5-Tage-Hüttentour Hardangervidda: Material und Verpflegung

[Nordlys]

Hallo,

ich plane eine Tour in der Hardangervidda, 5 Tage, von Hütte zu Hütte, im August. Das wird die erste größere Tour, darum folgende Fragen:

1) Kann man verantwortungsvollerweise Zelt, Schlafsack und Isomatte zu Hause lassen, da es ja von Hütte zu Hütte geht? Oder ist das Wetter so unberechenbar, dass man "auf alles" vorbereitet sein muss (nicht "müsste" im Sinne von immer alle auch noch so unwahrscheinlichen Gegebenheiten antizipieren).

2) Wie sieht es mit der Tagesverpflegung aus? Das "nistepakke" gibt es ja von der Hütte - was muss und was sollte man zusätzlich einplanen und mitnehmen?

Danke und Gruß
Nordlys

[onkelolf]

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Hüttenschlafsack würd ich auf jeden Fall einpacken, was sich noch lohnt mitzunehmen an Essen sind kleine Snack und "Belohnungen" für unterwegs (Nüsse, Trockefrüchte, Schoki, Salami usw) und ich bin ein Fan von der Option, mal was warmes zu Trinken, also nen Kocher einstecken für Tee, Kaffee oder süße Momente

[kaosmaki]

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...nen Kocher einstecken für Tee, Kaffee oder süße Momente

Wir werden auch im August in die Hardanger aufbrechen von Hytte zu Hytte. Wir haben ebenfalls geplant, kleine Leckerlis mitzunehmen. Auch an einen Kocher hatten wir gedacht, wollen nun aber doch Abstand davon nehmen, weil wir 12 Tage unterwegs sind. Da brauchts zu viele Kartuschen. Wir werden also Thermosflaschen mitnehmen. Wir denken auch, dass man bei wirklich ollem Wetter lieber fix die Thermos zückt, als bei wenigen Plusgraden ewig auf das kochende Wasser zu warten. Meine Frau hat überdies ein kleines Rezept zusammengestellt, mit dem man sich mit heißem Wasser rasch eine warme Mahlzeit zubereiten kann. Einfach, aber das Wesentliche ist drin.

Allerdings hab ich gelesen, dass man in den bedienten Hytten 30 NOK für das Auffüllen der Thermos mit heißem Wasser haben will. Ziehen die das echt so durch? Und ist das heiße Wasser dann auch wirklich heiß oder "boilerwarm"?

[sarek2007]

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Allerdings hab ich gelesen, dass man in den bedienten Hytten 30 NOK für das Auffüllen der Thermos mit heißem Wasser haben will. Ziehen die das echt so durch? Und ist das heiße Wasser dann auch wirklich heiß oder "boilerwarm"?

30 Kronen kostet die Füllung mit Tee oder Kaffee. Bei dem heißen Wasser handelt es sich um dasselbe, mit dem man auch seinen Tee zubereitet. Ob das auch 30NOK kostet kann ich mir nicht vorstellen, lässt sich aber vor Ort oder beim DNT erfragen. Die Thermoskanne dürfte leichter und praktischer sein als ein Kocher.


Zur Tagesverpflegung:
Auf den bedienten Hütten kann man sich Brote (vom Frühstücksbuffet) schmieren - gegen Bezahlung natürlich. Die Norweger kennen übrigens keine Doppeldecker, d.h. es wird jede Scheibe Brot abgerechnet.
Schoki, Müsliregel o.Ä. würde ich mitnehmen, obwohl man auf den bedienten Hütten so was idR nachkaufen kann.
In den selbstbedienten Hütten stehen weniger Leckerreien zur Verfügung. Es bietet sich daher an, einen gewissen Vorrat im Rucksack zu haben.


Ein Hüttenschlafsack ist Pflicht. Vielleicht noch ein Tip: Ein kleines Leintuch für den Kopfbereich hält so manchen Schlonz vom Kopf fern. Die Matratzen sehen nicht immer angenehm aus

[kaosmaki]

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In den selbstbedienten Hütten stehen weniger Leckerreien zur Verfügung.

Das wäre auch noch so eine Frage. Ich habe bisher nur in unbedienten und bedienten, aber nie in selbstbedienten Hytten halt gemacht.

Ich habe Proviantpriser_11 gelesen, aber wie sehr kann man sich auf das Proviant verlassen? Ich würde annehmen, dass es mindestens reichlich Reis, Rosinen und Haferflocken gibt - ist das eine nicht zu kühne Annahme? Und mit Kochmöglichkeit, Teller und Besteck kann man wohl auch rechnen?! Und Kerzen?

Bezahlung geht doch hoffentlich noch in bar (selvbetjent) - mir scheint, in den letzten Jahren sind die Norweger etwas Kreditkarten-verliebt...

[Nordlys]

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Moin,

danke für eure Antworten - ich möchte aber noch mal auf meine Ausgangsfrage(n) zurückkommen:

Wie schätzt ihr das Mitnehmen von Zelt, Schlafsack (dass ein Hüttenschlafsack benötigt wird, ist selbstverständlich) und Isomatte ein? Überflüssiger Luxus oder unabdingbare Scherheit?

Schoki und Müsliriegel wurden genannt - sonst noch wichtige Tagesverpflegung, die man unbedingt einpacken sollte?

Danke und Gruß
Nordlys

[sarek2007]

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In den selbstbedienten Hütten habe ich immer reichlich Proviant vorgefunden. Hin und wieder ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen. Ist aber kein Problem, da es sich ja nicht um ein Verfallsdatum handelt. In den Hütten wird auch darauf hingewiesen, die Lebensmittel zu verzehren und nicht zu entsorgen.

Barzahlung geht natürlich auch. Geld in Umschlag und dann ab damit in die Kiste. Das setzt voraus, dass man genügend Kleingeld mit sich rumträgt. Die Kreditkarte ist leichter...

Kochmöglichkeiten und Geschirr ist immer vorhanden.
Am Ende der Saison können Kerzen schon mal knapp werden. War 2009 in Rembesdalseter so. In Kjeldebu wurde mir erzählt, dass man Mitte September, ich glaube 2007, schon mal beim DNT Oslo per Hubschrauber Feuerholz anfordern musste, als eine Gruppe nach einem Schneesturm in der Hütte fest saß, weil auch der RV 7 gesperrt war.

[sarek2007]

AW: 5-Tage-Hüttentour Hardangervidda: Material und Verpflegung

Moin,

danke für eure Antworten - ich möchte aber noch mal auf meine Ausgangsfrage(n) zurückkommen:

Wie schätzt ihr das Mitnehmen von Zelt, Schlafsack (dass ein Hüttenschlafsack benötigt wird, ist selbstverständlich) und Isomatte ein? Überflüssiger Luxus oder unabdingbare Scherheit?

Es geht dabei nicht um überflüssigen Luxus sondern unnötiges Gepäck. Die teilweise großen Entfernungen zwischen den Hütten lassen sich viel besser mit einem max 10kg schweren Rucksack zurücklegen. Wenn die Entfernungen zu groß (bis zu 8 stramme norwegische Laufzeit + Pausen) erscheinen (Steine, schlechtes Wetter, Kondition mit einbezogen), dann müssen Zelt/Schlafsack/Isomatte/Kocher und Verpflegung in den dann auch größeren und schwereren Rucksack. Der Charme einer Hüttentour liegt jedoch beim geringen Rucksackgewicht bzw hängt davon ab.

Wo wollt ihr denn längs?

[Nordlys]

AW: 5-Tage-Hüttentour Hardangervidda: Material und Verpflegung

Es soll gehen von Haugstøl über Krækkja, über Heinseter, über Rauhelleren nach Halne plus eine Tagestour. Der Karte nach würde ich die Touren als auch für "Neulinge" machbar einschätzen...

Aber eine Einschätzung der "Profis" hier zur Lage gibt natürlich zusätzliche Sicherheit.

[sarek2007]

AW: 5-Tage-Hüttentour Hardangervidda: Material und Verpflegung

absolut neulingstauglich!

[kaosmaki]

AW: 5-Tage-Hüttentour Hardangervidda: Material und Verpflegung

Es soll gehen von Haugstøl über Krækkja, über Heinseter, über Rauhelleren nach Halne plus eine Tagestour. Der Karte nach würde ich die Touren als auch für "Neulinge" machbar einschätzen...

Aber eine Einschätzung der "Profis" hier zur Lage gibt natürlich zusätzliche Sicherheit.

Ich bin schon Heinseter-Krækkja gegangen und Trondsbu-Halne. Letztere Strecke bei strömendem Regen über die gesamte Strecke. Mit dabei war eine absolut ungeübte Wanderin. - Nicht, dass es ein Kinderspiel war. Aber die Strecken waren beide in einem Tagesmarsch gut schaffbar.

Auch wenn es nicht vergleichbar ist im Sinne von Bodenbeschaffenheit und Höhenprofil kann eine "Probewanderung" mit etwas Streckenüberlänge nicht schaden. Wir sind mal im Müritz Nationalpark 31km gelaufen mit ca 13kg, um eine gewisse Vorstellung von der Entfernung zu bekommen.

Wir werden definitiv kein Zelt mitnehmen (auch wenn es "nur" 3kg hat), dazu ist es ja eine Hyttentour. Aber ein frosttauglicher Schlafsack und Rettungsdecken kommen mit.

[sarek2007]

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Wir werden definitiv kein Zelt mitnehmen (auch wenn es "nur" 3kg hat), dazu ist es ja eine Hyttentour. Aber ein frosttauglicher Schlafsack und Rettungsdecken kommen mit.

Wenn es denn partout ein richtiger Schlafsack mit soll, dann wäre die Kombination mit einem Biwacksack sinnvoll - als Notfallreserve.

[Susanne]

AW: 5-Tage-Hüttentour Hardangervidda: Material und Verpflegung

Auch wenn es nicht vergleichbar ist im Sinne von Bodenbeschaffenheit und Höhenprofil kann eine "Probewanderung" mit etwas Streckenüberlänge nicht schaden. Wir sind mal im Müritz Nationalpark 31km gelaufen mit ca 13kg, um eine gewisse Vorstellung von der Entfernung zu bekommen.

Das haben wir 2008 vor unserer Hardangervidda-Tour auch desöfteren im Müritz-Nationalpark gemacht, sogar mit noch schwereren Rucksäcken. Fazit: Man kann das einfach nicht trainieren (jedenfalls nicht auf Wanderautobahnen in Deutschland), weil gerade Bodenbeschaffenheit und Höhenprofil auf der Hardangervidda völlig verschieden sind und man wesentlich langsamer und beschwerlicher voran kommt. Das ist übel kräftezehrend, besonders wenn noch extreme Hitze (kein Schatten) oder schlechtes Wetter dazu kommen. Aber es ist auf jeden Fall schon mal gut, sich an das Rucksackgewicht zu gewöhnen.

[kaosmaki]

AW: 5-Tage-Hüttentour Hardangervidda: Material und Verpflegung

..., weil gerade Bodenbeschaffenheit und Höhenprofil auf der Hardangervidda völlig verschieden sind

Hmm, aber das schrub ich doch dazu?! - Wie dem auch sei: Es war dennoch nützlich: Wir waren 4 Tage unterwegs, konnten mal sehen, wie wir mit dem geplanten Proviant klar kommen: Es blieb nichts übrig und wir haben nicht gehungert. Ich wusste genau, dass ich bestimmte Dinge nicht und andere dafür mitnehmen werde. Ohne diese "Trainingstour" hätte ich erst im September gewusst - nach der Tour. Ansonsten hab ich ja sehr viele Tagestouren in Norwegen hinter mir und 2x3-tägige Hardangerwanderungen. Ich denke, da müssten meine Vorstellungen nicht so ganz unrealistisch sein.

Fazit: Ich finde für längere Touren eine Vorbereitungstour schon empfehlenswert, selbst wenn das Terrain recht anders ist.

[Susanne]

AW: 5-Tage-Hüttentour Hardangervidda: Material und Verpflegung

Hmm, aber das schrub ich doch dazu?!

Yep... ich weiß. Ich wollte es nur noch einmal hervorheben! An sich ist gegen Vorbereitungstouren nichts zu sagen.