Hestra Army Leather Expedition Mitt

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    [Testbericht] Hestra Army Leather Expedition Mitt

    Hestra Army Leather Expedition Mitt


    Kaufdatum: 2011
    Preis: 129$ (etwa 89€)
    Hersteller: Hestra
    Modellbezeichnung: Army Leather Expedition Mitt
    Modelljahr: 2011
    Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Konstruktionsart: separater Innen- und Außenhandschuh
    Vorgesehener Einsatzbereich: Winter
    Aussenmaterial: HESTRA Flextron Softshell und Army Leather an der Handinnenseite
    Futter Außenhandschuh: Bemberg/Polyester
    Isolation Innenhandschuh: Primaloft
    Ausstattung: Schneeverschluss, Handcuffs, Karabinerhaken
    Gewicht inkl. Größenangaben: 441g in Größe 11
    Passform: sehr gut
    Komfort: sehr gut
    Handling: sehr gut
    Alter Testperson: 21-30
    Körpergrösse Testperson (in cm): 193
    Geschlecht Testperson: männlich
    Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 5




    1. Erster Eindruck



    Der Army Leather Expedition Mitt ist der wärmste Handschuh im Sortiment von Hestra. Er besteht aus zwei einzelnen Handschuhen. Der bevorzugte Einsatzort ist ganz klar der klirrend kalte Skandinavische Winter.




    Außenhandschuh:
    Der Außenhandschuh ist aus wind- und wasserdichten Softshellmaterial gefertigt. Die Handinnenseiten bestehen aus imprägniertem Army Leather. Für die Pflege des echten Leders wird übrigens extra eine Tube Lederbalsam mitgeliefert. Der Lederschutz ist über die Fingerkuppen hinweg und ebenfalls an der Zeigefingerseite höher gezogen, um auch beim Einsatz mit härterem Gerät (Schaufel, Pickel, Ski mit Stahlkanten, ...) die besonders belasteten Zonen zu schützen.
    Der anatomisch vorgeformte Außenhandschuh besitzt an der Vorderseite einen kleinen Lederhaken und darüber hinaus am Armende eine stabile Metallöse an einem Lederband, an denen der Handschuh mittels eines Karabiners oder sonstigen Hakens aufgehängt, bzw. befestigt werden kann.
    Zum schneesicheren und sitzfesten Verschluss des Handschuhs lässt sich zum einen sowohl am Handgelenkt ein Gurtband festzurren. Am Ende des Handschuhs lässt sich dann ebenfalls noch mittels eines Tanka-Zugs (einhändig bedienbar) der Handschuh fest an den Ärmen abdichten, so dass Schnee nicht mehr so einfach eindringen kann.
    Wirklich interessant sind aber die sogenannten "Handcuffs". Auf Deutsch: die Handschellen. Mit einem elastischen Gummiband lassen sich die Handschuhe an einem kleinen Gurtband fest am Handgelenk befestigen, so dass sie nicht verloren gehen können, wenn man die Handschuhe auszieht. Ob diese Gimmick in der Praxis sinnvoll ist, wird sich zeigen. Falls man es nicht möchte, lassen sich die Handcuffs aber sehr schnell und einfach von der Befestigungsöse lösen.
    Der Außenhandschuh selbst ist ebenfalls bereits etwas gefüttert. Im Inneren findet man ein Futter aus Bemberg/Polyester, welches sich beim Probetragen sehr weich angenehm anfühlt.






    Innenhandschuh:
    Als Innenhandschuh hat Hestra dem Army Leather Expedition Mitt einen Dreifinger-Primaloft Handschuh spendiert. Außen besteht der Handschuh aus dünnem Polyamid mit Verstärkungen an den Fingerkuppen und der Daumeninnenseite. Das Innenmaterial ist aus Polyester und fühlt sich angenehm weich an. Die Füllung besteht aus Primaloft.
    Bis auf eine kleine Schlaufe an der Außenseite des Innenhandschuhs zum Befestigen lässt sich auch nicht viel mehr an ihm entdecken. Die Aufgabe ist klar: isolieren!
    Durch die Verstärkungen an den Fingerkuppen und dem Daumen, sowie durch die Abteilung des Zeigefingers lässt sich der Innenhandschuh aber dennoch erstaunlich geschickt auch für etwas feinere Arbeiten verwenden.




    Verarbeitung:
    Die verwendeten Materialien und deren Verarbeitung machen einen sehr guten Eindruck. Ich konnte keine Materialfehler feststellen und die Nähe sind alle sehr sauber genäht.


    Passform und Handling:
    Sowohl einzeln, als auch in Kombination miteinander lassen sich der Innen- und der Außenhandschuh sehr gut an und ausziehen. Die Passform ist in der Größe 11 für meine Pranken ebenfalls sehr gut.
    Wenn ich die komplette Kombi aus Innen- und Außenhandschuh trage, lassen sich erstaunlicherweise immer noch alle bedienbaren Elemente des Handschuhs bedienen, wenn gleich man vor allem beim Gurtband am Handgelenk etwas Geduld haben sollte, wenn es ganz aufgezogen wurde. Erstaunlich ist das für mich deshalb, weil der Expedition Mitt wahrlich ein "Monster" von Handschuh ist, der ganz klar darauf ausgelegt ist, die Hände selbst in den kältesten Bedingungen warm zu halten. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich so gut wie keine Feinmotorik mehr haben werde. Durch die große und "klobige" Bauart der Bedienelemente lassen sie sich aber trotzdem noch mit angezogenen Handschuhen bedienen. Gut durchdacht
    In wieweit sich auch etwas feinere Arbeiten rund ums Lager mit den Handschuhen erledigen lassen, wird der Praxistest zeigen müssen.



    Vorläufiges Fazit nach dem ersten Eindruck:
    "Wenn das mal kein heftiger Winterhandschuh ist!"
    Diese Aussage schießt einem durch den Kopf, wenn man den Expedition Mitt zum ersten Mal in den Händen hält. Von dem was ich bisher über den Handschuh erfahren / testen konnte, wird klar, dass es sich hier um einen reinrassigen Winterhandschuh handelt, der sich ab Temperaturen von -10° und tiefer erst so richtig anfängt wohl zu fühlen. Wirklich viel Feinmotorik darf man nicht mehr erwarten, wenn man sowohl Innen- als auch Außenhandschuh angezogen hat. Aber dafür bin ich mir sicher, dass sich nur wenige Handschuhe finden lassen, die die Hände wärmer halten werden.
    Es ist also ein sehr spezieller Handschuh, der meiner Meinung nach alle Anforderungen an Funktionalität und Qualität erfüllt und einen durchweg sehr guten Eindruck hinterlässt.






    2. Praxistest





    Im März hatten wir den Handschuh mit auf unserer Norwegen-Tour westlich von Lillehammer. Die Schneeverhältnisse waren perfekt... und das Wetter war es leider (für den Test) auch. Denn die Temperaturen waren für das Wandern und die sonstigen Aktionen (Iglu bauen, Zelte testen, ...) genial. Der Temperaturbereich von -18° (eine Nacht) bis zu + 15° in der Sonne war aber leider für eine ernstzunehmende Aussage hinsichtlich der Wärmeleistung des Handschuhs nicht wirklich geeignet. Es lässt sich also nur festhalten, dass der Expedition Mitt selbst bei -18° ohne viel Bewegung noch sehr angenehm zu tragen war und meine Finger warm gehalten hat.




    In der Praxis kam der Handschuh (auch öfters mal mit Innenhandschuh zu Testzwecken) vor allem beim Schneschaufeln, beim Iglubau und dem Aufbau der Zelte zum Einsatz. Hier zeigte sich dann auch deutlich, dass die gröberen Arbeiten, wie das Schaufeln oder das Schneesägen kein Problem mit dem Handschuh sind. Spätestens aber beim Zeltaufbau stößt man dann aber an die Grenzen. Dies ist zum einen wegen der enorm dicken Isolationsschicht bedingt, zum anderen aber auch einfach bauartbedingt. Man wird mit einem Mitt niemals ein vergleichbares Maß an "Fingerspitzengefühl" erfahren können, wie es mit einem Fingerhandschuh möglich ist. Dafür ist der Mitt aber immer deutlisch wärmer, als ein vergleichbar gefütterter Fingerhandschuh.


    Hier ist nochmals gut zu sehen, dass sich der Gurtbandverschluss am Handgelenk selbst mit der Verwendung beider Handschuhe (Innen- und Außenhandschuh) noch bedienen lässt.
    Die "Handcuffs" haben sich im Praxiseinsatz durchaus bewährt. Richtig wichtig wären sie aber vor allem bei widrigen Wetterbedingungen geworden, bei denen man wegen dem Wind einfach alles verliert, was nicht irgendwo angebunden ist. Ein netter Nebeneffekt der Handcuffs ist übrigens, dass sich die Stöcke nicht mehr verabschieden, wenn man sie fallen lässt. Die Schlaufe der Stöcke bleibt am Handschuh hängen, während dieser Wiederrum mit den Handcuffs am Handgelenk befestigt bleibt. Ob das nun toll ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich fand's auf jeden Fall nützlich



    Fazit nach dem Praxistest:

    Der Hestra Army Leather Expedition Mitt ist ein klasse Handschuh, aber eben auch sehr spezialisiert. Durch das Innen- und Außenhandschuhsystem lässt er sich von der Wärmeleistung zwar durchaus anpassen, aber er ist und bleibt dennoch ein Handschuh für fies kalte Temperaturen. Wer genau für diesen Einsatzzweck einen Mitt sucht (und eben auch die konstruktionsbedingten Nachteile eines Mitts kennt und in Kauf nimmt), der wird mit dem Expedition Mitt sicherlich einen der wärmsten und darüber hinaus einen absolut hochwertigen Handschuh finden.





    3. Langzeittest






    Hinweis der ODS-Testgruppe
    Dieses Produkt wurde der ODS-Testgruppe vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt. Ebenfalls Interesse, Ihre Produkte durch die outdoorseiten.net testen zu lassen? Hier erfahren Sie, wie es funktioniert.

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