[IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

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  • mrtea2
    Anfänger im Forum
    • 21.05.2011
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    [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik



    Inhaltsverzeichnis

    1. Motivation
    2. Kurzbeschreibung und Etappenübersicht
    3. Detaillierte Tourenbeschreibung
    4. Änderungsvorschläge
    5. Ausrüstungsliste und GPS-Track als Download
    6. Danksagung


    1) Motivation
    Die Hauptmovitivation zu der Tour lag in dem Wunsch eine Nord-Süd Durchquerung von Island durchzuführen. Für mich persönlich stand relativ schnell fest, daß die beiden Küstenstädte Akureyri und Vik Start- bzw. Endpunkt der Tour sein sollen. Es sind kleine, angenehme Städte, die mir das bieten, was ich vor und nach einer Tour gerne habe - eine Kombination aus Ruhe, Flair, Gastronomie und Möglichkeiten zur Erholung und Entspannung, wie zum Beispiel Freibäder!

    Des Weiteren wollte ich den Laugavegur und den Sprengisandur vermeiden und einen guten Weg nach Vik finden, denn in dem mir vorliegenden Kartenmaterial war keine Wanderroute vom Hochland nach Vik zu finden. Nicht alles lief diesbezüglich wie geplant und die Route wurde im Verlauf dann doch ordentlich geändert! Aber von Start und Ziel bin ich nicht abgerückt!


    2) Kurzbeschreibung und Etappenübersicht

    Die Richtung (Nord nach Süd) ergab sich aus den geographischen Gegebenheiten, insbesondere bestimmt durch die Tungnaá. Der Fluß stellt eines der wichtigsten Hindernisse dar und kann entweder über den Gletscher Tungnaárjökull umgangen, bei der Hütte Jökulheimar direkt durchquert (sehr schwierig) oder über das Kraftwerk Sigöldustöð überquert werden. (Die Liste hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit).

    Da der Fluß in südwestliche Richtung fließt, ist es eine gute Idee im Norden zu starten, da dann die Optionen der Reihe nach erreichbar sind, ohne daß man zurück laufen muß. Beispiel: Erreicht man vom Süden die Tungnaá und kann weder den Gletscher noch die Furt passieren, hat man keine andere Wahl als zurück zu laufen. Erreicht man die gleiche Stelle vom Norden und kann den Gletscher und die Furt nicht passieren, kann man dem Fluß Richtung Südwesten folgen und erreicht das Kraftwerk. (Es ist absolut empfehlenswert die akutelle Situation vor Ort mit den Rangern zu diskutieren. Für meine Tour mußte ich leider die Tungaa und den Gletscher ausschließen aufgrund großer vulkanischer Aktivitäten unter dem Gletscher und der damit verbundenen Wassermassen.)

    Vor der Tour habe ich Essenspackete bei den Hütten Nýidalur und Holaskjol deponiert, um den Rucksack immer unter 23 Kilogramm zu halten.

    Die Tour war in 3 Teilabschnitte geplante, wobei jeder Teilabschnitt aus 4-5 Wandertagen, einem Puffertag und einem Ruhetag bestand. Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten mußte ich die Routeplanung vor Ort ändern und konnte nicht wie geplant am Westrand des Vatnajökull entlang laufen, sondern mußte ab Nýidalur auf eine westliche Route entlang des Sprengisandur ausweichen. Des weiteren war geplant von der F232 über den Kötlujökull nach Vik zu gelangen, allerdings war auch das aufgrund von vulkanischen Aktivitäten nicht möglich. Hier bin ich dann östlich über Hrifunes ausgewichen.

    Erster Teilabschnitt:
    • Akureyri nach Nýidalur durch das Fnjóska-Tal
    • Dauer: 5 Tage
    • Kurzfassung: Das Fnjóska-Tal ist sehr abgelegen und bietet die absolute Ruhe. Wenn man möchte, kann man bis Nýidalur seinen eigenen Weg finden, ich bin allerdings 1 1/2 Tage auf dem Sprengisandur gelaufen.
    • Ruhetag in Nýidalur

    Zweiter Teilabschnitt:
    • Nýidalur nach Landmannalaugar über den alten und neuen Sprengisandur
    • Dauer: 4 Tage
    • Kurzfassung: Hochland pur, also wenig Abwechslung, dafür viel Sand und Wind. Um die Autos zu vermeiden, empfiehlt sich ein Abstächer Richtung Westen auf den alten Sprengisandur. Das letzte Stück vor Landmannalaugar ist durch recht viel Verkehr geprägt, wenn das zu sehr stört, sollte so oft wie möglich die Straße vermeiden.
    • Ruhetag in Landmannalaugar

    Dritter Teilabschnitt:
    • Landmannalaugar nach Vik, über Strutslaug und Holaskjol
    • Dauer: 4 Tage
    • Kurzfassung: Der Weg über Strutslaug nach Holaskjol ist teils schwierig aber dennoch uneingeschränkt zu empfehlen. Ab Holaskjol entlang der Straße F208 bis nach Hrifunes. Von dort aus querfeldein bis zum Gletscherfluß Mulakvisl und dort auf die Ringstraße. Die letzten 8 Kilometer entlang der Ringstraße.
    • Ruhetag in Vik


    3) Detaillierte Tourenbeschreibung
    >>

    Tag 1:

    Eine Nacht mit wenig Schlaf geht zu Ende, da vor meinem Hotel eine Bühne aufgebaut ist und in der letzten Nacht von allen Einwohnern ein isländischer Feiertag zelebriert wurde. Ich hatte die Möglichkeit eine isländische Boy Group zu sehen, aber auch das ältere Publikum hatte seine Stars und wurde mit Schlagersängern bedient.

    Der Blick am Morgen aus dem Fenster stimmt mich zuversichtlich, es ist leicht bewölkt, also perfektes Wetter für die Wanderung. Der Rucksack ist schnell gepackt und die Thermosflasche wird noch mal bequem mit heißem Wasser aus dem elektrischen Wasserkocher gefüllt. Im Cafè im Haus Paris gönne ich mir noch mal ein leckeres Frühstück, mit all den Dingen die mir die nächsten Tage fehlen werden: Frisches Brot, Orangensaft, Kuchen und Kaffee. Vollgefuttert mache ich mich auf den Weg! Die ersten Kilometer führen mich aus dem Stadtzentrum, über die Brücke der Ringstraße auf die 829. Mit der Euphorie des Aufbruchs werden die ersten knapp 10 Kilometer Straße problemlos bewältigt, und je weiter es geht, um so mehr nimmt der ohnehin kaum vorhandene Verkehr ab. Das Ortsausgangsschild von Akureyri empfiehlt sich zwischendurch als ideale Kulisse für das Startfoto.



    Und auch der Blick entlang der 829 auf die Bergwelt, die die nächsten Tage meine Heimat sein wird, sowie der Blick zurück auf Akureyri heben die Stimmung.





    Auch das viele Grün und das gute Wetter tragen ihren Teil zur Hochstimmung bei, aber die Entscheidung in Akureyri zu starten war definitiv eine gute Idee! Beim Verlassen der 829 geht es zunächst auf einen Feldweg, der beim Gardsa Bauernhof in einen Trail übergeht und sich kurz darauf komplett in weglosem Gelände verliert. Das
    Vorspiel hat damit sein Ende gefunden und es geht gleich richtig gut zur Sache, die 10 Kilometer bis zum Abzweig Richtung Fnjoska sind sehr zerklüftet, es geht immer ein paar Meter bergauf und ein paar Meter bergab. Das alles ist sehr kräfteraubend. Doch zum Glück gibt es die Schafe, die sich ihr eigenes Straßennetz angelegt haben. Hat man erstmal einen Schafs-Trail gefunden, geht die Post ab! Und so reihe ich mich ein, in eine Herde Schafe, die in die gleiche Richtung laufen wie ich. Zwar werde ich immer mal wieder ungläubig begutachtet, aber mit gewissen Abstand geduldet.



    Das zweite Frühstück in Form eines Müsliriegels gibt mir die Energie, um mit den Schafen mithalten zu können, es ist echt erstaunlich mit welchem Tempo die durch die Landschaft marschieren. Hat man den Schaf-Trail erstmal aus den Augen verloren, ist es aufgrund der Vegetation sehr schwierig ihn wiederzufinden. Aber wenn gut 20 Schafe vor einem laufen, ist die Welt in Ordnung. Mit Hilfe meiner Herde gelange ich in ein flaches Flußbett, und das laufen ist wieder deutlich einfacher. Eigentlich wäre ich jetzt schon fertig genug, um mein Zelt aufzuschlagen, meine Tagesplanung sieht allerdings noch vor, daß ich die 8-10 Kilometer bis zur Fnjoska gehe, also mache ich erstmal Mittagspause und bereite mit dem heißen Wasser der Thermosflasche den ersten Asia-Nudel-Snack der Tour zu. Natürlich ist das schleppen des heißen Wassers ein Luxus, aber in solchen Momenten einfach unbezahlbar. Innerhalb von 2 Minuten ist das Essen fertig, ohne daß ich meinen Kocher aufbauen muß. Und falls das Wasser mal knapp wird, bildet das heiße Wasser immer eine gute Reserve. Die Wetterlage verschlechtert sich etwas und der Wind frischt kräftig auf. Mein Rucksack ist in der kargen Landschaft ein idealer Windschutz und so mache ich erstmal ein kleines Nickerchen nach dem Essen. Zwar sind die Kräfte trotz Nickerchen nicht wieder vollständig hergesellt, aber für ein paar Kilomenter wird es reichen.

    Ein kleiner Pfad führt aus dem Flußtal den Berg hoch. Es geht bergauf, steil bergauf. Mein Puls geht direkt auf Anschlag und ich bin froh, als ich die Höhenmeter erklommen habe und den Pass rüber zum Fnjoska Tal folgen kann. Der Weg verliert sich aber wieder recht schnell und so heißt es wieder querfeldein laufen. Zunächst ist das kein Problem, je näher man jedoch der Fnjoska kommt, um so zerklüfteter wird die Landschaft und so loser wird das Material. Und natürlich darf auch etwas Sumpf-Landschaft nicht fehlen, mit der mein rechter Schuh direkt Kontakt aufnimmt. Voller Vorfreude die Fnjoska gesichtet zu haben, biege in in ein Flußtal ab und mache mich auf dem Weg runter zum Fluß, in froher Erwartung dort den Jeep-Track zu entdecken, der von hier aus ein paar Kilometer weiter in südliche Richtung führen soll. Je tiefer ich komme, um so mehr frage ich mich, wo in dieser steilen Schlucht ein Auto fahren soll. Unten angekommen läßt mich das Fehlen des Jeep-Tracks etwas stutzig werden und das GPS bestätigt den Verdacht - der falsche Fluß. Voller Freude erklimme ich die gerade herunter gelaufenen Höhenmeter, was auf dem losen Material besonders viel Spaß macht. Mit Hilfe des GPS finde ich wieder die richtige Richtung. Insbesondere mit dem Rucksack ist es hier zum Teil sehr schwierig, vor allem weil das Material sehr leicht ins Rutschen kommt. Man muß gut aufpassen was man macht, da es doch ordentlich runter geht. Ich laufe noch 1-2 Kilometer, schlage mein Zelt dann aber doch vor dem geplanten Zielpunkt auf, da es schon recht spät geworden ist und das Wetter sich zunehmend verschlechtert. Eine guten Platz zu finden ist in diesem Bereich gar nicht so leicht und so habe ich auch etwas Schräglage, die sich aber mit Hilfe der Packsäcke gut ausgleichen läßt.

    Kaum habe ich das Zelt aufgebaut, beginnt es auch schon zu regnen, da liege ich aber schon im Schlafsack und das Wasser für die Trekking-Mahlzeit ist auch schon heiß.

    4) Änderungsvorschläge

    Meiner Meinung nach stellt die ursprünglich geplante Tour (Teilabschnitt 2 entlang des Vatnajökull und Teilabschnitt 3 über den Kötlujökull) die schönere, wenn auch anspruchsvollere Variante dar. Ich halte sie auch für machbar, wenn einem die Vulkane gnädig gestimmt sind. Allerdings müßte man dann für die beiden Teilabschnitte jeweils einen Tag mehr Zeit einplanen, aufgrund des schwierigeren Geländes.

    Zu Teilabschnitt 2 findet man eine gute Beschreibung von Barleybreeder hier.

    Teilabschnitt 3 gilt es damit noch zu erforschen, wenn man nicht entlang der F208 laufen möchte!


    5) Ausrüstungsliste und GPS-Track als Download
    Ausrüstungsliste: Ausrüstungsliste.pdf
    GPS-Track:
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.



    6) Danksagung
    - Dieter, für seine super Web-Site (www.isafold.de) und dem regen Email-Austausch
    - Barleybreeder für seinen Reisebericht und dem Austausch zur Wanderrichtung (Nord-Süd vs. Süd-Nord)
    - Den Rangern in Island
    - Dem Forum im Allgemeinen, mit den vielen nützlichen Diskussionen
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

  • Wanderelch
    Anfänger im Forum
    • 30.06.2011
    • 44
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

    Zitat von mrtea2 Beitrag anzeigen
    Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

    Ich hoffe hier kommen auch noch schöne Bilder dazu. Bei 349 Kilometer sind bestimmt einige entstanden.

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    • barleybreeder
      Lebt im Forum
      • 10.07.2005
      • 6479
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

      Hallo, da bin ich mal gespannt auf den Bericht und vor allem Fotos.
      In 13 Tagen Nord-Süd, das nenne ich mal ganz schön straff...
      Barleybreeders BLOG

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      • Albiown

        Erfahren
        • 18.08.2011
        • 371
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

        Bin auch sehr, sehr gespannt auf die Fotos! Zumal ich fast denselben Weg fürs nächste Jahr plane, allerdings von Süd nach Nord und von Skogar aus!

        mfG

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        • jeha
          Erfahren
          • 04.08.2005
          • 366

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

          Da bin ich aber auch seeehr gespannt!

          Waren es am Vatnajökull noch die Auswirkungen der Grimsvötn-Eruption? Und am Myrdalsjökull der Gletscherlauf, der auch die Brücke über den Mulakvisl zerstört hat? Wann bist du denn unterwegs gewesen?

          Fragen über Fragen...

          Aber dass es querfeldein von Hrifunes über den Myrdalssandur geht, ist schonmal eine gute Nachricht. Waren die Furten da ok?

          Schöne Grüße
          Jens

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          • Freak
            Lebt im Forum
            • 02.05.2006
            • 5217
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

            Wann warst du den unterwegs? War dieses Jahr teilweise in ähnlicher Gegend unterwegs.

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            • jeha
              Erfahren
              • 04.08.2005
              • 366

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

              Zitat von mrtea2 Beitrag anzeigen
              Vor der Tour habe ich Essenspackete bei den Hütten Nýidalur und Holaskjol deponiert, um den Rucksack immer unter 23 Kilogramm zu halten.
              War es problemlos, von Reykjavik nach Holaskjol ein Paket mit dem Bus zu schicken? (War mir da unsicher, weil der Bus wohl in Landmannalaugar wechselt.)

              Zitat von mrtea2 Beitrag anzeigen
              Teilabschnitt 3 gilt es damit noch zu erforschen, wenn man nicht entlang der F208 laufen möchte!
              Von Holaskjol hatte ich eine Route über die F233 und F232 überlegt, ist wohl länger als über die F208, aber deutlich weniger befahren. (Bedeutet in deinem speziellen Fall allerdings einen ziemlichen Umweg.)

              Zitat von mrtea2 Beitrag anzeigen
              6) Danksagung - Den Rangern in Island
              Hast du die Route im Vorfeld mit Landsbjörg abgeklärt? (Per Mail oder in deren Büro?) Oder andere Ranger?

              Du siehst, hier gibt es großes Interesse an einer Fortsetzung deines Berichts!!

              Gespannte Grüße
              Jens

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              • jeha
                Erfahren
                • 04.08.2005
                • 366

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

                Zitat von mrtea2 Beitrag anzeigen

                Meiner Meinung nach stellt die ursprünglich geplante Tour (Teilabschnitt 2 entlang des Vatnajökull und Teilabschnitt 3 über den Kötlujökull) die schönere, wenn auch anspruchsvollere Variante dar. Ich halte sie auch für machbar, wenn einem die Vulkane gnädig gestimmt sind. Allerdings müßte man dann für die beiden Teilabschnitte jeweils einen Tag mehr Zeit einplanen, aufgrund des schwierigeren Geländes.
                Ich bin`s nochmal...
                Dass das Gelände um und am Kötlujökull schwieriger ist, kann man wohl so sagen: Da verfransen sich wohl auch die Icelandic Mountain Guides bei der von ihnen angebotenen Islandquerung mal...

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                • mrtea2
                  Anfänger im Forum
                  • 21.05.2011
                  • 11
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

                  Leider schaffe ich es gerade nicht mir die Zeit zu nehmen und den detaillierten Bericht zu verfassen. Werde nach und nach versuchen, immer mal wieder eine Beschreibung einer Tagesetappe zu verfassen. Ich bitte um Geduld.

                  Fragen versuche ich direkt zu beantworten!

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                  • mrtea2
                    Anfänger im Forum
                    • 21.05.2011
                    • 11
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

                    Zitat von jeha Beitrag anzeigen

                    Waren es am Vatnajökull noch die Auswirkungen der Grimsvötn-Eruption? Und am Myrdalsjökull der Gletscherlauf, der auch die Brücke über den Mulakvisl zerstört hat? Wann bist du denn unterwegs gewesen?
                    Ja und Ja! War Anfang August unterwegs.

                    Zitat von jeha Beitrag anzeigen
                    Aber dass es querfeldein von Hrifunes über den Myrdalssandur geht, ist schonmal eine gute Nachricht. Waren die Furten da ok?
                    Hier ist definitiv wichtig, daß du das Wetter die Tage davor im Auge behälst. Hier hatte ich in der Tat Glück, denn es war die Tage davor immer bewölkt, aber es hat nicht geregnet, so daß die beiden mittleren Gletscher-Flüße, die man zu Fuß überqueren muß (über den ersten und den letzten führt jeweils eine Brücke) fast komplett leer waren. Die Flußbetten waren beeindruckend groß, ich hatte 300 Doppelschritte gezählt, müßten so 500 Meter sein. Wenn die mit Wasser voll sind, hast du da viel "Spaß". In diesem Fall muß man wohl runter zur Ringstraße, alles andere macht dann wohl keinen Sinn. Oder eben wie eigentlich ursprüngliche geplant über den Gletscher, nur war der zu der Zeit auch voll mit Asche, wie man auf ein paar Fotos sehen wird, die ich (hoffentlich bald) hochladen werde.

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                    • mrtea2
                      Anfänger im Forum
                      • 21.05.2011
                      • 11
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

                      Zitat von jeha Beitrag anzeigen
                      War es problemlos, von Reykjavik nach Holaskjol ein Paket mit dem Bus zu schicken? (War mir da unsicher, weil der Bus wohl in Landmannalaugar wechselt.)
                      Ich war vor Tour-Antritt eine Woche mit dem Auto unterwegs, um mir ein Bild zu machen. Ist vielleicht nicht immer möglich, mir war diese Vorbereitung aber aufgrund der Tatsache, daß ich alleine gegangen bin sehr wichtig. Und während dieser Vorbereitung habe ich die Hütten angefahren und die Packete abgeliefert. Soweit ich das aber von den Rangern verstanden habe, ist es kein Problem ein Packet mit dem Bus nach Holaskjol zu schicken.

                      Zitat von jeha Beitrag anzeigen
                      Hast du die Route im Vorfeld mit Landsbjörg abgeklärt? (Per Mail oder in deren Büro?) Oder andere Ranger?
                      Ich habe in der Vorbereitungswoche vor Ort mit den Rangern die Routen besprochen und auch noch mal am Tag der Ankunft an der jeweiligen Hütte. Mein persönlicher Eindruck war, daß die Ranger sehr schnell zu extrem konservativen Routen tendieren, wenn sie sehen, daß man alleine unterwegs ist. Ist natürlich soweit richtig, allerdings wäre eine gewisse Abstufung nach körperlicher Verfassung / Ausrüstung / Erfahrung auch irgendwie wünschenswert. Es kann sich also durchaus lohnen zu zweit zu gehen ... schafft meiner Meinung nach mehr Optionen und macht einen flexibler.

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                      • SickboyMV
                        Neu im Forum
                        • 17.01.2013
                        • 1
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

                        Hallo mrtea2,

                        erst mal toller Bericht und schön Reise. Ein Freund und ich haben fast die gleich Tour von Nord nach Süd im Juli/August vor.

                        Ich habe deshalb noch ein paar Fragen, besonders erst mal zu Deiner Ausrüstungsliste:
                        - War der Schlafsack ausreichend oder wäre ein wärmerer evtl. sinnvoller? Als Iso schwebt mir die Therm-a-rest NeoAir All Season vor.
                        - Was hälst Du von dem Garmin Oregon 450? Den würde ich evtl. auf die Tour mitnehmen.
                        - Für was hast Du die Neoprensocken und Hose gebraucht bzw. eingeplant?
                        - Haben Dir die Skistöcke die Tour erleichtert oder hättest sie auch weg lassen können?
                        - War der Primus EtaExpress ausreichend? Wie viele Gaskartuschen hast Du gebraucht und bekommt man die unterwegs so einfach zu kaufen

                        Danke im Voraus für Deine Hilfe.

                        Grüße
                        Sickboy

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                        • Nopasaran
                          Gerne im Forum
                          • 25.09.2015
                          • 66
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [IS] Island-Durchquerung: Zu Fuß von Akureyri nach Vik

                          Eine ähnliche Route will ich selber eines Tages (hoffentlich bald) machen.

                          Dein Beitrag ist dementsprechend sehr hilfreich, vielen Dank!

                          Kommentar


                          • Calamurio
                            Neu im Forum
                            • 12.07.2023
                            • 3
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Danke für deinen Bericht und dein GPX, es hat mir sehr geholfen.
                            Bin vor ein paar Monaten einem großen Teil deiner Spuren gefolgt, von Akureyri bis Landmannalaugar. Danach hab ich mich westlicher gehalten und den Laugavegur und Fimmvörðuháls bis Skógar mitgenommen.

                            Ich hätte noch interessante Hinweise für diejenigen, die diesen Trail in Betracht ziehen:

                            Nach etwa 30 KM, bei dir war es noch Tag 1, kommt eine Stelle über die du folgendes schreibst:
                            Insbesondere mit dem Rucksack ist es hier zum Teil sehr schwierig, vor allem weil das Material sehr leicht ins Rutschen kommt. Man muß gut aufpassen was man macht, da es doch ordentlich runter geht.
                            Diese Umschreibung für diesen Abschnitt ist absolut ernst zu nehmen. Als ich vor Ort war, habe ich mir eine Alternative für diesen kritischen Kilometer gewünscht, aber keine gefunden. Es war schon grenzwertig gefährlich und sollte wirklich nur in absolut fittem Zustand und bei ruhigem Wetter von erfahrenen Bergwanderern gegangen werden.

                            Als ich dann zum Fnjóská kam, dachte ich es wäre unmöglich ihn irgendwann zu überqueren. Knapp 2 Tage und etwa 30 KM weiter südlich war der Fluss zwar schon bedeutend kleiner aber immernoch beeindruckend tief, breit schnell und sowieso eiskalt. Und es war die Tage davor nicht gerade regnerisch. Am Ende war die "Furt", die aus Sprüngen von Fels zu Fels bestand, nicht so schlimm wie gedacht, aber trotzdem nichts für schwache Nerven. Die Stelle, die du genommen hast, an der kleinen Nothütte, war nach stundenlangen Absuchen und Abwägen auch meine Wahl.
                            Bis hier sollte man sich auch darauf einstellen, ständig durch nasse, hohe Sträucher oder andere Vegetation zu laufen. Trockene Füße gab es nur selten. Ich hatte übrigens nur wenig Regen.

                            Ab der Flussquerung sollte man für die nächsten 15 Km Wasser mitnehmen (eine kleine Reserve schadet generell auch auf Island nicht). Danach hatte ich nur noch einmal Schwierigkeiten an Wasser zu kommen (abgesehen vom Fimmvörðuháls ganz im Süden):
                            Zwischen den Seen Kvíslavatn und Þórisvatn quert man den Fluss Kaldakvísl. Auf meiner Karte sah es so aus, als könne man dort super seine Wasservorräte auffüllen. Als ich ankam sah ich in einen ca. 20 Meter tiefen, sehr steilen Canyon über den eine Brücke führte. Dank eines Zufalls fand ich weitab vom Weg einen Zugang in den Canyon und zum Wasser und hatte dort gleichzeitig den schönsten Schlafplatz der ganzen Tour.

                            Und zu guter Letzt: immer bedenken, dass man sich nicht auf die KM Angaben von GPX Trails verlassen kann. Gerade in weglosem Gelände würde ich die Angaben, abhängig davon wie weit die einzelnen GPS Wegpunkte voneinander entfernt sind, schon etwa mal 1,5 nehmen. Man läuft ja zwischen den Punkten ganz schön im Zick Zack. Ich hatte es unterschätzt und musste mehr KM am Tag gehen als gedacht. Zusätzlich ist das Gelände im nördlichen Teil, bis zur F26, teils sehr zerklüftet und herausfordernd.

                            Übrigens: Das Vorsenden von Essenspaketen ist hier nur nach Landmannalaugar (ab BSÍ Reykjavík) möglich (von Möglichkeiten abgesehen, die alleine teurer wären als meine komplette Islandreise)

                            Wer die Route plant und noch Fragen hat, kann sich gerne melden.​

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                            • UG
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                              • 06.07.2018
                              • 45
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                              #15
                              Zitat von Calamurio Beitrag anzeigen
                              Übrigens: Das Vorsenden von Essenspaketen ist hier nur nach Landmannalaugar (ab BSÍ Reykjavík) möglich (von Möglichkeiten abgesehen, die alleine teurer wären als meine komplette Islandreise)
                              Wenn ich dich richtig verstehe, dann hast du letztes Jahr, also 2023, ein Essenspaket am BSÍ abgegeben und nach Landmannalaugar geschickt. Ist das richtig? Hast du es an einem Schalter im BSÍ abgegeben oder hast du es dem Busfahrer direkt gegeben? Bei wem hast du dein Essenspaket in Landmannalaugar wieder abgeholt - im Gebäude der Ranger oder an der Informationshütte?

                              Uwe
                              www.unique-iceland.de

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                              • Calamurio
                                Neu im Forum
                                • 12.07.2023
                                • 3
                                • Privat

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                                #16
                                Das ist korrekt, hab ich im August 2023 gemacht.

                                Normalerweise geht es so:
                                Eine E-Mail an die Mountain Mall in Landmannalaugar (fjallafangehf@gmail.com) schicken mit der Bitte zu bestätigen, dass sie dein Paket annehmen und aufbewahren.
                                Ich bekam als Antwort quasi "Kein Ding, machen wir. Kostet 1200Kr für Tag+Nacht und 950Kr nur für den Tag".
                                Da ich plante erst etwa 2 Wochen nach meinem Paket dort anzukommen, rechnete ich mir eine heftige Summe aus, schluckte und akzeptierte stillschweigend, weil ich alternativlos war.
                                Mit dieser Bestätigungsmail und meinem Paket (max. 55x40x20cm, Zettel gut sichtbar dran mit Name, Telefonnr., E-Mail Adresse, Ziel und Abholdatum) bin ich zum Schalter von Reykjavik Excursions am BSÍ gegangen und habe für den Transport 2000Kr gezahlt (Reservierung ist hier nicht nötig).
                                Hier sollte man den Fahrplan des Busses (07:00) im Hinterkopf haben, weil man das Paket selbst am Bus abgeben muss.

                                Das Paket habe ich bei der Mountain Mall abgeholt. Ich war 2 Tage vor angekündigtem Datum da. Es hat etwas gedauert und nach der Übergabe sollte ich warten, weil erst abgeklärt werden musste, OB ich etwas zu zahlen habe. Dabei kam raus, dass ich es umsonst mitnehmen kann, was mich sehr gefreut hat. Als Dank habe ich da etwas gekauft.

                                Ich hatte mich vorher per E-Mail bei Reykjavik Excursions erkundigt und eine Antwort erhalten, die den Eindruck vermittelt hat, dass man das Paket täglich von 06:00 bis 22:00 (deren Öffnungszeiten am Schalter) abgeben kann. Als ich gegen 18:00 dort war, wurde ich sofort vertröstet, dass ich um 07:00 hätte da sein sollen. Da mein Bus nach Akureyri am nächsten morgen um 08:00 am anderen Ende der Stadt abfuhr wurde ich nervös. Zum Glück hatten die lieben Leute vor Ort Verständnis als ich die E-Mail gezeigt habe und haben es vielleicht vor dem Versenden sogar noch ein paar Tage für mich in deren Büro versteckt, nachdem ich ihnen von den erwarteten Lagerpreisen erzählte. Es war aber offensichtlich eine sehr sehr seltene Ausnahme, die Leute möchten nicht die Verantwortung für dein Paket haben.


                                Auf https://www.re.is/highland-bus/ unten unter "Do you offer baggage transfer?" gibt es die offiziellen Infos.

                                Daniel​

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