Tatonka Crest 40

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    [Testbericht] Tatonka Crest 40

    Tatonka Crest 40

    Kaufdatum: 2011
    Hersteller: www.tatonka.com
    Modellbezeichnung: Crest 40
    Modelljahr: 2011
    UVP: 155 €
    Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Einsatzbereich lt. Hersteller: Trekking

    Materialien: 4450 HD Polyoxford und Cross Nylon 420 HD (laut Hersteller)
    Reißverschlüsse: Tatonka (teils wasserdicht)
    Sonstige Ausstattung: siehe Bericht
    Gewicht lt. Hersteller: 2000 Gramm
    Gewicht nachgewogen: 1997 Gramm
    Größen: 40l, Rückenlänge verstellbar in vier Stufen







    Hinweis:
    Im Rahmen der ODS-Jugendarbeit hat uns die Firma Tatonka mehrere Rucksäcke zur Verfügung gestellt. Der Crest 40 ist einer dieser Rucksäcke, die von der Jugendarbeit der outdoorseiten.net nun verwendet werden. Da die Rucksäcke von Schülern und Jugendlichen getragen werden und nicht von der Testperson selbst, wird sich dieser Test auf eine ausführliche Produktvorstellung beschränken.


    Erster Eindruck
    Der Tatonka Crest 40 ist ein Rucksack, über den man glaube ich komplette Bücher schreiben könnte. Warum so viel? Weil er einfach voll gepackt ist mit Ausstattungsdetails und kleinen Gimmicks. Das schlägt sich aber natürlich auch auf das Gewicht nieder.
    Die Herausforderung bei diesem Testbericht wird also vor allem sein, den Crest 40, ohne mich dabei in einer Aufzählung an endlosen Details zu verlieren.
    Let's go



    Material / Verarbeitung

    Die Materialien machen allesamt einen sehr guten Eindruck. Qualität und vor allem Belastbarkeit waren hier offensichtlich oberste Priorität bei der Auswahl der verarbeiteten Materialien. Auch die Verarbeitungsqualität ist nach dem ersten Eindruck sehr gut. Hier wurde sauber geschnitten und vernäht. Etwas überrascht hat mich allerdings, dass Tatonka beim Crest 40 nicht auf bewährte Reißverschlüsse von YKK setzt, sondern hier eine Eigenproduktion zu verbauen scheint (mit Tatonka Logo). Solange die Verschlüsse allerdings funktionieren und nicht kaputt gehen ist es mir eigentlich egal, was drauf steht.



    Form
    Klar wird, dass der Crest 40 mit vielen äußeren Befestigungsmöglichkeiten zwar zusätzlich gut mit Material bestückt werden kann, er aber eigentlich als schmaler Rucksack gebaut ist. Somit ist er auch durchaus in den Bergen oder auf Klettersteigen gut zu gebrauchen, wenn man doch mal etwas mehr Gepäck mitnehmen musste.



    Tragesystem
    Tatonka verbaut hier das "X Lite Vario-System", welches man durch ein Klettsystem auf der Rückseite des Rucksacks recht schnell und komfortabel in vier verschiedenen Größen der individuellen Rückenlänge anpassen kann. Die Schultergurte sind hierbei S-förmig konstruiert und mit einer dicken Mesh-Polsterung versehen. An beiden Schultergurten wurden darüber hinaus noch jeweils ein D-Ring als Befestigungsmöglichkeit (z.B. GPS, Kamera, ...) verbaut. Zur Feineinstellung dienen am oberen Ende der Schultergurte jeweils zwei Schnallen, mit denen man den Verlauf der Gurte sehr fein und individuell abstimmen kann. Am in der Höhe verstellbaren Brustgurt befindet sich noch eine im Verschlussclip integrierte Signalpfeife.

    Die Lastübertragung funktioniert beim X Lite Vario-System mittels zweier GFK-Stäbe, die im Rückenteil des Rucksacks verlaufen. Tatonka selbst hat eine wie ich finde recht gute Beschreibung hierzu auf ihrer Homepage:
    Als Leichtversion des bewährten X1-Systems leiten X-förmig gekreuzte GFK-Stäbe die Traglast von den Schultern effizient in den ergonomisch geformten Hüftgurt ab. Die leichten GFK-Stäbe verlaufen in Gestängekanälen und übertragen so die Last von den Schultern auf die Hüfte. Am oberen Ansatzpunkt der Stäbe sorgt ein quer eingearbeiteter GFK-Stab für seitliche Stabilisierung.[Quelle: www.tatonka.com]

    Der Hüftgurt besteht aus einem Lendenpolster in der Mitte und den beiden Hüftbügeln, die allesamt recht stabil und vor allem dick aufgepolstert sind. Als Verschlusssystem hat sich Tatonka nicht für die "klassische" Methode entscheiden, sondern ein Umlenk-System verwendet. Hierbei wird am Hauptverschlussbügel des Beckengurtes das Gurtband lediglich umgelenkt und zurück zum Ansatzpunkt des Gurtes an der Hüftgurtpolsterung geführt. Dort befindet sich dann die eigentliche Spannschnalle. Möchte man den Gurt also zuziehen, muss man jeweils links und rechts an den Hüftgurt langen, das Gurtband greifen und zur Mitte (also zur Beckengurtschnalle) hin ziehen.



    Ausstattungsdetails
    Dann legen wir mal los.

    Außen bieten sich beim Crest 40 mehrere Möglichkeiten Material zu verstauen, bzw. in das Innere des Rucksacks zu gelangen. Auf der Vorderseite hat man unterhalb des zweiten Halteriemens (übrigens auch ein ganz nettes Detail) eine große Zugriffsmöglichkeit direkt auf das Hauptinnenfachs des Rucksacks. Jeder, der mal eben schnell was aus seinem Rucksack holen wollte, was nicht direkt oben drauf gepackt war, weiß diese Zugriffsmöglichkeit zu schätzen
    Auf dieser Klappe selbst befindet sich darüber hinaus eine recht große Tasche, die durch einen kleinen, wasserabweisenden Reißverschluss verwendet werden kann. Gut geeignet für kleinere Dinge, auf die man schnell Zugriff haben möchte.
    Standardmäßig gibt es natürlich unten eine extra Zugriffsmöglichkeit für das Schlafsackfach, das bei Bedarf durch einen Reißverschluss im Inneren separiert werden kann. Und hier kommt auch gleich das nächste nette Detail. Trennt man das Schlafsackfach im Inneren des Rucksacks mittels des Reißverschlusses ab, so besteht immer noch eine kleine Lücke auf beiden Rucksackseiten, durch die man z.B. einen Trekkingstock oder ein schmales Stativ über die komplette Höhe des Rucksacks verstauen kann.
    Am Bodenfach selbst befinden sich dann noch vier Befestigungsschlaufen. Zwei große zur Aufnahme von Stöcken, Eispicken und Co. und zwei sehr kleine, an die man bei Bedarf noch mittels Schnur etwas anhängen könnte.


    Aber es gibt noch mehr zu Entdecken. Zum Beispiel die beiden Befestigungsmöglichkeiten für Stöcke oder Eispickel, die an den Spanngurten des Deckelfachs befestigt sind. Mit Hilfe eines Schnürzuges und des Tankas lassen sich hier schnell die Gerätschaften befestigen. Der Nachteil dabei: möchte man den Rucksackdeckel öffnen, so klappen die Riemen, die auch diese Befestigungsmöglichkeit halten, einfach nach Unten. Darüber hinaus empfinde ich sie durchaus auch etwas als störend bei der Handhabung des Deckelverschlusses. Das Tolle daran ist aber, dass man sie sehr einfach abnehmen kann, wenn man sie nicht brauchen sollte.
    An den Seiten des Rucksacks lassen sich beide vorhandenen Spanngurte durch einen Klickverschluss lösen, was gerade beim Anbringen eines Zeltes oder einer Plane eine große Erleichterung ist. Am Boden der beiden Seiten befindet sich dann noch jeweils eine Tasche aus Strech-Material, in der man z.B. eine Wasserflasche unterbringen könnte.
    Eine weitere Tasche finden wir noch am rechten Hüftgurt. Kleinigkeiten, GPS oder Kompass finden hier gut Platz.
    Bei den Spannriemen an den Seiten und der Vorderseite des Rucksacks hat Tatonka auf ein Aufrollsystem gesetzt, um das "Herumbendeln" der Gurtbänder zu verhindern. Die Funktion ist recht simpel und wenn man einmal verstanden hat, wie man die Riemen aufrollen und dann mittels des Klett richtig verwahren kann, dann ist es auch eine schnelle Sache. So ganz überzeugt bin ich aber nicht von diesem System, da ich gerne meine Gurtbänder schnell verstellen können möchte, ohne vorher die Dinger abrollen zu müssen. Aber das ist sicherlich eine ganz persönliche und individuelle Angelegenheit. Für andere mag dieses "Feature" ein absolutes Kaufargument sein...


    Der Deckel des Crest 40 ist zwar nicht komplett abnehmbar, aber durch ein Gurtbandsystem in der Höhe variabel. Gerade, wenn man man wieder etwas zu viel eingepackt hat, ist diese Verstellbarkeit der Deckelhöhe eine tolle Sache. Das Deckefach an sich ist sehr groß und sehr gut einzugreifen, da der Reißverschluss an drei der vier Seiten verläuft. Im Innern befinden sich als Befestigungsmöglichkeit noch ein Schlüsselclip (auf dem Bild zu sehen) und zwei kleine Plastikringe, an die noch etwas angeklippt werden könnte. Oben auf dem Deckelfach befinden sich darüber hinaus noch vier weitere Befestigungsmöglichkeiten um bei Bedarf noch etwas draufspannen zu können.


    Öffnet man den Deckel, findet man zum einen den Schnürverschluss des Hauptfaches, aber vor allem auch die einsehbare Erste-Hilfe Tasche am Boden des Deckelfachs.
    Im Innern des Rucksacks ist noch die extra Rückentasche samt Aufhängung für eine Trinkblase zu nennen. Der Trinkschlauch kann übrigens nur an der rechten Schulterseite aus dem Rucksack nach Außen geführt werden.



    Zubehör

    Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Zubehör.
    Mitgeliefert (im Deckelfach) werden beim Crest 40 sowohl ein kleines Täschchen, als auch eine Regenschutzhülle.
    Die Hülle selbst ist sehr gut und groß dimensioniert und lässt sich mittels eines Schnurspannsystems sehr eng und anliegend an den Rucksack anpassen.
    Auch hier wieder ein nettes Gimmick: außen an der Regenhülle ist ein kleines Gurtband vernäht, mit einer kleinen Lampe als Schild. Wer also im Dunkeln auf Feldwegen oder gar Straßen wandert, hat hier die Möglichkeit, eine Lampe anzubringen und somit die Sicherheit zu erhöhen.




    Fazit

    Pluspunkte:
    - Qualität und Verarbeitung
    - verstellbare Rückenlänge
    - sehr viele und durchdachte Detaillösungen

    Minuspunkte:
    - ggf. Gewicht
    - manche "Details" wären für mich überflüssig


    Unterm Strich ist der Tatonka Crest 40 ein toller Rucksack mit sehr, sehr vielen Detaillösungen und Einstellungsmöglichkeiten. Man merkt deutlich, dass Tatonka im Bereich der Rucksäcke auf lange Jahre an Erfahrung zurückgreifen kann und dies bei der Produktion mit einbringt.
    Wer einen stabilen Rucksack in der Größenordnung um die 40l sucht und gerne die Möglichkeiten haben möchte, weiteres Material an den Rucksack anzubringen, aber nicht all zu sehr auf das Gewicht achten muss, der wird mit dem Crest 40 sehr zufrieden sein.
    Mit seinen 2kg Gewicht ist er für die 40l Packvolumen sicherlich kein Fliegengewicht, aber dennoch im Trend. Wer weniger Gewicht will, wird dann eben notgedrungen auf viele der nützlichen Ausstattungsmerkmale verzichten müssen.
    Wie so oft gilt also, dass man sich darüber klar werden muss, was man möchte und wo die Prioritäten liegen




    Praxistest



    Die Crest 40 Rucksäcke werden für Touren mit Jugendlichen im Rahmen der ODS-Jugendarbeit eingesetzt. Dass hierbei die Jugendlichen nicht immer nur "liebevoll" mit dem Material umgehen ist klar und auch so zu erwarten. Die Praxiserfahrungen mit dem Einsatz des Crest 40 waren bei den Jugendlichen aber sehr positiv. Selbst voll beladen ließen sich die Rucksäcke sehr gut tragen und es gab keine Beschwerden. Etwas Probleme bereitete anfänglich aber der Hüftgurt mit seinem Schließssystem und die Verwahrungen der Gurtbänder. Mit etwas Hilfe und ein paar Erklärungen waren aber auch diese Hürden überwunden und der Crest 40 lieferte ein durchweg positives Ergebnis bei den Jugendlichen. Vor allem eben auch bei der Haltbarkeit



    Hinweis der ODS-Testgruppe
    Dieses Produkt wurde der ODS-Testgruppe vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt. Ebenfalls Interesse, Ihre Produkte durch die outdoorseiten.net testen zu lassen? Hier erfahren Sie, wie es funktioniert.

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