Längere Strecken abseits der Zivilisation

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Gast-Avatar

    [UL] Längere Strecken abseits der Zivilisation

    Vorweg: Bitte kein gegenseitiges Gepiesakse, ok? Das hier ist ernst gemeint und eine nette Diskussion ist sehr gewünscht!

    Ich habe in den letzten Tagen zwecks Prokrastination, jede Menge Blogs der (Deutschen) UL-Szene quer gelesen. Ich bilde mir ein, relativ gut im Bilde zu sein über Konzepte, Ausrüstungen, Vor- und Nachteile etc.
    Doch ein Aspekt ist mir nicht ganz klar. Und das ist ist "Ultraleicht" auf langen, abgeschiedenen Wegen ohne "Resupply" wie es im Jargon so schön heißt.

    Wenn ich mal von einem ultraleicht-üblichen Gesamtgewicht von ca. 4-5 Kilogramm ausgehe (also Zeugs wie Tarp, Quilt, n paar Klamotten etc in einem 500 Gramm Rucksack aus Cuben oder sonstwas) - wie kriege ich da die notwendige Verpflegung für einen 2 bis 3 wöchigen Trip mit?
    Wenn ich mal von (wiederum grob) 500 Gramm Verpflegung pro Tag ausgehe, sind das etwa 10Kg Essen, die geschleppt werden wollen. Hinzu kommen mitunter 1-5 Liter Wasser je nach Gebiet.
    Da die ganzen richtigen Leichtrucksäcke aber lt. Aussagen der meisten Blogger nur bis maximal 8-9Kg tragbar sind, stehe ich da doch vor einem großen Dilemma!?

    Sehe ich das also richtig, dass wenn man länger als eine Woche autark unterwegs sein will zumindest in Sachen Rucksack auf das Präfix Ultraleicht verzichten muss? Denn für die bei 3 Wochen Wanderung schnell erreichten 17-20kg brauche ich ja unmittelbar einen "richtigen" Rucksack. Vielleicht sowas vom Schlage eines Lightwave Ultrahike, womit dann schon wieder ein Kilo mehr dabei ist.

    Was man dabei also unmittelbar beobachten kann, ist dass der Quotient aus UL-Gesamtgewicht geteilt durch "Normal"-Gesamtgewicht sich immer mehr der 1 annähert, je länger die Tour ist, weil der relative Anteil der restlichen Ausrüstung (dann ja im Prinzip von den großen 3 nur noch Zelt und Schlafsack) am Gesamtgewicht immer kleiner wird.
    Wenn wir also davon ausgehen, dass der relative Gewichtsvorteil immer weiter schrumpft, bis er bei 3-4 Wochen Autarkie quasi nicht mehr existent (im Sinne von nicht signifikant) ist, bedeutet es doch, dass die Opportunitätskosten von ultraleichter Ausrüstung erheblich steigen. Sprich: Wenn Ich durch UL-Ausrüstung auf einer langen Tour nur noch einen Gewichtsvorteil von z.B. 5% (versus 50% bei einer Wochenentour) habe, sinkt meine Bereitschaft vermutlich deutlich auf ein richtiges Zelt etc.pp. zu verzichten.

    Ist das der Grund, warum in 99% aller Blogs vornehmlichst nur von Tages- oder Wochenend- bis maximal 3-5 Tages-Touren die Rede ist? Weil nur da ultraleicht "Sinn" macht?

    Carsten, Laufbursche, Q, hrXXL und wer hier noch so alles vertreten ist: Wie seht ihr das? Was macht ihr auf längeren Touren ohne Möglichkeit des Nachkaufs von Proviant?

    Viele Grüße
    Vincent

    P.S.: Das ist NICHT provozierend gemeint, sondern ernsthaft interessiert!
    Zuletzt geändert von ; 29.06.2011, 00:36.

  • Reichhi
    Dauerbesucher
    • 18.04.2010
    • 719
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

    Ich bin kein ULer, also halte ich mich aus der Diskussion raus. Aber BuckMod hat in einem anderem Faden dieses Video von Andrew Skurka gepostet http://www.youtube.com/watch?v=hMf7TypZwtc

    Dieser ist UL unterwegs, und auch lange Strecken autark, dürfte also für dich interessant sein.

    Zum Rucksack nur so viel: Es gibt ja mittlerweile auch Rucksäcke die mit 1,3kg nicht wirklich schwer sind und mit 20kg noch "tragbar". Denke da zB an den Lightwave Ultrahike.
    .........."Do not talk the walk; walk the walk." .............."He who can, does. He who cannot, teaches."

    Kommentar


    • chriscross

      Fuchs
      • 07.08.2008
      • 1604
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

      Zitat von Reichhi Beitrag anzeigen
      Ich bin kein ULer, also halte ich mich aus der Diskussion raus. Aber BuckMod hat in einem anderem Faden dieses Video von Andrew Skurka gepostet http://www.youtube.com/watch?v=hMf7TypZwtc
      Gerade bei Skurka bestätigt sich aber IMHO Jan Vincents These. Wenn man sich die Packlisten auf der Seite anschaut, das ist nicht mehr so weit entfernt von der "normalen" Leichtausrüstung.

      Kommentar


      • codenascher

        Alter Hase
        • 30.06.2009
        • 4977
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

        Zitat von Reichhi Beitrag anzeigen
        Zum Rucksack nur so viel: Es gibt ja mittlerweile auch Rucksäcke die mit 1,3kg nicht wirklich schwer sind und mit 20kg noch "tragbar". Denke da zB an den Lightwave Ultrahike.
        Den erwähnt Jan in seinem Beitrag selbst, bzw. nennt er auch sein eigen, zählt ihn aber nich zu den richtigen UL Rucksäcken...

        Ich besitze ebenfalls einen und bin gespannt, wie er sich bei ner zwei Wochen Tour samt Verpflegung so schlägt.

        Sven

        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

        meine Weltkarte

        Kommentar


        • Wildniswanderer
          Erfahren
          • 08.11.2008
          • 402
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

          Eine wirklich interessante Frage!

          Ich halte es schon für bewundernswert, dass UL- Wanderer es schaffen 14 Tage autark unterwegs zu sein, und das Gewicht dabei deutlich unter 20 kg zu halten.
          Bei längeren Strecken siehe Skurka werden sicher Rucksäcke mit größerem Volumen genommen, trotzdem bleibt die Ausrüstung wohl UL.

          Oft wird die fehlende Kapazität mehr Nahrung mitzuschleppen wohl auch durch hohe Tageskilometerzahlen ausgeglichen, die dann aber wieder nur durch die leichte Ausrüstung möglich sind. Wer aus orthopädischen Gründen Stiefel statt Laufschuhen tragen muss, hat es schwerer.

          Allerdings wird es schwierig bei Minirucksäcken eine Spiegelreflexausrüstung mitzunehmen.

          Weiter fällt mir als möglicher Punkt noch die grundsätzlich gegebene Fragilität leichter Ausrüstungsgegenstände ein, die meiner Meinung nach bei langen Wildnisabschnitten auch ein Kriterium ist.

          Um nicht missverstanden zu werden, ich halte das Leichtgewichtswandern für ein tolles Konzept, mache mir aber auch Gedanken um die Grenzen auf Wildnistouren.

          Das UL auch schon 1000 Meilen Märsche in Alaska gemacht wurden oder Hig und Erin UL über ein Jahr von Seattle zu den Aleuten unterwegs waren weiß ich.
          http://geraldtrekkt.blogspot.de

          Kommentar


          • GoingSoLite
            Erfahren
            • 28.03.2006
            • 123

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

            ./
            Zuletzt geändert von GoingSoLite; 27.11.2012, 09:20.

            Kommentar


            • mochilero
              Erfahren
              • 14.07.2009
              • 138
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

              Hallo zusammen,
              bin seit ca. 2 Jahren Leicht bis Ultraleicht unterwegs, sprich Gewicht der Grundausrüstung schwankt um die 5kg. Meine Autarkie-Grenze liegt derzeit bei 7 Tagen, Startgewicht des Rucksacks am Flughafen 10,1kg. Das lässt sich für mich mit 1,5l Wasser gut im UL-Rucksack (ca. 450g) tragen. Ich denke bis 14 Tage (während dann so ca. 15kg) sollten mit etwas Einschränkung beim Komfort in den ersten Tagen drin sein. Mehr geht für mich wg. meiner kaputten Sprunggelenke eh nicht mehr.
              Wichtig finde ich: Essen trägt man mit sich rum um es unterwegs aufzuessen. Heisst dass mein Rucksack jeden Tag ein knappes Kilo leichter wird. UL-Vorteil wächst also mit der Dauer der Reise wieder.
              Wichtig finde ich auch: leichter Rucksack bedeutet wesentlich grössere Reichweite. Früher bin ich mit einem 30kg Monster (3 Wochen autark) max. 15-20 km gelaufen am Tag. Da war ich fertig am Abend. Im Fjäll mit wenig Höhenmetern. Auf dem GR5 (Genfer See-Nizza) schonmal 30 km mit 2500-3000hm. Auf dem GR20 (Trans-Korsika) 20 km oder 2 - 2,5 Tagesetappen. Und das recht entspannt. Ich laufe also mehr Strecke in weniger Zeit mit weniger Kraft, brauche also wesentlich weniger Futter einzupacken.
              Meine Leicht- bis Ultraleicht-Ausrüstung ist würde ich sagen ähnlich haltbar wie mein schwerer Kram. Das Silnylon-Tarp ist der gleiche Stoff wie ein Zelt. Für den Schlafsack gilt das gleiche. Dosenkocher ist eh im Topf verpackt. Therma-Rest-Z-lite ist sogar haltbarer als eine aufblasbare Matte usw... Einzige Einschränkung vielleicht: die Mesh-Taschen des UL-Rucksacks mögen Felsen nicht so gern. Pass ich halt bissle auf.
              Fazit: ich bin gerne leicht und entspannt unterwegs, wünsche mir sehr selten mal ein richtiges Zelt oder einen richtigen Schlafsack statt dem Quilt. Doch für diese raren Gelegenheiten mag ich auf einer 4 Wochen-Tour nicht die ganze Zeit den schweren Kram mitnehmen.
              So eine richtige Wildnistour würd mich auch mal reizen, hier in Mitteleuropa ist es aber glaub ich selten nötig Essen für mehr als 3 Tage einzupacken.
              Soviel dazu.
              Gruß, m

              Kommentar


              • Gast-Avatar

                #8
                AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                Allerdings wird es schwierig bei Minirucksäcken eine Spiegelreflexausrüstung mitzunehmen.
                Auf eine UL-Tour nimmt man eine Spiegelreflexausrüstung mit?

                Kommentar


                • hrXXL
                  Fuchs
                  • 28.08.2007
                  • 1771
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                  Ich denke man muss die ausrüstunf´g auch immer der jeweiligen tour anpassen. wenn ich eine 4 wöchige tour durch alaska oder kanada machen würde, würde ich nicht unbedingt ein cuben tarp mitnehmen.

                  Aber mochilero hat schon recht. mit dauer der tour steigt der comfort wieder, weil die verbrauchsmittel abnehmen
                  hrXXLight - Lightweight Outdoor Blog

                  Kommentar


                  • Carsten010

                    Fuchs
                    • 24.06.2003
                    • 2074
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                    Hallo zusammen,

                    ich bin 2010 die Etappe von Abisko bis Kvikkjokk in einem Rutsch durch. Das waren
                    glaube ich 13 Tage oder so.

                    Getragen habe ich die so entstandenen 20kg mit einem Gossamer Gear Mariposa Plus.
                    Das ging prima und ich bin so am ersten Tag mit vollem Gepäck auch gleich mal 48km
                    gelaufen, wobei ich schon recht trainiert war zu dem Zeitpunkt. Ich sehe da keine
                    zwingende Notwendigkeit für einen Lightwave etc.

                    Ich bin mit dem Gewicht etc prima klargekommen, außerdem hat man ja nur an den
                    ersten Tagen einen recht schweren Rucksack.

                    Was ich persönlich nicht schaffen würde sind die 500 Gramm pro Tag Lebensmittel.
                    Ich hatte da definitiv mehr dabei.

                    CU

                    Carsten

                    ->Achso...ich hab natürlich auch 2008 auf dem PCT mal zwölf Tage Lebensmittel in einem
                    Bärenkanister mit dem Mariposa getragen....auch kein Problem.
                    Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

                    Kommentar


                    • Gast-Avatar

                      #11
                      AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                      Hallo Vincent!

                      Ein interessantes Posting - danke! Da ich gerade am Planen für 10 Tage UL-Tour in Norwegen bin, beschäftigen mich momentan ähnliche Fragestellungen. Also versuche ich mal aus meiner pers. Erfahrung auf deine Fragen einzugehen, wobei ich betonen möchte, dass andere UL-Trekker bestimmt auch zu anderen Lösungen kommen. Aber Unterschiede machen das Leben spannend!

                      Zitat von Jan Vincent Beitrag anzeigen

                      Sehe ich das also richtig, dass wenn man länger als eine Woche autark unterwegs sein will zumindest in Sachen Rucksack auf das Präfix Ultraleicht verzichten muss?
                      Das würde ich nicht prinzipiell so sehen. Wenn ich länger als eine Woche autark UL sein will genügt mir mein GossamerGear G4 Rucksack mit 482g. Der ist UL und ich habe ihn schon über mehrere Tage mit einem Gesamtgewicht von 19-15kg getragen. War dann nicht mehr superkomfortabel, aber das Gewicht nahm ja durch den verbrauchten Proviant ständig ab. Am Ende der Tour hatte ich dann nur mehr 9kg am Buckel und das bei einer Familientour mit sehr viel Gemeinschaftsausrüstung und "Luxusartikel". In Sachen Robustheit ist der G4 eher nicht für Touren durch dichtes Unterholz (ala Skurka) geeignet, da würde ich vermutlich auch auf einen GoLite Pinnacle umsteigen.


                      Zitat von Jan Vincent Beitrag anzeigen
                      ... der Quotient aus UL-Gesamtgewicht geteilt durch "Normal"-Gesamtgewicht sich immer mehr der 1 annähert, je länger die Tour ist, weil der relative Anteil der restlichen Ausrüstung (dann ja im Prinzip von den großen 3 nur noch Zelt und Schlafsack) am Gesamtgewicht immer kleiner wird.
                      Wenn wir also davon ausgehen, dass der relative Gewichtsvorteil immer weiter schrumpft, bis er bei 3-4 Wochen Autarkie quasi nicht mehr existent (im Sinne von nicht signifikant) ist, bedeutet es doch, dass die Opportunitätskosten von ultraleichter Ausrüstung erheblich steigen. Sprich: Wenn Ich durch UL-Ausrüstung auf einer langen Tour nur noch einen Gewichtsvorteil von z.B. 5% (versus 50% bei einer Wochenentour) habe, sinkt meine Bereitschaft vermutlich deutlich auf ein richtiges Zelt etc.pp. zu verzichten.
                      Ich sehe worauf du hinaus willst.
                      Ich mache mal eine Milchmädchenrechnung:

                      Klassische Trekking-Ausrüstung 20kg + 10kg Proviant = 30kg Startgewicht
                      UL-Ausrüstung 5kg + 10 Proviant = 15kg Startgewicht.

                      Nach der halben Zeit hat der eine immer noch 25kg am Rücken, der andere nur 10kg. Da liegen für mich Welten dazwischen, denn ich war in einem früheren Leben auch mal ein XXL-UH-Backpacker.

                      Im August sieht das bei mir warscheinlich so aus: 4500g Ausrüstung + 8500g Proviant + 400g Brennstoff = 13400g Startgewicht. Nach 5 Tagen sind es dann nur mehr ca. 9kg. Meine GearList ist zwar noch in Bearbeitung - aber es wird easy going


                      Zitat von Jan Vincent Beitrag anzeigen

                      Ist das der Grund, warum in 99% aller Blogs vornehmlichst nur von Tages- oder Wochenend- bis maximal 3-5 Tages-Touren die Rede ist? Weil nur da ultraleicht "Sinn" macht?
                      Bei mir ist es so, dass ich leider nicht die Zeit habe, um ständig mehrwöchige Wildnisdurchquerungen durchzuführen Bin schon happy wenn ich es schaffe 2x im Jahr nach Norwegen zu reisen.
                      Die übrige Zeit mache ich auch "nur" 2-3tages UL-Touren in den Alpen (aber davon sehr viele :-) )

                      Und weil es hier so viel um Gewicht geht noch ein Zitat von A. Skurka: "Your pack should weigh what it needs to weigh." Und das darf jeder für sich entscheiden!

                      Gruß
                      styggen

                      Kommentar


                      • heron
                        Fuchs
                        • 07.08.2006
                        • 1745

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                        Vielleicht liegt es auch daran, dass du UL nur in absoluten Zahlen und Grenzwerten, in Ausrüstung und nicht auch als Einstellung und Philosophie siehst?
                        UL bedeutet auch sich der Situation durch Wissen anpassen können, vereinfachen, gewohnte Komfortzonen verlassen und damit ausdehnen ...

                        UL ist damit auch nicht dasselbe je nachdem ob da Männer unter 30 oder Frauen an die 50 unterwegs sind .
                        UL in Zahlen definiert ist der Grund für die Competition und den Streit der sich daraus ergibt.
                        Wenn ich UL als Mittel zum Zweck und nicht als Selbstzweck sehe, spielt es doch keine Rolle ob es 4,5 oder 14,3kg trage?

                        Und wenn schon Vergleich sein muss, dann wird der Verbrauch, der sich ja individuell stark unterscheiden kann, nicht einbezogen. Daher auch die unterschiedlichen Gewichte baseweight, on the body, consumables, skin out.
                        Deswegen verstehe ich auch nicht was du meinst, wenn du den Gewichtsvorteil bei viel Futter nicht mehr siehst?
                        Mein Vorteil, dass ich den Sack am Anfang überhaupt mit 12 Tagen Futter beladen und dann noch tragen kann ist von Anfang bis Ende da und er wird mit jedem Tag grösser.



                        Hier noch einmal die Definition von randonner-leger:

                        La quête d'un équipement minimaliste en adéquation avec nos propres aptitudes et les nécessités du terrain, dans le but de randonner en sécurité avec le maximum de plaisir.

                        Die Suche nach der minimalistischen Ausrüstung, die unseren Fähigkeiten und den Erfordernissen des Terrains angemessen ist, mit dem Ziel sicher und mit dem Maximum an Vergnügen zu wandern.



                        Nur als Beispiel:
                        Letztes Jahr in Grönland war in meinem GG Mariposa Futter für 10-12 Tage - ohne die restliche Ausrüstung (incl. Boot) zu reduzieren wäre mir das gar nicht möglich gewesen.
                        Ab nächster Woche bin ich insgesamt 4 Wochen im Norden Finnlands unterwegs, 2x 10-12 Tage autonom.
                        Rund 15-16 kg Rucksackgewicht - dabei sind wieder Packraft mit Paddel und Schwimmweste, Angelausrüstung und ausreichend Stoff zum Lesen

                        Packlisten und auch Ausrüstungskritik auf meiner Website.

                        @GoingSo: Rucksack war im Artic1000 ein Prototyp vom ULA Epic mit Packsack - Gestell des aktuellen Epic ist bei etwas über 800g, der originale Packsack von StS ~400g, mein selbstgenähter 188g.
                        Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                        Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

                        Kommentar


                        • Gast-Avatar

                          #13
                          AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                          Zitat von heron Beitrag anzeigen
                          UL bedeutet auch sich der Situation durch Wissen anpassen können, vereinfachen, gewohnte Komfortzonen verlassen und damit ausdehnen ...
                          Danke! Das ist ein besonders wichtiger Punkt. Bei meiner Konvertierung vom UH- zum UL-Backpacker durfte ich mir ein komplett neues "Mindset" zulegen (und ich arbeite immer noch daran). Erst die Veränderung im Kopf bewirkte bei mir eine radikale Veränderung meiner Ausrüstung.

                          Kommentar


                          • Sarekmaniac
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 19.11.2008
                            • 10958
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                            Ich war schon 12 Tage autark im Sarek unterwegs mit 18 kg Startgewicht, ohne dass ich mich oder meine Ausrüstung als UL bezeichnen würde.

                            Zur Eingangsfrage.

                            1. Hast Du schon selbst beantwortet. Man braucht eventuell einen (etwas schwereren) Rucksack, der das höhere Anfangsgewicht stemmen kann, der Rest der Ausrüstung kann ja gleich bleiben, vorausgesetzt er ist für die Verhältnisse angemessen.

                            2. Mit den 3-5-Tageswanderungen liegst du nicht ganz verkehrt. Die UL-Definition, von der Du bie deiner Frage ausgehst, ist auf den US-Langstreckentrails geboren worden, und da ist das der hiking style, im Wochentakt Versorgungspakete mit Essen und notwendiger Ersatzausrüstung aufzulesen, die man sich hat schicken lassen. Wenn ich diese Infrastruktur nicht nutzen will oder in Gegenden bin, wo es sie nicht gibt, muss ich meine Ausrüstung entsprechend anpassen, ist doch logisch.
                            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                            (@neural_meduza)

                            Kommentar


                            • Chiloe
                              Fuchs
                              • 19.07.2009
                              • 1411
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                              Deswegen verstehe ich auch nicht was du meinst, wenn du den Gewichtsvorteil bei viel Futter nicht mehr siehst?
                              Ich habe Jan Vincent eher so verstanden, dass er zwar den Gewichtsvorteil von UL-Ausrüstung ganz klar anerkennt, sich aber fragt, ob es bei mehrwöchigen Wanderungen insb. beim Rucksack eine Art Grenzwert gibt, wo sich Vor- und Nachteile gegenseitig aufheben, einfach weil die Nahrung einen Großteil des Gewichts ausmacht. Kann diesen Gedankengang durchaus nachvollziehen.
                              Ich persönlich brauche mindestens 700g Futter am Tag.

                              Bei einer Woche sind das etwa 5 Kg + das Baseweight von sagen wir mal ebenfalls 5 Kg --> keine Frage, da macht der UL-Rucksack das Rennen!

                              Bei zwei Wochen ist man bei mindestens 15 Kg, da wird's dann aus meiner Sicht langsam grenzwertig. Was ist bequemer: Den Ultrahike benutzen, um die erste Woche komfortabler unterwegs zu sein oder die Vorteile des UL-Rucksacks in der zweiten Woche genießen?

                              Klar ist das immer von persönlichen Bedürfnissen abhängig aber als generelle These finde ich diesen Ansatz durchaus interessant...
                              ausrüstungsverliebter Schönwetter- & Gelegenheitstrekker

                              Kommentar


                              • willo
                                Administrator

                                Administrator
                                Lebt im Forum
                                • 28.06.2008
                                • 9799
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                                Ich beschäftige mich mit der Thematik auch schon länger. Nicht das mich UL als Siegel oder ähnliches Interessiert - ich will einfach für mich möglichst komfortabel unterwegs sein. An einem normalen Wandertag bin ich ca 14h auf den Beinen und schlafe ca. 10h. Von daher hat es sich für mich als optimal erwiesen nach und nach immer mehr Komfort vom Schlafen weg zu verlagern und hin zum Wandern - was vor allem eine stetige Gewichtsreduzierung zur Folge hatte. Faktoren wie Platz im Zelt oder eine große Küchenausrüstung spielen für mich kaum eine Rolle. Allerdings bin ich mittlerweile für mich am Minimum angekommen.

                                hier mal meine Packliste für die nächste geplante Tour ins Hochgebirge. Sie reicht für 10 Tage autarkes Wandern. Wer einen Kocher vermisst - den Trägt meine Freundin - dafür trage ich das Zelt.



                                Wäre ich solo Unterwegs, würde ich also mit einem Rucksackgewicht von ca. 15 kg inkl Wasser starten.
                                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                Kommentar


                                • Gast-Avatar

                                  #17
                                  AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                                  Zitat von willo Beitrag anzeigen
                                  Wäre ich solo Unterwegs, würde ich also mit einem Rucksackgewicht von ca. 15 kg inkl Wasser starten.
                                  Was lässt Du weg, wenn Du solo unterwegs bist? Nach Deiner Packliste sind es über 17 kg (ohne Kocher).

                                  Ansonsten bin ich gespannt, wie sich das MSR Carbon Reflex 2 (im Hochgebirge) bewährt.

                                  Kommentar


                                  • willo
                                    Administrator

                                    Administrator
                                    Lebt im Forum
                                    • 28.06.2008
                                    • 9799
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                                    17 Kg sind das Gesamtgewicht und nicht das Rucksackgewicht.

                                    Auf die Eigenschaften des Zeltes bin ich auch gespannt
                                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                    Kommentar


                                    • Chemiker
                                      Erfahren
                                      • 10.10.2009
                                      • 336
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                                      Ich habe mal meine Packliste für den Sarek ein bisschen angepasst und mit deiner verglichen. Hast du kein Erste Hilfe Set? Das wären bei mir für so eine Tour etwa 600g. Wo füllst du dein Wasser rein? Ein Trinksystem ist ja ganz schön schwer, eine PET-Flasche dagegen fast zu vernachlässigen. Trägt den Brennstoff auch deine Freundin? Verzichtet ihr auf Kompass und Karte zusätzlich zum GPS? Und musst du Flüsse durchwaten? Wenn ja, machst du das barfuß? Wenn ich das alles weglasse komme ich aufs gleiche Gewicht wie du - aber auch nur wenn ich die gleiche Menge Essen dabei hätte. Dann würde ich aber verhungern. Bei mir kommen da fast 3kg mehr Essen in den Rucksack als bei dir.

                                      Kommentar


                                      • willo
                                        Administrator

                                        Administrator
                                        Lebt im Forum
                                        • 28.06.2008
                                        • 9799
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: Längeren Strecken abseits der Zivilisation

                                        ja, Brennstoff trägt auch meine Freundin. Erste Hilfe wird auf alle verteilt und läuft bei mir unter Hygiene. Kompass nehme ich nicht mit und Karte ist ein geplottetes DIN A3 Blatt - zu kaufen gibt es keine.
                                        Wasser kommt in eine Einweg-PET (Trinksysteme sind mir viel zu unpraktisch) und Essen reicht mir aus - jeden Tag zweimal warm (halbe Doppelmahlzeit), morgens Müsli und zwischendurch 1-2 Riegel.
                                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X