"gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

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  • Deathcard
    Anfänger im Forum
    • 04.01.2011
    • 42
    • Privat

    • Meine Reisen

    "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

    Ich versuche mal mit diesem Beitrag eine kleine Diskussion zu starten. Seit ich hier im Forum angemeldet bin, lese ich diverse Beiträge und Themen. Dabei geht es meistens um Hightech Membranen, Wassersäule und Winddichtheit usw.

    Klar ist es gar keine Frage, dass man mit moderner Kleidung und Ausrüstung viel besser "draussen" zurechtkommt. Auch ist es natürlich notwendig bei einer (überspitzt gesagt) Everestbesteigung unsummen für Kleidung und Equipment auszugeben. Über die Vorteile der Materialentwicklung in den letzten Jahrzehnten muss man auch nicht streiten, da sie offen auf der Hand liegen. Ich denke nur sehr oft an Früher (auch wenn ich erst 27 bin), als ich gemeinsam mit meinem Opa stundenlange Wanderungen und Ausflüge gemacht habe. "Damals" hatten wir keine teuren Trekkinghosen oder Softshelljacken. Ganz zu schweigen von 300 oder 400 Euro teuren Hardshells, im besten Fall hatten wir eine 0815 Regenjacke dabei und es ging auch immer. Wir schnürten die schweren Lederstiefel und zogen einfach los und hatten Spaß an der Natur.
    Ab und zu wünsch ich mir das es auch heute noch so einfach wäre. Denn irgendwie mache ich es mir selbst verdammt schwer. Erst vor kurzem als ich mir eine neue Jacke für Schottland gekauft habe, ist mir das wieder extrem aufgefallen. Da wälzt man Wochenlang Testberichte usw. bis man eine Entscheidung trifft. In dieser Zeit hätte man einiges "Draussen" erleben können ...

    Wie seht ihr das Ganze? Gibt es neben mir auch noch andere die sich die alten Zeiten zurückwünschen? Wie war das bei euch früher?

    Ich habe mir jedenfalls vorgenommen dieses Jahr einige Wanderungen "auf die gute alte Art" zu machen.
    "Der Wahnsinn ... ist nur eine schmale Brücke, die Ufer sind Vernunft und Trieb"

  • Fruehpatrouille
    Erfahren
    • 13.01.2011
    • 304
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

    Ich wünsch mir nichts zurück. Bringt auch herzlich wenig. Abgesehen davon zwingt dich ja niemand dazu schwer beladen durch die Gegend zu ziehen. Wer Spaß daran hat, kann das doch auch heute noch machen.

    Ich bin jedenfalls froh über das Internet und die Möglichkeit sich über Ausrüstung auszutauschen (Stichwort Dosenkocher, MYOG, Reiseberichte, neue Ziele recherchieren) usw.

    Ich wälze zwar auch ausführliche Tests, aber ich habe nicht das Gefühl dass mich das von irgendwas abhält. Ganz im Gegenteil, damit überbrücke ich die Zeit, die ich nicht unterwegs sein kann. Und dann ist die Ausrüstung ja auch ein Hobby, an dem man lange feilt und zupft und optimiert. Das gehört doch zum Spaß dazu. Für mich jedenfalls ist das kein Übel.
    Mitwanderzentrale auf Facebook

    kostenlose Couch direkt am Trail (Neckar) für E1-Thruhiker

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    • MAP
      Gerne im Forum
      • 27.06.2008
      • 96
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

      @Deathcard
      Du sprichst mir hier ein bisschen von der Seele. Ich wünsche mir auch manchmal die "guten alten Zeiten" zurück, wo der Mittelpunkt einer Wanderung die Wanderung selbst war, und nicht die Vorbereitung eine möglichst optimale Highttech-Ausrüstung zusammen zu stellen.
      Meine erste Tour machte ich unerfahren und spontan. Ich startete naiv mit 25 Kilo Gepäck und einer - wie man heute sagen würde - vollkommen falschen Ausrüstung - es war der beste Trip meines Lebens!

      Ich habe inzwischen eine gute und teure Ausrüstung. Mein Outdoor-Erlebnis steigert das jedoch nicht, das kann keine Ausrüstung. Sie eröffnet mir nur "mehr" Möglichkeiten - doch wozu? Wieviele Möglichkeiten brauche ich denn noch?!

      Ich hasse diesen immerwehrenden Drang der Menschen zu Optimierung und Rationalisierung, um effektiver zu werden (so ist es ja in jeder Lebenslage)... Doch spiele ich mit. Was bleibt mir auch anderes übrig? Bin ja ein Teil dieser Gesellschaft.
      Ich arbeite übrigens seit über 2 Jahren in einem Outdoorladen und komme täglich mit Hightech und denen die es "brauchen" in Berührung. Es ist zum Teil wirklich lächerlich!

      MAP

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      • hosentreger
        Fuchs
        • 04.04.2003
        • 1406

        • Meine Reisen

        #4
        AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

        Wie das früher war?
        Da hatte ich eine Cord-Kniebundhose, die sauschwer wurde, wenn sie nass war, und ewig nicht trocknete! Heute habe ich welche aus modernen Stoffen, an denen der Regen zum Teil abperlt und die sehr schnell wieder trocken werden.

        Früher hatte ich Baumwollunterwäsche, die ewig nass blieb (und ich kalt), heute habe ich Funktionsunterwäsche, die Nässe weitertransportiert, schnell trocknet und wenig wiegt (aber riecht). Heute habe ich außerdem Merino-Teile...

        Früher schwitzte ich in vielen meinen Sachen, heute habe ich (neben den funktionelleren Materialien) Unterarmbelüftungen, so dass ich nicht mehr schwitze, sondern nur noch transpiriere

        Früher hatte ich eine analoge Spiegereflexkamera mit 2 kg, heute eine gute Kompakte mit 300 gr.

        Heute habe ich mindestens genausoviel Spaß wie früher...
        hosentreger
        Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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        • Gassan
          Gesperrt
          Fuchs
          • 23.03.2009
          • 1467
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

          zwingt dich ja keiner.
          Ich kann mir diesen Teuren Plastikhokuspokus gar nicht leisten selbst wenn ich es wollte.
          Bin trotzdem an Orte gelaufen wo andere nur total overequipped rumlatschen oder gar nicht erst hinkommen.

          Einfach das machen was du für richtig hälst. Es ist ja keine verschlossen Tür, jetzt wieder die alten Sachen rauszukramen und damit durch die Gegend zu latschen.
          Machs einfach.

          Und freu dich auf die wochenendspaziergänger die dich in ihren Astronautenanzügen Augenrollend mustern

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          • Deathcard
            Anfänger im Forum
            • 04.01.2011
            • 42
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

            Auch für mich ist es kein "Übel" wie du es nennst. Ich bin selber sehr sehr froh über die möglichkeiten sich übers Internet auszutauschen oder zu informieren. Weiterhin zwinge ich mich auch zu nichts schon gar nicht lasse ich mich zu etwas zwingen. Es geht ja hierbei auch nicht über die Vorteile moderner Bekleidung.

            Viel mehr mache ich mir Gedanken wo der Trend hinführen soll? Mal ganz ehrlich, schaut euch doch mal draussen um. Jeder zweite läuft mit JW, Mammut, Icepeak, North Face oder sonstigem rum. Ich bin mir zu 99% sicher das nicht mal die hälfte dieser Leute sich gedanken darüber machen, wofür diese Bekleidung eigentlich ursprünglich gedacht war. Und noch viel viel weniger von diesen Leuten braucht dieses Kleidungsstück wirklich. Das soll jetzt keine Anklage oder ein Vorwurf sein. Jeder kann tragen was er will, das tun wir ja schließlich auch.

            Aber ist das auch nicht ein Grund von vielen, der dazu führt dass viele Outdoorhersteller ihren Qualitätsstandart nicht mehr halten? Z.b. Jack Wolfskin oder Fjäll Räven. Meine uralte JW Jacke hält schon seit .. keine Ahnung wie vielen Jahren. Aber die momentane Verarbeitung ist ja nicht gerade das gelbe vom Ei.

            Ursprünglich wollte ich mit diesem Thema eigentlich aber etwas ganz anderes diskitieren. Nämlich warum man jetzt sogar zu einem ganz normalen Sonntagsspaziergang durch den Wald eine Highend Bekleidung braucht. Erst letztes Jahr ist mir das in Berchtesgaden aufgefallen. Da gibt es Leute, die tragen Bekleidung und Ausrüstung im Wert von geschätzten 1000 Euro am leib, lassen sich aber dann mit dem Shuttlebus zum Kehlsteinhaus hinauffahren um sich dort in heroischer Pose vor dem Gipfelkreuz ablichten zu lassen. Dagegen sind meine Freundin und ich gemeinsam mit einer Rentnergruppe hinaufgewandert. Die meisten der älteren Herren waren mit Kniebundhosen und Kiloschweren Bergstiefeln unterwegs. Mich macht sowas schon etwas nachdenklich.
            "Der Wahnsinn ... ist nur eine schmale Brücke, die Ufer sind Vernunft und Trieb"

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            • Enja
              Alter Hase
              • 18.08.2006
              • 4750
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

              Wenn man viel Geld ausgibt für Dinge, die man eigentlich gar nicht haben möchte und die einem nichts bringen - ist das schlecht. Das sollte man einfach lassen.

              Wenn man statt draußen zu sein zu Hause bleibt und Kataloge wälzt - das sollte man auch lassen.

              Eigentlich ist das ganz einfach.

              Das Kataloge-Wälzen und Touren planen erledige ich in der Zeit, in der ich zu Hause bleiben muss. Das gehört mit zur Vorfreude.

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              • ducvietnam
                Erfahren
                • 30.11.2010
                • 125
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                Zitat von MAP Beitrag anzeigen
                ...

                Ich arbeite übrigens seit über 2 Jahren in einem Outdoorladen und komme täglich mit Hightech und denen die es "brauchen" in Berührung. Es ist zum Teil wirklich lächerlich!
                Vielleicht ein paar Beispiele zur Allgemeinen Belustigung?

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                • Steinchen
                  Dauerbesucher
                  • 14.10.2010
                  • 736
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                  Zitat von ducvietnam Beitrag anzeigen
                  ...Beispiele zur Allgemeinen Belustigung?
                  Ungefähr die Hälfte der Klamotten-Threads endet hier mit Koketterie oder unsachlicher Hetzerei... mal gegen teuer, mal gegen billig.

                  Ich find's nicht lustig. Kann man nicht einfach leben und leben lassen?
                  lg Steinchen

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                  • Sabine38

                    Lebt im Forum
                    • 07.06.2010
                    • 5368
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                    Hm, also ich glaube man muss das ganze ein bisschen differenziert sehen.

                    Auf der einen Seite sind da die "Großstadtwölfe", die wie du schon sagtest ihre teuren Klamotten in der Stadt zum Sprint vom Auto bis ins Büro tragen und die allerhöchstens einmal im Jahr auf Kohlfahrt gehen (oder was die regionalen Bräuche halt so hergeben). Brauchen die eine 400 Euro Jacke? Nö. Auf der anderen Seite, wenn es sie glücklich macht...

                    Auch Leute die im Sommer hin und wieder mal ne Tagestour machen brauchen wohl nur ein Paar vernünftige Schuhe, ansonsten reicht dafür in meinen Augen das was man aus dem Alltagsgebrauch eh hat.

                    Aber um ehrlich zu sein sind das glaube ich nicht so sehr die Leute die sich hier tummeln. Und wenn man längere oder anspruchsvollere Touren macht dann ist es schon ganz sinnvoll die einzelnen Möglichkeiten miteinander zu vergleichen. Auch da ist es sicherlich sinnvoll abzuwägen ob man tatsächlich eine Jacke für 300, Schuhe für 200 und ein Zelt für 500 Euro braucht. Denn das ist sicherlich meist nicht der Fall, aber solange das niemanden davon abhält eine Tour zu machen auf die er Bock hätte nur weil er meint er könne sich die Ausrüstung nicht leisten habe ich da keine Probleme mit.

                    Und mir macht das Vergleichen Spaß - Vorfreude ist die schönste Freude. Jetzt wird weiter nach einer vernünftigen Regenjacke unter 250 Euro gesucht...
                    Uuuups... ;-)

                    Kommentar


                    • equipman
                      Erfahren
                      • 19.12.2006
                      • 483
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                      Zitat von Steinchen Beitrag anzeigen
                      Kann man nicht einfach leben und leben lassen?
                      Dito. Jeder nach Gusto u. Geldbeutel.
                      Der HERR, dein Gott, hat dein Wandern durch diese große Wüste auf sein Herz genommen.
                      5.Mose 2,7

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                      • Jocki
                        Fuchs
                        • 26.12.2008
                        • 1020
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                        Das Problem heute ist, das wir Zugriff auf unmengen an Informationen haben. Früher gab es im Sportgeschäft 3 verschiedene Jacken, zwei Schlafsäcke und 4 rucksäcke. Damals hat man sich auch schon das "beste" ausgesucht. Wetterprognosen, tourenberichte, wurden genauso herangezogen. Entscheidungen zu treffen und sich eine eigene meinung zu bilden war schlichtweg einfacher, da es wesentlich weniger wahlmöglichkeiten und Informationen gab. Ich glaube das ist der Grund warum viele der Vergangenheit nachtrauern.

                        In der Praxis hat sich aber auch viel getan. Ski- und Bergtouren die für meine Eltern tagestouren waren, absolvier ich heute problemlos vor dem frühstück. Zum einen weil ich Zeit fürs Training habe, wesentlich leichteres, besseres und sicheres Material habe, und präzise wetterdaten und tourenbeschreibungen sowie Die schnelle Anreise mit dem Auto.

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                        • fe
                          Gerne im Forum
                          • 06.06.2010
                          • 93
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                          Aber bitte nicht alles pauschalisieren
                          Ich z.B. laufe zur Zeit auch ab und zu mit meinen 200€+ Hanwags durch die Stadt, weil einfach gute Wanderschuhe und vernünftige Winterstiefel gleichzeitig preislich nicht drin waren.
                          Meine extrem auffällige Marmot hardshell in dunkelweiß mit orangen Zippern trage ich auch des öfteren auf dem Weg zur Arbeit als Windschutz. Warum auch nicht, war ja auch zu teuer um im Schrank zu liegen. Meine Vans Skatershuhe habe ich damals auch nur getragen weil sie zum Montainbike fahren super taugten.
                          Den Leuten sieht man nicht immer an, aufgrund welcher Sportarten sie in Kontakt mit funktionaler Kleidung gekommen sind.

                          Aber zum Thema:
                          Bin jetzt knapp 21 und bisher 2 mal auf Tour gewesen; zum Einstieg den WHW und danach im Oktober die Pyrenäen. Wenn ich mir überlege wie oft ich mich während dieser Zeit über z.B. diese hochtechnische, superleichte Jacke aufgeregt habe und geärgert habe, glaube ich, dass ich insgesammt mit meiner alten 5€ Aldi Windjacke am Ende des Tages zwar nasser, aber auch glücklicher gewesen wäre.
                          Zum Glück war das fast der einzige Fehltritt. Ich werde aber in Zukunft bei der Vervollständigung meiner Ausrüstung eher auf alt bewährtes und erprobtes zurückgreifen als auf den neuesten Schrei.
                          Ist eig soweiso meine Einstellung Meine Voigtlander Vito Clr hat mich nicht im Stich gelassen.

                          Kommentar


                          • Walker
                            Anfänger im Forum
                            • 09.07.2010
                            • 47
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                            Hey,

                            also ich für meinen Teil muss zugeben dass ich froh bin wie die Entwicklung gelaufen ist.

                            Ich bin früher auch mit, heutzutage "altem" Kram, umhergezogen. Sicherlich, es ging schon aber wie?
                            Da war man dann froh dass man endlich sein min. 5kg Zelt aus dem Rucksack raus hatte und auf nem schönen Feuer endlich was kochen konnte. Dabei weiß ich noch sehr genau dass mein Rücken mir jedes lange We übel nahm. Und zwar mindestens 2 Wochen später noch

                            Es is jedem selbst überlassen wieviele Euronen er in high-tech investiert, sonst hätte dieses Forum wohl nur halb so viele Mitglieder.
                            Zudem macht es doch Spaß sich mit anderen über die eigene Ausrüstung auszutauschen, mir jedenfalls. Ebenso finde ich die Vorbereitung bzw. die Recherchen für eine mögliche Tour schon sehr cool, das steigert die Vorfreude und das "Ich-will-raus-Fieber"

                            Laufen muß jeder für sich selbst, dass nimmt auch keine high-tech-Ausrüstung ab. Mir is es aber wichtoig dass ich mich gemütlich umsehen kann während des Laufens und nicht vor lauter Schweiß, Blasen und Anstrengung nichts von der Natur mitbekomm. Dabei hab ich jetzt selbst auch nicht die teuerste Ausrüstung am Start. Aber ich habe bereits gelernt dass sich Qualität durchaus bezahlt macht wenn man das über die Jahre sieht.

                            Klar gings früher auch aber ich finde es heutzutage besser. Aber das muß ja jeder für sich selbst entscheiden

                            Greetz

                            Kommentar


                            • Lotta
                              Dauerbesucher
                              • 17.12.2007
                              • 929

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                              Zitat von Deathcard Beitrag anzeigen
                              Viel mehr mache ich mir Gedanken wo der Trend hinführen soll? Mal ganz ehrlich, schaut euch doch mal draussen um. Jeder zweite läuft mit JW, Mammut, Icepeak, North Face oder sonstigem rum. Ich bin mir zu 99% sicher das nicht mal die hälfte dieser Leute sich gedanken darüber machen, wofür diese Bekleidung eigentlich ursprünglich gedacht war. Und noch viel viel weniger von diesen Leuten braucht dieses Kleidungsstück wirklich.
                              Wer braucht schon etwas wirklich?!
                              Meiner Meinung nach machen wir uns viel zu viele Gedanken um andere. Warum sie sich Dinge kaufen, tragen, fahren etc.
                              Kaum einer braucht den dicken Geländewagen in der Stadt oder die HighTech-Jacke im Supermarkt. Aber wenn man diese Dinge schön findet und sich leisten kann, warum sollte man sie sich nicht kaufen?! Der Wirtschaft schadet es nicht, höchstens dem Bedürfnis der Menschen mit ihrer neuen teuren Errungenschaft einer unter Wenigen zu sein...


                              Also: einfach machen, was man selbst für richtig hält und nicht ständig den Kopf über andere Leute zerbrechen.




                              Ach ja, und was ich in den letzten Tagen besonders schade finde - die Überheblichkeit der Outdoorladen-Mitarbeiter:
                              Ich arbeite übrigens seit über 2 Jahren in einem Outdoorladen und komme täglich mit Hightech und denen die es "brauchen" in Berührung. Es ist zum Teil wirklich lächerlich!

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                              • blitz-schlag-mann
                                Alter Hase
                                • 14.07.2008
                                • 4851
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                                Zitat von MAP Beitrag anzeigen
                                Ich arbeite übrigens seit über 2 Jahren in einem Outdoorladen und komme täglich mit Hightech und denen die es "brauchen" in Berührung. Es ist zum Teil wirklich lächerlich!

                                MAP
                                OT: Hmm. Stell Dir mal vor, Du würdest in einem Sanitärladen arbeiten, in dem sich die Leute stundenlang über eine Vorrichtung beraten lassen, in die sie reinschei..en.
                                Und so eine Vorrichtung kann richtig teuer sein, mit Sprudelstrahl und Trockenföhn.


                                Als ich Ende der 70 er klein war, war ich oft mit meinen Eltern im Harz in einer Skihütte zum Langlaufen. Das war eine Materialschlacht ohne Ende. Manche hatten den ganzen Kofferraum voll mit Ski und Wachskoffer. Hat sich nix geändert.
                                Viele Grüße
                                Ingmar

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                                • ThomasA

                                  Dauerbesucher
                                  • 07.03.2010
                                  • 993
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                                  #17
                                  AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                                  Ich trag seit 3 Jahren an jedem Tag im Winter, oder wenns regnen könnte eine Membranjacke mit Listenpreis 400€. Warum? Weil sie damit schon 3 mal solange gehalten hat, wie meine alte Jacke und ich mir, solange die Jacke noch halbwegs aussieht, keine neue kaufen will.
                                  Ich trag auch auf dem Sonntagsspaziergang bei schlechtem Wetter meine Tourenhose. Warum? Weil ich den Dreck danach einfach rauswasch und nicht eine Jeans waschen (und v.a. trocknen) muss.
                                  Soll doch jeder seine Sachen tragen wie er will.
                                  Ich hab als Kind auch Wanderungen ohne das Zeug gemacht, aber da sind wir halt, wenn das Wetter schlecht war, einfach nicht gegangen. Das will ich auf einer Mehrtagestour aber nicht machen. Also hab ich nässeunempfindliche Sachen.
                                  Und was andere Anschaffungen angeht: Ich brauche eigtl z.B. gegen den Regen kein neues Zelt. Aber auch wenn z.b. das Nallo heillos übertrieben für meinen Einsatzzweck ist, ist es das leichteste Zelt in dieser Größe, das ich gefunden habe. (Und nein, bitte jetzt keine Zeltvorschläge, ich bleib wegen Geldmangel eh beim 40 Jahre alten Zelt meines Vaters).
                                  So long
                                  Thomas

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                                  • Deathcard
                                    Anfänger im Forum
                                    • 04.01.2011
                                    • 42
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                                    Bin ich gerade durch Zufall drauf gestoßen:

                                    http://news.bbc.co.uk/2/hi/5076634.stm

                                    ich bin auch der Meinung, dass jeder das machen soll was er möchte. Wenn jemand auf dem Weg von der Tiefgarage ins Büro eine 300 Euro Trekkingjacke tragen möchte, bin ich der letzte der ihn davon abhält auch wenn ich finde das es trotzdem einen etwas komischen Eindruck macht. Aber wie gesagt Geschmäcker sind verschieden. Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass dieser "Deutschland trägt Outdoor ich bin dabei"-Trend aber so schnell nicht enden wird.

                                    Klar macht es Spaß sich über die Ausrüstung auszutauschen und darüber zu reden. Wie wärs mit ner kleinen Gruppe die sich mit "altmodischer" Ausrüstung beschäftigt? Ich wär sofort dabei

                                    Zum Thema Verkäufer in Outdoorläden und Kunden. Ich arbeite selbst als Verkäufer (nein nicht in einem Outdoorladen) und ich kann gut nachvollziehen wie er das gemeint hat das es manchmal lächerlich ist. Die Betonung liegt auf MANCHMAL. Also kein Verkäufer verallgemeinert irgendwas. Keine Panik!
                                    "Der Wahnsinn ... ist nur eine schmale Brücke, die Ufer sind Vernunft und Trieb"

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                                    • Hastal
                                      Anfänger im Forum
                                      • 28.10.2010
                                      • 40
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                                      Zitat von Deathcard Beitrag anzeigen
                                      Auch für mich ist es kein "Übel" wie du es nennst. Ich bin selber sehr sehr froh über die möglichkeiten sich übers Internet auszutauschen oder zu informieren. Weiterhin zwinge ich mich auch zu nichts schon gar nicht lasse ich mich zu etwas zwingen. Es geht ja hierbei auch nicht über die Vorteile moderner Bekleidung.

                                      Viel mehr mache ich mir Gedanken wo der Trend hinführen soll? Mal ganz ehrlich, schaut euch doch mal draussen um. Jeder zweite läuft mit JW, Mammut, Icepeak, North Face oder sonstigem rum. Ich bin mir zu 99% sicher das nicht mal die hälfte dieser Leute sich gedanken darüber machen, wofür diese Bekleidung eigentlich ursprünglich gedacht war. Und noch viel viel weniger von diesen Leuten braucht dieses Kleidungsstück wirklich. Das soll jetzt keine Anklage oder ein Vorwurf sein. Jeder kann tragen was er will, das tun wir ja schließlich auch.

                                      Aber ist das auch nicht ein Grund von vielen, der dazu führt dass viele Outdoorhersteller ihren Qualitätsstandart nicht mehr halten? Z.b. Jack Wolfskin oder Fjäll Räven. Meine uralte JW Jacke hält schon seit .. keine Ahnung wie vielen Jahren. Aber die momentane Verarbeitung ist ja nicht gerade das gelbe vom Ei.

                                      Ursprünglich wollte ich mit diesem Thema eigentlich aber etwas ganz anderes diskitieren. Nämlich warum man jetzt sogar zu einem ganz normalen Sonntagsspaziergang durch den Wald eine Highend Bekleidung braucht. Erst letztes Jahr ist mir das in Berchtesgaden aufgefallen. Da gibt es Leute, die tragen Bekleidung und Ausrüstung im Wert von geschätzten 1000 Euro am leib, lassen sich aber dann mit dem Shuttlebus zum Kehlsteinhaus hinauffahren um sich dort in heroischer Pose vor dem Gipfelkreuz ablichten zu lassen. Dagegen sind meine Freundin und ich gemeinsam mit einer Rentnergruppe hinaufgewandert. Die meisten der älteren Herren waren mit Kniebundhosen und Kiloschweren Bergstiefeln unterwegs. Mich macht sowas schon etwas nachdenklich.
                                      Viele dieser Firmen kommen auch nicht aus dem Outdoorbereich, sondern aus dem Alpinsport. Insofern könnte sich auch der Bergsteiger oder Kletterer darüber aufregen, warum ein Trekker oder "Outdoorer" eine ME, Mammut oder TNF Jacke braucht. Würds da nicht auch die schwere Lodenjacke tun, wenn man sowieso ohne sportliche Ambitionen unterwegs ist? Fakt ist, brauchen tut das Zeug fast niemand (auch der Kletterer oder Bergsteiger nicht), angenehm ist es aber auf jeden Fall.
                                      Ansonsten ist es eben ein Trend wie jeder andere auch. Quicksilver oder Burton verkaufen ihre Klamotten auch nicht ausschließlich an die wahren Soulsurfer und Snowboardfreaks. Solche Marken verkörpern eben ein Image und einen Lifestyle. Momentan sinds die Bergsportfirmen, in 10 Jahren ists vielleicht etwas ganz anderes.

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                                      • blenn
                                        Erfahren
                                        • 08.06.2010
                                        • 152
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: "gutes altes" Wandern oder doch lieber "hightech" Trekking?

                                        Ich hab ja das "Glück", noch die ganz alten Ausrüstungen zu kennen.

                                        Auf der allerersten Tour hatte ich einen Olivgrünen Rucksack (ich glaub die Marke war Tauern), den mein Bruder in den 60ern noch in den Pyenäen mit hatte. Der stützte sich auf den Schultern ab, einen Bauchgurt gab es nicht. Das Zelt war von Mehler und aus Baumwolle. Eigentlich immer mit Spray imprägniert und aufgepaßt, aber halt eimal naß zu spät ausgepackt und dann auf immer Stockflecken drin.

                                        Von da aus hab ich Weiterentwicklungen immer ganz gerne gesehn. Ich hab heute ganz gutes und auch teures Euqipment und kann Sachen machen, die früher nicht so einfach möglich gewesen wären.

                                        Andererseits ist manches auch mittlerweile recht skuril geworden und jede Neuerung ist nicht unbedingt auch eine Verbesserung. Ich schau mir gerne bei anderen (und nur da und persönlich), neue Sachen an, ob die wirklich was bringen. Therm-a-rest hab ich aber einfach gesehen, draufgelegt und hochgehoben und mir direkt eine gekauft.

                                        Manch einer hat sich aber auch schon selbst überführt, dessen "Verbesserungen" mir oft als durch Placeboeffekt erzeugt erschienen. Ich hab nie einen besseren als meine guten, 10 Jahre alten Rucksack getragen, hab meine (an sich recht teure) Wanderjacke aus dem Segelsport in Tunesien gebraucht für 20 Euro gekauft und gehe mit Regenzeug, das für 30 Euro aus dem Angelbedarf stammt. Das hält mich selbst auf der Nordsee genauso trocken wie die Freunde mit dem Hightech Equipment.

                                        Testberichte lese ich äußerst selten, trage auf Wanderungen gern die bequeme schwarze Militärhose mit großen Seitentaschen und hab im allgemeinen nicht das Bedürfnis, bunt wie ein Papagei durch den Wald zu laufen.

                                        "Markenbewußte" Hightech Wanderer oder Ausrüstungswissenschaftler langweilen mich nur dann nicht, wenn es wirklich Top Sportleistungen ergibt, bzw. wenn mir jemand wirklich Verbesserungen aufzeigen kann.

                                        Mein Handy und den MP3 Player nehm ich nun gern mit und weiß das zu schätzen. Ganz bewußt mag ich aber die "alten" und "old Fashion" Bestandteile meines Equipments und lass die Bunten am morgen an meinem Zelt vorbeilaufen.

                                        Das ist wie beim Motorradfahren, wo mir die ganzen Papageien gern auch mal auf den Nerv gehen mit ihrem "um die Wette" gut sein und ich mich gemütlich auf meinen alten Pröttel schwinge und mal eben eine Tour zur Nordsee mache.
                                        --
                                        http://www.rolf-blenn.de/adventure.htm

                                        "da ist so `n Mann im Wald"

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