Robert Saunders Zelte

[Corton]

http://www.robertsaunders.co.uk/pages/frame.html

Wer kann zu diesen Zelten was sagen? Das Modell "Satellite Plus" sieht interessant aus und das Spacetrek ist für einen Geodäten dieser Größe erstaunlich leicht. Wäre vielleicht was für Herrn Dr. Flachlandtiroler...

Corton

[Nicht übertreiben]

Ein Geodät ohne durchgehende Gestängekanäle.......brrrr

[Flachlandtiroler]

Re: Robert Saunders Zelte

und das Spacetrek ist für einen Geodäten dieser Größe erstaunlich leicht. Wäre vielleicht was für Herrn Dr. Flachlandtiroler...

Flysheet
Space-Trek: Made from PU and aluminium coated nylon with taped seams.

Taugt das was?
Immerhin scheint die Apside größer zu sein als beim Sherpa Dome.
Mir ist ein Rätsel wie da 3-4 (!) reinpassen sollen -- nach Cortons Isomatten-Kriterium wird es für die dritte Isomatte schon etwas eng. Aber ich wiederhole mich...

Gruß, Martin

[Corton]

Oh... hab ich doch glatt übersehen. Bin davon ausgegangen, dass das Spacetrek auch das Si-Nylon Überzelt (wie z.B. das Satellite Plus) hat - war wohl nix.

Gruß,
Corton

[Flachlandtiroler]

war wohl nix.

Trotzdem ganz interessant... da gibt's nämlich noch das Mountaintrek. Wäre es nur etwas breiter... wiegt nur sensationelle 3.6kg; aber was heißt "PU-coated rip-stop polyester flysheet"?!

Gruß, Martin

[Corton]

flysheet = Außenzelt, falls Du das meinst. PU-beschichtetes (Ripstop-) Polyester als AZ-Material ist Standard bei den meisten Zelten der Mittelklasse (z.B. Tatonka, Wechsel Travel Line, etc.)

Gruß,
Corton

[Flachlandtiroler]

Ripstop-Polyester <> Ripstop-Nylon?
Für's Außenzelt ist eine PU-Beschichtung doch qualitativ schlechter als Silikonisierung, oder?
Schade daß diese Konstruktion nicht auch mit sagen wir 180cm Breite erhältlich ist.

Gruß, Martin

[Corton]

Ripstop-Polyester <> Ripstop-Nylon?

Ach herrje – das kann ja heiter werden…

Interessant für Zelte: Nylon als Trägergewebe für die Beschichtung ist bereits unbeschichtet bei gleichem Gewicht deutlich reiß- und weiterreißfester als Polyester. Weitere Vorteil ist die höhere Lichtdurchlässigkeit. Nachteile (unbeschichtet!): Höhere Dehnung bei Nässe, höhere Empfindlichkeit gegen UV-Strahlung.

Bei Zelten der Oberklasse (Hilleberg, Lowland, Exped "Extrem", Tatonka Thunder/Storm/Quest, …) kommt als Trägergewebe fast ausschließlich High Tenac(it)y (hohe Zugfestigkeit, Zähigkeit, (Weiter-) Reißfestigkeit durch hohe Fadendichte) Ripstop Nylon zum Einsatz (Ausnahme: Fjäll Räven). Bei Zelten der Mittelklasse wird üblicherweise Polyester verwendet.

Für's Außenzelt ist eine PU-Beschichtung doch qualitativ schlechter als Silikonisierung, oder?

Uneingeschränktes JA, sofern wir von Silikonbeschichtung reden. Die (mehrfache) Beschichtung mit einem Si-Elastomer steigert die (Weiter-) Reißfestigkeit und UV-Stabilität des Trägergewebes erheblich, sorgt für ein gutes Abperlverhalten und verringert die Dehnung bei Nässe. Die teuersten Gewebe sind innen und außen mit einem Silikonelastomer beschichtet (Tatonkas Gewebe für die "High End" Linie ("Thunder", "Storm",…) ist z.B. außen 3-fach und innen 2-fach beschichtet.).

Polyurethan-Beschichtungen werden nur einseitig (innen) aufgetragen, verringern die Weiterreißfestigkeit des Gewebes und sind hinsichtlich Dauerhaftigkeit Si-Beschichtungen unterlegen. Auf der Außenseite sind diese Gewebe i.d.R. nicht beschichtet, sondern lediglich imprägniert. Bei einer Imprägnierung mit Silikon-haltigen Produkten spricht man dann von "Silikonisierung" (was mit einer Si-Beschichtung rein gar nichts zu tun hat). Einziger Vorteil von PU-Beschichtungen beim Außenzeltgewebe (!): Man kann innen die Nähte tapen, was bei Si nicht geht. Bei Si-Nylon muss man im Falle eines Falles (Nähte undicht) eben mit passendem(!) Nahtdichter ("Silnet") zu Werke gehen.

Gewichtsvergleich: Tatonkas PU Polyester (Mittelklasse) wiegt über 80g/m², Tatonkas Si RS-Nylon (Oberklasse) wiegt (wie Carringtons Kerlon 1200) hingegen nur ca. 50g/m² (bei deutlich besseren Materialeigenschaften.)

Grundsätzlich muss gesagt werden: Es gibt Qualitätsunterschiede sowohl beim Trägergewebe als auch bei der Beschichtung. (Ich hab´s an anderer Stelle schon mal zitiert): "Die Beschichtung ist sehr komplex zu betrachten, da sowohl Fasermaterial, Flächenbildung, Beschichtungsrohstoffe als auch die Technik und Technologie der Aufbringung des Beschichtungsrohstoffes Einfluss auf das Enderzeugnis haben." (Zitat eines Herstellers von Beschichtungsmaschinen) --> Es gibt sowohl Trägergewebe als auch (Silikon-, Polyurethan-,...) Beschichtungen hoher und minderwertiger Qualität. Als Endverbraucher muss man sich hier leider auf die Angaben von Herstellern, Händlern oder Test von seriösen Fachzeitschriften (wie "Outdoor" ) verlassen.

Fazit: Hochwertige Zelte haben (fast) immer beidseitig mehrfach Si-Elastomer beschichtetes High Tenacy Rip-Stop Nylon als AZ-Material. Bei der Mittelklasse wird in der Regel innenseitig mehrfach Polyurethan-beschichtestes Polyester (je nach Hersteller in Ripstop-Ausführung oder nicht) verwendet. Es gibt aber auch Hersteller, die als Kompromisslösung AZ-Gewebe verarbeiten, die innen PU- und außen Si-beschichtet sind (Beispiele: Mountain Hardwear, Terra Nova und Robens).

Übrigens: Wenn die Hersteller der Nobelzelte damit prahlen, dass Ihre Gewebe 5-6x (weiter-) reißfester als die der Mittelklasse seien, dann ist das kein Werbegebrabbel, sondern in der Tat wahr. Die AZ-Gewebe der Mittelklasse (bspw. Taonka Sherpa Dome, Salewa Sierra Leone, …) liegen bei 2 bis bestenfalls 4kg, Top-Gewebe wie die von Lowland und Hilleberg wurden von "Outdoor" mit > 15kg getestet. Zum Schluss noch ein Beispiel dafür, dass auch Si-beschichtetes Gewebe schlecht sein kann: Das aktuelle AZ-Material des 700 EUR teuren TNF VE 25 lag im Test bei nur 5kg! --> Ab in die Tonne .

Fazit für Flachlandtiroler, die regelmäßig hochalpin unterwegs sind und Ihr Zeug 20 Jahre benutzen wollen: Es kommt nur ein robustes (aber trotzdem leichtes) Zelt der Oberklasse (mit Si-beschichtetem AZ und PU-beschichtetem Boden(!)) in Frage.

Polyesterfaser
Polyamidfaser
Nylon

So, jetzt reicht´s aber...

Gruß,
Corton

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