TSL 438 Access - Schneeschuhe

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    [Testbericht] TSL 438 Access - Schneeschuhe

    TSL 438 Access


    Kaufdatum: Dezember 2010
    Hersteller: TSL
    Modellbezeichnung: 438
    Modelljahr: 2010
    Unverbindliche Preisempfehlung: 199 €
    Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Einsatzbereich: Schneeschuhtouren im flachen sowie alpinen Gelände, Belastbarkeit laut Hersteller 60-130 kg
    Material: Kunststoff
    Maße: L = 64 cm, B = 22.5 cm
    Gewicht: 1930 g (Herstellerangaben), gewogen: 1992 g
    Handhabung: sehr gut
    Alter Testperson: 30-40
    Outdoorerfahrung Testperson
    (1-wenig bis 7-hoch)
    : 5




    1. Erster Eindruck:

    Schon auf den ersten Blick sieht man, wofür der Access konzipiert wurde und wohin die Reise mit den Schuhen gehen soll. Der schlanke Rahmen aus Plastik, welcher einen sehr stabilen Eindruck macht und die integrierte Steighilfe zeigen deutlich, daß der Schuh im bergigen Gelände daheim ist.



    Das Bindungssystem

    Neben der Konstruktionsweise des Rahmens ist die Bindung eine der enbtscheidenden Punkte bei Schneeschuhen. Eine umständliche Handhabung nervt. Kann der Schneeschuh nicht am Fuß sauber fixiert werden, rutscht man herum oder verliert diesen gar. Hier hat sich TSL einiges einfallen lassen, um das Bindungssystem möglichst angenehm nutzbar zu machen. Zunächst einmal wäre da die verschiebbare Bodenplatte, mit der die Ferse fixiert wird. Diese ist so konstruiert, daß sie ohne Widerstand zusammengeschoben werden kann, man jedoch zum Verschieben in die Gegenrichtung (für grössere Schuhe) eine Lasche angehoben werden muß. Dies ermöglicht es, den Schuh unkompliziert an die jeweilige Schuhgrösse anzupassen.



    Fersenbereich mit Fußplatte und hinterem Verschlußsystem.

    Der Riemen, mit dem der Fuß am Gelenk fixiert wird, gliedert sich in zwei Teile. Eine Hälfte besteht aus einem Nylonband mit einer Schlaufe/Lasche zum Verstellen der Bandlänge sowie einem gepolsterten Bereich mit einer Verriegelung, wie man sie von Skitourenstiefeln kennt. Der zweite Teil besteht aus einem Weichplastikband. Dieses stellt das Gegenstück zur Schließe dar. Zusammen ergibt sich damit eine Art Spanngurt mit Ratschensystem.



    Vorderes Bindungssystem

    Der vordere Bereich besteht aus einem Körbchen aus Weichplastik sowie zwei verstellbare Gurtbänder und einem Kipphebelverschluß auf dem Fußrücken.

    Das Anlegen des Schneeschuhs gestaltet sich nach kürzester Einübung sehr simpel und effektiv. Man öffnet die hintere Bindung, schiebt die Fersenplatte ganz nach hinten und steigt in die vordere Bindung (ebenfalls im geöffneten Zustand) so ein, daß sich die Fußspitze bis zum Anschlag in der vorderen Bindung befindet. Dann schiebt man die Fersenplatte nach vorne, verschließt die hintere Bindung, paßt den Nylongurt so an, daß der gepolstere Bereich vorne am Gelenk ist und schiebt den Plastikgurt durch den Verschluß.



    Anpassen der Fersenplatte - Einsteigen, Schuh nach vorne bis zum Anschlag drücken, Fersenplatte nachschieben, fertig

    Der Gurt muß nun nicht wie bei anderen Schuhen mit möglichst viel Zugkraft festgezurrt werden. Statt dessen wird dies mit der Ratschenschließe erledigt (siehe Bilderserie). Mit Hilfe des grauen Hebels schiebt man solange den Plastikgurt weiter durch die Schließe, bis die Bindung fest sitzt. Der rote Widerhaken verhindert ein Zurückrutschen.



    Das Ratschensystem im Detail.

    Abschließend verkürzt man die beiden Bänder am vorderen Teil der Bindung, verriegelt den sich dort befindenen Verschluß, und schon ist man abmarschbereit. Klingt zunächst etwas langatming, geht aber schnell und ist auch mit Handschuhen gut bedienbar. Raus geht es noch viel schneller. Ein Giff nach unten, den roten Widerhaken kurz angehoben, schon rauscht der Plastikgurt durch die Schließe und man ist die Schuhe wieder los.


    Rahmen und Steighilfe

    Wie bereits eingangs erwähnt besteht der Rahmen aus Kunststoff. Da die Kanten an den äusseren Rändern nach unten gerichtet sind dient dieser nicht nur als rein tragendes Element sondern bietet zugleich Halt im Schnee. Dies ist insbesondere bei Querungen am Hang ein nicht zu unterschätzendes Merkmal. Warnung: Ein Rahmen aus runden Alurohren kann im Gebirge lebensgefährlich sein! Weder bietet solch eine Konstruktion Halt im Firn noch kann man damit nach einem Ausrutscher bremsen. Der 438er verfügt zudem noch über 8 stabile Spikes bzw. Dornen pro Schuh sowie mehrere gezackte Bleche. Abgerundet wird das Ganze durch Frontzacken an der Schuhspitze.


    Der TSL 438 von unten

    Das System aus Dornen und Zacken ähnelt dem, was TSL auch bei älteren Modellen bereits verbaut hat. Mit dem TSL 225 war ich bereits früher unterwegs, auch im Hochgebirge. Schon damals war ich davon begeistert, wie gut der Schuh im Firn Halt findet. Der 438er dürfte in der Hinsicht sogar noch etwas besser sein.

    Auch bei der Steighilfe wurde im Detail gefeilt. TSL verbaut einen Metallbügel in Fersennähe, welcher in drei Positionen arretiert werden kann. Neben der "Flachlandstellung" sowie hochgeklappt als Steighilfe kann der Bügel auch so eingestellt werden, daß die Grundplatte mit dem Schuh hinten nach unten durchschwingt.



    Die Steighilfe des TSL 438.

    Stellt man die Steighilfe in die dritte Position (ganz nach hinten geklappt), so kann die Fussplatte frei durch den Schuh durchschwingen, bis sie an der vorderen Querachse unter dem Fussballen gestoppt wird.



    Der TSL 438 von der Seite mit frei durschschwingender Fussplatte.

    Wie man auf dem Bild sieht, sitzen am hinteren Ende der Fussplatte zwei der Spikes. Hiermit bekommt man mehr Halt mit der Ferse, wenn man mit dem Schuh bergab geht.


    2. Praxistest

    Leider ist der Winter heuer nicht wirklich nett zu uns Testern. Über Weihnachten gabs zwar kurz Schnee, aber im Januar schwamm das Ganze Material dann den Rhein runter und verursachte ein nettes Hochwasser in Deutschland. Trotzdem ergab sich die Möglichkeit, den Schuh doch einmal anzutesten.
    Eigentlich kann man das Ganze recht schnell zusammenfassen: Hält das Material dauerhaft den Beanspruchungen aus, dann ist der TSL 438 ein super Schneeschuh.

    Mit dem Bindungsystem konnte ich mich sofort anfreunden und war positiv davon überrascht, wie gut man den Schuh an- und ablegen konnte. Kein lästiges Gefummel mit vereisten Gurtbändern und kein umständliches Anpassen des Bindungssystems an die Schuhgrösse. Und ein Griff an den Schuh, schon ist er abgelegt.
    Das Steighilfesystem funktioniert gleich gut wie bei allen anderen mir bekannten Schneeschuhen. Der Drahtbügel hält seine Position und klappt während der Denutzung nicht weg. Das Hoch- und Runterklappen ist gleich gut wie bei anderen, aber nicht vergleichbar mit dem Komfort, den Skitourenbindungen hier bieten.
    Geht man bergab, ist die Einstellung interessant, bei der die Fussplatte durchschwingen kann. Bei einem Vergleich (ein Schuh so eingestellt, der andere in der Position für Benutzung in dr Ebene) konnte man durchaus einen Unterschied feststellen. Der Fuss wurde weniger gestreckt, ich kam mir weniger vor als würde ich auf Stöckelschuhen herumbalancieren. Welche Langzeitauswirkungen dies auf den Schneeschuh hat, kann ich jedoch nicht sagen. Keine Ahnung was passiert, wenn man ungünstig in ein Loch tritt, bei dem die Fussplatte bis zum Anschlag durchschwingt während der äussere Rahmen auf einer harten Unterlage liegt. Dann könnte da einiges an Kräften auf die Querachse einwirken.




    3. Langzeittest
    Ist bislang noch nicht geplant, da ich auf langen Touren mit Skiern unterwegs bin.







    Hinweis der ODS-Testgruppe
    Dieses Produkt wurde der ODS-Testgruppe vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt. Ebenfalls Interesse, Ihre Produkte durch die outdoorseiten.net testen zu lassen? Hier erfahren Sie, wie es funktioniert.

     Dein Team der
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

  • retebu
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    • 15.09.2008
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    #2
    AW: TSL 438 Access - Schneeschuhe

    Schön, dass die von TSL mal wieder was Neues gemacht haben. Wenn Schneeschuhe, sind die TSL nach wie vor meine Favoriten
    Der Preis ist allerdings gegenüber den 225 ganz schön happig - ungefähr Faktor 2.
    Die Kombination der Grödelnägel mit den kurzen Harscheisen-Stücken scheint gelungen zu sein.
    Habe die 325 nur mit Harscheisenleisten .... so ein Quatsch
    retebu

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