[CZ/PL/SL/HU] Interrail - alleine durch Osteuropa 4 Länder, 5 Städte

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  • StevePeacewalker
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    [CZ/PL/SL/HU] Interrail - alleine durch Osteuropa 4 Länder, 5 Städte

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    Da ich im Moment die Fotos überarbeite werde ich die Tagesberichte in kurzen Abständen veröffentlichen.

    Im April, dieses Jahres habe ich meine Interrail Tour durchgeführt, die mich durch Tschechien, Polen, die Slowakei und Ungarn führte. Ich habe darüber live auf meinem Blog berichtet und mich nun entschieden die Berichte in einem Topic zusammenzufassen und dem Forum zugänglich zu machen.

    Angesichts der Tatsache, dass ich fast ausschließlich die Landeshauptstädte besichtigt habe werden vielleicht einige die Nase rümpfen, aber nichts desto trotz war ich 17 Tage unterwegs und habe dabei einiges erlebt dass es zu erzählen gibt.
    Zuletzt geändert von Vegareve; 23.10.2017, 17:43.

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    #2
    Interrail 2011 / Tschechien - Polen - Slowakei - Ungarn

    Es ist so weit!

    Am 11.04.2011 beginnt meine Interrail Tour, die mich durch vier Länder und in fünf Städte führen wird. Zuerst in die goldene Stadt, die tschechische Hauptstadt Prag und von dort nach Polen wo ich die Hauptstadt Warschau, und Krakau besichtigen werde, welches von so manchem als die "wahre" Hauptstadt Polens bezeichnet wird. Weiter geht die Reise nach Bratislava und im Anschluss noch nach Budapest, wo sie auch schon wieder zu Ende sein wird. Eigentlich wollte ich dann noch nach Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens, was allerdings auf Grund nicht optimalen Verbindungen, Zeit- und Kostengründen nicht mehr möglich sein wird.

    Sollte jemand nicht genau wissen wie Interrail funktioniert, werde ich es ihm hier kurz erklären.

    Jeder europäische Staatsbürger kann sich einen sogenannten "Interrail Pass" kaufen mit dem ihm fast sämtliche Züge der meisten europäischer Länder kostenlos zur Verfügung stehen. Die Gültigkeitsdauer des Passes ist variabel zwischen fünf Tagen und einem Monat. Bis zu deren Ablauf steht es dem Inhaber frei quasi kostenlos durch alle europäischen Länder, ausser dem eigenen, zu reisen die Interrail unterstützen. (was bis auf wenige Ausnahmen alle tun)

    Für die Dauer meiner Reise, welche (hoffentlich) fast drei Wochen dauern wird, könnt ihr über diesen Blog erfahren was mir alles widerfährt. Denn obwohl ich die Reise sehr gut geplant habe, wird wohl kaum alles so laufen wie ich es mir vorstelle, was allerdings völlig in Ordnung ist.

    Ich werde Zwischenberichte und Fotos online stellen wann immer mir der Luxus einer Internetverbindung zur Verfügung steht. In welchen Zeitabständen dies der Fall sein wird lässt sich nicht wirklich vorhersehen, allerdings hoffe ich doch, annähernd täglich online gehen zu können, auch wenn ich noch nicht genau weiß wie ich es anstellen soll.

    Im Moment bin ich noch damit beschäftigt meinen Rucksack mit allem zu packen was ich für die Aktion brauchen werde. (oder auch nicht) Dabei vernünftig zu sein und die Prioritäten auf die wichtigen Dinge zu legen ist nicht ganz leicht, aber letztendlich essentiell um nicht als Packesel unter einem 25 Kilo Rucksack zusammenzubrechen.

    Bei meinen Recherchen im Internet was die Tour anbelangt las ich:

    "Willst du eine schöne Reise haben, so halbiere das Gewicht des Rucksacks, verdopple aber das Reisekapital."

    Von der Verdoppelung des Reisekapitals, war ich sofort begeistert, aber mit der Halbierung des Rucksackgewichts will es noch nicht so recht klappen zumal mir mit der Zeit immer neue Dinge einfallen.

    Wenn ihr euch die Route auf der Karte noch einmal genauer anschaut, wird sich so manche_r denken: "Warum hat er sich unter allen zur Verfügung stehenden Ländern ausgerechnet diese ausgesucht?" Ja warum eigentlich? Ich kann auf diese Frage nur sagen, dass mich diese Destinationen mehr interessieren als die wunderschönen Tourismushochburgen wie Rom, Barcelona, Madrid, Paris und wie sie alle heißen.

    Es fasziniert mich irgendwie dass wir über diese Länder die zu unseren direkten Nachbarn gehören so wenige Dinge wissen. Man hört zwar einiges, allerdings ist wenig davon positiv. Das merkwürdige an der Sache ist allerdings, dass die meisten Leute die über diese Länder reden, tatsächlich oft noch nie dort waren. Was bleibt mir als weltoffener Mensch also anderes übrig als mir selbst ein Bild von ihnen zu machen?



    Mein geplanter Weg, bitte entschuldigt die hässliche Karte.
    Zuletzt geändert von Vegareve; 23.10.2017, 17:44.

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      #3
      Tag 1 - Ankunft in Prag und erste Eindrücke

      Es war halb 5 Uhr und stockfinster als ich heute früh aufwachte.

      Es war halb 5 Uhr und stockfinster als ich heute früh aufwachte. Ich ging die Liste mit den wichtigen und unwichtigen Dingen noch einmal genau durch, räumte die Dinge die ich bis zuletzt brauchte in den Rucksack und schulterte selbigen. Leider hatte ich keine Möglichkeit ihn zu wiegen, ich wüsste gerne wie viel er tatsächlich auf die Wage bringt. Möglicherweise bietet sich mir unterwegs noch Gelegenheit.

      Es war relativ kühl im Freien und ich überlegte ob eine lange Hose nicht doch vernünftiger gewesen wäre. Am Bahnhof angekommen, stieg ich in den Zug nach Wien Westbahnhof und die Zugfahrt verlief ohne Zwischenfälle. Lediglich mein Sitznachbar zur Rechten zog einmal meine Aufmerksamkeit auf sich, als er plötzlich eine Spritze hervorzog und sich etwas in den Unterarm spritzte. Dennoch lief alles unspektakulär und ohne unschöne Vorkommnisse ab.

      In Wien angekommen marschierte ich zum Bahnhof Wien Meidling, der ca. 3 Kilometer vom Westbahnhof entfernt ist. Mit dem Frieren war es alsbald vorbei und als ich vor dem Bahnhof stand war ich dank des Rucksackes völlig verschwitzt. Im Anschluss kaufte ich mir eine Karte bis an die Grenze, da mein Interrail Pass in Österreich nicht gilt. Viereinhalb Stunden dauerte die Fahrt nach Prag, welche allerdings sehr schnell vergingen. Der Schaffner akzeptierte das Ticket problemlos, während draussen Wälder und alte Häuser vorbeizogen.

      Schließlich erreichte der Zug Prag und ich stand völlig verloren vor dem beeindruckendem Bahnhof. Ein Zustand der der nur von kurzer Dauer war da mir sofort von Stadtführern, Ihre Dienste angeboten wurden, die ich dankend ablehnte. Ich machte dass ich vom Bahnhof wegkam und stolperte quer in die Stadt hinein. Das Erste das ich feststellen musste war, dass man als Fußgänger höllisch aufpassen muss wenn man eine Straße überquert. Die Autos ziehen in einer Geschwindigkeit dahin, die an eine Autobahn denken lässt, Zebrastreifen sind Mangelware und wenn vorhanden sollte man sich nicht auf sie verlassen.

      Schließlich schaffte ich es doch zum "Czech Inn" einem modernen relativ günstigen und laut Reiseführer sehr ruhigen Hotel. Hier lagerte ich zuallererst meinen Rucksack und verstaute einige Gegenstände. Im Anschluss machte ich mich auf den Weg zum Wenzelsplatz der ca. 2 Kilometer entfernt ist.

      Auf dem Weg dorthin kam ich an einer Mc Donalds Filliale vorbei und weil mir nichts besseres einfiel spazierte ich hinein. Ich schaffte es schließlich dem sehr netten Angestellten klar zu machen, dass ich 20er Nuggets, große Pommes und einen großen Eistee will. Dieser nickte mir verständnisvoll zu und fragte mich noch ob ich es mitnehmen wolle was ich verneinte. Mein Argwohn erwachte erst als er mir schließlich eine beachtliche "Kiste" in die Hand drückte. Als ich diese an meinem Tisch öffnete, standen 2 x große Pommes, 20er Nuggets und 2 x 0,5 Liter Eistee vor mir. Ich kann nur mutmaßen ob es sich um einen Fehler in der Kommunikation handelte, oder ob der Angestellte auf Grund meiner dünnen Statur zu dieser Aktion verleitet wurde.

      Jendenfalls würgte ich alles hinunter und damit war mein Bedarf an Nährstoffen für den restlichen Tag gedeckt. Es bleibt noch anzumerken, dass mich der Spaß 190 Kronen gekostet hat was in etwa 8,40 € ausmacht. Wenn man bedenkt dass bei uns in Österreich alleine die Nuggets über 7 € kosten, gibt das durchaus Anlass zum Nachdenken.

      Ich schaffte es in Folge dessen auch noch zum Wenzelsplatz welcher zwar unheimlich überlaufen, aber dennoch sehr beeindrucken ist. Auch der naheliegende Franziskanergarten war einen Besuch wert. Nun bin ich wieder im Hotel und sinniere gerade darüber nach wie die Nacht werden wird. Die Wände sind hier aus Papier und auf meiner Ebene ist ein tschechischer Trupp untergebracht, der ein Höllenspektakel veranstaltet.

      Morgen werde ich mir die Stadt ausgiebiger ansehen, wobei ich hoffe dass das Wetter mitspielt, heute war es jedenfalls super. Ausserdem werde ich noch versuchen ein paar Fotos online zu stellen falls siche eine Gelegenheit bietet.



      Die Bahnhofshalle




      Fresskiste fürs kleine Geld




      Park in der Nähe meines Hotels




      Am Wenzelsplatz, im Hintergrund das Nationalmuseum
      Zuletzt geändert von Vegareve; 23.10.2017, 17:44.

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      • StevePeacewalker
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        #4
        Tag 2 - Unruhige Nächte und wechselnde Wetterbedingungen

        Bevor ich erzaehle was ich heute erlebt habe, muss ich noch etwas zum gestrigen Tag nachreichen. Da selbiger fuer mich um 5 Uhr begonnen hatte plante ich ihn dafuer auch etwas frueher enden zu lassen. Dass meine Plaene ruecksichtslos durchkreuzt werden sollten ahnte ich noch nicht.

        Auf der Etage des Hotels die ich bewohnte ging naemlich so richtig die Post ab. Leute rannten die Gaenge hinauf und hinunter und schrien sich dabei auf Tschechisch wirres Zeug zu. Ich nahm das Treiben einige Zeit lang hin, doch als es halb 11 Uhr wurde und der Laermpegel sogar noch anzusteigen schien, sah ich mir zur Intervention gezwungen.

        Ich verliess das Zimmer und machte mich auf den Weg zur Rezeption, wobei ich ueber den Gang musste, und hier war wirklich der Baer los. Einige Kinder veranstalteten ein Fussballspiel, waerend andere laut schreiend von links nach rechts liefen. Das ganze Treiben wies also eine Haeufung von Faktoren auf, die sich auf das Schlafverhalten des Durchschnittsbuergers nicht wirklich positiv auswirken.

        Ich erklaerte der Rezeptionistin, dass ich hier sei um zu schlafen und nicht um bei naechtlichem Sport mitzuwirken. Nach kurzem Sinnieren ueber die Problemstellung, wies sie mir kurzerhand ein Zimmer auf einer anderen Etage zu, wobei ich mich vorher ueberzeugte, ob diese auch frei von sportlichen Aktivitaeten ist. Im Anschluss schulterte ich meinen Krempel und verlegte alles in meine neue Zelle, wo ich schliesslich zu etwas Schlaf kam.

        Der heutige Tag begann mit strahlendem Sonnenschein, was dem Wetterbericht mehr als widersprach, da dieser Sturm und Regen meldete. Allerdings stimmte mich dieser Umstand nicht ungluecklich und somit nahm ich mir vor, diesmal zur Karlsbruecke zu wandern bevor es sich das Wetter wieder anders ueberlegt. Mein Weg verlief Richtung Innenstadt, wo ich in einer Starbucks Filliale fruehstueckte, welche im Gegensatz zu McDonalds annaehernd gleich teuer ist wie bei uns.

        Die Prager Innenstadt wird von zahlreichen Souvenierlaeden gesaeumt, welche an jeder Ecke zu finden sind und alles anbieten was der Tourist in seiner Euphorie kaufen koennte. Typisch fuer Prag ist der Kristall, aus dem alles moegliche gefertigt wird, von kleinen Tieren bis zum Nachbau der Karlsbruecke.

        Diese Skulpturen sehen beeindruckend aus, und beeindruckend sind auch die Preise. Was Kristall anbelangt wird man wirklich bei jedem Troedler fuendig, aber der spektakulaerste Anbieter den ich enteckte, ist wohl der Laden der sich Moser Galerie nennt. Dieser bietet auf zwei gigantischen Ebenen alles an Kristallskulpturen an was man sich nur vorstellen kann.

        Aus dem Plan mit der Karlsbruecke wurde vorerst nichts, denn als ich den Marktplatz erreicht hatte, fing es an zu regnen und ein aeusserst unangenehmer Wind kam auf. An ein Fotografieren der Bruecke im Sonnenlicht war also nicht mehr zu denken. Um dem nassen Wetter zu entkommen, verkroch ich mich im Untergrund und sah mir die Prager U-bahn an. Das Wetter wurde aber nicht wirklich besser und so kehrte ich wieder ins Hotel zurueck um Mittag zu essen.

        Nach eingenommener Mahlzeit, sah das Wetter wieder sehr vielversprechend aus, also brach ich ein weiteres Mal zur Karlsbruecke auf. Diesmal schaffte ich es immerhin bis zum Altstaetter Ring bevor erneut der Sturm losbrach. Der Platz vor dem legendaerem Uhrturm ist dermassen ueberlaufen, dass ich bei seiner Ueberquerung das Gefuehl hatte an einer Voelkerwanderung teilzunehmen.

        Als ich schliesslich an der Moldau ankam unternahm das Wetter wieder alles um es ja nicht zu gemuetlich werden zu lassen und blies mir den Regen um die Ohren. Ich schlenderte das Ufer entlang Richtung Karlsbruecke und kurz bevor ich diese erreichte verschwanden saemtliche Wolken und strahlender Sonnenschein fiel auf die Bruecke. Ich ueberquerte diese und taetschelte den heiligen Nepomuk, was ja bekanntlich Glueck bringen soll. Auf der gegenueberliegenden Seite stieg ich auf den Petrin Huegel einen riesigen Grashuegel ueber und ueber mit Baeumen bedeckt, welche aller in voller Bluete standen.Von der Spitze dieses wunderschoenen Huegels sieht man ueber die ganze Stadt und wer weis, vielleicht bringt der heilige Nepomuk wirklich Glueck, denn bis zu meiner Heimkehr ins Hotel um 9 Uhr, war das Wetter einwandfrei.

        Es tut mir leid dass ich es bis jetzt noch nicht zustande gebraucht habe Fotos hochzuladen, nicht dass ich keine haette, aber ich habe leider im Moment keine Moeglichkeit dazu, da die Computer im Hotel nur zum Internetsurfen genutzt werden koennen, man kann weder Geraete wie eine Kamera anschliessen noch auf Laufwerke oder Dateien zugreifen. Das ist ziemlich aergerlich und ich weis noch nicht wie ich es loesen soll.

        Weiters muss ich mich noch fuer die ganzen ue oe und ae rechtfertigen, es ist nur so dass die Tschechen und somit auch deren Tastaturen diese Laute ebenso wie ein scharfes S einfach nicht kennen. Ein Uepsilon ist zwar vorhanden aber ich habe bis jetzt nicht herausgefunden wie es aktiviert wird und nachdem sich saemtliche Affengriffe als erfolglos erwiesen, habe ich die Versuche bis auf weiteres eingestellt.



        Die Kostel svate Ludmilie unweit von meinem Hotel entfernt




        Die Wolkendecke schwindet langsam..




        und macht dem schönen Wetter Platz.




        Das Stadttor auf der anderen Seite der Moldau




        Der Weg auf dem Petrin Hügel, gesäumt von blühenden Bäumen




        Die Dächer von Prag




        Ritter des Glücks




        Ein Angebot dass du nicht ablehnen kannst...
        Zuletzt geändert von Vegareve; 23.10.2017, 17:45.

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          #5
          AW: [CZ / PL / SL / HU] Interrail - alleine durch Osteuropa 4 Länder, 5 Städte

          War das Wetter gestern wenigstens zu Beginn und am Ende des Tages schön, so zeigte es sich heute ganztägig von einer sehr unschönen Seite. Bei Dauerregen, Wind und 6 Grad wollte nicht wirklich Urlaubsflair aufkommen. Es sollte auch den ganzen Tag so bleiben und so hielt ich mich heute von der Moldau fern und marschierte wieder in die Altstadt.

          Trotz des lausigen Wetters war der Platz vor dem Rathausturm wieder alles ander als leer.
          So schlimm wie gestern war es allerdings nicht und so konnte ich mir den Turm einmal genauer ansehen. Die meistfotografierte Männergruppe nach den Beatles, so nannte eine Prager Zeitung einmal die zwölf Apostelfiguren, die jede volle Stunde aus zwei Luken des Turms schauen. Die filigrane Astronomische Uhr zeigt dabei an, ob die Sterne günstig stehen. Umrahmt wird das Ganze von den "vier größten Gefahren der Menschheit" wie man sie einst sah. Der Tod droht mit der Sanduhr, die Eitelkeit kokettiert mit ihrem Spiegel, ein Türke droht mit weiteren Kriegen, ein Geizhals schüttelt seinen prallen Geldbeutel.

          Direkt gegenüber thront die Teynkirche welche mit ihrer 80 m hohen Gotik den Altstädter Ring beherscht. Der kräftige rechte Turm namens Adam, spendet der schlankeren Eva im Sommer Schatten und senkt so die Innentemperatur, was früher wichtig war, da Eva als Lager für leicht Verderbliches diente.

          Ebenfalls in der Altstadt zu finden ist die Altneusynagoge, die ich gestern besuchte. Sie wurde um 1275 errichtet, und ist die älteste gotische Synagoge Europas. Der Legende nach trugen die Engel nach der Zerstörung Jerusalems Teile von Salomons Tempel hierher.

          Nachdem ich in der Altstadt soweit alles besichtigt hatte, schaute ich noch im Palladium vorbei, das früher eine Kaserne war. Heute ist es hingegen ein modernes Einkaufszentrum, das in rund 170 Läden alles anbietet was das Herz begehrt. Beim Hineingehen "musste" ich gleich ein kostenloses Mehrsalzpeeling über meine Hände ergehen lassen. Den Kauf eines Behälters für zuhause um umgerechnet ca. 30 € konnte ich gottseidank entgehen. Der Kosumtempel wurde vom Keller bis zum Dach von äusserst grimmig dreinblickenden Securitys überwacht. Welche sich über ihre unterarmlangen Funkgeräte pausenlos wichtige Informationen zumurmelten.

          Des grausamen Wetters wegen konnte ich mich nicht mehr wirklich für die Altstadt erwärmen, und so spazierte ich geradewegs ins tschechische Nationalmuseum. Dort las ich zuallererst: Eintrittskarte Erwachsener 150 Czk, Fotografieren verboten. Fotolizenz 50 Czk. Natürlich erwarb ich diese Lizenz die mir auch gleich in Form eines Aufklebers auf die Kamera geklatscht wurde.

          Zum Nationalmuseum gibt es viel zu sagen allerdings werde ich versuchen es kurz zu machen. Der erste Bereich den ich betrat setzte sich mit Tschechien in der Urzeit auseinander. Es gab alles zu sehen von Töpfen, über Gräber, bis hin zu Pfeilspitzen, Schwertern und unzählige Kleiode einer längst vergangenen Epoche. Ich schlenderte hindurch und drehte den Kopf von links nach rechts, bemüht so viel wie möglich zu sehen. Nach dieser Reise in die Vergangenheit mit all ihren Relikten brummte mir der Kopf und ich sehnte mich nach etwas leichter Verdaulichem.

          Genau das Gegenteil erwartete mich im nächsten Bereich und zwar in Form von Europas größter Mineraliensammlung. In einer gigantischen Gallerie standen tausende Mineralien, jedes auf einem kleinen Sockel. Ich durchwanderte diesen Bereich und wusste gar nicht wo ich als erstes hinsehen sollte, soviel gab es zu sehen. In einer kleinen Kammer am Ende dieses Traktes, wurden echte Edelsteine ausgestellt .Von Smaragden über Rubine, Opale und Spinels, bis hin Kimberley Diamanten aus Südafrika war alles vorhanden. Streng verboten war in dieser Zone das Fotografieren, was von einer kleinen aber äusserst bissig aussehenden Wachdame kontrolliert wurde, die jeden der eine Kamera bei sich hatte, argwöhnisch beäugte.

          Als nächstes waren die Tiere der Urzeit an der Reihe, Dinosaurierer und Urnashörner waren ebenso vorhanden wie ein Mammut in Originalgröße. Als nachempfundene Figuren, in Form ihrer sterblichen Überreste, oder auf dynamisch geizeichneten Gemälden in Szene gesetzt erwachen längst verblichene Arten zu neuem Leben.

          Zu guter Letzt gab es noch einen Trakt mit ausgstopften Tieren, und wenn sich mancher Zoologe heute fragt wohin die Arten verschwunden sind, dann sollte er eventuell einmal einen Blick dort hinein werfen. Was hier geboten wird kann ich nicht beschreiben, das muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Abgesehen von fast allen Tieren die der Durchschnittseuropäer kennt, hängt hier unter anderem ein Walfischskelett mit ca. 15 Meter länge an der Decke.

          Ich kehrte ins Hotel zurueck und habe nach dreistuendigen Experimentieren endlich das Fotoproblem geloest. Ich werde auch die alten Zwischenbericht mit dazugehoerigen Fotos versorgen, schaut sie euch einfach noch mal an.



          Der Uhrturm mit den vier Gefahren...




          Das Palladium




          Glanz, Protz und Konsum




          Die Museumshalle




          Europas größte Mineraliensammlung




          Lurche




          Reptilien




          Vögel




          Affen...


          Zuletzt geändert von Vegareve; 23.10.2017, 17:45.

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            #6
            Tag 4 - Von Absinth und Insekten

            Seit vier Tagen bin ich nun in der Stadt und morgen breche ich auch schon wieder auf nach Krakau. Mir hat Prag unheimlich gut gefallen und ich kann jedem nur empfehlen, schaut es euch an. Die Stadt ist gigantisch und es gibt noch so viel zu sehen obwohl ich seit drei Tage von früh bis spät durch die Stadt gestreift bin.

            Heute entdeckte ich dabei, dass der alte Rathausturm begehbar ist. Man kann bis zur Spitze hinauf, von wo aus man einen einzigartigen Ausblick über die Innenstadt hat. Allerdings steht am Eingang des Turms ein Wachposten und man muss 100 Kronen locker machen bevor man hochdarf. Der Ausblick von oben ist die Kohle aber allemal wert.

            Danach hatte ich vor den jüdischen Friedhof zu besuchen welcher wirklich beeindruckend sein soll. Die Altstadt und das jüdische Viertel sind durch eine wahre Luxusmeile verbunden. Prada, Gucci, Lacoste, Boss, und die übliche Verdächtigen sind hier zu finden, ebenso wie die Handymarke Vertu die so teuer ist dass sie nur über Juweliere erhältlich ist. Ab 0 € mit 24 Monatsbindung ist hier nicht mehr drin.

            Weil auf dem jüdischen Friedhof Gräber nicht nach einer bestimmten Zeit aufgehoben werden, musste jahrhundertelang neue Erde aufgeschüttet werden. Das hat zur Folge dass die Toten hier bis zu neun Schichten aufeinander liegen und die Steine dicht an dicht stehen. Das letzte Begräbnis fand hier nachweislich im Mai 1787 statt, wann aber das erste der ca. 200.000 Gräber errichtet wurde kann niemand nachweislich sagen. Der älteste Stein stammt jedenfalls aus dem Jahr 1439.

            Wie der Friedhof allerdings im Detail aussieht kann ich euch leider nicht aus erster Hand berichten, es kam nämlich zu keiner Besichtigung und zwar aus folgendem Grund.

            Der Friedhof liegt direkt hinter berühmten Alt Neu Synagoge. Man kann hier nicht einfach hineinspazieren sondern muss vorher einen beachtlichen Obulus für ein Ticket entrichten. Das Ticket ist deshalb so teuer, weil es für mehrere Synagogen und das jüdische Museum gilt. Eines das nur für den Friedhof gilt war nicht vorhanden, die Fotolizenz schlägt zusätzlich zu Buche, gilt aber nur für den Friedhof nicht im Museum und den Synagognen. Mir ist natürlich klar dass diese alten Heiligtümer in der Erhaltung nicht billig sind aber trotzdem konnte ich mich hier mit der Preispolitik nicht anfreunden und so zog ich wieder ab.

            Im Anschluss überquerte ich wieder die Karlsbrücke und stiegt den Weg zur Prager Burg und zum St. Veitsdom hoch. Er schlängelt sich durch schmale Gassen und man geht eine Weile bis man vor der Burg steht. Das Betreten des Hofes ist sogar noch kostenlos ebenso wie das Betreten des Veitsdoms. Will man aber weiter nach hinten sind wieder 150 Kronen, ca. 7,50 € fällig. Fotografieren ist verboten, Lizenzen werden nicht angeboten.

            Wenn ich über das Aussehen des Doms auch nicht wirklich etwas sagen kann, so kann ich doch ein paar Details über seine Geschichte zum Besten geben. Die 96 Meter hoch in dem Himmel ragenden Zwillingstürme sind eine beeindruckende Demonstration kirchlicher Macht. Doch für die Tschechen ihrerseits angeblich das atheistischste Volk Europas, ist es nicht selbstverständlich dass das Gebäude auch der Kirche gehört. Das Gotteshaus ist daher seit geraumer Zeit Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen Staat und Kirche. Der Bau des Doms begann im Jahr 1344 und wurde letztendlich 1929 abgeschlossen. Nach dem Tod des ersten Baumeisters wurde ein 23 jähriger Architekt aus Schwäbisch Gmündt mit der Fortsetzung beauftragt. Dieser gestaltete in den nächsten 46 Jahren das südliche Querschiff und den Chor. Nach dessen Tod verschleppten die Hussitenkriege die Bauarbeiten und erst 1892 wurden die Westtürme beendet. Der Hauptturm wurde gotisch begonnen, im Renaissancestil weitergebaut und barock beendet. Ein ganz besonderer Schatz lagert in der Kapelle neben dem Südportal. Die Krönungsinsignien werden nur ganz selten ausgestellt. Sieben Schlösser, deren Schlüssel unter anderem der Staatspräsident, der Prager Erzbischof und der Oberbürgermeister von Prag hüten, sichern die Kronkammer.

            Als ich den Weg von der Burg wieder hinabstieg, fiel mir eine Straße auf und ich beschloss sie auf gut Glück hinaufzuwandern. Dies erwies sich als eine meiner besten Ideen seit langem denn dort endeckte ich etwas das mein Herz höher schlagen lies. Nicht einen Absinthshop. Den Absinthshop. In allen Farben und in allen Prozentsätzen lachte er mir entgegen. Der Absinth ist eine Krauterspirituose die unter anderem aus Wermut, Anis und Fenchel hergestellt wird. Der Alkoholgehalt ist dabei zwischen 45 und 85 Prozent angesiedelt. In Tschechien erfreut sich das Getränk anscheinend sehr großer Beliebtheit. Der Besitzer nahm mich sofort unter seine Fittiche und zeigte mir sein ganzes Sortiment. Mein perönlicher Favourit war dabei der "Beatle". Bei dieser Kreation hat eine ca. 15 Zentimeter lange Riesenheuschrecke aus Neuguinea in der Flasche eine neue Heimat gefunden. Der Besitzer lud mich gleich zu einer Kostprobe ein, wobei angeblich besonders harte Absinthtrinker die Heuschrecke mitessen. Dazu lies ich mich dann doch nicht hinreissen, aber der Asinth selber war wirklich vom Feinsten. Hätte die Flasche nicht annähernd 2000 Kronen gekostet wäre er schon in meinem Rucksack gelandet.

            Darauf wurde ich hungrig und plötzlich stand ich vor einem Österreichischen Restaurant. Obwohl ich mit Patriotismus nichts anfangen kann, muss ich zugeben dass meine Augen geleuchtet haben als ich mein Wienerschnitzel vor mir hatte.

            Zu guter Letzt wanderte ich noch zum Vysherad. Dieser ist eine hochgelegene Parkeinlage in der auch eine Kirche zu finden ist. Man hat hier einen atemberaubenden Ausblick und der Park lädt zum weiteren Verweilen ein.



            Im Bauch des Rathausturms




            Blick über die Dächer der Altsstadt




            Die Theynkirche




            Blick auf die Prager Burg




            Der Weg zur Burg




            Die Vorderseite des Veitsdoms




            Diese Rollkuchen werden an allen Ecken angeboten




            Absinth, Absinth...




            in allen Farben




            tu felix austria




            Blick von Vysherad


            Zuletzt geändert von Vegareve; 23.10.2017, 17:46.

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              #7
              AW: Tag 2 - Unruhige Nächte und wechselnde Wetterbedingungen

              So eine Städtereise ist sicher nicht schlecht, aber ich muss mal ein bisschen nörgeln.

              Zitat von StevePeacewalker Beitrag anzeigen
              Auf der gegenueberliegenden Seite stieg ich auf den Petrin Huegel einen riesigen Grashuegel ueber und ueber mit Baeumen bedeckt, welche aller in voller Bluete standen.Von der Spitze dieses wunderschoenen Huegels sieht man ueber die ganze Stadt und wer weis, vielleicht bringt der heilige Nepomuk wirklich Glueck, denn bis zu meiner Heimkehr ins Hotel um 9 Uhr, war das Wetter einwandfrei.
              Ein Grashügel stelle ich mir eher ohne Bäume vor. Bist Du sicher, dass Du auf dem Petřín-Hügel warst? Wie kannst Du den Aussichtsturm Petřín unerwähnt lassen? Der ist doch nicht zu übersehen. Oder hast Du es nicht bis hoch geschafft? Dann hättest Du die Petřín-Standseilbahn nehmen können.

              Die Tatra-Straßenbahn T3 ist in Prag bald Geschichte (Prag verabschiedet sich von einem Symbol).

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              • StevePeacewalker
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                #8
                AW: Tag 2 - Unruhige Nächte und wechselnde Wetterbedingungen

                Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
                So eine Städtereise ist sicher nicht schlecht, aber ich muss mal ein bisschen nörgeln.



                Ein Grashügel stelle ich mir eher ohne Bäume vor. Bist Du sicher, dass Du auf dem Petřín-Hügel warst? Wie kannst Du den Aussichtsturm Petřín unerwähnt lassen? Der ist doch nicht zu übersehen. Oder hast Du es nicht bis hoch geschafft? Dann hättest Du die Petřín-Standseilbahn nehmen können.

                Die Tatra-Straßenbahn T3 ist in Prag bald Geschichte (Prag verabschiedet sich von einem Symbol).

                Lol, die Bezeichnung als Grashügel ist wirklich nicht gerade die beste, da stimme ich dir zu, allerdings ist der Hügel auch kein undurchdringlicher Wald, sondern an vielen Flächen eine große "Wiese mit Bäumen" wie man auf dem Foto sieht.

                Der Aussichtsturm hätte wohl einer Erwähnung bedurft, klar habe ich es an die Spitze geschafft die Strandseilbahn habe ich nicht gebraucht.

                Du scheinst dich ja in Prag bestens auszukennen, das mit der Straßenbahn ist mir auch neu.

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                  #9
                  AW: Tag 2 - Unruhige Nächte und wechselnde Wetterbedingungen

                  Zitat von StevePeacewalker Beitrag anzeigen
                  Du scheinst dich ja in Prag bestens auszukennen, das mit der Straßenbahn ist mir auch neu.
                  Nun ja, von Dresden ist es nur ein Katzensprung. Schließlich wurde extra eine Autobahn gebaut, damit man Zum Frühstück in Prag ist. Die Eisenbahn braucht für die kurze Strecke(150km) 2:20h.

                  In Dresden wurden die letzten Tatrastraßenbahnen (T4) letztes Jahr außer Betrieb genommen.

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                  • StevePeacewalker
                    Erfahren
                    • 26.06.2011
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Tag 5 - Polnischer Empfang

                    Obwohl ich heute so gut wie den ganzen Tag im Zug gesessen bin, gibt es etwas zu erzählen. Um 10:17 Vormittags, stiegt ich in den Zug Richtung Katowice, welches ich nach sechsstündiger Zugfahrt auch erreichte. War es in Prag heute noch schön und warm, so regnete es in Polen und der Himmel war dunkel. Die Gleise führten an alten verfallenen Ruinen mit Graffiti verziert, an rostigen Lagerhäusern und an dampfenden Atomkraftwerken vorbei. Müll säumte sämtliche Abhänge neben den Straßen und einmal stand ein Haus am Wegrand, durch dessen Dach ein Baum wuchs. Diese Umgebung verbreitete eine trübe und melancholische Stimmung und ich versuchte ihr nicht zu verfallen. Allerdings traf ich in diesem Zug auch einen netten Inder der Englisch sprach und so konnte ich endlich wieder einmal mit jemandem reden.

                    Gegen 16 Uhr erreichte ich den Bahnhof von Katowice, wo ich in einen Zug nach Krakau umsteigen musste. Der Bahnhof passte in das Bild der Umgebung wie die Faust aufs Auge. Eine stählerne vor sich hin rostende Bastion überall beschmiert mit Graffiti, Müll und Unrat in allen Ecken.

                    Am Bahnhof war ich erstmals orientierungslos, da ich nicht wusste von welchem Gleis mein Zug abfährt. Ich versuchte aus der Anzeigetafel, wenn man sie denn so nennen kann, schlau zu werden, aber erfolglos. Da lediglich alles auf Polnisch beschrieben war, wusste ich nicht welche die Ankunfts und die Abfahrzeiten sind. Ich fand zwar meinen Zug auf der Tafel, allerdings stand kein Gleis dabei.

                    Ich hatte nur mehr 10 Minuten Zeit und vor den Schaltern waren beachtliche Schlangen. Dennoch versuchte ich mein Glück. Während ich wartete versuchte ich meinen Informationszettel in den Tiefen meines Rucksacks zu orten, aber er war unauffindbar. Als ich schließlich an der Reihe war versuchte ich der Dame am Schalter mein Anliegen zu vermitteln, was aber an der Sprachbarriere zu scheitern drohte. Mit unwirschen Blick kritzelte sie mir schließlich eine Abfahrtszeit und ein Gleis auf einen Fetzen Papier welche aber überhaupt nicht mit meinen Informationen übereinstimmte. Ich schenkte dem Zettel also keine Beachtung, glaubte ich doch während der "Unterhaltung" auf einer Tafel im Hintergrund, meinen Zug und die Bahnsteignummer erspäht zu haben.

                    Ich hechtet also zu besagtem Steg und suchte nach einer Anzeige die den nächstkommenden Zug anzeigt. Diese fand ich nicht, dafür stand aber ein 20 köpfiges Sonderkommando, mit Schilden und Gewehren bewaffnet auf dem Bahnsteig. Was die dort gesucht haben werde ich wohl nie erfahren.

                    Schließlich schaffte ich es meinen Zug auszumachen, und bestieg ihn für die letzten zwei Stunden Fahrt. Dieser TLK (polnischer Nahverkehrszug) war nicht nur völlig überladen, schmutzig und stank, nein er blieb auch aus nicht ersichtlichen Gründe immer wieder ein paar Minuten mitten auf der Strecke stehen bis er sich wieder in Bewegung setzte, wo bei er Geräusche von sich gab dass sich mir die Nackenhaare sträubten.

                    Wenn man diese Schilderungen liest mag man sich denken, hat er heute einen schlechten Tag gehabt? Ihr könnt mir glauben ich habe wirklich mit aller Kraft versucht hier etwas positives zu endecken aber es gelang mir einfach nicht.

                    Schließlich kam der Zug auch tatsächlich in Krakau Glowny an. Froh diesem Ambiente entkommen zu können, machte ich dass ich aus dem Zug kam. Meine Freude währte aber nicht lange, denn das erste das ich feststellen musste, war dass dies nicht der richtige Bahnhof war. Ich hatte es zwar immerhin bis nach Krakau geschafft, aber der Hauptbahnhof war am anderen Ende der Stadt, meine Fahrt hier zu Ende.

                    Doch ich hatte Glück. Auf dem Bahnhof kam ich mit einem alten Tschechen ins Gespräch, der den gleichen Fehler wie ich gemacht hatte. Er wurde aus den polnischen Lautsprecherdurchsagen ebenso wenig schlau wie ich und war dabei viel ärmer dran. Sein Flieger nach Dublin ging in einer Stunde. Wir schafften es schließlich einen Zug bis ins Zentrum zu finden, von wo ich mich bis zum Hotel durchschlagen konnte.

                    Fotos gibt es leider keine, da es erstens nichts zum Fotografieren gab und zweitens, die Methode mit der ich in Prag die Fotos online gestellt habe, hier nicht anzuwenden ist. Wlan ist zwar verfügbar aber das Signal ist sehr schwach und ich muss mich in die hinterste Ecke des Ganges hocken um es empfangen zu können.
                    Zuletzt geändert von Vegareve; 23.10.2017, 17:46.

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