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    • 06.03.2011
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    [DE] Allgäuwochenende mit 6 Kindern

    Es ist September und die Sommerferien neigen sich in Baden-Württemberg dem Ende zu. Der ganze Sommer war durchwachsen - zumindest dem Wetter nach. Als dann der Wetterbericht für das Wochenende Föhn im Allgäu meldet und wir Zeit haben steht der Entschluss schnell: Wir fahren runter und verbringen die Tage in den Bergen!
    Eine bekannte Familie ist auch schnell dabei.
    Da wir vom Alter her auf der nach obenen offenen Skala alles bieten können - 3, 4, 5, 6, 7, 8 und dann eben ein paar Ausreisser nach oben - ist die Ausrichtung klar: Es muss mit dem Auto erreichbar sein aber trotzdem schon in den Bergen liegen. Ich ziehe mein Tourenbuch zu rate und komme auf die Falkenhütte oberhalb von Steibis.
    Ein kurzer Anruf und wir können kommen. Hausgäste dürfen im Sommer gegen Maut bis zum Haus vorfahren. Die Ideale Lokation für uns also!
    Wir starten am Freitag nach dem Frühstück und dem Packen - also gegen 10 Uhr - und sind gegen 13 Uhr auf der Hütte auf 1.500 m. Das Wetter hält was der Wetterbericht versprochen hat. Die Zimmer sind einfach und gut.
    Den Nachmittag lassen wir in aller Ruhe dahinziehen. Die Kinder spielen auf dem Spielplatz, besuchen die Ziegen oder interessieren sich für die Reperaturarbeiten am Traktor - klar, es sind ja auch Jungs dabei!
    Zwischendurch toben wir einmal über die Wiese und steigen bis zum Ende des hauseigenen Schlepplifts auf. Die ganze Wiese dann wieder runter zu rollen ist für die Kids natürlich der Hit. Wenn da nur nicht ab und zu die Felsen dazwischen wären! Aber etwas Geschrei gehört halt leider auch dazu. Aber das ist schnell wieder vergessen: Am Waldrand taucht ein Reh auf. Das lässt sich natürlich nicht fangen - aber ein Versuch der Kinder war es alle mal wert!
    Dann spielt man eben mit den Ziegen weiter. Wenn die nur nicht so stinken würden! Aber das stört uns Erwachsene später beim Essen mehr als unsere Zwerge bei Spielen.
    Kurz vor dem Abendessen streifen wir dann nochmal über die Wiese um die Pfanzen der Allgäuer Berger näher kennen zu lernen.
    Ausgehungert geht es dann zu Tisch. Die haben da oben eine gute regional ausgerichtete Küche. Da ist für jeden was dabei. Nach dem Essen drehen wir nochmal eine Runde um das Haus: Wir wollen doch das die Kinder müde sind! Nur kommt uns da ein toller Sonnenuntergang in die Quere. Wir kommen also nicht weit und stehen direkt hinter dem Haus und beobachten das Spektakel. Aber zum Glück reicht es den Kindern - und Eltern - auch so. Erstaunlich pünktlich sind alle in den Betten. Wir haben 2 5-Bett-Zimmer bekommen. Maßgeschneidert! Einfach perfekt!
    Der nächste Morgen begrüßt uns wieder mit strahlendem Sonnenschein. Also wollen wir heute die große Runde angehen. Wir starten hinter dem Haus und erklimmen den Kamm, der sich vom Hochgrat heranzieht und weiter im Westen dann im Hochhädrich ausläuft. Der Steig führt uns dann oberhalb der Plattentischalpe entlang auf die Falkenköpfe zu. Am Gipfelkreuz wird ausgiebig Rast gemacht.
    Die Kinder haben ein neues Spiel entdeckt: Mit einem großen Stein kann man die kleinen zertümmern - wenn man ihn trifft. Und wenn man den eignen Finger trifft kann man herzhaft schreien! Aber auch das ist schnell wieder vergessen weil ein anderer einen Stein zertrümmert hat, in dem Bergkristalle erkennbar sind. Also wird hemmungslos weiter gehämmert.
    Als die Nerven der Mütter dann am Ende sind - die Kraft der Kleinen noch lange nicht - ziehen wir dann weiter. Bis zum Hochhädrich will keiner mehr also steigen wir direkt zur Vorderen Hädrich-Alm ab. Wir gehen dann noch um den kleinen See über die Mittlere Hädrich-Alm und die Hörmoosalm. Da nach der Pause dann keiner mehr große Lust auf lange Touren hat ziehen wir die Fahrstrasse wieder zur Falkenhütte zurück.
    Den Rest auch von diesem Nachmittag rund um die Hütte tot zu schlagen ist nun eine unserer leichtesten Übungen. Die Mädels schaukeln ein wenig auf der Hollywoodschaukel und der Rest kümmert sich um das geregelte Einkommen der regionalen Brauerei. Die Stunden vergehen in der Sonne im Nu und schon müssen wir wieder was essen - irgendwie ticken doch alle Frauen gleich, oder?
    Am nächsten Tag wollen alle nochmal etwas unternehmen. Diesmal soll es aber kein Gipfel sein. Die Kinder wollen noch ein paar andere Hütten und Bauernhöfe sehen. So starten wir gleich nach dem Frühstück und steigen ein paar Meter direkt bei der Hütte ab. Wir kommen über Weiden und queren dann durch Wälder hinüber zur Oberen Stieg-Alm. Auch die haben Übernachtungsmöglichkeiten - aber kein so ausgefeilte Bewirtung. Vielleicht werde ich das mal auf einer der nächsten Jugendfreizeiten als Ziel her nehmen. Hier kann man noch beim Melken helfen und die Kühe zusammentreiben.
    Von dort ziehen wir weiter zur Alpe Schilpre. Hier entscheidet die Mehrheit, dass wir den Hochgrat nicht ansteuern wollen sondern weiter von Hof zu Hof ziehen. Der nächste ist dann die Untere Lauch Alm. Hier lassen wir uns dann auch gleich ein Mittagessen servieren. Dann noch einen Kaffee und noch einen und ...
    Irgendwie harzt es hier etwas - wir kommen einfach nicht mehr weiter. Irgendwann stellen wir fest, dass uns die Zeit davonläuft. Wir müssen noch zu den Autos zurück, die gut 500 Höhenmeter höher stehen und die Heimfahrt liegt auch noch an. Die Lösung sieht wie folgt aus: Die Herren dürfen ihre sportliche Seite rauskehren und zur Falkenhütte aufsteigen während die Damen sich um die Kinder kümmern und mit ihnen bis zur Talstation der Hochgratbahn absteigen. Das sind 500 Meter aufwärts für die Herren und 200 Höhenmeter abwärts für die Damen - ein ausgewogenes Sportprogramm! Wir Herren schaffen das in 55 Minuten! Und sind entsprechend schnell an der Talstation der Hochgratbahn. Irgendwie haben die Frauen damit wohl nicht gerechnet. Denn meine hat den Kindern unterwegs versprochen einmal mit der Bahn hinauf und wieder hinunter zu fahren. Da war das Theater groß als sie an der Talstation ankommen und die Autos inclusive Herren vorfinden. Also setzt sich meine Frau mit einer Ladung Kinder in eine der Kabinen und dreht "eine Runde" um die Bergstation.
    Auf der Heimfahrt sind sie dann alle eingeschlafen. Immer ein Zeichen, dass es anstrengend war und es den Kindern gefallen hat - und uns auch!
    Zuletzt geändert von Wafer; 01.10.2011, 09:10.

  • Sboarder
    Erfahren
    • 24.09.2006
    • 267

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [DE] Allgäuwochenende mit 6 Kindern

    Schöner Bericht. Danke!
    Am Rande des Wahnsinns wartet das Glück!!!

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