[RO] Ţara Moţilor

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    Lebt im Forum
    • 26.04.2010
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    [RO] Ţara Moţilor

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    RO – Osteuropa -
    Ţara Moţilor,
    Durch die Westkarpaten - Im Land der Motzen


    Trascaugebirge Ostern 2003
    Das "Land der Motzen" umfasst die Region der Muntii Apuseni und ist das traditionelle Siedlungsgebiet der Bewohner der rumänischen Westkarpaten. Es erstreckt sich links und rechts des Flusses Aries im nordwestlichen Teil Rumäniens. Die Gebirge des Bihor, Vladeasa, Trascau, Metalliferi und Gilau gehören dazu. Vier längere Wanderungen führten mich bisher in das Trascau - Gebiet , wobei diese Bilder entstanden.



    Zusammen mit zehn Freunden unternahmen wir Ende April/ Anfang Mai 2003 diesen "Spaziergang mit Gepäck" über die orthodoxen Ostern durch das Trascaugebirge in Rumänien. So eine Gruppenstärke erfordet einige zusätzliche Überlegungen bei der Planung und Abstimmung. Die Fahrkarten für die lange Strecke kauften wir von Decin -> Alba Julia -> Decin , was eine enorme finanzielle Einsparung bedeutete. Für die Anfahrten bis dahin sorgte jeder selbst.
    Unsere rumänischen Freunde Monika und Costel holten uns abends vom Bahnhof in Alba Julia ab und beherbergten uns dann alle in ihrer ca 75m² großen Wohnung.


    Für so eine Gruppenstärke mit Gepäck sind rumänische Dorfbusse nicht ausgelegt, daher organisierte Costel über Nachbarn einen MiniBus für die Weiterfahrt nach Intregalde und Cetea .



    etwa eine Stunde oberhalb des Ortes Cetea kommen wir am Wasserfall Baile Romane vorbei, an dem sich auch ein Fundort für Gegenstände aus der Dakerzeit befindet




    Nach dem Abstieg von einem der Kämme des Trascau kommen wir zunächst am Kloster Rimetz an


    Novizinnen befragen den der Rosenkranz


    Da wo früher diese Motzenhäuser mit ihren Grasdächern standen....


    Dort stehen hier unsere Zelte


    Unser Weg führt direkt am Rimetz-Bach entlang über diese Baustelle


    Rimetzklamm - eine der Engstellen


    Bachüberschreitung zur Schlüsselstelle Cheile Rimetz (Aufnahme von 1983)
    Das ganze kann nach Regenfällen auch wesentlich schlimmer aussehen.


    Die Schlüsselstelle zum Ein oder Ausstieg für den Wand-Weg durch die Rimetzklamm ist hier zu sehen.
    (ältere Aufnahme, man sieht es am Rucksackmodell) das sind etwa 4-5 m am Stahlseil/Kette.Handschuhe sind empfohlen)




    dramatischer kann es kaum aussehen


    Angekommen oberhalb der Klamm in Cheia am Wegweiser der Kreuzung - entweder durch den Bach mit einer Schwimmstelle (im Normalfall) oder durch die Wand mit paar leichten Kletterstellen

    Rotes Waldvöglein,- eine Orchideenart

    Es ist Sonntag im kleinen Ort Bradesti, als wir hier ankommen.Im Dorf finden wir ein geschlossenes Magazin Mixt vor, den örtlichen Dorfladen.….und viele durstige Dorfbewohner. Mit unserem Eintreffen schöpfen diese neue Hoffnung,- und in aller Eile wird nach der Verkäuferin „gefahndet“


    Wie man sieht, ist die auch bald gefunden...


    ....und die Not hat ein Ende


    Abmarsch, jede schöne Zeit geht mal vorbei.



    Das Haus in Valea Poeni ist noch bewohnt
    i


    Am Kloster


    Auf dem Weg nach Salicua


    Brücke über den Aries nach Salciua


    Dieser Weg macht durstig


    ... uns wurde geholfen! Sind wir glücklich? Wir sind glücklich!

    Unsere Problem bestand immer noch darin, dass wir vor Ostern kein Brot im Laden von Salciua mehr bekamen und unsere Brotreserven gleich null waren. Erst als eine der Frauen, die ich dann angesprochen hatte, mich auf ihr Anwesen führte, war das Problem gelöst. Sie verkaufte uns ein riesiges, hausgebackenes Osterbrot, groß wie ein Wagenrad. Einen Liter des allerbesten selbsgebrannten Tzujka dazu. Dann suchten wir lange nach einer ganz bestimmten Wiese, die unsere rumänischen Freunde als sehr malerisch beschrieben hatten. Diese Wiese sollte unterhalb einer etwa 450m hohen Steilwand liegen. An der Stelle entspringt eine ergiebige Karstquelle. Als wir dort ankamen, standen 12 oder 13 Zelte einer "Mädchengruppe" bereits, wir tauften die Wiese Sipote deshalb in Poiana Elfilor (Elfenwiese) um. Die "Jungs" waren im Wald Holz sammeln. Unsere mitgeführten Sägen kamen dann zum Einsatz. Abends war Lagerfeuerstimmung mit den Studenten aus Cluj. Ich musste nun begründen, warum ich nicht gleich 5 liter Zujka gekauft hatte. Aber mit Gitarre und Gesang ging es bald weiter. Bei Sängerwettstreit belegten wir dann unangefochten Platz zwei beim Chor Hase&Hase. Die rumänische Auswahl wurde vorletzter (Wir waren chancenlos!)




    Blick am Morgen von Sipote

    Am nächsten Tag dann der Anstieg zur Poarta Zmeilor(Drachentor)
    Das war noch mal der Hammer, schwitz, schwitz


    Von hier aus ein phantastischer Blick über das untere Aries-Tal. Heute gibt es da ganz in der Nähe den Balcon genannten Aussichtspunkt.

    Von hier aus ging es über einige Hügel bergab nach Coltesti




    paar Eindrücke zwischendurch, wie hart hier das Leben ist





    Die alte Gräfenburg in Coltzest'

    wenigstens unsere Rucksäcke konnten wir eine zeit lang hier aufladen





    Erklärung der Begriffe
    Motzen = traditionell die Bergbewohner der Gegend im Apuseni, keine eigene Nationalität, kein eigener historischer Staat. Verschiedene Volksaufstände. Der begriff "Aufmotzen"stammt angeblich daher

    Szekler = früher die Grenzwächter des Ungarischen Königsreiches (rumän. Securii) mit Sonderrechten. Früher eigenes Volk mit einer eigenen Schrift. die Szekler wurden mit Ungarn assimiliert.

    Ungarn = heute knapp 2 Mill. Ungarn als nationale Minderheit in Rumänien

    Sachsen = in mehreren Einwanderungszyklen ins heutige Siebenbürgen gerufene Siedler aus Gebieten am Niederrhein. Diese haben insofern mit dem heutigen Sachsen nichts zu tun.

    Ein Danke meinen Freunden R.P.Haun und EbsEls für die Bereitstellung von fünf Bildern, nachdem mein Fotoapparat wieder mal den Geist aufgab.

    Die Route:
    D ->Alba Julia ->Intregalde ->Cetea -> Baile Romane ->Cheile Rimetului -> Cheia -> Bradesti -> Valea Poeni -> Pest.Huda lui Papara ->Salciua ->Sipote->Poarta Zmeilor -> Coltesti -> Remetea -> Cheile Turzii ->
    Alba Julia -> D


    Wie es weitergeht erfahrt ihr demnächst!
    Zuletzt geändert von Abt; 30.07.2012, 03:00.

  • volx-wolf

    Lebt im Forum
    • 14.07.2008
    • 5576
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [RO] Ţara Moţilor

    oh, jetzt gibt es ja sogar Fotos

    Sehr schön, danke!

    Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
    daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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    • wuschl25
      Erfahren
      • 08.02.2011
      • 287
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [RO] Þara Moþilor

      sehr schöne fotos! bin begeistert...

      denke ich werde auch mal so nen ausflug in meiner alten heimat machen.. war ja doch schon gute 8 jahre nicht mehr dort.. wusst gar nicht, dass es da so schöne platzerl gibt

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      • November
        Freak

        Liebt das Forum
        • 17.11.2006
        • 11083
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [RO] Ţara Moţilor

        Interessant und hilfreich, auch die Bilder. Womöglich werden wir bald einiges wiedererkennen.
        Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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        • Vegareve
          Freak

          Liebt das Forum
          • 19.08.2009
          • 14385
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [RO] Ţara Moţilor

          Toll! Und die Bilder so lustig, ich vermisse mein Land.....So viele Gegenden wo ich nicht war..

          p.s. Szekler ist rumänisch "Secui".
          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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          • Abt
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            • 26.04.2010
            • 5726
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [RO] Ţara Moţilor

            Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
            Toll! Und die Bilder so lustig, ich vermisse mein Land.....So viele Gegenden wo ich nicht war..

            p.s. Szekler ist rumänisch "Secui".
            ja, hast recht, multcumesc.

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            • Goettergatte
              Freak

              Liebt das Forum
              • 13.01.2009
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              #7
              AW: [RO] Þara Moþilor

              Zu schöner Bericht,
              sollte nicht verloren gehen.
              Zuletzt geändert von Goettergatte; 02.02.2012, 12:40. Grund: Sicherungskopie entfernt ;-)
              "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
              Mit erkaltetem Knie;------------------------------
              Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
              Der über Felsen fuhr."________havamal
              --------

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              • Atze1407
                Fuchs
                • 02.07.2009
                • 2425
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [RO] Þara Moþilor

                Hallo Ali,

                also wenn Du diesmal diesen schönen Bericht mit den tollen Fotos wieder löscht oder in anderer weise verschandelst, dann biste nicht mehr mein Freund !

                Lg
                Atze1407
                Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                Abraham Lincoln

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                • Abt
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                  • 26.04.2010
                  • 5726
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [RO] Ţara Moţilor

                  Sehr wohl, my lord.
                  Zuletzt geändert von Abt; 02.02.2012, 01:44.

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                  • Abt
                    Lebt im Forum
                    • 26.04.2010
                    • 5726
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [RO] Ţara Moţilor

                    Von Coltesti wandern wir nach Toröcko genießen den Anblick des 1200und meter hohen Szeklersteines Piatra Seculi.


                    Das da drüben ist der Szeklerstein


                    Der Ort Toröcko/Rimetea/ Eisenstein
                    Törocko / Rimetea wird fast ausschließlich von der ungarischen Minderheit bewohnt, die sich selbst verwaltet . Hier erwarten uns schmucke Häuser, die uns außer Herbergen auch Duschmöglichkeit bieten. Und so braucht es keiner Uberredung hier zu bleiben über Nacht.

                    Ein Bekannter von vor X-Jahren läuft mir am nächsten Morgen über den Weg, als wir gerade zur Turda-Klamm aufbrechen wollen. Er bietet uns eine Transportmöglichkeit mit seinem klapprigen Transporter an;- und schon sitzt die Hälfte unserer mobilen Wanderbrigade drinnen,als er den Preis dann kurzfristig astrnomisiert, sinke ich in der Gunst meiner Freunde merklich ab.

                    So lernen wir den schönen, 8 km langen Abschnitt des Mühlentales hinunter zum Aries nicht kennen. Wir fahren auch am Denkmal Mihai Vitazului's (Michael dem Tapferen) vorüber. Das war der Herrscher, dem es vorübergehend gelang, die Fürstentümer Siebenbürgen, Walachei und Moldau unter seine Fuchtel zu bekommen. !600 wurde er hier von seinen eigenen Generälen ermordet.


                    Im Tal der Aries fuhr früher die Mocanitza genannte Schmalspurbahn. Der Bahnbetrieb wurde leider eingestellt.
                    Die alten Waggons standen damals noch hier.
                    2003 haben wir noch keine Wanderkarte dieser Gegend. So sind wir auf Markierungen angewiesen, die wir ausfindig machen. Einen großen Teil des Weges kenne ich zudem von früheren Touren hier. Das andere ist Abenteuer.


                    Der Bach Hastade hat sich in Hunderttausenden von Jahren seinen Weg in Form einer Klamm in eine 300m mächtige Kalklinse gesägt, die heute impossant als Turda-Klamm zu bewundern ist. Die Zeit, als hier Bartgeier in den unzugänglichen Wänden brüteten, sind seit mehr als hundert Jahren Geschichte. Aber immer noch gilt die Turdaklamm als ein Rückzugsgebiet für seltene Tier und Pflanzenarten. Den Naturfreunden auch als ein beliebtes Erholungsgebiet. Wer hier die Einsamkeit sucht ist am falschen Ort. Wir sind ausgerechnet über den 1. Mai hier.


                    Touristischer Ausgangspunkt ist die Berghütte "Cheile Turzii", von der Wanderwege in verschiedene Richtungen ausgehen. Ein paar alte Champinghütten befinden sich daneben und ein von jederman genutztes weites Wiesenareal. Nur der umherliegende Unrat stört über alle Maßen.




                    Einige unserer Freunde wandern den Weg dem Bach folgend zum anderen Ausgang der Turdaklamm.
                    Der Weg ist gut ausgezeichnet und überquert mehrere Male den Hasdadebach. In der Klamm stößt man bald auf mehrere Höhlen auf beiden Seiten. Am anderen Ausgang der Klamm führen die Wege dann wieder zusammen und es ergibt sich dort auch wieder eine Zeltmöglichkeit . 2 bis 3 Stunden dauert der Weg jeweils.




                    Wir aber folgen dem Weg, der rechts von der Hütte abgeht und in Sepentinen steil ansteigt über die Höhen.
                    Hier ist die Hauptverbreitung des Adonisröschen. Zur Frühjahrszeit bietet sich Ende April/Angang Mai ein phantastischer Anblick bunter Blüten. Später verbrennt auf dem Kalktrockenrasen die Vegetation regelrecht.





                    Wir folgen der Markierung zunächst und halten uns links zur Abbruchkante der Klamm.Immer wieder kämpfen wir uns durch Schlehendickicht.



                    Schließlich führt der Weg wieder abwärts und wir erreichen den Hasdatebach, wo wir unsere Freunde wiedertreffen und unsere Zelte aufbauen. Den Biervorrat des kleinen Kiosk hier kaufen wir zunächst komplett auf, dazu etwas Wein.
                    Für uns ist es die letzte Nacht hier in der Natur, insgeheim nehmen wir Abschied.







                    Wir brechen am nächsten Morgen auf und beginnen über die Südseite mit dem Anstieg auf dieser Seite des Karstplateaus. Von hier ergeben sich die spektakulärsten Ansichten in die Turdaklamm. Haselnusssträucher und Schlehenbüsche verbauen uns zunächst wieder den Weg, der steil nach oben führt. Eine Wasserstelle findet sich versteckt zu Beginn des Aufstieges.


                    Eine Handiverbindung zu unseren Freunden in Alba Julia kommt endlich auf der Anhöhe vor der Klamm zustande und wir organisieren unsere Rückfahrt nach mit dem Busfahrer, der uns schon nach cetea gebracht hat.
                    Wir nehmen den Zug nachmittags und leeren die letzten Reserve-Flaschen Tzuika und Beere Rosu auf der Fahrt. Nur eine Flasche Tzuika ist und bleibt unter nebulösen Umständen wie vom Erdboden verschluckt.
                    Na schaun wir mal, wer die hatte....


                    --------------------------------------------------------------------------------------
                    Zuletzt geändert von Abt; 26.07.2012, 09:21.

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                    • Abt
                      Lebt im Forum
                      • 26.04.2010
                      • 5726
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [RO] Ţara Moţilor

                      Muntii Metaliferi & Trascau, - ein Spaziergang mit Gepäck

                      Urlaubsplanungen finden normalerweise immer im Vorfeld des eigentlichen Termins statt.
                      So hatte ich mir für jenes Jahr eine lang geplante Bulgariendurchquerung auf einer von mir ersonnenen Südvariante vorgenommen.
                      Aber,- wie das dann so ist, wenn meine alten Wanderkumpels anfragen, bedarf es keiner langen Überzeugung um meine Wankelmütigkeit herbeizuführen. Zumal es in Rumänien immer noch unbekannte ,,weiße Flecken“ für mich gibt.

                      Mein Versuch, alles unabkömmliche und verzichtbare gleichermaßen in den Rucksack zu stopfen scheiterten wie immer beim ersten mal. Wie immer : zu voll, zu schwer und zu klein ist das Ding dafür ; - und ich kämpfe gegen die Legende des bequemen, großen Rucksacks. Bequeme große Rucksäcke gibt’s nicht, denn sie sind deshalb so groß, weil sie dann voll sind, und weil sie voll sind sind sie schwer, und schwere volle Rucksäcke sind nie bequem. Es sei denn man muss sie nicht selber schleppen.


                      Nachdem der Start dank meinem Mitwirken etwas chaotisch verlief, konnten wir das noch koordinieren, Es gelingt mir in Decin der Kauf des Zugtickets nach Alba Julia und zurück für unter 140,- €. Ich traf dann mit halbtäglicher Verspätung bei Freund Costel und Monica in Alba auf meine Freunde.
                      Diesmal haben wir uns keine all zu hohen Berge auferlegt, Muntii Metaliferi und Trascau,- und vom Zug aus losgehen, das ist unser Ziel. Zugegeben unsere beste Karte von der Gegend - Maßstab 1:200 000 ist alles andere als eine Wanderkarte.
                      Aber eine bessere haben wir von dem Gebiet nicht.Vielleicht liegt es daran, dass man hier Gold gefunden hat und das Gebiet auch das goldene Viereck Rumäniens genannt wird. Viele Klammen und Karstgebiete mit Streudörfern und Karrenwegen.
                      Es ist Mitte April, und der Verzicht auf Schnee fällt uns nicht schwer.

                      Wir steigen in Simeria aus und überqueren zunächst den Mures. Der imposante Tafelberg Magura Uroiului bleibt rechter Hand zurück. Dann paar Kilometer Asphaltstraße in der Sonne. Ach du lieber Himmel, wir haben das Gefühl, hier auf einem Autobahnzubringer entlang zu wandern.
                      Wir wollen an dem Tag bis Sacarimb, der legendären Goldstadt, deren seltene Minerale in keinem namhaften mineralogischen Museum der Welt fehlen dürften.

                      Das liegt noch 20 km weiter. Weitere Jahrzehnte zurück liegt die goldene Aera, als dort die berühmte goldene Eidechse gefunden wurde, die sich im Goldmuseum in Brad befinden soll. Ein kristallisiertes Goldblech.Gold,Gold Gold,-alles scheint sich hier ums Gold zu drehen.Wir aber wollen hier wandern. Endlich kommt Banpotok in Sicht und damit die Kneipe unten, die uns anlacht. Wir werfen die 20-zig-und kg Rucksäcke ab, die ersten Schweißtropfen sind schon geflossen, Das erste Bier verdampft auf dem Weg durch den Schlund. Kurze Pause dann weiter, Wir wollen etwas essen nach Landesart und ein Schild lockt uns ins rustikale Restaurant "Kastell Maria", welches sich etwas weiter oben im Ort und ab vom Weg befindet. Wir essen Irisch Staw, dazu HeineckenExport, was nicht so der Renner ist. Die Rechnung auch nicht. Die Gemeinschaftskasse erkältet sich und schrumpft um ein Viertel.

                      Oberhalb des Ortes gibt es noch eine Mineralquelle, deren Wasser nach faulem Ei riecht und auch so schmeckt und gerade deshalb so gesund sein soll. So behaupten es viele der zahnlosen Eingeborenen. Zum Überfluss schleppe ich noch einen anderthalb Liter dieses gesunden Getränkes mit. Wir lassen uns auf dem allmählich ansteigendem Waldweg Zeit,und stoßen irgendwann wieder auf eine kreuzende Asphaltstraße in der Ortschaft Varmaga. Endlich die Kneipe,-Aber was für eine Gastlichkeit!. Es ist Sonntag und wir werden sehr freundlich aufgenommen, für uns werden Stühle aus dem Haus geholt und Tische zusammengerückt. Sind wir glücklich? … Wir sind glücklich!
                      Mein rumänisch ist ausreichend um Brücken zu bauen, zwischendurch schielen wir nach einem Zeltplatz und werden auf dem Nachbarhang, Minuten oberhalb der Kneipe findig. Super,- logistische Anbindung nennen wir das. Wirklich ein Osterspaziergang. Wir bestellen für früh Rührei und Kaffee, zelten bei Vollmond auf dem Bergrücken nebenan und genießen die Nacht im Zelt unter dem grenzenlosem Sternenhimmel Rumäniens.





                      Früh ist das Außenzelt vereist.
                      Wir ändern etwas den Plan und lassen Sacarimb links liegen und folgen statt dessen dem Bach. Irgend wann verliert sich der Waldweg vor der Höhe, dem wir eine Stunde gefolgt sind. Der Weg endet dann ganz sumpfig und wird unpassierbar. Vor uns liegt ein Jagdhaus oder so was.
                      Wegerkundung ist nicht gerade das, wonach wir uns sehnen. Aber anders geht es nicht. Wir finden dann einen schmalen Saumweg an einem verkohlten Baum, entdecken weiter oben sechs oder sieben Häuser. Niemand ist da außer einem kläffendem Köter. Eine Kirche ist offen, und so erfahren wir, dass wir in Brocului sind. Kein Ortsschild. Links in einiger Entfernung erkennen wir aber einen Sendemast, den wir Sacarimb zuordnen.Die Zufahrt zu diesem Dorf erfolgt über einen einsamen sumpfigen Waldweg, auf dem sich uns bald ein Aro mit Schneeketten nähert, die ein Vorwärtskommen auch im Sumpf ermöglichen. Die freundliche Wegauskunft des Fahrers hilft uns weiter, wir verlassen den Kammweg und wandern in Richtung Dorf Mada entlang. Erst über eine mit Steinbrocken beladene Wiese und dann entlang einer versumpften Rinne, der Ort Mada ist sichtbar und der Weg weiter unten eindeutig...aber unpassierbar. Unten im Ort stoßen wir an der Kirche wieder auf eine Asphaltstraße. Das Magazin Mixt hat ein ausreichendes Angebot, wir können dort mal für 1,...2 Stunden die Rucksäcke abstellen, um die Klamm ein wenig zu erkunden. Aber der angestiegene Bach macht dieses Unternehmen nicht möglich, und so steigen wir nur auf der rechten Seite den Hang im Walde hoch. Oben entdecken wir eine Höhlung mit Mauerresten von früher, die ist wegen Vogelkot aber nicht sonderlich zu empfehlen.



                      Auf der Zeltwiese und im Wald wagen sich einige Orchideen hervor, die jedoch noch nicht blühen.
                      Wir lassen uns den Weg nach Ardeu zeigen und folgen dann der Markierung über den Hang. In Ardeu leben wir mal vom Mitgebrachten, machen Rast im Schatten.
                      Folgen dann den roten Bandweg, wieder über den Berg - 300m über den Sattel, wir blicken in eine interessante Landschaft, Felsen, Klammen, Kirchen und Dörfer, und nur 1000 m bis zur Straße, die gerade gebaut wird. 1000m, die uns wieder mal unsere Grenzen zeigen denn der Weg ist weg. Die Rucksäcke bleiben im Dornen-gestrüpp hängen und wir kommen uns vor wie dereinst die Römer. Sumpf wehrt den zweiten Versuch ab. Wir wollen gerade zum Rückzug blasen, als Helmut ein Wanderzeichen entdeckt. Den Weg verlieren wir gleich wieder, aber es gibt eine Möglichkeit durchzukommen bis zur Wiese neben der Straße.
                      Zum Glück erwarten uns nicht die feindlichen Daker Decebals, sondern dort gibt es ein Anwesen mit freundlichen Leuten. Die reichen uns auf meine Bitte hin zwei Böcke und eine Tischplatte nebst Sitzbank über den Zaun.
                      Eine entlang der Straße führende Wasserleitung fördert Thermalwasser nach unten in das Kurbad. Einer der Arbeiter zeigt uns eine Zapfstelle.
                      Abends lassen wir ausgelassen Costels Flasche Tzuika kreisen, und 60% beißen auch die härtesten Krankheiten in Hals und Leber weg.
                      Die gerade im Bau befindliche Straße wird zukünftig Geoagiu Bai mit Cheile Cibului verbinden.
                      Wir verlassen am Morgen alles ordentlich, hangeln das Mobilar über den Zaun zurück und kämpfen uns die Straße hinauf. Zwischendurch paar aufgegebene und halb eingestürtzte Häuser.
                      3 km sind es nach Cheile Cibului. Zunächst besuchen wir die neue Klosterkirche im Ort, aber das ist eigentlich Zeitverschwendung. Etwas züngelt hier der byzantinische NeuBaustil durch und ich tippe mal als Laie auf greco-katolisch. Um das Verwirrspiel komplett zu machen, die Isignen über der Tür sind in Kyrillischen Lettern auf dem Dach ein Doppelkreuz. Man sehe mir meine Unwissenheit nach.



                      Unser Weiterweg wendet sich dann gen Ort Cib auf der Asphaltstraße und wir passieren eben das geschlossene und in Ausbau befindliche Magazin Mixt nebst Bar und Penzione, als wir von einer Oma zurückgerufen werden.



                      Uns wird aufgetan und als Spezerei des Landes naschen wir aus allem hausgemachten Flaschen ,- was die Bar so hergibt. Sehr angetan sind wir vom Heidelbeerlikör. Die Frucht pur schmecken wir da heraus. Leider hat solcherart Getränk in und an sich, dass man das inhalierte Röllerchen nicht sofort bemerkt. Die Bunika (Oma) fragt eben, ob wir Hunger haben. Und den haben wir. Genau gesagt sogar einen Riesen-hunger, und um das mit dem Wetter zu begründen, spachteln wir glatt die Riesenschüssel Ciorba ratze kahl leer. Loben Ömchen sehr. Ich frage nach den Folkloretrachten in die Puppen in der Ecke gekleidet sind, ob es so etwas noch gibt, Ömchen verschwindet kurzzeitig und kommt noch mal in einer sehr schönen eigenen Tracht wieder, die sie sonst nur zu ganz besonderen Anlässen anzieht.



                      Heute ist so einer. Unsere Kasse rundet mit Einverständnis aller den Betrag ordentlich auf, wir bedanken uns und gut gelaunt setzen wir den Weg ins nächste Dorf nach Cib fort.
                      Wir lassen nunmehr die Felsen der Cheile Cibului hinter uns, es wechselt die Landschaft und wir durchwandern ein weites Hochtal, eine Hügellandschaft schließt sich an.



                      Streng nach rumänischem Reinheitsgebot! ....



                      An der nächsten >>Tankstelle<< warten schon Eingeborene an der Haustür mit selbst gebranntem Feuerwasser. Es ist kurz vor Ostern. An einem Tisch vor der Beer'arie erstehen wir Speck, verspachteln auch etwas von unserem, und schon ist die Stimmung wieder auf 100, Paar Schäfer fuhrwerken mit ihren Scheren an unseren Bärten, der Tisch deckt sich gerade wieder mit Ursus Rosu.
                      Auf eine Wiese schaffen wir es noch. Hier schlafen wir erst mal den Rausch aus .
                      Einige Schweine intressieren sich für Eberhardt. Wie und wer die Zelte aufgebaut hat, wissen wir nicht mehr genau, Ich gehe nochmal zu den Eigentümern der Wiese und hole Wasser und kaufe etwas Tzuika für den Weg.
                      Ab dieser Wiese geht der markierte Wanderweg ab, den wir am nächsten Morgen gehen wollen.
                      Eberhardt kann nicht mehr mit uns mitkommen wegen einer Kniebeschwerde.
                      Er trampt mit einer Gelegenheit nach Zlatna, während wir den Wanderweg dorthin über den Höhenrücken nehmen. Die Gegend ist wunderschön und das Wetter super.
                      In der Ferne erkennen wir einen Bagger der vom Nebenberg schon die Kuppe abge-knabbert hat, die ein Riesenlaster schleunigst wegschaft. Eine neue Goldmine?



                      Der Abstieg nach Zlatna verläuft ziemlich steil über eigenartig rot gefärbten Boden. Erst durch ein Heidebiotop, dann so eine Mischung aus Rutschungshang und Halde.Der Weg ist markiert bis in das Zentrum von Zlatna, wo wir Ebs wieder treffen.
                      Zlatna's Symbol ist der Schornstein auf dem Berg,
                      In diesem, mir als Drecknest in Erinnerung gebliebene Städtchen wird gerade neues Betonpflaster verlegt, zum vergolden der Oberfläche war nur noch keine Zeit.
                      So mausert sich das mittlererweile.
                      Ebs nimmt Abschied von uns,- und wir von ihm. Abends will er von Alba nach Dresden zurückfahren. Wir schwelgen nochmals zusammen bei Capuccino und Matschetörtchen da es kein Steak oder etwas bissfesteres hier gibt.



                      Wir sind mit dem Bus gegen 16.30 von Zlatna nach Bucium abgefahren.
                      Ich habe dem Busfahrer eigentlich unmißverständlich klar gemacht, dass wir am Pass dort oben aussteigen wollen, und er war der Meinung, uns unbedingt dort nicht herauszulassen, da dort nur ein... zwei Höfe stehen und sonst nichts...
                      Also hat er uns freundlicherweise über den Pass mitgenommen bis Abzweig Bucium Cerbu und wie der dritte Namen ist, weiß ich augenblicklich nicht zu sagen,
                      Es lagen noch 10 harte Asphaltkilometer vor uns und ein paar Regenwolken drohten zu uns herunter. Wir wichen tapfer in die nahe anliegende Bar aus, um Kraft gegen den inneren Schweinehund im Verbund mit Ursus Rosu, (dem Roten Bären )zu schöpfen.
                      Für den Abend hatte auch ich eingewilligt, ein paar Lappen mehrfür eine geweissagte Pension hinzublättern. Wir wähnten uns schon warm duschend, als sich unsere Träume am Abendhimmel in Wolken aus Seifenblasen auflösten. Das Ding war einfach schon besetzt und die Gruppenkasse hätte auch Konkurs anmelden müssen.
                      Aber uns wurde geholfen, und wir durften neben der Schule zelten. Osterferien
                      Helmut reklamierte vorsorglich Sicherheitsabstand zu dem von mir bewohntem Gewebe wegen angeblicher Geräuchbelästigung die diesem nachts entsäuseln würden. Einer der Hausköter fühlte sich nun seinerseits belästigt und auch irgendwie gestört, so dass alle auf ihre Kosten kamen.
                      Wir schlürften morgens einen Kaffee im Wirtshaus, und ich bellte den Hund nun auch mal hoch, der jetzt schlief. Dummes Viech.
                      Dann rückten wir einen Kilometer weiter, und was kam... Die zweite Penzion.
                      Der Berg zieht sich dort wie überall in die Höhe. Über den Friedhof, der hier Cimitir genannt wird ging es bergan. Aber! Wie bei einer wunderbaren Offenbahrung kam nach einer kleinen Pause am Berg eine SennHütte in Sicht, in der es Bier und andere schöngeistighochprozentigen Getränke gab, die ich ja schon erwähnt habe. Der Almwirt lud uns dann zum bleiben ein. Aber die weitere Wegstrecke zählten wir nun nicht mehr nach Kilometern, dafür nach Tagen.



                      Wir hatten vor, den intressanten erloschenen Basaltkegel des Detunata Goala zu besichtigen. Genau genommen gibt es zwei solcher Kegel hier oben. Auf den Detunata Goala sind wir dann zwar rauf, dafür an der falschen Seite vorbei, so dass wir die 70m langen Basalt-Nadeln gar nicht zu Gesicht bekommen konnten,die hier in der Wand hängen sollen. Ein ganz lieber Hund war ab hier für Tage unser Begleiter



                      Es wechselte wieder mal die Landschaftskulisse, in der Ferne sahen wir eine Kirche in einem Schlammteich halb im Wasser untergehen!
                      Über weitläufige Almen ging es hinab in das Dorf Mogos,
                      In Mogos suchten wieder die örtliche Löschstelle für Dürstende auf, kletterten abends dann noch schnell auf einen nahen Bergrücken hinter der Schule, bevor es dunkelte.Von dort oben beobachteten wir die zeremonielle Osterprozedur der Eingeborenen um ihre Kirche.
                      Unser Hund bewahrte uns Achtung und Ruhe vor anderen kläffenden Kötern.
                      Der Hund rollte sich ins Gras ein und am nächste Morgen wanderten wir den Passweg hinauf Richtung Funkturm. Die Schmettis umschwirrten uns nur so. Endlose Almen und Wiesen, irgendwo in der Ferne tauchten nach Stunden die Felsen der Gegend Intregalde auf, die allmählich größer wurden.
                      Das Problem beim laufen sind die Abstiege für mich besonders, wenn der Rucksack zu schieben beginnt, und der Druck sich allein auf dem Nagel meines rechten großen Zehes konzentriert. Dann bin ich dem Märtyrium nahe.
                      Die Intregaldehütte ist verlassen seit der Wende, das heißt unbewirtschaftet, sicher war Cristie, Costel, Otti und ich damals die letzten, die die Wirtsleute vor ihrer Flucht in den Westen gesehen haben, als wir uns Tee auf einem umgedrehten Bügeleisen gekocht haben, was wir dort fanden. Den Schlüssel sollten wir dann in den Briefkasten werfen,- Ob er dort noch liegt, wissen wir nicht.
                      Aber heute gibt es eine großangelegte BarAlimentara mit überdachter Außenterasse, eine fette Verkäuferin in rot... und Ursus nebst Timisoarena in Blau.
                      Und einefunktionierende Toilette >>Marca Europana<< in Porcelan!
                      Auf dem Berghang gegenüber stellten wir die Zelte am Abend auf, bewacht von unserem Hund.
                      Insofern stellte die Morgentoilette nun auch kein Problem mehr dar. Man schaut kurz aus dem Zelt-..kann man so einem treuen Tier böse sein? ... und wird schwanzwedelnd begrüßt. Für kurze Zeit schaffte er mir sogar die Illusion eine Isomatte mit Markennachweis mein eigen zu nennen (mit seinen ungewaschenen Pfoten.)



                      Am Wegabzweig Intregaldeklamm/ Rimetiklamm übernahm ich mal den Gepäckwachdienst, während die Freunde den Kilometer zur Klamm ohne Gepäck hinuntergingen. Über den Weg kroch eine etwa 8cm lange Maulwurfsgrille, die ansonsten in Erdlöchern lebt. Auf dem mit blauem Dreieck gekennzeichten Weg wanderten wir hinauf zum Pass nach Dorf Botani.
                      Dort sollte es auch irgend eine Holzkirche aus dem 18.Jahrhundert geben.
                      Ein paar Wegmarkierungen sind hier am Pass in Botani irrtümlich angebracht wurden, dann ganz blau übermalt, wir haben es gerade noch gemerkt. Also wir haben es eben doch nicht gleich bemerkt und uns schon verlaufen, aber nur wenige hundert Meter.



                      Wir sind dann Don Quichote und Sancho Pansa leibhaftig auf einem Pferd und auf einem Esel reitend begegnet. Don hatte den typischen Hut auf, daran habe ich ihn erkannt. Schild und Speer fehlten, statt dessen gaben sie uns freundlich Auskunft.
                      Aber es kann auch der örtliche Pfarrer gewesen sein. oder ein Landarzt.



                      Von der Anhöhe können wir das Dorf Cheia und auf der Gegenhöhe Bradesti erkennen. Dann geht es hinunter und wir durchstreifen die nächste Landschaft. Wir durchwandern jetzt ein historisches Mühlental am Bach lang, Hier liegen die Reste von zwei Wassermühlen, die dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen sind. Dann windet sich der Weg wieder über eine Felsbarriere hinauf. Gegenüber ragen steile Felszacken aus dem Tal, neben uns sprudelt eine Karstquelle.



                      Schließlich führt der Weg hinab zu den Wiesen von Dorf Cheia mit der Kirche. Eine Ein-BaumBrücke führt über den Bach.
                      Das Dorf selbst besteht nur noch aus zwei oder drei Höfen, die bewirtschaftet sind.
                      Erstaunlich sauber ist es hier, keine Reste oder Abfälle! Wir schlagen die Zelte auf, heut ist Halbfeiertag.



                      Es ist Ostern und eine Gruppe Rumänen campiert in einem repariertem Haus, was offensichtlich instand gesetzt wurde, um Touristengruppen zu beherbergen.
                      Die Kontakte sind schnell hergestellt, und am Lagerfeuer erzählen wir bis in die tiefe Nacht.
                      Denn morgen wird es ernst, wenn es in der Rimetzklamm in der Wand entlang geht.
                      ----------------------------------------------------------------------------------------
                      Um unseren Hund tut es uns leid, Auf unserem Weg befinden sich paar Kletterstellen und der Weg ist für Ihn dann einfach nicht machbar. Irgendwie schafft er die erste Barriere noch, aber dann bringt ihn Ralf zurück.
                      Das letzte Mal waren wir vor etwa acht Jahren hier, damals vom Kloster Rimetz her kommend. Der Weg war mir leichter in Erinnerung. Unsicherheit ist hier fehl am Platze. Der Weg führt hart an der Kante lang, ist aber für einigermaßen Geübte zu meistern. Vorausgesetzt bei trockenem Wetter. Sonst kann sich der kalkhaltige Boden leicht in eine schlierige Rutschpartie verwandeln mit unkalkulierbarem Risiko.






                      Für das Seil sind Lederhandschuhe wegen herausragender Drähte anzuraten!
                      ------------------



                      Wir sind alle fünf gut wieder auf der anderen Seite der Klamm angekommen.
                      Für die Durchwatung des Rimetzbaches sind Trekkingsandalen sehr zu empfehlen!
                      Dann noch mal unten in der Klamm zum großen Brocken und dessen Wirkungsstätte während der letzten Eiszeit. Einem ausgemöllerten Klammabschnitt.

                      Die Wirtin in der Cabana war gut drauf, wir nahmen auf der neuen Terasse Platz.



                      So sah das RimetzKloster 1978 aus. Damals wurde beinahe aggressiv für die Rekonstruktion des Klosters gesammelt

                      das rekonstruierte Kloster heute.


                      ...welches nun etwas gewachsen scheint

                      Direkt vom Kloster Rimetz sind mit dem Bus nach Teius gefahren, der brechend voll war. Wir nehmen zwei kleine Kinder auf unseren Schoß, die beinahe zerdrückt worden wären, einer der Fahrgäste entschuldigt sich, und ich gebe zu verstehen, dass wir Rumänien so von früher kennen.
                      In einer besseren Kneipe in Tejus haben wir noch sehr gut gegessen und die letzte Nacht auf den Wiesen gen Mures gezeltet.
                      Früh sind wir nach Alba Julia gefahren, haben die Fahrkarten für die Freunde bis nach Budapest gekauft. Es wäre weit sinnvoller gewesen, in der restlichen Zeit Schäßburg (Sighisoara) anzusteuern und diese schöne Altstsadt anzusehen. Daran habe ich nicht gedacht. So bleibt etwas für das nächste mal.

                      Zwei schöne Touren habe ich noch allein gemacht in der Gegend der Trascauer Berge, Als Stützpunkt hatte ich Remetea ausgewählt und dort zunächst das gleiche erlebt wie Willi- wegen Reichtum geschlossen, Das lohnt nicht, wegen einer Person ...und - gehen sie doch in eine andere Pension... Genau an der Stelle, wo wir vor 8 Jahren zu neunt hochwillkommen waren.
                      Es war aber nicht schwer, etwas anderes zu finden. Nachmittags bin ich noch einmal hoch zum Szeklerstein - Piatra Securii.gewandert. Der Weg führt durch den Mittelsteig, hier gab es sogar Trinkwasser. Die Tour ist nicht schwer, gut gekennzeichnet. Irgend ein Adler oder so etwas großes kreiste um die Felsen.
                      Trascauer Veilchen in Massen und Christrosen mit grün/violetten Blüten, Himmel-schlüssel in Massen. Erst mal auf den linken Berg, dann zurück auf den Szeklerstein.
                      Die beiden Obeliske oben,- und das hat mich irgendwie sauer aufgestoßen- waren mit ungarischen Nationalfarben bemalt
                      Beim Abstieg habe ich Rebhühner bemerkt, nach ca.40 Jahren waren es wieder die ersten ihrer Art.
                      Am nächsten Tag dann von Remetea entlang dem roten Bandweg,mal am Abhang entlang, mal einem Bach folgend bis zur weitläufigen Wiese ohne Kartennamen, dort hilft nunmehr ein neu aufgestellter Wegweiser bei der Orientierung, wo sich vor acht Jahren die Wege etwas in Wohlgefallen auflösten. Der Weg ist bis dahin ausgezeichnet neu markiert. Der weitere Weg mit rotem Kreuz, Der Gebrauch von Wanderkarten ist fast überflüssig.
                      Ein paar alte Mauerreste zeugen von früheren Stallungen und vielleicht früheren dörflichem Anwesen hier oben.
                      Weiter hinauf zum DrachenTor-Poarta Zmeilor, gleich daneben verweist ein Schild auf eine weitere Attraktion : "Spre Balcon". das ist eine grandiose Aussichts- Plattform aus Holz. Ein grandioser Rundblich in das Tal der Aries. Auf den Felsen herum die seltene Schachbrettblume im Massen.



                      Die Schachbrettblume findet sich an steilen, unzugänglichen Plätzen in Trascau


                      Mein Blick schweift hinüber zum sogenannten Kreuzpass, dem Bergsattel zwischen der Wasserschwinde Vinatoare und der Pestera Huda lui Papara. Dort war alles abgebrannt und schwarz, insgeheim hoffe ich, dass die Motzenhütten verschont geblieben sind , die es dort früher gab. Das Dorf Valea Poenie liegt ja gleich dahinter. Motzenhütten sind im uraltem Stil mit Gras bedeckte Häuser.
                      Dann steige ich weiter zur (von uns) so genannten Elfenwiese (Poiana Izvor Sipote). Diesmal ist hier alles menschenleer, ich finde keine Abfälle!
                      Ich steige hinunter bis kurz vor Salciua, zelte dort kurz bevor die ersten Höfe anfangen. In der Nacht werde ich wach, Regen pladdert auf die Zeltwand.
                      Früh gehe ich nach Salciua, sehe unterwegs ein irgendwie hässlich wirkendes Hotel.
                      Noch eine intressante Sache, 10Uhr-und-zerquetschte fährt hier ein Bus. Von Cimpeni kommend, fährt der über Turda, Tirgu Mures, Toplitza bis Suceava in der Bukowina. Insgeheim plane ich schon wieder die nächte Tour ...
                      Ich fahre nur bis zum Ort Buru, steige dort ab und gehe über die Fußgängerbrücke ins Dorf, - auf die anderen Seite des Aries. Kaufe dort als Andenken hausgemachten Apfelschnaps.
                      Ein Auto nimmt mich mit bis Remetea, ab dort trampe ich weiter mit der früheren Primara(Bürgermeisterin) von Tejus, die mich noch bis zu meinen Freunden in Alba bringt.Wir schwadronieren nachmittags noch durch die festlich geschmückte Stadtfestung, wo an diesem Tag die Verbauung von Fördergeldern gefeiert wird.
                      Alba Julia verlasse ich mit dem Zug zur Nacht. Budapest-Keleti ist schrecklich runtergekommen. Die Farbe löst sich im Bahnhof m²-weise von der Decke, die schöne Fußgängerpassage sub Terrain ist vernagelt. Es graust mich und ich fahre schleunigst in die Slowakei nach Sturovo ins €uroland. Warte lieber hier im Kaffee, auf den nächsten Zug. Bestelle mir Rührei mit Pilzen. Die letzte Stunde im Zug bis vor Prag vergeht wie im Flug, denn es kommen intressante Gesprächspartner ins Abteil.



                      Das Bildmaterial stellte Ebsels und R.P.Haun zur Verfügung. Der Text stammt von mir. Komerzielle Nutzungsrechte unterliegen den Autoren.
                      Zuletzt geändert von Abt; 20.02.2013, 10:09.

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                        #12
                        AW: [RO] Ţara Moţilor

                        .
                        Zwei Tage im Gilau-Gebirge

                        Bei dieser Tour bin ich mit Costel und Thomas unterwegs. Costel ist unser Freund aus ALba Julia, der uns zu diesem Zweitagesausflug in das Gebiet der Gilauer Berge eingeladen hat. Er ist Fahrer und diesmal unser" Reiseleiter".Wir sind um die Osterzeit unterwegs und wollen uns einen unbekannten Teil der Westkarpaten ansehen.Thomas ist ein Arbeitskollege und guter Freund aus meiner Nachbarschaft, der zum ersten mal mit in Rumänien ist. Zunächst fahren wir ins Tal des Aries nach Cimpulung. Immer wieder muss Costel lauf meine Bitte hin anhalten, damit ich meine Fototermine wahrnehmen kann. Costel ist für mich der Inbegriff für Verständnis und Geduld für meine nicht ganz einfachen Sonderwünsche unterwegs. Denn ich steige schon gerne mal aus um ein paar Kilometer zu Fuß zurückzulegen, nur um landestypische Motive besser zu erhaschen und aufs Bild zu bekommen. Je nach Situation. Es ist ganz einfach für mich atemberaubend, wie nahe hier die Natur bis an diesen Aspaltweg herankommt auf dem sich das Leben der Menschen abspielt.



                        Hier stehen wir nun kurz hinter dem Pass wo wir im vorigen Bericht in das Ariestal gesehen haben.


                        Im Ariestal bei Salciua



                        Zunächst sucht Costel abends irgend welche Verwandten dort in einem Dorf auf, zu denen er uns wie selbstverständlich mitnimmt. Früh morgen machen wir uns auf den Weg, denn wir wollen hier zu zwei Naturdenkmalen wandern, die in den Schluchten der Westkarpaten, im Gilaugebirge zu finden sind. Durch die fehlenden Verkehrsverbindungen sind die Bewohner gezwungen täglich zig Kilometer zu Fuß zurückzulegen. Diesmal lassen wir das Auto zurück und brechen zu Fuß in die Cheile Oconlis und zur Cheile Runc auf, um zu dem Loch im Stein zu gelangen. Allerdings nehmen wir nicht denschmalen Saumpfad der Rundtour, da wir zu Costel's Fahrzeug zurück müssen.





                        Hütte mit felsen



                        Die felsen der Scarisoara


                        Kurz vor dem Aufstieg werden wir herbeigerufen


                        Wir bekommen einen guten Schluck...., Wasser, Speck und hören die Geschichte von zweikletternden Forschern, die jedes Jahr hierher im Urlaub zurückkehrten, um die Höhlen und Schluchten weiter zu ergründen. Sie haben oft ihr Seil hier zum Aufbewahren zurückgelassen. Sind aber nie wieder dagewesen seit der Öffnung der Grenzen. Der Alte Mann wartet nun schon Jahr um Jahr und macht sich seine Gedanken, warum sie nicht mehr kommen....


                        Das Naturdenkmal Groapa Mare ist ein etwa 30m hohes Höhlenportal mit einen Durchbruch zum Himmel, das jedoch schlecht zu erreichen ist. Die Aufnahme entstand mit Teleobjektiv vom gegenüberliegenden Berg





                        Trascau-Veilchen





                        Die Kapelle Manastirea Izvorul Posaga

                        Wer in die Gegend Gilau/Muntele Mare in den Westkarpaten, eine Tour plant, erfährt mehr in diesen Beiträgen: http://www.karpatenwilli.com/apuseni/karst.htm


                        Eine andere Gegend in Rumänien beschreiben diese Berichte von mir:

                        http://www.outdoorseiten.net/forum/s...091#post960091
                        Waldkarpaten

                        http://www.outdoorseiten.net/forum/s...rpatentrekking
                        Südkarpaten

                        Oder hier zum Tourenbericht von November und Pfadfinder aus diesem Forum. Eine Wanderung, die quer durch das Gilau-Gebirge führt und unweit dieser Stelle hier im Tal der Aries endet.
                        http://www.outdoorseiten.net/forum/s...Siebenb%FCrgen

                        Und hier hat Volxwolf eine ganz tolle Trekking-Tour durch das Trascau-Gebirge unternommen und berichtet davon:
                        http://www.outdoorseiten.net/forum/s...%BCd-nach-Nord

                        Hier geht es zu den Busverbindungen
                        http://www.autogari.ro/inchirieri_autocare.php



                        Meine Fortsetzung folgt, wenn ich Zeit dafür finde.
                        Zuletzt geändert von Abt; 26.07.2012, 09:01.

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                          #13
                          AW: [RO] Ţara Moţilor

                          Habe den neuen Bericht erst jetzt entdeckt - schön, "unsere" Ecken mit Euren Augen zu sehen.

                          Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                          • Abt
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                            #14
                            AW: [RO] Ţara Moţilor

                            Schön, leider seid ihr doch an einer etwas anderen Stelle, aber ganz in der Nähe dort abgestiegen.
                            Die vielen Klammen innerhalb der Apuseni warten immer wieder auf ihre Entdeckung.
                            Zuletzt geändert von Abt; 15.02.2013, 14:52.

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