen verursachen würde. Bis um acht halte ich es noch aus, dann stehen Sven und ich auf und nehmen ein reichhaltiges Frühstück zu uns. Es gibt Müsli und Pudding! Nachdem alles wetterfest verpackt und das Zelt abgebaut ist, geht es kurz nach 10:00 bei leichtem Regen los. Der Fluss ist schnell überquert, auch wenn ich es nicht für nötig halte, die Watschuhe anzuziehen und in den Trekkingschuhen furte. Schuhe und Socken sind eh noch komplett durchnässt und ich habe schon erwähnt, dass sich dies erst am Ende der Tour ändern wird.


                am horizont scheint sogar die sonne, bis wir in den genuss kommen wird es allerdings noch ein paar tage dauern

                Wir sind froh endlich wieder auf den Beinen zu sein, unsere Stimmung ist dementsprechend gut und wir kommen trotz Regen gut voran. Auf unserem Weg Richtung Guhkesvágge treffen wir zum ersten Mal seit dem Ausstieg in Suorva auf einige andere Wandergruppen. Wir befürchten schon, dass es von nun an, je näher wir dem Sarek kommen, immer schlimmer werden würde, allerdings sind wir später am heutigen Tage und auch in den nächsten Tagen großteils für uns alleine und haben unsere Ruhe.




                Nach knapp zwei Stunden erreichen wir schließlich die Brücke über den Guhkesvákkjåhkå und überschreiten mit dem Fluss die Grenze zum Sarek Nationalpark.

                Endlich am Ziel! Die andere Seite erwartet uns gleich mit stärker werdendem Regen und auffrischendem Wind, sodass wir hinter der Brücke im Schutz eines großen Steins nur eine kurze Pause machen und einen kleinen Snack zu uns nehmen. Hinter der Brücke finden sich einige gut ausgetretene Pfade, wir folgen einem Weg in direkter Linie zum Pass westlich des Vuojnesvárasj. Nach Durchquerung des weit ausladenden Flussbettes (man will sich garnicht vorstellen wie es hier zur Schneeschmelze aussieht) geht es mäßig steil bergauf und mit jedem Höhenmeter wird der Nebel dichter. Wir steigen bis über 1000m auf, oben sehen wir so gut wie garnichts mehr. Ein Glück, dass wir das GPS wiedergefunden haben…


                am pass...mal wieder nüscht zu sehen...

                Die Landschaft hier hinterlässt einen sehr bleibenden Eindruck, es wirkt irgendwie verwunschen und mysteriös. Der dichte Nebel-Wolken-Mix, die Stille und die nur zu erahnende Umgebung erzeugen eine einzigartige Atmosphäre. Leider war es so gut wie unmöglich, diese fotografisch festzuhalten. Der Weg zieht sich immer weiter, ein ums andere Mal müssen wir die Richtung ändern um unserem angepeilten Wegpunkt näher zu kommen, hier oben kann man wirklich leicht die Orientierung verlieren. Als es schließlich auf der anderen Seite des Sattels wieder bergab geht (die Sicht ist immer noch miserabel), tauchen im Nebel auf einmal zwei große Eisfelder auf, hinter denen es wieder bergauf geht. Wir sind zuerst etwas verwirrt, dann aber umso mehr beeindruckt und lassen die Eisfelder erst nach einer kleinen Fotosession hinter uns.


                EIS! sven ist sichtlich begeistert


                letzter Hügel zwischen Eisfeld und Tal

                Hinter dem nächsten Bergkamm wartet dann endlich der Abstieg ins Tal auf uns. Nach und nach wird die Sicht besser und wir können erste Blicke auf den Bierikjávvre und das Ähpár- und das Sarek-Massiv erhaschen. Während des Abstiegs machen wir eine Pause und können währenddessen beobachten, wie sich die Sicht immer weiter verbessert und weitere Teile der unglaublichen Landschaft um uns herum freigibt. Natürlich wird dieser Vorgang ausgiebig fotografisch dokumentiert.


                fotopause während des abstiegs ins tal

                Irgendwann wird es uns dann aber doch ohne Bewegung zu kalt, während über dem Bierikjávvre teilweise die Sonne scheint, prasselt auf uns weiterhin stetiger Regen nieder, und wir setzen unsere Wanderung fort. Wir haben heute schon ordentlich Kilometer und Höhenmeter geschafft, trotzdem sind wir noch gut drauf und deshalb beschließen wir, den Bierikjávvre so gut es geht hinter uns zu lassen und an dessen letzten Zufluss aus dem Sarek-Massiv im Schutze des Sarvatjåhkkå unser Lager aufzuschlagen.


                am ufer des Bierikjávvre, man sieht wie weite bereiche der landschaft aufgrund des vielen regens überflutet sind

                Wir folgen also immer wieder anzutreffenden Pfaden zuerst Richtung Seeufer, dann immer am Ufer entlang. Das letzte Stück des Weges zieht sich nun doch etwas, der Regen macht uns wieder zu schaffen. Getröstet werden wir durch die wunderbar türkis-grüne Farbe des Wassers – einfach fantastisch! Die Lust auf ein Bad im See steigt, auch wenn das Wetter eher dagegen spricht. Weiter Zuflüsse zum See durchqueren wir ohne weitere Probleme, aufgrund unser eh nassen Füße machen wir uns auch keine weiteren Gedanken und nehmen ohne Rücksicht auf Verluste den kürzesten Weg ans andere Ufer.


                inzwischen sind wir gekonnte fluss-querer

                Auf dem letzten Stück des Weges schmerzen die Schultern und die Füße schon nicht zu knapp, weswegen wir auch unglaublich froh sind, an der von uns vorgesehenen Ecke einen sehr schönen und sogar ein wenig windgeschützten Zeltplatz zu finden. Unweit unseres Zeltplatzes machen wir aber leider eine unschöne Entdeckung – scheinbar viel genutzte Feuerstellen samt Müll – natürlich deutsche Trekkingnahrung in Alu-Tüten, die hier vergeblich versucht wurden, im Lagerfeuer zu verbrennen…

                Unser Lager bereiten wir in aller Ruhe vor, es hört zwischenzeitlich sogar so gut wie auf zu regnen, das Zelt steht so sehr schnell und ich wage es sogar, einige durchgeweichte Klamotten zum trockenen raus zu legen. Zwar vergeblich, der Regen setzt nach wenigen Minuten wieder ein, aber psychologisch eine sehr wertvolle Aktion. Am Ende des Tages werden wir noch mit einem sehr schönen Licht verwöhnt, sodass wir zum ersten Mal auf der Tour ausgiebig zum Fotografieren kommen.


                herrlicher Zeltplatz. oben links gehts ins basstavágge, rechts ins soabbevágge

                Zwischenzeitlich kommen uns aus dem Basstavágge ein paar andere Trekker entgegen und erkundigen sich bei uns nach dem Zustand der Brücke über den Guhkesvákkjåhkå – wir geben gerne Auskunft. Je später es wird, desto mehr schwinden auch unsere Kräfte und unsere nassen Füße sehnen sich nach dem Schlafsack. So gibt es zum Abendbrot eine ordentliche Portion Rührei mit Bannock und gegen 22:30 beenden wir einen aus unserer Sicht sehr erfolgreichen Tag. Es regnet inzwischen zwar wieder, aber wir sind unendlich froh, nach dem gestrigen Tag die Tour fortgesetzt zu haben.


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                Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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                • JeeWo
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                  • 15.02.2011
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                  so reicht erstmal für heute, morgen gehts denke ich weiter
                  http://rreckless.wordpress.com/

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                  • woelfchen
                    Erfahren
                    • 20.03.2010
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                    #10
                    AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...



                    Ich warte jetzt schon auf die Fortsetzung. Wunderbarer Bericht bis hierher.

                    Kommt mir bekannt vor, das mit der Witterung ... überlege gerade warum?

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                    • Fruehpatrouille
                      Erfahren
                      • 13.01.2011
                      • 304
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                      #11
                      AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                      Phantastische Bilder, spannender Bericht.
                      Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
                      Mitwanderzentrale auf Facebook

                      kostenlose Couch direkt am Trail (Neckar) für E1-Thruhiker

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1203
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                        #12
                        AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                        Liest sich sehr schön der Bericht, wann kommt die Fortsetzung? Besonders freut es mich, dass Du trotz des schlechten Wetters die positiven, motivierenden Aspekte hervorherbst und Deinen Text auch mit einer Prise Humor würzt. Was mich noch interessiert, ist wie Du die GPX Karten samt Höhenprofil erstellt hast. Hast Du da einfach Deine Daten vom GPS übertragen? Oder hast Du dafür ein bestimmtes Programm genutzt? Bisher ist mir nur die Seite http://www.wegeundpunkte.de/ bekannt. Dort kann man aber nur Touren ohne Höheninformationen einzeichnen.

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                        • JeeWo
                          Erfahren
                          • 15.02.2011
                          • 133
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                          6. Tag – Bierikjávrre -> Jilåjåhkå, 12,5km


                          Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                          Wir lassen den Tag ruhig angehen. Es ist einfach zu bequem im Schlafsack und auf der Ismoatte. Als wir uns endlich aufraffen können, gibt’s ein kurzes Müsli, aufgrund des nicht so dollen Wetters machen wir auch keine Fotos mehr.


                          so langsam werden die Regenklamotten zur zweiten Haut...

                          Ohne große Umschweife setzen wir unseren Weg in Richtung des auf der Fjällkarte eingezeichneten Pfades fort. Nach dem Erreichen der „Sarek-Hauptroute“ wollen wir dieser zum Låddebákte folgen und den Weg übers Snávvávágge nehmen, oben eventuell unser Lager aufschlagen. Bevor wir soweit sind, müssen wir aber erstmal einen Weg über den Bielajåhkå und im Anschluss den auf der Karte eingezeichneten Pfad finden. Zwischendurch überlegen wir kurz, einen Abstecher zur Hütte am Bielajávrátja zu machen, entscheiden uns aber aufgrund des notwendigen Umwegs dagegen. Hinter dem See wenden wir uns nach Süden in direkter Richtung zu den Spökstenen. Davor steht aber noch einmal eine Furt durch den Bielajåhkå an, welche wir aber ohne Probleme meistern und am anderen Ufer eine Pause machen.


                          entspannte Flussquerung am Rande des Rapadalen

                          Zum ersten Mal eröffnet sich uns der Blick nach Norden ins obere Rapadalen, wir halten trotz der schlechten Sicht kurz inne und machen ein paar Fotos. Zwischenzeitlich hört es sogar mal kurz auf zu regnen, ich nutze die Zeit in einem Anflug von guter Laune um meine Haare im wunderbar klaren Wasser zu waschen. Weiter geht’s durch ein wenig sumpfiges Gelände, zum Glück weist uns das Wollgras schon von weitem auf zu nasse Stellen hin, sodass wir diese weiträumig umgeben können. Kurz hinter einem markanten Felsen (in der Karte neben dem „B“ des Bielavárásj eingezeichnet) treffen wir schließlich auf den gut ausgelatschten Weg, machen eine Pause samt Fotos.


                          zum ersten mal eröffnet sich uns der blick ins tal

                          Trotz dem Fakt, dass wir uns jetzt auf der „Hauptroute“ durch den Sarek befinden, sind immernoch keine weiteren Wanderer zu sehen, wir sind positiv überrascht. Vielleicht schreckt auch das Wetter – es hat sich mittlerweile wieder eingeregnet – einige Menschen ab.

                          Als es uns ohne Bewegung zu kalt wird, ziehen wir weiter Richuntug Spökstenen. Der Weg erweist sich als doch nicht so einfach zu gehen, die enormen Wassermassen haben die Pfade, vor allem in Bereichen mit hohem Weidengestrüpp, zu Bächen gemacht und entweder sind wir also damit beschäftigt, zu tiefen Pfützen auszuweichen, oder mit Vorsicht rutschige Matschpassagen zu überwinden. Als Motivationsschub gibt es aber am Wegesrand eine ganze Menge leckerer Heidelbeersträucher. Je weiter sich der Weg zieht, desto nerviger werden der Regen sowie der Wind, der uns ins Gesicht bläst.


                          hinter uns sieht das wetter eigentlich ganz in ordnung aus...


                          ...in laufrichtung bot sich uns allerdings dieser anblick...

                          Nach einiger Zeit treffen wir zuerst auf eine Gruppe schwedischer Frauen, dann auf ein paar junge Deutsche. Mit beiden Gruppen unterhalten wir uns kurz und erkundigen uns nach dem Zustand des weiteren Weges. Besonders die Frage, wie es oben im Snávvávágge aussieht, interessiert uns und beide Gruppen können nichts Gutes berichten: starker Wind, Regen, Nebel, schlechte Sicht und dazu noch der schwierige Aufstieg – sie raten uns, unser Zelt unweit des Aufstiegs aufzuschlagen und auf besseres Wetter Morgen zu hoffen.


                          tolle landschaft...wenns nur nicht dauernd regnen würde!

                          Ziemlich konsterniert ziehen wir weiter, an der steilen Flanke des Bielatjåhkkå entlang bis wir schließlich kurz vorm Aufstieg auf die Hochebene auf einen gut ausgetretenen und oft benutzten (ein Zelt steht schon da) Zeltplatz treffen. Sollte hier also für heute schon Schluss sein? Es ist gerade mal 16:00 Uhr und wir sind noch ganz gut drauf. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage erscheint es als wenig sinnvoll, unser Zelt oben auf der Hochebene aufzubauen, daher beschließen wir, uns ordentlich ins Zeug zu legen und falls es oben wirklich so schlimm sein sollte, heute noch den Abstieg auf der anderen Seite in Angriff zu nehmen.


                          jetzt wirds steil! dass es dank des vielen wassers so rutschig ist, macht die sache nicht einfacher...

                          So machen wir uns also an den Aufstieg, der Weg wird immer beschwerlicher und mit zunehmender Steigung aufgrund des vielen Wassers von allen Seiten auch gefährlicher. Teilweise unter Zuhilfenahme der Hände geht es weiter aufwärts, trotz der schlechten Sicht halten wir doch das ein oder andere Mal kurz inne und genießen die Umgebung. Nach ca. 1h sind die 200hm geschafft, wir wagen einen Blick über die Kante ins Snávvávágge und sofort peitscht uns eisiger Regen entgegen. Unsere Meteorologen hatten nicht zuviel versprochen. Man kann nur erahnen, wie schön es hier oben eigentlich sein könnte und die Bilder, die man sich vor der Reise von diesem Ort angeschaut hat, sind schon so gut wie vergessen. Wir sehen nichts, nur Nebel. Die Augen streng auf den Pfad zu unseren Füßen gerichtet kämpfen wir uns vor, den Kopf zu heben fällt schwer, weil einem sofort der kalte Regen ins Gesicht peitscht. Die Sicht ist so schlecht, dass wir selbst den nur wenige Meter entfernt verlaufenden Snávvájávvre nur erahnen können. Eine sehr unwirkliche Umgebung hier, aus Rücksicht auf unsere Technik müssen wir es leider vermeiden, hier oben Fotos zu machen. Da hätte man das wasserdichte Gehäuse einpacken müssen…


                          das letzte foto des tages, wenigstens eins ausm Snávvávágge. danach ist uns das fotografieren gehörig vergangen. außerdem wäre ein wasserschaden fast unvermeidlich gewesen.

                          Nach knapp 2 Stunden erreichen wir das Ende der Hochebene, hier ist es ein wenig windgeschützt, da wir uns nun in einem kleinen Kessel befinden. In nicht allzu großer Entfernung vom Pfad sind zwei Zelte zu erkennen und ich bin auch nicht abgeneigt, unser Lager hier aufzuschlagen. Die letzten Kilometer haben ordentlich geschlaucht. Sven will allerdings unbedingt von dieser Hochebene wieder runter, vielleicht die bessere Entscheidung, weil auf der anderen Seite sicher ein gemütlicherer Zeltplatz auf uns warten würde. Schließlich gehen wir weiter, noch einmal steil bergauf und oben erwartet uns wieder der gute alte Wind, der uns den Regen ins Gesicht fegt. Von nun an geht es steil bergab, wir sind beide ziemlich ko und kommen teilweise ins Stolpern. Die Fehltritte mehren sich. Die Sicht ist fast null, trotzdem gelingt es uns, immer Anschluss an den Weg zu halten. Zwischenzeitlich nehme ich meine Brille ab und taste mich ohne vorwärts, sehen tue ich dank dem Regen auf den Gläsern auch mit nichts mehr. Nach einiger Zeit scheint das schlimmste überstanden, der Weg ist weniger steil und gut zu laufen und wir schauen uns intensivst nach einem Zeltplatz um. Am „Horizont“ können wir einen größeren Fluss zuerst hören und dann auch recht bald sehen. Wir sind ein wenig überrascht, der Ráhpaädno kann es nicht sein, dazu sind wir noch viel zu hoch und außerdem fließt der hier viel zu schnell.

                          Nach einem weiteren steilen Abstieg stehen wir schließlich in einer tiefen Schlucht vor dem Jilåjåhkå. Mit dem hatten wir nun garnicht gerechnet!! In unserem Sarek-Führer ist dieser Fluss nichtmal erwähnt und nun stehen wir hier vor dem rauschenden und tiefen Ungetüm und müssen auf die andere Seite. Es wird schon ein wenig dunkel und wir sind mit unseren Kräften am Ende, aber es gibt kein Zurück mehr und wir müssen auf die andere Seite, um unser Zelt aufzubauen. Es folgt der sicherlich riskanteste Part unserer Tour, Sven versucht sich zuerst und wird fast weggerissen. Das Wasser ist gut hüfthoch und verdammt schnell. Zwischenzeitlich steht Sven nur noch auf einem Bein und versucht mit diesem irgendwie wieder halt zu finden. Sein Rucksack steht schon ein gutes Stück unter Wasser. Zum Glück geht alles gut, er kommt heile drüben an, lediglich einen seiner Watschuhe hat der Fluss ihm von den Füßen gerissen und einen seiner Trekkingstöcker hats etwas verbogen. Von jetzt an sollte er also immer in seinen Trekkingschuhen furten. Nachdem ich mir Svens Kampf mit dem Wasser angeguckt habe, ist mir ordentlich mulmig. Auch wenn ich zwischenzeitlich auch bedenklich ins Schwanken komme, schaffe ich es aber ohne weitere Verluste ans andere Ufer. Ich hatte meine Hose und die Schuhe gleich an gelassen, war ja eh schon alles nass.

                          Von jetzt an wollen wir nur noch ins Zelt, wir quälen uns am anderen Ende der Schlucht wieder hinauf und können auf der anderen Seite sehr schnell einen guten Zeltplatz samt Feuerstelle finden. Entweder hat hier auch der Wind nachgelassen oder die Berge des Skårki-Massivs hinter uns gewähren uns den nötigen Schutz. Mit letzter Kraft bauen wir das Zelt auf und inspizieren unsere Ausrüstung, zum Glück erweist sich alles Notwendige noch als trocken und brauchbar. Wir verschwinden sofort in unseren Schlafsäcken, anstatt eines Abendbrotes gibt es eine Tafel Schokolade. Bevor wir einschlafen verfluchen wir noch einmal den Jilåjåhkå und den Sarek-Führer, der uns nicht vorgewarnt hatte. Besonders ich bin auch sehr traurig, dass wir den Ruhetag im Snávvávágge und den damit verbundenen Aufstieg auf den Låddebákte nicht wahrnehmen konnten. Von nun an sollte es mit unserer Tour (und auch mit dem Wetter) aber aufwärts gehen!


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                          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                            7. Tag – Jilåjåhkå -> Alep Vassjájágåsj, 9,5km


                            Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                            Der nach dem gestrigen Tag notwendige Schlaf fällt lang und erholsam aus. Außerhalb des Zelts spielt sich das übliche Spektakel ab – es regnet, wir schlafen weiter, dann scheint es weniger zu werden, wir freuen uns, dann wird es wieder döller, wir schlafen weiter…

                            Irgendwann ist es dann aber doch endlich einmal so weit, es ist ruhig im Zelt, keine Tropfen auf der Außenwand – es hat tatsächlich aufgehört zu regnen! Wir stürmen voller Eifer aus dem Zelt und checken die Lage. Die Sicht ist gut, nicht optimal, aber besser als in den letzten Tagen. In einiger Entfernung im Tal scheint sogar die Sonne! Juchu!! Sofort wissen wir die Situation zu nutzen und hängen voreilig ein paar nasse Klamotten in den nahegelegenen Bäumen zum Trocknen auf. Wir planen sogar ein Frühstück unter freiem Himmel und machen Scherze, dass wir bald wieder in der Lage sein werden, unseren eigenen Schatten zu sehen – wie einfältig von uns…


                            kein regen - sven kann es nicht fassen!


                            für diesen zeltplatz hat sich die quälerei gestern gelohnt.


                            frühstück unter freiem himmel? wo gibts denn sowas?!

                            Gerade sind wir dabei, warmen Milchreis zuzubereiten, als es sich wieder langsam zuzieht und es wieder anfängt zu tropfen. Dies hält uns aber nicht davon ab, noch draußen unser Frühstück zu uns zu nehmen. Daraufhin nehmen wir die natürlich immer noch komplett durchnässten Sachen aus den Bäumen, verstauen sie wieder in Müllbeuteln im Rucksack und bauen das Zelt ab. Gegen 12:45, pünktlich mit stärker werdendem Regen, ziehen wir los. Zuerst steil die letzten Meter hinab ins Tal, dann im Birkenwald dem Pfad nach einem Linksknick parallel zum Ráhpaädno folgend. Kurz nach dem Knick treffen wir auf eine Gruppe Wanderer und werden belächelt, als wir erzählen, dass wir erst vor einer knappen Stunde aufgebrochen sind. Können halt nicht alles Frühaufsteher sein…

                            Mit zunehmender Strecke wird der Weg immer schlechter und der Dschungel immer dichter, wir kommen nur sehr langsam voran. Jeder Schritt will überlegt sein, weil…ich zitiere den gestrigen Tag - „entweder sind wir also damit beschäftigt, zu tiefen Pfützen auszuweichen, oder mit Vorsicht rutschige Matschpassagen zu überwinden“, nur das hier die tiefen Pfützen deutlich in der Überzahl sind und wir den Pfad des Öfteren verlieren und uns einen eigenen Weg durchs Unterholz bahnen müssen. Wären unsere Schuhe nicht schon seit einigen Tagen komplett durchnässt – sie wären es spätestens jetzt. Die überall anzutreffenden künstlichen Bäche mitten durch den Wald sind aber vielleicht auch der Grund dafür, dass die „regulären“ Flüsse allesamt kein Problem darstellen und sehr einfach zu überqueren sind. Auf jeden Fall macht es keinen Spaß hier zu laufen, es hat sich auch schon wieder richtig schön eingeregnet und obwohl wir schon eine ganze Weile unterwegs sind, haben wir aus oben beschriebenen Gründen bisher kaum Weg geschafft – wir wollen wieder raus aus dem Tal, auch wenn das bedeutet, wieder in Nebel und schlechter Sicht laufen zu müssen. Mit dieser Erkenntnis hat sich dann auch unser zwischenzeitlicher Plan erledigt, im Tal bis zum Nammásj zu laufen. Bekräftigt wird die Entscheidung, doch wie ursprünglich geplant dem Alep Vassjájágåsj folgend das Tal wieder zu verlassen, durch eine Gruppe schwedischer Wanderer, die uns vor zwei nur sehr schwer zu durchwatenden Flüssen warnen und dabei leicht spöttisch über unsere kleinen Trekkingstöcker lachen. Wir wurden also am heutigen Tage zum zweiten Mal belächelt und ja – wir hatten keine extra Watstöcke mit dabei. Und wir würden es wieder tun…


                            ein männlein geht im walde. auch wenn mans nicht vermuten mag - wir folgen einem pfad!

                            Kurz bevor wir den Alep Vassjájágåsj, unser heutiges Ziel, erreichen, zeigt sich der Pfad nochmal von seiner bösesten Seite und schickt uns quer durch eine schienbeinhoch mit dreckigem Wasser überflutete Wiese ohne Möglichkeit, trockenen Fußes (gut den hatten wir sowieso nicht), die andere Seite zu erreichen. Auf der anderen Seite furten wir noch ein paar Seitenarme das Alep Vassjájágåsj und folgen diesem anschließend auf der Suche nach einem geeigneten Zeltplatz noch etwa einem halben Kilometer flussaufwärts. Schließlich finden wir eine halbwegs gerade und halbwegs trockene Stelle, zwar kein Vergleich, zum 4*-Zeltplatz der letzten Nacht, aber sie erfüllt ihren Zweck. Das Wasser des Flusses ist aufgrund der großen Menge an transportierten Sedimenten nicht unbedingt klar sondern schön gräulich-trüb, eignet sich aber trotzdem noch für die Zubereitung einer großen Portion Kartoffelbrei zum Abendbrot. Danach geht’s ab in den Schlafsack und rein ins Vergnügen. Schade, wir hatten uns den Weg im Tal ein wenig angenehmer vorgestellt.

                            Achtung Spoiler – ab morgen gibt’s blauen Himmel!


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                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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                            • JeeWo
                              Erfahren
                              • 15.02.2011
                              • 133
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                              #15
                              AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                              8. Tag – Alep Vassjájágåsj -> Niehtervágge 8 km


                              Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                              Nachdem es die Nacht über teilweise heftig geregnet hat und ich sogar das ein oder andere Mal vom Aufschlag der Regentropfen auf die Zeltwand aufgewacht bin, können wir ab ca. 8:00 Uhr eine uns vorher völlig unbekannte Wetterlage beobachten. Sven steckt zuerst den Kopf aus dem Zelt und kriegt sich kaum noch ein – Sonne und blauer Himmel!! Ich glaube ihm zuerst nicht und wittere einen fiesen Trick, doch er sollte Recht behalten. Auch wenn sich teilweise noch dicke Wolken am Himmel befinden, lösen diese sich jedoch immer weiter auf und geben das wunderschöne Blau des Himmels frei. Es ist vollkommen ungewohnt, auf einmal die Gipfel der uns umgebenden Berge zu sehen und wir sind ordentlich beeindruckt.

                              Nach dem üblichen Frühstücksmüsli und einer Tasse Tee wagen wir uns nach draußen und machen erste unbeholfene Schritte im teilweise ausgetrockneten Flussbett, wie Igel nach dem Winterschlaf blinzeln wir ungläubig in die Sonne.


                              Schatten!! Wie habe ich ihn vermisst!!!

                              Nach einer kurzen Gewöhnungsphase und nachdem wir uns wieder an den Anblick unseres eigenen Schattens gewöhnt haben, breiten wir unsere nassen Sachen auf den Steinen am Fluss aus und können fast zuschauen, wie die Wärme der Sonne sie trocknet.


                              endlich eine möglichkeit, einen teil unserer sachen zu trocknen

                              Ich ziehe mir einige durchnässte Klamotten gleich an und wirke so als lebender Wäschetrockner. Leider gelingt es uns trotzdem nicht, unsere Schuhe zu trocknen und so geht es dann doch wieder mit nassen Füßen weiter. Gegen 10:20 machen wir uns an den Aufstieg, zuerst ein paar kleinen Pfaden folgend parallel zum Fluss, nachdem wir über der Baumgrenze sind dann querfeldein, bis wir eine Höhe von etwas über 1000m erreicht haben.


                              auf gehts! immer am fluss entlang bergauf. man beachte die ungewohnte sichtweite

                              Satte 400hm in weniger als 2km Weg zollen dann doch ihren Tribut, doch die regelmäßigen Pausen erweisen sich als ideale Gelegenheiten, sich auf den endlich mal trockenen Boden zu setzen/legen und ein paar Fotos vom Tal zu machen.


                              so hatte ich mir das vorgestellt...


                              bei der arbeit

                              Oben angelangt halten wir in etwa die Höhe und folgen dem Hang an den Rapadalen entlang. So in etwa hatten wir uns die Tour vorgestellt – der Weg ist einfach zu gehen, die Aussicht wunderschön, der leichte Wind kommt von hinten und die Sonne wärm uns – dementsprechend ist auch unsere Stimmung prächtig. Selbst das Furten durch den knietiefen in einer recht tiefen Schlucht gelegenen Lulep Vassjájágåsj macht richtig Spaß, wenn man sich am anderen Ufer in Ruhe die Füße von der Sonne trocknen lassen kann und danach entspannt weitergeht! Wir folgen der Höhenlinie weiter nach Südosten und überqueren einen vom Rådnik kommenden Seitenarm des Lulep Vassjájágåsj.


                              der weg wird steiniger, aber nicht schlechter

                              Während der Pause auf der anderen Seite merkt Sven, dass er sein Handtuch in der Schlucht nach der letzten Watung vergessen hat und macht sich ohne Gepäck missmutig auf den Weg zurück. Ich nutze die Zeit und packe meinen Rucksack in aller Ruhe um, lege nochmal einige Sachen zum Trocknen und mache natürliche ein paar Fotos. Aus den nördlichen Rapadalen kommen ein paar Regenwolken auf uns zu und ich ziehe mir sicherheitshalber meine Regenhose an. Die Softshell ist zwar inzwischen schön trocken geworden, allerdings trägt sie sich nicht optimal. Sie ist ne Nummer zu weit. Mit Gürtel zwar kein Problem, nur liegt der Gürtel und die Gürtelschlaufe strategisch ungünstig unterm Hüftgurt des Rucksacks und verursacht unangenehme Druckstellen.

                              Nach etwa einer Stunde sind sowohl Sven als auch das Handtuch wieder da, nach einer kurzen Verschnaufpause machen wir uns wieder auf den Weg. Sogar meine Schuhe und Socken sind inzwischen so gut wie trocken. Aufgrund der Ereignisse am Jilåjåhkå ist Sven gezwungen, in seinen Trekkingschuhen zu furten, sodass er mich um diesen Zustand beneidet. Erst mit dem Erreichen des Kungsleden und dem damit verbundenen Brücken-Luxus, werden sich Svens Füße wieder im Trockenen befinden.

                              Wir durchqueren den Pass oberhalb des Hügels 1112 und freuen uns darüber, dass die Regenwolken hinter uns es nicht wagen näher zu kommen und am Horizont verweilen. Auf etwa halber Strecke zum nächsten Pass zwischen Suorkitjåhkkå und Hügel 1078 haben wir genug für heute und beginnen uns nach einem geeigneten Zeltplatz in Flussnähe umzusehen. In Erwartung des Buovdajågåsj überqueren wir mehrere kleine Flüsse und da wir vor uns keinen weiteren Fluss bis zum Pass ausmachen können, kommen wir zu der Einsicht, den Buovdajågåsj schon überquert zu haben. So schlagen wir an einer wunderschönen Stelle unser Lager auf. Während des Zeltaufbaus kommen uns ein paar neugierige, halbstarke Rentiere gefährlich nahe. Wir bewaffnen uns schon mit unseren Trekkingstöckern und freuen uns auf einen schönen Rentierbraten am Abend, doch die überaus entstpannten Tiere verlieren nach kurzer Zeit das Interesse und ziehen weiter. Der Zeltaufbau erweist sich aufgrund des starken Windes hier in der offenen Landschaft als etwas kompliziert, wir sind aber inzwischen so eingespielt, dass das gute Stück nach kurzer Zeit wie ne eins steht. Da das Gelände leicht abschüssig ist und wir uns die Möglichkeit offen halten wollen, im Regenfall im vom Wind abgewandten Seite des Vorzelts kochen zu können entscheiden wir uns das Zelt nicht in den Wind sondern Richtung Tal aufzustellen, was dazu führt, dass meine Seite des (Vor)-Zelts teilweise bedrohlich eingedrückt wird, aber auch hier hält das Hubba Hubba, was es verspricht.

                              Nachdem unser Lager aufgebaut ist, machen wir uns ausgiebig ans Fotografieren – heute haben wir wirklich reichlich Motive!


                              endlich mal ordentlich die sau rauslassen!

                              Der hinter uns befindliche, mit seinen Ausläufern leicht ins Tal ragende Hügel 1112, natürlich das Rapadalen an sich, auf der anderen Seite Gipfel und Gletscher des Gådoktjåhkkå und am Horizont das Pårte-Massiv sowie im Südosten den mächtigen Vájggántjåhkkå. Und das Beste – keine Menschenseele weit und breit! Nachdem wir alles im Kasten haben, genießen wir in einer windgeschützten Senke unser Abendbrot. Es gibt eine große Portion Eierkuchen.


                              der chefkoch bei der arbeit

                              Mit der Zeit wird es ziemlich kalt, man merkt, dass wir nicht mehr im Tal sind. Die Sonne ist mittlerweile auch hinter den Bergen verschwunden und kann uns nicht mehr wärmen. Während Sven schon im Zelt verschwindet (er will endlich aus seinen nassen Schuhen raus), erledige ich den Abwasch und mache noch ein paar Fotos.




                              2x Zelt in Landschaft, weils so schön ist...

                              Leider machen wir meine Hände ziemlich zu schaffen. Das trockene, windige Wetter und die starke Beanspruchung (u.A. durch die Trekkingstöcker) haben ihnen ziemlich zugesetzt. Sie sind rissig, teilweise schon fast blutig und sehr schmerzempfindlich. Schade eigentlich, ein fast perfekter Tag und schon wieder gibt es was zu meckern…

                              Als es auch mir zu ungemütlich wird, verziehe ich mich gegen 21:00 auch ins Zelt. Sven nutzt den Schutz des Schlafsacks und macht aus dem Zelt heraus noch ein Panorama zur blauen Stunde, danach gibt es eine Gute-Nacht-Schokolade und wir schlafen zufrieden ein. Da die Regenwolken zu dieser Zeit weiterhin in ausreichender Distanz am Horizont verharren, hoffen wir auf eine trocken Nacht und stellen uns für den nächsten Morgen zum ersten Mal einen Wecker, um den Sonnenaufgang abzupassen.

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                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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                              • woelfchen
                                Erfahren
                                • 20.03.2010
                                • 276
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                                #16
                                AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                                Was für wunderschöne Fotos!!!

                                Und passend zu einem der schönsten Abschnitte dieses traumhafte Wetter.

                                Würde gerne noch etwas weiterlesen

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                                • JeeWo
                                  Erfahren
                                  • 15.02.2011
                                  • 133
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                                  9. Tag – Niehtervágge -> Skierffe, 12 km


                                  Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                                  Der neunte Tag unserer Tour wird ein Tag wie er im Buche steht: der Wind hat über Nacht stark nachgelassen, kaum Wolken am Himmel und strahlender Sonnenschein. Zuerst einmal beginnt der Tag aber mit einem nervigen Geräusch – Svens Wecker reißt uns um 5:00 Uhr aus unseren Träumen und nach einer kurzen Begutachtung der Wetterlage (=top) wage ich mich aus dem Zelt und mache ein paar Aufnahmen im Morgenlicht. Sven gibt sich mit ein paar Fotos aus dem Schlafsack heraus zufrieden und setzt seinen Schlaf fort.



                                  faulpelz! aber gut, er träumt von seinen nassen schuhen - das lass ich als ausrede gelten


                                  wer kann da widerstehen??

                                  Nachdem ich ein paar Minuten mit Kamera und Stativ durch die Gegend gerannt bin, hat sich meine Müdigkeit verflüchtigt und ich nutze das warme, trockene Wetter sowie die frische Luft nach bestem Gewissen. Gegen 7:00 gelingt es mir Sven mit einem heißen Tee aus dem Zelt zu locken, wir frühstücken in aller Ruhe und genießen wie schon so oft die Aussicht. Laut GPS trennen uns lediglich 7km Luftlinie vom Skierffe, sollte also eigentlich kein Problem werden. Wir packen unsere 7 Sachen zusammen und machen uns auf den Weg. Zum Schutz meiner Finger klebe ich mir diese mit Pflastern ab, zwar keine optimale Lösung, aber besser als gar keine.




                                  noch 2x Zelt+wir in Landschaft, weils so schön ist...

                                  Schon nach wenigen Metern stehen wir vor einer Schlucht, in ihr fließt weit unten der Buovdajågåsj. Und dabei waren wir gestern so optimistisch, ihn schon überquert zu haben…na toll, den hatten wir nicht eingeplant. Also suchen wir von oben eine mögliche Watstelle, Pfade finden sich hier nicht. An einer geeigneten Stelle steigen wir hinab zum Fluss und queren ihn ohne Probleme. Mittlerweile ist sogar T-Shirt-Wetter, endlich merkt man mal, dass Sommer ist! Ich nutze am Fluss mal wieder die Gelegenheit für eine intensive Haar- und Gesichtswäsche. Wir quälen uns den steilen Weg aus der Schlucht wieder heraus und setzen unseren Weg fort.


                                  wie weit noch?

                                  Nach einer weiteren unproblematischen Watstelle erreichen wir den Pass zwischen Suorkitjåhkkå und Hügel 1078. Von hier aus haben wir zum ersten Mal einen Ausblick auf das Rapadalen-Delta, samt Skierffe und Nammásj – wir machen eine Pause, freuen uns über einige Moltebeeren in Reichweite und machen die obligatorischen Fotos.


                                  mensch nennt es moltebeere...


                                  skierffe in sicht!

                                  Kurz hinter dem Pass stehen wir dann auch schon vorm Nammásjjhåkå und überlegen, wies am anderen Ufer weitergehen soll. Von der kleinen Hochebene vorm Skierffe (unserem angedachten Zeltplatz) trennt uns nur noch der Gierdogiesjtjåhkkå. „Nur“ in Anführungszeichen, denn der Berg scheint zuerst nur schwer zu überwinden. In Beschreibungen hieß es, man sollte sich an der Südflanke schräg zum Hang entlang seinen Weg bahnen, was aber bei genauerer Betrachtung unmöglich erscheint bzw. einen Abstieg bis hinunter ins Tal nach sich ziehen würde.

                                  Wir gehen also den Fluss auf und ab und sind schon ein wenig verzweifelt, als wir ein ganzes Stück flussaufwärts vor uns eine größere Gruppe Wanderer ausmachen können, die den Berg an einer geeigneten Stelle überquert zu haben scheinen und nun mit dem Abstieg ins Tal beschäftigt sind. Wir entscheiden uns es ihnen gleich zu tun, steigen auf über 1110m auf und überqueren den Nammásjjhåkå trockenen Fußes an geeigneter Stelle. Am anderen Ufer geht es dann weiter aufwärts, wir kommen ganz schön ins Schwitzen, steigen immer weiter auf und suchen einen geeigneten Pass, um nicht ganz bis zum Gipfel aufsteigen zu müssen. Südlich des Gipfels scheint es einen derartigen zu geben, wir nehmen Kurs und steigen noch ein weiteres Stück bergauf. Schließlich stehen wir in einem Flussbett, welches von einem beachtlichen Schneefeld durchzogen und von steinigen Hängen eingerahmt wird.


                                  huch, wer hat das Eis hier hinein getan?

                                  Etwas überrascht suchen wir uns einen Weg am Rande des Eisfeldes, stoßen aber schon bald an unsere Grenzen, da auf den lose aufeinanderliegenden Steinen kein gefahrloses Gehen möglich ist und wir das ein oder andere Mal wegrutschen bzw. uns gerade so halten können. Wir arbeiten uns noch ein ganzes Stückchen bergauf, wo der Untergrund ein wenig solider scheint und kommen so bis zum Ende des Schneefeldes mehr oder weniger gut voran. Von hier aus geht es nun steil an der Südost-Flanke des Gierdogiesjtjåhkkå bergab, es geht über ausgedehnte Steinfelder und jeder Schritt muss sorgsam gewählt werden, um nicht einen losen Stein zu erwischen und hinabzustürzen. Hier macht sich nun auch besonders bei mir der Rucksack mal wieder bemerkbar und die Schritte fallen immer schwerer. Der Abstieg zieht sich hin und vereinzelt zwischen den Felsen oder in Spalten anzutreffende Rentierskelette zeugen von der Gefährlichkeit unseres Weges und eines eventuellen Fehltrittes. Irgendwann haben wir es dann aber doch geschafft und ich bin unendlich froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Etwa auf der Mitte der Hochebene machen wir eine Pause und füllen am Fluss unsere Wasserflaschen auf. Von hier an treffen wir immer wieder auf andere Menschen, viele nur mit Tagesgepäck, die scheinbar vom nicht mehr weit entfernten Aktse hierher aufgebrochen sind. Wir überlegen hier in der Senke unser Zelt aufzubauen. Während unsere Schultern und Füße intensivst dafür plädieren, spricht doch dagegen, dass wir möglichst dicht am Aufstieg zum Skierffe nächtigen wollen. Unser Plan ist es sowohl zum Sonnenunter- als auch zum Sonnenaufgang oben zu sein und somit wollen wir den Abstieg in der späten Dämmerung sowie den Aufstieg vorm Sonnenaufgang möglichst kurz halten; bedeutet neben einem besser zu sehenden Weg auch einige Minuten mehr Schlaf für uns…

                                  Also Entscheidung gefallen, wir wuchten unsere Rücksäcke wieder auf die Schultern und machen uns nochma an einen kleinen Anstieg, um nach dem letzten Kilometer den Pass zwischen Skierffe und Bassoajvve zu erreichen. Hier haben wir entgültig genug, schmeißen die Rucksäcke von uns und während Sven auf dem Rücken liegt und nach Luft schnappt, sehe ich mich in der Gegend nach einem Zeltplatz um. Viele Möglichkeiten gibt es nicht, es ist recht felsig und uneben. Aber egal, an der ersten eingermaßen geeigneten Stelle bauen wir schnell unser Zelt auf und kochen im Eiltempo eine Brokkoli-Nudel-Tütensuppe. Die Zeit eilt, die Sonne geht bald unter und wir wollen rechtzeitig auf dem Gipfel stehen, um dieses Schauspiel mit zu verfolgen. Das hervorragende Wetter bestärkt uns in unserem Vorhaben. Schnell ist die benötigte Ausrüstung zusammengepackt. Die Zelttasche wird zur Umhängetasche mit Platz fürs Stativ, Wechselobjektiv, Kleinkram und einen kleinen Snack, Kameratasche an sich wird an der Zelttasche befestigt, Wasserflasche in die Hand. Wer braucht schon einen Rucksack mit abnehmbarem Deckelfach…?

                                  Heute weiß ich garnicht mehr, wie ich meine Primaloft-Jacke eigentlich auf dem Gipfel bekommen habe. Hatte ich sie etwa schon an? Eigentlich hätte ich dann beim Aufstieg deutlich mehr schwitzen müssen…Wie auch immer, befreit vom schweren Rucksack springen wir wie junge Rehe den nicht zu verfehlenden Pfad zum Skierffe hinauf, wundern uns aber, wer sich die Arbeit gemacht hat, den ganzen Kies und Schutt hierher zu karren um den Weg so zum Luxus-Aufstieg zu machen…

                                  Nach ca. 45min sind wir schließlich oben und befinden uns auf dem Höhepunkt unserer Tour.


                                  noch fragen???

                                  Es ist mittlerweile ca. 19:30 und bis auf zwei weitere Trekker, deren Zelt wir am morgigen Tag entdecken sollten, haben wir den Gipfel für uns. Die Aussicht von hier oben wurde zwar schon oft genug beschrieben und auf Fotos festgehalten, selbst hier oben zu stehen ist aber nochmal eine ganz andere Hausnummer!! Die Farben, in denen das Delta jetzt kurz vor Sonnenuntergang erstrahlt habe ich noch nie in dieser Form gesehen. Ehrfürchtig blicken wir ins Tal und verlieren uns fast in Gottesbeweisen („das kann doch nicht zufällig passiert sein“), selbst der Sarek schafft es aber nicht, uns zu bekehren


                                  licht stimmt!

                                  Nachdem auch die anderen beiden „Besucher“ den Abstieg angetreten haben, machen wir uns an die Arbeit und lassen uns richtig aus, fotografisch natürlich. Schließlich versinkt die Sonne im Osten hinter dem Parte-Massiv und es ist nur schwer möglich, die einmalige Lichtstimmung auf der Speicherkarte festzuhalten. Als wir dann auch in der blauen Stunde alle Fotos im Kasten haben, tragen wir uns noch ins Gipfelbuch ein, essen genüsslich unsere Gipfelschokolade und machen uns schließlich, auch da es hier oben langsam etwas kühl wird, an den Abstieg hinunter zum Zelt.

                                  Auf dem letzten Abschnitt des Weges leistet mir meine Stirnlampe gute Dienste die richtigen Schritte zu setzen, Sven hat scheinbar einen eingebauten Restlichtverstärker und kommt auch ohne künstliche Lichtquellen blendend zurecht. Am Zelt machen wir noch kurz einige Zelt-in-Landschaft-bei-Nacht-Fotos und verschwinden gegen 22:45 in unseren Schlafsäcken. Die Nacht soll kurz werden, der Wecker steht auf 3:30…

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                                  • BleiStift
                                    Anfänger im Forum
                                    • 04.10.2011
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                                    #18
                                    AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                                    ... klasse bericht und tolle fotos ... aber 32 kg gepäck ... das wär nix für mich, mich zwingt schon alles über 15 kg in die knie

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                                    • JeeWo
                                      Erfahren
                                      • 15.02.2011
                                      • 133
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                                      #19
                                      AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                                      10. Tag – Skierffe -> Abstieg ins Sitojaure-Tal, 10,5 km


                                      Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                                      Also, wie abgesprochen werden wir um 3:30 aus unseren Träumen gerissen. Der Plan war es, gegen 4:00 aufzubrechen, um rechtzeitig zur Blauen Stunde vor Sonnenaufgang am Gipfel zu sein. Soweit so gut, bei der Planung hatten wir allerdings nicht bedacht, wie wenig Lust man an so einem Morgen hat, so früh den wärmenden Schlafsack zu verlassen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen uns aufzuraffen geben wir es schließlich auf und bleiben liegen. Um unser Gewissen zu beruhigen reden wir uns ein, dass das Wetter nicht so aussichtsreich erscheint und wir eh schon alle gewollten Motive im Kasten haben. Rückwirkend betrachtet sehr schade, ich hätte gerne noch ein paar Fotos des Rapa-Deltas im Morgenlicht gehabt…

                                      Wir begeben uns also noch einmal ins Reich der Träume, wachen schließlich gegen kurz vor 8 auf und verbringen die nächste Stunde damit, langsam klar zu kommen und uns auf den nächsten Tag vorzubereiten. Schließlich kriechen wir aus dem Zelt; das Wetter zeigt sich bewölkt, allerdings (noch) kein Regen in Sicht.




                                      schon wieder 2x Zelt in Landschaft, weils so schön ist...

                                      So machen wir dann noch ein paar Fotos und begeben uns mit unserer Kamera auf „Lemmingjagd.“ Scheinbar steht unser Zelt auf einer von den kleinen Kerlchen oft genutzten Ausflugsstätte und während es Sven schon nach kurzer Zeit gelingt, ein formidables Lemmingportrait zu schießen, verliere ich schon nach kurzer Zeit die Lust am Spielen und gebe auf.


                                      mensch nennt es Lemming

                                      Bevor wir uns an den Aufbruch machen, frühstücken wir noch eine große Portion Müsli mit heißem Pudding und planen unsere weitere Route. Heute wollen wir den Sarek verlassen und dann schließlich auf dem Kungsleden den Heimweg Richtung Saltoluokta antreten. Für die letzten ca. 30km haben wir noch ganze 5 Tage ( - 1 Tag Aufenthalt in Saltoluokta mit geplanter Besteigung des Lulep Gierkav) Zeit, wir müssen uns den Weg also gut einteilen, damit uns nicht langweilig wird

                                      So lassen wir alles ruhig angehen, kommen erst am frühen Nachmittag los und können es uns locker leisten, am Skierffe den Pfad nach Aktse zu verpassen und uns schließlich in der Ebene zwischen Skierffe und Slierjgetjåhkkå zu verlaufen. Peinliche Sache, aber dafür haben wir von dort einen schönen Ausblick über den Laitaure und entdecken auch den Zeltplatz der beiden Männer, welche uns gestern Abend auf dem Gipfel für kurze Zeit Gesellschaft geleistet haben.


                                      falsch abgebogen, aber nichts bereut. schöne aussicht auf den see!

                                      Um doch wieder auf den richtigen Weg zu kommen, erklimmen wir in direkter Luftlinie den Slierjgetjåhkkå – es sollte der letzte anstrengende Anstieg mit Gepäck werden. Während wir uns steil aufwärts bewegen, fängt es leider ein bischen an zu regnen und wir sind etwas genervt, nehmen die Sache aber mit Humor. Oben überblicken wir die karge Felslandschaft Richtung Nordosten und können schließlich auch den Pfad hinunter zum Kungsleden ausmachen. Auf diesem kommen wir überraschend schnell voran, er ist gut ausgetreten und führt leicht abwärts, wird schließlich immer steiler und wir folgen dem „Highway“ bis auf etwa 900hm. Der Regen hört immer mal wieder auf, kehrt aber nach kurzer Zeit wieder. Trotzdem ist er bei weitem nicht so stark und Nerv tötend, wie wir ihn in der ersten Woche unserer Tour erlebt haben. Mittlerweile können wir im Tal die Fjällstation Aktse erkennen, außerdem haben wir hinter uns einen schönen Ausblick aufs Rapa-Delta bis hin zum Nammásj. Etwa an der 900hm-Marke erreichen wir die Grenze des Nationalparks, das blaue Schild mit dem Schneemobil-Verboten-Zeichen lässt leicht sentimentale Gefühle aufkommen.


                                      Grenze des Sarek Nationalparks. schön wars!

                                      Noch können wir uns von der (mehr oder weniger) unberührten Natur nicht so einfach trennen, wir verlassen den 4*-Pfad und laufen querfeldein, immer in etwa die Höhe haltend an der Südflanke des Doaresoajvve entlang, um etwas Weg zu sparen und ein Zusammentreffen mit dem Kungsleden noch etwas hinauszuzögern. Auch wenn wir an dieser sowie an voriger Stelle immer mal wieder Witze über die „Wandererautobahn“ gemacht haben, lernen wir den Kungsleden mit seiner gut ausgebauten Infrastruktur später aber zu schätzen. Der erste Teil der Tour war Abenteuer, ab jetzt wird es Urlaub!




                                      Angekommen am nicht zu verfehlenden Kungsleden wundern wir uns zuerst über fehlende Ampelanlagen und die ruhige Verkehrslage – nicht ein Wanderer weit und breit zu sehen. Ausgezeichnet! Gleich das erste Klischee vorerst widerlegt. Wir nehmen also Fahrt auf, folgen dem Weg nach Norden und freuen uns über ausgiebige Begleitung nichtmenschlicher Art. Eine Vielzahl von Rentieren findet sich auf der kargen Fjäll-Landschaft um uns herum, der ausgelatschte Weg ist außerdem mit Lemmingbauen gesäumt. Eins unterscheidet die Lemminge hier aber von den Sarek-Lemmingen – sie sind dicker und unvorsichtiger; will nicht sagen tollpatschiger. Ein Zeichen von intensiverem Kontakt mit dem Menschen? Mehrmals treten wir fast auf einen von den Kerlchen, welcher scheinbar erst nach uns die Gefahr für sich erkennt, anfängt zu quieken und mehr oder weniger unkoordiniert davon läuft, dabei nicht selten über seine eigenen Beine stolpert oder aufgrund seines dicken Hinterns nicht in den nächsten Eingang zum Bau passt und für einen Moment stecken bleibt. Ein Bild für die Götter!!

                                      welch ein Luxus. und der weg wurde noch breiter. viel breiter.

                                      zu dick! fast wäre er stecken geblieben.

                                      Wir folgen der kargen Landschaft mit Steinen soweit das Auge reicht ein paar Kilometer. Flüsse suchen wir hier oben leider vergebens, da unser Wasser aber zu Neige geht, setzen wir unseren Weg bis zum Abstieg ins Tal des Sitojaure fort.


                                      die landschaft hier ist deutlich flacher und "runder"

                                      Etwa auf Höhe des Mártevárásj folgt ein kurzer aber sehr steiler Abstieg; in der uns unten erwartenden Heidelandschaft abseits des Weges finden wir einen sehr schönen Zeltplatz und da das Wetter gerade mitspielt und es nicht regnet, schlagen wir hier unser Lager auf. Nach dem Zeltaufbau und einer ersten Erkundung der Umgebung stellen wir fest, dass die nächste Wasserquelle immer noch ein gutes Stück entfernt ist und so mache ich mich mit allen verfügbaren Wasserspeichern (2x Trinkblase + 1x große Plasteflasche) auf die Suche nach dem nächstgelegenen Fluss oder Bach. Wie es sich gehört, bereitet Sven in der Zwischenzeit das Abendessen vor (solange dies ohne Wasser möglich ist). So weit ist es dann nun aber doch nicht, ich bin nach eine halben Stunde mit mehr oder weniger klarem Wasser (die Zeit der Gletscherbäche ist vorbei) zurück am Zelt und Sven kredenzt eine riesige Portion Rührei mit Bannock. Nach dem Essen sind wir dermaßen satt, zufrieden und müde, dass es uns kaum gelingt uns zu bewegen. Trotz leicht einsetzendem Regen liegen wir einfach nur auf dem Rücken und lassen das Essen sacken. Irgendwann reizt uns die Lichtstimmung dann aber doch zu sehr und wir stehen auf und begeben uns auf Motivsuche.


                                      zelt in landschaft. das geweih lag natürlich "rein zufällig" da...

                                      Es fängt mittlerweile an zu dämmern, teilweise dunkle Regenwolken tauchen die Umgebung in ein blaues Licht, während die schon herbstlich gefärbte Heidelandschaft einen wunderschönen Kontrast dazu darstellt.


                                      vorm schlafen gehen unterhält sich sven noch kurz mit den ansässigen lemmingen

                                      Nachdem es draußen immer dunkler und auch kälter wird, setzt der Regen wieder ein, diesmal allerdings nicht als kurzer Schauer, sondern es beginnt langsam, sich mal wieder einzuregnen. So verziehen wir uns ins Zelt und schreiben noch kurz unseren Bericht. Ich höre schließlich zum Einschlafen noch einige Zeit Musik, gegen 22:00 endet auch dieser Tag.


                                      Angehängte Dateien
                                      Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
                                      http://rreckless.wordpress.com/

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                                      • woelfchen
                                        Erfahren
                                        • 20.03.2010
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                                        #20
                                        AW: [SE] Sarek & Kungsleden, August 2011 - Auch wir hatten Regen...

                                        Das ist ja schon unverschämt, einem solche Fotos vom Skierffe zu zeigen! Ich bin schon grün vor Neid

                                        Das Rapadelta muss unbedingt nochmal irgendwie in den nächsten Urlaub eingebaut werden. Es gibt kaum ein schöneres Fleckchen auf diesem Planeten.

                                        Dann bleibt mir wohl wieder nichts anderes, als abzuwarten bis es weitergeht ?!?

                                        Ganz großes Lob! Einfach traumhaft geniale bezaubernde Fotos und einfach perfekt geschrieben.


                                        Möchte aber die Frage von Anfangs eines anderes Mitglieds hier nochmal aufgreifen. Wie macht Ihr das mit dem GPS-Track in dem Beitrag?


                                        Edit: Der Lemming! Ich schmeiß mich weg vor Lachen
                                        Zuletzt geändert von woelfchen; 02.01.2012, 19:36.

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