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Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik
Inhaltsverzeichnis
1) Motivation
Die Hauptmovitivation zu der Tour lag in dem Wunsch eine Nord-Süd Durchquerung von Island durchzuführen. Für mich persönlich stand relativ schnell fest, daß die beiden Küstenstädte Akureyri und Vik Start- bzw. Endpunkt der Tour sein sollen. Es sind kleine, angenehme Städte, die mir das bieten, was ich vor und nach einer Tour gerne habe - eine Kombination aus Ruhe, Flair, Gastronomie und Möglichkeiten zur Erholung und Entspannung, wie zum Beispiel Freibäder!
Des Weiteren wollte ich den Laugavegur und den Sprengisandur vermeiden und einen guten Weg nach Vik finden, denn in dem mir vorliegenden Kartenmaterial war keine Wanderroute vom Hochland nach Vik zu finden. Nicht alles lief diesbezüglich wie geplant und die Route wurde im Verlauf dann doch ordentlich geändert! Aber von Start und Ziel bin ich nicht abgerückt!
2) Kurzbeschreibung und Etappenübersicht
Die Richtung (Nord nach Süd) ergab sich aus den geographischen Gegebenheiten, insbesondere bestimmt durch die Tungnaá. Der Fluß stellt eines der wichtigsten Hindernisse dar und kann entweder über den Gletscher Tungnaárjökull umgangen, bei der Hütte Jökulheimar direkt durchquert (sehr schwierig) oder über das Kraftwerk Sigöldustöð überquert werden. (Die Liste hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit).
Da der Fluß in südwestliche Richtung fließt, ist es eine gute Idee im Norden zu starten, da dann die Optionen der Reihe nach erreichbar sind, ohne daß man zurück laufen muß. Beispiel: Erreicht man vom Süden die Tungnaá und kann weder den Gletscher noch die Furt passieren, hat man keine andere Wahl als zurück zu laufen. Erreicht man die gleiche Stelle vom Norden und kann den Gletscher und die Furt nicht passieren, kann man dem Fluß Richtung Südwesten folgen und erreicht das Kraftwerk. (Es ist absolut empfehlenswert die akutelle Situation vor Ort mit den Rangern zu diskutieren. Für meine Tour mußte ich leider die Tungaa und den Gletscher ausschließen aufgrund großer vulkanischer Aktivitäten unter dem Gletscher und der damit verbundenen Wassermassen.)
Vor der Tour habe ich Essenspackete bei den Hütten Nýidalur und Holaskjol deponiert, um den Rucksack immer unter 23 Kilogramm zu halten.
Die Tour war in 3 Teilabschnitte geplante, wobei jeder Teilabschnitt aus 4-5 Wandertagen, einem Puffertag und einem Ruhetag bestand. Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten mußte ich die Routeplanung vor Ort ändern und konnte nicht wie geplant am Westrand des Vatnajökull entlang laufen, sondern mußte ab Nýidalur auf eine westliche Route entlang des Sprengisandur ausweichen. Des weiteren war geplant von der F232 über den Kötlujökull nach Vik zu gelangen, allerdings war auch das aufgrund von vulkanischen Aktivitäten nicht möglich. Hier bin ich dann östlich über Hrifunes ausgewichen.
Erster Teilabschnitt:
Zweiter Teilabschnitt:
Dritter Teilabschnitt:
3) Detaillierte Tourenbeschreibung
>>
Tag 1:
Eine Nacht mit wenig Schlaf geht zu Ende, da vor meinem Hotel eine Bühne aufgebaut ist und in der letzten Nacht von allen Einwohnern ein isländischer Feiertag zelebriert wurde. Ich hatte die Möglichkeit eine isländische Boy Group zu sehen, aber auch das ältere Publikum hatte seine Stars und wurde mit Schlagersängern bedient.
Der Blick am Morgen aus dem Fenster stimmt mich zuversichtlich, es ist leicht bewölkt, also perfektes Wetter für die Wanderung. Der Rucksack ist schnell gepackt und die Thermosflasche wird noch mal bequem mit heißem Wasser aus dem elektrischen Wasserkocher gefüllt. Im Cafè im Haus Paris gönne ich mir noch mal ein leckeres Frühstück, mit all den Dingen die mir die nächsten Tage fehlen werden: Frisches Brot, Orangensaft, Kuchen und Kaffee. Vollgefuttert mache ich mich auf den Weg! Die ersten Kilometer führen mich aus dem Stadtzentrum, über die Brücke der Ringstraße auf die 829. Mit der Euphorie des Aufbruchs werden die ersten knapp 10 Kilometer Straße problemlos bewältigt, und je weiter es geht, um so mehr nimmt der ohnehin kaum vorhandene Verkehr ab. Das Ortsausgangsschild von Akureyri empfiehlt sich zwischendurch als ideale Kulisse für das Startfoto.
Und auch der Blick entlang der 829 auf die Bergwelt, die die nächsten Tage meine Heimat sein wird, sowie der Blick zurück auf Akureyri heben die Stimmung.
Auch das viele Grün und das gute Wetter tragen ihren Teil zur Hochstimmung bei, aber die Entscheidung in Akureyri zu starten war definitiv eine gute Idee! Beim Verlassen der 829 geht es zunächst auf einen Feldweg, der beim Gardsa Bauernhof in einen Trail übergeht und sich kurz darauf komplett in weglosem Gelände verliert. Das
Vorspiel hat damit sein Ende gefunden und es geht gleich richtig gut zur Sache, die 10 Kilometer bis zum Abzweig Richtung Fnjoska sind sehr zerklüftet, es geht immer ein paar Meter bergauf und ein paar Meter bergab. Das alles ist sehr kräfteraubend. Doch zum Glück gibt es die Schafe, die sich ihr eigenes Straßennetz angelegt haben. Hat man erstmal einen Schafs-Trail gefunden, geht die Post ab! Und so reihe ich mich ein, in eine Herde Schafe, die in die gleiche Richtung laufen wie ich. Zwar werde ich immer mal wieder ungläubig begutachtet, aber mit gewissen Abstand geduldet.
Das zweite Frühstück in Form eines Müsliriegels gibt mir die Energie, um mit den Schafen mithalten zu können, es ist echt erstaunlich mit welchem Tempo die durch die Landschaft marschieren. Hat man den Schaf-Trail erstmal aus den Augen verloren, ist es aufgrund der Vegetation sehr schwierig ihn wiederzufinden. Aber wenn gut 20 Schafe vor einem laufen, ist die Welt in Ordnung. Mit Hilfe meiner Herde gelange ich in ein flaches Flußbett, und das laufen ist wieder deutlich einfacher. Eigentlich wäre ich jetzt schon fertig genug, um mein Zelt aufzuschlagen, meine Tagesplanung sieht allerdings noch vor, daß ich die 8-10 Kilometer bis zur Fnjoska gehe, also mache ich erstmal Mittagspause und bereite mit dem heißen Wasser der Thermosflasche den ersten Asia-Nudel-Snack der Tour zu. Natürlich ist das schleppen des heißen Wassers ein Luxus, aber in solchen Momenten einfach unbezahlbar. Innerhalb von 2 Minuten ist das Essen fertig, ohne daß ich meinen Kocher aufbauen muß. Und falls das Wasser mal knapp wird, bildet das heiße Wasser immer eine gute Reserve. Die Wetterlage verschlechtert sich etwas und der Wind frischt kräftig auf. Mein Rucksack ist in der kargen Landschaft ein idealer Windschutz und so mache ich erstmal ein kleines Nickerchen nach dem Essen. Zwar sind die Kräfte trotz Nickerchen nicht wieder vollständig hergesellt, aber für ein paar Kilomenter wird es reichen.
Ein kleiner Pfad führt aus dem Flußtal den Berg hoch. Es geht bergauf, steil bergauf. Mein Puls geht direkt auf Anschlag und ich bin froh, als ich die Höhenmeter erklommen habe und den Pass rüber zum Fnjoska Tal folgen kann. Der Weg verliert sich aber wieder recht schnell und so heißt es wieder querfeldein laufen. Zunächst ist das kein Problem, je näher man jedoch der Fnjoska kommt, um so zerklüfteter wird die Landschaft und so loser wird das Material. Und natürlich darf auch etwas Sumpf-Landschaft nicht fehlen, mit der mein rechter Schuh direkt Kontakt aufnimmt. Voller Vorfreude die Fnjoska gesichtet zu haben, biege in in ein Flußtal ab und mache mich auf dem Weg runter zum Fluß, in froher Erwartung dort den Jeep-Track zu entdecken, der von hier aus ein paar Kilometer weiter in südliche Richtung führen soll. Je tiefer ich komme, um so mehr frage ich mich, wo in dieser steilen Schlucht ein Auto fahren soll. Unten angekommen läßt mich das Fehlen des Jeep-Tracks etwas stutzig werden und das GPS bestätigt den Verdacht - der falsche Fluß. Voller Freude erklimme ich die gerade herunter gelaufenen Höhenmeter, was auf dem losen Material besonders viel Spaß macht. Mit Hilfe des GPS finde ich wieder die richtige Richtung. Insbesondere mit dem Rucksack ist es hier zum Teil sehr schwierig, vor allem weil das Material sehr leicht ins Rutschen kommt. Man muß gut aufpassen was man macht, da es doch ordentlich runter geht. Ich laufe noch 1-2 Kilometer, schlage mein Zelt dann aber doch vor dem geplanten Zielpunkt auf, da es schon recht spät geworden ist und das Wetter sich zunehmend verschlechtert. Eine guten Platz zu finden ist in diesem Bereich gar nicht so leicht und so habe ich auch etwas Schräglage, die sich aber mit Hilfe der Packsäcke gut ausgleichen läßt.
Kaum habe ich das Zelt aufgebaut, beginnt es auch schon zu regnen, da liege ich aber schon im Schlafsack und das Wasser für die Trekking-Mahlzeit ist auch schon heiß.
4) Änderungsvorschläge
Meiner Meinung nach stellt die ursprünglich geplante Tour (Teilabschnitt 2 entlang des Vatnajökull und Teilabschnitt 3 über den Kötlujökull) die schönere, wenn auch anspruchsvollere Variante dar. Ich halte sie auch für machbar, wenn einem die Vulkane gnädig gestimmt sind. Allerdings müßte man dann für die beiden Teilabschnitte jeweils einen Tag mehr Zeit einplanen, aufgrund des schwierigeren Geländes.
Zu Teilabschnitt 2 findet man eine gute Beschreibung von Barleybreeder hier.
Teilabschnitt 3 gilt es damit noch zu erforschen, wenn man nicht entlang der F208 laufen möchte!
5) Ausrüstungsliste und GPS-Track als Download
Ausrüstungsliste: Ausrüstungsliste.pdf
GPS-Track:
6) Danksagung
- Dieter, für seine super Web-Site (www.isafold.de) und dem regen Email-Austausch
- Barleybreeder für seinen Reisebericht und dem Austausch zur Wanderrichtung (Nord-Süd vs. Süd-Nord)
- Den Rangern in Island
- Dem Forum im Allgemeinen, mit den vielen nützlichen Diskussionen
Inhaltsverzeichnis
- Motivation
- Kurzbeschreibung und Etappenübersicht
- Detaillierte Tourenbeschreibung
- Änderungsvorschläge
- Ausrüstungsliste und GPS-Track als Download
- Danksagung
1) Motivation
Die Hauptmovitivation zu der Tour lag in dem Wunsch eine Nord-Süd Durchquerung von Island durchzuführen. Für mich persönlich stand relativ schnell fest, daß die beiden Küstenstädte Akureyri und Vik Start- bzw. Endpunkt der Tour sein sollen. Es sind kleine, angenehme Städte, die mir das bieten, was ich vor und nach einer Tour gerne habe - eine Kombination aus Ruhe, Flair, Gastronomie und Möglichkeiten zur Erholung und Entspannung, wie zum Beispiel Freibäder!
Des Weiteren wollte ich den Laugavegur und den Sprengisandur vermeiden und einen guten Weg nach Vik finden, denn in dem mir vorliegenden Kartenmaterial war keine Wanderroute vom Hochland nach Vik zu finden. Nicht alles lief diesbezüglich wie geplant und die Route wurde im Verlauf dann doch ordentlich geändert! Aber von Start und Ziel bin ich nicht abgerückt!
2) Kurzbeschreibung und Etappenübersicht
Die Richtung (Nord nach Süd) ergab sich aus den geographischen Gegebenheiten, insbesondere bestimmt durch die Tungnaá. Der Fluß stellt eines der wichtigsten Hindernisse dar und kann entweder über den Gletscher Tungnaárjökull umgangen, bei der Hütte Jökulheimar direkt durchquert (sehr schwierig) oder über das Kraftwerk Sigöldustöð überquert werden. (Die Liste hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit).
Da der Fluß in südwestliche Richtung fließt, ist es eine gute Idee im Norden zu starten, da dann die Optionen der Reihe nach erreichbar sind, ohne daß man zurück laufen muß. Beispiel: Erreicht man vom Süden die Tungnaá und kann weder den Gletscher noch die Furt passieren, hat man keine andere Wahl als zurück zu laufen. Erreicht man die gleiche Stelle vom Norden und kann den Gletscher und die Furt nicht passieren, kann man dem Fluß Richtung Südwesten folgen und erreicht das Kraftwerk. (Es ist absolut empfehlenswert die akutelle Situation vor Ort mit den Rangern zu diskutieren. Für meine Tour mußte ich leider die Tungaa und den Gletscher ausschließen aufgrund großer vulkanischer Aktivitäten unter dem Gletscher und der damit verbundenen Wassermassen.)
Vor der Tour habe ich Essenspackete bei den Hütten Nýidalur und Holaskjol deponiert, um den Rucksack immer unter 23 Kilogramm zu halten.
Die Tour war in 3 Teilabschnitte geplante, wobei jeder Teilabschnitt aus 4-5 Wandertagen, einem Puffertag und einem Ruhetag bestand. Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten mußte ich die Routeplanung vor Ort ändern und konnte nicht wie geplant am Westrand des Vatnajökull entlang laufen, sondern mußte ab Nýidalur auf eine westliche Route entlang des Sprengisandur ausweichen. Des weiteren war geplant von der F232 über den Kötlujökull nach Vik zu gelangen, allerdings war auch das aufgrund von vulkanischen Aktivitäten nicht möglich. Hier bin ich dann östlich über Hrifunes ausgewichen.
Erster Teilabschnitt:
- Akureyri nach Nýidalur durch das Fnjóska-Tal
- Dauer: 5 Tage
- Kurzfassung: Das Fnjóska-Tal ist sehr abgelegen und bietet die absolute Ruhe. Wenn man möchte, kann man bis Nýidalur seinen eigenen Weg finden, ich bin allerdings 1 1/2 Tage auf dem Sprengisandur gelaufen.
- Ruhetag in Nýidalur
Zweiter Teilabschnitt:
- Nýidalur nach Landmannalaugar über den alten und neuen Sprengisandur
- Dauer: 4 Tage
- Kurzfassung: Hochland pur, also wenig Abwechslung, dafür viel Sand und Wind. Um die Autos zu vermeiden, empfiehlt sich ein Abstächer Richtung Westen auf den alten Sprengisandur. Das letzte Stück vor Landmannalaugar ist durch recht viel Verkehr geprägt, wenn das zu sehr stört, sollte so oft wie möglich die Straße vermeiden.
- Ruhetag in Landmannalaugar
Dritter Teilabschnitt:
- Landmannalaugar nach Vik, über Strutslaug und Holaskjol
- Dauer: 4 Tage
- Kurzfassung: Der Weg über Strutslaug nach Holaskjol ist teils schwierig aber dennoch uneingeschränkt zu empfehlen. Ab Holaskjol entlang der Straße F208 bis nach Hrifunes. Von dort aus querfeldein bis zum Gletscherfluß Mulakvisl und dort auf die Ringstraße. Die letzten 8 Kilometer entlang der Ringstraße.
- Ruhetag in Vik
3) Detaillierte Tourenbeschreibung
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Tag 1:
Eine Nacht mit wenig Schlaf geht zu Ende, da vor meinem Hotel eine Bühne aufgebaut ist und in der letzten Nacht von allen Einwohnern ein isländischer Feiertag zelebriert wurde. Ich hatte die Möglichkeit eine isländische Boy Group zu sehen, aber auch das ältere Publikum hatte seine Stars und wurde mit Schlagersängern bedient.
Der Blick am Morgen aus dem Fenster stimmt mich zuversichtlich, es ist leicht bewölkt, also perfektes Wetter für die Wanderung. Der Rucksack ist schnell gepackt und die Thermosflasche wird noch mal bequem mit heißem Wasser aus dem elektrischen Wasserkocher gefüllt. Im Cafè im Haus Paris gönne ich mir noch mal ein leckeres Frühstück, mit all den Dingen die mir die nächsten Tage fehlen werden: Frisches Brot, Orangensaft, Kuchen und Kaffee. Vollgefuttert mache ich mich auf den Weg! Die ersten Kilometer führen mich aus dem Stadtzentrum, über die Brücke der Ringstraße auf die 829. Mit der Euphorie des Aufbruchs werden die ersten knapp 10 Kilometer Straße problemlos bewältigt, und je weiter es geht, um so mehr nimmt der ohnehin kaum vorhandene Verkehr ab. Das Ortsausgangsschild von Akureyri empfiehlt sich zwischendurch als ideale Kulisse für das Startfoto.
Und auch der Blick entlang der 829 auf die Bergwelt, die die nächsten Tage meine Heimat sein wird, sowie der Blick zurück auf Akureyri heben die Stimmung.
Auch das viele Grün und das gute Wetter tragen ihren Teil zur Hochstimmung bei, aber die Entscheidung in Akureyri zu starten war definitiv eine gute Idee! Beim Verlassen der 829 geht es zunächst auf einen Feldweg, der beim Gardsa Bauernhof in einen Trail übergeht und sich kurz darauf komplett in weglosem Gelände verliert. Das
Vorspiel hat damit sein Ende gefunden und es geht gleich richtig gut zur Sache, die 10 Kilometer bis zum Abzweig Richtung Fnjoska sind sehr zerklüftet, es geht immer ein paar Meter bergauf und ein paar Meter bergab. Das alles ist sehr kräfteraubend. Doch zum Glück gibt es die Schafe, die sich ihr eigenes Straßennetz angelegt haben. Hat man erstmal einen Schafs-Trail gefunden, geht die Post ab! Und so reihe ich mich ein, in eine Herde Schafe, die in die gleiche Richtung laufen wie ich. Zwar werde ich immer mal wieder ungläubig begutachtet, aber mit gewissen Abstand geduldet.
Das zweite Frühstück in Form eines Müsliriegels gibt mir die Energie, um mit den Schafen mithalten zu können, es ist echt erstaunlich mit welchem Tempo die durch die Landschaft marschieren. Hat man den Schaf-Trail erstmal aus den Augen verloren, ist es aufgrund der Vegetation sehr schwierig ihn wiederzufinden. Aber wenn gut 20 Schafe vor einem laufen, ist die Welt in Ordnung. Mit Hilfe meiner Herde gelange ich in ein flaches Flußbett, und das laufen ist wieder deutlich einfacher. Eigentlich wäre ich jetzt schon fertig genug, um mein Zelt aufzuschlagen, meine Tagesplanung sieht allerdings noch vor, daß ich die 8-10 Kilometer bis zur Fnjoska gehe, also mache ich erstmal Mittagspause und bereite mit dem heißen Wasser der Thermosflasche den ersten Asia-Nudel-Snack der Tour zu. Natürlich ist das schleppen des heißen Wassers ein Luxus, aber in solchen Momenten einfach unbezahlbar. Innerhalb von 2 Minuten ist das Essen fertig, ohne daß ich meinen Kocher aufbauen muß. Und falls das Wasser mal knapp wird, bildet das heiße Wasser immer eine gute Reserve. Die Wetterlage verschlechtert sich etwas und der Wind frischt kräftig auf. Mein Rucksack ist in der kargen Landschaft ein idealer Windschutz und so mache ich erstmal ein kleines Nickerchen nach dem Essen. Zwar sind die Kräfte trotz Nickerchen nicht wieder vollständig hergesellt, aber für ein paar Kilomenter wird es reichen.
Ein kleiner Pfad führt aus dem Flußtal den Berg hoch. Es geht bergauf, steil bergauf. Mein Puls geht direkt auf Anschlag und ich bin froh, als ich die Höhenmeter erklommen habe und den Pass rüber zum Fnjoska Tal folgen kann. Der Weg verliert sich aber wieder recht schnell und so heißt es wieder querfeldein laufen. Zunächst ist das kein Problem, je näher man jedoch der Fnjoska kommt, um so zerklüfteter wird die Landschaft und so loser wird das Material. Und natürlich darf auch etwas Sumpf-Landschaft nicht fehlen, mit der mein rechter Schuh direkt Kontakt aufnimmt. Voller Vorfreude die Fnjoska gesichtet zu haben, biege in in ein Flußtal ab und mache mich auf dem Weg runter zum Fluß, in froher Erwartung dort den Jeep-Track zu entdecken, der von hier aus ein paar Kilometer weiter in südliche Richtung führen soll. Je tiefer ich komme, um so mehr frage ich mich, wo in dieser steilen Schlucht ein Auto fahren soll. Unten angekommen läßt mich das Fehlen des Jeep-Tracks etwas stutzig werden und das GPS bestätigt den Verdacht - der falsche Fluß. Voller Freude erklimme ich die gerade herunter gelaufenen Höhenmeter, was auf dem losen Material besonders viel Spaß macht. Mit Hilfe des GPS finde ich wieder die richtige Richtung. Insbesondere mit dem Rucksack ist es hier zum Teil sehr schwierig, vor allem weil das Material sehr leicht ins Rutschen kommt. Man muß gut aufpassen was man macht, da es doch ordentlich runter geht. Ich laufe noch 1-2 Kilometer, schlage mein Zelt dann aber doch vor dem geplanten Zielpunkt auf, da es schon recht spät geworden ist und das Wetter sich zunehmend verschlechtert. Eine guten Platz zu finden ist in diesem Bereich gar nicht so leicht und so habe ich auch etwas Schräglage, die sich aber mit Hilfe der Packsäcke gut ausgleichen läßt.
Kaum habe ich das Zelt aufgebaut, beginnt es auch schon zu regnen, da liege ich aber schon im Schlafsack und das Wasser für die Trekking-Mahlzeit ist auch schon heiß.
4) Änderungsvorschläge
Meiner Meinung nach stellt die ursprünglich geplante Tour (Teilabschnitt 2 entlang des Vatnajökull und Teilabschnitt 3 über den Kötlujökull) die schönere, wenn auch anspruchsvollere Variante dar. Ich halte sie auch für machbar, wenn einem die Vulkane gnädig gestimmt sind. Allerdings müßte man dann für die beiden Teilabschnitte jeweils einen Tag mehr Zeit einplanen, aufgrund des schwierigeren Geländes.
Zu Teilabschnitt 2 findet man eine gute Beschreibung von Barleybreeder hier.
Teilabschnitt 3 gilt es damit noch zu erforschen, wenn man nicht entlang der F208 laufen möchte!
5) Ausrüstungsliste und GPS-Track als Download
Ausrüstungsliste: Ausrüstungsliste.pdf
GPS-Track:
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
6) Danksagung
- Dieter, für seine super Web-Site (www.isafold.de) und dem regen Email-Austausch
- Barleybreeder für seinen Reisebericht und dem Austausch zur Wanderrichtung (Nord-Süd vs. Süd-Nord)
- Den Rangern in Island
- Dem Forum im Allgemeinen, mit den vielen nützlichen Diskussionen
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